Down-Syndrom und KS [Archiv] - Kampfkunst-Board

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kobudo.de
10-12-2008, 22:01
Hallo,

ich wurde von einer Übungleiterin in meinem Verein angesprochen, welche Sport mit Leuten die das Down-Syndrom haben angesprochen, ob ich bereit wäre mit ihnen Kobudo zu trainieren. Jetzt wollte ich hier mal nachfragen ob hier schon mal jemand ein Kampfsporttraining mit ihnen gemacht hat und mir einen Erfahrungsbericht dazu geben kann.

Danke

Thomas

Aikempo
10-12-2008, 23:13
Moin.

Wir hatten im Verein ein paar Jahre lang eine Judogruppe, in der überwiegend Leute mit Trisomie 21 übten. Im Grunde genommen hatte mich das Training sehr an Kinder-Judogruppen erinnert. Allerdings waren immer zwei Trainerinnen anwesend, um die Gruppe gut und kontrolliert anzuleiten. Den Teilnehmern war m. E. nicht wirklich bewusst, welche Verantwortung in den Kampftechniken steckt. Die meisten waren äusserst lebhaft (im positiven Sinne), sensibel und energiegeladen, doch es mangelte ab und zu an der Kontrolle der eigenen Kraft.

Grüße
Dirk

pilgrim
10-12-2008, 23:29
Ich selbst hab noch nix in der Richtung gemacht, aber es gab bei uns (Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung) bis vor einer Weile eine Karate Gruppe. Die ist zu Ende gegangen, weil der Lehrer aufgehört hat.

Wenn es die Möglichkeit gibt, Dinge auszuprobieren und du keine prinzipiellen Bedenken hast, dann würde ich raten, es einfach auszuprobieren.

Ansagen:
Wir probieren aus, ob das funktioniert. Ihr sagt mir, ob es geht. Ich sage euch, ob es geht. Wir machen das eine klar bestimmte Zeit lang und dann sagen wir uns, ob wir das weiter machen wollen.

Du wirst großen Eifer und Ernsthaftigkeit erleben. Große Ehrlichkeit. Aber auch eingeschränkte Motorik. (Je nach Grad der Behinderung.)
Du wirst für dich selbst die Frage beantworten müssen: Was genau will ich eigentlich unterrichten? Was machen wir hier eigentlich?
Ich vermute, daß du nach dem ersten Training mehr oder weniger deutlich wissen wirst, ob für dich ganz persönlich kobudo und Trisomie 21 funktionieren oder eben nicht.

Ausprobieren, wenn möglich.

Grüße,
Carsten

pretty boy
10-12-2008, 23:53
wäre echt cool von dir wenn du sowas machen würdest
mein respekt hättest du dann auf jeden fall
weiter so

***Nakatomi***
11-12-2008, 09:00
der grad der "behinderung" in unserem sinne variiert bei menschen mit down syndrom sehr stark, deshalb kann man nicht von einem grundsätzlichen stand der konzentrations- und lernfähigkeit ausgehen.
auch ist die bereitschaft dafür von person zu person unterschiedlich und auch tagesformabhängig, wenn nicht sogar von moment zu moment anders.
wer keine lust hat, hat keine lust und zeigt dieses auch unmissverständlich.

das sonnige, heitere, spontane und offene wesen entlohnt einen ständig für das was man tut, jedoch muss man sehr viel geduld aufbringen und auch streckenweise etwas frust ertragen.
es ist in keinem fall mit kampfsportunterreicht im herkömmlichen sinne vergleichbar, auch nicht mit dem mit kindern.

es wäre professioneller und auch für deine klienten besser wenn du dich die erste zeit fachkundig begleiten und beraten lässt, um einfach auch selbst professioneller und routinierter einen leitfaden zu stellen und auch anderweiltig flexibel in der stunde reagieren zu können.
auch gibt es sicherlich gewisse momente, in denen du zuspruch brauchst, weil du den eindruck hast, dass dir alle auf der nase rumtanzen.

ich bin ein grosser freund dieser sonnigen gemüter, jedoch halte ich eher kunst und theater bzw judo oder karate mit ihnen für wirklich durchsetzbar.
wer die spontanität und das das grosse schauspielerische talent und ausdruckskraft der menschen mit down- syndrom kennt, möchte es nicht mehr missen.
aber einen bo o.ä. in die hand drücken- erst recht in der gruppe- würd ich ihnen trotzdem- oder eher deshalb nicht. manchen viellleicht, aber mit allen wirst du das nicht so hinbekommen ohne beulen und tränen.

dem wunsch der eltern ihre kinder zu fördern sollte man in wirklich allen bereichen nachkommen, da die erfolge mehr als spürbar sind.
jedoch solltest du, darauf wird auch gesetzt, tatsächlich vorher abschätzen können, ob es funktioniert oder nicht.
versuchen, und dann sagen es klappt nicht wäre eine grosse enttäuschung für alle beteiligten.
informier dich, bring dich ein, verbringe zeit mit ihnen, rede mit betreuern und schätze es ab- das kannst nur du.

ich wünsche dir aber viel erfolg- egal wie du dich entscheidest.

lg
nak

*Azrael*
11-12-2008, 09:09
@Nakatomi: Da ich mich in Kobudo als auch in Sachen Trisomie 21 nicht wirklich auskenne, inwiefern eignen sich Judo und Karate mehr als Kobudo?

***Nakatomi***
11-12-2008, 09:17
ich gehe davon aus, dass im kobudo der umgang mit waffen gelehrt wird.
aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

das wäre meines erachtens so, als würde man einen narcoleptiker zum taxifahrer machen.
man sollte innerhalb der möglichkeiten bleiben, damit derjenige sich und andere nicht versehentlich verletzt.

und man kann auch nur begrenzt rücksicht verlangen, das ist bei der manchmal eingeschränkten koordination einfach eine überforderung und übersteigerte erwartung, die ja auch die ausübenden traurig macht weil sie denken "ich kanns nicht, ich mache es nicht richtig". ich finde, das ist der wichtigste faktor überhaupt.

kanou65
11-12-2008, 09:24
wir versuchen in heterogenen gruppen "barrierefreies budo" zu realisieren.
bisher hatten wir es mit einem "downie" in der kinder-judo-gruppe versucht...und sind leider gescheitert.

dies lag nicht am dem jungen
-er war ein echt lieber,motivierter kerl-
sondern an unserer mangelhaften qualifikation.

dies holen wir nun nach,indem wir die kooperation mit professionellen einrichtungen suchen.

gut ding braucht weile-wir sind auf einem guten weg-
die netzwerkarbeit ist eine dsehr gute hilfe.

:)

***Nakatomi***
11-12-2008, 09:29
das ist wohl der knackpunkt.
wie siehst du den umgang mit waffen, , z.b. kurz- und langstöcken in dem bezug?
in einer durchweg down gruppe?

*Azrael*
11-12-2008, 09:52
ich gehe davon aus, dass im kobudo der umgang mit waffen gelehrt wird.
aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

das wäre meines erachtens so, als würde man einen narcoleptiker zum taxifahrer machen.
man sollte innerhalb der möglichkeiten bleiben, damit derjenige sich und andere nicht versehentlich verletzt.

und man kann auch nur begrenzt rücksicht verlangen, das ist bei der manchmal eingeschränkten koordination einfach eine überforderung und übersteigerte erwartung, die ja auch die ausübenden traurig macht weil sie denken "ich kanns nicht, ich mache es nicht richtig". ich finde, das ist der wichtigste faktor überhaupt.


Ich denk wenn man die eigene Kraft nicht unter Kontrolle hat sind auch Genickhebel und Würger nicht ungefährlich.

pilgrim
11-12-2008, 10:42
das ist wohl der knackpunkt.
wie siehst du den umgang mit waffen, , z.b. kurz- und langstöcken in dem bezug?
in einer durchweg down gruppe?
Sie arbeiten doch sonst auch völlig selbsrverständlich mit allen möglichen Werkzeugen oder Hilfsmitteln. Warum soll denn jemand, der mit Hammer, Messer oder Pinsel umgehen kann, nicht mit einem bo oder einer tonfa umgehen können?

Ich kann die Skepsis daher erstmal nicht recht nachvollziehen.

Grüße, Carsten

HolgerSVB
11-12-2008, 10:56
Sie arbeiten doch sonst auch völlig selbsrverständlich mit allen möglichen Werkzeugen oder Hilfsmitteln. Warum soll denn jemand, der mit Hammer, Messer oder Pinsel umgehen kann, nicht mit einem bo oder einer tonfa umgehen können?

Ich kann die Skepsis daher erstmal nicht recht nachvollziehen.

Grüße, Carsten

...vielleicht weil sie mit diesen Werkzeugen nicht das Kämpfen lernen!?
Bis auf ein bisschen Kubotan (gilt der als Waffe?) werden bei und kein Waffentechniken gelehrt. Wir haben zwar keinen Schüler mit Down-Syndrom, aber anderweitig geistig eingeschränkte Menschen. Denen würde ich keinen Umgang mit Waffen beibringen wollen. Nicht weil ich Angst hätte sie mißbrauchen diese Fähigkeiten, sondern weil ich als Trainer allein arbeite, und dann nicht wirklich Kontrolle hätte, dass beim Training nichts passiert.
Gruß
Holger

kobudo.de
11-12-2008, 11:38
Hallo,

die Stunde wird nicht von mir alleine gehalten, es wird immer eine Kooperation mit der Übungleiteren sein, welche auch sonst mit der Gruppe Sport betreibt und in dem Bereich die entsprechenden Ausbildungen gemacht hat.
Sie hat in der Gruppe vorher schon mal mit Escirma Leuten zusammen gearbeitet, was ganz gut geklappt hat, wobei der Escrima Trainer aber keine Zeit mehr dafür hat.
Das Training soll auf dem Hanbo aufgebaut werden und es wird erst mal um Grundlagen vom Handling und Grundtechniken gehen, wichtig für micht ist, das die Leute Spass und Freunde am Training haben.

MfG

Thoams

***Nakatomi***
11-12-2008, 13:01
Sie arbeiten doch sonst auch völlig selbsrverständlich mit allen möglichen Werkzeugen oder Hilfsmitteln. Warum soll denn jemand, der mit Hammer, Messer oder Pinsel umgehen kann, nicht mit einem bo oder einer tonfa umgehen können?

Ich kann die Skepsis daher erstmal nicht recht nachvollziehen.

Grüße, Carsten
"sie" haben nicht nur die reine äusserliche veränderung- eine veränderung der chromosomen bringt unter umständen auch eine vielzahl von anderen einschränkungen mit sich- organschäden und deren folgeschäden sowie verschieden ausgeprägte stadien geistiger behinderung.

d.h. in der praxis, dass ein teil der gruppe kein gutes sehrvermögen hat bis zur teilweisen oder vollständigen blindheit, der andere hört schwer bis garnicht, bei einem ist ein teil autismus dabei und er bekommt wutanfälle andere haben herzfehler und sind schon nach 10 min erschöpft.
jeder hat auch noch ganz spezielle stärken und schwächen, auf die man seinen stoff den man vermitteln will auch noch individuell zuschneiden muss.


es wäre schon schwer genug, menschen in einer kampfsportgruppe zu vereinen, die nicht geistig behindert sind und diese komplikationen mit sich tragen.

wenn man das wesen dieser besonderen menschen kennt, ist einem auch überhaupt nicht im geringsten einleuchtend, warum sie umgang mit waffen lernen sollten.
das sind "sonnenscheine".
freude an der bewegung sollte im vordergrund stehen- und keine feinmotorische konzentrationsintensive tätigkeit in der freizeit,
wo mattenräume doch zum spielen und rumtollen und "sich selbst spüren" einladen- ein ansatz der sehr wichtig ist, gerade bei down und einfach glücklich macht (auch beim zugucken :)).

völlig selbstverständlich, pilgrim, ist nur deine erwartung davon wie ein mensch funktioniert.
ich bin nicht skeptisch sondern aus erfahrung einfach nur realistisch.

und @ kobudo.de
ich finde es gut dass du so engagiert bist.
ich drücke euch sehr die daumen dass es funktioniert, vielleicht habt ihr ja bald eine gute truppe zusammen, die in ihren möglichkeiten auf einer wellenlänge liegt.
wenn sie im escrima schon erfolge hatte, klingt das doch ganz vielversprechend.
viel erfolg


zu meinem hintergrund:
ich habe hier einige monate vor der wm bei den vorbereitungen für das stück " ein herz ist kein fusball" an einer doku über das theaterprojekt "rambazamba" mitgearbeitet, welches sich nun fest etabliert hat.http://www.theater-rambazamba.org/
gegründet von einer theaterregisseurin, die ein kind mit trisomie 21 hat.eine tolle erfahrung, was möglich ist.
absolut empfehlenswert!
in meiner familie gibt es 2 down- fälle, in meinem freundeskreis mehrere kinder mit verschiedenen behinderungen bis zur kompletten geistigen behinderung mit blindheit und taubheit.
ich bin tante, freundin, babysitter und schmusebeauftragte und verfechterin der grenzenlosen förderung ohne überforderung

nur mal so um misverständnisse auszuräumen

pilgrim
11-12-2008, 14:23
"sie" haben nicht nur die reine äusserliche veränderung- eine veränderung der chromosomen bringt unter umständen auch eine vielzahl von anderen einschränkungen mit sich- ...
Ich arbeite mit "sie". Schon eine ganze Weile. Und mit vielen anderen Menschen mit geistiger Behinderung. In aller Regel stärker beeinträchtigt als Menschen mit Trisomie 21. Bis hin zu Menschen im Wachkoma.
Ich arbeite allerdings in aller Regel mit Jugendlichen und Erwachsenen.

Daß man die unterschiedlichen Beeinträchtigungen klären muß, versteht sich von selbst? Hörgeschädigt, Blind, Beine teil-gelähmt, Bandscheibenvorfall, Kniescheibe locke, Diabetes, Herz ... Gibts doch auch im ""normalen"" Dojo.

Daß nicht jeder KK üben muß, ist doch auch klar. Aber warum unterstellst du denn, daß sie nicht gerne Waffenarbeit machen möchten?
Ich kenne einen Haufen Leute, für die wäre spielen und herumtollen ziemlich peinlich: Selbstbewußte, erwachsene Menschen, oder auch Jugendliche, die es erwarten, ernstgenommen zu werden. Und die sehr zielgerichtet ihre Projekte angehen.

Ich denke, wir haben einfach unterschiedliche Menschen als Zielgruppe vor Augen und unterschiedliche Erfahrungen. Und vielleicht auch unterschiedliche Auffassungen von Förderung?

Diejenigen in unserer Einrichtung, bei denen ich mir vorstellen kann, daß sie an einem KK Training teilnehmen möchten und könnten, die könnten - in bestimmten Grenzen - auch mit einem hanbo umgehen lernen. Ob sie Lust dazu haben, müssen sie selber sagen.

In der angesprochenen Karate-Gruppe wurde sehr viel kata geübt.

@ kobudo.de:
Wenn ich es richtig verstehe, existiert die Gruppe bereits, wird fachlich begleitet und hat erfolgreich Escrima geübt.
Ich denke noch immer, die Hauptfrage ist, ob es für dich ok ist, was in Rahmen dieses Kobudo-Unterrichts ensteht.

Grüße,
Carsten

kobudo.de
11-12-2008, 14:44
Hallo Pilgrim,

für mich ist es ok, aber ein völlig neues Terrain. Für mich ging es darum von anderen Kampfsportlern, die schon Erfahrung im dem Bereich haben, ein paar Trainingstips zu erhalten um mich best möglich auf die Trainingseinheiten vorzubereiten. Bevor jetzt die Frage kommt wieso ich nicht die Übungsleiterin von der Gruppe frage, mit der hab ich auch schon gesprochen, da sie aber selber kein Kampfsport macht, ging es mir um die Sicht von Kampfsporltern da man wenn man es selber schon mal Trisomie 21 Leute unterrichtet hat ehr weiß mit welchen Problemen man rechnen muss.

Die Gruppe besteht bereit, und sie würde gerne mit Stöcken weiterarbeiten, daher wurde ich dafür angesprochen. Ich hab dafür schon zugesagt und das erste Training wird Ende Januar stattfinden.

MfG

Thomas

***Nakatomi***
11-12-2008, 23:05
Daß nicht jeder KK üben muß, ist doch auch klar. Aber warum unterstellst du denn, daß sie nicht gerne Waffenarbeit machen möchten?
Ich kenne einen Haufen Leute, für die wäre spielen und herumtollen ziemlich peinlich: Selbstbewußte, erwachsene Menschen, oder auch Jugendliche, die es erwarten, ernstgenommen zu werden. Und die sehr zielgerichtet ihre Projekte angehen.

Ich denke, wir haben einfach unterschiedliche Menschen als Zielgruppe vor Augen und unterschiedliche Erfahrungen.
nein, du hast einfach nicht richtig gelesen: wir sprechen von menschen mit down syndrom in verbindung mit waffen.
deine arbeit erhrt dich, deine polemik nicht.
wenn du mit absicht um zu stänkern meine aussagen aus dem kontext reisst, disqualifizierst du dich hiermit für mich als diskussionspartner. fertig
das ist eine frechheit, zu implizieren, ich würde anderweiltig behinderte ins kleinkindalter schiessen, nur weil du deine gesammelten "zielgruppen" einfach hinzuzählst, obwohl die garnicht teil der diskussion sind.

-talk to my hand-
milde ausgedrückt

pilgrim
12-12-2008, 09:11
nein, du hast einfach nicht richtig gelesen: wir sprechen von menschen mit down syndrom in verbindung mit waffen.
deine arbeit erhrt dich, deine polemik nicht.
wenn du mit absicht um zu stänkern meine aussagen aus dem kontext reisst, disqualifizierst du dich hiermit für mich als diskussionspartner. fertig
das ist eine frechheit, zu implizieren, ich würde anderweiltig behinderte ins kleinkindalter schiessen, nur weil du deine gesammelten "zielgruppen" einfach hinzuzählst, obwohl die garnicht teil der diskussion sind.

-talk to my hand-
milde ausgedrückt
Hoppla


wenn du mit absicht um zu stänkern …

Es tut mir ausgesprochen leid, daß du dich in dieser Weise angegriffen fühlst!
Das war ganz und gar nicht meine Absicht!
Ich wüßte auch nicht, warum Menschen, die mit Geistigbehinderten umgehen oder arbeiten, so etwas tun sollten.

Es ist mir nicht klar, was dich zu dieser harschen Reaktion veranlaßt? Ich verstehe es wirklich nicht.

Ich habe deine Aussagen überhaupt nicht in der Weise verstanden, wie du es mir unterstellst. Du hast mich komplett mißverstanden. :(


wir sprechen von menschen mit down syndrom in verbindung mit waffen.

Ja genau. Ich spreche in meinem Posting ausschließlich von Menschen mit Trisomie 21. Ich habe beim Schreiben konkrete Gesichter vor Augen gehabt.



… zu implizieren, ich würde anderweiltig behinderte ins kleinkindalter schiessen, nur weil du deine gesammelten "zielgruppen" einfach hinzuzählst, obwohl die garnicht teil der diskussion sind.
Mit unterschiedlichen Zielgruppen habe ich mich auf deine Formulierung "spielen und rumtollen" bezogen, die eben so gar nicht zu den Menschen mit Down-Syndrom paßt, mit denen ich täglich zu tun habe.
Daher habe ich vermutet, daß du dabei eher Kinder und schwerer behinderte Menschen vor Augen hast.
Während ich (u.a.) mit Jugendlichen und Erwachsenen Menschen mit Down-Syndrom arbeite, die zum Teil sehr selbständig sind.

Nicht alle, aber ein Teil von denen, die ich für so einen Kurs im Auge hätte, würde alleine mit dem Stadtbus dorthin fahren. So wie sie zum Fußball fahren, zum Schwimmen oder …



-----------------------------

Wenn ich deine Äußerungen jetzt noch einmal lese, dann scheint mir, daß du die Arbeit mit Waffen aufgrund bestimmter spezifischer Charakter- bzw. Persönlichkeitsmerkmale von Menschen mit Trisomie 21 nicht für richtig hältst:

Du schreibst von „besonderen menschen" und nennst sie "sonnenscheine".
Es sei daher „überhaupt nicht im geringsten einleuchtend, warum sie umgang mit waffen lernen sollten.

Verstehe ich dich richtig?

Grüße,
Carsten

FLEUR
12-12-2008, 09:17
In der Zeitung TKD aktuell war letztens ein schöner Beitrag über eine Frau mit Downsyndrom, die es sogar bis zur Deutschen Meisterschaft in Poomse gegen nicht behinderte Teilnehmer geschafft hat und sich dort gut behaupten konnte. Mein voller Respekt für eine solche Leistung, denke das gibt auch anderen einen Anreiz trotz Behinderung mit KK anzufangen

***Nakatomi***
12-12-2008, 13:14
Mit unterschiedlichen Zielgruppen habe ich mich auf deine Formulierung "spielen und rumtollen" bezogen, die eben so gar nicht zu den Menschen mit Down-Syndrom paßt, mit denen ich täglich zu tun habe.

aber zu denen , mit denen ich es zu tun habe.
ich freue mich aufrichtig, dass du es mit sehr selbständigen erwachsenen zu tun hast, die eine gute förderung erhalten haben.
ich habe auch einen "down" mann in meiner umgebung, der die filmhochschule im fach regie abgeschlossen hat.
das sind aber ausnahmen.
spielerisches judo und karate halte ich für perfekt.



Es tut mir ausgesprochen leid, daß du dich in dieser Weise angegriffen fühlst!
Das war ganz und gar nicht meine Absicht!
Ich wüßte auch nicht, warum Menschen, die mit Geistigbehinderten umgehen oder arbeiten, so etwas tun sollten.
oh nein- warum solltest du soetwas tun?:rolleyes::engel_3:

weisst du- von mir aus kannst du mit deiner gruppe auch in den schützenverein gehen oder ihnen den umgang mit messer- und stichwaffen beibringen! wenn du meinst, das wäre pädagogisch hilfreich und passt ins bild und sie brauchen das unbedingt- bitte. wenn du die verantwortung übernimmst- mach das!
is mir wurscht



fleur-
ich hab sie auch schon mal gesehen vor ein paar jahren bei der DM poomsae in hamburg.
gut- sehr akkurat:)

pilgrim
12-12-2008, 17:30
aber zu denen , mit denen ich es zu tun habe.Naja, deswegen meinte ich ja, daß wir wohl unterschiedliche Menschen vor Augen haben.

Wir haben es mit ganz unterschiedlichen Graden von Hilfebedarf zu tun. Es gibt sehr Fitte, aber genauso auch Menschen mit Trisomie 21, die bei uns leben, die sehr stark beeinträchtigt sind.

So gibts in in jedem unserer Häuser auch snoezelen-Bereiche. Bei uns leben sehr unterschiedliche Menschen. Manche könnten kobudo machen. Andere könnten das nicht.


ich freue mich aufrichtig, dass du es mit sehr selbständigen erwachsenen zu tun hast, die eine gute förderung erhalten haben.

Die Menschen, die bei uns leben, gut zu fördern und ihnen zu helfen, möglichst selbständige Erwachsene zu werden, genau das ist unsere Aufgabe. Das ist schlicht unser Job.

Es gibt kaum etwas Traurigeres, als wenn jemand zu uns kommt, bei dem man relativ gut ausmachen kann, was alles er oder sie hätte entwickeln können, wenn eine gute Förderung da gewesen wäre.

Wir haben eine Förderschule, kooperieren mit einer weiteren genauso, wie mit der Grundschule im Ort unserer Kinder- und Jugendeinrichtung.
Und ebenso achten wir im Erwachsenenbereich darauf, daß die Menschen sich ihren Möglichkeiten gemäß entwickeln können.


ich habe auch einen "down" mann in meiner umgebung, der die filmhochschule im fach regie abgeschlossen hat.
das sind aber ausnahmen.So jemand würde wohl auch kaum in einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung leben. Und so ein Ausnahmefall begnet mir daher auch nicht bei meiner Arbeit.


oh nein- warum solltest du soetwas tun?:rolleyes::engel_3:
Ja, warum?
Kennen wir uns?
Oder hast du mich in einem anderen Thread in diese Weise erlebt? (Extrem gestritten habe ich mich in der Tat in Atheismus-Debatten. Aber auch da habe ich mich stets bemüht, nicht persönlich zu werden. Auch wenn mir das ein paarmal nicht gelungen ist.)

Woher also rührt deine Meinung über mich?

Ich habe kein einziges Wort geschrieben, daß ich aus meiner Sicht nicht als sachlich begründet verstehe. Ich habe nichts von dem irgendwie herabsetzend oder stänkernd oder sonstwie negativ gemeint.

Ich habe zunächst vermutet, daß wir verschiedene Menschen vor Augen haben.
Inzwischen denke ich, daß du einfach Waffen und Menschen mit Down-Syndrom nicht zusammen bringen möchtest.


weisst du- von mir aus kannst du mit deiner gruppe Ich habe keine Gruppe von Menschen mit welcher Behinderung auch immer, mit der ich KK übe.
Ich bin von den Sportlehrern unserer Schule einmal angesprochen, ob ich grundsätzlich bereit wäre wie auch immer Aikido in den Unterricht einzubringen, wenn sie ein Konzept hätten, wie das passen und was da geschehen könnte.
Das habe ich zugesagt. Mehr bisher nicht.

Aikido unterrichte ich in einem Verein in meiner Freizeit.

Die Gruppe, die in unserem Sportverein KK geübt hat (die es nicht mehr gibt, weil der Lehrer aufgehört hat) hat Karate geübt. Dabei waren auch Menschen mit Down-Syndrom. Überhaupt nicht spielerisch, sondern sehr traditionell, wie ich gehört habe.
Ich war nie dabei.


auch in den schützenverein gehenIn dem Dorf, in dem ich bis vor kurzem gewohnt habe, hat die Lebenshilfe ein Wohnheim gebaut. Als die BewohnerInnen eingezogen sind - darunter viel mit Down-Syndrom - haben sie innerhalb kürzester Zeit die Organisationen und Vereine, die das Dorfleben prägen, besucht und angeschaut, wo und wie sie sich einbringen können.

Es hat nicht lange gedauert, da waren welche im Chor, in de Feuerwehr, in der kirchlichen Gemeindearbeit beider Konfessionen, im Sportverein, im Reitverein und eben auch im Schützenverein.
Ein dreiviertel Jahr später, beim Erntedankfest, war es, als hätten sie schon immer bei uns gelebt.
Was ist denn am Schützenverein auszusetzen?


oder ihnen den umgang mit messer- und stichwaffen beibringen! Es geht doch um den hanbo. Die Waffe aus dem kobudo, die dem Stock aus dem Escrima, das die da schon eine Weile betreiben, am nächsten kommt.


wenn du meinst, das wäre pädagogisch hilfreich und passt ins bild und sie brauchen das unbedingt- bitte. Ich sehe keinen grundsätzlichen Unterschied in der Qualität von Karate, Escrima oder Hanbo jutsu.

Und ja: Ich denke, daß auch für manche Menschen mit Trisomie 21 das Ausüben einer KK den gleichen positiven Effekt haben kann, wie für andere Menschen auch.


ich hab sie auch schon mal gesehen vor ein paar jahren bei der DM poomsae in hamburg.
Wenn ein Karate-Fauststoß oer eine Technik aus dem Taekwon do so funktioniert, wie er Gedacht ist, dann stehe ich im schlimmsten Fall hinterher nicht mehr auf. Karate bedeutet doch letztlich, seinen Körper wie eine Waffe zu benutzen.

Ich meine die folgende Frage wirklich ernst und würde mich echt über eine Antwort freuen:
Warum ist es ok, wenn diese Frau eine Kata (ich vermute das ist die japanischen Entsprechnung zu Poomse?) ohne Waffe laufen darf, aber mit wäre das nicht richtig?

Unsere Bewohner haben jedenfalls gewußt, was sie da üben. Das waren ganz interessante Gespräche von Aikidoka zu Karateka.


wenn du die verantwortung übernimmst- mach das!Das einzige, was ich Menschen beibringe - auch das Einzige, was ich Menschen mit Behinderung nahebringen würde, ist Aikido. Aikido ist eine rein defensive Kampfkunst. Angriffe gibt es nicht. (Der Trainingspartner macht sozusagen kein Aikido.)
Deswegen hab ich sie nämlich u.a. ausgesucht. Weil sie Möglichkeiten bietet, mit einem Angreifer - möglichst - ohne zerstörerische Techniken umzugehen.


is mir wurschtMir nicht.
Weder, was ich anderen Menschen beibringe, noch was du interessanterweise von mir denkst.

Grüße,
Carsten

KungFu Greven
14-12-2008, 10:47
Ich erinnere mich an meine Judozeit, wo wir jemanden mit Kleinwüchsigkeit und jemanden mit Down-Syndrom hatten, sonst aber eine normale Judogruppe.
Das ging hervorragend, weil der Lehrer für uns keinen Unterschied geschaffen hat.
Aber jede Gruppe entwickelt sich anderes und man muß jede Person in der Gruppe als Individuum sehen.

Für uns war es damals sehr schön, weil die beiden schon länger dabei waren, als ich damals und wir auch sehr viele erfahrene Schüler hatten, bei denen wir abschauen konnten und wir hatten damit Vorbilder. Niemand hätte gewagt, sich über irgendjemanden in der Gruppe lustig zu machen.
Die Mischung hat sicher auch negative Seiten gehabt. Wir mußten auch mal Rücksichtnehmen, aber das war nicht wirklich schlechtes...

Das ist jetzt fast 20 Jahre her.

D-Nice
17-12-2008, 16:30
he leute hab beim NBL jemand kennengelernt und diesem von dem downsyndrom menschen erzählt ... er hat gemeint dennis geb denen mal meine daten durch und wenn sie wollen können sie sich jederzeit bei mir melden, das mach ich hiermit .. p.s er meinte sie haben erfahrung mit downsyndrom menschen ;)

helmut gensler
passchendaelestr. 16

96487 dörfles-Esbach

tel kann bei mir angefragt werden ;)

lg dennis

Sven K.
17-12-2008, 17:46
he leute hab beim NBL jemand kennengelernt und diesem von dem downsyndrom menschen erzählt ... er hat gemeint dennis geb denen mal meine daten durch und wenn sie wollen können sie sich jederzeit bei mir melden, das mach ich hiermit .. p.s er meinte sie haben erfahrung mit downsyndrom menschen ;)

helmut gensler
passchendaelestr. 16

96487 dörfles-Esbach

tel kann bei mir angefragt werden ;)

lg dennis

Man könnte ihm auch ne PM schicken KLICK (http://www.kampfkunst-board.info/forum/member.php?u=38398) :D ;)

D-Nice
17-12-2008, 19:15
Man könnte ihm auch ne PM schicken KLICK (http://www.kampfkunst-board.info/forum/member.php?u=38398) :D ;)

ja mensch siehste michael kann.. ha.. noch einer ausm kkb der aufm nbl war!! :D:D , hätt ich jetzt auch nicht gedacht ..danke sven :)

Helmut Gensler
18-12-2008, 14:06
Ich bin an einer Schule für Körperbehinderte, Schüler mit weiteren Einschränkungen haben wir "natürlich" auch. Unbenanntes Dokument (http://www.schule-am-hofgarten.de) >> Projekte >> jigado
Bei uns hat es sich bewährt, auf die Grundlagen einzugehen, ohne weitere Waffen. Für die meisten "normalos" ist es schon am Rande der Überforderung, Hände, Füsse und die Stmung in Einklang zu bringen. Da setzen wir an. Und bei der Selbstverteidigung ist die "große Klappe" die erste erfolgverstprechende Waffe. Das wird in kaum einem Dojo im nötigen Umfang vermittelt.

kobudo.de
20-02-2009, 13:02
Hallo,

so nachdem ich jetzt die Trainingseinheit gegeben habe, muss ich sagen dass das eine sehr interessante Erfahrung war, und besser als gedacht geklappt hat. Die Leute und ich hat sehr viel spass mit ein ander und wir werden es wohl auch mal wieder holen.

Die Gruppenleiterin hat sich nach dem Training entschlossen sich im Bereich Kobudo weiter zu bilden, um diese auch ohne mich weiter führen zu können.

Viel Grüße

Thomas

Helmut Gensler
11-03-2009, 19:57
na also, genau das ist eingetreten, was zu erwarten war.
DU hast dir was überlegt, dabei die Trainierenden voll ins Kalkül einbezogen und eine eigene, engagierte Ansprechpartnerin war auch da.
Was will man mehr?

kobudo.de
13-03-2009, 08:25
Hallo Helmut,

hab ich nach meinen letzen Post so geklungen als wenn ich mehr wollte?

MfG

Thomas

Helmut Gensler
17-03-2009, 13:59
;-))) NEIN
Aber es gibt einfach Leute, die haben zu viel Sorgen vorher... und trauen sich dann zu wenig, oder vorsichtshalber aus juristischen Erwägunugen gar nichts.
Du machst PUNKT
prima !!