Anmelden

Vollständige Version anzeigen : Verrohung der Gesellschaft



Franz
16-05-2003, 12:19
Freitag 16. Mai 2003, 11:54 Uhr
17-Jähriger bei Schulhof-Streit niedergestochen
Haguenau (AFP)

Bei einem Streit um Cannabis hat in der elsässischen Kleinstadt Haguenau ein 16-jähriger Schüler einen Mitschüler niedergestochen und lebensgefährlich verletzt. Die beiden Jugendlichen hatten sich in einer Ecke des Schulhofes für den Cannabis-Deal verabredet. Dabei gerieten sie in Streit, und der 16-Jährige stach dem ein Jahr Älteren, der offenbar ebenfalls bewaffnet war, vier Mal in den Rücken. Laut Polizei war der Angreifer als Drogenkonsument bekannt.

Der Verletzte wurde in ein Straßburger Krankenhaus eingeliefert; sein Zustand war weiter ernst. Der Angreifer wurde festgenommen. Der Zwischenfall ereignete sich in einer Oberschule mit 1800 Schülern, die der Polizei zufolge bisher nicht als besonders "problematisch" aufgefallen war.
---------------------------------------------------------------------------
Diesmla keine Haupt oder Sonderschule, also am Verstehen oder mangelndem Intellekt kann/sollte es nicht liegen.Haben wir nicht doch ein Problem mit der Verrohung der Gesellschaft
oder ist das das Ergebnis der Erziehung zur Ellbogengesellschaft, wird zuwenig soziales Verhalten geschult?

GRuss
Franz

arnisador
16-05-2003, 14:25
Passend dazu geht aus der Kriminalitätsstatistik hervor, daß die Kriminalitätsrate zwar sinkt, die Gewaltkriminalität aber trotzdem steigt.
Woran es liegt? Gute Frage, aber ich denke die Erziehung trägt ihren Teil dazu bei.
Gruß
Martin

Franz
16-05-2003, 14:35
-> Es lässt sich hier auch die Frage nach Leitbildern und Überprüfung des zur Zeit vermittelten Wertesystems stellen

arnisador
16-05-2003, 14:41
Da ist schon etwas dran. Egoismus ist halt in. Ich würde da aber gar nicht mal bei den Kids angfangen.
Viel schlimmer finde ich teilweise die Rücksichtslosigkeit, die Aggressivaität und den Egoismis der ca. 50-60jährigen. Das ist teilweise wirklich erschreckend, was da für Ansichten tu Tage treten. Das zeigt sich teilweise auch im absolut unhöflichen Verhalten auf der Straße. Die leute die drängeln und pöbeln sind meistens aus dieser Altersgruppe.
Da fragt man sich natürlich: Wie sollen es dann die Kinder richtig lernen.
Gruß
Martin

Franz
17-05-2003, 10:39
Gute Frage arnisador:
wo sollen die Kinder soziales Verhalten lernen?
In der Schule ist kein Platz dafür (Einzelkämpfer), Zuhause wird es vorgemacht wie der Ellbogen regiert

Dao
17-05-2003, 14:30
Hi,
extrem schwierige Frage.
Alleine an der Erziehung im Elternhaus kannst du es nicht fest machen. Der gesellschaftliche Druck auf die Eltern (Arbeit zu zweit) und auf die Kids (ab 3 1/2 in den Kindergarten, in Großstädten sehr viel früher in die Horte und Tagesstätten) ist immens.
Du kannst einafch versuchen Geradlinigkeit, Menschlichkeit, Ehrlichkeit, ... die ethischen Grundsätze vorleben. Was deine Kinder daraus machen ist nicht mehr in deinem Einfluß.
Die Welt verliert aus der räumlichen Weite bzw. Nähe ihre gesamte Ordnung. Wo vor 50 Jahren der Besuch einer naheliegenden Stadt schon al sKulturschock gewertet wurde, ist heute einmal am Wochenende New York, WaltDisney und zurück angesagt.
Da muß sich erst wieder eine Struktur herausbilden, falls dies überhaupt möglich ist.

rosi
17-05-2003, 21:33
hallo,

das mit zwei berufstätigen eltern war ein gutes beispiel. und damit die kinder den eltern, die sich von einem harten arbeitstag erholen wollen, nicht nerven, werden sie vor die glotze gesetzt. völlig unkritisch und unkontrolliert. dann sehen sie dass, was am meisten spass macht, nämlich action. und dass sich kinder auch gerne mit dem bösewicht für den gesetze nicht gelten oder dem cop, dem vorschriften ebenfalls egal sind identifizieren, scheint nicht zu beunruhigen. bei jugendlichen mag solches programm noch gehen, aber selbst kinder in der prägephase verbringen heute die meiste zeit vor der playstation oder dem fernseher.

und dabei sehen sie nur den privaten schrott, der dort feilgeboten wird.

man frage die heute zwanzigjährigen doch einmal, wer bundesfinanzminister oder kanzler ist. ich bin überzeugt, die fehlerquote wird erschreckend sein.

aber die freiheit der medien und die mangelnde regulierung bei unterhaltungsprogrammen dienen doch nur noch der konsumwirtschaft zum opfer.

gruß
rosi

Dao
18-05-2003, 08:15
Hi rosi,
da triffst du den Nagel auf den Kopf.
Das Thema nur auf TV zu begrenzen, und jetzt mal so richtig losschimpfen, finde ich ganz nett. Würde das zu sehr und zu schnell eingrenzen!

Franz
19-05-2003, 07:34
TV halte ich definitv nicht für schuldig, denn die Medienerziehung ist AUfgabe der Eltern,ich weigere mich wie ein 3 Jähriger zu leben (Filme, Musik, Spiele und Webseiten die verboten werden wg Jugendschutz) Es ist AUfgabe der Eltern zur MEdienkompetenz zu erziehen und Inhalte für Ihre Kinder zu bestimmen, es kann abe rnicht SInn udn ZeWeck sein uns alle auf die Unterhaltungsindustrie für 3 Jährige einzuschränken

VirtualFighter
19-05-2003, 08:38
Ganz unschuldig dürften die Medien aber auch nicht sein.
Wenn man seiner Medienverantwortung als Eltern gerecht werden möchte, sucht man sich also Sendungen aus, die für die Kinder geeignet sind. Man nimmt sich sogar die Zeit um mit den Kindern diese Sendungen anzuschauen (obwohl vielleicht etwas wesendlich Interessanteres läuft), um dann in der Werbepause die brutalsten Ausschnitte des Spätfilms zu sehen....

Dao
19-05-2003, 12:26
Hi,
die ganze Diskussion sollte nicht nur auf den TV und überhaupt Medien begrenzt werden. Fände ich falsch und geht zu schnell.

hanzaisha
19-05-2003, 12:34
naja, daß sendungen wie "das a-team" nicht gerade zum bildungsfernsehen gehören ist wohl jedem bewußt… aber nur am TV liegt`s wirklich nicht, da schließe ich mich peter an.

wie immer: es gibt eine million faktoren, die sich zum ergebnis zusammenpotenzieren…

Thyura
19-05-2003, 13:29
Siehe den alten Erfurt-Thread