Vollständige Version anzeigen : Richtiges schlagen im JJ (Fauststoß)
Mjöllnir
20-11-2008, 10:59
Letztens gab es bei uns im Training eine kleine Diskussion darüber, wie man den Fauststoß richtig ausführt.
Ich war der Meinung, dass der Oberkörper gerade bleibt und die Schultern hinten bleiben, die Kraft also nur aus der Rotation des Arms hervorgeht (ähnlich dem karate)
Der andere war der Meinung das die Kraft gerade aus der Schulter kommen sollte, man also den Oberkörper drehn soll und mit voller Wucht aus der schulter schalgen solle.
Mir ist bewusst, dass es beide Arten gibt aber mich würde interessieren welche Variante ihr beim Training lernt und übt bzw für sinnvoller haltet.
Denn ich hab einFach gelernt, dass wenn du zu viel Schulter reinlegst, du dann aus deiner stabilen position kommst.
Grundsätzlich dreht man sich kontrolliert beim Schalgen mit dem ganzen
Körper, das ist auch im Karate der Fall! Armschläge ohne power machen wenig Sinn.
Es gibt kein richtig oder falsch.
Je nachdem, aus welcher Richtung der Trainer kommt (schlechtere Variante: Trainer gibt vor, wohin du dich entwickeln sollst), rotierst du und machst diese steifen Tsuki Geschichten oder du arbeitest locker mit dem ganzen Körper mit Jabs und Punches, also mehr boxerisch (jetzt mal vollkommen "wertungsfrei" dargestellt :p ).
Bei der besseren Variante schaut sich der Trainer übrigens an, was dir liegt und ist sogar in der Lage, dir beides zu zeigen auf dass du das nutzen kannst, was du auch am besten umsetzt.
Es gibt sogar mitlerweile die dritte Variante mit der vertikalen Faust a la Dings Bums.
Da haben wir dann aber auch schon den Bogen vom guten Trainer zum guten Prüfer geschlagen, der das wieder kapieren muss.
Richtig ist jede Ausführung, solange du die jeweilige Variante korrekt ausführst.
Jetzt stellt sich für dich die Frage, was dir liegt und was du mit dem Ju Jutsu machen willst.
Ihr könntet also genausogut diskutieren, ob Mandarinen oder Kiwis besser schmecken.
Gruß
Lamiech
sowohl beim Karate als auch beim Boxen wird die Hüfte eingedreht
Schuck Mugg
20-11-2008, 11:28
...und die Schulter wird nicht nach vorne geschoben, sondern angehoben, um das Kinn zu schützen.
Schnueffler
20-11-2008, 13:22
Also meine Schulter geht dabei auch mit nach vorne und nach oben!
Joachim Deeken
20-11-2008, 13:41
Die Schulter sollte auch mit reinkommen in den Schlag.
armstreckung, körpergewichtsverlagerung oder schrittarbeit und schulterrotation machen den schlag aus!
Dr. Fighter
20-11-2008, 17:06
Die Schläge nur durch Ausstrecken des Armes haben kaum Power, aber um die Deckung eines ungeübten Gegners aufzumischen oder durch Täuschung zu lockern taugen sie sicher.
wird der arm eig. ganz durchgestreckt beim schlagen oder bleibt er leicht angewinkelt?
Budoka_Dante
30-11-2008, 12:08
wird der arm eig. ganz durchgestreckt beim schlagen oder bleibt er leicht angewinkelt?
Wenn du ohne Widerstand schlägst, solltest du dich bemühen, ihn (ganz) leicht angewinkelt zu lassen, damit er nicht ins Gelenk schlagen kann.
Wenn du mit Widerstand schlägst, kannst du es auch machen, musst es aber nicht.
Ich würde eher Boxtechnik als Karatetechnik benutzen weils natürlicher ist.
Ich würde die Variante aus dem Wing Tsjun empfehlen, da dort nicht nur zwei Kraftquellen ( Arm strecken und Schulter reinlegen ), sondern auch noch die dritte Kraftquelle ( mit den Beinen den Körper in den Schlag drücken ) genutzt wird, wie Bruce Lee es beim One-Inch-Punch machte.
Ju-Jutsu-Ka
17-12-2008, 12:26
Ich würde die Variante aus dem Wing Tsjun empfehlen, da dort nicht nur zwei Kraftquellen ( Arm strecken und Schulter reinlegen ), sondern auch noch die dritte Kraftquelle ( mit den Beinen den Körper in den Schlag drücken ) genutzt wird, wie Bruce Lee es beim One-Inch-Punch machte.
Mir wäre neu, dass die Beine bei Boxschlägen nichts mit der Kraftentwicklung zu tun hätten.
Es gab mal 'ne Kampfkunst-Doku im Fernsehen, da durften Meister einzelner Kampfstile nacheinander auf ein Dummy hauen. dabei wurde die Kraft gemessen, mit der zugeschlagen wurde. Angetreten sind Kung Fu, Karate, TaekWonDo und Boxer - and the winner is..... der Boxer und zwar mit Abstand.
Wenn also das Ju-Jutsu den Anspruch hat, sich jeweils die effektivsten Techniken anderer Kampfstile anzueignen, dann ist es wohl der Punch des Boxers! Im übrigen wird dieser natürlich mit Bein-, Hüft- und Schultereinsatz ausgeführt. Wichtig: Schulter in der Endphase noochmal vorziehen (zusätzlich zur Drehbewegung in der Schulter), so dass das Kinn geschützt ist und den Arm komplett strecken - jeder Zentimeter ist entscheidend ;)
Dr. Fighter
17-12-2008, 13:33
Es gab mal 'ne Kampfkunst-Doku im Fernsehen, da durften Meister einzelner Kampfstile nacheinander auf ein Dummy hauen. dabei wurde die Kraft gemessen, mit der zugeschlagen wurde. Angetreten sind Kung Fu, Karate, TaekWonDo und Boxer - and the winner is..... der Boxer und zwar mit Abstand.
Wenn also das Ju-Jutsu den Anspruch hat, sich jeweils die effektivsten Techniken anderer Kampfstile anzueignen, dann ist es wohl der Punch des Boxers! Im übrigen wird dieser natürlich mit Bein-, Hüft- und Schultereinsatz ausgeführt. Wichtig: Schulter in der Endphase noochmal vorziehen (zusätzlich zur Drehbewegung in der Schulter), so dass das Kinn geschützt ist und den Arm komplett strecken - jeder Zentimeter ist entscheidend ;)
Schonmal daran gedacht, dass die Schlagkraft vielleicht zum Teil auch von der Person abhängt?
Schonmal daran gedacht, dass die Schlagkraft vielleicht zum Teil auch von der Person abhängt?
Selbstverständlich, aber auch an der Technik/Timing!
Die Jungs, die auf den Dummy eingehauen haben, waren alle recht ordentlich bepackt....
Dr. Fighter
17-12-2008, 13:53
Selbstverständlich, aber auch an der Technik/Timing!
Die Jungs, die auf den Dummy eingehauen haben, waren alle recht ordentlich bepackt....
Der Vergleich mittels Einzelpersonen ist trotzdem unbrauchbar und zeigt auch auf welch tiefem wissenschaftlichem Niveau die Sache stattfand.
In einer ernst zu nehmenden Untersuchung würde sowas nie vorkommen.
Oder allgemein formuliert: Diese KK-Dokus sind eigentlich allesamt Müll.
Ir-khaim
20-12-2008, 18:03
Selbstverständlich, aber auch an der Technik/Timing!
Die Jungs, die auf den Dummy eingehauen haben, waren alle recht ordentlich bepackt....
Vor allem der 60 kg Wushu'ler ;) Außerdem trainieren Boxer fast nur schlagen, da ist es kaum verwunderlich, dass so einer den härtesten Schlag hat. Ob die Erkenntnis aus dem Versuch einem JJler hilft ist die Frage.
Zum Thema: Weder noch; wir gehen beim Schlagen gerade nach vorne und bringen so den ganzen Körper hinter den Schlag. Idee dahinter: durch Rotation geht ein Teil der Kraft nicht in den Gegner rein, sondern geht seitlich ins Leere.
Oder allgemein formuliert: Diese KK-Dokus sind eigentlich allesamt Müll.
Leider.
Vor allem der 60 kg Wushu'ler ;) Außerdem trainieren Boxer fast nur schlagen, da ist es kaum verwunderlich, dass so einer den härtesten Schlag hat. Ob die Erkenntnis aus dem Versuch einem JJler hilft ist die Frage.
Zum Thema: Weder noch; wir gehen beim Schlagen gerade nach vorne und bringen so den ganzen Körper hinter den Schlag. Idee dahinter: durch Rotation geht ein Teil der Kraft nicht in den Gegner rein, sondern geht seitlich ins Leere.
Leider.
Oweia jetzt wird's echt langsam :o
Wenn die Karate und WT-Techniken so toll sind, warum schlagen sich dann nicht die Klitschkos so? Hauen die immer ins Leere vorbei?
Macht was im Training was Ihr meinst, meine Leute lernen die Boxtechnik. Ich klinke mich jetzt hier aus der Diskussion wieder aus...
Dr. Fighter
21-12-2008, 15:13
Oweia jetzt wird's echt langsam :o
Wenn die Karate und WT-Techniken so toll sind, warum schlagen sich dann nicht die Klitschkos so? Hauen die immer ins Leere vorbei?
Macht was im Training was Ihr meinst, meine Leute lernen die Boxtechnik. Ich klinke mich jetzt hier aus der Diskussion wieder aus...
Soll ich das wirklich noch kommentieren? :narf:
Gürteltier
21-12-2008, 20:03
Letztens gab es bei uns im Training eine kleine Diskussion darüber, wie man den Fauststoß richtig ausführt.
Ich war der Meinung, dass der Oberkörper gerade bleibt und die Schultern hinten bleiben, die Kraft also nur aus der Rotation des Arms hervorgeht (ähnlich dem karate)
Der andere war der Meinung das die Kraft gerade aus der Schulter kommen sollte, man also den Oberkörper drehn soll und mit voller Wucht aus der schulter schalgen solle.
Mir ist bewusst, dass es beide Arten gibt aber mich würde interessieren welche Variante ihr beim Training lernt und übt bzw für sinnvoller haltet.
Denn ich hab einFach gelernt, dass wenn du zu viel Schulter reinlegst, du dann aus deiner stabilen position kommst.
Hm, ich bin ja nun u.a. Karatetrainer.
Würde die Schulter hoch und mit vor nehmen, wenn die Geschichte schon läuft - mehr Reichweite und bessere Deckung.
Am Sandsack / den Pratzen / dem Weichboden rausfinden, ab welchem Punkt der Schulterbeteiligung der Schlag für Dich etwas Kraft verliert.
Meist ist er stärker mit freier Schulter.
Der Karatefauststoß ist ein Nahkampfding - da geht Körperverbindung noch vor, gerade bei schon begrenzter Reichweite.
Das unten halten der Schulter nimmt auch die Signalwirkung bei eigenem Erstschlag runter.
Aber das Übertragen auf die lange Faustdistanz ist nicht das Optimum, sondern eher ein unzeitgemäßes Beharren beim Sportkarate.Meines Erachtens.
Es gibt auch Leute, die noch aus der Oberkörpervorneigung statt Hüftrotation Kraft holen.
Finde am Gerät raus, was DIR Kraftmässig so liegt, und im Sparring, was Du wann platzieren kannst.
Das ist die Idee von Ju Jutsu, glaube ich.
Ich zumindest trainiere es darum auch.
Gruß
Gürteltier
Es gab mal 'ne Kampfkunst-Doku im Fernsehen, da durften Meister einzelner Kampfstile nacheinander auf ein Dummy hauen. dabei wurde die Kraft gemessen, mit der zugeschlagen wurde. Angetreten sind Kung Fu, Karate, TaekWonDo und Boxer - and the winner is..... der Boxer und zwar mit Abstand.
Die Kraft alleine sagt erstmal gar nix aus. Es kommt auf den Impuls an der uebertragen wird. Ausserdem darauf ob das worauf geschlagen wird zurueckweichen kann, bzw auf die Traegheit des Koerpers auf den geschlagen wird.
Als Beispiel nimm eine Presse. Eine 300t Presse entwickelt eine Kraft von etwa 3.000 kN. Wenn nun etwas unter dem Stoessel auf einem Pressentisch aus Stahl liegt wird es vorraussichtlich deformiert. Haengen wir es jetzt frei unter den Stoessel, so das es nach unten ausweichen kann, wird es nicht deformiert. Es sind aber immer noch 3.000 kN die auf das Teil druecken.
Du kannst zum Beispiel davon ausgehen, dass wenn du einen grossen, Starken American Fotball Spieler gegen den Dummy rennen laesst und der Dummy irgendwo an der Wand fest ist dieser Footballspieler das ganze gewonnen haette. Sollten wir dann alle anfangen American Football zu spielen um uns besser hauen zu koennen?
Diese Vergleiche halte ich fuer grundsaetzlich ganz schoen unserieos.
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