Kennt Ihr das auch, die Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Kennt Ihr das auch, die Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau?



Vamacara
30-11-2008, 13:21
Wir alle kennen die beliebten Anfängerfragen "Welche KK/KS passt für mich?", und wir raten meistens - wenn wir nicht auf die SuFu verweisen - "mach ein Probetraining". Die Frage, die ich mir häufig stelle, ob uns die Suche nach der "eierlegenden Wollmilchsau" nicht ewig begleitet? Sind wir nicht alle auf der Suche nach dem perfekten System und nicht immer auf der Suche nach dem noch perfekteren System ? Ist Kickboxen, das aus dem All-Style-Karate und m.W. den vergleichenden Kämpfen entstanden ist, genau wie MMA oder die Abspaltungen diverser Künste nicht ein Beweis für die Suche nach dem besten System? Ich habe noch keinen Menschen getroffen, der nur ein System trainiert hat, selbst einer meiner früheren Lehrer, der Jahrzehnte seine Kunst bestritt, ging nebenher noch zu einem fremden Stil, um sein eigenes System bereichern zu können. Wir wissen zwar alle, dass es die Sau nicht gibt, aber hindert es uns an der Suche nach dem für uns Optimalen ?

sota
30-11-2008, 13:38
...schwer zu sagen, was das "Optimale" für jeden einzelnen darstellt. Ich würde es als optimal empfinden, wenn man dem Favoriten sein "Herzblut" schenkt und trozdem den Blick über den Tellerrand wagt. ....lernen kann man nie genug.

Die "eierlegende Wollmilchsau" wird doch nur deswegen ins Leben gerufen, bzw. am Leben erhalten, weil die Diskussion -mein System kann, macht, ist besser- nicht abreist, wie man an x-beliebigen alten und neuerstellten Themen sehen kann.

Vamacara
30-11-2008, 13:41
Geht das nicht in die gleiche Richtung? Warum führen Menschen solche Diskussionen? Für mich geht auch das um die Frage "Was ist das Optimum".

sota
30-11-2008, 13:43
Geht das nicht in die gleiche Richtung? Warum führen Menschen solche Diskussionen? Für mich geht auch das um die Frage "Was ist das Optimum".

...es geht in die gleiche Richtung, aber dennoch mit einer klaren Aussage:
Das Optimum bestimmt jeder für sich selbst. :)

Heros
30-11-2008, 14:08
Naja kommt wie gesagt immer auf die einzelne Person an.

Manch einer nimmt das nächste um die Ecke und ist damit zufrieden, der andere reist um die halbe Welt. Es liegt einfach am Einzelnen, was er erreichen will bzw was er braucht. Anfangs wollen die meisten wohl einfach kämpfen lernen, aber nach ner Zeit finden sie vllt ganz neue Seiten an dem ganzen. Der eine will in die sportliche Richtung, der andere in die geistige, der andere sieht eher den Wettkampf im Vordergrund etc. Anderen wirds nach ner Zeit langweilig und sie suchen was neues, warum net?

Perfektes System wirds wohl nie geben, aber es gibt sicherlich Systeme die sich für verschiedene Körpertypen oder Persönlichkeitstypen eher eignen und somit für diese nen besseres System darstellen, was halt näher am ,,perfekten" für den Einzelnen liegt.

Fazit: Wenn es ein perfektes System gibt, dann nur objektiv gesehen für den Einzelnen. Verallgemeinern ist in meinen Augen vollkommen unsinnig. Die Suche nach nem perfekten System für einen ist sicherlich berechtigt, aber halt vollkommen eigene Definitions Sache.

Triglyzerid
30-11-2008, 14:33
Ich habe noch keinen Menschen getroffen, der nur ein System trainiert hat

Ich schon. Meist sieht das Gespräch mit solchen Leuten so aus:
Ich: Tja, ich überlege mir jetzt noch parallel BJJ zu trainieren. Oder Shooto oder sowas. Hach, die MMA-Welt ist ja so vielfältig. Was meinst du?
Er: Was willsu? Ich mach Karade und wennu mir nochmal so kommst gibs was auffe Ohren.

Solche Leute triffst du hier natürlich eher selten. Das sind reine Pragmatiker. Ich wünschte, ich könnte das ähnlich sehen. Ich bin, wie wohl die meisten hier, etwas spinnerter.

kampftroll
30-11-2008, 14:35
ich denke über diese fragestellung kann man bücher füllen, wenn man sie denn umfassend abhandeln wollte. also fasse ich mich kurz.

- meines erachtens nach kommt diese fragestellung zumeist von weitgehend unkundigen, bzw. personen denen nur 1,2 oder 3 systeme in einfachsten grundzügen bekannt sind.
- außerdem kommen dazu ja noch diese "moden". damit meine ich scheinbare kausalketten von wertigkeit eines systems im vergleich zu anderen systemen, zB. judo wird von karate geschlagen, karate von kickboxen , kickboxen von bjj, usw. .
- es ist gänzlich unbekannt, dass es verschiedene zielrichtungen gibt. die ewige kampfsport vs. kampfkunst - diskussion. bzw. reine sv, körperbeherschung/körperschule, akrobatik, wettkampfsport(, bis zu den paramilitärischen geschichten)
- was man trainiert ist sehr häufig keine abwegung unter den eben genannten kriterien, sondern häufig von vielen anderen faktoren abhängig : angebot in der region, ruf des trainers, ein freund der dort trainiert, die soziale struktur in der gruppe, ein film oder beitrag - der den betreffenden so begeistert hat - der "das" jetzt auch können möchte[weil er es, als so "effektiv" oder was auch immer findet], entscheidungen der eltern, art und leistungsorientierung des trainings usw. kurzum der weg zur eigenen kampfkunst ist wohl in den wenigsten fällen rein von dem vorpunkt geprägt.
- nicht jeder ist für jede kampfkunst geboren. aber bis man "sein" system hat muss man eben schon ein bisschen probieren und erfahrungen sammeln. (genauso wie man nur in den seltensten fällen die erste freundin heiratet ;)
- bezogen auf die fragestellung "Ist Kickboxen, das aus dem All-Style-Karate und m.W. den vergleichenden Kämpfen entstanden ist, genau wie MMA oder die Abspaltungen diverser Künste nicht ein Beweis für die Suche nach dem besten System?" ja. offenbar ja. zumindest hatte sich MMA in sportlicher hinsicht genau das auf die fahnen geschrieben. jetzt kömmen die nächsten die es wieder aus reinen sv aspekten betrachten - da sieht es natürlich anders aus.
- mir gefällt die idee eines offenen systems. das mit der zeit geht, sich aber nicht von jeder mode überrennen lässt, gleichzeitig aber noch viele andere systeme betrachtet (nach bereicherungen).
- "Wir wissen zwar alle, dass es die Sau nicht gibt, aber hindert es uns an der Suche nach dem für uns Optimalen ? " - ebenso mein stand der dinge. auch entsprechend der eigenen zielvorgaben, da die bei jedem unterschiedlich sind ist das ergebnis ebenso indiviuell. aber sonst würden wir ja alle mt und bjj für den ring, wt und km für den ernstfall und capoeira zu vorführen betreiben - ist nur wieder die frage, wer so viel zeit hat.

mein bestimmt noch erweiterbarer senf:)

Schnueffler
30-11-2008, 14:53
Das bestimmt aber jeder für sich selbst!
Viele schauen sich um, um dann zu schauen, was das Optimum für einen selbst ist!
MfG
Markus

justizia
30-11-2008, 17:37
Ich gehe da mit einigen konform, jeder muss sein Optimum für sich selbst finden, ohne Praxis geht da gar nichts. Hier spielt aber nicht nur die Sportart/ Stilrichtung eine Rolle, es geht auch um das Privatleben und darin bestehende (Nicht)Freizeit.

Wenn ich alles unter einen Hut gebracht habe, Sport-Kinder-Haus-ehrenamtl. Tätigkeit-Job) bin ich mehr als froh, dass ich eine Richtung, nämlich Karate, verfolgen kann. Sicherlich würden mich auch andere Kampfsportarten interessieren, nur diesen nachgehen könnte ich auf keinen Fall, zumindest nicht parallel.

noppel
30-11-2008, 17:59
...es geht in die gleiche Richtung, aber dennoch mit einer klaren Aussage:
Das Optimum bestimmt jeder für sich selbst. :)

so siehts aus.

mit kaputten knien ist das optimum ein anderes als für völlig gesunde. für die selbstverteidigung ist das optimum ein anderes als für menschen, die perfektion in der bewegung suchen.

es gibt ein optimum. seine gültigkeit ist aber extrem stark von den anfangsbedingungen/wünschen abhängig und dieses wie auch immer geartete optimum wird letztlich wohl keine eierlegende wollmilchsau sein, sondern ein maßanzug.

Kraken
30-11-2008, 18:34
was da optimum ist hängt von einigen faktoren ab;)

hauptsächlich davon, wie man welche faktoren gewichtet;)


ist einem akrobatik wichtiger als kampffähigkeit sieht alles anders aus, möchte man hingegen ein möglichst leichtes training kann man schon vieles vergessen.


das optimum ist das was DIR persönlich am besten zusagt!

***Nakatomi***
30-11-2008, 20:41
bin total zufrieden!
man muss ja nicht alles gleichzeitig trainieren- sondern nach und nach aufbauen.
ich baue z.b. gerade einige zeit meine boxtechiken aus beim "nur boxen", aber wohlwissentlich fürs gesamtkonzept und meine kampfsportliche allroundausbildung.
immer an die basis gehen, das ist das geheimrezept für perfekte technik.

BenitoB.
30-11-2008, 20:47
ne,kenn ich nicht.wenn ich irgendwas aufgehört habe dann aus persönlichen gründen,weil mir irgendetwas nicht gefallen hat,aber nicht weil ich auf der suche nach was besserem,ultimativeren war,was das alte system in den schatten stellen könnte.
es gibt leute die dreimal jährlich ihre kampfkunst/sport wechseln und jedesmal diesen als den ultimativen sehen,und am alten das schlechtere suchen. meines erachten suchen viele von diesen leuten nur nach ausflüchten um sich wieder was neuem widmen zu können,weil es oft einfacher ist was neues anzufangen als in nem bekannten system gut zu werden.

Kannix
30-11-2008, 21:26
Nein, bin zufrieden. Kam zwar über verschiedene Kampfsportarten zum MT, aber mir fehlt nix. Oder gilt die Frage für Kampfsportler nicht. Und was verstehst Du unter einem System?

***Nakatomi***
30-11-2008, 22:25
für die selbstverteidigung ist das optimum ein anderes als für menschen, die perfektion in der bewegung suchen.


du ziehst schon wieder mauern!
ich will beides. und die kontrolle noch obendrauf- das ist für mich kampfsport.

teh_dude
01-12-2008, 16:41
oh ja... lange reise, aber ich glaube, nun das erste mal so richtig, mit PTK etwas gesichtet zu haben, daß ich als ziel bezeichnen kann. in manchen meiner kampfkünste/sportarten hab' ich mich gefragt "warum denn so??"... bei PTK ist das bisher ausgeblieben.
Da gab's einige "aha"-erlebnisse, als ich z.b. in JJ ohne nachzudenken einen PTK-move gemacht habe. Ich denke, solange man irgendwelche zweifel an seiner kamfkunst hat sucht man weiter nach ergänzungen/anderen künsten.