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Vollständige Version anzeigen : Darf man Kung Fu Wissen den Schülern zugänglich machen???



lenalu
15-10-2008, 23:31
Hallo liebe Leute,

mein Sifu hat einige Formen unseres Stiles ( Seven Star Mantis Kung Fu ) auf seine Webseite gestellt. Nun hagelt es wohl Kritik. Was meint ihr dazu? Sollte Kung Fu Wissen den Schülern zugänglich gemacht werden?

kung-fu-buch.de/Seven-Star-Mantis-Kung-Fu-Formen

secu
16-10-2008, 00:15
Was ein Quatsch (gemünzt auf die Kritiker^^).
Das zu kritisieren ist ja wohl einfach lächerlich.
Zum einen kann man eh schon so gut wie alles Wissen im Internet abrufen, egal ob Dein Sifu auch noch was dazu stellt, oder nicht, und zum anderen ist die Frage ob man den Schülern das Wissen zugänglich machen sollte doch völlig unnötig.
Natürlich sollte jeder die Möglichkeit und den Zugriff auf das Wissen und die Techniken seines Stiles haben.
Klar besteht dann die Gefahr das ein Schüler sich nicht mehr auf die Grundlagen konzentriert weil er, seines Egos wegen, die Fortgeschrittenen Techniken ausprobieren will. Das kann aber kein Grund sein an irgendwelcher mittelalterlicher Geheimniskrämerei festzuhalten die eh schon passe ist.
Ist natürlich nur meine persönliche Meinung, aber ich halte es für Unfug iwas geheim zu halten.

Verity
16-10-2008, 06:58
Leider ist ein Veröffentlichung ein zweischneidiges Schwertes.

Immer wird es Kritiker geben, die an der Veröffentlichung oder an der Qualität etwas bemängeln werden.

Aber man sieht, dass er viel Arbeit und Mühe dafür investiert hat, und es ist seine Entscheidung.

Wer lernt schon nach Videos?
Man muß immer das Risiko eingehen, dass man etwas falsch interpretiert.

Ich habe mich selber einmal um entschieden, ob man etwas veröffentlichen sollte oder nicht. Da habe ich mir überlegt, dass es keinen Sinn macht sich immer mehr zu Streit.

Man sollte sich auf sein eigenes Training konzentrieren.

Jochen Wolfgramm
16-10-2008, 07:32
Hallo liebe Leute,

mein Sifu hat einige Formen unseres Stiles ( Seven Star Mantis Kung Fu ) auf seine Webseite gestellt. Nun hagelt es wohl Kritik. Was meint ihr dazu? Sollte Kung Fu Wissen den Schülern zugänglich gemacht werden?

Video (http://www.kung-fu-buch.de/Seven-Star-Mantis-Kung-Fu-Formen.htm) (bitte löschen wenn ich die Adresse nicht hätte posten dürfen.)

Leider ein weitverbreiteter Irrglaube (dem ich auch lange Jahre aufgesessen bin), dass das Wissen um einen Stil die Formen sind. Formen sind austauschbare Hilfen. Nicht mehr. Das Wissen zeigt sich in anderen Dingen ...

bluemonkey
16-10-2008, 07:35
Sollte Kung Fu Wissen den Schülern zugänglich gemacht werden?


Den (eigenen) Schülern oder der ganzen Welt?;)

Wieviel Wissen kann schon aus dem Ansehen der Form übernommen werden?

In dem Taijiquan-Verband, dem ich angehöre, ist Filmen und teilweise auch Fotographieren auf Lehrgängen und Demonstrationen der Meister streng reglementiert. Hat wohl auch was mit wirtschaftlichen Interessen zu tun:p.
Ob sich allerdings jemand aufregen würde, wenn ich ein Video von mir selbst in's Netz stelle, glaube ich eher nicht, da man die ganzen Formen auf den entsprechenden Plattformen in weit besserer Qualität finden kann.
Mir stellt sich allerdings die Frage, warum ein Lehrer seine Form im Internet veröffentlicht. Wenn er sie nur den eigenen Schülern zur Verfügung stellen will, kann er das auf einer passwortgeschützten Seite oder per DVD tun (auch wenn's dann doch irgendwann auf Youtube landet).

Blume
16-10-2008, 07:42
Wie mein Vor-Poster bereits schreibt: alles wirtschaftliche Interessen, sonst nichts.
War es übrigens früher bereits schon - sofern man die Konsequenz der (vorgeschobenen) Gründe zu Ende Denkt.

christoph
16-10-2008, 09:51
Wer meint Kung-Fu durch Formen in Buechern oder Videos lernen bzw. stehlen zu koennen, der hat sowieso noch nicht verstanden, was Kung Fu eigentlich ausmacht.

besnick
16-10-2008, 10:25
Ach, Christoph, dann erkläre mir einmal, wieso die eine Lernmethode Kung Fu ausmacht und die andere nicht?
Ich habe sowohl das eine als auch das andere ausprobiert und ganz ehrlich: So manches Lehrvideo ist besser als die Unterweisung so manch eines Trainers. Es fehlt nur ne Korrekturermahnung am Ende, aber das ist ok, wenn man genügend Sorgfalt beim Einstudieren walten läßt.
Es gibt auch Sterneköche, die ihre Fähigkeiten autodidaktisch erworben haben...

Was soll an der Veröffentlichung denn schlimm sein?

MatzeOne
16-10-2008, 10:32
Wieso sollte man Wissen den Schülern nicht zugänglich machen? Dafür sind sie ja Schüler. Ein Video kann eine gute Ergänzung zum regulären Unterricht (wie auch immer der aussehen mag) sein.

@christoph
Grüße nach Hong Kong. Dem Boxsack geht's ausgezeichnet und bekommt immer viel Aufmerksamkeit von vielen verschiedenen Leuten.

Jochen Wolfgramm
16-10-2008, 10:34
Besnick: wenn Du wirklich an der Beantwortung Deiner Frage Interesse hast, lade ich dich herzlich zum Seminar hier in Osnabrück am 25/26 Oktober ein!
Dan kannst Du gleich von 4 Lehrern lernen, was Kung Fu eigentlich ausmacht. Und es wird keine Form unterrichtet, da sei sicher! :o

christoph
16-10-2008, 10:43
Aus einem Video wie diesen kann man die Bewegungsabfolge einer Form lernen. Dann hat man aber auch nur das: eine Hülle. Warum es eigentlich geht, die Bewegungsmuster, die Ausrichtung des Körpers und die Anwendung, die ohne ersteres nicht oder nicht gut funktioniert, sowie die abstrakteren Prinzipien, die hinter den Bewegungen stecken, hat man dann alles nicht. Ergo, eine Lernmethode die sich auf Bewegungsabläufe beschränkt ist, macht im Kern deshalb kein KF aus, weil sie nicht zum Kämpfen taugt (so einiges anderes bleibt dann natürlich auch auf der Strecke). So ein KF funktioniert nicht.

Deshalb finde ich es auch völlig in Ordnung solche Videos als Gedächtnisstütze für Schüler ins Netz zu stellen. Das eigentlich wichtige lernt man dann im Unterricht. Wenn man natürlich KF unterrichtet, was sich im wesentlich auf Bewegungsabläufe beschränkt, dann empfindet man das Veröffentlichen von solchen Formenvideos wahrscheinlich als bedrohlich.

Angenommen man hat ein Video, in dem obiges alles erklärt wird, und man ist so ausserordentlich talentiert, es ohne Korrektur umsetzen zu können, dann kann man auch aus einem Video lernen. Auch dann bedarf es aber viel Vorerfahrung in den Besonderheiten des Stils, den man da lernt.
Urrgh, irgendwie kann ich mich heute nicht ausdrücken. :p

christoph
16-10-2008, 10:45
@christoph
Grüße nach Hong Kong. Dem Boxsack geht's ausgezeichnet und bekommt immer viel Aufmerksamkeit von vielen verschiedenen Leuten.

Hi Matze, schön das er noch lebt. ;) Gruß zurück.

Huangshan
16-10-2008, 11:18
Hy

Es wurden doch schon bereits Formen und andere Bereiche von anderen Lehrern im Buchformat,Dvd,Vcd usw. veröffentlicht!

Auf Youtube und anderen Portalen schwirren viele Formen und Anwendung auch herum!

Warum sollte ein Lehrer dann für seinen Schüler keine Gedächtnisstützen ins Internet stellen?

Ohne einen Lehrer der zusätzlich erklärt,korrigiert,motiviert,kritisiert usw. sind sowieso traditionelle Formen eine leere Hülle!;)

besnick
16-10-2008, 11:45
Original von christoph:
Aus einem Video wie diesen kann man die Bewegungsabfolge einer Form lernen. Dann hat man aber auch nur das: eine Hülle. Warum es eigentlich geht, die Bewegungsmuster, die Ausrichtung des Körpers und die Anwendung, die ohne ersteres nicht oder nicht gut funktioniert, sowie die abstrakteren Prinzipien, die hinter den Bewegungen stecken, hat man dann alles nicht. Ergo, eine Lernmethode die sich auf Bewegungsabläufe beschränkt ist, macht im Kern deshalb kein KF aus, weil sie nicht zum Kämpfen taugt (so einiges anderes bleibt dann natürlich auch auf der Strecke). So ein KF funktioniert nicht.

So sollte Kung Fu sein, ja. In meiner alten Schule waren die Formen aber auch nur ne bloße Hülle. Ne Hülle, die man ebenso von DvDs erlernen kann. ;)

@mantis: Hab da leider keine Zeit. Ein paar Tage zuvor geht das Studium los und dann am ersten WE 6h mit der DB nach Osna zu juckeln... da gibt es schöneres. ;)
Ihr könnt das ja nomma im Frühjahr machen. :P

christoph
16-10-2008, 11:52
So sollte Kung Fu sein, ja. In meiner alten Schule waren die Formen aber auch nur ne bloße Hülle. Ne Hülle, die man ebenso von DvDs erlernen kann. ;)


Kenne ich. :o

Chris-across
16-10-2008, 13:25
Bei unserem Training, gab es sogar den Ehrenkodex.
Unter anderem durften wir nichts zeigen, sondern die Leute die Fragen hatten solten den Meister persönlich fragen.

hkghost
16-10-2008, 17:10
Ich finde dass man recht viel von einer Form lernen kann, wenn man sie selbst ausfuehrt. Fortgeschrittene koennen vielleicht vom blossen Zusehen schon was lernen. Man muss nur wissen worauf man achten muss. Aber wenn man einmal in seinem Leben eine Kungfu-Form gelernt hat, dann ist das nicht so schwer wie einige vielleicht denken.

Die Form mag eine Huelle sein, aber sie ist sicher nicht leer. Abhaengig vom Stil enthaelt sie Minimal-/Maximal-/Optimal- Bewegungen. Beherrscht man die Form, dann beherrscht man den Stil.

Ich persoenlich sehe kein Problem darin, seine Form oder Sparring-Videos ins Netz zu stellen. Man erhaelt dadurch auch die Chance auf konstruktive Kritik oder nettes Feedback.

Oder man kann damit prima angeben ;)

Anders sieht das aus, wenn man 'versprochen' hat, das Wissen als geheim zu behandeln. Das kommt vielleicht in Europa nicht oft vor, in Asien aber schon. Nicht alles Kungfu ist kommerziell und wenn man fuer etwas nicht bezahlt hat, dann sollte man es auch nicht einfach weitergeben.

Klein-Heini
18-10-2008, 11:40
Prinzipiell wüßte ich nicht, warum man so etwas kritisieren oder ablehnend gegenüberstehen sollte.

Viel historisches, künstlicherisches Stil-Wissen (jetzt nicht nur auf Kampfkunst allgemein bezogen, auch auf Musik, Malerei, etc...) ging aufgrund mangelnder Dokumentation verschütt.

Man stelle sich beispielsweise vor, Mozart hätte keine Partituren angefertigt, sondern jedem Musiker eines Orchesters nur persönlich seinen Part vorgespielt, etc... .

Natürlich besteht die Möglichkeit, daß allzu begeisterte Anfänger so etwas (ich bin jetzt wieder bei der Veröffentlichten Formen) zu einem Selbststudium nutzen (und sich so falsches angewöhnen). Aber dies ist m.E. eigentlich eine Frage der Selbstdiziplin des Lernenden. Ein Sifu kann diesen Schüler lediglich auf die Wichtigkeit jener Selbstdiziplin aufmerksam machen...aber daran halten muß sich dieser von ganz allein. Tut er dies nicht, ist das weder die Schuld des Meisters, noch sollte er deshalb auf eine solche entsprechende Dokumentation verzichten....

Der kleine Prinz
20-10-2008, 22:24
Hallo,

ob ein Bild ein Kunstwerk ist liegt natürlich im Auge des Betrachters! In meinen Ausführungen meine ich ein Bild, das von vielen Fachleuten als außergewöhnlich hochwertig und gelungen bewertet wird; z.B. ein berühmtes Bild von Picasso.

Fakt ist, dass ein Fachmann nach eingehender Prüfung jeden Original-Picasso von einer Kopie unterscheiden kann. Aber nicht jeder Betrachter wird dies bei sehr guten Kopien können. Die Güte der Kopien kann sehr unterschiedlich sein. Ein Ausdruck auf einem 0-8-15 Tintenstrahldrucker ist u.U. ein hübsches Bild aber ganz bestimmt kein Kunstwerk. Wenn die Kopie von einem sehr guten Maler angefertigt wird, dann ist das Ergebnis vermutlich ein gelungenes Kunstwerk, aber nicht das Original. Wenn man die Güte der Kopien vergleicht dann wird man feststellen, dass Kopien die nur mit Fotos als Vorlage angefertigt wurden, nicht „genauer“ sind als die verwendeten Fotos. Wenn der Kopie das Original als Vorlage gedient hat, dann werden die Kopien deutlich „genauer“ sein.

Aber nur, wenn man das Original zur Vorlage nimmt und sich obendrein mit der Entstehung des Bildes und seinem Erschaffer beschäftigt (z.B. welche Materialien standen zur Verfügung und welche Techniken wurden verwendet etc. ) wird es eine wirklich hochwertige Kopie sein.

Diese Bewertung unterscheidet aber nur danach, wie sehr eine Kopie dem Original ähnelt. Wenn man aber z.B. auf der Suche nach dem passenden Bild für den Kamin ist, dann kann u.U. eine Kopie die z.B. mehr Kontrast hat als das Original „besser“ in die Umgebung passen als das Original. Und wenn der Betrachter „nur“ die Fachkenntnis eines Laien besitzt, dann werden Ihm die „technischen Mängel“ nicht einmal auffallen und er wird mit der besagten Kopie absolut zufrieden sein – er hätte vermutlich sogar das Original als unpassend aussortiert.

Wenn aber ein Fachmann die Unterschiede kennt, das Original einmal gesehen hat und von diesem unheimlich überwältigt war, dann wird er sich vermutlich nicht mit Kopien begnügen wenn er auch das Original haben kann.

Picasso ist bekanntlich schon tot. Aber wenn er zu Lebzeiten einen Schüler gehabt hätte, der nicht nur sehr gute Kopien, sondern irgendwann einmal eigene Kunstwerke von gleicher Güte erschaffen wollte, dann wird für diesen Schüler das konkrete Bild oder auch das konkrete Motiv weniger wichtig sein als die Entstehung des Bildes. Und nur dieser Schüler wird aufgrund seiner Beobachtungen in der Lage sein ein vergleichbares Kunstwerk zu erschaffen – weil man nicht bei allem was man sieht auf die Entstehung zurückschließen kann. Wenn man diesem Schüler „Gedächtnisstützen“ zur Verfügung stellt wie z.B. hochwertige Fotos oder Kopien, dann wird dies sicherlich den Lernerfolg des Schülers erhöhen und die Qualität seiner Bilder verbessern.

Ich möchte mit diesem Beitrag keine Wertung vornehmen! Ich will damit nur veranschaulichen wie ich die Dinge sehe. Ich denke, es ist absolut in Ordnung zur Steigerung des Lernerfolges Videos anzufertigen. Fachkundige Beobachter werden erkennen ob es ein „Original“ oder eine „Kopie“ ist. Und wenn Sie die Kopie nicht als Kopie erkennen, dann genügt entweder die Kopie Ihren Ansprüchen, oder die Kopie ist wie im o.g. Kamin-Beispiel vielleicht sogar die „bessere“ Alternative.


Ciao
Der kleine Prinz


P.S.: In meinem Flur hängt ein Monet. Natürlich ein Kunstdruck. Aber ich finde dieser Monet ist für meinen Flur (und meinen Geldbeutel) genau das Richtige. Bei der Auswahl meiner Kampfkunst stelle ich natürlich andere Ansprüche als bei der Auswahl meiner Dekoration ;)

Jochen Wolfgramm
21-10-2008, 07:43
Nur mal am Rande: was mich immer bei solchen Threads wie diesem hier stört, ist, dass sowohl Threadersteller als auch dann irgendwelche anderen "Neuuser" auftauchen und einen Beitrag erstellen (mit natürlich ungewollter Werbung durch Nennung ihrer Schule und/oder Internetseite) und dann weiter nichts Konstruktives zur eigentlichen Diskussion beitragen.

Der kleine Prinz
21-10-2008, 10:30
@Mantis:

Ich glaube wir reden aneinander vorbei!

Nur weil dies mein erster Beitrag war muss es ein schlechter Beitrag sein, oder einer mit einem „unehrenhaftem“ Hintergedanken?

Ich werde jetzt noch einmal versuchen zu erläutern warum ich den Beitrag so formuliert habe:


Fortgeschrittene koennen vielleicht vom blossen Zusehen schon was lernen. Man muss nur wissen worauf man achten muss. Aber wenn man einmal in seinem Leben eine Kungfu-Form gelernt hat, dann ist das nicht so schwer wie einige vielleicht denken.


Diese Meinung teile ich überhaupt nicht! Anstatt in meinem ersten Post einfach zu schreiben: „hkghost hat keine Ahnung und ich bin der Beste“ habe ich mir die Mühe gemacht einen sehr ausführlichen Beitrag zu formulieren und darin meine Meinung hoffentlich relativ transparent und für andere nachvollziehbar dargestellt.

Ich habe Ausdrücklich betont, dass ich mit meinem Beitrag keine Wertung vornehmen will und auch „Abwandlungen vom Original“ Ihre Berechtigung haben.

Es ist eine Vorgabe der Forumsbetreiber, dass man eine eigene Kampfkunst angeben muss(!) und weil ich weiß, dass mein Beitrag den Anschein haben könnte, ich stelle meine Kampfkunst über die der Anderen, habe ich dieses Attribut bewusst freigelassen.

Und als Konsequenz dieses Verhaltens muss ich mir ziemlich direkt von einem Moderator vorwerfen lassen, dass ich meinen Beitrag nur formuliert habe um Werbung zu machen und zum eigentlichen Thema nichts Konstruktives beizutragen habe…

Wie gesagt:
Entweder wir reden aneinander vorbei oder meine Beiträge werden nicht die von Dir gewünschte Qualität erreichen. Und dann sollte man kritisch hinterfragen ob ein weiteres Engagement sinnvoll ist.

Ich werde mir Deine Kritik zu Herzen nehmen und in Zukunft keine Werbung mehr posten. Meine Kampfkunsterfahrung sagt mir, dass man Fehler immer zuerst bei sich selbst suchen sollte – vor allem wenn man etwas neu anfängt und die Kritik von jemandem mit soviel Erfahrung kommt.

Ich hoffe meine Beiträge werden in Zukunft niveauvoller – ich werde mich jedenfalls auch in Zukunft nicht konstruktiver Kritik verschließen.


Der kleine Prinz


P.S.: Kommentare wie „Neuuser mit natürlich ungewollter Werbung“ sind für mich ein sehr direkter Angriff und was mich daran stört ist, dass Du Ihn, obwohl Du mich nicht kennst, hier direkt und öffentlich äußerst anstatt vielleicht einen anderen Weg wie z.B. eine PM zu wählen. Ich fühle mich hier ein wenig an den Pranger gestellt :( und möchte deshalb auf Deinen Beitrag eingehen. Wenn ich gewusst hätte, dass ich mich hier für meine Meinung rechtfertigen muss, dann hätte ich meinen ersten Beitrag sicherlich nicht formuliert.

Jochen Wolfgramm
21-10-2008, 10:44
Ich weiss jetzt nicht, warum Du Dich so angegriffen fühlst? Sicherlich ist mein Beitrag im Anschluss an Deinem ersten Beitrag überhaupt, schlecht gewählt, da Du so das Gefühl haben könntest, angesprochen zu sein.
Ehrlich gesagt, fand ich Deinen Beitrag einfach nur etwas abgehoben und schwammig und wusste nicht so recht, was Du damit bezweckst, ausser evtl. diesen Thread nochmal neu aufleben zu lassen. Mit Deinem direkten Zitat, ist es doch schon etwas transparenter.

Die eigentliche Kritik in meinem Post geht allerdings allein in Richtung Lenalu und einigen anderen, die jetzt nicht in diesem Thread gepostet haben aber immer mal wieder, wie von mir geschrieben, mit dieser Intention auftauchen. Wenn das bei Dir nicht der Fall ist: herzlich willkommen und fühl Dich einfach nicht angesprochen! ;)

Der kleine Prinz
21-10-2008, 11:04
Sicherlich ist mein Beitrag im Anschluss an Deinem ersten Beitrag überhaupt, schlecht gewählt, da Du so das Gefühl haben könntest, angesprochen zu sein.

Ich denke das trifft es auf den Punkt. Wenn nur wenige Stunden nach meinem Beitrag hier Neuuser kritisiert werden, dann ist es sicherlich verständlich, dass ich mich angesprochen fühle – Deine Kritik war diesbzgl. bestimmt genau so schwammig wie mein erster Post ;)

Ich hoffe wir haben jetzt die Missverständnisse geklärt.


herzlich willkommen und fühl Dich einfach nicht angesprochen! ;)

Vielen Dank für den herzlichen Empfang! ;)


Der kleine Prinz

fei li
21-10-2008, 12:57
"Darf man Kung Fu Wissen den Schülern zugänglich machen???"

Nein, auf keinen Fall, man muss alles so lange geheim halten,
bis keiner mehr Kung Fu kann.

:D

hkghost
24-10-2008, 18:02
Diese Meinung teile ich überhaupt nicht! Anstatt in meinem ersten Post einfach zu schreiben: „hkghost hat keine Ahnung und ich bin der Beste“ habe ich mir die Mühe gemacht einen sehr ausführlichen Beitrag zu formulieren und darin meine Meinung hoffentlich relativ transparent und für andere nachvollziehbar dargestellt.



Find ich gut, dass du eine andere Meinung hast UND diese auch gruendlich erklaerst. Kommt leider nur selten vor. Ich kann deine Sichtweise gut nachvollziehen. Allerdings wuerde ich persoenlich ein Bild nicht mit einer Kungfu-Form vergleichen, weil:

1. Das Bild ist ein Resultat des Malprozesses. Der Malprozess selbst ist abgeschlossen. Vom Betrachten eines Bildes lernt man nicht, zu malen.

2. Die Form ist eine Abfolge von Bewegungen, die den Stil definieren. Sinn einer Form ist es, durch Praktizieren die Konzepte des Stils physisch zu verinnerlichen, Reflex-Bewegungen zu veraendern usw. Dieser Prozess ist niemals abgeschlossen.

Wenn ich also jemandem beim Ablaufen seiner Form zusehe, erhalte ich zumindest die Moeglichkeit, ihn nachzuahmen. Und wenn ich das oft genug tue, werde ich in der Form irgendwann Fortschritte machen VORRAUSGESETZT ich habe schonmal eine Form gelernt und kann einschaetzen ob ich einen Fehler mache oder nicht. Wenn ich zum Beispiel beim nachaeffen einer Form an einer bestimmten Stelle immer das Gleichgewicht verliere, dann mache ich wohl was falsch. Man entwickelt mit der Zeit ein Gefuehl fuer sinnvolle und weniger sinnvolle bzw. kraftlose Bewegungen.

Ich beobachte zuweilen meine Nachbarin, eine alte Chinesin, bei ihrer Taiji-Schwertform und obwohl ich 90% ihrer Form nicht kopieren kann (vorallem aus Gruenden des Gleichgewichts), hab ich trotzdem ein paar Dinge vom blossen Zusehen lernen koennen. Das kann mir so leicht auch keiner ausreden.

Ich bin aber nach wie vor der Meinung, dass man Kungfu verbreiten sollten und jeder der mag, seine Form oeffentlich im Netz, Fernsehen oder sonstwo ausstellen sollte. Ich habe das nur ein bisschen eingeschraenkt fuer bestimmte Faelle, Zitat:

"Anders sieht das aus, wenn man 'versprochen' hat, das Wissen als geheim zu behandeln. Das kommt vielleicht in Europa nicht oft vor, in Asien aber schon. Nicht alles Kungfu ist kommerziell und wenn man fuer etwas nicht bezahlt hat, dann sollte man es auch nicht einfach weitergeben."

Das ist dann eher mit einem Kochrezept oder Patent zu vergleichen (nicht rechtlich, aber moralisch) und weniger mit einem Bild, dessen Sinn und Zweck es ja ist, von anderen betrachtet zu werden.

Man kann die Thread-Frage "Darf man Kung Fu Wissen den Schülern zugänglich machen???" aber auch einfacher beantworten:

Es ist jedenfalls nicht verboten, also 'darf' man es auf jeden Fall.

Der kleine Prinz
25-10-2008, 10:25
Hallo hkghost,

vielen Dank, dass Du auf meinen Beitrag so detailliert eingehst. Ich möchte Deinen Argumenten nicht ausweichen aber ich glaube, dass es nicht zielführend ist diese Diskussion hier und online fortzusetzen. Wir sind vermutlich einfach zu verschiedener Meinung.



Vom Betrachten eines Bildes lernt man nicht, zu malen.

Das sehe ich genauso. Aber im Gegensatz zu Dir denke ich, dass es auch einem gutem und talentiertem Maler nicht möglich ist nur durch betrachten ein hochwertiges Bild eines anderen Malers präzise genug zu kopieren


weil man nicht bei allem was man sieht auf die Entstehung zurückschließen kann.

Wenn Du diese Meinung nicht teilst, dann werden wir vermutlich nicht zu einem gemeinsamen Konsens finden.


Der kleine Prinz

Kungnoe
11-11-2008, 23:03
Gelöscht!

Schildkröte
13-11-2008, 06:35
Hallo liebe Leute,

mein Sifu hat einige Formen unseres Stiles ( Seven Star Mantis Kung Fu ) auf seine Webseite gestellt. Nun hagelt es wohl Kritik. Was meint ihr dazu? Sollte Kung Fu Wissen den Schülern zugänglich gemacht werden?

kung-fu-buch.de/Seven-Star-Mantis-Kung-Fu-Formen

Hallo,
ich glaube, daß es grundsätzlich nicht verwerflich ist, seinen Schülern Kung Fu Wissen zugänglich zu machen , ganz im Gegenteil.
Allerdings, so finde ich sollte es dem Meister überlassen sein, sich die Schüler auszusuchen, denen er vielleicht pikantere Informationen überläßt. Stellt nun ein Lehrer oder Meister Formteile ins Internet, so muß er tatsächlich damit rechnen, daß diese Infos nicht nur von seinen Schülern genutzt werden. Ich fürchte es geht nicht darum, daß jamand sich was abgucken kann, sondern vielmehr darum, daß spezielles Wissen eines Stiles an die breite Öffentlichkeit gelangen könnte (wenn nicht vielleicht über diese Internetveröffentlichung, dann vielleicht in einem weiteren Schritt). Ein Lehrer und auch ein Meister tragen automatisch die Verpflichtung in sich, das Wissen verantwortungsvoll an die Personen weiterzugeben, die für die Disziplin geeignet ist. Hieraus resultiert automatisch eine Verschwiegenheit und Loyalität dem Stil gegenüber, die nicht erst in irgend einer Form erwähnt werden muß. Der Grundgedanke hat weder was mit Geheimniskrämerei, noch mit Vermarktungszwecken zu tun.
Wenn ich die Idee gehabt hätte, dann hätte ich einfach meinen Meister vorher um Erlaubnis gebeten. Allerdings wäre ich gar nicht erst auf die Idee gekommen, da ich eine ganz andere Wertevorstellung in mir trage.

Jochen Wolfgramm
13-11-2008, 08:10
Schildkröte: dies soll kein persönlicher Angriff sein, ok? Aber Deine Antwort zeigt, dass Du über einen bestimmten Grad im Kung Fu Training nicht hinaus gekommen bist. Viele, zu viele, denken es geht im Kung Fu nur um das erlernen von Formen und dessen Üben. Das ist aber nur ein kleiner Teil und bringt den Übenden auch nur bis zu einem bestimmten Grad.
Viel wichtiger sind zB JiBenGong, Anwendungen und Hinweise auf die Art und Weise wie man Kraft generiert. Fehlt dieses Training und das damit verbundene Wissen, nutzen einem die Formen herzlich wenig. Insofern kann es auch ganz egal sein, ob jemand sich eine Form des Stils abschaut und nachmacht. Er hat damit kaum die Möglichkeit "Stilinternes" Wissen zu reproduzieren.
Nimmt man zB Stile wie Taiji, die immer mit wenigen Formen auskommen: wie einfach wäre es da, sich eine Form abzuschauen und den Stil zu beherrschen? Das ist natürlich Quatsch, da das Nachmachen einer oder auch zweier Formen nichts bringt. Auch nicht bei Stilen mit vielen Formen.

Die Wichtigkeit von Formen ist einfach längst überholt. In Zeiten von YouTube kann man sowieso alles finden! ;)

Tshingis
13-11-2008, 11:46
@Mantis
Lies mal bitte richtig. Schildkrötes Beitrag bezog sich nur beispielhaft auf Formen. Nicht immer gleich drauflos argumentieren.

Schildkröte
13-11-2008, 11:47
Schildkröte: dies soll kein persönlicher Angriff sein, ok? Aber Deine Antwort zeigt, dass Du über einen bestimmten Grad im Kung Fu Training nicht hinaus gekommen bist. Viele, zu viele, denken es geht im Kung Fu nur um das erlernen von Formen und dessen Üben. Das ist aber nur ein kleiner Teil und bringt den Übenden auch nur bis zu einem bestimmten Grad.
Viel wichtiger sind zB JiBenGong, Anwendungen und Hinweise auf die Art und Weise wie man Kraft generiert. Fehlt dieses Training und das damit verbundene Wissen, nutzen einem die Formen herzlich wenig. Insofern kann es auch ganz egal sein, ob jemand sich eine Form des Stils abschaut und nachmacht. Er hat damit kaum die Möglichkeit "Stilinternes" Wissen zu reproduzieren.
Nimmt man zB Stile wie Taiji, die immer mit wenigen Formen auskommen: wie einfach wäre es da, sich eine Form abzuschauen und den Stil zu beherrschen? Das ist natürlich Quatsch, da das Nachmachen einer oder auch zweier Formen nichts bringt. Auch nicht bei Stilen mit vielen Formen.

Die Wichtigkeit von Formen ist einfach längst überholt. In Zeiten von YouTube kann man sowieso alles finden! ;)

Hallo Jochen,
ich glaube Dir, daß Du mich nicht persönlich angreifen möchtest. Weißt Du ich habe mittlerweile schon recht viel Energieerfahrung gemacht, auch wenn es aus meinem Beitrag nicht ersichtlich ist. Es war damals Grundvorraussetzung dafür, daß ich von meinem Lehrer überhaupt die Erlaubnis bekommen habe Kung Fu zu erlernen. Sicherlich hast Du recht, wenn Du sagst, daß man sich solches Wissen nicht aus irgend welchen Veröffentlichungen holen kann, aber so denke ich doch, kann ein Lehrer im nächsten Schritt weniger verantwortungsvollen Schülern Wissen um Energiearbeit vermitteln. Ich bin absolut Deiner Meinung, daß Form nur eine Form, eine Hülle ist, mehr nicht.
Es ist ein Werkzeug dem man sich zu höherem Zwecke, um an die Essenz jeder Kampfkunst heranzukommen, bedienen kann. Ich wollte eigentlich auch niemanden angreifen, denn das liegt mir wirklch fern! Ich wollte halt einfach auch nur nett sein und Aufklärungsarbeit leisten. Aber das ist mir wahrscheinlich nicht so gut gelungen. Aber ich denke ich kann aus meiner Arbeit lernen. Vielen Dank für Dein statement!
Liebe Grüße
Sabine

Schildkröte
13-11-2008, 11:58
@Mantis
Lies mal bitte richtig. Schildkrötes Beitrag bezog sich nur beispielhaft auf Formen. Nicht immer gleich drauflos argumentieren.


Ach ich hab´s total verpaßt...ich habe ja Unterstützung, wie nett! Danke, ich glaube Du hast mich auf Anhieb etwas besser verstanden. Danke, daß Du mir die Stange hälst!

Jochen Wolfgramm
13-11-2008, 12:05
Ich habe deinen Beitrag auch nur als neutrales Statement gesehen.
Danke Dir für die weitere Aufklärung/Erklärung Deines Beitrages. So sind dann doch Diskussionen erst interessant und bringen weiter, oder?
Und dann darf man auch ruhig mal drauflos argumentieren ... deshalb sind wir ja hier! :p

Schildkröte
13-11-2008, 12:42
Hey Jochen,
schön, daß es doch noch mit der Verständigung geklappt hat.
Es ist schon interessant, sich die Beiträge Boardteilnehmer anzuschauen und vielleicht selbst mal was zu schreiben. Leider versteht man sich nicht immer gleich, es gibt Mißverständnisse. Ich glaube das ist völlig menschlich. Sachlich zu bleiben ist das A und O. Leider nehmen es ja nicht alle Forumteilnehmer so genau mit der Sachlichkeit oder es kommen nur weniger intelligente statements. Aber gerade das ist halt auch die Gefahr, wenn man an die Öffentlichkeit geht. Es hat alles Vor- und Nachteile. Aber eins das weiß ich: Man kann viel über andere Menschen und vorallem über sich selbst lernen. Ich habe geataunt, wie ich mit Deinem statement umgegangen bin, welche Emotionen ich verspürt habe. Echt interessant! ich werd´bestimmt noch zu dem einen oder anderen Thema meinen Beitrag leisten wollen und da Du ja jetzt schon sozusagen Bekanntschaft mit mir gemacht hast, weißt Du jetzt auch, daß ich durchaus mitreden kann und nie jemanden angreifen möchte!
Ich wünsch`Dir was!
Liebe Grüße
Sabine

Schildkröte
13-11-2008, 12:44
ich meinte natürlich die Einträge anderer Bordteilnehmer!
...sorry

Akzz
13-11-2008, 20:41
verstehe die Frage nicht
Ist der Sifu nicht dazu da mit seinen Schülern sein Wissen zu teilen ?
Werdet ihr nicht unterrichtet oder was ?
In diesem Sinne - Leung Ting: "Don't teach the students"