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Vollständige Version anzeigen : Welche KK bis ins hohe Alter?



·Senshu·
09-10-2008, 20:00
Hallo!

Ich betreibe seit einiger Zeit Ju-Jutsu. Nun ist es so, daß mein Trainer sehr großen Wert auf unsere körperliche Entwicklung legt, d.h. von den zwei Stunden Training gehen (mindestens) die ersten 45 Minuten für Konditions-/Krafttraining drauf. Das mag ja nicht verkehrt sein, aber es ist viel zu viel für mich - ich halte das "Aufwärmen" nie komplett durch, muß fast kotzen vor (Über)anstrengung. Da ich mit meinen 34 Jahren auch noch der Älteste in unserem Verein bin und sehe, daß all die Jungspunte das alles locker wegstecken, frage ich mich ob ich mir nicht einen neuen Verein oder gar eine neue KK/KS (Judo? Aikido?) suchen sollte. Es demotiviert mich, weil ich nicht mithalten kann. Das Auspowern bereits am Anfang des Trainings macht keinen Spaß. Mein Körper ist nach einem Training derart am Boden, daß noch Tage später fast jede Bewegung schmerzt.

Klar, einige werden jetzt sagen: ohne Schweiß kein Preis... beiß Dich durch, Du Lusche... nun hör mal auf zu heulen... spiel doch Schach...

Euch sei vorab versichert, daß ich wirklich ALLES im Training gebe, was mein Körper hergibt. Aber ich frage mich einfach, wielange ich meine KK ausüben kann, wenn ich bereits jetzt körperlich den Anforderungen anscheinend nicht gewachsen bin. Ich möchte doch etwas machen, was ich nicht irgendwann aufgeben muß und bis ins hohe Alter ausüben kann.

Wichtig ist mir darüber hinaus, daß ich dort auch Techniken lerne, die ich ggf. in einer SV-Situation anwenden kann. Nein, ich suche nicht DIE Kampfkunst, die mich unbesiegbar macht - es sollte aber theoretisch anwendbar sein. Speziell interessiert mich ein "System" welches im Justizbereich einsetzbar ist, d.h. ich kann dort nicht Schlagen und Treten wie ein Irrer, muß aber Fixieren, Halten, Hebeln und Abführen usw. können.

Wäre sehr schön, wenn Ihr mir ein wenig unter die Arme greifen und mich (wieder) auf den rechten Weg bringen könntet.

Vielen Dank für Eure Hilfe!


Senshu

shenmen2
09-10-2008, 20:43
Wann hast du denn mit dem JuJutsu angefangen ?
Sich im "Aufwärmtraining" so zu überanstrengen, daß man fast kotzen muß, ist kein sinnvolles Training, schon gar nicht, wenn im Anschluß Technik trainiert wird. Mach langsam und nur soviel, daß du die gesamten 45 min. ohne Erschöpfung durchhältst. Damit meine ich keine langen Pausen, sondern z.B.bei Kraftübungen zwischendurch ein, zwei weglassen, beim Laufen zwischendurch kurz gehen, beim Seilspringen in langsamerem Takt springen usw.. Immer gerade soviel, daß du an deinem Limit bist, aber nicht darüber. Und nutze nach dem Training alle Anti-Muskelkater-Maßnahmen, die es gibt: die am meisten beanspruchten Muskeln ganz leicht dehnen, ev. Arnikaöl o.ä. einmassieren, heiß duschen oder baden, Magnesium nehmen.
Achso, KK's, die sich gut an die Bedürfnisse älterer Sportler anpassen lassen, sind z.B.Taijiquan, Karate und, wenn Rücken und Knie mitmachen, auch Aikido. Aber mit 34 bist du noch nicht so alt ;).

·Senshu·
09-10-2008, 21:07
Wann hast du denn mit dem JuJutsu angefangen ?
Vor etwas mehr als einem halben Jahr.

Was haltet Ihr von Judo bei meinen o.g. Anforderungen an eine(n) KK/KS?

Syniad
09-10-2008, 22:03
Wie sieht es denn aus mit einem anders ausgerichteten Ju Jutsu-Training bei Euch in der Nähe?

·Senshu·
09-10-2008, 22:05
Es sind leider kaum Angebote vorhanden bzw. sind andere Vereine vergleichbar teuer.

Syniad
09-10-2008, 22:14
Hm, schade. Ich könnte mir vorstellen, dass Du in vielen Judovereinen nicht das findest, was auf Deine spezielle Situation im Justizwesen zugeschnitten ist. Gerade Abführen, Zu-Boden-Führen und Fixieren im Stand (mit Hebel willst Du das wahrscheinlich sinnigerweise ;)) würde ich in den meisten Fällen eher bei den Ju-Jutsuka verorten.
Aber schau Dich ruhig mal ein bisschen um bei Euch, vielleicht ist da ja alles ganz anders als bei uns. ;)

shenmen2
09-10-2008, 22:27
Also nach einem halben Jahr sollte sich der Körper eigentlich schon besser angepaßt haben (bei 2-3x Training pro Woche). Für deine Anforderungen ist zwar Aikido gut geeignet (deutlich besser als Judo), aber es braucht seine Zeit, bis du etwas davon auch anwenden kann.
Vielleicht kannst du dich doch noch mit dem JuJutsu arrangieren ? Zusätzliches Ausdauertraining, optimale Ernährung...

Schnueffler
10-10-2008, 01:43
Schau einfach mal in anderen JJ-Vereinen rein oder sprich mit dem Trainer darüber!
MfG
Markus

Odysseus22
10-10-2008, 07:38
Hallo!

Ich betreibe seit einiger Zeit Ju-Jutsu. Nun ist es so, daß mein Trainer sehr großen Wert auf unsere körperliche Entwicklung legt, d.h. von den zwei Stunden Training gehen (mindestens) die ersten 45 Minuten für Konditions-/Krafttraining drauf. Das mag ja nicht verkehrt sein, aber es ist viel zu viel für mich - ich halte das "Aufwärmen" nie komplett durch, muß fast kotzen vor (Über)anstrengung. Da ich mit meinen 34 Jahren auch noch der Älteste in unserem Verein bin und sehe, daß all die Jungspunte das alles locker wegstecken, frage ich mich ob ich mir nicht einen neuen Verein oder gar eine neue KK/KS (Judo? Aikido?) suchen sollte. Es demotiviert mich, weil ich nicht mithalten kann. Das Auspowern bereits am Anfang des Trainings macht keinen Spaß. Mein Körper ist nach einem Training derart am Boden, daß noch Tage später fast jede Bewegung schmerzt.

Klar, einige werden jetzt sagen: ohne Schweiß kein Preis... beiß Dich durch, Du Lusche... nun hör mal auf zu heulen... spiel doch Schach...


Wichtig ist mir darüber hinaus, daß ich dort auch Techniken lerne, die ich ggf. in einer SV-Situation anwenden kann. Nein, ich suche nicht DIE Kampfkunst, die mich unbesiegbar macht - es sollte aber theoretisch anwendbar sein. Speziell interessiert mich ein "System" welches im Justizbereich einsetzbar ist, d.h. ich kann dort nicht Schlagen und Treten wie ein Irrer, muß aber Fixieren, Halten, Hebeln und Abführen usw. können.

Wäre sehr schön, wenn Ihr mir ein wenig unter die Arme greifen und mich (wieder) auf den rechten Weg bringen könntet.

Vielen Dank für Eure Hilfe!


Senshu

Konditionstraining sollte man bis an seine eigenen Grenzen machen, wo die liegen, weiß jeder selbst am besten. Im Prinzip hindert dich nur dein Ego daran, weiterzumachen. Du mußt niemandem etwas beweisen, auch wenn du der schlechteste in Punkto Kondition zu sein scheinst?, kannst du dein Bestes geben.
Ansonsten empfiehlt sich wohl Krav Maga als SV oder Tai Chi als KK.

bluemonkey
10-10-2008, 08:42
Da ich mit meinen 34 Jahren auch noch der Älteste in unserem Verein bin und sehe, daß all die Jungspunte das alles locker wegstecken, frage ich mich ob ich mir nicht einen neuen Verein oder gar eine neue KK/KS (Judo? Aikido?) suchen sollte. Es demotiviert mich, weil ich nicht mithalten kann. Das Auspowern bereits am Anfang des Trainings macht keinen Spaß. Mein Körper ist nach einem Training derart am Boden, daß noch Tage später fast jede Bewegung schmerzt.


Von (Sport-)Judo würde ich abraten, die körperliche Belastung ist bei richtigem Training (z.B. als Uke beim drillmäßigen Wurftraining) sehr hoch.
Das kann auf Dauer und im fortgeschrittenen Alter zu Verschleißerscheinungen führen.
Für Aikido braucht man auch einigermaßen gesunde Gelenke es wird aber wohl nicht Kraft gegen Kraft gearbeitet und Belastungen meist runder abgeleitet.
Eine wirkliche SV-Fähigkeit wird aber erst nach Jahren gegeben sein.

Allerdings würde mir das Training, das Du beschreibst, auch nicht gefallen.
Konditionstraining sollte von Techniktraining getrennt sein, oder zumindest danach ausgeführt werden. Dreimal die Woche den Körper an die Grenze zu bringen ist nicht sinnvoll, macht kein erfolgreicher Leistungssportler.
Für Kraft- und Kraftausdauertraining brauche ich keinen JuJutsu-Trainer;)!
Sind in Deinem Verein viele Wettkämpfer? Für die SV braucht man keine extreme Kondition (es ist auch eher kontraproduktiv, wenn Du die meiste Zeit durch das Training angeschlagen als leichtes Opfer durch die Gegend läufst).
Eine KK, die extrem auf körperliche Überlegenheit setzt, ist mit Vorsicht zu genießen (außer Du bewegst Dich im Wettkampf-/Leistungssportbereich).

Ich dachte, gerade im JuJutsu kann man lernen auch mit körperlich Überlegenen fertig zu werden.
Und man kann auch ins hohe Alter damit fit bleiben:

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f88/helio-95-jahre-alt-geworden-83649/

vielleicht suchst Du Dir einen Verein mit einer anderen Altersstruktur.

Syekye
10-10-2008, 10:09
Ich würde Dir auch abraten so weiter zumachen, weil es auf die Dauer nicht gut ist sich ständig zu überanstrengen, ich würde Dir auch raten erstmal mit deinem Trainer zu sprechen und ihm die Situation zu schildern, bevor Du Dich vielleicht nach einem neuen Verein umschaust.

hashime
10-10-2008, 10:52
Hallo,

wie oft in der Woche trainierst du?

An und für sich sollte sich der Körper bei ca. 3mal die Woche Training innerhalb eines halben Jahres schon an alle möglichen Anstrengungen anpassen können....klar gibt es auch mal Tage, wo es unser Trainer wieder mal "so richtig kann" und uns über unsere Grenzen bringt....aber das sollte nicht in jedem Training der Fall sein....

Deshalb würde ich an deiner Stelle auch wechseln, wenn du merkst, dass dein Körper da nicht mitmacht....bin übrigens auch 34 ;)

KidStealth
10-10-2008, 18:04
also mal ehrlich mit mitte dreißig ist man doch nicht zu alt...:rolleyes:;)

jeder kotzt beim harten training, sofern er nicht fit genug für dieses training ist.

rede mit deinem trainer drüber, mach solange mit wie du kannst, übertreibe nicht und gebe nicht auf.

EviLkNiveL
11-10-2008, 10:47
Hi Senshu,

ich kann dir zwar nicht 100% genau sagen, woran es liegt, dass du dich immer so schlapp beim training fühlst und nicht so gut "mithalten" kannst.
Klar ist es mit 34 schon eine größere Herausforderung das Training gleichermaßen gut durchzustehen wie die jungeren Männer mit ~20-25Jahren, da diese ja nunmal in der Blüte ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit stehen. Allerdings bist du mit 34 ja auch nicht wirklich weit davon entfernt. (Ich erinnere mich bei sowas immer gern an meinen BW-Ausbilder, der hat mit seinen 36 Lenzen uns Jungespunde immernoch alle recht locker weggesteckt, wenn es um Kondition/Ausdauer usw. ging).
ALLERDINGS vermute ich (aus Erfahrungswerten), dass du einfach zu wenig isst. Versuch doch einfach für einen Monate oder einige Wochen, mal eine Zwischenmahlzeit irgendwo einzuschieben oder einfach mal bissel größere Portionen zu essen.
Ich hab die Erfahrungen gemacht, dass sich der Körper dadurch besser/schneller erholt (weil er ja quasi mehr Bausteine/Ressourcen zum "Wiederaufbau" zur Verfügung hat) und so auch dieses Schlaffheitsgefühl bei Nachfolgenden Trainingseinheiten nicht mehr zustande kommen KÖNNTE. Man muss sich mal vor Augen führen, wieviel die Profisportler am Tag futtern (neben den Mittelchen die die sonst noch so verabreicht kriegen, so als relativen Bezugspunkt gesehen).

Hast du genügend und einen geregelten Schlaf? Die Nachtruhe ist auch ein sehr wichtiger Faktor für die Regeneration nach dem Training...


So weit erstmal meine Gedanken zu dem Thema...Mit freundlichen Grüßen


P.S.: Denkma Ju-Jutsu ich schon das richtige für dich...

Octagon
11-10-2008, 18:33
Vor etwas mehr als einem halben Jahr.

Was haltet Ihr von Judo bei meinen o.g. Anforderungen an eine(n) KK/KS?

Judo ist noch anstrengender als Ju-Jutsu!
Versuch´s doch mit Wing Tsun Kung Fu.

Schnueffler
11-10-2008, 18:58
Judo ist noch anstrengender als Ju-Jutsu!
Versuch´s doch mit Wing Tsun Kung Fu.

Für sein Vorhaben mMn ein eher schlechter Rat!
MfG
Markus

king-louie
16-10-2008, 15:36
Hallo
Ich bin neu hier und lese gerade diesen Dialog.
Also ich bin 42 und möchte mich Kampfsportmäßig nochmal verändern.
Fühle mich auch auf keinen Fall zu alt
Habe bis vor kurzem Shotokan Karate gemacht.
Kann ich eigentlich nur dann empfehlen,wenn du eine körperliche Grundfitness hast.
Ich habe mir in meiner nähe einige Ju Jutsu Vereine angesehen und eigentlich schon den körperlichen Anspruch vermisst.
Ich will schon schwitzen (Ich denke du auch aber halt nicht so)
Dein Verein muß also ne absolute Ausnahme sein.
Als weiteren Kampfsport ist vielleicht Wing Tsun in Ordnung

kanou65
17-10-2008, 15:17
ich (43) mache schon sehr lange judo-doch mittlerweile wirds echt zum knochenjob-deshalb habe ich nun mit aikido begonnen -sehr angenehm, ruhe,aikidokas sind in meinem alter . tai chi ist auch sehr schön.:)

pilgrim
17-10-2008, 16:37
Moin moin,

Aikido kann man definitv bis ins Alter effektiv üben.

Wer sich auspowern will kann das wunderbar tun. Man kann sehr Körperbetont üben und sich leersschwitzen udn spektakulär arbeiten, wenn man mag.
Wer es ruhiger angehen lassen muß oder möchte kann das tun.

Der notwendig Körpereinsatz in den Techniken wird je weniger, je länger man übt.

Die Herausforderung beim Aikido besteht darin, weich zu werden, durchlässig, das Gefühl für den Angreifer zu entwickeln. Das ist schwer, aber erstmal nix, was mit dem Alter zu tun hat.

Grüße,
Carsten

ponyeule
17-10-2008, 21:07
... aber auch da - je nach Schule - kann man sich ganz schön anstrengen...

Was bis uns hohe Alter geht: DLRG... Kondition, Herz, Kreislauf, Lunge, Muskulatur - alles kann man im Training beanspruchen ohne die Gelenke großartig zu überanstrengen und dabei möglicherweise noch was für die Allgemeinheit tun. Und Befreiungsgriffe an Land und im Wasser können einen - je nach "Gegner" - schnell an die eigenen Grenzen bringen:D

Ratte
25-10-2008, 08:12
Probier Judo ruhig aus, du wirst auf jeden Fall lernen zu Boden zu bringen und da zu fixieren,...allerdings nicht wie du von da den anderen abführst.
Wie Anstrengend Judo ist hängt ganz davon ab wi eman es selber trainiert behaupte ich hier mal, wenn man es Wettkampfmäßig trainiert ist es eher so wie ringen mit schicken Gi und wenn man es sehr Technikorientiert trainiert wie Aikido.
Da das Wissen um Abführtechniken nun auch nich so komplex ist, in meiner Zeit beim JJ hab ich da nur den Kreuzfesselgriff gelernt, kannst du dir das sicher auch neben dem judo auf ein oder zwei Lehrgängen aneignen und dann mit deinem Judowisen verbinden ;)

Lo.Ony
27-10-2008, 10:56
Bei uns ist das Aufwärmen immer anders, wir sollen lernen unsere Energie einzuteilen, wer weiss wie lange ein realer Kampf andauern kann?

Mach einfach alles nen tick langsamer, wichtig dabei ist das du dich nicht ausruhst, sondern immer in Bewegung bleibst.

Dann bist du hinterher auch entspannter beim Techniktraining =)


Die Schule wechseln wuerde ich nicht, zumal das letzte halbe Jahr schonmal fuer die Tonne wäre.



Bis ins hohe alter kannst du die meisten KK`s eh nicht ausueben da bei falschem Training einfach Gelenke, Bänder etc leiden.

mindcrime
28-10-2008, 09:56
Wenn es auch eine ganz andere Richtung als die bisher genannten sein darf, dann schaue Dich evtl. auch mal bei den FMA um.

Bei Youtube finden sich einige Videos, wo Herren im fortgeschrittenen Alter zeigen, was Sache ist, z.B. YouTube - Tatang and Topher sparring (http://www.youtube.com/watch?v=biXpNl9VJcQ)

Und zumindest in unserem Training kommen auch die Hebel nicht zu kurz (Sichwort Kontroll- und Abführtechniken)

Guv´nor
28-10-2008, 11:24
bei uns gibt es nen 75 jährigen boxtrainer.

der macht auch ab und an mal gerätetraining und so mit. bewegt sich noch echt geschmeidig und ist selbst leuten die 10 jahre jünger sind überlegen.

pass die intensität an dann kann man fast alles b is ins alter trainieren.