Vollständige Version anzeigen : Judo im Strafvollzug?
·Senshu·
09-10-2008, 22:20
Hallo!
Als Bediensteter im Strafvollzug bin ich auf der Suche nach einer KK, deren Fokus nicht auf Schlägen/Tritten sondern auf zu Boden bringen/fixieren/... liegt- und da bin ich auf Judo gestoßen.
Meint Ihr, Judo wäre eine gute Wahl für mich?
·Senshu·
*Azrael*
09-10-2008, 22:40
Joa, alternative LL, warum keine Schläge/Tritte?
gion toji
09-10-2008, 22:50
Joa, alternative LL, warum keine Schläge/Tritte?
weil ein zusammengetretener Insasse die eigene Personalakte nicht gerade schmückt?
Wie wäre es noch mit BJJ, Aikido, Ringen?
Oder sprich doch deinen JJ-Lehrer auf deine Bedürfnisse an
·Senshu·
09-10-2008, 22:50
LL?
warum keine Schläge/Tritte?
Weil ich, wenn ich schlage oder trete, schnell selbst ein Verfahren am Hals haben kann.
(Uups, zu langsam...)
Aikido
Sieht wirklich toll aus, aber (bitte nicht böse sein) ist Aikido wirklich SV tauglich?
Weil er dem Sträfling keine reinhauen darf, festhalten muss aber schon mal sein.
EDIT:
Da war einer schneller. Problem mit Judo ist, dass da keine Haltetechniken und Abführtechniken drin sind, die man im strafvollzug so einsetzen könnte. Am Boden halten kannst du ihn damit, aber Judo kennt meines Wissens keine Haltetechniken aus dem Boden wieder in den Stand zurück.
Ju-Jutsu müsste da doch reichen, wir machen ständig so einen Kram.
·Senshu·
09-10-2008, 23:06
Ja, Ju-Jutsu ist eigentlich keine schlechte Sache... es ist nur so, daß ich die Möglichkeit hätte, umsonst am Judo teilzunehmen, während ich für's JJ jeden Monat 15,00 € bezahle. Ausserdem kommt da ein "privates Problem" hinzu: guckst Du HIER (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f43/welche-kk-ins-hohe-alter-83730/#post1521003). :o
Lordnikon27
09-10-2008, 23:07
LL?
Luta Livre (soweit ich weiß): Luta Livre ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Luta_Livre)
Und ob Aikido SV táuglich ist, solltest du lieber nicht fragen :B
Blueliner
10-10-2008, 21:30
Ja, Ju-Jutsu ist eigentlich keine schlechte Sache... es ist nur so, daß ich die Möglichkeit hätte, umsonst am Judo teilzunehmen, während ich für's JJ jeden Monat 15,00 € bezahle.
Was gibt es dann noch zu überlegen? Mach es!
Wenn der Trainer etwas taugt, kann er Dir auch etwas zeigen.
Ja, Ju-Jutsu ist eigentlich keine schlechte Sache... es ist nur so, daß ich die Möglichkeit hätte, umsonst am Judo teilzunehmen, während ich für's JJ jeden Monat 15,00 € bezahle. Ausserdem kommt da ein "privates Problem" hinzu: guckst Du HIER (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f43/welche-kk-ins-hohe-alter-83730/#post1521003). :o
Zu deinem "Problem" will ich hinzufügen dass du einfach weitertrainieren solltest.
Klar ist der technische Aspekt wichtig, aber du musst körperlich auch in der Lage sein einen schwereren, stärkeren Insassen zu kontrollieren....deswegen halte ich das Körpertraining nicht gerade für schlecht.
Ich denke übrigens dass von Stil her das JJ, der am besten geeignete Stil für deine Zwecke ist.
Grüße
Ja, Ju-Jutsu ist eigentlich keine schlechte Sache... es ist nur so, daß ich die Möglichkeit hätte, umsonst am Judo teilzunehmen, während ich für's JJ jeden Monat 15,00 € bezahle. Ausserdem kommt da ein "privates Problem" hinzu: guckst Du HIER (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f43/welche-kk-ins-hohe-alter-83730/#post1521003). :o
Als alternative Vorgehensweise könntest Du kostenlos Judo trainieren und Dir Spezialwissen aus spezifischen Fortbildungen aneignen. Andyconda (Grapplingforce.com) und Kraf Maga Defcon bieten derartige Kurse an. Zumindest fallen mir die gerade spontan für Deutschland ein.
Zu Deinem "Problem": liegt es eher daran, dass Du generell schnell ausgepowert bist oder eher daran, dass das Einstiegsniveau zu hoch angesetzt war für Dich? Wenn die anderen im Verein halbe Leistungssportler sind und Du Otto-Normalverbraucher, dann ist das nicht überraschend. Dann wäre es auch nachvollziehbar, wenn Du Dich nicht steigern kannst.
Der Trainer sollte dann aber meiner Meinung nach ein spezifisches Programm für Dich gestalten, so dass Du Dich langsam hochtrainierst, bis Du das Niveau der anderen erreicht hast.
Gruß
Stoiker
Big Daddy Düsseldorf
11-10-2008, 12:59
Siehe da, es gibt noch jemand, der in diesem Bereich arbeitet. Ich arbeite im Maßregelvollzug, Forensik. Ein paar Mörder, Pädophile, Vergewaltiger, Räuber usw. im Angebot.
Du hast schon recht: Mit Tritten und Schlägen muss man sehr vorsichtig sein. (Lange Boxen und Thaiboxen trainiert). Ich hatte und habe die entsprechenden Reflexe so drinn, dass ich immer meine Faust zurückhalten muss, bevor ich sie losschicke. Wenn ich das täte, hätte ich sicherlich katastrophale berufliche Probleme. Gleichwohl war das Training sehr nützlich, da ich auch die entsprechenden Abwehrreflexe drin habe. Da ich auch Judo als Jugendlicher gemacht habe (bis Braungurt), kann ich sagen, dass es schon nützlich ist, jedoch halte ich Jiu Jitsu für viel besser. Habe mir auch einige Techniken angeeignet. So kann ich körperlich Aggressive gut unter Kontrolle bringen, wenn ich plötzlich alleine bin und angegriffen werde, ohne das dies von anderen, die das beobachten, als unangemessen und "brutal" bewertet wird. So wie es wäre, wenn ich boxen würde.
FitnessMarket
11-10-2008, 14:43
..mal ne zwischenfrage von einem "nichtjustizbedienstetem": verstehe ich euch richtig, dass ihr rechtliche probleme bekommt, nur weil ihr euch bei einem angriff eines gefangenen angemessen verteidigt? kann ja wohl nicht wahr sein! :rolleyes:
Rebel till i die
11-10-2008, 15:22
..mal ne zwischenfrage von einem "nichtjustizbedienstetem": verstehe ich euch richtig, dass ihr rechtliche probleme bekommt, nur weil ihr euch bei einem angriff eines gefangenen angemessen verteidigt? kann ja wohl nicht wahr sein! :rolleyes:
Das Problem ist ja das "angemessen" oder auch "verhältnismäßig" genannt.
Was ist angemessen und jetzt komm mir nich mit dem §32 den kenn ich ;-).
Wenn dem "Beteiligten" etwas passiert, wie auch immer, wird erstmal alles was man getan hat kritisch hinterleuchtet und da kann dann schon mal was passieren, in der Hektik, was rechtlich gesehen nicht ganz einwandfrei war, das ist das Problem......... denk ich mal:rolleyes:
Schnueffler
11-10-2008, 15:38
..mal ne zwischenfrage von einem "nichtjustizbedienstetem": verstehe ich euch richtig, dass ihr rechtliche probleme bekommt, nur weil ihr euch bei einem angriff eines gefangenen angemessen verteidigt? kann ja wohl nicht wahr sein! :rolleyes:
Das Problem ist, das du Bruchteile von Sekunden zur Entscheidung hast, was du machst!
Hinterher haben Juristen, deine Vorgesetzten, die Presse und wer sonst noch alles, jahrelang Zeit um zu beraten und Vorschläge zu unterbreiten, was du hättest besser machen können und wie der Angreifer nicht solch einen "Schaden" hätte erleiden müssen.
Und du hast die ganze Sache an der Backe, was tierisch viel Stress bedeutet!
MfG
Markus
Mirco W.
11-10-2008, 15:43
..mal ne zwischenfrage von einem "nichtjustizbedienstetem": verstehe ich euch richtig, dass ihr rechtliche probleme bekommt, nur weil ihr euch bei einem angriff eines gefangenen angemessen verteidigt? kann ja wohl nicht wahr sein! :rolleyes:
Der §32 StGB gilt natürlich auch hinter den Mauern, aber: Als Bediensteter hast Du für die Gefangenen auch eine Fürsorgepflicht. Deshalb gilt es "professionell" zu agieren. Deshalb werden die Bediensteten natürlich auch geschult in und mit Konfliktsituationen angemessen, professionell und verhältnismäßig umzugehen- sogenannte Sicherungstechniken und Hilfsmittel zur Gefahrenabwehr (früher Eingriffs- und Sicherungstechniken) muss (sollte) jeder Bedienstete können- was Du also privat machst ist an sich unerheblich, kann aber sinnvoll zur Ergänzung sein- zur gesundheitsförderung allemal.
Schönen Gruß
Mirco W.
11-10-2008, 15:45
Das Problem ist, das du Bruchteile von Sekunden zur Entscheidung hast, was du machst!
Hinterher haben Juristen, deine Vorgesetzten, die Presse und wer sonst noch alles, jahrelang Zeit um zu beraten und Vorschläge zu unterbreiten, was du hättest besser machen können und wie der Angreifer nicht solch einen "Schaden" hätte erleiden müssen.
Und du hast die ganze Sache an der Backe, was tierisch viel Stress bedeutet!
MfG
Markus
.....tja- genau so sieht es aus !
FitnessMarket
11-10-2008, 15:49
Das Problem ist, das du Bruchteile von Sekunden zur Entscheidung hast, was du machst!
Hinterher haben Juristen, deine Vorgesetzten, die Presse und wer sonst noch alles, jahrelang Zeit um zu beraten und Vorschläge zu unterbreiten, was du hättest besser machen können und wie der Angreifer nicht solch einen "Schaden" hätte erleiden müssen.
Und du hast die ganze Sache an der Backe, was tierisch viel Stress bedeutet!
MfG
Markus
ja, das vom grundsatz her schon klar, zumal das ja (leider) auch bei jeder normalen/zivilen sv-situation gilt. jedoch las ich das hier so, als ob dies, wenns denn dienstlich passiert, so gut wie sicher zur bestrafung/verurteilung zumindest zu nachteilen führt. kann mich mit meiner interpretaion auch täuschen...
Rebel till i die
11-10-2008, 15:54
Ja wenn etwas passiert dann wird da natürlich schon geguckt "was" ist passiert, und es ist ein schmaler Grat auf dem man da wandert.
..mal ne zwischenfrage von einem "nichtjustizbedienstetem": verstehe ich euch richtig, dass ihr rechtliche probleme bekommt, nur weil ihr euch bei einem angriff eines gefangenen angemessen verteidigt? kann ja wohl nicht wahr sein! :rolleyes:
Neben den Aspekten der Fürsorgepflicht, die hier erwähnt wurde, sollte auch noch bedacht werden, in welchem Kontext dies stattfindet.
Die Insassen befinden sich 24 Stunden pro Tag in einem sie kontrollierenden System. Sollte eine Situation eintreten, in der einer der Beamten glaubt, sich durch Schläge und Tritte verteidigen zu müssen, wird natürlich gefragt, wieso es überhaupt soweit kommen konnte.
Haben die Beamten ihre Aufsichtspflichen vernachlässigt? Haben sie sich fahrlässig in eine gefährliche Situation begeben? Haben sie sich provozieren lassen oder hatten sie sich unter Stress nicht genügend unter Kontrolle? Haben sie durch ihr Verhalten ggf. den Insassen provoziert?
Wenn es hingen so ist, dass die Vorsichtsmaßnahmen eingehalten wurden und der Beamte sich notwendigerweise mit Schlägen verteidigen musste, so sollte es dann aber auch so sein, dass ihm keine weiteren Konsequenzen drohen sollten. Zumindest war dies bei Bekannten von mir so, die im Strafvollzug arbeiten und sich wehren mussten.
Gruß
Stoiker
Sascha W.
11-10-2008, 20:09
Ich muß meinen Vorrednern zustimmen
Schnueffler
11-10-2008, 20:12
Ich muß meinen Vorrednern zustimmen
Gut so! :D ;)
Sascha W.
11-10-2008, 20:20
So bin ich Markus ...... aber was hast du mit dem Vollzug zu tun ?eher mit PG bei euch ?
Deine Situation ist wirklich sehr schwierig...
Also Ich würde mir mal das kostenlose Judotraining anschauen und gegebenenfalls mal mit dem Judomeister sprechen, ob Judo im Strafvollzug zu gebrauchen ist. Dieser wird Dir sicher Auskunft geben können.
Schnueffler
11-10-2008, 21:01
So bin ich Markus ...... aber was hast du mit dem Vollzug zu tun ?eher mit PG bei euch ?
Jepp, eher PG, aber ab und zu muß man ja mal seine "Kundschaft" dort besuchen und bekommt so einiges mit!
MfG
Markus
Sascha W.
12-10-2008, 00:05
Stimmt kenne ich :)
Colorpainter
12-10-2008, 00:23
Hallo,
zum Aikido werden dir viele Leute hier abraten weil es als der Überfake unter den Kampfkünsten oder Kampfsportarten gilt.
Es werden dir auch viele bestätigen das jeder Aikidoka egal wie lange er Aikido betreibt gegen jeden anderen Kampfsportanfänger chancenlos unterlegen ist.
Also wenn man die Meinungen anderer hört würde ich dir vom Aikido abraten weil es ja sowieso sinnlos ist, nie funktionieren kann und eh nichts bringt.
Viele Grüße
Andreas
the5ilence
12-10-2008, 03:51
no comment zum Vorposter...
Ich würde dir in deiner Situation am ehesten zu Aikido raten! Zwar ist Aikido bei normalen SV-Fragen keine gute Wahl, aber in deinem Kontext denke ich, dass eine gute Aikido-Schule dich weiter bringen kann!
Da du schon erfahrung in JJ und normalen Haltetechniken und SV (ausweichen, an den Gegner rankommen) hast, willst du wohl am ehesten gute Hebel und Kontroll-techniken / Griffe lernen, mit denen man auch körperlich stärkere Gegner kontrolliert zu Boden bringen kann. Im Aikido wird ein sehr großer Teil des Trainings allein auf die perfektionierung der Hebel-techniken und Bodenkontrollen gelegt (viele sind denen im JJ zum verwechseln ähnlich) Allerdings wird beim Aikido Wert darauf gelegt, das letzte bisschen aus jeder Kontrolle raus zu holen. Also mit minimaler Kraft einen Gegner kontrolliert nach unten bringen.
PS: Natürlich ist im Endeffekt immer die Einstellung und Kompetenz des Trainers das wichtigste -also schau dir ein Probetraining an und sprech den Trainer einfach mal konkret darauf an, was du lernen möchtest!
Big Daddy Düsseldorf
12-10-2008, 08:21
..mal ne zwischenfrage von einem "nichtjustizbedienstetem": verstehe ich euch richtig, dass ihr rechtliche probleme bekommt, nur weil ihr euch bei einem angriff eines gefangenen angemessen verteidigt? kann ja wohl nicht wahr sein! :rolleyes:
Leider doch! Und wie. Wenn sich ein Forensiker beschwert, dann werden wir von unseren Vorgesetzten regelmäßig beschuldigt.
Oft geht das dann so aus, dass diese sagen: "Leider haben wir keine Beweise gegen Sie". Dies ein Zitat aus diesem Jahr. Anschließend zwangsversetzt auf andere Stelle, aber dieselbe "Anstallt".
Letztes Jahr zwei Kollegen angegriffen worden, diese erheblich verletzt, einer immer noch krankgeschrieben. Einzige Sorge war: "Warum ist der Forensiker von den herbeieilenden Kollegen leicht verletzt worden?"
Alles klar?
FireFlea
12-10-2008, 11:00
Ich habe mal auf einer amerikanischen Aikido Seite einen Bericht eines Beamten im Strafvollzug der Aikido trainiert gelesen, mal schaun ob ichs noch finde.
Edit: Finde ich zwar nicht mehr aber wenn man bei google mal "aikido law enforcement" eingibt findet man schon einiges.
Schnueffler
12-10-2008, 11:04
Wäre interessant zu lesen, vor allem, wie das Aikido ausgerichtet ist.
MfG
Markus
Naja, ich kenne mich mit den Problemen im Vollzug nicht so gut aus (außer in der Schichtplanung). Kostenloses Judotraining erscheint mir jedoch so oder so als ein guter Einstieg. Hier bekommst Du ein gutes Distanzgefühl in den kürzeren Abständen. Trotzdem solltes Du auch an die Schlag- und Trittdistanzen denken. Deshalb würde ich als Einstieg Judo wählen und wenn Du dann genügend (?) Kondition und Randorierfahrung gesammelt hast, gehst Du weiter in JJ. Ich meine, was nützen Dir die ganzen Festhalte- und Abführtechniken, wenn Du sie nur halbherzig oder garnicht körperlich durchziehen kannst. Auf alle Fälle solltest Du, wenn Du dann auf einem kämpferischen Level bist (*grins*), auf die Sachen um-/einsteigen, wo sich das Verhalten des/ der Gegner noch schwerer vorhersagen lässt.
Das ist ein allgmeines Problem. Bei den ganzen Sportsachen weisst Du instinktiv, dass es nicht wirklich gefährlich werden kann. Im Alltag schon.
Viele Grüße
Tengu
Whing chun Hap ki do
24-10-2008, 14:22
Ich habe selber mal Judo gemacht und ich finde das Judo für dich eine gute Wahl ist. Man lernt eigentlich nur den Gegner auf den Boden zu bringen GUTE WAHL.
Horst der Heilige
24-10-2008, 14:55
du verstehst unter judo nur auf den boden zu bringen?
also ich find am boden geht der spaß erst richtig los!
und für den strafvollzug.... kann auch das hilfreich sein, da du einen normalen menschen(nicht KS ler) locker am boden fixieren kannst, auch wenn er stärker ist!und mit ein bisschen umdenken, bringt man auch wen zum wiederaufstehen...abführen...
also als einstieg sicher ziemlich gut!
Ich hab irgendwie "Judo im Schlafanzug" gelesen... ich hol mir lieber na noch nen Kaffee... :kaffeetri
Horst der Heilige
24-10-2008, 15:13
du armer^^:rolleyes:
Mirco W.
25-10-2008, 00:37
@ Senshu:
Ich weiß ja nicht in welchem Bundesland Du deinen Dienst verrichtest, aber als Vollzugsbeamter müsstest Du wissen, dass Du an Übungsstunden in "Sicherungstechniken und Hilfsmittel zur Gefahrenabwehr" teilnehmen musst. Worauf diese Techniken basieren (also aus welchem System) ist ebenso von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Also müsstest Du doch wissen, ob "Judo" dich weiterbringt oder nicht- es sei denn Du bist Dienstanfänger und kennst die Sicherungs/Eingriffstechniken noch nicht, welche in deinem Bundesland gelehrt werden..!
Wenn Du also "privat" Judo trainieren möchtest und Dir das Spaß macht (auch als Hobby oder Ausgleich/ Sport an sich), kann das nicht verkehrt sein und hilft Dir evtl auch im Dienst, aber Kampfsport/Kampfkunst und Eingriffstechniken/Sicherungstechniken sind zwei paar Schuhe......
Regelmäßige Teilnahme an den Übungsstunden bringt Dich sicherlich dienstlich weiter....
So, genug kluggeschissen.....
Schönen Gruß
Zuerst einmal zum Aikido im US-Law Enforcement: total ueberbewertet und heute nicht mehr so wirklich aktuell, besonders im defensiven teil.
Zum Angebot an dienstlicher Aus- und fortbildung im besagten Bereich im deutschen JV kann ich, aus eigener Erfahrung, nur sagen: LAECHERLICH!!!
Ansonsten, auch im deutschen JV ist mindestens ein Verhaeltnis von 1:20 vorhanden. Wer sich da lange mit einem Gefangenem am Boden waelzen will, der kann das gern machen nur muss er eben auch damit rechnen dann mehrere auf ihm zu haben, is mir selbst mal passiert im JV in D und seitdem mach ich selbst sonen Kaese nich mehr!
judo ist, würd ich sagen, eine sehr gute wahl, wenn du deinen gegner fixieren, bzw einfach stilllegen willst, ohne dass er verletzt wird.
ich hab selbst einige jahre judo gemacht und man wird schnell merken, dass es nicht nur die techniken sind, die man lernt, sondern man vorallem auch lernt, wie man die kontrolle in einem handgemenge, bzw. bodenkampf bekommt, was bei deiner arbeit doch recht wichtig sein könnte.
[
und man kann sehr wohl von einem haltegriff in den stand wechseln, wie mir mein trainer einmal schön demonstriert hat. ;D
den arm auf dem rücken schön hebeln und dann einfach langsam aufstehen:P . was meinste wie schnell man da oben ist ;)]
in diesem sinne
Mfg Luque
Thaiandi
08-01-2009, 01:21
hört sich alles ja gut an, Judo hin Judo her, Festlegen am Boden etc. alle Judokas wissen anscheinend wie Gut es sein kann einen Festzulegen (möchte keinen hier persönlich Angreiffen) aber was ist wenn sich einer wehrt. Nicht nach JUDOREGELN wie im Sportbereich Judo sondern mit Schlägen aus der Bodenlage, Tritte etc.
Judo mag als Ergänzung vllt. sehr gut sein... ich empfehle aber JJ oder eben auch Boxen und Thaiboxen. Gerade die Reflexe für eine Gefahrenabwehr sind doch entscheidend...
und mir kann doch keiner sagen (ich komme nicht aus dem Berufsfeld Vollzug) das jemand der sich Verteidigt, angemessen, auch mit Boxtechniken, in einer Notwehrsituation Dumm da steht.
Kann ja sein... und ich glaube einigen denen das passiert ist auch. Aber ist dann diese Situation, wo man im nachhinein Probleme bekommt oder versetzt wird angemessen gewesen??:rolleyes:
Und dann noch eine Frage: Mann kann von einem Haltegriff in den Stand wechseln, Arm auf dem Rücken und so... Alleine oder mit zwei Beamten gegen den Insassen...????
Ich glaube ja das im Vollzug auch Leichtgewichte sitzen, aber son Anabolic-Insasse würde ich mir allein nicht sehr viel zutrauen. ....
Wie sagte mein Vorredner: Was meinste wie schnell man da oben ist...?!?!:D
Ich möchte nicht groß diskutieren, aber einige Hintergründe zu bestimmten Situationen sind wohl maßgebend.
In diesem Sinne:D
Gruß
Mfg Luque[/QUOTE]
*Azrael*
08-01-2009, 10:53
du verstehst unter judo nur auf den boden zu bringen?
also ich find am boden geht der spaß erst richtig los!
und für den strafvollzug.... kann auch das hilfreich sein, da du einen normalen menschen(nicht KS ler) locker am boden fixieren kannst, auch wenn er stärker ist!und mit ein bisschen umdenken, bringt man auch wen zum wiederaufstehen...abführen...
also als einstieg sicher ziemlich gut!
Joa, haben wir ja schon ausprobiert:D
Hastu lustige Sachen gemacht XD
Big Daddy Düsseldorf
09-01-2009, 10:11
"[QUOTE=Thaiandi;1621136]hört sich alles ja gut an, Judo hin Judo her, Festlegen am Boden etc. alle Judokas wissen anscheinend wie Gut es sein kann einen Festzulegen (möchte keinen hier persönlich Angreiffen) aber was ist wenn sich einer wehrt. Nicht nach JUDOREGELN wie im Sportbereich Judo sondern mit Schlägen aus der Bodenlage, Tritte etc.
Judo mag als Ergänzung vllt. sehr gut sein... ich empfehle aber JJ oder eben auch Boxen und Thaiboxen. Gerade die Reflexe für eine Gefahrenabwehr sind doch entscheidend...
und mir kann doch keiner sagen (ich komme nicht aus dem Berufsfeld Vollzug) das jemand der sich Verteidigt, angemessen, auch mit Boxtechniken, in einer Notwehrsituation Dumm da steht.
Kann ja sein... und ich glaube einigen denen das passiert ist auch. Aber ist dann diese Situation, wo man im nachhinein Probleme bekommt oder versetzt wird angemessen gewesen??:rolleyes:
Und dann noch eine Frage: Mann kann von einem Haltegriff in den Stand wechseln, Arm auf dem Rücken und so... Alleine oder mit zwei Beamten gegen den Insassen...????
Ich glaube ja das im Vollzug auch Leichtgewichte sitzen, aber son Anabolic-Insasse würde ich mir allein nicht sehr viel zutrauen. ....
Wie sagte mein Vorredner: Was meinste wie schnell man da oben ist...?!?!:D
Ich möchte nicht groß diskutieren, aber einige Hintergründe zu bestimmten Situationen sind wohl maßgebend."
Hallo Sportkameraden und -Kollegen,
ich denke Thailandi hat schon recht. Ich arbeite in der Forensik und habe öfters mit aggressiven geistig verwirrten Straftätern zu tun. Das Grundsätzliche bei der körperlichen Auseinandersetzung ist die zahlenmäßige Überlegenheit, d. h. mehrere "Bedienstete" vs. einem Straftäter. Dann ist primär gleichzeitige Teamarbeit, in diesem Fall gleichzeitiges Zupacken, gefragt. So können auch stark Randalierende überwältigt werden.
Nur bei Angriffen auf einen einzelnen "Bediensteten" kommen die SV-Fertigkeiten (ich spreche hier von Fertigkeiten und nicht nur von Kenntnissen) zum Einsatz. Nach meiner langjährigen Erfahrung (ich bin inzwischen leider schon 58) ist wohl JJ, aber auch, wie Thailandi schreibt, Thai-Boxen und Boxen allein schon wegen der eingeübten Reflexe sehr nützlich. Diese Kampfkünste habe ich lange Zeit ausgeübt (und bin dabei, nach ein paar Jahren wegen einer OP wieder einzusteigen) und kann sagen, dass alleine schon die Reflexe mich vor etlichen Verletzungen bewahrt haben.
Ein anderer Punkt ist die Aktzeptanz.
Ich hatte einen Kollegen, der sich mit (unsachgemässen) "Boxhieben" gegen einen schlagenden Insassen gewehrt hat und dem erstmal fristlos gekündigt wurde, was vor dem Arbeitsgericht allerdings in eine fristgerechte Kündigung mit hoher Abfindung umgewandelt worden ist. Dem wurde "Gwaltexzess" vorgeworfen, was unbegründet war.
Und ich musste mich auch schon mal dem Vorwurf der Überschreitung der Notwehr aussetzen lassen, wobei ich die Sachen glücklicherweise richtig stellen konnte.
Aber auf die Sachkenntniss der Vorgesetzten sollte man lieber nicht bauen, denn diese wollen nur auf ihren Sesseln kleben bleiben und keine Konfilkte ordentlich austragen, sondern wolleneinen Beschäftigten bei irgendwelchen Problemen lieber irgendwie schnell entfernen.
Den Vorgesetzten geht es eben nicht um die Sache, sondern nur um ihr Money. Insofern sind sie nicht anders als die Investmentbanker, die uns in die jetzige Wirtschaftsrezession gebracht haben.
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