Wie siehts bei Euch mit der Integration aus? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Wie siehts bei Euch mit der Integration aus?



Aikempo
13-10-2008, 13:57
Tach.

Um unserem neuen Unterforum ein wenig Sinn zu verleihen, würde mich mal ein bisschen Statistik interessieren: Sind bei Euch im Training Sportler/innen mit Behinderung? Ist das in Eurem Stil / in Eurer Schule überhaupt denkbar? Und falls "Nein" - warum nicht?

Schön wäre, wenn Ihr nicht nur oben eine Antwort anklickt, sondern vielleicht noch ein paar Worte über Euer Training sagt.

Danke!

Dirk

pepino12a
13-10-2008, 14:21
Hi,

also, ich bin von Amts wegen mit nem Behindertenausweis (G)ausgestattet, da mir meine Kniegelenke vor vielen Jahren heftigst geschrottet wurden, die Wirbelsäule hatte auch ein bisschen abgekriegt, von den kleineren Blessuren gar nicht zu reden....

Und ich mache seit 5 Jahren begeistert Pekiti Tirsia Kali :D.

Es gibt halt ein paar Sachen, die ich nicht mitmachen kann, quer durch die Halle spurten, knien geht nicht, die Beine sind da nicht so schnell wie sie sein sollten bzw. zwicken dann auch ganz schön.
Aber es gibt viele schöne Sachen, im Kali, die trotzdem gehen, viel Spaß machen und effektiv sind. Ich liebe Stock- und Messertraining........

Und wenn nach dem Training mal die Gelenke zwicken, was solls, das fällt bei dem Muskelkater gar nicht mehr auf.

Eine unserer Teilnehmerinnen hat eine leichte Teillähmung im Arm, sie macht, was geht und hat hier auch schon ganz schön Kraft entwickelt.

Es kommt halt immer auf den Trainer an, ob er sich auf alle "Unpässlichkeiten" seiner Schüler einstellen will und kann, und sie entsprechend motiviert....... unserer kanns :)

Viele Grüße,


Pepino

Aikempo
13-10-2008, 14:22
Hier meine 50 ct.:

Ursprünglich hatte ich mein Projekt als reinen Behindertensport geplant. Anfangs sollte es nur ein bisschen Taijiquan im Rollstuhl sein. Auf drängen der Teilnehmer/innen wurde das Training immer dynamischer und anspruchsvoller, bis es zum "vollwertigen" Shaolin Kempo- (resp. Aikempo-)Training wurde. Inzwischen kamen auch immer mehr Nicht-Behinderte dazu, sozusagen "Integration rückwärts". Wir sind jetzt ungefähr zur Hälfte nicht-behindert, richten aber unsere Trainingsinhalte auf die persönlichen Anforderungen jedes Einzelnen ein.

Grüße
Dirk

HolgerSVB
13-10-2008, 14:43
Hi!
Also bei uns ist das so:
Die Gruppe wurde ausschließlich für behinderte Menschen gegründet. Gemeinsam haben wir dann mal abgesprochen (ist mind. schon 2 Jahre her) ,dass natürlich auch Leute ohne Handicaps mitmachen können. Bisher hat noch kein "Nichtbehinderter" angefragt. Schade eigentlich!
Wir laden hin und wieder "nichtbehinderte" Leute aus anderen Gruppen zum Training ein. Das ist immer sehr beeindruckend (mehr für die Anderen) und inspirierend (mehr für uns)!
Wenn mit "Integration" das gemeinsame Training gemeint ist steckt sie bei uns noch in den Kinderschuhen. Wir empfinden "Integration" aber eher als gegeben wenn behinderte Menschen in den Bereich der Kampfkunst oder des Kampfsportes eindringen können und ihr Recht dies zu praktizieren durchsetzen!
Gruß

Holger

Sven K.
13-10-2008, 15:54
Bei uns ist jeder willkommen. Wir unterrichten auch jeden. Wenn man "sein"
System verstanden hat sollte es jedem möglich sein, es den jeweiligen
Umständen anzupassen. Leider haben wir kaum Leute mit Handycap. :(
Allerdings kommen einige zu unseren Lehrgängen/Workshop. Da sie
wiederkommen kann es so schlecht nicht sein. ;)

Von Trainerseite ist es nicht so das Problem. Schwerer wird es mit der
Berührungsangst wohl bei den anderen Mittrainierenden. Wenn die
Trainingspartner rum zicken ala "Mit dem will ich nicht trainieren." ist es an dem
Trainer das zu unterbinden/regeln.

Schnueffler
13-10-2008, 16:26
Schwer zu sagen,
denn bei uns in den verschiedenen Gruppen sind Leute, mit unterschiedlichen Behinderungen, von fehlenden Fingern, bis hin zu einer Frau, die eine schwere Form der Gicht und Gliedersteifigkeit hat und sich dann kaum bewegen kann. In Summe sind es vier Leute.
Beim Training versuchen wir als Trainer mit den Leuten zu arbeiten, sprich uns zeigen und erklären lassen, was und wie es geht und versuchen dann gemeinsam das Beste für alle da raus zu holen!
Also eigentlich kein spezielles Training, sondern wie ich immer sage, die SV an den Körper anzupassen.
MfG
Markus

kanou65
13-10-2008, 17:36
Ja, mehrere, aber wir machen deswegen kein spezielles Training.

ich habe so abgestimmt,da dies unserer arbeit am besten beschreibt.
unsere erfahrungen beschränken sich bisher auf den bereich kinder-judo und hier speziell integrieren wir verhaltensauffällige kinder (ads/adhs) in die gruppen.
allerdings kann ein bischen"fachwissen" nicht schaden-deshalb sind wir sehr froh,dass wir unterstützung bei zwei kinderärzten und dem hiesigen theraphiezentrum gefunden haben.

seit einiger zeit haben wir auch einen mehrfach-behinderten jungen in der gruppe-die reaktion der anderen kinder war so toll und positiv,dass sich manch ein erwachsener eine scheibe davon abschneiden könnte.:)

wir sind nun auch zu einer schule für behinderte in kontakt getreten und arbeiten gerade eine kooperation aus.

wie einige von euch wissen,habe ich auch den beauftragten der stadt flensburg "ins boot gezerrt", indem ich ihm unser netzwerk auf dem lehrgang in potsdam vorgestellt habe. gemeinsam puzzeln wir gerade an einem konzept,wie es für gehandicapte kk attraktiv sein könnte, in den dojo zu kommen.

dieses forum ist eine gute hilfestellung :)

Samurai85
13-10-2008, 19:09
bei uns ist im Prinzip jeder willkommen, ist aber bisher noch nicht vorgekommen das jemand mit "Behinderung" mitgemacht hat

noppel
13-10-2008, 22:00
Leider haben wir kaum Leute mit Handycap. :(


freu dich doch, dass sich deine schäfchen bester gesundheit erfreuen :)

hashime
14-10-2008, 07:40
Offensichtlich behindert ist bei uns im Training keiner (Fehlende Gliedmaßen, Lähmungen etc.) Allerdings kommen zu uns immer wieder Menschen mit Bewegungs- und Koordinationsdefiziten....die entwickeln sich dann vielleicht langsamer, machen dafür aber um so deutlichere Fortschritte...

jkdberlin
14-10-2008, 09:00
Also, unsere erste Schwierigkeit ist die Lage der IMAG, im zweiten Stock. Wenn die überwunden sind, kann eigentlich jeder mittrainieren, ein besonderes Training für Menschen mit handicap gibt es aber nicht.

Grüsse

Sven K.
15-10-2008, 16:25
Kleiner Nachtrag:
Da erzählt mir doch gestern beim Training mein Oberguru, dass wir Donnerstags
13°° Uhr eine eigene Gruppe mit Behinderten haben. Ich wusste ja schon dass
er sich seit Jahren in dem Bereich engagiert, aber das war mir neu.
Keiner sagt mir was ! :( ***Schnüff***

Musashi Miamoto
15-10-2008, 16:44
hy,

ich mach seit langen mit einem Freund Rollstuhlkarate.
Anfangs war nur ein bisschen SV gefragt, dann bekam das ganze eine Eigendynamik. Jetzt üben wir schon Bewegungsabläufe und bauen einige Waffen mit ein!:cool:

Leider haben wir vergebens versucht Leute dafür zu begeistern. Wir hielten Kurse am Rehabzentrum Weisser Hof,...usw. ab. Inserierten in Zeitungen,HP´s,...Keiner hatte Interesse.:(

Dabei wäre es für meinen Freund wichtig, "gleichgesinnte" zu finden. Wenn jemand einen Vorschlag für mich hat, wäre das toll!:klatsch:

Kraken
18-10-2008, 17:36
?
bei usn kann grundsätzlich jeder mitmachen, ausser wenn offensichtlich unvereinbare vorsätze vorliegen.

fände es auch sinnlos, das training nach solchen kriterien einzuteilen, sollten dann "behinderte" auch im "normalen" training mitmachen dürfen, wenn sie möchten?
wenn ja, dann würde eh keiner ins "behindertentraining" gehen;)

silli
21-10-2008, 12:27
Bei uns ist jeder willkommen. Wir unterrichten auch jeden. Wenn man "sein"
System verstanden hat sollte es jedem möglich sein, es den jeweiligen
Umständen anzupassen. Leider haben wir kaum Leute mit Handycap. :(
Allerdings kommen einige zu unseren Lehrgängen/Workshop. Da sie
wiederkommen kann es so schlecht nicht sein. ;)

Von Trainerseite ist es nicht so das Problem. Schwerer wird es mit der
Berührungsangst wohl bei den anderen Mittrainierenden. Wenn die
Trainingspartner rum zicken ala "Mit dem will ich nicht trainieren." ist es an dem
Trainer das zu unterbinden/regeln.

is nicht so schlecht;)
der KUBOTAN lehrgang hat spaß gemacht. :D

g. s.

shenmen2
21-10-2008, 13:49
Ich konnte nichts ankreuzen, weil ich im Moment drei verschiedene KK's trainiere.
Rollstuhlfahrer könnten bei allen drei auf keinen Fall mitmachen (Überall Treppen ohne Fahrstuhl).
Vom Lehrer und von der Gruppe her könnte ich es mir beim Aikido am ehesten vorstellen.

HolgerSVB
21-10-2008, 14:27
Ich konnte nichts ankreuzen.......
Rollstuhlfahrer könnten bei allen drei auf keinen Fall mitmachen (Überall Treppen ohne Fahrstuhl).


...........das finde ich "klassisch". Behinderte Menschen sind automatisch Rollifahrer. Ich glaube die meisten (behinderten Menschen) haben keinen Rolli. Was nun die Rollstuhlfahrer betrifft, so können etliche einige Treppen (aus eigener Kraft) bewältigen. Es muss ihnen dann nur jemand den Rolli hochtragen. Eine Schülerin von mir "rutscht" auf dem Hintern Stufe für Stufe hoch wenn es notwendig ist, jemand anderes "bewältigt" dann den Rolli.
Will damit sagen: Es geht oft mehr als man denkt!;)
Holger

Sven K.
21-10-2008, 14:37
...........das finde ich "klassisch". Behinderte Menschen sind automatisch Rollifahrer. Ich glaube die meisten (behinderten Menschen) haben keinen Rolli. Was nun die Rollstuhlfahrer betrifft, so können etliche einige Treppen (aus eigener Kraft) bewältigen. Es muss ihnen dann nur jemand den Rolli hochtragen. Eine Schülerin von mir "rutscht" auf dem Hintern Stufe für Stufe hoch wenn es notwendig ist, jemand anderes "bewältigt" dann den Rolli.
Will damit sagen: Es geht oft mehr als man denkt!;)
Holger

Absolut richtig!

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Man könnte ihn/sie ja auch im Rolli
hochtragen. Sollte sich doch ein paar Helfer/innen finden lassen. ;)

shenmen2
21-10-2008, 21:33
Bliebe immer noch nur Aikido, denn beim Taiji/Boxen ist obendrein die Treppe sehr eng.
Und ich muß sagen: Nö, ich wäre nicht bereit, jemand im Rolli zweimal in den zweiten Stock hoch (Umkleiden) und zweimal ins Erdgeschoß (Dojo) runter zu schleppen.

silli
22-10-2008, 08:31
Bliebe immer noch nur Aikido, denn beim Taiji/Boxen ist obendrein die Treppe sehr eng.
Und ich muß sagen: Nö, ich wäre nicht bereit, jemand im Rolli zweimal in den zweiten Stock hoch (Umkleiden) und zweimal ins Erdgeschoß (Dojo) runter zu schleppen.


das zum thema integration.

Aikempo
22-10-2008, 11:09
das zum thema integration.

Was willst du damit sagen? Ist jeder Nicht-Behinderte deiner Meinung nach automatisch verpflichtet, den Samariter raushängen zu lassen? Gerade dich hätte ich anders eingeschätzt.

Ganz ehrlich, ich kann shenmen durchaus verstehen.

Grüße
Dirk

FLEUR
22-10-2008, 17:43
also wir haben auch jemanden mit Behinderung, und ich habe mir am anfang auch sorgen gemacht, dass es Schwierigkeiten geben könnte, er macht die techniken dann halt teilweise anders, aber funktionieren trotzdem...udn ist natürlich in das ganz normale training integriert.
Kommt denke ich stark auf die Art und Weise der Behinderung an...aber denke bei den meisten ist ein "normales" Training ohne Probleme möglich

silli
23-10-2008, 12:23
Was willst du damit sagen? Ist jeder Nicht-Behinderte deiner Meinung nach automatisch verpflichtet, den Samariter raushängen zu lassen? Gerade dich hätte ich anders eingeschätzt.

Ganz ehrlich, ich kann shenmen durchaus verstehen.

Grüße
Dirk

Hallo Bokuto,

du hast eine PN

G. S.

mr-freeze
25-10-2008, 10:15
Wir haben momentan niemanden mit einer Behinderung bei uns.
Ich denke das wäre aber auch kein großes Problem für uns.
Natürlich muss man wegen einiger Behinderungen dann umdenken denn einige Techniken würden bei manchen Behinderungen eventuell nicht wie gewohnt ausführbar sein, aber es müsste trotzdem auch bei uns wirklich machbar sein.

HolgerSVB
26-10-2008, 10:19
Leider haben wir vergebens versucht Leute dafür zu begeistern. Wir hielten Kurse am Rehabzentrum Weisser Hof,...usw. ab. Inserierten in Zeitungen,HP´s,...Keiner hatte Interesse.:(

Dabei wäre es für meinen Freund wichtig, "gleichgesinnte" zu finden. Wenn jemand einen Vorschlag für mich hat, wäre das toll!:klatsch:

.........diese Frage sollte unter http://www.kampfkunst-board.info/forum/f97/werbung-84596/#post1537202 speziell behandelt werden.
Holger

Helmut Gensler
02-01-2009, 16:31
Alle Fachübungsleiter / DAN-Träger im Kae-In-Sog-In bieten Kurse an. Da wird grundsätzlich auf Menschen mit Einschränkungen eingegangen, also können auch "Normalos" (oder die sich dafür halten) mitmachen.
Es ist zweifellos richtig, dass eine Integration -von welcher Seite auch immer- mehr als nur zäh ist.
Eine Uni-Studie hat als Ergebnis festgehalten, dass mehr als 50% der behinderten Schüler dieser Umfrage als "ängstlich" zu bezeichnen sind. Die dann zum kampfsport zu bewegen ist schwer und funktioniert eigentlich nur über die Schule und den Schulsport... wenigstens bei uns in Coburg.

Tyler.Durden
02-01-2009, 17:04
also integration stell ich mir persönlich schwer vor. am geeignesten stell ich mir eigentlich einen extra kurs vor. es kommt aber auch einfach auf das handicap an, wenn jemanden ein zeh fehlt stellt das meines erachtens kein erkennbares problem dar, als das dieser an irgendwelchen übungen nicht teilhaben könnte.
aber sollten z.b. menschen mit trisomie 21 in die kategorie des threads fallen, so kann ich mir kaum vorstellen, dass eine integration erfolgreich sein könnte.
an und für sich sollte aber natürlich der grundsatz gelten: willkommen sind alle die lust haben.