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Vollständige Version anzeigen : Artikel zum Thema IMA



Eskrima-Düsseldorf
25-11-2008, 08:09
Hallo,

es gibt ein neues Kampfsport Magazin mit vielen Artikeln zum Thema IMA: Kampfkunst eZine (http://www.kampfkunst-ezine.de/)

Grüße
Christian

GilesTCC
25-11-2008, 13:57
Hi Christian,

hey, Karl-Heinz schlägt wieder zu.... :cool::)

Danke für den Tipp!


Schöne Grüsse,

Giles


PS. Netter Bericht und Fotos von deiner Reise. Freue mich, daß es gut war! :)

Eskrima-Düsseldorf
25-11-2008, 14:02
PS. Netter Bericht und Fotos von deiner Reise. Freue mich, daß es gut war! :)

Ich hoffe wir treffen uns bald mal wieder, dann kann ich ein bischen erzählen...

Grüße
Christian

Karl-Heinz
27-11-2008, 13:07
Hi Giles


Hi Christian,
hey, Karl-Heinz schlägt wieder zu.... :cool::)


ich konnte es nicht lassen :)

Grüße,
Karl-Heinz

B.Leibt
30-11-2008, 11:44
Gute Seite. Die haben jetzt auch E-Books

Karl-Heinz
02-12-2008, 19:41
Hallo,

habe eine neues Interview mit Tim Cartmell im kampfkunst-ezine.de (http://www.kampfkunst-ezine.de/) online.

bluemonkey
02-12-2008, 20:00
Hallo,

habe eine neues Interview mit Tim Cartmell im kampfkunst-ezine.de (http://www.kampfkunst-ezine.de/) online.

Danke für die interessanten Artikel!:)

Von Tim Cartmell gibt's ja auch eine sehr klare, ausführliche Beschreibung:) von Taijiquan ->Tim Cartmell zum Thema Taijiquan - Kampfkunst eZine (http://www.kampfkunst-ezine.de/2008/11/tim-cartmell-zum-thema-taijiquan/) mit einer allerdings "gewagten" Behauptung:


Der ernsthafte Taijiquan Schüler, richtig ausgebildet, erwirbt reale Selbstverteidigungsfähigkeit in innerhalb von einigen Monaten, im Vergleich mit den Jahren des Trainings, die viele andere Kampfsysteme erfordern.

Karl-Heinz
03-12-2008, 13:09
Danke für die interessanten Artikel!:)

Von Tim Cartmell gibt's ja auch eine sehr klare, ausführliche Beschreibung:) von Taijiquan ->Tim Cartmell zum Thema Taijiquan - Kampfkunst eZine (http://www.kampfkunst-ezine.de/2008/11/tim-cartmell-zum-thema-taijiquan/) mit einer allerdings "gewagten" Behauptung:

Ich habe ihn vor einiger Zeit schon mal interviewt:

Ein Interview mit Tim Cartmell - Kampfkunst eZine (http://www.kampfkunst-ezine.de/2008/11/ein-interview-mit-tim-cartmell/)

Ein kleiner Ausschnitt:

<zitat>
Karl-Heinz: Wann beginnen in Deiner Shen Wu Schule die Anfänger mit dem Tuishou und wann beginnen sie mit dem Sparring? Gibt es eine bestimmte Sequenz in den Sparringsdrills. Sparren die Schüler mit Schutzausrüstung?

Tim: Meine Schüler beginnen mit kontrolliertem, nicht kooperativen Sparring schon in der ersten Stunde. In meiner Academy praktizieren wir kein orthodoxes Tuishou. Die meisten der traditionellen Pushhands Übungen sind Zeitverschwendung wenn man reales Kämpfen erlernen will. Die Schüler beginnen mit kontrollierten, situationsabhängigen Sparring und schreiten mit der Zeit fort bis zum freien Kampf mit vollem Kontakt. Meine Schüler sind trainiert um bei BJJ Turnieren mit Gi, Submission Wrestling Wettkämpfen und Mixed Martial Arts Kämpfen antreten zu können und zur Selbstverteidigung befähigt zu sein, deshalb nimmt Sparring einen großen Platz in unserem Training ein.
</zitat>

Man muss auch nicht unbedingt die Form komplett erlernt haben um sich verteidigen zu können. Die Form ist nur ein Bestandteil des Trainings. Die Geschichten das man erst mal 10 Jahre trainieren muss halte ich für elitären Schmarrn oder es sind Entschuldigungen der Lehrer die das nicht vermitteln können.

Cartmell vertritt die Ansicht, dass es genauso ist wie beim Erlernen des Fahradfahrens. Erst kippt man um, dann kann man einigermaßen die Balance halten, bis man es schließlich gemeistert hat.

Genau diesen Weg geht er wenn er seine Schüler vom ersten Tag an Partnerübungen und aufgabenorientiertes Sparring machen lässt. Von grob zu fein.

Orginalton:

<zitat>
Karl-Heinz: Viele Lehrer im Westen sagen, daß man mindestens 10 Jahre trainieren muss um die IMA´s, insbesondere Taijquan für den Kampf bzw. zur Selbstverteidigung einsetzen zu können. Meiner Meinung nach macht diese Aussage keinen Sinn. Wie denkst Du darüber?

Tim: Wenn man einen guten Lehrer hat und hart arbeitet, sollten reale Kampf- und Selbstverteidigungsfähigkeiten nach einigen Monaten Training entwickelt sein. Lehrer, die ihren Schülern erzählen, das es 10 Jahre braucht um mit irgendeiner Kampfkunst kämpfen zu lernen, können entweder selbst nicht kämpfen oder können nicht richtig unterrichten. Kämpfen lernen ist das Gleiche wie das Erlernen einer beliebigen anderen körperlichen Fähigkeit. Würdest du zu einem Schwimmlehrer gehen, der dir sagt, du benötigst 10 Jahre Übung bevor du in den Pool springen darfst?
</zitat>

Wenn man bedenkt, dass Palastwachen, Bodyguards usw. Taijiquan nuzten, klingt die Aussage mit den sehr langen Trainingszeiten bis man kämpfen kann irgendwie bizarr. Es geht wohl mehr darum den Schüler bei der Stange zu halten und Geld zu verdienen.

Freier Geist
03-12-2008, 13:47
-

Eskrima-Düsseldorf
03-12-2008, 14:20
Nicht kooperativ heißt ja nicht automatisch dass man sich gegenseitig zu klump schlägt sondern nur dass es eben keine abgesprochene Partnerübung ist - ich finde das vollkommen in Ordnung.

Grüße
Christian

Klaus
03-12-2008, 14:27
Ist auch überzeichnet und teilweise grob verkehrt. Push-Hands-Übungen RICHTIG praktiziert sind nicht "Zeitverschwendung", sondern legen Grundlagen um darauf aufbauend bestimmte Skills zu entwickeln. Sonst bleibt das Ringen das die Leute lernen holzschnittartig, wie man das auch auf PH-Turnieren sieht.

Allerdings hat es gerade in "Anwenderzirkeln" wie Wächtern, Soldaten usw. die Arbeitsgrundlage gegeben, ihnen etwas beizubringen was SCHNELL funktioniert (mit Power, simples Overwhelming), und nebenher etwas was für diffizilere Auseinandersetzungen bei denen man den zu Bändigenden nicht unbedingt verletzen soll. Letzteres dauert schon ein wenig, abhängig von Talent, Vorbildung, Gefühl, etc. Jemand KANN sich "mit Taiji" (nämlich mit Kraftübungen die man da mit Lanzen, Kugeln und dergleichen macht, und simplen "Tricks") auch nach einem Jahr "wehren". Das ist nur kein High-Level-Taiji mit Fajin auf hohem Kraftniveau, das dauert einfach. Man merkt bei einem Anfänger oder Fortgeschrittenen auch schon den Unterschied von einem Schlag und einem Fajin, aber da tut nichts richtig weh, oder verletzt einen.

Man darf aber auch nicht vergessen, dass die Typen die Yang Luchan am Hof ausbilden sollte keine Buchhalter waren, sondern kampferprobte Totschläger die bei den Manchus schon jede Menge Erfahrung mit traditionellem Ringkampf gewonnen haben, sich prügeln konnten, und auch Kraftelemente konnten wie im Kopfstand reiten, einfach weil es zu deren Kriegerkultur gehört. Diese Grundlagen fehlen hiesigen Schergen komplett.

Karl-Heinz
03-12-2008, 15:05
Hi Klaus,

er spricht ja auch von orthodoxem Tuishou und er meint damit wahrscheinlich das ritualisierte herumrühren mit immer den selben Abläufen, bei dem man Kochrezepte austauschen kann.

Wir machen auch Tuishou und Kampfübungen vom ersten Tag an, aber wir legen zum Beispiel beim Tuishou einfach die Hände aneinander stehen aufrecht und gehen dabei herum und dann geht es vollkommen frei los. Ich vertraue dabei auf die Intelligenz der Schüler und des Körpers. Es ist so wie bei einem Rüttelsieb, die S c h e i ß e fällt durch und was funktioniert bleibt übrig. Lernen durch Tun. Relativ schnell kommt das richtige Gefühl und die Struktur dazu.

Ich will nicht, dass meine Schüler feste Abläufe im Tuishou drillen. Die sollen frei in ihren Bewegungen bleiben.

Orthodoxes Tuishou nutzen wir nur um aus diesen vorhersehbaren Abläufen bestimmte Manöver leichter erlernen zu können, die im freien Tuishou wie oben beschrieben nur sehr schwer zu erlernen sind, weil die Leute mit der freien unkooperativen Methode sehr schnell lernen sich den Anderen vom Leib zu halten.

Freier Geist
03-12-2008, 16:07
-

Klaus
03-12-2008, 16:42
Dass viele Leute beim "orthodoxen Tuishou" auch nur im Teig rühren ohne im geringsten von den Bewegungen des Partners Notiz zu nehmen (die rühren auch weiter wenn ich einfach gar nicht mehr drücke) nervt mich auch. Normalerweise sollte man da ein Ansteigen und Abflauen des Drucks mittels Jin haben, quasi die Jin-Pumpe bedienen. Wenn Partner das nicht machen, habe ich teilweise einfach mit mehr Druck gedrückt, da nützt sanftes Rühren nichts weil ich die dann einfach etwas in den Rücken drücke und umkippe.

Eine Lösung dafür könnte sein, keine festen Kreise zu nehmen sondern grundsätzlich gleich frei alle Höhen variieren. Auch immer im Wechsel, aber man kann eben nicht in Trott verfallen weil jeder Kreis anders ausfällt.

Trinculo
03-12-2008, 16:52
Yep, so sieht's bei uns aus :)

nagual
03-12-2008, 17:46
Ich habe den Eindruck, dass bei den allermeisten Leuten das große Problem bei den Tuishou-Routinen ist, dass sie nicht kapieren, dass es absolut essentiell wichtig ist, dass man die ganze Zeit mit dem Becken auf den Hüften/Beinen hin- und herschwimmen muss, und sich NICHT mit dem Oberkörper stattdessen nach vorne und zurück lehnen darf. Die meisten glauben aber anscheinend, dass dieses Vor- und Zurücklehnen mit dem Oberkörper "auch erlaubt" oder nur ein "kleiner unwichtiger Fehler" wäre, und dass das mit der Zeit, wenn es wirklich falsch ist, wohl von alleine verschwinden wird.
Meiner Meinung handelt es sich aber um einen schweren Fehler, der niemals verschwinden wird, wenn man sich nicht die Mühe macht, dieses Oberkörpergewippe wirklich mal sein zu lassen und sich auch die starken Gewichtungen auf dem vorderen und hinteren Bein gönnt, um die Sache zu trainieren.

Außerdem nehmen viele Leute die strikte Trennung in vier Phasen nicht ernst, d.h. sie beginnen schon z.B. mit den Händen mit der nächsten Phase und die Beckendrehung folgt dann irgendwann nach Bedarf usw..
Auch hier glauben Leute, dass solche Unschärfen, vor allem in Verbindung mit dem Fließen und der Weichheit nur "kleine Fehler" wären, oder im Sinne des ständigen Im-Fluss-seins sogar richtig wären. Aber die Routinen sind nunmal kein beliebiges Klebende-Hände-Spiel, sondern strikt geregelt, wenn die entscheidenden Effekte eintreten sollen.

Leute, die das können, können dann sogar wieder kleiner Unschärfen und Freiheitsgrade reinbringen. Aber ob das eben gekonnte Unschärfen oder Unschärfen aufgrund von Nicht-Können und laxer Einstellung sind, macht einen riesigen Unterschied, wenn man es mal direkt vergleicht.

Karl-Heinz
03-12-2008, 19:11
Hallo Martin,


Ich habe den Eindruck, dass bei den allermeisten Leuten das große Problem bei den Tuishou-Routinen ist, dass sie nicht kapieren, dass es absolut essentiell wichtig ist, dass man die ganze Zeit mit dem Becken auf den Hüften/Beinen hin- und herschwimmen muss, und sich NICHT mit dem Oberkörper stattdessen nach vorne und zurück lehnen darf.

im Sun Stil gibt es diese Gewichtsverlagerung nicht. Der Körper ist die ganze Zeit aufrecht und anstatt der Gewichtsverlagerung machen wir jeweils einen Schritt. Daher stellt sich dieses Problem erst gar nicht.

Karl-Heinz
03-12-2008, 19:27
Warum kommunizierst du das und möglicherweise noch andere interessante, dich vom Mainstream unterscheidende Trainingsmethodiken nicht auf deiner Website?


Ich gebe ausschließlich Privatunterricht und bin mit meiner kleinen Schülergruppe zufrieden. Ich schreibe nur ungern über mich selbst und das hier ist eher die Ausnahme.

Ich lasse lieber Andere in Interviews sprechen. Und wenn Du die Interviews im eZine aufmerksam liest, wirst Du feststellen, dass ich in der Regel die Kampfkunst zum Thema mache. Da wird in nächster Zeit noch Einiges kommen. Mir geht es wie einigen Anderen in diesem Forum darum, dass die IMAs als Kampfkunst wieder ernstgenommen werden. Den richtigen Leuten die richtigen Fragen zu stellen ist meine Möglichkeit dazu.

Ich habe auch nur einen einzigen technischen Artikel von mir selbst im eZine

Der weiche Schlag und seine Wirkung - Eine Annäherung - Kampfkunst eZine (http://www.kampfkunst-ezine.de/2008/11/der-weiche-schlag-und-seine-wirkung-eine-annaeherung/)

Ich könnte natürlich mehr schreiben, aber habe ehrlich gesagt auch keinen Bock so spezielle Trainingmethoden dann in einem Forum zu diskutieren.

Primo
03-12-2008, 19:40
Find ich toll das die Seite wieder on ist !

Hab die Artikel immer mit grossem Interesse gelesen !

Gruss

Freier Geist
03-12-2008, 19:52
-

nagual
03-12-2008, 20:03
Hallo Martin,

im Sun Stil gibt es diese Gewichtsverlagerung nicht. Der Körper ist die ganze Zeit aufrecht und anstatt der Gewichtsverlagerung machen wir jeweils einen Schritt. Daher stellt sich dieses Problem erst gar nicht.

Dann vermute ich aber, dass ein äquivalenter Effekt durch eine korrekte Synchronisierung von Schritt und Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen ein wichtiges Kriterium ist, und dies nicht mit beliebigen Oberkörperbeugungen "verunreinigt" werden darf?!?

Karl-Heinz
03-12-2008, 20:09
Dann vermute ich aber, dass ein äquivalenter Effekt durch eine korrekte Synchronisierung von Schritt und Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen ein wichtiges Kriterium ist, und dies nicht mit beliebigen Oberkörperbeugungen "verunreinigt" werden darf?!?

genau getroffen! Ich nenne diese Fehler parasitäre Bewegungen. :-) Wenn man googelt findet man Einiges zu dem Thema. Dadurch geht unter Anderem eine Menge Energie verloren.

bluemonkey
03-12-2008, 23:08
im Sun Stil gibt es diese Gewichtsverlagerung nicht. Der Körper ist die ganze Zeit aufrecht und anstatt der Gewichtsverlagerung machen wir jeweils einen Schritt. Daher stellt sich dieses Problem erst gar nicht.

Wie macht man einen Schritt, ohne das Gewicht zu verlagern (außer man hüpft auf einem Bein)?:gruebel:

Karl-Heinz
03-12-2008, 23:17
Wie macht man einen Schritt, ohne das Gewicht zu verlagern (außer man hüpft auf einem Bein)?:gruebel:

Wollen wir jetzt Haare spalten? Unter Gewichtsverlagerung im Taujiquan verstehe ich wie wohl jeder Andere hier auch die Verlagerung des Gewichtes in einem stationären Stand vom vorderen Bein auf das hintere Bein und umgekehrt.

Solche unnötigen Fragen zu Selbstverständlichkeiten sind ein Grund warum ich normalerweise nicht mehr in Foren schreibe.

bluemonkey
03-12-2008, 23:36
Wollen wir jetzt Haare spalten? Unter Gewichtsverlagerung im Taujiquan verstehe ich wie wohl jeder Andere hier auch die Verlagerung des Gewichtes in einem stationären Stand vom vorderen Bein auf das hintere Bein und umgekehrt.

Solche unnötigen Fragen zu Selbstverständlichkeiten sind ein Grund warum ich normalerweise nicht mehr in Foren schreibe.

Um einen Schritt machen zu können, muss man im stationären Stand das Gewicht von einem Bein auf's andere verlagern, um das Bein, das den Schritt macht, zu entlasten, dann verlagert man das Gewicht wieder, bis man das andere Bein abheben kann.
Im Taijiquan, das ich kenne, übt man solche Selbstverständlichkeiten sehr akribisch, beispielsweise in der Form, ja übt sogar stundenlang das richtige Stehen, bis man mit der Gewichtsverlagerung im Stand beginnt, und schließlich Schritte macht.
Akribische Arbeit und "Erforschung" von "Selbstverständlichkeiten" sind für mich der Schlüssel zu Taijiquan.

Du hast Deine Einstellung aber sehr gut kommuniziert, daher werde ich keine unnötigen Fragen mehr stellen.

christoph
04-12-2008, 07:35
Ich gebe ausschließlich Privatunterricht und bin mit meiner kleinen Schülergruppe zufrieden. Ich schreibe nur ungern über mich selbst und das hier ist eher die Ausnahme.

Ich lasse lieber Andere in Interviews sprechen.

:klatsch:

Trinculo
04-12-2008, 07:44
Wie macht man einen Schritt, ohne das Gewicht zu verlagern (außer man hüpft auf einem Bein)?:gruebel:

Das geht schon. Man verlagert das Gewicht sozusagen erst beim Aufsetzen des Fußes nach dem Schritt. Klappt nicht so toll, wenn man 100% des Gewichtes auf dem vorderen Fuß hat (bei einem Schritt nach vorn).

christoph
04-12-2008, 08:37
Das geht schon. Man verlagert das Gewicht sozusagen erst beim Aufsetzen des Fußes nach dem Schritt.

Vergleich: Tang Ni Bu im Bagua

Ronny Wolf
04-12-2008, 11:38
Das geht schon. Man verlagert das Gewicht sozusagen erst beim Aufsetzen des Fußes nach dem Schritt.

Wenn ich einen Fuß irgendwo unbelastet hinsetze habe ich doch noch keinen Schritt gemacht, sondern eben nur den Fuß irgendwo aufgesetzt. :gruebel:

Trinculo
04-12-2008, 12:11
Ich sehe schon, ich muss hier ein kostenloses Online-Seminar geben :p

Stell Dich einfach hin, rechter Fuß ca. 40cm weiter vorne als der linke, Gewicht etwa 50:50 verteilt. Jetzt setzt Du ohne vorher Dein Gewicht zu verlagern den rechten Fuß ca. 20cm nach vorne und ziehst den linken Fuß nach. Voilà!

Der Fuß muss nicht unbelastet aufgesetzt werden, er ist genauso belastet wie vorher.

Freier Geist
04-12-2008, 13:10
-

Freier Geist
04-12-2008, 13:37
-

Klaus
04-12-2008, 13:38
Es gibt diverse Abläufe von Schritten, und ja, die sind wichtig, in ihren Unterschieden.

Dass Fixed-Step keinen "Sinn" hat stimmt einfach nicht. Da kann man auch stundenlang drüber lügen weil man es nicht kapiert hat, oder weil man es nie richtig erklärt bekommen hat. Der Sinn von Fixed-Step ist, den Einfluss von Ausweichmöglichkeiten über die Schritte AUSZUSCHLIESSEN, DAMIT man noch *zusätzliche* Mittel lernt. Über die Gleichgewichtsverlagerung und die Manipulation beider Arme in verschiedenen Mustern (zeitgleich und nicht notwendigerweise in die gleiche Richtung). Letztere Skills setzt man dann zusätzlich zu den Schritten ein, so dass ein komplexer "Werkzeugkasten" entsteht. Als ich das beim Handball mal unbotmässigerweise eingesetzt habe, lagen rumplärrende Handballer am Boden die sich vehement erbosten ich soll "die Scheisse sein lassen". Und das alles OHNE Kraft, bzw. Kraft andeuten und dann wegflitschen lassen (die lehnten sich dann schön da rein wo nichts mehr war und lagen dann).

Karl-Heinz
04-12-2008, 13:39
Es gibt ein Standardmuster im San Ti Shi für die 4 Basis Energien Peng, Lu, Ji und An. Das machen wir manchmal.

Meistens üben wir aber vollkommen freies Tuishou inklusive Schlagen, Treten, Knie und Kopfstößen, Hebeln und Würfen. Wobei man vertikal und relativ eng steht. Die Füsse sind in der Regeln direkt unter dem Körper. Die Power kommt vom totalen Massetransfer durch den Schritt. Es bleibt ja keinerlei Masse hinten. Es ist zum Schlagen zum Beispiel immer nur ein Bein belastet. Wir nutzen eine Art "Moving Root", was in dem Fall heißt, daß die Stabilität durch die Masseträgheit der sich nach vorne oder hinten bewegenden eigenen Masse entsteht.

Man kann das schlecht mit dem Tuishou anderer Stile vergleichen. Das kommt eher an Sparring heran mit Schwerpunkt Infight.

Klaus
04-12-2008, 13:45
Eine Moving Root ist in der Tat das Ziel all dieser Dinge, aber üblicherweise ist Masse nur ein kleiner Teil davon. Der Rest ist ein dynamischer "Groundpath", wie das Fetischisten gerne genannt haben (ohne es zu können), der sich blitzartig permanent den Notwendigkeiten anpasst ohne überlegen zu müssen, gefühlsdirigiert, wie normale Laufbewegungen.

Freier Geist
04-12-2008, 13:50
-

Karl-Heinz
04-12-2008, 13:55
Eine Moving Root ist in der Tat das Ziel all dieser Dinge, aber üblicherweise ist Masse nur ein kleiner Teil davon. Der Rest ist ein dynamischer "Groundpath", wie das Fetischisten gerne genannt haben (ohne es zu können), der sich blitzartig permanent den Notwendigkeiten anpasst ohne überlegen zu müssen, gefühlsdirigiert, wie normale Laufbewegungen.

jut Klaus :) Aber ich kann doch nicht in jedem Beitrag jedes klitzekleine Detail beschreiben, dann müsste ich jedes Mal ganze Romane schreiben damit nicht irgendwelche Einwände kommen. Ich setze dieses Wissen in einem IMA Board voraus. Was Du schreibt ist doch selbstverständlich.

Freier Geist
04-12-2008, 13:57
-

Karl-Heinz
04-12-2008, 14:02
Für Taiji-Verhältnisse ein Trainingstraum. Zumindest, wenn man sich wirklich für TaijiQUAN interessiert.



Okay, das macht es klar. Die Alternative zu diesem Stand kann also nur ein Schritt sein und nicht nur eine Gewichtsverlagerung auf der Basis von Beinen, die bereits in einem klassischen Schritt (Gongbu?) stehen.

Das wird vieleich klarer wenn man sich Sun Shurongs (http://media.putfile.com/Sun-Shi-Taijiquan-Sun-Shurong) Form ansieht. Besonders bei den Fauststößen.

Freier Geist
04-12-2008, 14:09
-

Galaxy
04-12-2008, 14:54
Es gibt ein Standardmuster im San Ti Shi für die 4 Basis Energien Peng, Lu, Ji und An. Das machen wir manchmal.

Meistens üben wir aber vollkommen freies Tuishou inklusive Schlagen, Treten, Knie und Kopfstößen, Hebeln und Würfen. Wobei man vertikal und relativ eng steht. Die Füsse sind in der Regeln direkt unter dem Körper. Die Power kommt vom totalen Massetransfer durch den Schritt. Es bleibt ja keinerlei Masse hinten. Es ist zum Schlagen zum Beispiel immer nur ein Bein belastet. Wir nutzen eine Art "Moving Root", was in dem Fall heißt, daß die Stabilität durch die Masseträgheit der sich nach vorne oder hinten bewegenden eigenen Masse entsteht.

Man kann das schlecht mit dem Tuishou anderer Stile vergleichen. Das kommt eher an Sparring heran mit Schwerpunkt Infight.


Hi,

einige kennen mich hier ja schon und wissen, das ich nur an der Wirksamkeit interessiert bin, darum komme ich nicht umhin hier mein Statement abzugeben.

Also, da ich mich schon sehr lange mit Karl-Heinz treffe und seine kompromisslose Umsetzung seiner Arbeit selber zu spüren bekommen habe und wir uns regelmäßig austauschen, kann ich sagen, das an der Wirksamkeit nur die meines Lehrer ihn übertrifft. Dieses ganze theoretische gefachsimpel über die Schrittarbeit ist nicht gerade sehr produktiv, aber da kennen wir ja schon.

Torsten

Eskrima-Düsseldorf
04-12-2008, 15:24
Für Taiji-Verhältnisse ein Trainingstraum. Zumindest, wenn man sich wirklich für TaijiQUAN interessiert.


Also ich kenne es nur so und frage mich wie man den ohne freies Arbeiten überhaupt kämpfen lernen will...

Aber wahrscheinlich bin ich durch das Training mit Karl-Heinz auch nur verwöhnt.

Dieses ständige um jedes "$§"%haar diskuttiere ist doch wirklich kontraproduktiv.

Grüße
Christian

GilesTCC
04-12-2008, 15:47
My 10 cents:

Akkord, daß ein Tuishou-Praxis, daß immer nur im Fixed-Step bleibt und zum Selbstzweck wird, eine Sackgasse bildet. Und daß viele in der Taijiquan-Szene hierzulande das leider doch als Selbstzweck sehen/verstehen.

Akkord, daß ein Hin- und Herlehnen und ein sonstiges (mehr oder weniger subtiles) Schummeln in (fixed-step) Tuishou auch Unsinn ist.

Aber auch akkord mit Klaus, daß Fixed-Step Tuishou durchaus seine eigene Berechtigung hat, weil man da lernt, die Hüfte einzusetzen (und auch die 8 Energien), OHNE sofort in Schritten auszuweichen. Wenn man DANACH zunehmend in Schritten und (nennen es mal so) Sparring reingeht, kann man dann diese wichtigen Errungenschaften mitnehmen und man hat viel mehr - gerade taijitypische - Skills zur Verfügung.

Man muß nicht mit Fixed Step-Methoden arbeiten. Man kann völlig fundiert auf sie verzichten. Aber - wenn sie nicht falsch verstanden werden - haben sie auch einen grossen Nutzen.

Akkord, daß Schläge, Tritte, Hebel etc. geübt werden müssen. Aber nicht dann STATT die 8 Energien, sondern voll INTEGRIERT mit den 8 Energien, wenn man Taijiquan als Kampfkunst üben will.

Leichte Verwunderung aber über die Annahme, daß niemand anders in diesem Forum oder woanders ebenfalls Taijiquan-Training macht, daß ähnliche Ansätze hat... ;)

Schöne Grüsse,

Giles

Ronny Wolf
04-12-2008, 16:00
Ich sehe schon, ich muss hier ein kostenloses Online-Seminar geben :p

Wenn es kostenlos ist ... gerne. :)


Stell Dich einfach hin, rechter Fuß ca. 40cm weiter vorne als der linke, Gewicht etwa 50:50 verteilt. Jetzt setzt Du ohne vorher Dein Gewicht zu verlagern den rechten Fuß ca. 20cm nach vorne und ziehst den linken Fuß nach. Voilà!

:gruebel:

War leider nicht erfolgreich. Bei einer 50:50 Verteilung befindet sich das Zentrum zwischen beiden Füßen. Wenn der Untergrund rutschig ist, kann es passieren, wenn der Stand breit genug ist, dass ein oder beide Füße wegrutschen. Behalte ich dann immer noch die 50:50 Gewichtung, ändert sich nur der Abstand der Füße und ich mache im schlimmsten Fall einen Spagat. Will ich einen Fuß woanders hinsetzen und einen Schritt machen, so muß ich mein Gewicht auf ein Bein verlagern. Also irgendwie verstehe ich nicht, wie das ohne Gewichtsverlagerung gehen soll. Oder ist das hier nur eine Frage der Begrifflichkeiten? :confused:

Trinculo
04-12-2008, 16:04
Ich glaube, Du hast zu lange Taiji trainiert :) Wie machst Du denn einen Schritt? Lehnst Du Dich ganz zurück, damit das Gewicht 100% auf dem hinteren Bein ist, hebst dann den vorderen Fuß hoch, setzt ihn ein Stück nach vorne auf dem Boden auf, kippst dann den Körper ganz nach vorne, bis das Gewicht zu 100% auf dem vorderen Fuß ist, damit Du den hinteren nachziehen kannst ;)?

Ronny Wolf
04-12-2008, 16:13
Ich glaube, Du hast zu lange Taiji trainiert :)

Da ich offenbar die geheime Schritttechnik ohne Gewichtsverlagerung nicht kann, würde ich wohl eher sagen, dass ich zu wenig trainiere. (Was auch stimmt. :o )


Wie machst Du denn einen Schritt? Lehnst Du Dich ganz zurück, damit das Gewicht 100% auf dem hinteren Bein ist, hebst dann den vorderen Fuß hoch, setzt ihn ein Stück nach vorne auf dem Boden auf, kippst dann den Körper ganz nach vorne, bis das Gewicht zu 100% auf dem vorderen Fuß ist, damit Du den hinteren nachziehen kannst ;)?

Also "Lehnen" und "Kippen" halte ich im Zusammenhang von Taiji für ziemlich schlecht. Ein Verschieben des "Zentrums" trifft es da besser. Und noch mache ich das mit reiner Muskelkraft. Aber im Prinzip hast Du es so beschrieben, wie ich Schritte kenne und mache. Ich lasse mich aber auch gerne belehren, wenn ich da etwas falsch mache.

Eskrima-Düsseldorf
04-12-2008, 16:16
Ich glaube, Du hast zu lange Taiji trainiert :) Wie machst Du denn einen Schritt? Lehnst Du Dich ganz zurück, damit das Gewicht 100% auf dem hinteren Bein ist, hebst dann den vorderen Fuß hoch, setzt ihn ein Stück nach vorne auf dem Boden auf, kippst dann den Körper ganz nach vorne, bis das Gewicht zu 100% auf dem vorderen Fuß ist, damit Du den hinteren nachziehen kannst ;)?

Diese Beinarbeit gibt es, sie ist sogar dokumentiert worden: YouTube - Ministry of Silly Walks (http://www.youtube.com/watch?v=IqhlQfXUk7w)

Grüße
Christian

Eskrima-Düsseldorf
04-12-2008, 16:22
Geht es eigentlich noch darum ob freies Üben von Anfang an wichtig und richtig ist oder halten wir uns nur an Begrifflichkeiten fest?

Grüße
Christian

Trinculo
04-12-2008, 16:31
Diese Beinarbeit gibt es, sie ist sogar dokumentiert worden: YouTube - Ministry of Silly Walks (http://www.youtube.com/watch?v=IqhlQfXUk7w)

Grüße
Christian

Danke, genau das hatte ich gemeint :D

Freier Geist
04-12-2008, 17:30
-

Freier Geist
04-12-2008, 17:33
-

Klaus
04-12-2008, 17:35
Es gibt VÖLLIG verschiedene Mechaniken um sich nach vorne "fallen" zu lassen, also Schritte. Es geht sogar fast ohne "fallen". -> Circle Walking. Machen, statt quasseln.

john_doe
04-12-2008, 17:37
Hallo zusammen!


Wenn Ihr gestattet ... Also, ich teile Klaus' und Giles' Ansicht, daß Fixed Step Tui Shou nicht grundsätzlich schlecht ist (wiewohl das unbestritten oft und gerne als l'art pour l'art trainiert wird).

Im Liuhe Bafa z.B. wird Fixed Step Tui Shou (hier eigentlich Pan Shou oder auch Rou Shou) u.a. mit etwas über schulterbreit und parallel gestellten Füßen trainiert; dann hört das "Fixed" allerdings auch schon auf, da wir, soweit es die Armbewegungen betrifft, ziemlich frei arbeiten. Imho ist das sehr gut, um bestimmte Fertigkeiten/Prinzipien quasi unter "Laborbedingungen" zu entwickeln/trainieren, allerdings darf man nicht außer Acht lassen, daß es sich dabei nur um eine bestimmte Übungsform handelt.

Ich bin aber auch wie Karl-Heinz und Christian der Ansicht, daß freies Üben durch nichts zu ersetzen ist.

Von daher erscheint mir eine sinnvolle Mischung angebracht; vielleicht zunächst Fixed Step TS, um die Fundamente zu legen und anschließend freies Üben, um diese in die - unkooperative - Anwendung zu bringen und zu überprüfen.


Schöne Grüße,
john_doe

Freier Geist
04-12-2008, 17:37
-

GilesTCC
04-12-2008, 18:40
Von daher erscheint mir eine sinnvolle Mischung angebracht; vielleicht zunächst Fixed Step TS, um die Fundamente zu legen und anschließend freies Üben, um diese in die - unkooperative - Anwendung zu bringen und zu überprüfen.


Eben. :)

Schöne Grüsse,

Giles

Eskrima-Düsseldorf
04-12-2008, 20:55
Klar, auf die Mischung kommt es an, das gilt für jede Kampfkunst. Einseitiges Training ist halt ...... einseitig.

Grüße
Christian

Klaus
04-12-2008, 21:11
Fixed-Step-Training ist nichts anderes als im Handball eine Fahne als Gegner hinzustellen und dann Wackler zu üben. Klar wehrt die Fahne sich nicht, aber damit man erstmal Bewegungsabläufe hinbekommt, bietet es sich an das nicht an einem Gegner zu probieren der einen jedesmal festnagelt und den Lerneffekt gegen Null bringt.

pilger
05-12-2008, 07:33
My 10 cents:

...
Akkord, daß Schläge, Tritte, Hebel etc. geübt werden müssen. Aber nicht dann STATT die 8 Energien, sondern voll INTEGRIERT mit den 8 Energien, wenn man Taijiquan als Kampfkunst üben will.

Leichte Verwunderung aber über die Annahme, daß niemand anders in diesem Forum oder woanders ebenfalls Taijiquan-Training macht, daß ähnliche Ansätze hat... ;)

Schöne Grüsse,

Giles


Moin Giles!

Bin nicht sicher, zumindest hoffe ich aber stark ;) dass es noch einige Leute, auch hier auf dem Board gibt, die so oder so ähnlich üben.

Zumindest kenne ich noch einen hier auf dem Board (Username: Spieler), mit dem ich nämlich recht regelmäßig in der Art übe. Auch Fixed Step, aber ebenso in Bewegung, mit Hebeln und Würfen und ins Schlagen kommen wir auch langsam besser rein. KLar, wir sind keine Profis, aber wir stellen uns auch nicht wirklich schlecht an ;)
Er und ich hatten auch schon mal ne Anfrage gestellt, wer aus Wiesbaden und Umgebung ebenfalls an solch einem Partnertraining interessiert ist. OK, es waren wirklich nicht viele, konkret hat sich aus unserem Raum keiner gemeldet, schade :(

Daher hier nochmal die Frage: WER hat Lust, im Bereich Wiesbaden oder Hochtaunuskreis an einem regelmäßigen oder auch sporadischen kampfkunstorientierten Taichi-Partnertraining-stilübergreifend!!! teilzunehmen?!

Gerne per PM an mich.

Vielleicht ist ja noch nicht alle Hoffnung verloren :)

Grüße
Pilger

GilesTCC
05-12-2008, 09:11
Moin Giles!
Bin nicht sicher, zumindest hoffe ich aber stark ;) dass es noch einige Leute, auch hier auf dem Board gibt, die so oder so ähnlich üben.


Und moin zurück, werter Pilger!

Das meinte ich auch, daß es wohl einige gibt (nicht nur Karl-Heinz, obwohl er natürlich ein sehr gutes Vorbild ist), die 'so oder ähnlich' üben. Vielleicht entsteht manchmal der Eindruck, daß wenn man sich mit z.B. Formarbeit, Meditation, Transfer von Taijiquan ins tägliche Leben usw. beschäftigt, es wohl nicht mehr sein kann, daß man zugleich seine helle Freude an Schläge, Tritte, Timing, Abstand [und ja, auch Kopfstösse ;)] usw. haben kann. Mal davon zu schweigen, daß man sich ab und zu gerne beim Training von anderen die Fresse polieren lässt...:D
Dieser Eindruck muß nicht immer stimmen...;)

Schöne Grüsse,

Giles


PS. Viel Glück mit der Suche nach geeigneten Partnern in Wiesbaden. Ansonsten kann ich immer wieder das Internationale Push-Hands Treffen in Hannover empfehlen (9 Tage im Februar), wo man - neben der "Kuschelfaktion" - auch jede Menge Taiji'ler/KK'ler trifft, die Tuishou als ein Teil des KK-Kontiniums verstehen und üben. (Und mitunter auch ein paar sehr gute Referenten.) Und mit diesen Leuten kann man gut und ansprüchsvoll üben :)

pilger
05-12-2008, 09:51
Hi giles,

diese Mischung liegt mir auch prima. Auch ich liebe es, mich in der Form zu versenken und auch täglich verschiedene Qigongübungen zum Auftanken und Öffnen zu machen. Auch die Meditation gehört für mich dazu.
Alles grundlegende Dinge, ohne die es nach meiner kleinen Meinung genausowenig Tai Chi Chuan wäre wie eben ohne die Partnerübungen, die auch mal knallen sollten :)

Hannover ist in der Tat interessant, muss gleich mal googeln, wann es genau ist und bis wann man sich anmelden muss. Naja und die Finanzen muss ich auch noch checken, aber wer kennt das nicht ;)

Grüße
Pilger

laoshu
05-12-2008, 10:37
Hallo, die Herren!
Freut mich, dass alle die Verlagerung des Schwerkraftzentrums durch Öffnen und Schließen des Cores sofort verstanden haben und gleich in die Hohe Schule des tui shou einsteigen konnten. Leider scheine ich zu den Bewegungslegasthenikern zu gehören. Mir reicht es momentan vollkommen, im Fixed Step zu trainieren und eben nicht mit dem Oberkörper herumzueiern oder mit dem Arm aus der Schulter im Brei zu rühren. Zum Glück habe ich einen weiteren motorisch eingeschränkten Trainingspartner gefunden, mit dem ich jetzt erst einmal das Bewegen aus der Hüfte heraus trainiere. Wir halten uns unseren Arm (oh ja, wir machen das auch erst noch einhändig!) am Schultergelenk fest und führen die Bewegungen nur durch Öffnen und Schließen der Hüftgelenke und Verlagerung des Schwerpunktes aus. Wenn du denkst, du solltest rennen, gehe langsam.
Alles Liebe,
laoshu

Trinculo
05-12-2008, 10:40
Weshalb sollte es gut sein, so zu tun, als sei der Arm tot und würde nur durch die Hüfte bewegt? Das finde ich reichlich künstlich. Ich setze gerne alles ein, was ich habe.

Klaus
05-12-2008, 11:46
Da ist der Arm auch nicht tot, aber er arbeitet mit allen anderen Körperteilen zusammen.

GilesTCC
05-12-2008, 12:58
Ja, von einem "toten Arm" war bei Laoshu nicht die Rede, oder? When z.B. man in Zhang Zhuang steht, sind die Arme prinzipiell auch nicht "tot".

Als wichtiger Lernphase kann es prima sein, weniger mit den Armen zu machen, damit die Hüfte erstmal aktiviert, geschmeidig und "klug" wird. Ist schon wichtig in Taijiquan, oder? Später kommen dann alle Elemente zusammen.

Schöne Grüsse,

Giles

Trinculo
05-12-2008, 13:00
Wir halten uns unseren Arm (oh ja, wir machen das auch erst noch einhändig!) am Schultergelenk fest und führen die Bewegungen nur durch Öffnen und Schließen der Hüftgelenke und Verlagerung des Schwerpunktes aus.

Darauf hatte ich mich bezogen ;) Fühlt sich sicherlich sehr exotisch und anders an, kann man auch mal machen, um den Einfluss der Hüfte auf die Bewegung des Armes und der Hand zu verstehen, aber es kann auch zu dummen Angewohnheiten führen, wenn man es zu lange/oft macht.

laoshu
05-12-2008, 13:22
Weshalb sollte es gut sein, so zu tun, als sei der Arm tot und würde nur durch die Hüfte bewegt? Das finde ich reichlich künstlich. Ich setze gerne alles ein, was ich habe.

Natürlich ist es künstlich! Wer hält schon beim tui shou seinen Arm an der Schulter fest? Nimm es einfach als einen didaktisch-methodischen Trick für Schulanfänger, der zwar künstlich ist, aber gut funktioniert. Und irgendwie scheinen solche Tricks nicht ganz so blöd zu sein, denn (Mist, wenn ich mir doch bloß die Quellenangaben merken könnte...) einige Meister haben ihren Schülern lange Räucherstäbchen zwischen Handgelenk und Schultergelenkansatz geklemmt, damit sie die korrregte Beugung des Arms in der Bewegung beibehalten. Auch nicht sehr natürlich, oder? Dann kann man noch eine Hand auf den Unterbauch legen und eine in den Rücken, um die Stellung des Beckens... Nicht jeder ist ein Naturtalent.
Wenn du alles einsetzt, was du hast... Hölle! Bitte schick mir per pm deine wahre Identität, damit ich auf einem push hands meeting weiß, wen ich mir unbedingt ansehen muss.
Liebe Grüße,
Deine
laoshu

pilger
05-12-2008, 23:19
Hallo, die Herren!
Freut mich, dass alle die Verlagerung des Schwerkraftzentrums durch Öffnen und Schließen des Cores sofort verstanden haben und gleich in die Hohe Schule des tui shou einsteigen konnten. Leider scheine ich zu den Bewegungslegasthenikern zu gehören. Mir reicht es momentan vollkommen, im Fixed Step zu trainieren und eben nicht mit dem Oberkörper herumzueiern oder mit dem Arm aus der Schulter im Brei zu rühren. Zum Glück habe ich einen weiteren motorisch eingeschränkten Trainingspartner gefunden, mit dem ich jetzt erst einmal das Bewegen aus der Hüfte heraus trainiere. Wir halten uns unseren Arm (oh ja, wir machen das auch erst noch einhändig!) am Schultergelenk fest und führen die Bewegungen nur durch Öffnen und Schließen der Hüftgelenke und Verlagerung des Schwerpunktes aus. Wenn du denkst, du solltest rennen, gehe langsam.
Alles Liebe,
laoshu



Autsch, verdammt, was hat mich gerade gebissen??? War das der Sarkasmus von dir Laoshu :D ??

Ganz im Ernst, ich glaube NIEMAND ist GLEICH in die hohe Schule des Tuishou eingestiegen! Hat aber auch NIEMAND gesagt, ne;)

Aber, dass sich aus einem Fixed Step irgendwann mehr entwickeln kann, sein einem doch erlaubt zu sagen.

Und Anfänger sind wir fast alle, zumindest wird es immer jemanden geben, der es nicht nur länger sondern sicher auch viel viel besser macht als man selbst. Und bei mir sind das noch suuuuuper viieeele, bei denen das zutrifft. Und trotzdem bleibe ich nicht beim Fixed Step, sonst mache ich ja nie den nächsten Schritt :)

Grüße
Pilger