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Vollständige Version anzeigen : Karate - Was spricht für bzw. gegen diese KK?



Hwoarang_KOIFT
14-11-2008, 21:49
Hi Leute,

ich mach seit 2 Wochen Karate (modernes Sportkarate) und bin gerade am zweifeln ob das die richtige KK für mich ist. Aus diesem Grund wollte ich mal fragen was für Vorteile/Nachteile Karate hat.
Ich hab mir jetzt auch videos angeschaut von Shotokan und Kyokushinkai und irgendwie kommen mir alle Technikübungen so unnatürlich und abgehackt aus (genauso wie in meinem Training). Ich mache auch TKD, Jiu-Jitsu und Wing Tsun und im Vergleich zu diesen wirkt Karate für mich sehr steif und undynamisch.
Und was ich auch nicht verstehe ist diese Sache mit dem Kopf. Darf man den jetzt treffen oder nicht? Denn ich hab so eine Doku geschaut über einen Schüler von Masutatsu Oyama und bei seinem Training waren Techniken gegen Kopf absolut tabu. Aber bei uns werden andauernd Techniken gemacht die ins Gesicht zielen.
Und dann noch das Thema Kicks ... bei uns sagen sie kein Kick unterhalb des Gürtels, aber bei der oben genannten Doku haben die andauernd tiefe Kicks verteilt.
Kanns sein, dass die Leute bei uns keinen Plan von Karate haben???

Ich will einfach mal die Meinung anderer hören um sicher zu sein, ob meine vorgenommene Entscheidung (evtl. mit Karate aufzuhören) richtig oder doch ein bisschen verfrüht ist.

-dai-
14-11-2008, 22:13
- Warum fragst du uns und nicht deine Trainer?
- Nach 2 Wochen ist es immer vorschnell, eine Entscheidung zu treffen
- Wenn dir Karate einfach nicht liegt, dann hör auf
- Es gibt verschiedene Stile und Richtungen im Karate. Nur weil in irgendeiner Doku mal dieses und jenes gesagt wurde, muss das nicht für jede Stilrichtung und jeden Verein auf diesem Planeten gelten.

Hwoarang_KOIFT
14-11-2008, 22:40
- Warum frage ich euch ??? Weil ihr vielleicht auch die gleichen erfahrungen gemacht habt wie ich.
- Naja liegen tuts mir schon also ich find die übungen einfach nur würde ich sie nie so in einem Kampf verwenden, weil sie nicht natürlich sind.
-Was heißt irgendeine Doku??? Der Meister war ein Schüler von Masutatsu Oyama(Kyokushinkai), wieso sollte ich irgendeinem dahergelaufenen möchtegern mehr glauben dem aus der Doku???

Heißt, dass bei manchen Stilen schlagen/treten(mit K.O. als Folge) ins Gesicht erlaubt ist?

Neopratze
14-11-2008, 23:44
irgendwie kommen mir alle Technikübungen so unnatürlich und abgehackt aus (genauso wie in meinem Training). Ich mache auch TKD, Jiu-Jitsu und Wing Tsun und im Vergleich zu diesen wirkt Karate für mich sehr steif und undynamisch.

Ging mir bei meiner ersten Kihon genauso, nachdem ich als alter Kickbox/Muay Thai Assi mal ne Runde Kyokushin mitgemacht habe (wobei der Übungsleiter... pardon Sempai :D jedoch ausm Shotokan kommt, und die nehmen da alles scheinbar ein bißchen genauer :rolleyes:).

Dauernd den Saal rauf und runter in Zenkutsu Dachi, dann Mawate rum, und weils so schön ist wieder zurück, und das die ganze Einheit :kaffeetri

Das Kyokushin das ich wettkampfmäßig kenne hat schon eher Ähnlichkeit mit der KB Ecke, bloß halt im Gi und ohne Faust zum Kopf ;)

gast
15-11-2008, 00:28
- Warum frage ich euch ??? Weil ihr vielleicht auch die gleichen erfahrungen gemacht habt wie ich.
- Naja liegen tuts mir schon also ich find die übungen einfach nur würde ich sie nie so in einem Kampf verwenden, weil sie nicht natürlich sind.
-Was heißt irgendeine Doku??? Der Meister war ein Schüler von Masutatsu Oyama(Kyokushinkai), wieso sollte ich irgendeinem dahergelaufenen möchtegern mehr glauben dem aus der Doku???

Heißt, dass bei manchen Stilen schlagen/treten(mit K.O. als Folge) ins Gesicht erlaubt ist?

Wow, du schreibst in einem Post dass du an unserer Meinung interessiert bist und dass es dich nicht interessiert was wir schreiben.

Mach doch Bull-Shi-Do. :D

circled
15-11-2008, 07:17
Du solltest auch normales Training und Wettkampftraining oder gar Wettkämpfe unterscheiden.Was trainiert wird und dann letztendlich im Wettkampf zugelassen ist, sind zwei paar Schuhe.
Betreibe kein Karate, aber nur weil im Kyokushinkai Wettkampf keine Faust zum Kopf erlaubt ist, sollte sowas doch trainiert werden.
Es gibt doch auch genug Kickboxbuden, die zusätzlich noch SV anbieten.Heisst trotzdem nicht, dass die Leute jetzt im Ring dem Gegner die Knie einhämmern.

hashime
15-11-2008, 08:25
Kyokushin kannst du mit Sportkarate überhaupt nicht vergleichen....sind zwei komplett verschiedene Paar Schuh.....Kyokushin ist Vollkontakt (Tritte zum Kopf sind übrigens erlaubt)...Hände zum Kopf sind verboten....außerdem hat Kyokushin eben nicht dieses komplett Abgehackte wie beispielsweise Shotokan oder wohl auch Sportkarate....die Bewegungen im Kampf ähneln eher dem Kick- oder Thaiboxen....warum schaust du dir nicht verschiedene Karate-Dojos mit unterschiedlichen Stilen an und urteilst dann?

Luggage
15-11-2008, 10:12
- Warum frage ich euch ??? Weil ihr vielleicht auch die gleichen erfahrungen gemacht habt wie ich.
- Naja liegen tuts mir schon also ich find die übungen einfach nur würde ich sie nie so in einem Kampf verwenden, weil sie nicht natürlich sind.
-Was heißt irgendeine Doku??? Der Meister war ein Schüler von Masutatsu Oyama(Kyokushinkai), wieso sollte ich irgendeinem dahergelaufenen möchtegern mehr glauben dem aus der Doku???

Heißt, dass bei manchen Stilen schlagen/treten(mit K.O. als Folge) ins Gesicht erlaubt ist?
Alter, alter - irgendwie schreibst du, als hättest du ein Produkt gekauft, das irgendwie mangelhaft ist und du dich verarscht fühlen würdest. Kampfsport ist ein inhomogenes Feld, der eine übt so, der andere so. Du machst modernes Sportkarate, wenn ich mich nicht täusche wurzelt das im Shotokan? Die Doku, von der du sprichst, war eine über Kyokushin, also dem Stil Mas Oayamas, den dieser nach Jahren erst im Shotokan, dann im Goju-Ryu entwickelt hat, verfeinert mit Elementen aus dem MT (etwa den Lowkicks), das es Oyama auch angetan hatte. Natürlich sind das zwei paar Schuhe. Innerhalb des Kyokushin gibt es auch noch mal zig Aufspaltungen, die jeweils unterschiedlich trainieren und kämpfen.

Kyokushin ist grundsätzlich Vollkontakt. Die Regeln erlauben keine Faustangriffe zum Kopf, wohl aber Kicks, sowohl zum Kopf, als auch (besagter Lowkick) zum Oberschenkel.

Modernes Sportkarate kenne ich nicht unbedingt, vermute aber Semi-Kontakt-Regeln, wie im Shotokan. Das heißt: Grundsätzlich kein Kontakt - Techniken sind Milimeter vor dem Körper des Partners zu stoppen und zu arretieren. Nach einem klaren Punkt-Treffer wird unterbrochen und neu aufgestellt, dafür sind auch Fausttechniken zum Kopf erlaubt. Lowkicks sind verboten - zum Knie wären sie zu gefährlich, zum Oberschenkel haben sie keine unmittelbare KO-Wirkung (Ausnahmen bestätigen die Regel) und taugen deswegen nicht für ein Ippon-System, wie dieses hier, wo man mit Techniken punktet, die theoretisch zur Kampfunfähikeit des Gegner geführt haben sollten, hätte man sie durchgezogen. Das ganze ähnelt dem modernen westlichen Fechten in vielerlei Hinsicht. Unterhalb der Gürtellinie gibt es deswegen nur Fußfeger (Ashibarai), als Vorbereitung für den eigentlichen Punkttreffer.

Das sind wohlgemerkt die Kumite/Wettkampf-Regeln, nach denen offiziell gekämpft wird. Das Training richtet sich zwar ein Bisschen am Wettkampf aus, hat aber sonst nicht zwingend damit zu tun. Im Kyokushin wird deswegen durchaus auch mal mit Boxhandschuhen und Faustangriffen zum Kopf gesparrt, sowie in der Grundschule durchaus auch solche Techniken geübt.

Und was den Rest anbelangt: Wenn du Wing Tsun lieber magst, dann mach doch einfach Wing Tsun! Mit der Konsumeinstellung, die bei dir durchklingt ("ich verlange das und das so und so zu bekommen, für mein Geld), bist du dort sowieso besser aufgehoben.

FireFlea
15-11-2008, 11:23
Ich schieb mal den Thread in den Karate Bereich.

Man sollte vielleicht noch anmerken, dass es im Kyokushin durchaus Schläge zum Kopf gibt, die halt aber im Wettkampf nicht erlaubt sind. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass Karate oft auch etwas "weicher" und "runder" wird, je länger man trainiert.

dominik777
15-11-2008, 13:35
Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass Karate oft auch etwas "weicher" und "runder" wird, je länger man trainiert.

Das habe ich auch beobachtet.

Vielleicht sollte man schon sehen, dass Karate nun mal nicht ne KK für jedermann ist. D.h. nicht, dass sie irgendwie besser oder schlechter als ne andere KK sei, sondern vielmehr, dass es halt doch hunderte verschiedene KK gibt und jede ihre Besonderheiten hat.

Und natürlich kannst du dir auch andere Stilrichtungen suchen, die Trainingsgrundlagen, also das Üben von Kata, Kihon und dann das sehr unterschiedliche Kumite, bleiben aber immer die gleichen. Wer auch nach einiger Zeit nix mit Kihon und Kata laufen anfangen kann, ist definitiv am falschen Platz.

Ergo: Wenn dir Karate nicht passt, dann mach was anderes. Karate ist und bleibt "eher" ne "steife, abgehackte" KK als bspw. WT.

Royce Gracie 2
15-11-2008, 15:00
Es gibt 100te verschiedene Karate Stiele ^^

DAher kannst du hier nicht verallgemeinern.

Einige sind Vollkontakt , andere Leichtkontakt bzw sogar ohne Wettkampf.
Und selbst innerhalb dieser Kontaktarten gibts noch 100 Unterschiede.

Wenn du schon TKD , JiuJitsu und WT machst , was erwartest du dir denn vom Karate ?

Trillion
15-11-2008, 16:28
Vor längerer Zeit konnte ich mich auch nicht entscheiden was ich trainieren sollte und habe mir alles mögliche angesehen. Schon nach kurzer Zeit habe ich festgestellt, dass es "das" Karate nicht gibt! Die Stile sind extrem unterschiedlich und dann hängt es natürlich noch vom Trainer und der Gruppe ab.

Ich habe ganz tolle Selbstverteidigung beim Goju Ryu gesehen und am eigenen Körper erlebt. Im Gegensatz dazu habe ich auch sehr dynamische und ästhetische (schon klar, ist ansichtssache) Bewegungen in Shotokan gesehen die eher einen sportlichen Hintergrund hatten.
Wenn man das alles letztlich mit Kyokushin und Derivaten vergleicht, die erfolgreiche Kämpfer wie Andy Hug, Glaube Feitosa, Teixeira, Bas Rutten, George st. pierre, Semmy Shilt usw. hervorgebracht (bzw. beeinflusst) haben, erkennt man die Vielfalt.

Du kannst natürlich auch etwas ganz anderes machen. Hauptsache ist doch dass es dir gefällt und nicht was andere darüber denken.

hazelrah
16-11-2008, 18:50
Ich schieb mal den Thread in den Karate Bereich.

Man sollte vielleicht noch anmerken, dass es im Kyokushin durchaus Schläge zum Kopf gibt, die halt aber im Wettkampf nicht erlaubt sind. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass Karate oft auch etwas "weicher" und "runder" wird, je länger man trainiert.

Hi,

dem kann ich nur zustimmen.

Am Anfang lernt man die Grundtechniken und die wirken oder sind einfach erstmal abgehakt, weil man sie auseinanderpflückt, doch je weiter man kommt, desto fließender wird doch der stil.

Außerdem kann man WT nicht mit Karate vergleichen. Das ist wie ein Vergleich mit Äpfel und Birnen.

Und nach zwei Wochen ein Urteil abzugeben, halte ich für vermessen.

Bei den meisten, die schon vorher was gemacht haben, wirkt der Anfängergeist nicht mehr.

Will heißen, daß man offener ist, wenn man noch keine KK gemacht hat und daß man mehr in sich aufnimmt und nicht ständig vergleicht. Folglich lernt man das dann vllt. einfacher, als wenn einer schon eine KK vorher gemacht hatte.
Anfänger sind einfach noch unvoreingenommener.

Hazel

Fips
16-11-2008, 19:15
Naja, Kyokushin und Shotokan haben nicht so viel mit MSK zu tun wir hier von einigen angenommen wird. Es gibt keine Kata, sondern 5 Formen, deren Bewegungen weit näher an den im Semikontakt-Freikampf geforderten Bewegungsmustern orientiert sind als in klassischen Katas. Auch das klassische Khion bolzen, dass ich aus dem Shotokan kenne gibt es nicht, klar macht man Techniktraining, das ganze läuft aber viel freier ab als im klassischen Karate. Generell ist alles von Anfang an auf dem Semikontaktwettkampf ausgerichtet, sowas wie Hikite gibt es z.B. eigentich nicht, die Schutzhand bleibt wenn möglich immer vor dem Kopf, auch schon bei der Grundschule. Das Regelwerk indem intern gekämpft wird unterscheidet sich (für mich völlig unverständlicher Weise) von den Wettkampfregeln des DKV oder der WKF. Allgemein kann man glaube ich schon sagen dass MSK weniger "abgehackt" wirkt als Beispielsweise Kyokushin oder Shotokan, zumindest zu Beginn der Trainingskarriere. Von daher solltest Du es Dir vieleicht wirklich nochmal etwas anschauen, kann gut sein dass es Dein Ding ist. Mein Tipp: Warte doch einfach mal die Aufnahmeschulung ab, danach kann man glaube ich ganz gut beurteiolen ob es zu einem passt oder nicht... Darf ich fragen wo Du trainierst?

Dr. Fighter
17-11-2008, 23:16
Ich denke, bei der Vielfalt, die es im Karate gibt, kann man nicht von spezifischen Vor- und Nachteilen sprechen. Da braucht es min. noch eine genauere Stil-Angabe und Informationen über allfälliges Kampftraining.

Ley Lin Git
18-11-2008, 02:18
Ich selber mache Shotokan karate und ich finde es sollte einem spass machen. wenn dir das karate kein spass macht kanst du dich in den sport auch nicht vertiefen, da es nicht nur heist Karate zu trainieren, sondern du es irgend wann leben wirst.:cool:

gruß Ley

chrisdz
18-11-2008, 06:44
Hi Leute,

ich mach seit 2 Wochen Karate (modernes Sportkarate) und bin gerade am zweifeln ob das die richtige KK für mich ist. Aus diesem Grund wollte ich mal fragen was für Vorteile/Nachteile Karate hat.
Ich hab mir jetzt auch videos angeschaut von Shotokan und Kyokushinkai und irgendwie kommen mir alle Technikübungen so unnatürlich und abgehackt aus (genauso wie in meinem Training). Ich mache auch TKD, Jiu-Jitsu und Wing Tsun und im Vergleich zu diesen wirkt Karate für mich sehr steif und undynamisch.
Und was ich auch nicht verstehe ist diese Sache mit dem Kopf. Darf man den jetzt treffen oder nicht? Denn ich hab so eine Doku geschaut über einen Schüler von Masutatsu Oyama und bei seinem Training waren Techniken gegen Kopf absolut tabu. Aber bei uns werden andauernd Techniken gemacht die ins Gesicht zielen.
Und dann noch das Thema Kicks ... bei uns sagen sie kein Kick unterhalb des Gürtels, aber bei der oben genannten Doku haben die andauernd tiefe Kicks verteilt.
Kanns sein, dass die Leute bei uns keinen Plan von Karate haben???

Ich will einfach mal die Meinung anderer hören um sicher zu sein, ob meine vorgenommene Entscheidung (evtl. mit Karate aufzuhören) richtig oder doch ein bisschen verfrüht ist.


Klassefrage, und schon die erste Antwort haut voll ins Schwarze, wenn's ihm nicht gefällt, kann er ja aufhören, super, bin begeistert.

Erstens geht der Fragesteller davon aus, daß Sportkarate eine KK ist. Erster Fehler. Sportkarate ist Sport und keine KK.
Zweitens die Frage nach den Trefferregionen. Im Karate ist alles erlaubt, so wie im richtigen Leben, ein Angreifer frgt auch nicht, ob er Dich mal in die Glocken treten darf, er tut es.
Drittens das Abgehackte, stumofsinnige im heutigen Karate, ist ja schön, wenn es tatsächlich noch immer Leute gibt, die wie vor 50 Jahren trainieren, ich dachte, die Dinosaurier sind bereits ausgestorben. Aber seit Spielberg weiß man ja, daß es da noch irgendwo so ein paar kleine Inselchen gibt.....:D

Du solltest Karatedo betreiben, hart und ultimativ, Shotokan ist hier sehr gut geeignet, auch wenn es nur wenige verstanden haben. Lange Stände, weit ausholende Bewegungen stärken Gelenke, Muskulatur und befähigen Dich, im Kampf (also im echten, nicht im Wett) kurz, knackig und schnell zu reagieren.

Daß am Anfang das Kihon steht, ist nunmal leider Fakt, wird in anderen KK nicht wesentlich anders sein. Aber Kihon im Sinne von Leibeserziehung ist eine durchaus sinnvolle Sache, wenn man anschl. in der Kata das Kämpfen lernt und dieses dann im Kumite mit dem Partner übt.

Habe gestern zwei Jungs um ein Haar aus dem Training geworfen. Jeder Zuki 10,20 cm vor dem Kinn. Keine Schnelligkeit, kein "Angriffswille". Jeder Angriff muß über das Ziel hinausgehen, nur so ist der Verteidiger tatsächlich gefordert und muß korrekt blocken (und kontern). Und es muß Aktion drin sein, das Dirigieren mancher Beethovensinfonien ist gefährlicher, als das, was man da teilweise sieht.

Adressen in Deiner Nähe? Schreib mir eine PM.

Killer Joghurt
18-11-2008, 14:50
Jeder Angriff muß über das Ziel hinausgehen, nur so ist der Verteidiger tatsächlich gefordert und muß korrekt blocken (und kontern). Und es muß Aktion drin sein, das Dirigieren mancher Beethovensinfonien ist gefährlicher, als das, was man da teilweise sieht.



100 agree:)
und wer sagt das karate hart und steif ist...
naja:rolleyes:

SKA-Student
18-11-2008, 14:54
...
Habe gestern zwei Jungs um ein Haar aus dem Training geworfen. Jeder Zuki 10,20 cm vor dem Kinn. Keine Schnelligkeit, kein "Angriffswille". Jeder Angriff muß über das Ziel hinausgehen, nur so ist der Verteidiger tatsächlich gefordert und muß korrekt blocken (und kontern)....

kurze OT frage an chrisdz:
beim hiesigen JKA shotokan wird mir beigebracht, dass zB meine Konter mit gestrecktem Arm gerade so den Gegner berühren.
Hmmm, ich lernte einst in USA, dass man eher durch den Gegner durchhauen soll, von der vorstellung zumindest.
so dass man eben nicht mit gestrecktem arm geradeso trifft, sondern den noch leicht gebeugten kontrolliert.
die USA variante erscheint mir wesentlich realistischer, ich bekomme im training aber immer ärger...
wie haltet ihr das?

Luggage
19-11-2008, 09:22
kurze OT frage an chrisdz:
beim hiesigen JKA shotokan wird mir beigebracht, dass zB meine Konter mit gestrecktem Arm gerade so den Gegner berühren.
Hmmm, ich lernte einst in USA, dass man eher durch den Gegner durchhauen soll, von der vorstellung zumindest.
so dass man eben nicht mit gestrecktem arm geradeso trifft, sondern den noch leicht gebeugten kontrolliert.
die USA variante erscheint mir wesentlich realistischer, ich bekomme im training aber immer ärger...
wie haltet ihr das?
Konter mit sundome, Angriffe, die abgewehrt werden sollen, sollten treffen, würde sie durchgehen.

SKA-Student
19-11-2008, 09:50
Konter mit sundome
sundome heisst kein kontakt, gell?
der wichtige teil der frage: mit gestrecktem arm, so dass man gerade so am gegner dran ist (finde ich unrealistisch)
oder eben soweit rein, dass der konterarm nicht gestreckt ist, eben weil kein kontakt?

Rabe1
19-11-2008, 09:52
.

Luggage
19-11-2008, 10:08
.
Dann warst du jahrelang zu ..., das zu erkennen?



sundome heisst kein kontakt, gell?
der wichtige teil der frage: mit gestrecktem arm, so dass man gerade so am gegner dran ist (finde ich unrealistisch)
oder eben soweit rein, dass der konterarm nicht gestreckt ist, eben weil kein kontakt?
Sun-dome meint das Abstoppen der Technik, Milimeter vor dem Ziel. Man kann da jetzt drüber streiten, ob man sich damit ein falsches Distanzgefühl anerzieht, oder nicht. Letztlich ist keine denkbare Option realistisch, wenn ich so kontere, als wolle ich durch das Ziel hindurchschlagen, dann aber eben nur mit gebeugtem Arm aufsetze - man will den Partner ja nicht verschleißen - ist die Technik vollkommen kraftlos und von dem Impakt hat man auch nichts (anders als an Sandsack und Makiwara, wo der Impakt hilft, die eigene Struktur zu verbessern). Dh wir haben hier zwei jeweils suboptimale Möglichkeiten und man mag sich eben für die eine oder andere entscheiden, wobei offiziell eine Entscheidung zugunsten sun-dome gefallen ist.

Ich persönlich halte die auch für die richtigere: Man trainiert damit zwar geringfügig in der falschen Distanz, übt aber dafür einen schnellen, explosiven Konter mit vollwertigem Spannungspunkt am Ende. Andere Übungen korrigieren etwaige Fehlvorstellungen was die Distanz angeht, so attackiert man ja etwa im Ippon-Kumite so, dass der Treffer satt sitzen würde, würde der andere nicht entsprechend abwehren. Man lernt also nicht etwa eine falsche Distanz, sondern die nötige Kontrolle, den Schlag genau dahin zu setzen, wo man ihn haben möchte: Vor, auf oder hinter dem Ziel. Den Wums kann man am Partner dann eh nicht richtig trainieren, dafür kann der entweder ein Handmid etwa chudan halten, um den Konter durchziehen zu können, oder man arbeitet entsprechend am Sandsack oder Makiwara.

Meines Erachtens geht Shotokan Karate einen durchaus sinnvollen Weg der Zerlegung. Einzelne Übungen erfüllen nie alle Kriterien für das Training realen Kampfes, alle Übungen haben andere Schwerpunkte. Nur in der Summe ergibt sich daraus das Training aller relevanten Fähigkeiten und Attribute.

ShantiX
19-11-2008, 10:21
Hi Leute,

ich mach seit 2 Wochen Karate (modernes Sportkarate) und bin gerade am zweifeln ob das die richtige KK für mich ist. Aus diesem Grund wollte ich mal fragen was für Vorteile/Nachteile Karate hat.
Ich hab mir jetzt auch videos angeschaut von Shotokan und Kyokushinkai und irgendwie kommen mir alle Technikübungen so unnatürlich und abgehackt aus (genauso wie in meinem Training). Ich mache auch TKD, Jiu-Jitsu und Wing Tsun und im Vergleich zu diesen wirkt Karate für mich sehr steif und undynamisch.
Und was ich auch nicht verstehe ist diese Sache mit dem Kopf. Darf man den jetzt treffen oder nicht? Denn ich hab so eine Doku geschaut über einen Schüler von Masutatsu Oyama und bei seinem Training waren Techniken gegen Kopf absolut tabu. Aber bei uns werden andauernd Techniken gemacht die ins Gesicht zielen.
Und dann noch das Thema Kicks ... bei uns sagen sie kein Kick unterhalb des Gürtels, aber bei der oben genannten Doku haben die andauernd tiefe Kicks verteilt.
Kanns sein, dass die Leute bei uns keinen Plan von Karate haben???

Ich will einfach mal die Meinung anderer hören um sicher zu sein, ob meine vorgenommene Entscheidung (evtl. mit Karate aufzuhören) richtig oder doch ein bisschen verfrüht ist.
:kaffeetri

Mach Dir keinen Stress lass Dir nicht reinreden und halt die Augen offen (schau Dich um/guck auch mal woanders)...
Wenn du wirkliches Interesse hast wirst Du was finden!!!
Aber Du solltest nicht anfangen System/Künste gegeneinander aufzuwiegen, Karate ist halt nicht TKD und nicht umgekehrt und dat is jut so...

Also find your way und dann ganze Energie reinstecken dann passt dat schon;)

Immer schön "Auftragen - polieren ":D :ups:*duckundweg*;)

motocrossie
19-11-2008, 10:22
Was für oder gegen diese Kampfkunst spricht muß jeder selbst für sich entscheiden. Pauschalaussagen sie ist unnütz ohne Begründung tragen sicher ganz toll zur ganzen Diskussion bei.

Für den Topicersteller:
Keine Kampfkunst wird sich nach zwei, drei Wochen für Dich vollkommen erschließen. Insofern ist in der heutigen Zeit sicherlich in Mode zu sagen: probiers erst mal länger aus, dann siehst Du ja, ob es Dir liegt oder nicht. Wenn Du sagst, das System an sich mit den Bausteinen Kihon, Kata und Kumite gefällt Dir, dann hinterfrag für Dich selbst, ob es am Training in dem Verein liegt, dass Du Zweifel hast oder Du läßt es bleiben und suchst etwas anderes. Aber etwas Durchhaltevermögen ist sicherlich bei allen Kampfkünsten erforderlich. Und die eckigen Bewegungen beim Shotokan sind sicherlich nicht als das zu sehen, was diese Kampfkunst ausmacht. Wie schon in anderen Diskussionen gesagt, es kommt auf die Ausführenden an. Und in keiner Trainingseinheit oder auf keinem einzigen Lehrgang wird verlangt, dass die Leute abgehackt und starr kämpfen sollen. Wir alle sind ja noch im Lernprozess und das sollte jeder der sich Videos oder Vorführungen ansieht auch mal in Erinnerung rufen.

@chrisdz
Klasse geschrieben.:klatsch:

@SKA-Student
Das mit dem gestreckten Arm den Gegner zu berühren ist bei uns im Dojo die Variante für die Unterstufe, damit die Leute erst mal ein grobes Gefühl für die Technik aber auch für die Distanz bekommen. Wie ich festgestellt habe ist es so, dass am Anfang die Techniken zu unkontrolliert sind und somit die Verletzungsgefahr unnötig hoch ist. Nach längerem Training sind wir auch dann auch dazu übergegangen den, wie wir es nennen und bitte keine Diskussionen hier über Richtig oder Falsch des Begriffs, Brennpunkt der Technik ein Stück in den Gegner rein zu verlagern. Somit ergibt sich dann das Bild:
- Bleibt der Gegner stehen, ist der Arm nicht durchgestreckt sondern leicht angewinkelt, da wir kontrollieren um dem anderen nicht wehzutun
- Bleibt der Gegner nicht stehen, ist der Arm durchgestreckt.
Zu diesem Thema sind mir vor allem die Lehrgänge bei Shirai in Erinnerung.
Gäbe sicher noch einiges dazu zu sagen, ist aber eher ne Distanzsache und würde sicher arg offtopic werden.

Luggage
19-11-2008, 10:29
@chrisdz
Klasse geschrieben.:klatsch:

Findest du? Ich hab's als unnötig aggressiv und elitär empfunden. Altbekanntes Spiegel******* auf den eigenen tollen Do mit gleichzeitiger Abwertung der tumpen Sportler... Und Jungs rausschmeißen wollen, weil sie was falsch machen. ist auch ne tolle Lehrmethode, so werden die's bestimmt bald lernen... :rolleyes:


@SKA-Student
Das mit dem gestreckten Arm den Gegner zu berühren ist bei uns im Dojo die Variante für die Unterstufe, damit die Leute erst mal ein grobes Gefühl für die Technik aber auch für die Distanz bekommen. Wie ich festgestellt habe ist es so, dass am Anfang die Techniken zu unkontrolliert sind und somit die Verletzungsgefahr unnötig hoch ist. Nach längerem Training sind wir auch dann auch dazu übergegangen den, wie wir es nennen und bitte keine Diskussionen hier über Richtig oder Falsch des Begriffs, Brennpunkt der Technik ein Stück in den Gegner rein zu verlagern. Somit ergibt sich dann das Bild:
- Bleibt der Gegner stehen, ist der Arm nicht durchgestreckt sondern leicht angewinkelt, da wir kontrollieren um dem anderen nicht wehzutun
- Bleibt der Gegner nicht stehen, ist der Arm durchgestreckt.
Zu diesem Thema sind mir vor allem die Lehrgänge bei Shirai in Erinnerung.
Gäbe sicher noch einiges dazu zu sagen, ist aber eher ne Distanzsache und würde sicher arg offtopic werden.
Zu meinem Text sei diesbezüglich noch ergänzt, dass im fortgeschrittenen Bereich natürlich die grundsätzlich vorgeschrieben Form etwas aufgeweicht wird, die Leute haben einfach jeweils eine größere Entscheidungskompetenz. Da wird chudan sowohl im Kumite, als auch im Kihon, deutlich satter zugelangt, als dass man es noch mit sun-dome umschreiben könnte.

motocrossie
19-11-2008, 10:38
Findest du? Ich hab's als unnötig aggressiv und elitär empfunden. Altbekanntes Spiegel******* auf den eigenen tollen Do mit gleichzeitiger Abwertung der tumpen Sportler... Und Jungs rausschmeißen wollen, weil sie was falsch machen. ist auch ne tolle Lehrmethode, so werden die's bestimmt bald lernen... :rolleyes:

Zu meinem Text sei diesbezüglich noch ergänzt, dass im fortgeschrittenen Bereich natürlich die grundsätzlich vorgeschrieben Form etwas aufgeweicht wird, die Leute haben einfach jeweils eine größere Entscheidungskompetenz. Da wird chudan sowohl im Kumite, als auch im Kihon, deutlich satter zugelangt, als dass man es noch mit sun-dome umschreiben könnte.

Für mich war der Beitrag von chris eine deutliche Zusammenfassung dessen, wie auch ich selbst Karate empfinde. Das mit dem Rauswerfen ist sicher eine Sache, die ich persönlich so nicht akzeptieren würde, aber wenn ich auf einen Beitrag antworte, dann sicherlich nicht unterteilt in "Was finde ich gut und was nicht". Die Gesamtaussage was Shotokan betrifft finde ich passte einfach. Sicherlich darf man nicht vergessen, dass jede Richtung wiederrum davon abhängt wie sie im jeweiligen Verein trainiert wird.

Und zur Distanz auch jodan:
Ich habe den Eindruck, dass bei uns auf vielen Lehrgängen immer mehr darauf geachtet wird, dass auf eine möglichst nahe Distanz bis hin zum Hautkontakt trainiert wird.

Luggage
19-11-2008, 11:07
Und zur Distanz auch jodan:
Ich habe den Eindruck, dass bei uns auf vielen Lehrgängen immer mehr darauf geachtet wird, dass auf eine möglichst nahe Distanz bis hin zum Hautkontakt trainiert wird.
Klar, im Optimalfall spürt der Partner leicht, dass er getroffen wurde (bzw worden wäre). Das würde ich aber jodan nicht mit Farbgurten üben ;) Der Punkt ist aber, soweit ich das erkennen kann, dass die Technik vollwertig ausgeführt würde, das heißt der Arm gestreckt, die Technik arretiert wird, so dass sie nicht anders ausgeführt worden wäre, wenn es ernst gewesen wäre, man nur eben eine etwas andere Distanz gehabt hätte. Das ist der essenzielle Unterschied zu einer Übungsweise, bei der auch am Partner der gedachte Zielpunkt einer Technik hinter dem Kinn/Bauch/etc liegt, denn hier wird die Technik nie mit voller Kraft, Kime und Intention geübt werden können, es sei denn, man möchte warum auch immer üben, dass der stärkste Punkt des Zukis irgendwo auf halber Strecke liegt.


Für mich war der Beitrag von chris eine deutliche Zusammenfassung dessen, wie auch ich selbst Karate empfinde. Das mit dem Rauswerfen ist sicher eine Sache, die ich persönlich so nicht akzeptieren würde, aber wenn ich auf einen Beitrag antworte, dann sicherlich nicht unterteilt in "Was finde ich gut und was nicht".
Ich will hier keinen Nebenschauplatz aufmachen und unnötig ausbreiten. Chris hat da seine (elitäre) Meinung und kann die ja ruhig vertreten, deswegen habe ich ursprünglich nichts dazu gesagt. Allerdings kann ich nicht ganz verstehen, warum man nicht differenziert auf Beiträge antworten sollte - ich mache das jedenfalls immer.


Die Gesamtaussage was Shotokan betrifft finde ich passte einfach. Sicherlich darf man nicht vergessen, dass jede Richtung wiederrum davon abhängt wie sie im jeweiligen Verein trainiert wird.
Ich finde auch seine Grundaussage höchst fragwürdig. Sport Karate ist Sport und Shotokan Kunst, außer bei den vielen tumpen Sport-Shotokanern? Wenn man mal einen Blick auf die Geschichte des Shotokan wirft, wird schnell klar, dass der Stil von vorneherein als Sport konzipiert wurde (Schulsport, um es genau zu sagen, als Vorbereitung auf die Armee, um schonmal ein wenig Fitness, Drill und Obrigkeitshörigkeit in die Schulen zu bringen), warum man dann modernere Abwandlungen in ähnlicher Stoßrichtung abqualifizieren muss, erschließt sich mir nicht. Hinzu kommt noch, dass meiner Erfahrung nach die altgedienten Wettkämpfer im Shotokan, die durchaus voll und ganz dazu stehen, Sportkarate zu machen, die bessere Technik haben, physisch fitter sind und mit mehr Ehrgeiz und Intensität trainieren, als so mancher krass traditioneller Kampfkünstler aus den Reihen der Shotokanler. So ein gut gedrillter Gyaku-Zuki aus hunderten Wettkampfkumites mag langweilig sein, ist aber schneller und härter im Ziel, als manch traditionalist das vllt. gerne wahrhaben möchte. Eine so plumpe Einteilung in Sport ist Sport und nur Kunst heißt Kämpfen, ist also nicht sachgemäß. Verdeutlichen kann man sich das noch weiter: Wer von uns möchte denn gerne in der Kneipe an der Ecke mit Mike Tyson aneinander geraten? Niemand? Echt? Und das, obwohl er ganz klar nur Sportler ist...

motocrossie
19-11-2008, 15:55
Allerdings kann ich nicht ganz verstehen, warum man nicht differenziert auf Beiträge antworten sollte - ich mache das jedenfalls immer.


Auch auf die Gefahr hin angemeckert zu werden, da OT:
Jedem das Seine. Ich hab ja auch nicht gesagt, dass man nur pauschal antworten darf, kann, muß, soll, etc. :rolleyes: Mir persönlich ist es halt oft zu mühselig wegen jeder möglichen Wendung die eine Diskussion nehmen könnte jede einzelne Passage zu zitieren.

Ich persönlich habe Shotokan-Karate als das kennengelernt, was schon oft angesprochen wurde: als eine kräftige und konsequente Kampfkunst. Dieses Hochhalten von in manchen Augen antiquierten Meinungen könnte auch darin liegen, dass heutzutage eben genau diese Ansichten schlecht geredet werden. Die einen verteufeln den modernen Wettkampf, andere lächeln über Grundschultraining. Und ich denke jeder, der schon länger ernsthaft trainiert, weiß, dass sich beides nicht ausschließen muß.

Was für das Karatetraining spricht ist aus meiner Sicht, dass sich für jeden was findet, sei es für den ambitionierten Wettkämpfer oder auch für jemanden, der einfach Spaß an klaren Bewegungen hat.

LlortNerof
19-11-2008, 16:09
Karate stärkt sicher den Körper und Geist, aber so richtig Schwung in die Sache kommt da nicht

Yabu_Kentsu
19-11-2008, 21:37
Karate stärkt sicher den Körper und Geist, aber so richtig Schwung in die Sache kommt da nicht

Das ist ja wieder ein ganz toller Kommentar. :rolleyes:

Yabu_Kentsu
19-11-2008, 21:40
Habe gestern zwei Jungs um ein Haar aus dem Training geworfen. Jeder Zuki 10,20 cm vor dem Kinn. Keine Schnelligkeit, kein "Angriffswille". Jeder Angriff muß über das Ziel hinausgehen, nur so ist der Verteidiger tatsächlich gefordert und muß korrekt blocken (und kontern). Und es muß Aktion drin sein, das Dirigieren mancher Beethovensinfonien ist gefährlicher, als das, was man da teilweise sieht.


Sowas habe ich schon tausend Mal gesehen. Und dann ist natürlich immer der Stil Schuld. :rolleyes:

Yabu_Kentsu
19-11-2008, 21:44
Hinzu kommt noch, dass meiner Erfahrung nach die altgedienten Wettkämpfer im Shotokan, die durchaus voll und ganz dazu stehen, Sportkarate zu machen, die bessere Technik haben, physisch fitter sind und mit mehr Ehrgeiz und Intensität trainieren, als so mancher krass traditioneller Kampfkünstler aus den Reihen der Shotokanler. So ein gut gedrillter Gyaku-Zuki aus hunderten Wettkampfkumites mag langweilig sein, ist aber schneller und härter im Ziel, als manch traditionalist das vllt. gerne wahrhaben möchte. Eine so plumpe Einteilung in Sport ist Sport und nur Kunst heißt Kämpfen, ist also nicht sachgemäß. Verdeutlichen kann man sich das noch weiter: Wer von uns möchte denn gerne in der Kneipe an der Ecke mit Mike Tyson aneinander geraten? Niemand? Echt? Und das, obwohl er ganz klar nur Sportler ist...

Wie oft habe ich sowas hier schon geschrieben? :o Gut getroffen! :D

Royce Gracie 2
19-11-2008, 22:40
@ chrisdz

warst du derjenige mit dem ich damals 3 Seiten lang ( vor ca 1 jahr oder so)
diskutiert habe ob Kata fürs kämpfen nützlich ist und du dann dauernd mit absolut unhaltbaren Argumenten aus deiner Traumwelt gemeint hast , nur ! durch Kata lernt man richtiges kämpfen ?

Ich hab da noch so Vage Erinnerungen , bin mir aber nicht mehr sicher ob du das warst. ( Falls ich dich verwechsel bitte ich um Entschuldigung)

@ Topic

Je nachdem , was deine Ziele sind , so sprechen unterschiedliche Ziele für untershciediche karatestiele.
Da Karate so vielfältig ist , kann man kaum sagen , dass es insgesammt Gegenargumente gegen "Karate gibt"
Es ist für jeden etwas dabei ,wenn man sich umsieht.

Was genau versprichst du dir denn von Karate bzw was willst du erlernen ?

Franziska
20-11-2008, 06:28
So ein gut gedrillter Gyaku-Zuki aus hunderten Wettkampfkumites mag langweilig sein, ist aber schneller und härter im Ziel, als manch traditionalist das vllt. gerne wahrhaben möchte...

Kennst Du Karateka persönlich, die "traditionell" oder sagen wir besser "althergebracht" ausgebildet wurden? Als ich früher Sportkarate betrieb, stand kein Makiwara in der Sporthalle. Heute nach vielen Jahren am Makiwara in meinem dôjô weiss ich, dass der tsuki weitaus stärker ist! Deshalb halte ich diese Aussage für schlichtweg falsch. Viele technische Feinheiten und Kimeübertragung lernt man erst bei der jahrelangen Übung am Schlagpfosten.

dominik777
20-11-2008, 10:29
Viele technische Feinheiten und Kimeübertragung lernt man erst bei der jahrelangen Übung am Schlagpfosten.

Und dafür ist Makiwara-Training die einzige Möglichkeit? Wohl eher nicht.

Luggage
20-11-2008, 11:21
Kennst Du Karateka persönlich, die "traditionell" oder sagen wir besser "althergebracht" ausgebildet wurden? Als ich früher Sportkarate betrieb, stand kein Makiwara in der Sporthalle. Heute nach vielen Jahren am Makiwara in meinem dôjô weiss ich, dass der tsuki weitaus stärker ist! Deshalb halte ich diese Aussage für schlichtweg falsch. Viele technische Feinheiten und Kimeübertragung lernt man erst bei der jahrelangen Übung am Schlagpfosten.
Hö? Ich wüsste nicht, dass Wettkampfkarate Makiwaratraining ausschließen würde. In meinem Dojo (es gehört mir nicht, damit meine ich das, in dem ich trainieren darf ;)) trainieren etliche Mitglieder und ehemalige Mitglieder der Nationalmannschaft (wohlgemerkt JKA), deutsche Meister, Europa- und Weltmeister. Gleichsam finden sich bei uns zwei Makiwara, ein Sandsack, sowie etliche Handmids und Pratzen, die sich alle reger Benutzung erfreuen können. Im Gegenteil denke ich, dass gerade Pratzentraining in allen guten Wettkampfdojo einen hohen Stellenwert genießt.
Wenn du mit deiner fehlgehenden Kritik auf meinen Satz "ein gut gedrillter Gyaku-Zuki aus hunderten Wettkampfkumites" abstellst, sei dem hinzugefügt, dass ich weiter oben auf den Weg der Zerlegung im Shotokan zu sprechen kam. Makiwara, Kata, Kihon, Kumite - nur alles zusammen ergibt einen kompletten Karateka. Gefeierte Wettkampfkarateka haben in aller Regel nur noch einen deutlichen Vorsprung, was die Anwendung ihrer Techniken am bewegten, unkooperativen Gegner angeht, was sie nur noch gefährlicher macht - das wollte ich mit obigem Satz sagen. Dass Wettkampfausrichtung häufig eine gewisse Technikarmut gebiert, will ich garnicht in Abrede stellen, habe ich vielmehr auch schon erwähnt, zumindest zwischen den Zeilen ("So ein gut gedrillter Gyaku-Zuki aus hunderten Wettkampfkumites mag langweilig sein"), aber wie war das? Lieber eine Technik beherrschen, als tausende kennen... Davon abgesehen beherrschen die guten Leute, die ich kenne durchaus das ganze Shotokanspektrum an Techniken.

Und ob ich traditionell, oder besser gesagt althergebracht ausgebildete Karateka kenne? Meinst du Shotokan-Karateka? Da musst du mir erstmal traditionell definieren, bei unserem nicht mal 80 Jahre alten System, dessen heutige Ausprägung noch nicht mal Funakoshis, sondern vielmehr Kases, Yoshitakas und Nakayamas Karate ist. Ist es althergebracht jodan zu treten, Ushiro- und Mawashigeri zu verwenden? Sind tiefe Stände und Gohon-Kumite traditionell?
Aber sehen wir von dieser Definitionsfrage ab - ich habe mit Kampfsportlern jedweder Couleur trainiert, war in so ziemlich jeder Schule, jedem Dojo, jedem Club jeder Stilrichtung, die es im Umkreis von ca 50 bis 100km um meinen Wohnort herum gibt. Habe Thaiboxen, Wing Chun, Free Fight, BJJ, Shotokan, Wado-Ryu, Shorin-Ryu, Aikido, Ju-Jutsu, Hapkido, FMA, Krav Maga, JKD, BBT und einiges mehr trainiert. Ich denke ich kenne ein gewisses Spektrum an Kampfsportlern...

Fips
20-11-2008, 12:00
Kennst Du Karateka persönlich, die "traditionell" oder sagen wir besser "althergebracht" ausgebildet wurden? Als ich früher Sportkarate betrieb, stand kein Makiwara in der Sporthalle. Heute nach vielen Jahren am Makiwara in meinem dôjô weiss ich, dass der tsuki weitaus stärker ist! Deshalb halte ich diese Aussage für schlichtweg falsch. Viele technische Feinheiten und Kimeübertragung lernt man erst bei der jahrelangen Übung am Schlagpfosten.

Mal ne ausnahmsweise nicht bissig gemeinte Gegenfrage: Kennst Du ernstzunehmende Wettkämpfer bzw. hast mal mit einem trainiert? Nicht jeder, der 1 mal die Woche mit roten Faustschonern durchs Dojo hüpft und einmal im Jahr auf ner Landesmeisterschaft startet trainert ersthaft "Sportkarate". Für jeden, der auf nationaler und internationaler Ebene wirklich was reißen will ist Pratzen- und Sandsackarbeit essenzieller Bestandteil des Trainings. Vieleicht hast Dus ja auch schon gemacht und mein Tip ist deshalb fehlplaziert, ich gebe ihn aber trotzdem mal ab: Fahr doch mal auf einen Lehrgang auf dem auch Kaderathlethen zu finden sind und schnapp Dir mal ein paar von den Jungs und Mädels zu den Partnerübungen, sowas öffnet meiner erfahrung nach dem Ein oder Anderen die Augen...

derjenigewelche
20-11-2008, 13:27
Hi Leute,

ich mach seit 2 Wochen Karate (modernes Sportkarate) und bin gerade am zweifeln ob das die richtige KK für mich ist. Aus diesem Grund wollte ich mal fragen was für Vorteile/Nachteile Karate hat.
Ich hab mir jetzt auch videos angeschaut von Shotokan und Kyokushinkai und irgendwie kommen mir alle Technikübungen so unnatürlich und abgehackt aus (genauso wie in meinem Training). Ich mache auch TKD, Jiu-Jitsu und Wing Tsun und im Vergleich zu diesen wirkt Karate für mich sehr steif und undynamisch.
Und was ich auch nicht verstehe ist diese Sache mit dem Kopf. Darf man den jetzt treffen oder nicht? Denn ich hab so eine Doku geschaut über einen Schüler von Masutatsu Oyama und bei seinem Training waren Techniken gegen Kopf absolut tabu. Aber bei uns werden andauernd Techniken gemacht die ins Gesicht zielen.
Und dann noch das Thema Kicks ... bei uns sagen sie kein Kick unterhalb des Gürtels, aber bei der oben genannten Doku haben die andauernd tiefe Kicks verteilt.
Kanns sein, dass die Leute bei uns keinen Plan von Karate haben???

Ich will einfach mal die Meinung anderer hören um sicher zu sein, ob meine vorgenommene Entscheidung (evtl. mit Karate aufzuhören) richtig oder doch ein bisschen verfrüht ist.

*mmmhhh* Nach 2 Wochen ? da würde ich wohl gleich das Handtuch werfen ! Da quältst du dich nur mit rum ! Nun sehe ich das ganze ein wenig deverenzierter und betreibe diesen Sport auch als Geistige herrausforderrung .Ein Karate ohne Do könnte ich mir nicht vorstellen und wüsste nen Haufen anderer Kampfsportarten die ich üben würde wie zb .win chung etc. Karate ist rückläufig und hat Nachwuchssorgen .Wenns dir um Figth geht ,dann denke ich das Karate nicht die geeignete Sportart ist .Ich habe das große glück im Hause Flindt ,trainieren zu dürfen und bin sehr zufrieden mit dem Dojo ,das auch von der Tradition lebt .Überdenke ob du diesen ,doch sehr langen Weg gehen möchtest oder dich Auspowern willst .
*mfg

hazelrah
20-11-2008, 15:18
Hi,

auch wenn es einem schwerfällt, sollte man bei einem neuen Stil versuchen, unvoreingenommen an die Sache heranzugehen.

Einfach mal mittrainieren, einfach mal die Techniken wirken lassen und einfach den Stil so nehmen, wie er ist.

Ein Trainer sieht auch, wenn jemand fortgeschritten ist. Da wird er hier und da auch mal auf denjenigen eingehen. Ist nicht immer so, aber der ein oder andere macht das so.

Habe da in meiner jetzigen Trainingsgruppe auch sehr gute Erfahrungen gemacht.

Aber man muß auch einfach mal abschalten und einfach die Sachen so nachmachen, die man stilspezifisch gezeigt bekommt.

Hazel

Tori
20-11-2008, 21:42
Habe Thaiboxen, Wing Chun, Free Fight, BJJ, Shotokan, Wado-Ryu, Shorin-Ryu, Aikido, Ju-Jutsu, Hapkido, FMA, Krav Maga, JKD, BBT und einiges mehr trainiert. Ich denke ich kenne ein gewisses Spektrum an Kampfsportlern...

Wow... Respekt - und das mit 26 Jahren - da kann ja nícht mal ich mit meinen fast doppelt sovielen Jahren mithalten. Und ich hab auch schon viel gemacht. Wie schaffst Du das?

Zum Thema: Nach zwei Wochen kann man NICHTS beurteilen. Gar nichts...
Shotokan hat seine guten und/oder dunklen Seiten. Alles hat meiner Meinung nach seine Berechtigung. Die traditionelle Schiene (oder wie immer man sie nennen möge), die SV-Schiene sowie die sportliche. Es ist doch müßig darüber zu diskutieren wer was besser kann und warum. Mein Satz.. Es kommt darauf an :D -> nämlich wie jemand trainiert, welchen Fokus er hat, in welcher Schule er trainiert, was er für Ziele hat, Begabung, Wille, Körperliche Voraussetzungen, usw. usf.

Es hat aber nichts mit der Art und Weise zu tun, welchen Stil ich ausübe oder ob ich eher traditionell oder sportlich orientiert bin.

Man kann das unendlich fortführen ohne ein Ergebnis zu erhalten.

Jeder muß seinen Weg finden, darum heisst es ja "DO" ;)

LG
Tori

P.S.: Makiwara und Sandsack sind für mich auch im Shotokan unverzichtbar. Andere mögen dies anders sehen, ist aber eben meine Meinung. Und ich gehe damit nicht mit meinem Sensei konform, der nicht soviel davon hält.

isildur
20-11-2008, 23:24
Es ist unglaublich, wie ihr euch hier so angiftet.
Also, erstmal tief durchatmen und duch den Kopf gehen lassen, dass hier jeder für sich selbst trainiert.
Und eine der obersten Prämisse von so gut wie allen Kampfsportarten ist ja doch wohl Respekt gegenüber anderen.
Also jeder mal an die eigene Nase fassen und immer locker bleiben:D

Franziska
21-11-2008, 06:36
Mal ne ausnahmsweise nicht bissig gemeinte Gegenfrage: Kennst Du ernstzunehmende Wettkämpfer bzw. hast mal mit einem trainiert? Nicht jeder, der 1 mal die Woche mit roten Faustschonern durchs Dojo hüpft und einmal im Jahr auf ner Landesmeisterschaft startet trainert ersthaft "Sportkarate". Für jeden, der auf nationaler und internationaler Ebene wirklich was reißen will ist Pratzen- und Sandsackarbeit essenzieller Bestandteil des Trainings. Vieleicht hast Dus ja auch schon gemacht und mein Tip ist deshalb fehlplaziert, ich gebe ihn aber trotzdem mal ab: Fahr doch mal auf einen Lehrgang auf dem auch Kaderathlethen zu finden sind und schnapp Dir mal ein paar von den Jungs und Mädels zu den Partnerübungen, sowas öffnet meiner erfahrung nach dem Ein oder Anderen die Augen...

Hallo Fips,
wie ich in Deiner Vita sehe, bist Du 24 Jahre alt. Ich wünschte, ich wäre auch noch mal so alt :). Aber im ernst: ich bin schon einiges über 50 Jahre und das darf ich ruhig mal sagen. Ich weiß sehr wohl, dass die Kaderathlethen sportlich sehr gut drauf sind und wahnsinnig gute Reflexe haben. Ich selbst habe es in meiner Jugend grad mal bis zur Landesmeisterschaft geschafft. Und die jungen Damen würden mich heute sicherlich durch die Halle schießen :).
Meine Aussage beruht auf meinen Erfahrungen. Sicherlich ist da schon was dran, wenn luggage davon spricht, dass Pratzentraining und Sandsack auch in seinem Dojo geübt wird und wichtig für Sportkarate ist. Ich gehe mal von meinem Dojo aus: wir haben ca. 20 Mitglieder, keine Weltmeister und keine Landesmeister, dafür aber 10 Makiwara, an denen regelmäßig geübt wird. Die meisten haben daheim ebenfalls noch Schlagpfosten und es macht sich im Laufe der Jahre bemerkbar, dass der Tsuki enorm stark wird. Ich weiß nicht genau, wie es heute üblich ist. Aber in manchen befreundeten Dojos in denen Karate als Wettkampfsport trainiert wird stehen keine Makiwaras, sondern nur Pratzentraining. Auch in den normalen Sporthallen findet man selten einen Schalfpfosten.
In meiner Wettkampfzeit kam es darauf an, schnell in den Gegner hineinzugehen und "Punkte" zu machen, man brauchte sehr gute Reflexe und ein gutes Auge. Der Nachteil war, dass die Technikgenauigkeit darunter litt (Schulter zu weit drin, Winkelstellung der Gelenke für die Kimeübertragung nicht richtig und.. und..und ). Aber das genauer im Forum zu erläutern würde einfach zu weit führen. Ich habe weiterhin auch nicht soviel Kampfkünste geübt, wie luggage mit seinen noch jungen Jahren (verzeih mir, ok ;) ), sondern habe nur mein Shotokan gemacht und versucht etwas mehr Tiefe in dieser Kunst zu finden.
Also ich wollte keinen angreifen. Jeder macht sein Ding und für Wettkampf mache ich sicherlich eine anderes Training als in der traditionellen Linie.
Franzi

Tyler.Durden
21-11-2008, 19:19
Hi,



Außerdem kann man WT nicht mit Karate vergleichen. Das ist wie ein Vergleich mit Äpfel und Birnen.


Hazel

genau! du musst dich entscheiden willst du geheime killertechniken lernen oder nicht!:D

Royce Gracie 2
21-11-2008, 21:37
In unserem dojo gibts kein Makiwara

heisst das nun dass ich ich tränen ausbreche ,wenn meine softie Knöchel ein Wattebausch berühren ?

Aber so ähnliche Diskussion hatten wir ja schonmal

Imo wird Abhärtung am makiwara überbewertet
wer oft gegen einen harten Sandsack schlägt bekommt genauso stabile und harte Fäuste.

Franziska
22-11-2008, 08:27
In unserem dojo gibts kein Makiwara

heisst das nun dass ich ich tränen ausbreche ,wenn meine softie Knöchel ein Wattebausch berühren ?

Aber so ähnliche Diskussion hatten wir ja schonmal

Imo wird Abhärtung am makiwara überbewertet
wer oft gegen einen harten Sandsack schlägt bekommt genauso stabile und harte Fäuste.

und wieder mal ein paar Spitzen gegen mich ;). Brich nicht in Tränen aus :)
Nur noch kurz angemerkt: Makiwara- und Sandsacktraining (bzw. Pratzen) sind zwei völlig verschiedene Dinge. Es geht nicht nur um Abhärtung, sondern am Makiwara studiere ich Kime-Übertragung. Es soll sogar Leute geben, die glauben, dass Liegestütze auf den Fäusten einen starken Tsuki machen :). Aber ich glaube, dass war auch gar nicht das Hauptthema oder? Ansonsten frag mal Deinen Lehrer; er wird Dir sicherlich etwas dazu sagen können.

Gruß
Franzi

Fips
22-11-2008, 11:34
Hallo Fips,
wie ich in Deiner Vita sehe, bist Du 24 Jahre alt. Ich wünschte, ich wäre auch noch mal so alt :). Aber im ernst: ich bin schon einiges über 50 Jahre und das darf ich ruhig mal sagen. Ich weiß sehr wohl, dass die Kaderathlethen sportlich sehr gut drauf sind und wahnsinnig gute Reflexe haben. Ich selbst habe es in meiner Jugend grad mal bis zur Landesmeisterschaft geschafft. Und die jungen Damen würden mich heute sicherlich durch die Halle schießen :).
Meine Aussage beruht auf meinen Erfahrungen. Sicherlich ist da schon was dran, wenn luggage davon spricht, dass Pratzentraining und Sandsack auch in seinem Dojo geübt wird und wichtig für Sportkarate ist. Ich gehe mal von meinem Dojo aus: wir haben ca. 20 Mitglieder, keine Weltmeister und keine Landesmeister, dafür aber 10 Makiwara, an denen regelmäßig geübt wird. Die meisten haben daheim ebenfalls noch Schlagpfosten und es macht sich im Laufe der Jahre bemerkbar, dass der Tsuki enorm stark wird. Ich weiß nicht genau, wie es heute üblich ist. Aber in manchen befreundeten Dojos in denen Karate als Wettkampfsport trainiert wird stehen keine Makiwaras, sondern nur Pratzentraining. Auch in den normalen Sporthallen findet man selten einen Schalfpfosten.
In meiner Wettkampfzeit kam es darauf an, schnell in den Gegner hineinzugehen und "Punkte" zu machen, man brauchte sehr gute Reflexe und ein gutes Auge. Der Nachteil war, dass die Technikgenauigkeit darunter litt (Schulter zu weit drin, Winkelstellung der Gelenke für die Kimeübertragung nicht richtig und.. und..und ). Aber das genauer im Forum zu erläutern würde einfach zu weit führen. Ich habe weiterhin auch nicht soviel Kampfkünste geübt, wie luggage mit seinen noch jungen Jahren (verzeih mir, ok ;) ), sondern habe nur mein Shotokan gemacht und versucht etwas mehr Tiefe in dieser Kunst zu finden.

Hallo Franzi,

Klar, Deinem Erfahrungsvorsprung kann ich nichts entgegensetzen, will ich auch garnicht. Allerdings hinkt Dein Vergelich meiner Meinung nach etwas. Du vergleichst Deinen jetzigen Stand mit deinem Stand von früher, stellst fest, dass Dein Tsuki härter geworden ist und führst das auf das Makiwaratraining zurück. Der eigentliche Vergleich müsste meiner Auffassung nach aber zwischen Deinem jahrelangen Makiwara- und einem äquivalenten Sandsacktraining gezogen werden.
Und natürlich stimme ich Dir zu, es geht darum schnell in den Gegner hineinzugehen und Punkte zu machen. Das die Technik im WKF-Kumite öfters mal alles andere als optimal ist steht auch völlig außer Frage (allerdings muss man sich dann auch die Frage gefallen lassen, ob man glaube, in einer anderweitigen Auseinandersetzung könne man immer mit optimaler Technik arbeiten ;)). Was ich eigentlich zum Ausdruck bringen wollte war, dass es, je höher das Niveau des Wettkampfes, immer härter wird. Für lasche chudan-Techniken mag es auf der Landesmeisterschaft noch ab und zu Punkte geben (evtl. weil die Kampfrichter "gehacke" vermeiden wollen), aber auf nationaler Ebene ist definitiv Schluss damit, da muss der deutlich und hart im Ziel sein. Deswegen gehört Schlagkrafttraining, u.a. am Sandsack, zum festen Trainingsrepertoir der meisten ernstzunehmenden Wettkämpfer. (Bevor hier jetzt wieder Diskussionen entfacht werden: nein, ich will damit nciht sagen dass das WKF-Kumite irgendwas mit VK zu tun hat, da besteht ein enormer Unterschied.)



Also ich wollte keinen angreifen. Jeder macht sein Ding und für Wettkampf mache ich sicherlich eine anderes Training als in der traditionellen Linie.
Franzi
Da hast du meine vollkommene Zustimmung, wenn jeder das macht und andere machen lässt woran er Spaß hat und was er persönlich für richtig hält ist alles in Butter und man kann ganz entspannt darüber reden...

Royce Gracie 2
22-11-2008, 12:33
und wieder mal ein paar Spitzen gegen mich ;). Brich nicht in Tränen aus :)
Nur noch kurz angemerkt: Makiwara- und Sandsacktraining (bzw. Pratzen) sind zwei völlig verschiedene Dinge. Es geht nicht nur um Abhärtung, sondern am Makiwara studiere ich Kime-Übertragung. Es soll sogar Leute geben, die glauben, dass Liegestütze auf den Fäusten einen starken Tsuki machen :). Aber ich glaube, dass war auch gar nicht das Hauptthema oder? Ansonsten frag mal Deinen Lehrer; er wird Dir sicherlich etwas dazu sagen können.

Gruß
Franzi

Also die Spitzen waren nicht wirklich bös gemeint :)
Joa , Makiwara und Sandsack sind verschieden.
Allerdings , sind Sandsack und Pratzentraining ebenfalls teilweise total verschieden.
Drum kannst du das nicht mit einem "bzw" in den selben Topf werden.

Einige Fragen , mit denen ich nicht meinen Trainer nerven will ^^ habe ich aber dennoch an dich.

Wieso kann man Kime am Makiwara besser üben als anderswo ?
Deinen Liegestütz Satz habe ich nicht wirklich verstanden. Ist das Ironie deinerseits ? oder was willst du mir damit sagen ?
Ich glaube durchaus , das explosiv ausgeführte Liegestütze auf den Fäusten den Tsuki positiv in der Schlaghärte beeinflussen.
Begründen kann ich dies damit , dass bei genügender Beanspruchung die intra und intermuskuläre Koordination erhöht wird -> größere kraftentfaltung.

Du hast festgestellt , das die schlagkraft eurer Vereinsmitglieder durch die 10 Makiwaras extrem stark wurde.
Da frage ich dann dochmal stark im Vergleich zu was ?
Wenn ihr stattdessen an harten Boxsäcken geübt hättet wage ich zu behaupten das euer Tsuki sogar noch stärker wäre ^^

Proctor
13-11-2014, 21:29
Hallo Zusammen,
Ich hab hier jetzt öfters gehört, dass die Bewegungen so abgehackt seien. Der Grund dafür ist, und ich kann hier jetzt nur wiederholen was mein Meister gesagt hat, dass man im Training die Techniken so gut wie möglich trainieren soll, damit man sie im echten Kampf halbwegs richtig ausführt. Das betrifft auch die Stände. Die Stände sind im Karate das A und O. Eigentlich ist Karate eine sehr dynamische und vor allem schnelle Kampfkunst. Nach 2 Wochen kann man sowas noch nicht beurteilen. Allerdings machen wir im unseren Dojo kein Kampfsport Karate, sondern traditionelles mit mehr SV (Selbstverteidigung). Um nochmal auf die Bewegungen zurückzukommen, wenn du diese, für dich "undynamischen Bewegungen" sauber und schnell ausführt, zum Beispiel, dich will einer ins Gesicht schlagen: Ein sauberer age uke und ein schneller zuki auf den solar plexus oder sonst vorhin, und der Kampf ist vorbei. Karate ist eine "one knockout" Kampfkunst. Ich kann verstehen, dass das für dich als Wing tsungler schwer ist, da dort das Prinzip von vielen schnellen geraden schlägen habt. Wenn dir Karate gefällt, mach es kann nie schaden, Ansonsten bist du mit Wing Tsung gut bedient

StaySafe
13-11-2014, 22:18
zum Beispiel, dich will einer ins Gesicht schlagen: Ein sauberer age uke und ein schneller zuki auf den solar plexus oder sonst vorhin, und der Kampf ist vorbei. Karate ist eine "one knockout" Kampfkunst.

Herrlich!! :D:D:D

Nite
13-11-2014, 22:48
So viele Klischees in einem Beitrag :D

Karate Kid 2.0
14-11-2014, 00:09
Edit: Habe nicht auf das Datum des Eröffnungsposts geachtet und darauf geantwortet!

Edit by Mod: Und rot dürfen nur die Moderatoren! :D

Tori
14-11-2014, 21:47
Karate ist eine "one knockout" Kampfkunst. Ich

Und für den Quatsch schändest Du einen 6 Jahre alten Thread? :ups:

Und das auch noch mit dem ersten Posting :rolleyes: Das ist doch ziemlich spitze :D

Brazilian_Kick
14-11-2014, 22:47
Und für den Quatsch schändest Du einen 6 Jahre alten Thread? :ups:

Und das auch noch mit dem ersten Posting :rolleyes: Das ist doch ziemlich spitze :D

Da macht man sich gleich mal beliebt :D

gast
15-11-2014, 00:19
Doppelpost sry.

gast
15-11-2014, 00:19
Hallo Zusammen,
Ich hab hier jetzt öfters gehört, dass die Bewegungen so abgehackt seien. Der Grund dafür ist, und ich kann hier jetzt nur wiederholen was mein Meister gesagt hat, dass man im Training die Techniken so gut wie möglich trainieren soll, damit man sie im echten Kampf halbwegs richtig ausführt. Das betrifft auch die Stände. Die Stände sind im Karate das A und O. Eigentlich ist Karate eine sehr dynamische und vor allem schnelle Kampfkunst. Nach 2 Wochen kann man sowas noch nicht beurteilen. Allerdings machen wir im unseren Dojo kein Kampfsport Karate, sondern traditionelles mit mehr SV (Selbstverteidigung). Um nochmal auf die Bewegungen zurückzukommen, wenn du diese, für dich "undynamischen Bewegungen" sauber und schnell ausführt, zum Beispiel, dich will einer ins Gesicht schlagen: Ein sauberer age uke und ein schneller zuki auf den solar plexus oder sonst vorhin, und der Kampf ist vorbei. Karate ist eine "one knockout" Kampfkunst. Ich kann verstehen, dass das für dich als Wing tsungler schwer ist, da dort das Prinzip von vielen schnellen geraden schlägen habt. Wenn dir Karate gefällt, mach es kann nie schaden, Ansonsten bist du mit Wing Tsung gut bedient

http://static.tvtropes.org/pmwiki/pub/images/MTG-ThreadNecromancer_3198.jpg

Wers noch kennt ist alt :D

Sekretär
15-11-2014, 07:42
Karate hat seine Wurzeln im Kung FU. Viele Stiele sind von ihren Wurzeln mittlerweile weit entfernt. Im Kern ist Karate eine Kampfkunst die alles beinhaltet und so wie ich es gelehrt bekommen habe alles andere als Steif ist, sondern dynamisch fließend. Und natürlich schlägt man im Karate auf die Nase, denn diese ist ein empfindlicher Punkt des Körpers. Und Kicks werden vornehmlich unterhalb der Gürtellinie durchgeführt, diese richten mehr Schaden an und sind schneller wie auch sicherer.

Im Rahmen der Versportlichung streicht man halt alle gefährlichen Techniken und mit der Zeit bleibt ein fader abklatsch übrig.

SG Sekretär

Samurai85
15-11-2014, 13:22
@Sekretär

:yeaha::yeaha::yeaha::yeaha:

Das befinden wir für gut !

Zeiteisen
15-11-2014, 13:58
zum Beispiel, dich will einer ins Gesicht schlagen: Ein sauberer age uke und ein schneller zuki auf den solar plexus oder sonst vorhin, und der Kampf ist vorbei. Karate ist eine "one knockout" Kampfkunst.

Wie lange machst Du Karate schon?

Gürteltier
15-11-2014, 20:29
Zitat von Proctor Beitrag anzeigen
zum Beispiel, dich will einer ins Gesicht schlagen: Ein sauberer age uke und ein schneller zuki auf den solar plexus oder sonst vorhin, und der Kampf ist vorbei. Karate ist eine "one knockout" Kampfkunst.




Herrlich!! :D:D:D

1. Er hat nicht gesagt, für WEN der Kampf dann vorbei ist.

2. Auch mir wurde schon gesagt, dass wir Karateka ja nicht 1...2 machen.
Sondern 1,2.
Und das liest sich nur als anderthalb !

3. Ihr Zweifler seid bloss zu schlecht im Shotokan.

4. Auch wenn Thread-Begründer eventuell bereits verstorben sind, kann man weitermachen.
Funakoshi ist ja auch schon tot.


Freut sich, dass zumindest im KKB was von ihm bleiben wird :

Das Gürteltier

Tacman
23-12-2014, 12:08
=Hwoarang_KOIFT;1558101]Hi Leute,

ich mach seit 2 Wochen Karate (modernes Sportkarate) und bin gerade am zweifeln ob das die richtige KK für mich ist. Aus diesem Grund wollte ich mal fragen was für Vorteile/Nachteile Karate hat.
Ich hab mir jetzt auch videos angeschaut von Shotokan und Kyokushinkai und irgendwie kommen mir alle Technikübungen so unnatürlich und abgehackt aus (genauso wie in meinem Training). Ich mache auch TKD, Jiu-Jitsu und Wing Tsun und im Vergleich zu diesen wirkt Karate für mich sehr steif und undynamisch.
Und was ich auch nicht verstehe ist diese Sache mit dem Kopf. Darf man den jetzt treffen oder nicht? Denn ich hab so eine Doku geschaut über einen Schüler von Masutatsu Oyama und bei seinem Training waren Techniken gegen Kopf absolut tabu. Aber bei uns werden andauernd Techniken gemacht die ins Gesicht zielen.
Und dann noch das Thema Kicks ... bei uns sagen sie kein Kick unterhalb des Gürtels, aber bei der oben genannten Doku haben die andauernd tiefe Kicks verteilt.
Kanns sein, dass die Leute bei uns keinen Plan von Karate haben???

Ich will einfach mal die Meinung anderer hören um sicher zu sein, ob meine vorgenommene Entscheidung (evtl. mit Karate aufzuhören) richtig oder doch ein bisschen verfrüht ist.[/QUOTE]


Du solltest Dir erstmal im Klaren sein weshalb Du Karate trainierst! Ich selbst habe Erfahrung mit dem modernen Sportkarate (MSK), das nach mE ein sehr gut strukturiertes auf den dynamischen Sportkampf ausgerichtetes Unterrichtssystem bietet, welches auch Softskills für realistische SV trainiert; mit dem Budo-Karate hat es indes wenig zu tun- Karate ist nicht gleich Karate. Wenn Du KK betreiben willst, so rate ich Dir zum Budo. Wenn Du schr., dass es undynamisch wirkt, mag das für den Laienblick zutreffen; tatsächlich ist die Grundlage des traditionellen Karate aber die SV! Das System ist aber ziemlich abstrat und erfordert eine tiefergehende Beschäftigung mit den Elementen des Karate; der Blick für die Bunkai (Anwendung) ist dem Experten vorbehalten, der dieses Wissen im Rahmen der Übungselemente an die Schüler weitergibt! D.h., man muss Geduld haben, was mir persönlich sehr schwer fällt. Im MSK ist das anders, das System ist weniger abstrakt und direkt auf die Anwendung im Sportkampf gerichtet, was aber nicht heißt, dass es deswegen für die SV nicht geeignet sei- es kommt auf den Übenden an! MSK und Budo-Karate sind schon deswegen nicht vergleichbar, da die traditionellen Stile in der Mehrheit nicht auf ein dynamisches Kampfgeschehen wie im Sportkampf ausgerichtet sind, sondern vielmehr darauf, den Kampf mit der ersten Aktion zu beenden, den Gegener idealerweise mit dem ersten möglichst präzisen Faust-Fussstoß kampfunfähig zu machen, weshalb es im Budo-Kartae auch keinen Unterschied zwischen Abwehr und Angriff gibt-jeder Block ist ein Angriff, jeder Angriff ein Block!
Betr. Trefferzonen frag den Übungsleiter oder schau in das Regelwerk!

freakyboy
23-12-2014, 12:12
Leichenschänder ^^

KeineRegeln
23-12-2014, 12:19
Was ist Budo Karate?

SK Karate kann man meiner Meinung nach auch gut zum Kämpfen nutzen. Besser als so manches SV Gedöns, dass ich schon gesehen habe.

Gruß

KeineRegeln

Tacman
23-12-2014, 13:43
=KeineRegeln;3301989]Was ist Budo Karate?

SK Karate kann man meiner Meinung nach auch gut zum Kämpfen nutzen. Besser als so manches SV Gedöns, dass ich schon gesehen habe.

Gruß

KeineRegeln[/QUOTE]

Mit Budo-Karate meine ich SK und die anderen großen Stilrichtungen! Ich bin auch der Meinung, dass SK für die SV sehr gut geeignet ist, schließlich ist es daheraus entstanden!

KeineRegeln
23-12-2014, 14:05
Shotokan = nichts Budo
SK = Semikontakt Karate (Kann Goju, Shotokan etc. sein. Verbindend ist der Semikontakt Wettkampf)
;)

Tacman
23-12-2014, 20:37
Shotokan = nichts Budo
SK = Semikontakt Karate (Kann Goju, Shotokan etc. sein. Verbindend ist der Semikontakt Wettkampf)
;)

Sorry, mein Fehler, meinte natürlich Shotokan!
Was, Shotokan ist nicht Budo???

WingChun77
23-12-2014, 21:09
Hallo!

Du solltest dir bewusst machen, dass das heutige Karate eine MANNIGFALTIGE Interpretation aufweist. Viele Menschen ihr eigenes Ding und vermitteln Inhalte ihrer persönlichen Meinung nach, wobei dies durchaus unter dem Begriff Karate laufen kann.

Das Sport-Karate ist (wie der Name schon sagt) meiner Meinung nach hauptsächlich auf SPORT ausgelegt und bedient sich dabei der Elemente aus dem Karate. Da ist nix gegen zu sagen. Nur muss du wissen, was du willst und was du eben nicht willst. So gesehen bist du schon einen Schritt weiter, denn du merkst, dass dir das Kihon-Schrubben nicht gefällt.

Wenn es dir um die Aspekte einer Kampfkunst geht (Gesundheit, Philosophie, Kampf), dann würde ich hier nicht weiter verweilen, sondern weitersuchen.


LG

Günther

Tacman
23-12-2014, 22:29
Hallo!

Du solltest dir bewusst machen, dass das heutige Karate eine MANNIGFALTIGE Interpretation aufweist. Viele Menschen ihr eigenes Ding und vermitteln Inhalte ihrer persönlichen Meinung nach, wobei dies durchaus unter dem Begriff Karate laufen kann.

Das Sport-Karate ist (wie der Name schon sagt) meiner Meinung nach hauptsächlich auf SPORT ausgelegt und bedient sich dabei der Elemente aus dem Karate. Da ist nix gegen zu sagen. Nur muss du wissen, was du willst und was du eben nicht willst. So gesehen bist du schon einen Schritt weiter, denn du merkst, dass dir das Kihon-Schrubben nicht gefällt.

Wenn es dir um die Aspekte einer Kampfkunst geht (Gesundheit, Philosophie, Kampf), dann würde ich hier nicht weiter verweilen, sondern weitersuchen.


LG

Günther

Na ja, im WT/VT ect ist es wohl eher so, dass es da eine Mannigfaltigkeit an Interpretationen gibt, was sich darin äußert, dass es mindestens so viele zerstrittene Verbände wie Schreibweisen gibt.
Karate wird in Deutschland im Wesentlichen von zwei Verbänden getragen, dem DKV und der deutschen Sektion der JKA. In dem Rahmen ist klar festgelegt, was unterrichtet wird bzw., was der Interpretationsrahmen ist in den einzelnen Stilen, im Besonderen im Shotokan! Im MSK gibt es kein Kihon, das wird nur im traditionellen Karate unterrichtet und dient der Vorbereitung auf den Kampf bzw. das Kumite und die Bunkai, weshalb Karate ein ziemlich umfangreiches System ist, so gesehen mE ideal, wenn Du Dich für Kampfkunst interessierst.

ThiS
23-12-2014, 22:50
Karate wird in Deutschland im Wesentlichen von zwei Verbänden getragen, dem DKV und der deutschen Sektion der JKA.

Ähm.. naja.. gibt noch genug anderes..



Im MSK gibt es kein Kihon, das wird nur im traditionellen Karate unterrichtet und dient der Vorbereitung auf den Kampf bzw. das Kumite und die Bunkai, weshalb Karate ein ziemlich umfangreiches System ist, so gesehen mE ideal, wenn Du Dich für Kampfkunst interessierst.
Ich bin seit 20 Jahren Mitglied in der wie du es nennst "deutschen Sektion der JKA" und kann dir sagen, dass das Karate hier sowohl vom Kumite, dem Bunkai und der Kata her reines Sportkarate ist. Nur eben nicht so verzahnt, dass das Bunkai und die Kihon auf den (sportlichen) Kampf vorbereiten...

Tacman
25-12-2014, 13:49
Ähm.. naja.. gibt noch genug anderes..

Ich schrieb ja auch "im Wesentlichen".


Ich bin seit 20 Jahren Mitglied in der wie du es nennst "deutschen Sektion der JKA" und kann dir sagen, dass das Karate hier sowohl vom Kumite, dem Bunkai und der Kata her reines Sportkarate ist. Nur eben nicht so verzahnt, dass das Bunkai und die Kihon auf den (sportlichen) Kampf vorbereiten...

Daran zweifle ich. Es mag ja sein, dass Du diese Erfahrung gemacht hast, aber auch der sportliche Wettkampf soll ja im "Karate" auf dem Realkampf vorbereiten, was sich im Regelwerk der JKA-Deutschland niederschlägt, welches mE mit dem herkönmlichen "Sportkarate", wie es vom DKV UNTER ANDEREM vertreten wird, weniger zu tun hat.
Was ich bisher an JKA-Wettkämpfen gesehen hab unterscheidet sich außerdem erheblich von dem, was ich im MSK gesehen habe (wobei auch dort der Wettkampf nicht reiner Selbstzweck ist!).

ThiS
25-12-2014, 14:58
Daran zweifle ich. Es mag ja sein, dass Du diese Erfahrung gemacht hast, aber auch der sportliche Wettkampf soll ja im "Karate" auf dem Realkampf vorbereiten, was sich im Regelwerk der JKA-Deutschland niederschlägt, welches mE mit dem herkönmlichen "Sportkarate", wie es vom DKV UNTER ANDEREM vertreten wird, weniger zu tun hat.
Was ich bisher an JKA-Wettkämpfen gesehen hab unterscheidet sich außerdem erheblich von dem, was ich im MSK gesehen habe (wobei auch dort der Wettkampf nicht reiner Selbstzweck ist!).

Du darfst gerne zweifeln wenn du möchtest ;).
Ändert aber auch nichts daran, dass das JKA-Karate von der Ausrichtung her Sportkarate ist. Und auch das Kumite (ich hab das immerhin knapp 9 Jahre mitgespielt) ist "nur" Sportkumite. Mag sein, dass es anders aussieht als das was die WKF veranstaltet, aber nur weil die JKA behauptet, dass es kein Sportkarate wäre, muss das deshalb trotzdem nicht stimmen.
Ich weiß nicht, wie lange du hier schon mitliest, aber wenn du ein paar meiner alten Posts anschaust wirst du feststellen, dass ich pro-JKA eingestellt bin, aber man sollte dennoch ehrlich sein. Das JKA-Kumite bereitet dich nicht besser oder schlechter auf den Ernstfall vor als das WKF Kumite. Ich hatte das Vergnügen auch schon mit Kämpfern aus beiden Regelwerken kämpfen zu dürfen und kann dir sagen, dass die sich nicht viel schenken. Zwar sind die JKAler meist näher dran und machen mehr Druck, und die WKFler mehr auf Distanz und lockerer, aber von den Fähigkeiten schenken die sich nichts..

FireFlea
25-12-2014, 15:15
Im Prinzip ist das doch alles mehr oder weniger das Gleiche. Wer hat denn die jetzigen DKV Topleute geprägt und trainiert? Ochi. Wer hat denn Sport im Karate weltweit erst hoffähig gemacht? Die JKA. :rolleyes:

Tacman
25-12-2014, 15:41
Na ja, das Grundanliegen der JKA dürfte aber seinerzeit darin gelegen haben, den sportlichen Wettkampf mit Blick auf die Anwendbarkeit im Realkampf einzuführen, was ja grundsätzlich eine gute Idee ist. Viel Bürokratie u.a. Zwänge haben dann mE zu einer Verwässerung geführt, wie man sie auch gegenwärtig beobachtet wenn diskutiert wird Karate olympisch zu machen.

ThiS
25-12-2014, 15:43
Im Prinzip ist das doch alles mehr oder weniger das Gleiche. Wer hat denn die jetzigen DKV Topleute geprägt und trainiert? Ochi. Wer hat denn Sport im Karate weltweit erst hoffähig gemacht? Die JKA. :rolleyes:

Naja.. ein wenig verschieden ist es schon. Die Ideen hinter der Kraftgenerierung sind andere (das gesagt: das gilt aber innerhalb der JKA. Die Japaner machen teilweise ganz andere Dinge als wir hier in Deutschland).
Zudem ist der Fokus in der JKA nicht so stark auf einzelne Bereich (Kata oder Kumite) gerichtet, sondern es wird auch breites Können angestrebt (ist jedenfalls mein Eindruck, dass das im DKV nicht so stark der Fall ist - vom Verband her. Das da das einzelne Dojo meist was anderes macht ist klar).

Das ist an sich auch toll (die breite Ausrichtung). Das Problem ist halt, dass, so wie die Kata unterrichtet werden, sie nur reine Gymnastik sind (jedenfalls so wie ich es von LGs her kenne). Das ist an sich auch super, nur leider kann man dazu nicht wirklich stehen, weil man ja Budokarate macht, und sich deshalb von den reinen Sportlern abgrenzen muss.

Ist die Frage, ob es nicht ehrlicher ist, dazu zu stehen und wirklich Sport zu betreiben und sich auf das Ding zu konzentrieren in dem man gut werden möchte. Immerhin gibt es auch in der JKA wenig, die in beidem gut sind..

ThiS
25-12-2014, 15:47
Na ja, das Grundanliegen der JKA dürfte aber seinerzeit darin gelegen haben, den sportlichen Wettkampf mit Blick auf die Anwendbarkeit im Realkampf einzuführen, was ja grundsätzlich eine gute Idee ist. Viel Bürokratie u.a. Zwänge haben dann mE zu einer Verwässerung geführt, wie man sie auch gegenwärtig beobachtet wenn diskutiert wird Karate olympisch zu machen.

Realer "Realkampf" wie in sich Nakayama vorgestellt hat. (One-Touch Knock-Out und so..)
Es gibt wahrscheinlich schon einen Grund warum so ziemlich jede Karate-Größe der damaligen Zeit sich gegen Wettkämpfe ausgesprochen hat (sogar Motobu anscheinend, obwohl einige durchaus experimentiert haben (Mabuni z.B.))

FireFlea
25-12-2014, 16:00
@ This

Grundlegend sind verallgemeinernde Aussagen bei so großen Verbänden ja natürlich immer etwas schwierig. Mein ganz alter Verein ist bspw. vom DKV in den DJKB gewechselt, dann wieder zurück in den DKV und dann wieder in den DJKB; mit einigen Mitgliedern, die eine Zeitlang zwei Pässe hatten. Das sind aber die gleichen Menschen die mehr oder weniger das gleiche Karate gemacht haben.

In Japan ist die Bandbreite in der JKF natürlich noch etwas weiter, von "alten Haudegen", die noch unter Nakayama trainiert haben, bis hin zu erfolgreichen Spitzensport Schulen.

Man darf nicht vergessen im WKF/DKV gibt es natürlich auch noch viele andere Stile - wenn wir beim Shotokan bleiben ja auch die sog. Japan-Karate-Dentokai-Shoto-ha, die soweit ich verstehe JKA Karate im DKV Verbund unterrichten will.

Mich stört es halt generell immer etwas, wenn jemand dem DJKB/JKA das Traditions-/Kampf-Siegel aufdrückt, während WKF/DKV ja nur Sport sein soll.

ThiS
25-12-2014, 19:38
Grundlegend sind verallgemeinernde Aussagen bei so großen Verbänden ja natürlich immer etwas schwierig.
Bin ich bei dir. Deswegen hab ich ja extra angehängt vom Verband her. Dass der Unterschied zwischen zwei Dojos größer sein kann, als der zwischen beiden Verbänden ist denke ich klar. Ich persönlich kenne auch Vereine, die in beiden Verbänden laufen.. Mir ging es deshalb um die vom Verband präsentierte Seite. Und da ist mein Eindruck durchaus, dass der DJKB "traditioneller" orientiert ist und der DKV "sportlicher".


In Japan ist die Bandbreite in der JKF natürlich noch etwas weiter, von "alten Haudegen", die noch unter Nakayama trainiert haben, bis hin zu erfolgreichen Spitzensport Schulen.

Man darf nicht vergessen im WKF/DKV gibt es natürlich auch noch viele andere Stile - wenn wir beim Shotokan bleiben ja auch die sog. Japan-Karate-Dentokai-Shoto-ha, die soweit ich verstehe JKA Karate im DKV Verbund unterrichten will.

Bin ich auch bei dir.


Mich stört es halt generell immer etwas, wenn jemand dem DJKB/JKA das Traditions-/Kampf-Siegel aufdrückt, während WKF/DKV ja nur Sport sein soll.
Also wenn das so rüber gekommen ist, dann hab ich das absolut falsch ausgedrückt!
DJKB und Kampf, also "Realkampf".. ähm.. nein nicht wirklich. Ebenso wenig wie der DKV. Zumindest wenn man mich fragt. Machen beide Sportkarate. Nur bekennt sich eben ein Verband dazu, und der andere nicht.. mal salopp ausgedrückt :p

FireFlea
25-12-2014, 20:09
Also wenn das so rüber gekommen ist, dann hab ich das absolut falsch ausgedrückt!
DJKB und Kampf, also "Realkampf".. ähm.. nein nicht wirklich. Ebenso wenig wie der DKV. Zumindest wenn man mich fragt. Machen beide Sportkarate. Nur bekennt sich eben ein Verband dazu, und der andere nicht.. mal salopp ausgedrückt :p

Du nicht aber Tacman ;)

~Wolf´s Den~
26-12-2014, 12:33
Hi Leute,

ich mach seit 2 Wochen Karate (modernes Sportkarate) und bin gerade am zweifeln ob das die richtige KK für mich ist. Aus diesem Grund wollte ich mal fragen was für Vorteile/Nachteile Karate hat.
Ich hab mir jetzt auch videos angeschaut von Shotokan und Kyokushinkai und irgendwie kommen mir alle Technikübungen so unnatürlich und abgehackt aus (genauso wie in meinem Training). Ich mache auch TKD, Jiu-Jitsu und Wing Tsun und im Vergleich zu diesen wirkt Karate für mich sehr steif und undynamisch.
Und was ich auch nicht verstehe ist diese Sache mit dem Kopf. Darf man den jetzt treffen oder nicht? Denn ich hab so eine Doku geschaut über einen Schüler von Masutatsu Oyama und bei seinem Training waren Techniken gegen Kopf absolut tabu. Aber bei uns werden andauernd Techniken gemacht die ins Gesicht zielen.
Und dann noch das Thema Kicks ... bei uns sagen sie kein Kick unterhalb des Gürtels, aber bei der oben genannten Doku haben die andauernd tiefe Kicks verteilt.
Kanns sein, dass die Leute bei uns keinen Plan von Karate haben???

Ich will einfach mal die Meinung anderer hören um sicher zu sein, ob meine vorgenommene Entscheidung (evtl. mit Karate aufzuhören) richtig oder doch ein bisschen verfrüht ist.

Informiere Dich, welcher Stil trainiert wird. Ohne eine konkrete Angabe wird man hier nur orakeln.

Zudem ... nach zwei Wochen weiß man eigentlich garnichts. Mach es ein paar Monate und entscheide dann.

In jeder Karate-Stilrichtung gibt es Schläge und Tritte zum Gesicht. Kyokushinkai ist eben ein Wettkampfstil und da sind Arm- und Handtechniken zum Kopf meines Wissens nach nicht erlaubt, während man im Kyokushinkai-SV-Training natürlich auch zum Kopf schlägt.

Nicht alle Karate-Stile wirken abgehackt und steif. Enshin-Karate ist das z. B. definitiv nicht. Aber es hängt auch viel von Schule und Unterrichtsschwerpunkten ab.

Was willst Du eigentlich damit machen?

Tacman
26-12-2014, 14:01
Er macht MSK, d.i. ein System, welches in dem 70ern von Dr. Rudolf Jakhel entwickelt wurde; es ist auf dem Sportkampf ausgerichtet, beinhaltet aber auch SV-Techniken, bzw. der Wettkampf ist in der neueren Entwicklung nicht reiner Selbstzweck! Wettkampf ist aber mW obligatorisch. Trefferzonen sind identisch mit konventionellem Sportkarate.


mE ist keiner der traditionellen Stile "steif"; man darf Kihon nicht mit Kampftraining verwechseln, auch wenn das Kihon die techn. Grundlagen schafft- Fecht-Grundschule unterscheidet sich auch von dem eigentlichen Fechten, trotzdem ist sie notwendig und richtig, jeder, der durch die Grundschule gegangen ist, ist einem nicht trainierten Fechter, dem diese techn. Grundlagen fehlen, idR überlegen.