Wandernde Gelenkschmerzen [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Drake
07-11-2008, 13:03
Hallo zusammen!

Ich melde mich mal wieder aus der Versenkung in der Hoffnung, dass hier jemand helfen kann.
Ich bin seit drei Jahren auf der Suche nach einer Erklärung für Schmerzen in den Gelenken und bisher hat noch kein Arzt Abhilfe verschaffen können. (Und dabei habe ich wirklich eine Vielzahl von Meinungen eingeholt, viele Untersuchungen über mich ergehen lassen.)

Ich hab das Gefühl, dass meine Gelenke wehtun, wenn man sie nur krumm ansieht; und hat es bei einem Gelenk erst einmal angefangen, dann wandert es über die nächsten Woche über fast alle Gelenke, bis ich dann endlich mal ein paar schmerzfreie Tage habe. Damit es mal wieder losgeht, reicht es schon aus, wenn ich meine Einkäufe zwei Stockwerke hochtrage.

Angefangen hat das Ganze vor drei Jahren, als bei mir ein Knorpelriss im rechten Knie festgestellt wurde. Ich habe Stützbandagen bekommen, war bei der Physio und hab Muskelaufbautraining gemacht. Seitdem hats aber trotzdem nie mehr ganz aufgehört.
Abwechselnd tun bei mir mittlerweile die Knie, das linke Handgelenk und die Schultern und Ellenbogengelenke weh. Die Schmerzen äußern sich dahingehend, dass ich das Knie, die Arme oder die Hand nicht mal im geringsten belasten kann, eine leichte Schwellung im Schmerzebereich zu sehen und das Körperteil extrem warm ist. Die Schmerzen sind pochend, deshalb kann ich mich in der Zeit auf kaum etwas anderes konzentrieren. Aufgrund ner Bluterkrankung darf ich nur bestimmte Schmerzmittel nehmen, die das Blut nicht zu sehr verdünnen; die Schmerzmittel lassen in 50% der Fälle die Schmerzen nach zwei Tagen verschwinden. Danach gehts allerdings woanders los.

In der Röhre war ich auch schon, und alles, was der Arzt sagen konnte war, dass ich wenig Knorpel in den Knien habe, dass das aber nicht so tragisch sei. Bis zum 23. Lebensjahr baut sich da angeblich noch was auf und ich müsse nur alle zwei Wochen die Zähne zusammenbeißen und mit Krücken durch die Landschaft spazieren. Den Rest konnte er sich auch nicht so genau erklären und hat das auf Überbelastung zurückgeführt. (Nur fällt es mir schwer, das zu glauben, da ich in meiner aktiven Karate-Zeit meine Gelenke wesentlich mehr belastet habe als jetzt im Alltag.) Für "richtige Gelenkerkrankungen" sei ich einfach zu jung.
Ich habe auch (in einem verzweifelten Versuch, endlich eine Lösung zu finden) gefragt, ob das mit meinen regelmäßigen Infekten zusammenhängen könnte, oder der leichten bakteriellen Hirnhautentzündung, die ich nach dem Pfeifferschen Drüsenfieber im letzten Jahr noch ein paar Monate mit mir herumgeschleppt habe, oder der Ulcerosa, die im Anfangsstadium bei mir seit vier Jahren in ständiger Behandlung ist. Alles wurde abgelehnt.

Mittlerweile habe ich die Nase voll davon, dass ich weder Radfahren noch sonst irgendeinen Sport machen kann ohne Schmerzen und ständig erklären muss, warum ich humple oder mal wieder bandagiert bin. Und die Schmerzen stören natürlich auch, dabei versuche ich ernsthaft, mich zu schonen und meinen Körper nicht zu belasten. Im Moment ist es die rechte Schulter mit einer Ausstrahlung in den Nackenbereich und das rechte Ellenbogengelenk; ich kann nichtmal den Hals vollständig nach rechts drehen. Und ich habe wirklich keine Lust, das jetzt noch weitere 4 Jahre mitzumachen.

Kennt sich vielleicht hier jemand mit Ähnlichem aus und kann etwas - irgendetwas - empfehlen, damit ich das unterbinden kann?

Ich bin für jede Hilfe sehr dankbar!
LG, Drake

Winterauto
07-11-2008, 13:18
Hallo, hast du dich schon auf Rheuma untersuchen lassen?

Drake
07-11-2008, 13:22
Auch dem Internistien/Rheumatologen ist nichts aufgefallen.

Um vorschnellen Urteilen vorzubeugen: ich bin alles andere als hypochondrisch; ich neige eher dazu nur im schlimmsten Fall und wenn ich keine andere Möglichkeit mehr habe, zum Arzt gehen.

LG

Budoka_Dante
07-11-2008, 13:30
Rheuma?
Knorpelabnutzung durch falsche Übungen beim Karatetraining?
Muskeldysbalancen (-> Fehlbelastung)?

Das sind so die Ideen, die mir gekommen sind, in der Reihenfolge... Evtl. neuen Rheumatest machen lassen, bei anderem Arzt :p

Drake
07-11-2008, 13:34
Schaden kanns nicht. Eine Untersuchung mehr oder weniger ist jetzt auch egal.

LG, Drake

shandian
07-11-2008, 14:07
Ich habe auch (in einem verzweifelten Versuch, endlich eine Lösung zu finden) gefragt, ob das mit meinen regelmäßigen Infekten zusammenhängen könnte, oder der leichten bakteriellen Hirnhautentzündung, die ich nach dem Pfeifferschen Drüsenfieber im letzten Jahr noch ein paar Monate mit mir herumgeschleppt habe, oder der Ulcerosa, die im Anfangsstadium bei mir seit vier Jahren in ständiger Behandlung ist. Alles wurde abgelehnt.


Meinst du Colitis ulcerosa?
Bist Du bei einem Spezialisten dafür in Behandlung?
Hier würde ich nämlich schon einen Zusammenhang sehen, immerhin manifestiert sich bei der Colitis ulcerosa in ca. 15% der Fälle eine sog. enteropathische Arthritis und so wie du deine Symptome beschreibst, denke ich, daß dieses bei dir zutreffen könnte.
Auf jeden Fall würde ich es noch einmal bei einem entsprechenden Facharzt abklären lassen.

Primo
07-11-2008, 14:25
Lass dich auch mal auf Borreliose testen , falls das noch nicht getan wurde !

Lyme-Borreliose ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Lyme-Borreliose)

Gruss und gute Besserung !

sonno
07-11-2008, 19:24
hallo!

das hört sich ja echt herbe an. nimmst du denn wenigstens entzündungshemmende mittel (ibuprofen bin aber nicht sicher, ob es keinen blutverdünnenden effekt hat), denn geschwollene, heisse gelenke lassen schon an akute entzündungen denken, so dass auch ich sofort an rheuma bzw rheumatisches fieber gedacht habe. lässt sich eigentlich per blutanalyse gut diagnostizieren.

borreliose ist auch heftig und sollte immer ausgeschlossen werden, meines wissens nach, wird das mit antibiotikum behandelt.

nur weil jemand denkt, dass du zu jung für diese oder jene krankheit bist, hat er sie ausgeschlossen? sehr professionell!

gute besserung und baldige klärung deiner symptome wünsche ich dir!

sonja

Klaus
07-11-2008, 22:43
Ich bin ein Freund systematischer Untersuchungen. Also schlicht Fakten sammeln um Dinge einigermassen aus- oder einschliessen zu können.

Man müsste Dir doch sagen können ob Du Immunaktivität hast (also Viren oder Bakterien aktiv sind), ob Anzeichen für eine Entzündung vorhanden sind, wie das mit Hormonen aussieht (Schilddrüse, usw.), ob der Körper gegen sich selbst aktiv wird, und so weiter. Also klassische Blutuntersuchungen.

Ich würde Dir sonst eine kompetente TCM-Diagnose ans Herz legen, aber wirklich nur wenn alles andere an bedrohlichen Infektionserkrankungen und anderen fiesen Dingen vorher ausgeschlossen wurde (Lupus und dergleichen). Und das müsste dann auch jemand machen der weder Geldschneiderei macht, noch jemand ist der nur ein bischen angelesen oder im Schnellkurs Micky-Maus-Akupunktur (gegen Kopfschmerz hilft immer Punkt X, Y und Z) gelernt hat. Und davon kenne ich keinen. So jemand müsste eine umfassende Diagnose erstellen können, also Augen, Zunge, Haut, Puls beidseitig, und das auch erklären können.

Prophylaktisch kann man es mit einfachen Qigong-Übungen probieren, dann merkt man jedenfalls ob sich da etwas verändert. Such mal auf Youtube nach "Senkong" (das zeigt einen Board-User ;)), und mach die Übung mal so nach dass Du auf 15 Minuten kommst. Wenn das nicht klappt kann man auch beliebige leichte Stretch-Übungen machen, diese nur SEHR langsam. Z.B. wirklich langsam die Arme (geht auch im Sitzen) nach vorne strecken (nicht ganz durch), dann hoch über den Kopf, und dann seitlich am Körper sinken lassen. Anschliessend noch sich leicht selbst massieren (Gesicht, Augenpartie, Stirn, Ohren, über den Ohren, Hinterkopf, dann den Rest des Körpers inklusive Gelenke und Knochen, leicht reibend oder massierend und schüttelnd bei Muskeln, Rücken/Nieren nicht vergessen). Wenn das irgendwas mit der körpereigenen Sekretion zu tun hat, wird das davon ggf. ein bischen besser. In jedem Fall schadet es nicht.

Drake
10-11-2008, 08:31
Meinst du Colitis ulcerosa?
Bist Du bei einem Spezialisten dafür in Behandlung?
Ja; bin hier in Freiburg in der Praxis 2000 in regelmäßiger Kontrolle.
Aber dass die Gelenkschmerzen damit zusammenhängen können? Ich hoffe nicht. Ich werde bei der nächsten Untersuchung nochmal fragen.


nimmst du denn wenigstens entzündungshemmende mittel (ibuprofen bin aber nicht sicher, ob es keinen blutverdünnenden effekt hat), denn geschwollene, heisse gelenke lassen schon an akute entzündungen denken, so dass auch ich sofort an rheuma bzw rheumatisches fieber gedacht habe. lässt sich eigentlich per blutanalyse gut diagnostizieren.
Ich bekomme Ibu Prophen. Da hält sich die blutverdünnende Wirkung lt. Arzt in Grenzen.

@Klaus: ich habs mir mal angesehen; schaden kanns ja wirklich nicht.

Auf jeden vielen Dank!
Ich hab mir jetzt für diese Woche einen Termin bei einem anderen Rheutamologen/Internisten geben lassen. Mal sehen, ob er was rausfindet.

LG, Drake

Klaus
10-11-2008, 13:02
Ist in Freiburg nicht eine Uniklinik ? Die haben doch das T-Mobile-Radteam "beraten". Frag' da doch mal an, ob die systematische Untersuchungen anbieten können, die sind vielleicht auch am ehesten interessiert an "komplizierten Fällen".

Ich halte überhaupt nichts davon, mit Schmerzmitteln und ähnlichem an Symptomen rumzudoktern. Ohne dass eine Entzündung festgestellt wurde (davon müssen ja Stoffwechselabbauprodukte vorhanden sein) muss man keine Entzündung behandeln. Andererseits ist eine deutliche Immunaktivität ein Hinweis dass man es eher mit bakteriellen Herden zu tun hatte, wie sie Schweinsteiger im Knie hatte (Borreliose vom Zeckenbiss). Dass das aber wandert (also springt, tritt also dann nicht überall gleichzeitig auf ?) lässt mich andere Möglichkeiten überlegen. Bei mir treten zum Beispiel aufgrund von emotionalem Stress (und da geht es um Erinnerungen an Dinge die 20 Jahre zurück liegen) auch Muskel- und Gelenkschmerzen wie bei Grippe auf, da das aber weg geht wenn der Stress aufhört gehe ich da auch nie zum Arzt.

Lucky 13
10-11-2008, 15:35
EDIT: Kühlen und nix Scharfes essen.

ponyeule
10-11-2008, 15:52
...Schreib dir a l l e Beschwerden noch mal auf, alle Vorerkrankungen und alle Ärzte. Dann kannst Du dem neuen Medizinmann genau angeben, was wann schon mal gemsacht wurde - und für eine Krankheit ist man nie zu jung oder zu alt, es gibt immer Sonderfälle!

Und: Gib nicht auf. Ich bin ja schon was älter und neige auch dazu, gewisse Dinge einfach hinzunehmen. Wenn die Doktors dann was sagen wie: Kann man nichts machen, nehme ich das eben auch ne Weile hin. Nur wenn es schlimmer wird und ich mal Zeit habe, raffe ich mich auf, weitere Untersuchungen machen zu lassen. Und siehe da: Es gibt tatsächlich Ärzte, die wisssen, was sie tun - nur finden muß man sie...

shandian
10-11-2008, 17:31
Ja; bin hier in Freiburg in der Praxis 2000 in regelmäßiger Kontrolle.
Aber dass die Gelenkschmerzen damit zusammenhängen können? Ich hoffe nicht. Ich werde bei der nächsten Untersuchung nochmal fragen.

Ja, laß das auf alle Fälle noch mal abklären. Es muß nicht damit zusammenhängen, aber die Möglichkeit besteht:

"Die Colitis ulcerosa kann mit einer Gelenkbeteiligung einhergehen. Das Befallsmuster entspricht dem der seronegativen Spondarthritiden. Die Gelenk- und/oder Wirbelsäulenbeteiligung bei Colitis ulcerosa wird als enteropathische Arthritis bezeichnet. Charakteristisch ist die Parallelität von Darmsymptomen und Gelenksymptomen bzw. Wirbelsäulensymptomen oder sonstigen Krankheitszeichen am Bewegungsapparat, d.h. es kommt zum Auftreten einer Arthritis oder der Verschlimmerung der Arthritis, wenn auch die Entzündung im Darm aktiv ist ..." (Quelle: rheuma-online.de; Colitis ulcerosa)

Ich wünsche Dir jedenfalls gute Besserung und daß du bald die Ursache für deine Gelenkschmerzen herausfindest!

Gruß

shandian

27.Spezial
11-11-2008, 18:54
Hallo,

als erstes, hier ein gutes Bespiel.:
wenn physische Belastugen und Ursache bekannt sind, Stess, zu viel Arbeit...

"Langfristig!" sind psyhiosomatisch auswirkungen die Regel, es manifestieren sich psyschische Belastugen und wirken sich langfristig psyhiosomatisch aus.

Mann kann dem entgegnen, in dem man mal für ein paar Wochen, dem bekannten Ursachwen aus dem Weg geht, oder Urlaub macht und sich erholt.
Aber Trugschluß, wenn mann meint das kann mann auskurieren.
langsfristig kommt es öffterst zu Behandlung.

Was für Ibuprofen nimmst Du?

Der Körper gewöhnt sich schnell an dieses Schmerzmittel nach "Ibuprofen600", kommen dann die "Opiate".

Es gibt Fälle wo Borreliose erst nach 4-5 Jahre ausgbrochen ist, und Diaknostiziert wurde.

Ein Bekannter hatte ca. 9 Jahre an einer Amalgan_Zahnfühlung gelitten, er hatte alle! Spezialisten durchgemacht. Nach 9 Jahren die Diaknosse Amalgan!

Wieviel wiegst Du, wie gross bist Du, und wie gross ist Dein Vater?

Versuch im Wasser etwas Gymnastik, schon Dich, Konzentriert Dich auf Dein Körper lass Dich nicht entmutigen, und lass Dir Zeit.

Ich wünsche Dir Gesundheit und alles Gute mein Freund, hoffe für Dich das es immer besser wird.

Gruß

ponyeule
12-11-2008, 10:51
... aus dem Buch "Vital ab 50" von Dr. Isadore Rossmann - nicht lachen, habe das Buch für mich gekauft:D

Da gibt es auf Seite 277 die "Juvenile chron. Arthritis" sowie "Systemischer Lups erythematodes" und "Spondylitis ankylosans" - was alles bei j u n g e n Menschen auftreten kann und, was mir hier auch zu passen scheint, das Reiter-Syndrom, bei dem zu den arthritische Beschwerden auch noch andere Krankheitsbilder mit reinspielen ...

Frage den nächsten Doktor mal nach diesen Dingen bzw.. google sie mal, vlt findest Du was.

Und wenn man erst mal ne Diagnose hat (ärztlich bestätigt), läßt sich doch auch meist was draus machen, auch wenn es sich erst mal häßlich anhört...

Ich drücke Dir die Daumen!!!

Klaus
12-11-2008, 12:58
Den Lupus solltest Du UNBEDINGT sofort abklären lassen. Behandelt man es nicht, geht das irgendwann in einen chronischen Verlauf über, und dann ist Ende mit lustig. Und man kann es prima im Blut nachweisen: Lupus erythematodes ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Lupus_erythematodes)

Die Tatsache dass bei Dir die Gelenke warm werden lässt mich in Richtung entzündliche Vorgänge denken, also nix Abnutzung. Das würde auch zu obigem passen, allerdings zum Glück nicht nur. Aber das sollte man so schnell wie irgendmöglich klären, Ignorieren geht da nicht. Das verläuft behandelt ggf. leicht, unbehandelt tödlich. Und ganz, ganz mies.

Wenn abgeklärt ist dass Du weder die Antikörper noch die in obigem Artikel erwähnten Zellveränderungen im Blut hast, bist Du schon mal eine Sorge los. Und das wäre wirklich positiv.