PDA

Vollständige Version anzeigen : Verhaltensauffällige Kinder



Kannix
13-12-2008, 14:53
Umso Älter ich werde umso öfter stelle ich fest: Früher war das aber nicht so. In vielen Fällen: Gottseidank.
Aber ich bilde mir ein dass es immer mehr auffällige Kinder gibt oder vielleicht auch nur Heckmeck drum gemacht wird.
Als meine Tochter mit 4 nicht alles so astrein ausgesprochen hat wurde von anderen Eltern angeregt mal zum Logopäden zu gehen. Das scheint sehr in Mode zu sein. Oder Grundschulkinder sind beim Psychologen aus verschiedenen Gründen.
Und was ich ganz krass finde: der Klassenlehrer meiner Tochter hat gesagt dass 3 Kinder wegen ADS oder ADHS medikamentös behandelt werden.Und dann hab ich mal rumgehört und herausgefunden dass das von vielen als ganz normal empfunden wird. Scheint ein Wundermittel zu sein und wird auch gern mal "ausprobiert", denn ADS ist ja schnell diagnostiziert. Und die Lehrer sind froh

Ich kenne mich damit nicht aus denke mir aber dass das doch keine Lösung sein kann. Wie sollen Kinder lernen mit ihren Problemen klarzukommen wenn es mit Mdeikamenten gelöst wird?

Spinn ich oder glaubt Ihr auch dass auf einmal die Welt voller Problemkinder ist weil man sie dazu macht, oder als solche diagnostiziert?

Markus11
13-12-2008, 15:07
Umso Älter ich werde umso öfter stelle ich fest: Früher war das aber nicht so. In vielen Fällen: Gottseidank.
Aber ich bilde mir ein dass es immer mehr auffällige Kinder gibt oder vielleicht auch nur Heckmeck drum gemacht wird.
Als meine Tochter mit 4 nicht alles so astrein ausgesprochen hat wurde von anderen Eltern angeregt mal zum Logopäden zu gehen. Das scheint sehr in Mode zu sein. Oder Grundschulkinder sind beim Psychologen aus verschiedenen Gründen.
Und was ich ganz krass finde: der Klassenlehrer meiner Tochter hat gesagt dass 3 Kinder wegen ADS oder ADHS medikamentös behandelt werden.Und dann hab ich mal rumgehört und herausgefunden dass das von vielen als ganz normal empfunden wird. Scheint ein Wundermittel zu sein und wird auch gern mal "ausprobiert", denn ADS ist ja schnell diagnostiziert. Und die Lehrer sind froh

Ich kenne mich damit nicht aus denke mir aber dass das doch keine Lösung sein kann. Wie sollen Kinder lernen mit ihren Problemen klarzukommen wenn es mit Mdeikamenten gelöst wird?

Spinn ich oder glaubt Ihr auch dass auf einmal die Welt voller Problemkinder ist weil man sie dazu macht, oder als solche diagnostiziert?

Volle Zustimmung, ist ja schließlich einfacher ein paar bunte Pillen zu kaufen die alles wieder gut machen, als sich hinzusetzen und um sein Kind zu kümmern.

In der Zeit wo beide Elternteile arbeiten ist eben die Zeit fürs Kind sehr knapp, da übernimmt der Fernseher oft die Rolle des Erziehers. (Jetzt nur als Beispiel gebracht.)

Deswegen bin ich sehr froh das ich bereits sehr früh (mit 5) angefangen habe einen Mannschaftssport (Eishockey) zu erlernen, weil die Trainer waren für uns nicht nur Trainer, sondern auch zum Teil Erzieher die uns vor dummen Dingen abgehalten haben.

Andere Kinder die ich kenne die nicht das Glück hatten das man sich so um sie kümmert (egal ob nur Eltern oder Vereinskollegen, usw) sind dann eben etwas seltsam geworden, bzw es noch immer. Das sieht dann eben nach ADS usw aus :(.

Mfg. Markus

Soju
13-12-2008, 15:11
Hej,
ich glaub Kinder sind grundsaetzlich immer noch das selbe wie damals als ich ein Kind war. Sie wollen spielen, Freunde treffen, Bloedsinn machen usw.

Das Problem sind in meinen Augen mehr und mehr die Eltern, die meinen Ihren Kids was gutes zu tun wenn sie unendliche Ansprueche and ihren Nachwuchs haben. Natuerlich alles nur zum "besten" der Kinder. Da werden Kinder zum babyenglisch, zu allen moeglichen (moeglichst "prestigetraechtigen") Sportarten geschickt, sie sollen moeglichst frueh lernen mit Computern umzugehen, sie sollen mindestens ein Instrument spielen, sie sollen natuerlich aufs Gymnasium (unabhaengig davon ob sie dafuer geeignet sind oder nicht) usw.

Man stellt Ansprueche ohne ende und vergisst dabei das wichtigste: das Kind sich selber in seinem eigenen Tempo entwickeln zu lassen. Natuerlich kann und soll man Kinder foerdern. Das besteht in meinen Augen aber mehr darin aktiv mit dem kind was zu unternehmen, die Neugier die jedes Kind hat zu bestaerken, ihm auch mal Grenzen aufzeigen....kurz: Sich mit dem Kind beschaeftigen. Als meine Mutter damals gemerkt hat dass ich gerne lese ist sie einmal die Woche mit mir zur Buecherei gegangen und ich konnte ausleihen was ich wollte, und wenn es nur Comics waren, dann war das eben so. Das ist nur ein Beispiel.

Wenn man Kindern andauernd Leistung abverlangt und es nur Anerkennung gibt wenn s9ie gut "performen" anstatt sie Kinder sein zu lassen braucht man sich nicht wundern wenn sie gestoert werden. Und dann ist es natuerlich praktisch mit irgendwelchen Drogen.

miskotty
13-12-2008, 15:11
teils teils.
es gibt natürlich fälle bei denen die diagnose schnell getroffen wird um eine begründung für das verhalten zu finden. auf der anderen seite gibt es bestimmte diagnosen noch nicht so lange, was nicht heisst das es die krankheit früher nicht gab, man hatte nur keinen namen dafür. dadurch blieben die kinder halt unbehandelt. trifft aber nicht nur auf ads zu, sondern auch legasthenie;Dyskalkulie.
jetzt kann man natürlich streiten, ob diese krankheitsbilder heute vermehrt auftreten oder nur besser erkannt werden;) und entsprechend behandelt werden können.

zum thema medikamente: aus meiner arbeit (früher in kitas) kann ich nur sagen das es durchaus fälle gibt wo es sinn macht, da bei einigen kindern ads so ausgeprägt ist, das sie ihre möglichkeiten nicht nutzen können. und dadurch können durchaus scwere folgen entstehen, die durch korrekte medizinische betreuung vermieden werden können. das ganze ist natürlich nicht als alleinige behandlung zu verstehen, sondern in kombi mit ergo, etc.

ach ja. das heute viele empfehlungen zu logopäden etc gegeben werden liegt auch schlicht daran das diese bereiche: sprachbildung,störungen in der erzieherausbildung verstärkt gelehrt werden. und dann wirds halt bei der geringsten auffälligkeit empfohlen. sonst heisst es beim ersten nicht erkannten fall gleich wieder :diese inkompetenten erzieher, bla bla
dagegen versucht man sich mit der empfehlung abzusichern

Soju
13-12-2008, 15:16
In der Zeit wo beide Elternteile arbeiten ist eben die Zeit fürs Kind sehr knapp, da übernimmt der Fernseher oft die Rolle des Erziehers. (Jetzt nur als Beispiel gebracht.)


Na ja, das kann aber auch nicht irklich als begruendung herhalten. Meine Eltern sind geschieden und mein Bruder und ich sind bei unserer Mutter aufgewachsen, die Vollzeit, teilweise im Schichtdienst gearbeitet hat. Und Fernsehen war reglementiert, er lief also nur wenn Mutter es erlaubte. Also mussten wir uns andere Beschaeftigungen suchen, worin wir auch immerbestaerkt wurden.

Na ja, manchmal gab es auch Aerger. Einmal wollten ein Freund, mein Bruder und ich Bauern werden. Also haben wir auf einem Feld Getreide geklaut, dann im schweisse unseres Angesichts ein etwa 4 mal 7 meter grosses Stueck Rasen im Garten bei uns entfernt (die Soden alle sauber aufgestapelt) und die rausgepulten Getreidekoerner ausgesaht. Als Mutter nach hause kam war der Befehl den Rasern unverzueglich wieder in ordnung zu bringen....ein Jahr spaeter hatten wir Weizen im Rasen stehen :D

Ratte
13-12-2008, 15:23
Gutee Erziehung kann nich die alleinige Lösung sein. Meine Eltern haben sich echt Mühe gegeben und trotzdem bin ich ein Assi geworden :D

Ne also das mit diesen Modekrankheiten ist mir auch schon aufgefallen, aber das ist nicht nur ADS sondern auch Allergien gegen alles Mögliche und bei erwachsenen das gleiche Spiel nur anders, anstatt Stress zu reduzieren hat man halt ne angesehene Krankheit und nimmt paar Pillen...wirklich arm.
Erinnert mich daran, dass vor 500 Jahren jeder besessen war wenn man nich wusste was er hatte und nun denkt man sich halt einfach nur nen anderen schicken Namen aus.

Mag ja sein, dass es wirklich Leute gibt die an sowas erkranken, aber ich bin mir ziemlich sicher die meißten bei denen sowas diagnostiziert wird sind es nicht.

Markus11
13-12-2008, 15:24
Na ja, das kann aber auch nicht irklich als begruendung herhalten. Meine Eltern sind geschieden und mein Bruder und ich sind bei unserer Mutter aufgewachsen, die Vollzeit, teilweise im Schichtdienst gearbeitet hat. Und Fernsehen war reglementiert, er lief also nur wenn Mutter es erlaubte. Also mussten wir uns andere Beschaeftigungen suchen, worin wir auch immerbestaerkt wurden.


Natürlich ist das nicht die komplette Begründung, damit wollte ich einfach zeigen wie ich das meine mit "die Eltern haben keine Zeit" ;).

Ich bin auch eine art Scheidungskind (Eltern nie geheiratet) aber hatte immer sehr viel Kontakt zu beiden Elternteilen, also ich weiß das es auch so geht.

Was ich meinte habe ich bei paar meiner Klassenkollegen beobachtet die , da wurde dem Kind Geld in die Hand gedrückt mit den Worten: "ich hab jetzt keine Zeit, hier hast du 100 Schilling, geh was schönes Spielen" anstatt sich mit ihnen zu beschäftigen, oder sie wurden vor den Fernseher gesetzt, oder oder oder, was ich eben zeigen wollte war das sich Eltenr gefälligst um ihre Kinder kümmern solln.

Wenn sie schon erwachsen und reif genug sind gemeinsam ins Bett zu steigen dann sollten (ist leider oft nicht der Fall) sie auch verantwortungsvoll und erwachsen sein sich um das so entstandene Kind zu kümmern.

Mfg. Markus

Kannix
13-12-2008, 16:52
zum thema medikamente: aus meiner arbeit (früher in kitas) kann ich nur sagen das es durchaus fälle gibt wo es sinn macht, da bei einigen kindern ads so ausgeprägt ist, das sie ihre möglichkeiten nicht nutzen können. und dadurch können durchaus scwere folgen entstehen, die durch korrekte medizinische betreuung vermieden werden können. das ganze ist natürlich nicht als alleinige behandlung zu verstehen, sondern in kombi mit ergo, etc.


Ich kann es leider überhaupt nicht beurteilen. Es hat mich nur sehr überrascht, dass aus einer Klasse drei!! Kinder unter Medikamenten stehen. Da ich die meisten schon aus dem Kindergarten kenne habe ich den Verdacht dass der ein oder andere den ich einfach als total verzogen eingestuft habe nun mit medikamenten auf Linie gebracht wurde. Ich weiß es aber nicht.
Klar, man kann natürlich argumentieren dass wenn die Eltern es nicht hinkriegen man somit eine Möglichkeit hat die Kinder am normalen Schulalltag teilnehmen zu lassen.

Ein anderes Mädchen wird nachdem sie in Folge eines Sturzes eine Gehirnerschütterung hatte wegen Ängsten therapiert. Ich würde sagen da wird ein Mädchen mit Neurosen produziert.
Der beste Freund meiner Tochter wird nach allen Regeln der Kunst gefördert. Der wird mal zu Bildungselite gehören. Er tut mir jetzt schon leid. Ein 7jähriger der seine Mitschüler damit nervt was er schon alles weiß. Wenn er vor der Klasse was sagen soll heult er. Der war schon beinahe beim Logopäden bevor der Mama gesagt hat, damit er nicht in der Entwicklung gehemmt wird. Jetzt ist er im Förderunterricht, ich denke weil er schon jetzt einen Riesendruck von zuhause hat. Er geht ins TKD, das fördert seine Konzentration. Der TKD-Unterricht ist totale scheiße, die machen die ganze Zeit nur Formen und ich Idiot habe Ihnen das auch noch empfohlen, da ich das Kinder TKD eines Studienkollegen kannte und das war Spitze.

Dann ein Junge(5) der eiskalt das Kanninchen des Nachbarkindes ertränkt hat und es wieder in den Käfig gelegt hat weil er eventuell eifersüchtig war. Er hat dann geklingelt um mal nach dem Kanninchen zu sehen.

Wenn ich soviele Fälle in meinem kleinen Sichtfeld sehe, dann frage ich mich schon ob die Welt verrückt wird.
Meiner Meinung nach sind es zwei Sachen: Zum einem werden Kinder verzogen. Aber zum anderen wird man so sensibilisiert, dass man leicht geneigt ist, bei früher als ganz normale Spinnerei erachtete Abweichung, sofort an irgendwelche Behandlungen zu denken. Ich ertappe mich bei dem Gedanken, dass meine Kinder verdächtig unauffällig sind. Obwohl, mein Sohn ist 2 1/2 und spricht noch nicht verständlich und schlägt gerne mal zu wenn er nicht kriegt was er will. Und wenn er nicht kriegt was er will brüllt er den ganzen Laden zusammen. Ich sollte mich mal nach einem guten Kinderpsychologen erkundigen;) (Obwohl, der soll mal Profiboxer werden)

dermatze
13-12-2008, 17:00
Hi Kannix,
ich denke mit solchen Diagnosen ist man oft sehr schnell. Gerade Lehrer sollten damit umgehen können müssen, wenn Kinder sich leicht ablenken lassen. Ist natürlich dann bequemer ein Defizit bei dem Kind zu sehen.
Wenn du dir mal den Wiki-Artikel zum Thema durchliest (auch die Diskussion dazu) wirst du bemerken, dass es auch kritische Stimmen gibt was das "Krankheitsbild" ADS angeht.
Außerdem:

Es besteht Sorge, dass die normale Unordentlichkeit von Kindern als Abweichend eingestuft würde. ... Es besteht Einigkeit unter Klinikern, dass das Verhalten einiger Kinder einen Grad erreicht, an dem es fehlangepasst ist.
[Quelle: Zimbardo]

Ebenfalls bekommst du bei Wiki. Tipps für weiterführende Literatur, sowie einen Hinweis darauf, wie stark (in %) sich die Anzahl diagnostizierter Fälle nach oben verändert hat weil die Bedingungen geändert wurden, bzw. was ADS ist-welche Symptome...)

Wenn du dir das Zitat ansiehst (..."fehlangepasst"...). An was denn fehlangepasst? An das Umfeld. Dann liegt es vielleicht am schulischen Umfeld, die eine Anpassung erschwert? Man geht ja immer von einem "Normalzustand" aus um eine Abweichung als krankhaft definieren zu können.

Klar gibt es auch hyperaktive Kinder. Nur so eine Diagnose sollte fachkundiges Personal stellen und nicht der Lehrer, Tierarzt oder Friseur.

bajo
13-12-2008, 17:06
Ich habe eine 9. Hauptschulklasse, da sind drei Schüler drin, bei denen im Laufe ihrer Schulkarriere ADHS diagnostiziert wurde.

Nun, es mag sein, dass es tatsächlich eine verschwindend kleine Minderheit von Kindern gibt, denen aus genetischen Gründen bestimmte Botenstoffe fehlen.
ABER: Die drei Jungs aus meiner Klasse gehören da bestimmt nicht zu. Wenn ich mir angucke, wie wenig das Elternhaus auf Durchhaltevermögen, Konzentration oder auch nur minimalste Grenzen achtet, weiß ich sofort, woher das vermeintliche Syndrom kommt.

miskotty
13-12-2008, 17:13
Ich kann es leider überhaupt nicht beurteilen. Es hat mich nur sehr überrascht, dass aus einer Klasse drei!! Kinder unter Medikamenten stehen. Da ich die meisten schon aus dem Kindergarten kenne habe ich den Verdacht dass der ein oder andere den ich einfach als total verzogen eingestuft habe nun mit medikamenten auf Linie gebracht wurde. Ich weiß es aber nicht.
Klar, man kann natürlich argumentieren dass wenn die Eltern es nicht hinkriegen man somit eine Möglichkeit hat die Kinder am normalen Schulalltag teilnehmen zu lassen.

Ein anderes Mädchen wird nachdem sie in Folge eines Sturzes eine Gehirnerschütterung hatte wegen Ängsten therapiert. Ich würde sagen da wird ein Mädchen mit Neurosen produziert.
Der beste Freund meiner Tochter wird nach allen Regeln der Kunst gefördert. Der wird mal zu Bildungselite gehören. Er tut mir jetzt schon leid. Ein 7jähriger der seine Mitschüler damit nervt was er schon alles weiß. Wenn er vor der Klasse was sagen soll heult er. Der war schon beinahe beim Logopäden bevor der Mama gesagt hat, damit er nicht in der Entwicklung gehemmt wird. Jetzt ist er im Förderunterricht, ich denke weil er schon jetzt einen Riesendruck von zuhause hat. Er geht ins TKD, das fördert seine Konzentration. Der TKD-Unterricht ist totale scheiße, die machen die ganze Zeit nur Formen und ich Idiot habe Ihnen das auch noch empfohlen, da ich das Kinder TKD eines Studienkollegen kannte und das war Spitze.

Dann ein Junge(5) der eiskalt das Kanninchen des Nachbarkindes ertränkt hat und es wieder in den Käfig gelegt hat weil er eventuell eifersüchtig war. Er hat dann geklingelt um mal nach dem Kanninchen zu sehen.

Wenn ich soviele Fälle in meinem kleinen Sichtfeld sehe, dann frage ich mich schon ob die Welt verrückt wird.
Meiner Meinung nach sind es zwei Sachen: Zum einem werden Kinder verzogen. Aber zum anderen wird man so sensibilisiert, dass man leicht geneigt ist, bei früher als ganz normale Spinnerei erachtete Abweichung, sofort an irgendwelche Behandlungen zu denken. Ich ertappe mich bei dem Gedanken, dass meine Kinder verdächtig unauffällig sind. Obwohl, mein Sohn ist 2 1/2 und spricht noch nicht verständlich und schlägt gerne mal zu wenn er nicht kriegt was er will. Und wenn er nicht kriegt was er will brüllt er den ganzen Laden zusammen. Ich sollte mich mal nach einem guten Kinderpsychologen erkundigen;) (Obwohl, der soll mal Profiboxer werden)

klar, es gibt extrem fälle in alle richtungen (eltern UND kinder);) da hab ich auch fälle gehabt, wo eindeutig die eltern das problem hatten und behandelt gehören.
aber ich würd die medis auf keinen fall verteufeln. es ist wie immer mit medikamenten: sie können richtig und falsch gegeben werden.
kommt auch auf den leidensdruck der kinder an. und prinzipiell ist es ja gar nicht verkehrt bei verdachtsmomenten der sache nachzugehen und sei es den verdacht auszuräumen. dazu kommt das es immer weniger kinder gibt und eltern jahrelang eingetrichtert bekommen, das ihr kind OPTIMAL gefördert werden muss um in der gesellschaft klarzukommen. da haben ja eigene ängste genau so mitzutun. wenn in den elternzeitschriften dann immer steht das in der altersspanne 3- 10 die grundsteine gelegt werden und danach der zug abgefahren ist (übertrieben ausgedrückt) wär es geradezu verantwortungslos ihm diese förderung zu verweigern;). und da es ja so viele bereiche gibt (wo auch noch finanzielle aspekte der anbieter mitspielen) wird halt gefördert bis das kind überfordert ist. dadurch entstehen neue probleme die dann terapiert werden...

Helmut Gensler
15-04-2009, 12:06
Sogar die Kultusministerien geben zu, dass bis zu 40 % (!!) der Grundschulkinder irgendeine Auffälligkeit haben: körperlich-motorisch, sprachlich, Verhalten, ....
ADHS ist da nur ein -medienmäßig gut bearbeiteter- Bereich, denn da verdient die Pharmaindustrie gut mit. Ich habe in meinem Berufsfeld auch Kinder mit AHDS zu tun. Bei einigen ist das Medikament unumgänglich und es hilft richtig. Bei anderen wäre eine passende, liebende, fürsorgliche und Grenzen setzende Erziehung die weitaus Methode. Und ziemlich schlecht kann es Kindern gehen, die von ihren beiden voll arbeitenden eltern dann "optimal gefördert werden lassen".... von Profis natürlich, also rund um die Uhr verplant und eingespannt.
Wie sangen schon die Beatles? ... money can´t buy you love.

kingoffools
15-04-2009, 12:10
Die Zeiten haben sich wohl geändert.

Ich wäre früher niemals auf die Idee gekommen, Autos zu beschädigen, Häuserfassaden zu besprühen etc.

Unsere Streiche waren lustig und haben nie wirklich jemandem geschadet.

Und wer ist an dieser Entwicklung schuld ? Ich hör´se schon wieder um die Ecke kommen, die Gegner der Video- und Computerspiele :o

dermatze
15-04-2009, 12:51
"...und wer wer hat an dieser Entwicklung Schuld?"

Der Zeitgeist, der böse..:o

Trinculo
15-04-2009, 13:11
Sogar die Kultusministerien geben zu, dass bis zu 40 % (!!) der Grundschulkinder irgendeine Auffälligkeit haben: körperlich-motorisch, sprachlich, Verhalten, ....

Ach Gott, sieh Dir mal eine Normalverteilung an. Du hast es selbst in der Hand, wieviele % Auffälligkeiten Du hast - ist nur die Frage, wo Du die Grenze setzt. Am besten einfach alles, was mehr als 5% links oder rechts von der Mitte liegt wegtherapieren ...

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/3/34/Normalverteilungen_verschiedene_Parameterwerte.png/800px-Normalverteilungen_verschiedene_Parameterwerte.png

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Normalverteilung

DieKlette
15-04-2009, 13:25
Nicht die Kinder verändern sich, sondern die Welt um sie herum.

Vieles "auffälliges" Verhalten ist völlig natürlich. Das immer mehr Kinder Ticks haben liegt einfach an der Tatsache, dass wir ihnen immer mehr zumuten: Stress, Leistungsdruck, Konsumscheiße, zu wenig Sport, zuviel PC, allgemein unterdrückter Bewegungsdrang, Psychoscheiße, vorallendingen Ängtste, die von Eltern auf die Kinder übertragen wird.

Aber:
Es ändert nichts daran, dass es z.B. ADS WIRKLICH gibt. Sicherlich ist da manches schwachsinnig, allein die Unterteilung in hyperaktive und nicht hyperaktive ADSler(manche kehren das nur nach innen, weil sie auf ihre Umwelt nicht klarkommen). Ich kenne keinen nicht hyperaktiven ADSler.

Und wenn wir schon bei ADS wären, da würde ich doch gleich gerne wieder mal mit einigen Vorurteilen aufräumen.

a.) Ist es keine Krankheit, sondern eine genetische Andersartigkeit
b.) Sind diese Kinder zumeist extrem klever und talentiert in vielen Bereichen.

Für die, die das Thema interessiert:

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f15/gro-anteil-vollkontaktsportlern-ads-77672/

Keine Ahnung, warum das Thema dicht ist, aber naja.

Hier noch interessanter Link:

http://www.thomhartmann.com/2007/11/01/thom-hartmanns-hunter-and-farmer-approach-to-addadhd/


Gruß

Julian

Helmut Gensler
15-04-2009, 14:16
Diese Grafik ist mir aus meinem Studium sehr wohl bewusst. Das echte Problem besteht darin, dass diese "Problemkinder" in irgendeiner Form als therapiebedürftig oder sonst was gesehen werden. Ein Abschieben an Förderzentren, Psychologen, Kliniken oder eine Medikation ist halt relativ praktisch: da kümmern sich Profis drum! ???
Aber selbst sich überlegen, was man besser machen könnte, das ist ganz schwierig für viele. Ich erlebe schon "beratungsresistente Eltern und Lehrer" in meiner Arbeit.

Trinculo
15-04-2009, 14:23
Die "Problemkinder" werden erst durch die Definition zum Problem. Ab wann ist jemand über- oder untergewichtig? Wieviel % darf er vom Mittelwert abweichen? Schon darüber kann man sich endlos streiten.

Was das Verhalten angeht, wird es noch viel komplizierter, da man da nicht ohne Weiteres "messen". Da wird dann von speziell "sensibilisierten" Pädagogen beobachtet, und wer sucht, der findet auch. Sobald jemand ein vermarktbares "Heilmittel" für irgendetwas gebastelt hat, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die richtigen "Kranken" gefunden haben.

Jackson1
15-04-2009, 14:35
@trinculo

:halbyeaha

Helmut Gensler
15-04-2009, 15:14
völlige Zustimmung!!
Eine Problem dabei ist, dass in der Lehrerausbildung diese Problemkreise höchstens peripher angesprochen werden. An potentiellen Lösungsstrategien arbeitet da niemand.
Aber die Lehrer vor Ort sollen es dann wieder richten... und der fiktive nächste Rechtsanwalt droht, wenn man sich nicht an die Vorschriften hält, sprich: Arzt oder Psychologen einschalten. Alles in allem, eine verfahrene Situation für viele.
Na ja, ich machs etwas anders in meinem (Sport)Unterricht und es klappt ganz gut.

Trinculo
15-04-2009, 15:26
völlige Zustimmung!!
Eine Problem dabei ist, dass in der Lehrerausbildung diese Problemkreise höchstens peripher angesprochen werden. An potentiellen Lösungsstrategien arbeitet da niemand.
Aber die Lehrer vor Ort sollen es dann wieder richten... und der fiktive nächste Rechtsanwalt droht, wenn man sich nicht an die Vorschriften hält, sprich: Arzt oder Psychologen einschalten. Alles in allem, eine verfahrene Situation für viele.

Das Problem ist: sobald die Eltern per TV & Klatschpresse entsprechend "geschult" sind, hat der Lehrer ohnehin verloren. Der muss ja völlig inkompetent sein: das Kind hat alle möglichen "Syndrome", die gerade "in" sind, und dieser dusselige Lehrer bemerkt es nicht einmal ...

Bombylus maior
15-04-2009, 15:49
Der Sohn meines Cousins hat tatsächlich ADHS. Das merkt man recht deutlich. Ist er gut auf seine Medikamente eingestellt, fällt ihm selber das Leben leichter. Uns auch. Es ist demnach nicht alles Blödsinn.
Der Hang zum Drogenmissbrauch (auch von seiten der Erziehenden) ist recht verbreitet. Die Vorschreiber haben die Bandbreite der Beweggründe eigentlich recht gut zusammengefasst. Manch Elternteil ist auch nur verzweifelt.

Die Scharlatanerie beginnt dort, wo kaum messbaren Symptome zu einer ersponnenen Gesamtsymptomatik aufgebauscht werden. Alle Kinder die in "Krieg der Knöpfe" oder den unsterblichen "Die Heiden von Kumerow" Helden sind, wären heute vermutlich jugendkriminell oder ADS / ADHS - verdächtig. Es ist eine Zeit, die für Kinder (hier in der BRD) viele Reize bietet aber wenige davon taktil und emotional erlebbar macht. Das muss zu Spannungen führen.

Die typischen Eltern, welche ihre eigenen Defizite durch ihre Kinder zu kompensieren suchen, will ich nachfolgend skizzieren.

Viele Eltern sind heute übervorsichtig und packen ihre Kinderchen in Watte ein. Wenn man nur ein Kind hat, ist das sehr verständlich und keine neue Erscheinung. Auch Eltern haben Verlustängste. Gleichzeitig fordern dieselben oft Leistungen von ihren Kindern, die auch für einen Erwachsenen ungemein fordernd wären. Beispiel: Mit mir trainierte mal ein Mädel, 11 Jahre alt, die besuchte neben ihrem ganz normalen Unterricht (5 - 7 Stunden pro Tag + Hausaufgaben) noch zwei AG's, Musikunterricht (Geige!), Tennis, Sprachkurse in Englisch, Spanisch und Französisch, fakultativ Latein, BBT und ich glaube noch irgend etwas. Natürlich leistungsorientiert. BBT haben die Eltern dann für sie abgemeldet. Weil Sie mit den 24 Stunden am Tag nicht mehr hinkam und BBT keine Pokale bringt. Kein Scheiß, das war die Begründung! Schlafstörungen, Essstörungen, Verspannungsschmerzen, isolationsbedingte Hänselei und damit natürlich ein steiler Sturz in den Noten, waren die Folge der Belastung. Nicht das die Eltern den Rest der Forderungen eingeschränkt haben, nein sie haben das entfernt, was der jungen Dame tatsächlich Spaß gemacht hat und wo sich ein loyaler Freundeskreis herauszubilden begann. DAS ist übel! Aber es hat nicht zu sichtbaren Verhaltensauffälligkeiten geführt. Eher zur Selbstvernichtung. Heute ist das Mädchen von damals eine Art Sekretärin im gehobenen Dienst, meines Wissens allein und hat einen Hund. Dafür hat man ihr die Kindheit mit Scheiße zuzementiert.
Vielleicht wäre es sinnvoll, Lehrpläne individueller zu gestalten, auf Neigungen abzustimmen (ohne das Kernwissen einzuschränken) und allzu ambitionierten Eltern einen Bremsklotz zwischen die Beine zu hauen.

Im Endeffekt müssen Kinder "Nein" sagen lernen und dafür auch die HAndhabe kennen lernen. Das hilft gleichzeitig gegen viele Übel. Zum Beispiel keine Bonbons von Fremden zu nehmen und die eigene Situation realistisch bewerten zu können. Aber Drogen gegen Störungen die dem Kind tatsächlich messbar schaden - nicht immer die schlechteste Wahl.

B.m.

P.S.: Natürlich durfte das Mädchen nicht mit dem Fahrrad oder der Bahn fahren. Mami hat sie von jedem Ort abgeholt und zum nächsten bugsiert. Mama klagte unserem Trainer gegenüber dann auch fast immer über den Stress, ihre Tochter zum Training fahren zu müssen. Die arme Frau. Doofes Miststück! Dabei hätten wir fast den selben Heimweg gehabt. Drei junge Ritter und eine Maid - ich glaube da wäre nix passiert.

Kannix
15-04-2009, 15:50
Na ja, ich machs etwas anders in meinem (Sport)Unterricht und es klappt ganz gut.
Das würde mich interessieren.

Lykaner
15-04-2009, 19:49
Manche Kinder hatten ab und an einen an der Klatsche, das war schon immer so :rolleyes: ... wenn ich da an manche Soziopathen von früher denke :p ... allerdings war es früher doch so, daß man von Papa paar aufn strammen Hosenboden gekriegt hat, und heute eher in die Medikamententüte gegriffen wird :rolleyes:

nointerest
15-04-2009, 20:07
Oh ja, ein leidiges Thema das alles.

Einerseits, klar, es sind halt heute Dinge bekannt die man früher nicht kannte. Der "berühmte Zappelphillip" ist heute schwer ADHS-krank. Ist ja erstmal gut wenn man diagnostizieren kann dass es ein Problem gibt, und wenn man weiß dass ab einem bestimmten Punkt das Kind sich selbst im Weg steht (und was dagegen tut u.a. mit Medikamenten).

Aber dann ist halt auch viel Leichtigkeit dabei - von den Ärzten und den Eltern. Die Ärzte verschreiben einfach mal "alles was es gibt" und die Eltern nehmens einfach. Da gibts viele Beispiele.

Ein Karate-Kollege hat ein Kind, da wurde ADHS oder so diagnostiziert. Das Medikament wurde gleich angeboten. Der Arzt war recht überrascht als der Vater dann nach Alternativen fragte - das kam ihm noch nie unter. Diese Eltern nehmen nicht einfach alle Pillen - das Kind macht u.a. jetzt Reiten.

In meiner Familie hat ein Kind motorische Probleme gehabt - das zog sich quasi seit kurz nach der Geburt durch. Er bekam Frühförderung - also Ergotherapie, begann dann mit... 6? Fußball. Die Ergo hat sehr gut funktioniert - die Motorik hat sich gut entwickelt. Im Fußball ist er jetzt nicht der "Held der Mannschaft" - das wird er nie werden. Aber seine Motorikprobleme hemmen jetzt andere Dinge nicht mehr (was die Feinmotorik angeht z.B. Stifthaltung ---> daraus resultierende Probleme in der Schule). Er ist jetzt halt "normal" - macht gern Sport, kann das auch machen.

Gerade solche Dinge - wo man ebend nicht in die Medikamentenkiste greift finde ich dann ganz gut. Gegen Logopädie ist ja nichts zu sagen, aber man muß dann das Kind auch daheim sprachlich fördern. Für mich heißt das in erster Linie: Das Kind reden lassen. Wenn ich ne Frage stelle, ja, es dauert nen Moment bis so ein 4jähriger Knirps sich die Antwort zusammengepackt hat - aber die Zeit hab ich dann halt auch. Viel erzählen lassen (was hast Du da und da gemacht? Erzähl mal was das für ne tolle Attraktion beim Volksfest/im Tierpark war...). Nicht "ständig" gleich korrigieren, sondern einfach selbst richtig reden (also nicht a la "nein, das sagt man so, ein Wort gleich nochmal korrekt vorgesprochen, bewußt - sondern ebend einfach selbst beim Erzählen richtig aussprechen/reden, wenn man wiederholt mehr a la "ach so, xyz" oder "ja toll! xyz").

Fazit:
Therapie, Medikamente können notwendig sein und helfen dann bestimmt auch gut. Aber damit allein ists halt nicht getan.

Na ja, und dann ist man heute ebend "sensibilisiert" wie dann einer hier schrieb - man will das Beste fürs Kind und Hobbies sind ja wichtig und so. Ausprobieren kann man ja auch, aber dann muß man normal auch wieder aufpassen dass es nicht zu viel wird - ebend das Kind! was rauskicken lassen wenn nötig.

Und diese Fahrerei von den Eltern:
Ich weiß nicht - wir sind früher im Dorf einfach mal rumgezogen, haben geguckt wer halt da ist, Zeit hat (in der Stadt mags anders aussehen). Heute werden Besuche stets sorgfältigst geplant, und dann wird man natürlich hingefahren! Selbst wenns im Dorf ist oder im Nachbardorf.
Ergebnis ist dann, wenn man im Ort schnell mal wohin will - kommt die Frage (von nem 8jährigen) "mit dem Auto?" - boah ist mir da der Hut fast hochgegangen. Ich hab dann gesagt "ne, wir laufen natürlich". Ist auch aus der Familie...
Und dann werden die Kinder immer dicker, und müssen sofort in 3 Sporteinheiten/Woche.
Klar, man muß Kindern beibringen dass sie bei Fremden nicht anspringen dürfen (Bonbons, Hund usw) - aber meine Güte - wenn ich ein Kind auch mit 10 und 12 noch rumfahre wird es nie selbständig. Aber dann gehts mal in die "höhere Schule", da muß es sich dann in der Stadt allein bewegen - wie soll das dann erst gehen?

Ich hoffe inständigst, dass ich zumindest ein paar dieser Fallen umgehen kann wenn ich mal Kinder habe. Ich hoffe es wirklich sehr...

sota
15-04-2009, 20:34
Zitatauszug:
Oh ja, ein leidiges Thema das alles.
.....
Ich hoffe inständigst, dass ich zumindest ein paar dieser Fallen umgehen kann wenn ich mal Kinder habe. Ich hoffe es wirklich sehr...

...es ist ein leidiges Thema,...wahrscheinlich war es das schon immer, so wie viele Vorposter vor mir geschrieben haben. Und es wird immer komplizierter (gemacht). Vorsichtig wäre ich jedoch bei dem Thema A(H)DS. Diese Kinder, und auch deren Eltern sind nicht wirklich zu beneiden -vorausgesetzt es wurde genau untersucht und diagnostiziert-. Der Griff zur Tablette ist bei vielen nicht nur gut sondern auch notwendig. Dennoch verurteile ich Eltern, die damit sehr sorglos umgehen und es als "einfache" Lösung handhaben.

Meine persönliche Sicht und Meinung zu dem Thema ist: Viele Eltern haben entweder nicht den Mut oder keine Lust zum Erziehen.
Ist es nicht einfacher, das Kind walten und schalten zu lassen, die Medienflut übernimmt dann quasi die Unterhaltung des Sprößlings?
Schwierig und zeitaufwendig ist es Regeln zu erstellen und auch vorzuleben. Zum Durchhalten dieser kommen noch weniger.
Nervig das Diskutieren und Erklären, wozu gibt es denn Erzieher und später Lehrer?!
Physiotherapie und Motorikschulungen gibt es nicht im Katalog, sondern es muß ein Arztbesuch stattfinden, Anträge gestellt und sich evtl. mit der Krankenkasse auseinandergesetzt werden. Gute Therapeuten sind nicht an jeder Ecke zu finden, auch hier wiederum Wartezeiten und Terminabsprache.
...evtl. sind längere Anfahrtswege in kauf zu nehmen....

Und jeder will seinen kleinen Star,....drum gehen Max und Moritz zum Fußball, natürlich,...und Liesa mit Marie zum Kindertennis. Weil das ja so chic ist....

Und nicht zu vergessen: Eltern sind heute nicht mehr "Erzieher" sondern beste Freunde des Knirpses oder besser ausgedrückt "Kinderversteher". Sie verstehen einfach, wenn das Kind ihnen mitteilt, was gut ist und was nicht. Und so soll es sein, nicht wahr? -Achtung Ironie!-

Ich wünsche vielen Eltern mehr Mut zum Erziehen. Mut auch als "Rabenelternteil" vor der Klugscheißnachbarschaft dazustehen, nicht immer alles pädagogisch wertvoll zu gestalten.....sondern einfach richtungsweisend zu sein. Grenzen zu setzen, damit sich die Kinder innerhalb dieser sicher bewegen und entwickeln können.
LG
-sota-

Trinculo
15-04-2009, 20:54
Und nicht zu vergessen: Eltern sind heute nicht mehr "Erzieher" sondern beste Freunde des Knirpses oder besser ausgedrückt "Kinderversteher". Sie verstehen einfach, wenn das Kind ihnen mitteilt, was gut ist und was nicht. Und so soll es sein, nicht wahr? -Achtung Ironie!-

Klar, Kinder sind ja auch kleine Erwachsene und sollen auch so behandelt werden :p

kanken
15-04-2009, 21:14
Kinder sind leider häufig die Projektionsfläche Ihrer Eltern. Wie sollen die Kleinen einen vernünftigen Start ins Leben bekommen, wenn Mama und Papa mit Ihrem eigenen Problemen nicht klarkommen? Aber wenn man denen das andeutet ist man ja inkompetent und hat keine Ahnung. Medikamente machen ja vieles so einfach... (obwohl sie manchmal, wenn der Karren weit genug im Dreck ist, absolut notwendig sind)

Grüße

Kanken

sota
15-04-2009, 21:15
Klar, Kinder sind ja auch kleine Erwachsene und sollen auch so behandelt werden :p

...genau das ist der Punkt. Mit allen belasten und anschließend wundern, warum die Tragfähigkeit nicht gegeben ist. ;)

Trinculo
15-04-2009, 21:17
...genau das ist der Punkt. Mit allen belasten und anschließend wundern, warum die Tragfähigkeit nicht gegeben ist. ;)

Das einzige, was Kinder lernen, ist: wenn sie das imitieren, was die Erwachsenen "diskutieren" und "argumentieren" nennen, müssen sie nicht mehr das tun, was die Erwachsenen ursprünglich von ihnen wollten :p

sota
15-04-2009, 21:21
Das einzige, was Kinder lernen, ist: wenn sie das imitieren, was die Erwachsenen "diskutieren" und "argumentieren" nennen, müssen sie nicht mehr das tun, was die Erwachsenen ursprünglich von ihnen wollten :p

Recht hast Du,....aber dieses meinte ich mit pädagogisch wertvoll. :rolleyes:
Eltern müssen nicht jede Kleinigkeit diskutieren. Einfach mal handeln,...Richtung vorgeben, fertig.

Trinculo
15-04-2009, 21:23
Richtung vorgeben, fertig.

Die könnte ja falsch sein, bibber ... lieber das Kind entscheiden lassen :D

17x17
15-04-2009, 21:24
viele nennen hier den Leistungsdruck als Ursache für die Schwierigkeiten der Kinder, wie z.B. ADS - aber das klingt so, als würde feststehen, dass die Kinder tatsächlich Krank sind. Aber die Frage, die Kannix in den Raum wirft


glaubt Ihr auch dass auf einmal die Welt voller Problemkinder ist weil man sie dazu macht, oder als solche diagnostiziert?

finde ich ganz gut. Haben die Kinder überhaupt einen Rappel, oder ist die Umwelt einfach nur immer weniger auf Kinder eingestellt?

Ich würde sagen, dass es darauf ankommt. Ein Elternhaus, dass Kinder Kinder sein lässt ist sicherlich schon einmal ein Anfang um Gesund an Körper und Geist zu bleiben.

Den ersten Teil der Frage "weil man sie dazu macht" im Sinne von "dahin erziehen, treiben" würde ich also mit "Ja" beantworten. Kinder die überhaupt keine Bewegung bekommen und nie ihre Spannungen körperlich abbauen, werden zumindest hibbelig/zappelig (und somit für ihre Umwelt anstrengend/nervig)

Und dann zum Diagnostizieren: Ich glaube heute braucht alles unbedingt einen Namen, es muss deklariert sein. Wenn jemand sagen muss "ich komme mit meinem Sohn nicht richtig klar. Er gehorcht nciht, hat seinen eigenen Kopf und so....... und dann schreit er manchmal und ist ganz wild ......... und irgendwie ist er nie richtig ausgelastet.... bla, bla, bla.", dann ist das etwas, mit dem man sich auseinandersetzen muss. Wenn man statdessen aber einfach sagen kann "der Junge hat ADHS." - dann ist man doch irgendwie fein raus.
a) ist keiner richtig Schuld - und wenn, dann das Kind
b) Wenn man so einfach eine Ursache nennen kann, dann wirkt es viel greifbarer und lösbar
c) hat plötzlich jeder Verständnis.

Dabei könnte es halt auch einfach sein, dass die Eltern nicht in der Lage sind, ihr Kind zu erziehen und ausgleiche zu schaffen, damit es sich ausleben kann. :cool:

Richtig schlimm finde ich, dass dieser Stempel dann aber auch am Kind haften bleibt. wir Menschen denken gerne in Schubladen, wenn man ersteinmal in einer drin ist, kommt man da schlecht wieder raus.

Hiermit meine ich übrigens die Fälle, in denen dem Kind auch ohne Medikamente geholfen werden könnte. Keine eindeutigen fälle, in denen das Kind leidet. Ich meine mehr dieFälle in denen es dem Kind eigentlich ganz gut geht, die Eltern aber gerne was ruhigere hätten.

Zum Leistungsdruck würde ich gerne mal ene Frage stellen:
Muss man heute wirklich so viel mehr leisten als früher? Sind die Schulnoten heute wirklich so viel wichtiger? Die Anforderungen tatsächlich so gestiegen?

Oder will uns das nur irgendjemand Glauben machen?:o
Ist heute nicht immer noch der gleiche Schlag Mensch erfolgreich? Der Typ, der mehr wagt, Zielbewusst ist und einfach auch das Quentchen Glück hat,das nötig ist. Ist es Heute wirklich so anders als vor 20 Jahren?

Und dann noch die Frage, was Erfolg ist. Für die einen ist es eine Karriere, für mich ist es Zufriedenheit.

nointerest
15-04-2009, 22:09
Muss man heute wirklich so viel mehr leisten als früher? Sind die Schulnoten heute wirklich so viel wichtiger? Die Anforderungen tatsächlich so gestiegen?

Ich würde sagen "ja":
Wir müssen einmal beachten, dass vor 20, 25 Jahren noch nicht die desolate Arbeitsmarktsituation bestand wie heute. Die Leute haben, wenn sie einen guten Abschluß hatten (egal welchen!) Arbeit bekommen. Heute kriegen selbst gut ausgebildete Menschen bzw. Jugendliche mit guten Abschlüssen (aber "nur" Quali/Realschule) kaum noch eine Chance auf einen guten Arbeitsplatz. Ergo läufts darauf hinaus dass man entweder klasse Noten bzw. Abitur hat - und man muß sowiso die Arbeit nehmen die man halt kriegt - egal was man vll werden will.

Früher war ein Quali (also Hauptschule! mit Extraprüfung) was ganz normales, wer handwerklich begabt war hat das gemacht und dann Arbeit bekommen. Realschule war halt eine Stufe höher, für eher sitzende Tätigkeiten. Abi war für die ganz Guten (leider auch oft finanziell geprägt - aber das führt jetzt dann doch zu weit *gg*) die dann eine hohe Ausbildung (Uni, gehobener Beamter usw usw) angestrebt haben.

Heute muß man (übertrieben gesagt) für die Zimmerer-Ausbildung Abi haben. Realschule geht gerade noch. Wer nen Quali hat hats schon sehr schwer ne gute Ausbildung zu kriegen, wer "nur" Hauptschulabschluß hat kann gleich putzen gehen.
Das wissen auch die Eltern (von Kindern die sich überhaupt "scheren"). Sie wollen dem Kind alle Chancen geben (im Idealfall) - also muß es das Gymi sein. Oder natürlich die "Eliteeltern" - beide sind Arzt/Anwalt und das Kind MUSS das auch werden (bzw. ebend Abi haben). Also kurz - alles drängt zum Gymnasium.

In Bayern kommt noch dazu, dass in der 4. Klasse "fast alles" entschieden wird. Danach kommt die Aufteilung in Hauptschule, Realschule, Gymnasium (es gibt noch ein paar Lücken, etwa Übertritt nach der 5. Klasse bzw. Wirtschaftsschule nach der 6. - aber das kommt weniger vor). Also besteht ein total krasser Druck auf den Kindern. Die Kinder kriegen das von daheim mit (und seien es nur die Sorgen der Eltern weil ne 3 eingeflattert ist und man sich nun um die Zukunft des Kindes sorgt) - und sie kriegen es auch von der Umwelt her mit. Dass nun nicht alle Kinder diesen Druck verarbeiten können ist für mich sonnenklar - und auffälliges Verhalten kann ein Resultat sein. Und so Druck kann schon in den Klassen 1/2 aufgebaut werden - wenn ebend nicht immer alles mit Stern absolviert wurde.

Nicht alle Kinder sind für Abi geeignet, das verstehen viele Eltern aber nicht. Auch, dass ein guter RS-Abschluß viel mehr wert sein kann als ein mieses Abi. Oder dass das ständige Versagen (am Gymnasium) dem Kind nur negatives Feedback gibt und dann gibt es irgendwann auf (oder tickt aus) - wohingegen eine Schulstufe niedriger es ein guter Schüler ---> positives Feedback ---> viel mehr Zufriedenheit/"Normalität" hat.

Ich denke, dass die rein formalen Anforderungen am Gymi zumindest abgenommen haben. Dazu müßte man mal Lehrpläne von vor 40 Jahren und heute vergleichen (hat bestimmt schon irgendwer irgendwann mal gemacht) *gg*. Aber na ja, wenn immer mehr Leute aufs Gymnasium drängen - und die Gymnasien wollen ja durch strenge Kriterien ihre "Kunden" nicht loswerden (weil alle durchfallen) - macht mans ebend einfacher (das geht langsam, nicht von heute auf morgen).

Also so gesehen würde ich sagen die Anforderungen sind "objektiv" geringer, aber der schulische Druck wesentlich höher. Das schlägt sich nieder.

Kannix
15-04-2009, 23:24
Keine Ahnung, ich geh eigentlich nur von der Grundschule aus. Da ist mir halt aufgefallen dass Kinder mit Tabletten therapiert werden, wo ich einfach nur mangelnde Erziehung/Beschäftigung feststelle. Ich hätte wahrscheinlich gut getippt wer die Eltern dazu sind.

Helmut Gensler
16-04-2009, 09:13
Ich habe mit meiner Schulleitung abgesprochen, dass ich Kae-in-Sog-in anbiete. Um bei den Eltern im Vorfeld alle Luft raus zu nehmen, bekamen sie ein schreiben zum Ankreuzen und Zustimmen.... nur körperkontaktlose Übungen, mit Körperkontakt, mit andersgeschlechtlichen Partnern . Und als letztes zum Zustimmen: Falls akute Eigen- und Fremdgefährdung auftritt, soll ich auf ihren Wunsch hin umgehend eingreifen.
Das haben mir dann auch Eltern einer ziemlich heftig verschrieenen 8.Klasse einer Schule für geistig Behinderte unterschrieben. Nach 2 Sportstunden war alles geklärt. Den Schülern war klar, dass ich genau das mache, was ich sage (heutzutage eine große Ausnahme anscheinend) und dass ich meine Schüler mag und ihnen helfen will. Das kommt auch nicht bei allen Lehrern rüber ;-(((
In meinem Beruf kann ich nur "überleben", wenn ich die ganz natürlichen psychomotorischen und entwicklungspsychologischen Abläufe kenne und mich danach richte. Kinder müssen Kinder sein dürfen und das erlernen - ausprobieren, was sie brauchen, auch in ihrer eigenen Zeit.

nointerest
16-04-2009, 14:59
Keine Ahnung, ich geh eigentlich nur von der Grundschule aus.

Jepp, und der Druck ist ebend schon in der Grundschule da. Nicht "erst" in Klasse 4, das geht oft schon in der 1. Klasse los, wenn irgend ein Test (auch wenn er keine Note trägt) nicht "perfekt" war.
Und Kinder reagieren auf Druck - die einen so, die anderen so.
Ich sag mal dass das mit!verantwortlich ist (nicht allein verantwortlich).

Kannix
16-04-2009, 15:35
Ja gut, aber was hat sich da geändert? Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und die Kinder müssen da heran geführt werden. Bisher war doch immer von vielen der Vorwurf, dass die Grundschule von diesem Prinzip weitestgehend frei ist und dann der große Schock in den weiterführenden Schulen kommt.
Ich weiß nicht ob mehr verlangt wird, dass glaube ich nicht. Ich denke eher das Leistung vorrangig thematisiert wird, aber immer mehr nicht in der Lage sind diese Leistungen zu bringen

Onkel_Escobar
16-04-2009, 15:46
Vielleicht sollte man den Kiddies nicht nur zeigen, dass die Welt da draussen stressig ist, sondern wie man damit umgeht. Meiner Meinung nach fehlt es daran ganz eindeutig. Die heutigen Lehrer sind eventuell gute Wissenträger, aber der kleinste Teil, sind auch wirklich gute Pädagogen. Was ich da so alles erlebt habe in meiner Schullaufbahn. Vom Alkoholiker über die fiesesten Besserwisser bis hin zu den Sexisten.

Ist die Welt heute wirklich so viel Kinderfeidnlicher als früher? Ich glaube nicht und in erster Linie haben doch die Erwachsenen die Verantwortung für Ihre Kinder. Kindererziehung kann halt nicht nebenbei ablaufen, so nach dem Motto Karriere und Kinder, da von halte ich nicht viel.

Und wenn Du Dein Kind liebst, dann stellst Du es nicht mit Medis ruhig, sondern schaust immer nach der Besten Alternative.

Trinculo
16-04-2009, 15:46
Wenn ich mit anderen Ländern vergleiche, dann würde ich eher sagen, die Kinder werden hier verhätschelt. Kennt jemand den Film "Rhythm is it"?

Onkel_Escobar
16-04-2009, 15:48
Wenn ich mit anderen Ländern vergleiche, dann würde ich eher sagen, die Kinder werden hier verhätschelt. Kennt jemand den Film "Rhythm is it"?

Den Film kenne ich nicht, aber mit dem Verhätscheln, das kommt hin. Ich weiss gar nicht wie ich ohne Handy und GPS-Überwachung überhaupt überleben konnte? :D

Trinculo
16-04-2009, 15:53
In besagtem Film geht es um Schüler aus Problemschulen, die unter Anleitung eines Choreographen ein Ballet einstudieren sollen, was natürlich anstrengend ist und Disziplin erfordert. Schon nach kurzer Zeit merken die Schüler, dass es nicht von alleine geht, und fangen an zu nölen. Sofort springt ihnen ihre Lehrerin zur Seite und fordert eine Pause für die armen, überforderten Kinder.

Aber sie hat die Rechnung ohne den Choreographen gemacht, der allen erst mal einen tüchtigen Anschiss verpasst, und ihnen erklärt, dass sie es ohne Selbstdisziplin nirgends weit bringen werden.

Onkel_Escobar
16-04-2009, 16:08
In besagtem Film geht es um Schüler aus Problemschulen, die unter Anleitung eines Choreographen ein Ballet einstudieren sollen, was natürlich anstrengend ist und Disziplin erfordert. Schon nach kurzer Zeit merken die Schüler, dass es nicht von alleine geht, und fangen an zu nölen. Sofort springt ihnen ihre Lehrerin zur Seite und fordert eine Pause für die armen, überforderten Kinder.

Aber sie hat die Rechnung ohne den Choreographen gemacht, der allen erst mal einen tüchtigen Anschiss verpasst, und ihnen erklärt, dass sie es ohne Selbstdisziplin nirgends weit bringen werden.

Hmmm. Also ich steh ja auch auf den rauhen Ton im Training der mich pusht, aber das mach ich freiwillig. Wenn ich was machen muss, auf das ich kein Bock hab, dann versuch ich mich auch zu drücken, aber ich denke das geht jedem so.

Ob das jetzt was mit verhätscheln zu tun hat?

Edit: Nach kurzem Nachdenken, muss ich sagen, da ist was dran.

Nymphaea Alba
16-04-2009, 16:09
Ja gut, aber was hat sich da geändert? Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und die Kinder müssen da heran geführt werden. Bisher war doch immer von vielen der Vorwurf, dass die Grundschule von diesem Prinzip weitestgehend frei ist und dann der große Schock in den weiterführenden Schulen kommt.
Ich weiß nicht ob mehr verlangt wird, dass glaube ich nicht. Ich denke eher das Leistung vorrangig thematisiert wird, aber immer mehr nicht in der Lage sind diese Leistungen zu bringen

Es sind schon andere Anforderungen, an die Kinder herangeführt werden als noch vor 20 Jahren. Aber mehr im Sinne von Anforderungen hinsichtlich geistiger Stabilität und Gesundheit. Der Druck innerhalb der Gesellschaft wächst was Existenzsicherung anbelangt. Die Frustration ist unwahrscheinlich hoch, damit die Angst und unweigerlich auch die Aggression. Das überträgt sich auch auf den nichterwerbsfähigen Teil der Gesellschaft (Kinder), womit zu einer gewissen Erwartungshaltung (was erwartet mich im Leben) und Betrachtung der Umwelt der Kinder beigetragen wird. Damit ist sicher noch nicht alles gschwätzt, wenn es um verhaltensauffällige Kinder geht, spielt aber mit Sicherheit eine große Rolle derzeit. Klassische Beispiele sind eigentlich die ganzen familiären Konfliktsituationen.


Nebenbei: Medikamente würde ich selbst vor einem eher soziologischen Hintergrund trotzdem nicht verteufeln, aber da hat sota ja schon eigentlich vernünftig zu geschrieben.

Und zum Thema verhätscheln: Klare Regeln und Grenzen kann man nur setzen, wenn auch der Rest (Umfeld, Bedingungen) gesunde Strukturen aufweist. Alles andere ist nur ein entgegensetzen von weiterer "Aggression".

sota
16-04-2009, 16:10
Jepp, und der Druck ist ebend schon in der Grundschule da. Nicht "erst" in Klasse 4, das geht oft schon in der 1. Klasse los, wenn irgend ein Test (auch wenn er keine Note trägt) nicht "perfekt" war.
Und Kinder reagieren auf Druck - die einen so, die anderen so.
Ich sag mal dass das mit!verantwortlich ist (nicht allein verantwortlich).


Ja gut, aber was hat sich da geändert? Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und die Kinder müssen da heran geführt werden. Bisher war doch immer von vielen der Vorwurf, dass die Grundschule von diesem Prinzip weitestgehend frei ist und dann der große Schock in den weiterführenden Schulen kommt.
Ich weiß nicht ob mehr verlangt wird, dass glaube ich nicht. Ich denke eher das Leistung vorrangig thematisiert wird, aber immer mehr nicht in der Lage sind diese Leistungen zu bringen

Ich antworte mal auf beide Zitate: Meiner Meinung nach müssen Kinder lernen mit Druck, sowie auch Erwartungshaltungen, Leistungsanforderungen und die damit verbundenen Erfolge und "Niederlagen" (ich setzte es mal in " ) umzugehen. Da sind aber die Eltern und nicht die Lehrer(innen) gefragt.
Nichts desto trotz behaupte ich mal (aus eigener Erfahrung) das die Grundschule schwächelt. Schule ist Schule und kein weitergeführter Kindergarten mit festeren Regeln und Zeiten.
Wenn ich die Grundschullehrbücher von mir und meiner Tochter vergleiche, wird mir ganz anders. Da haben wir früher mehr, bzw. schneller gelernt. Komplett anderes Programm.
Der "Schock" kommt auf den weiterführenden Schulen. Wenn man es versucht zu vergleichen, folgt vom Weichspülen sofort der Schleudergang mit voller Drehzahl.
....nur, egal ob ein Kind "verhaltensauffällig" still oder zappelig ist, es wird den Übergang, bzw. Wechsel gut wegstecken, wenn es einen festen Halt hat.
Ich finde, es wird heute vielmehr Wribel um das pädagogisch Wertvolle (ja, es ist mein Lieblingswort) gemacht, als dass den Kindern wirklich was vermittelt wird. Wenn sie Schreiben lernen sollen, dann bitte mit Bleistift oder Füller, wozu werden vorher noch farbige Schwungübungen mit Buntstift und Wasserfarbe gemacht?


Wenn ich mit anderen Ländern vergleiche, dann würde ich eher sagen, die Kinder werden hier verhätschelt. Kennt jemand den Film "Rhythm is it"?


Den Film kenne ich nicht, aber mit dem Verhätscheln, das kommt hin. Ich weiss gar nicht wie ich ohne Handy und GPS-Überwachung überhaupt überleben konnte? :D

Kinder verhätscheln im Sinne von übermäßig viel Spielzeug, Medienkonsum und nichts mehr in Eigenverantwortung selber machen dürfen, ja! Kindern ihre Freizeit-Programm-Kalender schreiben, ja.

Vielen "Knirpsen" fehlt es einfach an Struktur. Wer diese nicht erlernen kann, weil man sie ihm nicht vorlebt, wird sich zwangsläufig verlieren. Dann haben wir die Verhaltensauffälligkeit, egal in welchem Extrem sie sich äußert.

Trinculo
16-04-2009, 16:12
Mit verhätscheln meine ich: wenn es für die Kinder anstrengend wird, muss man ihnen helfen, diesen Punkt zu meistern. Nicht ihnen sofort eine Ausrede liefern, aufzuhören. In Deutschland scheint man inzwischen zu denken: "Mmm, wenn es dem Kind keinen Spaß mehr macht, muss man etwas anderes versuchen." Aber es kann nicht immer Spaß machen.

Meine Frau stammt aus Frankreich und unterrichtet an einem deutschen Gymnasium. Bei den Geschichten, die sie manchmal mit nach Hause bringt, geht mir echt der Hut hoch. Da werden ganze Unterrichtsstunden mit irgendwelchen affigen Vokabelkärtchenspielen vergeudet, und auf der anderen Seite kommt man mit dem Stoff nicht durch. Hallo?! Ich denke, man kann erwarten, dass die Schüler den Wortschatz für den Unterricht ZU HAUSE und ALLEINE vorbereiten. Da muss der Lehrer nicht den Animationsaugust machen, damit sie ihre dämlichen Vokabeln endlich lernen :mad:

ichi-ni-san
16-04-2009, 16:15
Keine Ahnung, ich geh eigentlich nur von der Grundschule aus. Da ist mir halt aufgefallen dass Kinder mit Tabletten therapiert werden, wo ich einfach nur mangelnde Erziehung/Beschäftigung feststelle. Ich hätte wahrscheinlich gut getippt wer die Eltern dazu sind.

Ist erschreckenderweise bei uns auch so. Die Kinder sind ja mit Tabletten auch einfach ruhigzustellen :mad: Nur scheint da meist vorher in den Familien vieles schief gelaufen zu sein.
Zum Thema Erziehung: Wenn man sieht, wie viele Kinder vor dem Fernseher geparkt werden und sich die Sch.., die da kommt mal genauer ansieht, ist vieles auch nicht verwunderlich. Ich habe nach einem Vorfall bei meinen Kindern die Trickfilmserien und das Kinderfernsehen drastisch eingeschränkt. Seitdem ist einiges besser geworden, die Kinder sind wesentlich ruhiger und ausgeglichener. Kinder können halt doch noch nicht zwischen realer Welt und Fiktion unterscheiden.

Als wir Kinder waren (also ganz, ganz lange her), gab es max. 1 Stunde Kinderprogramm am Tag, in Summe auf allen Sendern. Heute ist die mediale Berieselung rund um die Uhr eher Standard. Und wenn man in manchen Sendungen sieht, wie die Figuren sich die Köppe einkloppen, so muss man sich über so manche Sachen, die heute real passieren, nicht wundern.

Gruß Heiko

Kannix
16-04-2009, 16:48
Ha, meine Tochter darf Fernsehen soviel sie will:p
Lustig ist wenn Kinder kommen bei denen der Tv-Konsum reguliert ist. Die wollen z.t gar nix mehr anderes machen als fernsehen während sie lieber raus will.

Ich würde mal das Fernsehen nicht dafür verantwortlich machen

sota
16-04-2009, 17:13
Ha, meine Tochter darf Fernsehen soviel sie will:p
Lustig ist wenn Kinder kommen bei denen der Tv-Konsum reguliert ist. Die wollen z.t gar nix mehr anderes machen als fernsehen während sie lieber raus will.

Ich würde mal das Fernsehen nicht dafür verantwortlich machen

Verantwortlich kann man wohl nur die Eltern machen,....wenn die Kinder nichts anders kennen wie TV, woher sollen sie dann wissen, wie schön es ist draußen zu spielen ! ?
Wahrscheinlich warst Du mit Deiner Kleinen oft draußen und sie hat den Unterschied erleben dürfen.

Petra_Eskrima
16-04-2009, 20:15
Ich habe drei Kinder. Alle 3 treiben Sport. Es hat eine Weile gedauert bis
sie sich entschieden hatten, aber jetzt sind sie mit Begeisterung dabei.
Das war mir wichtig, sie sollen mit Freude hingehen.
Was ich witzig finde, jeder macht was anderes, aber alle Kampfsport.

Sohn 12 Jahre Karate, Tochter 10 Jahre Judo , Sohn 7 Jahre JuJutsu

In den Schulen hat sich in den letzten Jahren einiges verändert.
Sowohl in den Grundschulen als auch in den weiterführenden Schulen.
Im Fach Mathematik ist es mir deutlich aufgefallen.
Mein Jüngster ist jetzt in der 2. Klasse.
Seinen aktuellen Mathe-Stoff hatte mein Ältester Anfang der 4. Klasse
und meine Tochter in der 3. Klasse.
Auch auf dem Gymi ist das so.
Was meine Tochter jetzt in der 5. macht, war beim Großen erst in der 6. gefragt.
Glücklicherweise haben meine Kinder mit Mathe keine Probleme.
Dafür in anderen Fächern und sonstigen Anforderungen.

Sicher macht man bei jedem Kind in der Erziehung Fehler und manche
Dinge ändern sich auch.

Kinder entwickeln sich unterschiedlich. Mein Kleiner hat große Probleme
in der Klasse. Da haben sich auch schon welche gefragt, was bei ihm
daheim so los ist. Dass der sich von seinen Geschwistern viel abschaut,
und das dann nicht "altersgerecht" ist, sollte klar sein. Er ist der Einzigste
in der Klasse mit älteren Geschwistern, das wussten auch seine Lehrerinnen
nicht. Schwester und Bruder waren auch auf dieser Schule.

Beim Ältesten wurde im Kindergarten der Verdacht auf AHDS ausgesprochen.
OK, hab ich damals gesagt. Von daheim kenne ich ihn nicht so, aber macht
mal eure Tests. Danach war klar, dass ihm im Kindergarten langweilig war.
Ganz einfach unterfordert. Das ist noch heute so und seine Lehrer/innen
jetzt sind von seinem Verhalten während des Unterrichts nicht begeistert.
Allerdings stört er nicht, sondern schaut nur aus dem Fenster, oder liest
was nebenher, oder malt seine Hände an, oder... Aber er passt nicht
in die Norm.

Meine Tochter ist dazwischen, das typische "Sandwichkind". Daheim mal
mehr mit dem großen und dann mal mehr mit dem kleinen Brunder unterwegs.
Nicht das Nesthäckchen und nicht der Vorreiter. So ist sie auch in der
Schule - mal hier mal dort. Verhaltensauffällig weil sie sich nicht gerne entscheidet. Nicht besonders gut - nicht besonders schlecht.
Aber ein ganz besonders tolles Mädchen.

Es wird von den Kindern in der Schule heute viel mehr verlangt.
Als ich auf dem Gymi war (ja ist lange her) hatte ich viel mehr Freizeit.

Die Kinder sollten Zeit haben, Kinder zu sein. Danach schaue ich jeden Tag!

Sharow
16-04-2009, 20:42
was soll man da schon groß machen
in deutschland wird doch eh alles zensiert verboten oder sonst was
jeder mist wird hoch sterilisiert und das fußvolk ist auch am verblöden

ich finde flo ist ein verhaltensauffäliges kind

Trinculo
16-04-2009, 20:56
jeder mist wird hoch sterilisiert

Wusste gar nicht, dass Lothar Matthäus Grieche ist :D

Kannix
16-04-2009, 21:03
was soll man da schon groß machen
in deutschland wird doch eh alles zensiert verboten oder sonst was
jeder mist wird hoch sterilisiert und das fußvolk ist auch am verblöden

ich finde flo ist ein verhaltensauffäliges kind
Nimm Deine Tabletten, dann berhuhigen sich Deine Gedanken wieder die wie wilde Affen in Deinem Kopf rumspringen:D

Sharow
16-04-2009, 21:04
Nimm Deine Tabletten, dann berhuhigen sich Deine Gedanken wieder die wie wilde Affen in Deinem Kopf rumspringen:D

du würdest doch dein leben dafür geben meinen scharfsinn zu besitzen :cool:

Kannix
16-04-2009, 21:09
Du meinst Schafsinn, oller Grieche?:D

Sharow
16-04-2009, 21:30
ne scharfsinn / sagazität

nointerest
16-04-2009, 23:45
Wenn sie Schreiben lernen sollen, dann bitte mit Bleistift oder Füller, wozu werden vorher noch farbige Schwungübungen mit Buntstift und Wasserfarbe gemacht?

Es erfordert ne Menge Feinmotorik um mit einem Füller schreiben zu können. Diese Feinmotorik ist erstmal noch nicht da. Sie muß entwickelt werden. Dazu macht man z.B. Schwungübungen (wegen dem Bewegungsablauf). Die sind wichtig damit man nachher die Rundungen usw gut darstellen kann (und sollten in veränderter Form wieder gemacht werden wenn die Schreibschrift kommt - da ist der Bewegungsablauf anders). Wenn man das nicht gut vorbereitet verkrampft die Hand total, das ruft Schmerzen hervor und das Schreiben an sich geht auch viel langsamer.

Man nimmt Material wo der Druck nicht so viel ausmacht. Wennst beim Füller aufdrückst dann geht die Feder kaputt, man kratzt übers Papier usw. Ein Bleistift rutscht leicht weg - die Motorik um das zu verhindern fehlt aber noch.

Filzstifte rutschen nicht so leicht weg - daher sind sie erstmal besser geeignet. Großübungen (die Buchstaben sehr groß schreiben) ist motorisch einfacher und hilft dem Kind erstmal, das mit der Oberlinie, Unterlinie usw hinzukriegen. Man kriegt ein Gefühl für den Buchstaben.
Schrittweise wird das immer kleiner (vergleiche auch die Lineatur in 1 und 2), man geht über vom Filzstift zum Buntstift (auch Bleistift) und schließlich zum Füller.

Nicht zuletzt soll Schreiben auch Spaß machen dürfen - daher kommt noch eine ästhetische (künstlerische) Komponente rein.

Das ist jetzt etwas ungeordnet, nur grob umrissen - aber ich denke es verdeutlicht worum es geht.
Schreiben lernen ist nicht so einfach wie wir uns das immer vorstellen - wir können es schon sehr sehr lange. Da fällt es erstmal schwer sich in ein Kind reinzuversetzen. Wenn man ein Kind in der Familie hat dass sich schwerer tut (selbst wenn die familiäre Situation + Förderung "optimal" ist) merkt man erstmal wieder was da eigentlich alles drinsteckt.

Idealerweise hat das Kind natürlich schon viel Vorerfahrung aus dem Kindergarten und zu Hause. Es mal etwa gerne Bilder, kann bereits mit Buntstiften sicher malen (nicht "raus" malen) und kann auch schon diverse Formen gut. Realistischerweise ist dem leider nicht immer so - und dann muß die Schule versuchen auch diese Kinder mitzunehmen. Man kann nicht ewig auf dem Kindergartenniveau rummachen, aber zumindest einige Übungen etc. muß man machen.

Die Malphasen dauern nicht lange - das geht ganz fix los mit den Buchstaben und dann natürlich auch lesen+schreiben. In nur einem Jahr soll das ganze Alphabet (abgesehen vll von x und y oder so) durchgepaukt werden. Das ist enorm viel und nur möglich weil Kinder schnell begreifen. Man kann da gut auf Erwachsene Analphabeten zurückgreifen - die brauchen viel viel länger um das "Gleiche" umzusetzen.

sota
17-04-2009, 00:24
@ nointerest: Ich zietiere Deinen langen Beitrag jetzt nicht,....weiß nur zu gut was Du meinst. Trotzdem, das haben die meisten Kinder im Kindergarten ausgiebig geübt.
Wenn das "Schreiben lernen" ja nicht so einfach ist, warum ist es dann jeder Grundschule selber überlassen die Form der "Erstschrift" zu wählen? Schriften wie: Schulausgangsschrift, Vereinfachte Schulausgangsschrift, Lateinische Schulausgangsschrift?

Quelle: Wikipedia
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/c/c5/Vabsp2a.JPG

Mal zum Vergleich: Oben: so habe ich schreiben gelernt, die Schrift hatte Schwung, bzw. einen ein schwungvollen, gleichbleibenden Lauf.
Unten: So hat meine Tochter schreiben gelernt: alleine beim "schreiben" des Buchstaben e hört der natürliche Schriftfluß auf (die erste gebogene Lienie gegen den Uhrzeigersinn, völlig aus dem Rhythmus)
Die Grundschullehrer über 40, also die, die schon ein paar Jahre Erfahrung hatten und nicht frisch von der Uni an die Schulen kamen, sagten diese Schrift sei eine Zumutung, aber was kann man dagegen sagen, das Rektorat entscheidet.

....es ist nur ein Beispiel von vielen..... aber das würde zu weit abschweifen und das Thema sprengen. Dennoch passt es als Puzzelteil hinein, weil es das Bild komplettiert.

Eigentlich mag ich Sätze wie "früher war alles besser" gar nicht,....aber früher war vieles einfacher. Schnörkelloser, direkter.
...auch wenn es sich dumpf anhören mag: Proleme hat es immer gegeben, aber sie wurden angesprochen und versucht zu lösen. Heute wird erst mal drüber diskutiert, wie das Problem an sich beschrieben ist und benannt werden könnte,...und wenn nach der ganzen Wortflut schon kaum einer mehr in der Lage ist zuzuhören und zu filtern, dann wird zwanghaft nach einer Lösung gesucht.

sandman
17-04-2009, 07:06
Ich denke auch, dass es an den Eltern bzw. ihren Asprüchen und Erziehungsmethoden liegt, teilweise auch an der Bequemlichkeit, die heute weit verbreitet ist, woran wohl auch teilweise technische Errungenschaften wie Handy, Internet und Co mitschuldig sind.

Wieso rennen heute die Eltern zum Kultusminister und fordern kleinere Klassen, weil ihre Kinder sonst nicht lernen können und überfordert sind? Früher gab es kaum Klassen mit weniger als 30 Schülern, wenn der Lehrer den Raum betrat war aber auch Ruhe.

Ein weiteres Problem ist wohl auch, daß kaum noch Kinder zum Sport und Toben gehen, kein Wunder, dass die dann in der Schule unruhig sind. Ich finde es auch erschreckend, wie wenig Grundschulkinder heute überhaupt rückwärts laufen oder einen Purzelbaum können...

*Azrael*
17-04-2009, 10:20
Umso Älter ich werde umso öfter stelle ich fest: Früher war das aber nicht so. In vielen Fällen: Gottseidank.
Aber ich bilde mir ein dass es immer mehr auffällige Kinder gibt oder vielleicht auch nur Heckmeck drum gemacht wird.
Als meine Tochter mit 4 nicht alles so astrein ausgesprochen hat wurde von anderen Eltern angeregt mal zum Logopäden zu gehen. Das scheint sehr in Mode zu sein. Oder Grundschulkinder sind beim Psychologen aus verschiedenen Gründen.
Und was ich ganz krass finde: der Klassenlehrer meiner Tochter hat gesagt dass 3 Kinder wegen ADS oder ADHS medikamentös behandelt werden.Und dann hab ich mal rumgehört und herausgefunden dass das von vielen als ganz normal empfunden wird. Scheint ein Wundermittel zu sein und wird auch gern mal "ausprobiert", denn ADS ist ja schnell diagnostiziert. Und die Lehrer sind froh

Ich kenne mich damit nicht aus denke mir aber dass das doch keine Lösung sein kann. Wie sollen Kinder lernen mit ihren Problemen klarzukommen wenn es mit Mdeikamenten gelöst wird?

Spinn ich oder glaubt Ihr auch dass auf einmal die Welt voller Problemkinder ist weil man sie dazu macht, oder als solche diagnostiziert?


Auch wenn du dir etz das Maul darüber zerreissen wirst, aber meine Diagnose hab ich auch, wenn auch nicht als ADS oder ADHS. Die medikamente haben da aber mehr belastet als geholfen...

Kannix
17-04-2009, 10:27
Nö, mach ich nicht. Schieß los

*Azrael*
17-04-2009, 10:42
Bei mir haben sie nachdem ich aufgrund einiger Probleme in der Schule zu nem psychologischen Test mehr oder weniger gegangen worden bin Asperger-Autismus diagnostieziert, weil die dann der Meinung waren Tabletten würden helfen musste ich die mir 2Jahre lang geben, der einzige Effekt war das ich quasi gleichgültig allem gegenüber war und absolut nicht in der Lage war zu mich so zu fühlen wie es angebracht war...
hab die Dinger dann abgesetzt weil ich das nicht mehr konnte.

Heisst übrigends net das ich etz weniger belichtet wäre wie andere.;)

Kannix
17-04-2009, 10:49
Heisst übrigends net das ich etz weniger belichtet wäre wie andere.;)

Nee, das hat bei Dir andere Gründe:D

Ruhigstellen ist halt sehr beliebt. Es gibt ne Diagnose, es gibt ne Pille und alle sind froh. Die kleinen können ja nicht feststellen dass was nicht ok ist, die nehmen Unterschiede nicht so bewußt wahr

*Azrael*
17-04-2009, 10:51
Keine Angst, bei mir ists nicht die belichtung:D

Ja nu, man will eben keine die anders sind ;)

Trinculo
17-04-2009, 11:06
Wer redet denn dauernd von der Belichtung, außer Dir :D? Scheint ja ein Trauma zu sein :p

Andreas
17-04-2009, 11:12
Hab ich mal ne Reportage drüber gesehen. Das meist verordnete Medikament an Kinder ist mittlerweile nicht mehr Hustensaft oder ähnliches sondern Ritalin......

40% der Schüler fühlen sich mitlerweile in der Schule überfordert - aber der Stoff fürs Abi muss jetzt in 12 statt in 13 Jahren reingeprügelt werden.

Und Leute die aus dem Schema rausfallen haben halt ne düstere/keine Zukunft.

Die meisten Eltern werden ihren Kindern auch nichts böses wohlen, wenn sie ihnen Medikamente geben - viele schaffen es halt ohne bei diesem Bildungsystem nicht mehr.

Der Schluss vieler Eltern daraus wird dann wohl sein lieber meinen Kind Drogen geben als das er später Hartz 4 bezieht.

Das Problem ist eher das unser ganzes Bildungssystem schrott ist.

Helmut Gensler
17-04-2009, 11:22
Asperger und Tabletten???? das wäre bei uns kaum passiert.

Und zu den Anforderungen an meine kids beim Rollstuhltraining gibt es das geflügelte Wort (meist von den härteren Schülern gebraucht): wer noch jammern kann, hat noch genug Kraft zum weiter fahren.
Das klappt, wenn passende Vorbilder da sind und die Würde des "Schwächelnden" von allen besseren hoch gehalten wird.

DieKlette
17-04-2009, 12:04
Hab ich mal ne Reportage drüber gesehen. Das meist verordnete Medikament an Kinder ist mittlerweile nicht mehr Hustensaft oder ähnliches sondern Ritalin......



Jau, absolut traurig, Brave New World in reality.
Ich nehm' auch Ritalin, mir hilft's sehr, aber ich kann als Erwachsener da auch völlig anders mit umgehen.

Meine Persönlichkeitsentwicklung ist schließlich weitgehend abgeschlossen. Hätte ich von klein auf Ritalin bekommen, wäre ich vielleicht nie so kreativ, wie ich heute bin oder wäre ein dumpfer aber dauerglücklicher Konformist, wer weiß das schon?

Das System soll sich endlich an die Menschen anpassen und nicht umgekehrt, da liegt ja das übel begraben.

Es gibt keine kranken Kinder, nur erwachsene und Systematiken, die damit nicht umgehen können.

Viele "ADS" Kiddies leiden auch sehr darunter, dass sie oft zu klever für das Bildungssystem sind. Und wenn ich sehe, was als Lehrer von der Uni kommt, dann krieg' ich das Grausen.

Die studieren jahrelang, stehen dann in der Schule und denken sich:"Ihhhhh, Menschen!"

Es gibt einfach Dinge, die lehrt kein Buch, nur das Leben.

nointerest
17-04-2009, 14:28
Wenn das "Schreiben lernen" ja nicht so einfach ist, warum ist es dann jeder Grundschule selber überlassen die Form der "Erstschrift" zu wählen? Schriften wie: Schulausgangsschrift, Vereinfachte Schulausgangsschrift, Lateinische Schulausgangsschrift?

In Bayern ist das nicht so.
Es wird zuerst verbindlich die Druckschrift gemacht, danach kommt die Schreibschrift. Bis 2000 war es die latainische Schreibschrift, heute ist es die vereinfachte Ausgangsschrift (dazu sag ich mal nicht so viel, mein Prof hat den jetzigen Lehrplan zum Schriftspracherwerb mitentwickelt und auch diese Schrift/sich dafür eingesetzt - er ist hellauf davon begeistert, sagt aber auch dass sie nicht so gemacht wird wie es mal gedacht war ---> siehe Abschlußstrich nach oben, das würde viel zu hart umgesetzt - jetzt mal als Beispiel).

Onkel_Escobar
17-04-2009, 14:50
Jau, absolut traurig, Brave New World in reality.
Ich nehm' auch Ritalin, mir hilft's sehr, aber ich kann als Erwachsener da auch völlig anders mit umgehen.

Meine Persönlichkeitsentwicklung ist schließlich weitgehend abgeschlossen. Hätte ich von klein auf Ritalin bekommen, wäre ich vielleicht nie so kreativ, wie ich heute bin oder wäre ein dumpfer aber dauerglücklicher Konformist, wer weiß das schon?

Das System soll sich endlich an die Menschen anpassen und nicht umgekehrt, da liegt ja das übel begraben.

Es gibt keine kranken Kinder, nur erwachsene und Systematiken, die damit nicht umgehen können.

Viele "ADS" Kiddies leiden auch sehr darunter, dass sie oft zu klever für das Bildungssystem sind. Und wenn ich sehe, was als Lehrer von der Uni kommt, dann krieg' ich das Grausen.

Die studieren jahrelang, stehen dann in der Schule und denken sich:"Ihhhhh, Menschen!"

Es gibt einfach Dinge, die lehrt kein Buch, nur das Leben.


:yeaha: Mehr kann ich dazu nicht sagen.

*Azrael*
24-04-2009, 09:38
Asperger und Tabletten???? das wäre bei uns kaum passiert.

Und zu den Anforderungen an meine kids beim Rollstuhltraining gibt es das geflügelte Wort (meist von den härteren Schülern gebraucht): wer noch jammern kann, hat noch genug Kraft zum weiter fahren.
Das klappt, wenn passende Vorbilder da sind und die Würde des "Schwächelnden" von allen besseren hoch gehalten wird.

Frag mal n Kolleg, der hat ADHS und bekommt Medikinet und muss die Bewachen das die net geklaut werden, kleingehackt und durch die nase gezogen XD
Bitte sowas kanns doch net sein

Billy_K
25-04-2009, 21:15
tja, wos früher nen satz heisse ohren gab (entweder von den eltern oder von gleichaltrigen), gibts heute eben pillen, das ist politisch korrekter. aber man sieht ja, was draus wird.

DieKlette
26-04-2009, 00:05
tja, wos früher nen satz heisse ohren gab (entweder von den eltern oder von gleichaltrigen), gibts heute eben pillen, das ist politisch korrekter. aber man sieht ja, was draus wird.

Genau, verprügeln, demütigen, Angst machen, ist ja besser :rolleyes:.

Das System ist Scheiße.
Das löst man weder durch Drogen noch durch "Disziplinierung".

noppel
26-04-2009, 00:27
alle zur armee... sind ja immerhin geborene 'hunter' :D

UlkOgan
26-04-2009, 09:53
alle zur armee... sind ja immerhin geborene 'hunter' :D

Aber was machen wir denn dann, wenn wir das Übel "Krieg" besiegt haben?

Du kannst doch nicht so kurzsichtig planen... :o

Budoka_Dante
26-04-2009, 09:54
Aber was machen wir denn dann, wenn wir das Übel "Krieg" besiegt haben?

Du kannst doch nicht so kurzsichtig planen... :o

Man braucht keinen Krieg, um Soldaten zum Ackern zu bringen. Die Kaserne fegt sich schließlich nicht von alleine.

UlkOgan
26-04-2009, 10:01
Ob man mit dem Hunter-Gen denn auch so eine gute Putze abgibt?

Nino
26-04-2009, 14:59
Genau, verprügeln, demütigen, Angst machen, ist ja besser :rolleyes:.

Das System ist Scheiße.
Das löst man weder durch Drogen noch durch "Disziplinierung".

Nunja was heißt das System ist scheisse? Letzten endes erschafft/trägt doch ein jeder einzelne Mensch "das System" mehr oder weniger mit, denn erst die Handlungen einer Gruppe von Menschen können ein solches System erschaffen. Das ist nichts, worauf man Steine schmeissen kann damit es sich verzieht, obwohl die Benutzung des Wortes als "Ding" dies wohl suggerieren mag.
Erst wenn jeder einzelne bereit wäre sich wirklich zu ändern würde sich damit auch das System ändern, man könnte auch ohne auskommen, aber das ist tief in der menschlichen Psyche verwurzelt und wird in der Psychologie anscheinend als das "Über-Ich" bezeichnet.

Ob jetzt durch Drogen oder Disziplinierung, es sind beides Methoden der Erwachsenen um ihrem Nachwuchs die gleichen "Über-Ich" Strukturen einzuhämmern wie sie sie haben, und wie es bereits ihre Eltern/Umgebung mit ihnen gemacht haben. So wird Konformität erzeugt und es haltet sich meines erachtens hierbei um das, was man allgemein wohl als Persönlichkeitsbildung bezeichnet, wobei dieser Prozess wohl auch ab einem gewissen Alter zum Selbstläufer wird, d.h. ein Druck von aussen nicht mehr nötig ist, da im inneren schon genügend Druck hergestellt wurde.
Und da hat Klette für mein Empfinden einerseits recht, auch wenn es ihm vielleicht gar nicht mal so bewusst ist, dass dieser Prozess an für sich eigentlich scheisse ist und auch im Kern Unsinn sich an Übereinkünfte zu halten, an deren Zustandekommen man gar nicht beteiligt war und die einem im Grunde des eigenen Wesens zuwiederlaufen.
In meinen Augen ist dies die wirkliche Herrausforderung der Menschheit, sich von selbstgeschaffener Konditionierung zu lösen hin zu einer Mentalität wirklicher Eigenständigkeit und Eigenverantwortung, gebohren aus unmittelbarer Wahrnehmung und nicht aus in Kindheit und Jugend geschaffenen Doktrinen.

Aber so hart es auch klingen mag, die erhöhte Zahl an verhaltensausfälligen Kindern könnte in der Tat daher rühren, dass die Methoden der Erziehung antiautoritärer geworden sind, also der Druck, der zur Formung des Über-Ichs dient einfach kleiner wird und somit einfach die Anpassung an allgemeine Verhaltensnormen erstmal nicht mehr so gegeben ist.

greesnake
26-04-2009, 17:16
hey,

meine persönliche erfahrung ist folgende:

trainiere selbst mit kindern und habe sehr viele aufmerksamkeitsdefizite bei vielen meiner Kinder festgestellt (ca. 70% bei einer Gruppengröße von ca. 30 Kids). Der Druck unter dem die Kinder in schulischem und privatem Druck stehen ist sehr stark geworden und die Kinder dürfen auch nicht mehr Kind sein. Alles was spaß macht ist verboten, ja was sollen sie denn da machen außer blödsinn?! Als Trainerin kann ich nur versuchen den Kids Raum zu geben für das, was sie sonst nicht dürfen in einem geordneten Rahmen. Und auch das ist für die Kinder sehr sehr schwer. Aber nicht aufgeben sag ich immer *ggg*

lg greesnake

Billy_K
26-04-2009, 19:57
Genau, verprügeln, demütigen, Angst machen, ist ja besser :rolleyes:.


yup, gutmenschentum aside, es ist besser.

DieKlette
26-04-2009, 20:33
yup, gutmenschentum aside, es ist besser.

Ich hoffe Du hast keine Kinder.

17x17
27-04-2009, 12:53
Ich weiß ja nicht, wie ernst es Ihm Billy_K mit seiner Aussage ist, doch aus meinem Umfeld kann ich sagen, dass diejenigen, die mal (!!!!) ne Ohrfeige bekommen haben, im Nachhinein wesentlich weniger Probleme damit hatten, als diejenigen, bei denen psychischer Druck als Strafe herhalten musste. Mit "psychischem Druck" meine ich solche Sachen wie "Deinetwegen ist die Mami jetzt traurig", Nicht mehr mit dem Kind reden (manchmal über Tage), Ignorieren, usw.
Meine Eltern sind bei mir ohne so etwas ausgekommen - ich wurde weder geschlagen, noch wurde ich psychisch unter Druck gesetzt - allerdings war ich der dritte im Bunde und meine Mutter somit schon souverän ;)

Ich selber bin dennoch der Meinung, dass Sanktionen sein müssen - auch bis hin zu einem leichten Schlag. Wobei ich hier den Schlag genauer definieren möchte, damit es nicht zu Mißverständnissen kommt.

Wenn sich mein Kind in (Lebens-)gefahr bringt (Straße, gefährlicher Hund, Heißes Fett, nicht-tragfähiger Untergrund, usw.) und nicht hören will, dann ist ein Schlag auf den Hintern gerechtfertigt.
Mit "schlag" meine ich einen Klapps, der nicht weh tut, aber alleine schon wirkt, weil er eben so selten eingesetzt wird.

Billy_K
27-04-2009, 12:59
Ich hoffe Du hast keine Kinder.

heul nicht rum. was ist so schlimm dran? vor 1960 hatten auch net alle menschen einen am sträußchen, nur weil se als kind ab und zu mal übers knie gelegt wurden.

Trinculo
27-04-2009, 13:03
Viele Eltern schlagen ihre Kinder nicht deshalb, weil sie in dem Moment einen pädagogischen Effekt erzielen möchten, sondern weil sie es nicht gebacken kriegen und ausrasten. Die Sinnhaftigkeit derartiger Maßnahmen kann jeder für sich bewerten.

Billy_K
27-04-2009, 13:04
Viele Eltern schlagen ihre Kinder nicht deshalb, weil sie in dem Moment einen pädagogischen Effekt erzielen möchten, sondern weil sie es nicht gebacken kriegen und ausrasten. Die Sinnhaftigkeit derartiger Maßnahmen kann jeder für sich bewerten.

das is dann mißhandlung, was etwas anderes ist als disziplinierung.

Shinmen Takezo
27-04-2009, 13:17
schlussendlich ist wohl ein mittelding am besten.

fernsehverbote oder ausgangsverbote zogen bei mir nicht immer bzw zeigten nicht immer die gewünschte wirkung.
einen "chlapf" aufn hintern hatte da schon die bessere wirkung...vor allem wusste ich spätestens dann, dass ich klar zu weit ging. was aber auch daran liegt, dass dies nicht monatlich passierte und eher die ausnahme war ;)

meinen eltern haben heute noch ein schlechtes gewissen, wenn das thema mal angeschnitten wird, da sie der meinung sind, das schlagen nicht dazugehört oder schädlich ist... ganz die heutige meinung halt.

ich meinerseits bin der meinung dass es angebracht war und den gewünschten erfolg hatte. denn abgesehen vom rumflennen kam ebenfalls das schlechte gewissen und wissen, das ganze doch zu weit getrieben zu haben.

dass jemand eine andere meinung hat, wenn er in seiner kindheit regelmässig "richtig" geschlagen wurde kann ich absolut verstehen. finde dies auch nicht in ordnung.
jedoch einen festeren klaps auf den hintern, ohrziehen o.ä finde ich zulässig, wenn der rest nicht fruchtet.
man muss als autorität nicht immer stundenlang erklären etc.
denn irgendwann ist nunmal schluss...

17x17
27-04-2009, 13:54
Viele Eltern schlagen ihre Kinder nicht deshalb, weil sie in dem Moment einen pädagogischen Effekt erzielen möchten, sondern weil sie es nicht gebacken kriegen und ausrasten.

Es gehört aber auch ziemlich viel disziplin und/oder Verständnis dazu keine "falsche" Aktion zu bringen, wenn einen das kleine Monster wieder einmal zur Raserei bringt.:(

Ich mache sicherlich keinem Elternteil einen Vorwurf, wenn sie ausrasten - einen Vorwurf mache ich nur wenn sie Ihre Wut dann nicht mehr in ungefährliche Richtungen kanalisieren können.
Und soviel Selbstkontrolle (eben auch unter max. Anspannung noch einen Blitzableiter finden der keinen Schaden nehmen kann) ist auch eine Sache der Erziehung.
Und dann kommt man auch schon im Teufelskreis an: undisiplinierte Eltern werden im allg. auch undisziplinierte Kinder hervorbringen.:o

Kannix
27-04-2009, 14:05
Bei uns ist prinzipiell klar: die Kinder werden nicht geschlagen. Man ist oft mal genervt übermüdet und Kids wollen manchmal einfach nur nerven. Da kann einem leicht mal die Hand ausrutschen. Ich kann mir aber gut vorstellen dass man dass als effektiveres Mittel entdeckt und da Grenzen überschreitet. Zack, eine gebatscht, heulend ins Zimmer, ich hab meine Ruhe. Besonders bei einem Kind dass man bei ADS einstuft. Ist ein Kind dann überhaupt noch empfänglich für andere Maßnahmen? muss man sich da nicht zwangsläufig steigern wenn man es als richtige Maßnahme akzeptiert?
Ich muss sagen mir ist auch schon die Hand ausgerutscht, es hat mir aber dann sehr leid getan und hat mich länger belastet. Für mich ist Schlagen falsch

kingoffools
27-04-2009, 15:01
Bei uns ist prinzipiell klar: die Kinder werden nicht geschlagen...Ich muss sagen mir ist auch schon die Hand ausgerutscht, es hat mir aber dann sehr leid getan und hat mich länger belastet. Für mich ist Schlagen falsch

100 % agree :halbyeaha

17x17
27-04-2009, 15:11
Wie gesagt - der leichte Schlag ohne Schmwerz ist in meinen Augen ein akzeptables erzieherisches Mittel, dass in Maßen verwendet durchaus seinen Platz hat.

"Hand ausrutschen" ist halt Mist - "ausrutschen" definiert es ja schon als affekt-Handlung und somit wohl auch nicht ganz schmerzfrei.
So was würde ich mir auch zu herzen nehmen.

Meine Tochter hat mich im Alter von höchstens 13 Monaten mal mit ihrem Essen angespuckt - das war meine Hand schon unterewegs bevor ich denken konnte. Ich habe es zum Glück noch rechtzeitig stoppen können, und obwohl ich sie nicht einmal berührt habe, stimmte mich das lange Zeit sehr nachdenklich.

Trinculo
27-04-2009, 15:17
Es gehört aber auch ziemlich viel disziplin und/oder Verständnis dazu keine "falsche" Aktion zu bringen, wenn einen das kleine Monster wieder einmal zur Raserei bringt.:(

Allerdings. Ich bin bislang noch nicht in der Situation, aber ich hab auch keinen Plan, was ich tun sollte, wenn das Kind mich eiskalt provoziert. 17x17s Beispiel mit dem Anspucken ist so ein Fall.

17x17
27-04-2009, 15:59
Allerdings. Ich bin bislang noch nicht in der Situation, aber ich hab auch keinen Plan, was ich tun sollte, wenn das Kind mich eiskalt provoziert. 17x17s Beispiel mit dem Anspucken ist so ein Fall.

Im zweifelsfall den Rat der Hebamme meiner Schwester annehmen:"Bevor Sie Ihr Kind umbringen, sollten sie es in das Kinderzimmer sperren und eine Runde um den Block gehen."

Und dann sollte man unbedingt wissen, dass Kinder durch schütteln sterben können. Denn irgendwann kommt einfach der Punkt, wo man es schütteln will.

<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/oA0IpS_3S-0&hl=de&fs=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/oA0IpS_3S-0&hl=de&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

Helmut Gensler
27-04-2009, 16:01
In den Beiträgen kam mir der Vorbildcharakter der Eltern ein wenigt zu kurz. Da ich selbst 2 Kinder einigermaßen groß bekommen habe und täglich als Lehrer mit zum großen Teil verhaltenskreativen ( die moderne Ausdrucksweise der UNI-Profis!!) jungen Menschen zu tun habe, möchte ich das Vorleben als ganz wichtig darstellen. Dazu gehört natürlich auch , dass prinzipiell jede Handlung auch Konsequenzen nach sich zieht. Genau das kommt so blenden bei den Eltern im kaufhaus rüber, die 10 mal ihren Kindern sagen müssen: lass das liegen, es wird nicht gekauft !! .. und dann an der Kasse den angebissenen Lutscher doch zahlen müssen.
Mich hat mal ein Schüler bei Essen angespuckt, ich habe sofort das gleiche zurück getan. Das ging ohne jede Schimpfe und es war auch absolut einmalig.. es hat niemand mehr mit mir gemacht... >> erfolgreiche Erziehung!! ??

nointerest
27-04-2009, 18:14
LOL - das hätt ich gern gesehen Helmut. Ich finds übrigends irgendwie genial - ich mein das war ja spontan und alles *gg*.

Ich denke "ewiges Erklären" muß auch nicht sein, bringt oft auch nichts (weil es weniger um die Sache als viel mehr ums "Rechthaben" bei den Kindern geht). Man sagt einmal warum, dann kommt ne Konsequenz (etwa Fernsehverbot o.ä.) und wenn das Kind das nicht macht dann schaltet man das Gerät einfach aus, Stecker raus - was auch immer. Ich mein ohne großes "Rumlabern" - das Kind hats einmal gesagt gekriegt (meinetwegen noch ein zweites Mal - aber dann langts) und Ende. Dann ist Konsequenz angesagt.

Beim Kaufhaus muß ich sagen finde ich den Vernunftansatz net schlecht - das geht so ab 4 oder 5 Jahren (je nach Kind). Etwa ausmachen dass es "hinten" was süßes kriegt (da wo es billiger ist als an der Kasse), oder auch "mehr Geld habe ich nicht dabei" und so. Oder ein Limit machen, etwa 1 Euro darfs kosten o.ä. Auf die Art lernt ein Kind recht früh schon das Rechnen. Ich geh jetzt mal von "normalen" Kindern (blödes Wort, mir fällt aber kein besseres ein) aus, die nicht lerngehemmt oder verhaltenskreativ sind. Dieses ewige Rumgezeeter im Kaufhaus find ich persönlich immer amüsant - wie sich die Eltern da fertig machen lassen.

Ich hab selbst noch keine Kinder, aber ne 9 Jahre jüngere Schwester. Da hab ich das immer beobachten können wie Mama da ewig rumdiskutiert/gelabert hat - wenn ich diejenige welche war (die "Böse" die das Kind heimholt abends oder sowas) - dann hab ich mir nie diesen Nervenstreß gegeben. Also hinterherrennen und so Kram. Ich hab ihr einmal gesagt dass wenn sie nicht mitkommt dann gibts Strafe, und dass ich jetzt gehe. Die Kleine lag auf der Straße am Boden und hat demonstrativ geschrien. Ich bin gegangen. Langsam. Sehr langsam. Dann hab ich nach hinten geschielt - und wer kam hinterhergetrottet? Klar wenn sie gesehen hat dass ich gucke lag sie wieder am Boden und hat geschrien. Ich hab dann halt Momente genutzt wo sie es nicht sehen konnte (Straßenbiegung und so). Komisch dass wir gleichzeitig vor der Haustür ankamen *gg*. Sie war total sauer - logo, aber das war mir wurst - ganz ehrlich.

Das ist jetzt nur ein kleines Beispiel, und ich verstehe auch dass wenn man tagtäglich das Kind um sich hat und maßregeln/erziehen muß man irgendwann mal platzt. Ich will mich da jetzt nicht als Oberschlaumeier hinstellen - man wird sehen wie ich selbst damit klarkommen werde wenn ich endlich Kinder habe. Aber na ja, diese Art von ruhiger Konsequenz setze ich auch bei den Cousins ein - dass sie sauer sind auf mich in dem Moment - so what (ganz ehrlich) - kann nicht immer nur Gutfreund sein. Sie lieben mich dennoch. Im Training bemühe ich mich auch nach Kräften so zu sein, wenn ich auch zugebe dass es nicht immer ganz klappt. Es ist ne verdammt harte Sache Kinder großzuziehen, das ist nichts was man so nebenher macht. Deshalb hab ich großen Respekt vor Familien mit 3 oder 4 Kindern (wo sich das ja multipliziert).

Fazit: Man sollte/kann auch konsequent sein ohne Gewalt, aber auch ohne ewiges Rumgelaber.

Gegen Klapse bin ich ganz grundsätzlich - einfach weil ich sie ein paar mal bei besagter Schwester angewendet habe. Sie war erst so 3 oder 4. Das war vll 5 Mal insgesamt, aber das tut mir heute noch wahnsinnig weh und leid und so. Das wird mich immer belasten (einmal hab ich ihr richtig eine geschallert, dann hat sie richtig geheult, das hat mir das Herz fast gebrochen). Ich habs ihr erzählt (sie konnte sich kaum/nicht erinnern) - weil ich damit nicht mehr leben konnte (ohne dass sie es weiß). Sie zieht mich deshalb manchmal auf, aber das steck ich ein. Das Recht hat sie jetzt auch (und übertreibts auch nicht).

Helmut Gensler
28-04-2009, 15:29
Du bist pragmatisch, gut so.
kennst du den § 1631 Abs. 2 BGB ?? »Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.«

Bei entsprechend großmäulgen, größeren "kiddies" kann man das um die Ohren kriegen! Meine Strategie ist dann der -verkürzte- Art 1 unserer Verfassung : alle Menschen sind gleich. Folglich sind seelische Verletzungen durch meinen Gegenüber auch bei mir verboten. ;-)))

nointerest
28-04-2009, 17:33
Oh ja, solche Großmäulerkinder kenn ich...
Ein Mitschüler hat es geliebt einen Lehrerin aufs Blut zu reizen. Sie hat ihn nie geschlagen - aber gezuckt hats natürlich schon mal. Er dann ganz frech schon mal "kostet 800 Mark" (war damals irgendwie bekannt dass das ein Lehrer mal an Schmerzensgeld für ne Ohrfeige zahlen mußte).
Ich mein er hat sie extra gereizt...

P.S.: Du bist spontan - saugeil *gg*. Ich merke schon - wir müssen uns irgendwann mal treffen. Sollte sich machen lassen - sind ja nicht so weit auseinander. Lässt sich bestimmt mal ein Lehrgang für nutzen.

*Azrael*
29-04-2009, 13:36
schlussendlich ist wohl ein mittelding am besten.

fernsehverbote oder ausgangsverbote zogen bei mir nicht immer bzw zeigten nicht immer die gewünschte wirkung.
einen "chlapf" aufn hintern hatte da schon die bessere wirkung...vor allem wusste ich spätestens dann, dass ich klar zu weit ging. was aber auch daran liegt, dass dies nicht monatlich passierte und eher die ausnahme war ;)

meinen eltern haben heute noch ein schlechtes gewissen, wenn das thema mal angeschnitten wird, da sie der meinung sind, das schlagen nicht dazugehört oder schädlich ist... ganz die heutige meinung halt.

ich meinerseits bin der meinung dass es angebracht war und den gewünschten erfolg hatte. denn abgesehen vom rumflennen kam ebenfalls das schlechte gewissen und wissen, das ganze doch zu weit getrieben zu haben.

dass jemand eine andere meinung hat, wenn er in seiner kindheit regelmässig "richtig" geschlagen wurde kann ich absolut verstehen. finde dies auch nicht in ordnung.
jedoch einen festeren klaps auf den hintern, ohrziehen o.ä finde ich zulässig, wenn der rest nicht fruchtet.
man muss als autorität nicht immer stundenlang erklären etc.
denn irgendwann ist nunmal schluss...

Zulässig? Unsinnig, ich hab damals oft genug abbekommen, bei meiner Mutter den Klaps der täglich irgendwann nimmer interessant war, beim Bruder der den Hauptteil der Erziehung übernommen hat dann auch mal etwas mehr, gebracht hat es gar nichts ausser Aggressionen die ich heute noch bis zum umfallen hab. Meine Freundin hat übrigends nen knappes halbes Jahr gebraucht das ich selbige unter Kontrolle bekommen habe und auch das nur weil ich seit 1,5-2Jahren nichts mehr mit den Leuten von früher zu tun hab, mein Zimmergenosse sich den ***** deswegen aufgerissen hat und einige weitere Faktoren wie Trainer, andere Umstände usw. mitgewirkt haben.
Wenn ihr das so braucht nutzt den Klaps bis sich das Kind daran gewöhnt...

Für sinnig befinde ich klare Regeln mit klaren Konsequenzen wenn sie gebrochen werden, siehe wenn du beispielsweise deinen kleinen Bruder schlägst fällt Fernsehehn für so und so lange aus, entsprechend aber auch Anreize wie wenn du dies oder jenes erledigt hast darfst du "belohnung einsetzen".

Disziplin ist nicht verkehrt, aber selbige körperlich umzusetzen ist fraglich.

Seminarius
29-04-2009, 13:58
Azrael, Sind Deine Eltern getrennt?
Wenn Eltern meinen, dass sie ihre Kinder es soweit treiben, dass sie sie schlagen müssten, dann sollten sie sich vielleicht überlegen, woher es kommt, dass sie sie schlagen müssten. Psychoanalyse (nicht nur von Sigmnud Freud) besagt, dass Eltern, die ihre Kinder schlagen dies sehr oft nicht aus Erziehungsgründen, sondern unbewusst aus Sadismus tun. Auch sehen viele Eltern die getrennt sind, weil sie schlechte Erfahrungen mit "dem anderen
Geschlecht" sehen in ihren Kindern den exmacker (wer hat schon mal den Spruch gehört: "Du siehst aus/bewegst dich wie deine mutter/dein vater"?)
Deshalb müssen viele Kinder eleben, wie Aggressionen ungelöste steritigkeiten/konflikte oder Ängste, die der/die gestörte elternteil hat, an ihnen "verarbeitet" und ausgelassen werden.Manche von denen haben auch sexuelle Hemmungen
Viele Eltern BEnutzen somit ihre Kinder als "Partnersubstitut".Die Mütter haben dann auch Angst vor ihren kindern, weil sie ein Mann sind. dass reicht völlig aus, um den exmann auf den sohn zu projezieren

*Azrael*
29-04-2009, 14:02
Sind sie, was das Aussehen angeht, sowohl die Haare, Augen, Füße als auch Konturen hab ich von meinem Vater, aber ehrlich gesagt hat die noch ganz andere Probleme. Siehe "ihr macht euch ein schönes Leben und ich..." oder "ich bin der Depp für alle..." war damals so das übliche, hatte da irgendwann kein Bock mehr drauf und war nur noch unterwegs.

Trinculo
29-04-2009, 14:03
Psychoanalyse (nicht nur von Sigmnud Freud) besagt, dass Eltern, die ihre Kinder schlagen dies sehr oft nicht aus Erziehungsgründen, sondern unbewusst aus Sadismus tun.

Es gibt noch eine andere Psychoanalyse als die von Freud?

Ansonsten gebe ich Dir weitgehend Recht - frustrierend zu sehen, wie oft sich Geschichte wiederholt ...

Seminarius
29-04-2009, 14:11
Ja es gibt mehrere schulen. Erich fromm hat es zum Beispiel kritisiert, dass Sigmund Freud teilweise so bürgerlich und sexistisch war, und hat einen TEIL aus der analyse den er nicht brauchte raus genommen.
Diese starre denken hätte den siggi beispielsweise daran gehindert robin hood zu analysieren, denn wer andere menschen analysieren will muss auch überlegen: Welche Eigenschaften weise ich auf, dass sich meine Umwelt so verhält wie sie es tut?(stichpunkt TZI-Modell(Gruppen postitiv beeinflussen, bestimmt für trainer interessant) oder bespielsweise: Warum ist mein Kind so wie es ist? Was hat meine Erziehung damit zu tun? Macht es wirklich Sinn, das Kind zu schlagen?)
Psychoaalyse wurde ja auch weiter entwickelt

Seminarius
29-04-2009, 14:17
Es gibt noch eine andere Psychoanalyse als die von Freud?

Ansonsten gebe ich Dir weitgehend Recht - frustrierend zu sehen, wie oft sich Geschichte wiederholt ...

Kinder sind ja viel Sensibler als Erwachsene, Übertraumatisierung kann ja auch sein, dass man viele schlimme sachen, zum Beispiel unfähige, gestörte Gutmenschen-Eltern, erlebt hat.
Es gibt für alles einen Schein aber Kinder "erziehen" darf leider jeder und doktrine eltern müssen nichtmal strafrechtliche folgen fürchten...
ICh ahbe es oft erlebt, dass eltern ihre Kinder in Psychologische Behandlung schicken und die eltern sagen dann: Eltern können keine Schuld an dingen wie Esstörung/Anorexie (ca 10-20 prozent der patienten STERBEN und Die ärzte sind sich sicher, dass es gefährlicher als krebs ist), Paranoia, Sexuelle Störung, Selbstmord haben können

Seminarius
29-04-2009, 14:47
lest euch mal die statistiken durch, wieviele menschen welche psychischen krankheiten haben, das wird euch überraschen wer welche krankheiten hat

*Azrael*
29-04-2009, 14:51
Ich bekomm das so schon mit, n Kolleg z.B. kommt etz in die geschlossene weil er seit dem er mit den Drogen aufgehört hat nicht mehr auf sein Leben klar kommt... Depressionen zu ADHS scheint ne scheiss kombi zu sein...

Kannix
29-04-2009, 19:16
Ich denke wenn man muss irgendwann mit der "Fehlersuche" abschließen und nach vorne sehen. Alles was Ihr erlebt habt hat großen Einfluß, aber wenn man genug gejammert hat erkennt man dass man selbst für sich verantwortlich ist.;)

DieKlette
29-04-2009, 19:42
Ich denke wenn man muss irgendwann mit der "Fehlersuche" abschließen und nach vorne sehen. Alles was Ihr erlebt habt hat großen Einfluß, aber wenn man genug gejammert hat erkennt man dass man selbst für sich verantwortlich ist.;)

:halbyeaha

Jammern bringt keine Veränderung, sicher ist das mal notwendig um Druck abzubauen, aber irgendwann muss man lernen positiv zu denken, damit einen etwas nach vorne zieht!

Kämpfen muss man so oder so im Leben, nur kann man sich dabei mehr oder weniger stressen.

Und gerade Menschen mit "ADS" haben extrem viele Fähigkeiten und können sehr erfolgreich sein. Also wird's dann mal Zeit die positiven Dinge zu stärken statt sich die ganze Zeit den Scheiß anzuschauen.

Und: Junge Menschen mit psychischen Problemen haben schon Dinge durch, die andere erst in der Midlifecrisis ****t. Während andere dann darüber jammern, was sie alles nicht gemacht haben, ist dann ab einem bestimmten Alter für Menschen mit viel Lebenserfahrung alles cool ;).

nointerest
29-04-2009, 20:50
Also ich sags mal so, jeder sollte mal wirklich auch kritisch über sein Leben (seine Kindheit) nachdenken und darüber wie man heute so ist.
Da kriegt man schon einige Zusammenhänge hin ("weil das immer xyz war, mach ich heute abc"). Ist jetzt nicht so super-professionell, klar, aber dann kann man in einem weiteren Schritt auch darüber nach denken ob man so weitermachen will/muß, und vor allem wie es mit den eigenen Kindern aussieht.

Man muß sich erstmal bewußt machen was Sache ist bevor man etwas verändern kann. Man kann dann nicht immer alles super toll verändern, aber die ein oder andere Kleinigkeit lässt sich machen. Und na ja, oft sinds die Kleinigkeiten die viel bewirken.

Kannix
29-04-2009, 21:16
Na ich denke Du und Azrael brauchen einfach noch ein paar Jahre um rauszufinden wer Ihr seid. Ich schaue heute noch ein paar Jahre zurück und denke: Meine Fresse, hab ich was an der Klatsche gehabt:ups:
(Hähä, das kann auch von heute auf morgen sein:D)

*Azrael*
29-04-2009, 23:45
Na ich denke Du und Azrael brauchen einfach noch ein paar Jahre um rauszufinden wer Ihr seid. Ich schaue heute noch ein paar Jahre zurück und denke: Meine Fresse, hab ich was an der Klatsche gehabt:ups:
(Hähä, das kann auch von heute auf morgen sein:D)

Das is mir etz schon bewusst, ich hör das öfter:D

nointerest
30-04-2009, 01:38
@Kannix:
Die Idee mit dem kritischen Rückschauen hab ich ... woher.... ? Weil ich diese Phase auch hinter mir habe *gg*.
Ich bin in vielen Dingen heute ganz anders als früher - und wesentlich ruhiger. Man war ich ein lautstarker Hitzkopf früher... *gg*.

Helmut Gensler
05-05-2009, 07:59
na ja, es gilt ja auch als ein Zeichen von Intelligenz, aus seinen Fehlern zu lernen.

In einigen Beiträgen schwingt für mich so mit, dass ADHS als absolute Ursache und "Schuldminderungsgrund" für einge verhaltensoriginellen ( = O-Ton Uni!) Ausführungen gesehen wird. Da möchte ich nur teilweise zustimmen. Denn so kann jemand die "Schuld" für sein eigenes Verhalten von sich abwälzen. Aber das mit der konsequenten Eigenverantwortung den Mitmenschen gegenüber ist schon so eine Sache.

Mein Schüler kolportieren " Vorsicht, Helmut macht, was er sagt." Und damit komme ich auch bei verrufenen Schülern sehr gut klar... und sie auch mit mir. Warum machen das nicht mehr Leute? Vor allem die Eltern?

***Nakatomi***
05-05-2009, 22:21
ich meine dass nur 20 % von den heutigen adhs kindern wirklich behandlungsbedürftig sind.
der rest bekommt keinen halt in der familie
ich kann mich noch gut an einen kindergeburtstag erinnern wo ein angebliches adhs kind mit seiner neurotischen mutter war.
da ging es nur so
"johannes, würdest du bitte nicht mit dem hammer auf alinas kopf hauen? danke" und "würdest du bitte aufhören, die anderen von hinten in den pool zu schubsen, das ist nicht nett"
bei so einer erziehung kann ein schwieriges kind keine grenzen finden- und damit mama nicht ihre schuld einsehen und vor allen eingestehen muss, versagt zu haben, deklariert sie es lieber als krankheit- da bekommt sie sogar mitleid und einen sonderstaus mit ihrer göre.
sowas nennt man "münchhausen- stellvertreter-syndrom" und dieses ist nicht selten.
wenn ich sehe was leute mit ihren hunden anstellen, bei denen das resultat nicht in jahren sondern in tagen zu sehen ist, wunder ich mich, dass es manche sogar wagen, kinder zu bekommen, die sie dann komplett versauen.
die erziehung eines hundes scheint heutzutage in den medien komplizierter als die eines menschen- das gegenteil ist der fall.
und wenn man dann noch sieht was für leute kinder haben...
schönen dank auch
warum gibt es keinen führerschein für eltern?

sofern das kind keine genetische disposition für verhaltensauffälligkeit, stoffwechselstörungen im gehirn oder sauerstoffmangel bei der geburt oder sonstwie hatte, ist es für mich definitiv schuld der eltern.
aber auch die schuld der eltern muss in manchen fällen mit medikamenten am kind korrigiert werden, denn sonst leidet es noch mehr.

manche mütter stellen ihr kind sogar als adhs kind vor, weil sie das ritalin selbst misbrauchen.
damit geht mutti nämlich ab wie ne rakete und gönnt sich ihren privaten kleinen rausch mit speed auf rezept.
habt ihr das eigendlich schon gewusst?
und die ärzte werfen damit um sich als gäbs kein morgen

@kannix- das mit dem logopäden ist nur ne vorsichtsmassnahme,das solltest du nicht überbewerten. ist wie kiefernorthopäde- manche müssen, manche nicht

Kraken
05-05-2009, 23:53
warum gibt es keinen führerschein für eltern?

dat wär mal was!!!

oder zumindest obligatorische schulung..


man kann leuten wohl kaum verbieten, kinder zu haben,

aber man kann sie auffordern ieen 2führerschein" zu machen, und obligatorisch eine schulung zubesuchen, wo ihnen die grundlagen beigebracht werden:9

das wärß wohl mal iene der grössten neuerugen allerzeiten, udn würde dem staat ne ganze menge probleme lösen!

Zottelkopf
06-05-2009, 00:56
ich meine dass nur 20 % von den heutigen adhs kindern wirklich behandlungsbedürftig sind.
der rest bekommt keinen halt in der familie
ich kann mich noch gut an einen kindergeburtstag erinnern wo ein angebliches adhs kind mit seiner neurotischen mutter war.
da ging es nur so
"johannes, würdest du bitte nicht mit dem hammer auf alinas kopf hauen? danke" und "würdest du bitte aufhören, die anderen von hinten in den pool zu schubsen, das ist nicht nett"
bei so einer erziehung kann ein schwieriges kind keine grenzen finden- und damit mama nicht ihre schuld einsehen und vor allen eingestehen muss, versagt zu haben, deklariert sie es lieber als krankheit- da bekommt sie sogar mitleid und einen sonderstaus mit ihrer göre.
sowas nennt man "münchhausen- stellvertreter-syndrom" und dieses ist nicht selten.
wenn ich sehe was leute mit ihren hunden anstellen, bei denen das resultat nicht in jahren sondern in tagen zu sehen ist, wunder ich mich, dass es manche sogar wagen, kinder zu bekommen, die sie dann komplett versauen.
die erziehung eines hundes scheint heutzutage in den medien komplizierter als die eines menschen- das gegenteil ist der fall.
und wenn man dann noch sieht was für leute kinder haben...
schönen dank auch
warum gibt es keinen führerschein für eltern?

sofern das kind keine genetische disposition für verhaltensauffälligkeit, stoffwechselstörungen im gehirn oder sauerstoffmangel bei der geburt oder sonstwie hatte, ist es für mich definitiv schuld der eltern.
aber auch die schuld der eltern muss in manchen fällen mit medikamenten am kind korrigiert werden, denn sonst leidet es noch mehr.

manche mütter stellen ihr kind sogar als adhs kind vor, weil sie das ritalin selbst misbrauchen.
damit geht mutti nämlich ab wie ne rakete und gönnt sich ihren privaten kleinen rausch mit speed auf rezept.
habt ihr das eigendlich schon gewusst?
und die ärzte werfen damit um sich als gäbs kein morgen

@kannix- das mit dem logopäden ist nur ne vorsichtsmassnahme,das solltest du nicht überbewerten. ist wie kiefernorthopäde- manche müssen, manche nicht


ich unterschreib nicht alles und hab zugegebenermassen auch nicht alles gelesen aber was ich aus erfahrung wei?: fakt ist leider, dass ads schnell diagnostiziert wird. standrd. einfacher. was auch immer. im endeffekt ein vernichtendes urteil für alle ^^ 2. und 3. meinung und vielleicht noch mehr sind IMMER einen blick wert, vor allem wenns ums kind geht ^^

ich möcht nicht ausschließen, dass tatsächlich viele ads haben und retalin brauchen....aber halt nicht alle. und es wird zu oft abgetan als solches, leider =(

*Azrael*
06-05-2009, 10:50
manche mütter stellen ihr kind sogar als adhs kind vor, weil sie das ritalin selbst misbrauchen.
damit geht mutti nämlich ab wie ne rakete und gönnt sich ihren privaten kleinen rausch mit speed auf rezept.
habt ihr das eigendlich schon gewusst?
und die ärzte werfen damit um sich als gäbs kein morgen


Kennen wir alles:D
Man muss ja alles mal ausprobiert haben und auch Medikinet geht gehackt gut ab, gibt da aber auch noch genug andere Dinger:o

moneypee
06-05-2009, 12:56
dat wär mal was!!!

oder zumindest obligatorische schulung..
man kann leuten wohl kaum verbieten, kinder zu haben,
aber man kann sie auffordern ieen 2führerschein" zu machen, und obligatorisch eine schulung zubesuchen, wo ihnen die grundlagen beigebracht werden:9
das wärß wohl mal iene der grössten neuerugen allerzeiten, udn würde dem staat ne ganze menge probleme lösen!
Unterstützung wäre sicher angebracht, aber wenn's dann wieder nur eine Standardregel für alle gibt, wie "Kind macht A, Eltern reagieren mit B", funktioniert es schon wieder nicht. Und auf jeden Charakter einzeln eingehen auch nicht.
Aber stimmt schon: Automatisch weiß keiner, wie man sich als "gutes Elternteil" verhalten sollte. Kommt auf die eigenen Werte und die eigene Vorstellung von dem, wer und wie man sein will an. Wenn da nichts ist, kann auch kein Wunderkind bei rauskommen ...

Kraken
06-05-2009, 14:22
natürlich nicht au fA folgt B, das wäre schrekclich stumpfsinnig....

ne, halt eine verhaltenschulung für eltern, psychologisch angehaucht..wie gehe ich auf mein kind ein, wie verhalte ich mihc richtig etc.etc.

ist ja unmöglich, jede situation durchzuspielen, udn spielraum mus immer vorhanden sein...

aber wenn ich mir anguck, wie unfähig manche eltern sind mit ihren kindern umzugehen, dass finde ich einen elternführerschein sogar als absolut notwendig an!

Kannix
06-05-2009, 17:28
Aber stimmt schon: Automatisch weiß keiner, wie man sich als "gutes Elternteil" verhalten sollte.
Warum das nicht? So schwer isses nun auch nicht wenn man selber ein bisschen Verantwortungsbewußtsein hat. Und das lässt sich nicht in einem Kurs erlernen.

***Nakatomi***
06-05-2009, 23:35
wenn man von dem ausgeht, was man tief in seinem herzen spürt, liegt man richtig
1000 guten ratschlägen zum trotze

17x17
07-05-2009, 07:25
wenn man von dem ausgeht, was man tief in seinem herzen spürt, liegt man richtig
1000 guten ratschlägen zum trotze

Dann müsste ich meine Tochter von Zeit zu zeit erwürgen.:o

Aber ich gebe Dir Recht - wenn man einigermaßen vernünftig tickt ist das Bauchgefühl zumindest nicht der schlechteste Ratgeber.
Funktioniert imho aber nur, wenn man auch selber vernünftige Eltern hatte - ansonsten wird sich nur ein schlechter Kreislauf wiederholen, da das Bauchgefühl wohl am ehesten die eigenen Erfahrungen widerspiegelt und auf Erlebtes zurückgreifen lässt.

***Nakatomi***
07-05-2009, 11:09
ich sprach nicht von bauch, sondern herz.
jeder mensch auf der welt hat dieselben bedürfnisse.

wenn ich meinem herzen fühle, dass mich mein kind terrorisiert und das mies ist, weil es auch nicht möchte dass ich es terrorisiere, dann sag ich ihm das.
dass mich das nervt und verletzt und beleidigt
DAS ist antiautoritäre erziehung
ich spüre in meinem herzen, ob ich unfair bin oder nicht.
wenn ich mich einfach weil ich grösser bin als höchste instanz aufspiele, der folge zu leisten ist auch
wenn sie unrecht hat oder unfair ist, dann habe ich das rechtsbewusstsein meines kindes verkackt
und wenn ich dann auch noch keine eier hab, über meine gefühle offen zu sprechen und mich menschlich zu zeigen
und eventuell bei meinem kind mal zu entschuldigen, dann bis ich ein mieser despot, aber bestimmt nicht mutter und vater.
und wenn da keine vorbildfunktio ist, was sollen wir von den kindern dann erwarten?
dass sie bessere menschen sind als wir?
wie schlimm ist die einsicht, sich selbst erziehen zu müssen, weil man weiss, dass die eigenen eltern versagt haben? wer will sowas für sein kind?

Seminarius
07-05-2009, 11:45
natürlich nicht au fA folgt B, das wäre schrekclich stumpfsinnig....

ne, halt eine verhaltenschulung für eltern, psychologisch angehaucht..wie gehe ich auf mein kind ein, wie verhalte ich mihc richtig etc.etc.

ist ja unmöglich, jede situation durchzuspielen, udn spielraum mus immer vorhanden sein...

aber wenn ich mir anguck, wie unfähig manche eltern sind mit ihren kindern umzugehen, dass finde ich einen elternführerschein sogar als absolut notwendig an!


Ich finde so einen elternführerschein theoretisch auch NochTotalitärere Kontrolle als jetzt durch Staat und Polizei, Heran"züchten" von Staatsloyalen, authoritätshörigen Menschen(Noch mehr Manipulation als jetzt), unkritischen Menschen. Die wollten ja ne auch mal ne Erziehungsschulung machen, aber das wäre auf ein zweites China heraus gelaufen. Man kann ja leider auch keine Zwangsabtreibungen machen wenn jemand trotzdem Kinder bekommt
das wäre inhuman

Bombylus maior
07-05-2009, 12:09
Wie wäre es mit einem alternierend wiederkehrenden Themenbereich (ab Erreichen der Geschlechtsreife, sagen wir mit 13, bis zum Verlassen des schulischen Unterrrichts) in Sozialkunde, der sich etwa Eltern - Kind - Kommunikation nennt und den Mammis und Papis von morgen ein paar Handhaben gibt. Vielleicht kann man damit auch preiswert Schütteltraumata und Vernachlässigung eindämmen. Nur so'n Gedanke.
B.m.

Budoka_Dante
07-05-2009, 12:12
Wie wäre es mit einem alternierend wiederkehrenden Themenbereich (ab Erreichen der Geschlechtsreife, sagen wir mit 13, bis zum Verlassen des schulischen Unterrrichts) in Sozialkunde, der sich etwa Eltern - Kind - Kommunikation nennt und den Mammis und Papis von morgen ein paar Handhaben gibt. Vielleicht kann man damit auch preiswert Schütteltraumata und Vernachlässigung eindämmen. Nur so'n Gedanke.
B.m.

Und dem Staat noch ein Mittel zur Unterdrückung in die Hände geben? :-§
:ironie:

Ich bezweifle, dass sich diejenigen, die es bräuchten, dafür in der Schulzeit interessieren und Jahre später anwenden können.

Nymphaea Alba
07-05-2009, 12:30
ich sprach nicht von bauch, sondern herz.
jeder mensch auf der welt hat dieselben bedürfnisse.

wenn ich meinem herzen fühle, dass mich mein kind terrorisiert und das mies ist, weil es auch nicht möchte dass ich es terrorisiere, dann sag ich ihm das.
dass mich das nervt und verletzt und beleidigt
DAS ist antiautoritäre erziehung
ich spüre in meinem herzen, ob ich unfair bin oder nicht.
wenn ich mich einfach weil ich grösser bin als höchste instanz aufspiele, der folge zu leisten ist auch
wenn sie unrecht hat oder unfair ist, dann habe ich das rechtsbewusstsein meines kindes verkackt
und wenn ich dann auch noch keine eier hab, über meine gefühle offen zu sprechen und mich menschlich zu zeigen
und eventuell bei meinem kind mal zu entschuldigen, dann bis ich ein mieser despot, aber bestimmt nicht mutter und vater.
und wenn da keine vorbildfunktio ist, was sollen wir von den kindern dann erwarten?
dass sie bessere menschen sind als wir?
wie schlimm ist die einsicht, sich selbst erziehen zu müssen, weil man weiss, dass die eigenen eltern versagt haben? wer will sowas für sein kind?

Die Bedürfnisse und "Herz"gefühle sind eben nicht bei allen gleich; Menschen, die in unseren Augen ihre Kinder schlecht erziehen sind nicht insgeheim der selben Meinung oder spüren irgendwo tief drinnen, dass sie Mist bauen. Sie glauben tatsächlich sie machen alles richtig und sind nur verwundert ob des Ergebnisses. Oder haben viele, sich widersprechende Herzgefühle die sie nicht einordnen können. Ganz so einfach ist es auch nicht.

Seminarius
07-05-2009, 12:39
Es wäre sinnvoller, selbstwahrnehmung in der schule beizubringen. Denn wenn sich jemand selbst nicht ganz richtig wahrnimmt(Wahrnehmung ist aber nie 100 prozent neutral) dann nützen die besten schulungen nix. Leider haben auch manche Psychologen die Ansichten, dass die Eltern dem Kind sachen antun dürfen, die die Kinder den eltern nciht antun dürfen, also praktisch unterdrückung(Ich weiss manche sehen das hier nicht so, aber Kinder sind halt empfindlicher). Dann kann das Kind noch so oft versuchen eine Therapie zu machen, solange die Eltern mit drin sitzen dürfen oder alles erfahren weil es die eltern sind, solange ist keine Therapie möglich höchstens Misstrauen in Psychologen. Wenn die Kinder dann die Psychologen als Schutzperson sehen und enttäuscht werden, ist das
ein Fehler der kranken Moral der Menschen und kontrollsüchtigen Eltern(LEider die Mehrheit ohne dass sies merken) und kann die Kinder noch k****** machen. Meine Eltern wollten mich auch in Therapie schicken, weil cih zu hyperaktiv war aber ich habe die TierFiguren die die Familie darstellen sollte einfach irgendwie hingestellt("Hast Du Dir das auch gut überlegt?""Ja") und bin dann nie mehr dahin gegangen.man braucht doch nicht gleich eine Therapie wenn man aufgedreht ist es kann einem auch so gut gehen

moneypee
07-05-2009, 13:42
Die Bedürfnisse und "Herz"gefühle sind eben nicht bei allen gleich; Menschen, die in unseren Augen ihre Kinder schlecht erziehen sind nicht insgeheim der selben Meinung oder spüren irgendwo tief drinnen, dass sie Mist bauen. Sie glauben tatsächlich sie machen alles richtig und sind nur verwundert ob des Ergebnisses. Oder haben viele, sich widersprechende Herzgefühle die sie nicht einordnen können. Ganz so einfach ist es auch nicht.

So habe ich das auch gemeint. Nur durchs Kinderkriegen wird man nicht hormonell auf "guter Mensch" umprogrammiert, der weiß, was richtig und was falsch ist. Ich glaube auch, dass manche Eltern das Machtgefühl gegenüber ihren Kinder genießen, eben weil sie in ihrem Erwachsenen-Umfeld zu den Schwachen gehören.

MCFly
07-05-2009, 14:55
Meine Eltern wollten mich auch in Therapie schicken, weil cih zu hyperaktiv war aber ich habe die TierFiguren die die Familie darstellen sollte einfach irgendwie hingestellt("Hast Du Dir das auch gut überlegt?""Ja") und bin dann nie mehr dahin gegangen.man braucht doch nicht gleich eine Therapie wenn man aufgedreht ist es kann einem auch so gut gehen


Mein Bruder ist Autist. Er war das erste Kind meiner Eltern. 1975 geboren. Damals war Autismus nicht allzu bekannt.

Man hat an Markus schnell festgestellt, dass etwas nicht stimmt. Er hat als Baby stundenlang geschrieen. Er hat nicht gesprochen. Oft ins Leere gestarrt. Keine typischen Verhaltensweisen "gesunder" Kleinkinder angenommen.

Was die hiesigen "Ärzte" diagnostizierten, werte ich vielfach schon als bedingten Vorsatz. Da wird das Kind hingesetzt, soll zwei Türmchen bauen und nachher folgt die Diagnose: "schwerfällig" oder "zurückgeblieben". Teilweise wurde meinen Eltern schlechte Erziehung vorgeworfen. Dass etwas Ernsthaftes nicht stimmen konnte, wurde nicht in Erwägung gezogen.

Den Autismus selber hat ein Arzt aus den USA kurz vor meiner Geburt festgestellt, 1978. Er war Gastdozent in Deutschland und meine Eltern haben den Aufenthalt für eine detailierte Untersuchung meines Bruders genutzt.

Fazit: Autimus in schwerster Ausprägung. Heimunterbringung wurde als unumgänglich eingestuft, da sich die Konsequenzen seiner Behinderung in regelmäßiger Zerstörungswut, Gewalttätigkeiten und Schreianfällen äußern sollten. Dies war auch recht bald der Fall. Meine Eltern haben sich jedoch gegen eine sofortige Heimunterbringung entschieden. Das Fazit war, dass sie auch wärend meiner ersten Lebensjahre Rund um die Uhr für Markus da sein mussten. Er war in halbtäglicher Unterbringung, doch auch diese war nicht auf Autisten spezialisiert. Alle waren unterfordert.

Gewalt durch ihn habe ich regelmäßig zu spüren bekommen, da er täglich um mich war. Dies habe ich weitergegeben. Fing im Kindergarten an. Spielsachen, die andere hatten, habe ich mir mit Gewalt genommen, wollte ich meine Ruhe haben, dann habe ich das mit Gewalt durchgesetzt. "Streitereien" wurden mit Gewalt beendet. Ich kannte es nicht anders. Meine Eltern hatten alles versucht, aber kleine Kinder orientieren sich eben auch an älteren Geschwistern.

Grundschule. Das gleiche Bild. Ich sollte nachher auf ein spezielles Internat gehen, da mir niemand "Herr" werden konnte. Als ich sieben war, zogen meine Eltern dann die Konsequenz. Markus war zehn und sie kamen einfach vorne und hinten nicht mehr klar. Ihr zweiter Sohn wies Verhaltensstörungen auf.
Markus kam in sein erstes Heim und ich wurde zum Kinderpsychologen gebracht.

Die genauen Untersuchungen habe ich heute vollständig verdrängt, sie sind auch nicht wirklich intensiv gewesen. Medikamente bekam ich nicht. Vielmehr wurde meinen Eltern angeraten, ihr Kind möglichst viel mit anderen Kindern zusammen zu bringen und ein Hobby zu finden, welches mich fördert und interessiert. So kam ich einerseits zum Sport und andererseits zur Musik. Beides bis heute wichtige Bestandteile in meinem Leben. Hat einige Zeit gedauert, aber nach drei, vier Jahren war ich ein vertäglicher, ein "normaler" Junge. Andererseits erkenne ich auch heute noch Verhaltenszüge, die mir noch von damals anlasten.


Meine Meinung zu Therapien:
Ich finde, dass diesem Begriff zu viel Negatives angelastet wird. Eine Therapie ist (idR) überhaupt nicht schlimm. Der Therapeut ist auch kein Erziehungsersatz. Er beobachtet eigentlich nur und gibt Ratschläge.
In meiner JJ-Gruppe gibt es einige Kinder, die "schwer erziehbar" in unserem Sport anfingen und schnell wesentlich ruhiger, einfach ausgeglichener agieren. Wirkliche medikamentöse Behandlung kenne ich nur bei einem der Kiddies. Das ist allerdings, wie ihr auch erkennt, ein Ausnahmefall und er ist in der Tat auch in intensiver psychologischer Behandlung.
Was ich wie schon erwähnt vollends daneben finde, sind übereifrige Psychologen, die einen Patienten gerne "generalisieren", frei nach dem Motto: "der schreit und wirft mich Stiften - ADS!"
Das fällt mir tatsächlich auf: diese Menschen verstehen etwas von der Materie, mit Sicherheit. Aber sie haben ihre Muster im Kopf und werten einfach zu "theoretisch".
Eine Freundin von mir studiert Psychologie: sie ordnet die allermeisten Menschen bereits nach kurzem Kontakt in irgendwelche Schubladen, die ihr durch einen Dr. Professor oder ein schlaues Buch verinnerlicht wurden. Kann stimmen, kein Problem. Kann aber auch daneben greifen und wenn, dann meist negativ, denn die wenigsten "Analysen" würden den "Testpersonen" schmeicheln. Und deswegen finde ich eine solche Einstellung falsch. Gerade Psychologie sollte solange unvoreingenommen agieren, wie möglich. Ich mag sie gerne, würde aber niemals bei ihr in Behandlung gehen.


Meine Meinung zu Medikamenten:
Medikamente sind dann sinnvoll, wenn sie die Ursachen bekämpfen. Allzu oft werden sie aber eingesetzt, um die Symptome zu neutralisieren. Das halte ich für den falschen Weg. Manchmal lässt es sich sicherlich nicht vermeiden. Aber eine Problemlösung kann auf Dauer nicht befriedigend erfolgen, wenn man immer nur die Spitzen kürzt, statt sich auf die (schwierige) Suche nach der Wurzel zu begeben. Was Medikamente anrichten können, habe ich an meinem Bruder gesehen und an anderen Behinderten, wo eben leider nach Symptombehandlung vorgegangen werden muss.


Naja: Ich bin ein Laie auf diesem Gebiet. Von daher: just my 2 cents ;)

Kannix
07-05-2009, 17:08
Danke für Deinen offenen Beitrag;)

17x17
07-05-2009, 17:20
ich sprach nicht von bauch, sondern herz.
jeder mensch auf der welt hat dieselben bedürfnisse.

Hab eich gelesen - da ich es aber für mich selber als "bauchgefühl" bezeichne, habe ich eben meinen Begriff verwendet. :)

Helmut Gensler
07-05-2009, 17:35
mein -einzig praktischer- Professor hatte gesagt: seit über 1 Million Jahren erziehen Eltern ihre Kinder, seit über 3000 Jahren schimpfen sie über die verzogene Jugend, aber erst seit Eltern zuerst irgendwelche schlauen Bücher lesen, um sich über Erziehung und Werte "zu informieren", wird es richtig schlimm.
Insoweit finde ich zwar eine Anleitung zur Erziehung absolut richtig, aber 40 Unterrichtsstunden in der üblich theoretisch - langweiligen Form sind völlig für die Katz.

17x17
07-05-2009, 17:38
Ich frage mich auch öfters, wie wir es nur ohne die heutigen "weisheiten" so weit bringen konnten. Zig tausend Jahre ging es ohne alles zu desinfizieren und ohne Waldorfschulen. (nur Beispiele ;))

Feanor
07-05-2009, 19:59
Servus,

Tja über das Thema bzw die Themen könnte man ganze Bücher füllen, tut man ja auch. Das hab ich zwar nicht vor aber mal ein Gedanken...

Thema ADS:
ADS gibt es und gibt es auch wieder nicht. Will sagen, daß zwar zweifellos bei manchen Menschen die Aufmerksamkeitsspanne gering ist und auch Abweichungen von der sog. Norm in der Hirnchemie nachweisbar sind. Nur ist es deswegen noch lange keine Krankheit, wie schon der Begriff Aufmerksameits DEFIZIT SYNDROM suggerrieren möchte.
Zunächst einmal gibt es gar keine verbindliche Norm wie lang denn die Aufmerksamkeitsspanne zu sein hat. Ähnlich wie bei der Körpergrösse kann man nur einen Durchschnittswert ermitteln und dann (recht willkürlich) festlegen, wie gross die Abweichungen davon nach oben und unten sein dürfen, um "normal" zu sein.
Folglich ist eine gewisse Abweichung vom statistischen Durchschnitt immer völlig normal, oder welcher Durchschnittsdeutsche hat denn tatsächlich 1,3 (lebendige) Kinder?
Des weiteren ist zu bedenken, dass, wenn es offenbar Aufmerksamkeitsspannen gibt, die unter dem Durchschnitt liegen, der Ver dacht recht naheliegt, dass auch das Gegenteil zutrifft. Warum aber hört man dann nie von Menschen mit einem Aufmerksamkeits Wechsel Defizit Syndrom bzw AWDS?
Ich wage hier die Vermutung, dass solche Menschen einfach "pflegeleichte" Kinder sind. Solche, die man mit einem keinen Bausatz oder Puzzle in die Ecke setzen kann und schon ist solange Ruhe bis man sie wieder wegholt.

Weder die einen noch die anderen sind gleich krank. Auch in der Intelligenz unterscheiden sie sich wenig. Aber es ist doch nachvollziebar, dass sie andere Begabungen haben. Wer immer zB schnell die Lust verliert aber auch immer neugierig ist, wird leicht eine riesige Allgemeinbildung entwickeln aber wenig Detailwissen anhäufen können. Andersrum, wer sehr lange bei einer, auch langweiligen, Tätigkeit bleibt, kann dort ungeheures Fachwissen anhäufen aber bleibt auf einige wenige Gebiete beschränkt. Und beide sind nötig und wichtig, wie auch alle Stufen dazwischen.
Das Schulsystem tut sich natürlich mit den AWDS lern leichter als mit den ADS lern. Aber es sollte schon sehr extrem werden, bevor man von Krankheit spricht, dann können auch Medikamente sinnvoll sein. Alles andere ist nur der bequeme Weg und eine ziemlich gräßliche Mode.

Thema Schulsystem:
Da liegt auch ausserhalb der ADS und sonstigen "Störungen" Problematik einiges im Argen. Mir ist es zum Beispiel unverständlich, warum in der Gymnasialen Oberstufe im Grundkurs!! Mathematik die Kinder mit 4fachen Auf- und Ableitungen, Ebenen- und Vektorengleichungen in dreidimensionalen Koordinatensystemen etc. gequält werden, während es gleichzeitig Abiturienten gibt, die Europa nicht auf einer Weltkarte finden können.
Abitur soll doch Allgemeinbildung vermitteln. In der Praxis wird aber in einigen Bereichen universitätsverdächtiges Fachwissen abverlangt, auf Kosten des wirklichen Basiswissens. Weil immer nur darauf gelernt wird, die nächste Prüfung in irgendeiner absurden Kurvendiskussion zu überstehen, versagen die Schüler beim Einstellungstest an den simplen Brüchen.
Und sobald dies wieder einmal im Fernsehen genüsslich breitgetreten wird, schreien die sog "Experten" rum, die armen Kids müssten mehr in der Schule lernen.
Von der wirklich wichtigen Allgemeinbildung wird dann nur noch weniger übrig bleiben.

Und zuletzt oder als erstes bräuchten Schule und Gesellschaft mal ein bisschen weniger Gutmenschentum. Wenn ich hier in der Abteilung eurpäische Kampfkünste lese, dass irgendein Jugenamt irgendeine Mittelalterveranstaltung verbietet, nur weil die Kids da mit Larp Schwertern ein bisschen spielen und diese Idiotie mit Gewaltprävention begründen...
Na ja ich denk da immer an eine Familie, die bei uns in der Straße gewohnt hat, streng reglementierte Süssigkeiten, pädagogisch wertvolles Spielzeug, keine Bud Spencer Filme weil Gewalt... Ergebnis: Beide Söhne mehrfach vorbestraft und die Tochter, wie kann ich das höflich formulieren, macht ihren Job professionell.
Komisch, dass wir bei den wirklich kriminellen Kids immer ein Riesenverständnis haben sollen aber ganz normales Verhalten immer gleich tabuisieren und kriminalisieren, sobald es nicht der political correctness entspricht.
Da können doch selbst Kinder mit den besten Eltern kaum mehr normal werden, wenn dann aber noch desinterssierte, überforderte oder überengagierte Eltern dazukommen, verwundert das Ergebnis mich wenig.

Gruß

kanken
07-05-2009, 20:40
Zum Thema ADS:

Thom Hartmann: ADD- Eine andere Art, die Welt zu sehen (http://www.amazon.de/Eine-andere-Welt-sehen-Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom/dp/3795007356/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1241724676&sr=8-2)

Ein sehr interessanter Denkansatz....

Viele Eltern sind mit Ihren Kindern heutzutage überfordert, weil sie mit sich selber überfordert sind. Da ist es natürlich einfach sein Kind "krank" schreiben zu lassen, dann ist man selber ja fein raus...
Auch früher hat es solche Kinder gegeben, nur habe ich das Gefühl, das man damals noch besser auf diese Kinder eingehen konnte und Ihnen so die Chance auf ein normales Leben ermöglicht hat. Heutzutage sind sie halt krank und werden mit Medikamenten ruhiggestellt.
Irgendwann ist man dann an einem Punkt, an dem man einigen Leuten (vor allem den mittlerweile erwachsenen ADD'lern) ohne Ritalin zunächst gar nicht mehr helfen kann. Durch spezielles Training und Verhaltenscoaching kann man es jedoch auch schaffen, diese Leute wieder von den Drogen herunterzubekommen. Leider gehen viele Ärzte und Therapeuten jedoch den bequemeren Weg und stempeln alle erst einmal als krank ab, mit all den späteren Folgen für das Kind!

Irgend ein schlauer Mensch hat einmal gesagt, "unsere Kinder sind das Spiegelbild unserer Gesellschaft"....

Grübelnde Grüße

Kanken

*Azrael*
12-05-2009, 07:39
Leider haben auch manche Psychologen die Ansichten, dass die Eltern dem Kind sachen antun dürfen, die die Kinder den eltern nciht antun dürfen, also praktisch unterdrückung(Ich weiss manche sehen das hier nicht so, aber Kinder sind halt empfindlicher).


Nicht nur Psychologen, meine Mutter hat mich ständig angefuckt und ich hab ihr dann ab und an nen text gepresst, sie hat dann wieder gebrüllt das ich so net mit meiner Mutter zu reden habe, worauf ich sie dann oft darauf hingewiesen hatte das sie das ebenso tut. Hat sie immer gemeint das sei net dieselbe Stufe.
Heut wundert sie sich warum ich alle drei Monate einmal für nen paar Stunden da bin und keine Lust auf ihre Gegenwart habe... Vater hat sich eh erledigt, ich red seit fast einem jahr nur noch per Gericht mit ihm, das mein Stiefvater die Füße still hält dafür hat mein älterer bruder gesorgt als ich jünger war, der hat dann auch die Vaterrolle eingenommen.

UlkOgan
12-05-2009, 09:57
Ich frage mich auch öfters, wie wir es nur ohne die heutigen "weisheiten" so weit bringen konnten. Zig tausend Jahre ging es ohne alles zu desinfizieren und ohne Waldorfschulen. (nur Beispiele ;))

Zig tausend Jahre ging es ohne Kanalisation, ohne Massenverkehrsmittel und ohne Menschenrechtsvergehen. ;)



Edit: Und ohne Selbstverteidigungssysteme. :D

UlkOgan
12-05-2009, 10:06
meine Mutter hat mich ständig angefuckt und ich hab ihr dann ab und an nen text gepresst

Diese Jugendsprache... :D

*Azrael*
12-05-2009, 10:16
Diese Jugendsprache... :D

Die macht der Gewohnheit:p

17x17
12-05-2009, 10:41
ohne Menschenrechtsvergehen. ;)


Ohne Menschrechtsvergehen??
http://www.schrumpfkoepfe.com/schrumpfkopf_niko_iordanov.jpg
Schrumpfkopf (Nachbildung)

Ich denke, dass sie lediglich ohne das Wort - nicht aber ohne die Taten auskamen.;)

Trinculo
12-05-2009, 10:53
Ohne Menschrechtsvergehen??

Die Vergehen gab es schon, aber die Rechte nicht :p

***Nakatomi***
12-05-2009, 10:56
Ich frage mich auch öfters, wie wir es nur ohne die heutigen "weisheiten" so weit bringen konnten. Zig tausend Jahre ging es ohne alles zu desinfizieren und ohne Waldorfschulen. (nur Beispiele ;))
Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.

Sokrates, gr. Philosoph, 470-399 v.Chr

Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen.

(Aristoteles, gr. Philosoph, 384-322 v. Chr.)

Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe.

(Keilschrifttext aus Ur um 2000 v. Chr.)

:D hört sich recht modern an

DieKlette
12-05-2009, 11:07
:D hört sich recht modern an

Haha, Du hast ja sooo recht. Immer denkt die vorhergehende Generation, dass die nächste es verbockt ;).

Nymphaea Alba
12-05-2009, 11:18
Haha, Du hast ja sooo recht. Immer denkt die vorhergehende Generation, dass die nächste es verbockt ;).

und recht hat sie :ups: Wo sind denn unsere ganzen klugen Philosophen abgeblieben? ;)

Alles Gute zum Geburtstag btw ;)

Trinculo
12-05-2009, 11:32
:D hört sich recht modern anAllerdings, denn:


Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer....dieses Zitat stammt in der Form aus einer Rede des Bürgermeisters von Amsterdam, Gijsbert van Hall, von 1966 :D



Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen.

(Aristoteles, gr. Philosoph, 384-322 v. Chr.) ... und jenes stammt von Hesiod, nicht Aristoteles ...


Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe.

(Keilschrifttext aus Ur um 2000 v. Chr.)... und hierbei handelt es sich wohl einfach um eine Erfindung ;)

Insgesamt finde ich der Autor von http://www.little-idiot.de/teambuilding/JugendvonHeute.pdf hätte ruhig besser recherchieren können :p

;)

DieKlette
12-05-2009, 12:57
und recht hat sie :ups: Wo sind denn unsere ganzen klugen Philosophen abgeblieben? ;)

Alles Gute zum Geburtstag btw ;)

Hey Danke :).

Die guten Philosophen gibt's! Ein Freund von mir studiert Philosophie ist ein richtiges Genie, der wird sich mit Konstruktivismus befassen und nacher in die Hirnforschung gehen.

Seminarius
12-05-2009, 15:28
Nicht nur Psychologen, meine Mutter hat mich ständig angefuckt und ich hab ihr dann ab und an nen text gepresst, sie hat dann wieder gebrüllt das ich so net mit meiner Mutter zu reden habe, worauf ich sie dann oft darauf hingewiesen hatte das sie das ebenso tut. Hat sie immer gemeint das sei net dieselbe Stufe.
Heut wundert sie sich warum ich alle drei Monate einmal für nen paar Stunden da bin und keine Lust auf ihre Gegenwart habe... Vater hat sich eh erledigt, ich red seit fast einem jahr nur noch per Gericht mit ihm, das mein Stiefvater die Füße still hält dafür hat mein älterer bruder gesorgt als ich jünger war, der hat dann auch die Vaterrolle eingenommen.

Ich kenne deine vorgeschichte ja nicht geau, aber wenn du streit mit ihm ahst, weil er angeblich so böse zu deienr mama war also sie sowas erzählt hat, dann frage dich mal ob es stimmt. bei meiner freundin hat die mutter alles aufgeschrieben, was der vater angeblich böses gemacht, nur um es später den kindern zu zeigen. sowas ist zum beispiel auch nicht mehr normal

***Nakatomi***
12-05-2009, 21:31
Allerdings, denn:

...dieses Zitat stammt in der Form aus einer Rede des Bürgermeisters von Amsterdam, Gijsbert van Hall, von 1966 :D


... und jenes stammt von Hesiod, nicht Aristoteles ...

... und hierbei handelt es sich wohl einfach um eine Erfindung ;)

Insgesamt finde ich der Autor von http://www.little-idiot.de/teambuilding/JugendvonHeute.pdf hätte ruhig besser recherchieren können :p

;)

hahaha echt?
shice:D
ich hab den erstgenannten absatz aus einem vorwort von der international police association- schrift, die mich neulich beim zahnartz tief beeindruckte.
wenn sogar die harten ermittler jugendlicher straftäter solche stilblüten zulassen, dann weiss ich , wer schlechter abgekupfert hat als ich.

jedenfalls geile statements. und wenn das von hesiod schon stimmt, dann reicht das jedenfalls zu beweisen, dass die jugend schon immer schlecht war!:p

Trinculo
12-05-2009, 21:38
jedenfalls geile statements. und wenn das von hesiod schon stimmt, dann reicht das jedenfalls zu beweisen, dass die jugend schon immer schlecht war!:p

Jetzt, wo ich alt bin, kann ich Dir nur beipflichten :D

UlkOgan
13-05-2009, 09:53
Die Vergehen gab es schon, aber die Rechte nicht :p

Danke. :)

*Azrael*
15-05-2009, 08:49
Ich kenne deine vorgeschichte ja nicht geau, aber wenn du streit mit ihm ahst, weil er angeblich so böse zu deienr mama war also sie sowas erzählt hat, dann frage dich mal ob es stimmt. bei meiner freundin hat die mutter alles aufgeschrieben, was der vater angeblich böses gemacht, nur um es später den kindern zu zeigen. sowas ist zum beispiel auch nicht mehr normal

Nope, den hab ich weil er seinen Unterhalt nie zahlt wie es ausgemacht ist, weil er sich nie um uns gekümmert hat (ich hatte ihn als ich klein war mal eben 3-4Jahre nie gesehen oder gehört weil er verpflegungsgeld für unseren Besuch wollte und meine Mutter das mit Sozialhilfe net hatte), weil er versprechen gibt die er net hält und weil er mir erklärt wie ich mein Leben zu gestalten habe, was mir definitiv kein Alkoholiker erzählt ;).

Helmut Gensler
18-05-2009, 16:44
ich war jetzt bei einem Referat einer Kinderpsychologin. Ihre Worte brauchten mich stark zum Grinsen: 90% der sogenannten ADHS-Kinder haben ihre massiven verhaltenskreativen Vorgehensweisen durch ihr Elternhaus "anerzogen" bekommen. Die vorhandenen biologischen Voraussetzungen reichen nicht für diese massiven sozialen Problematiken.
oder auf "altdeutsch" : jeder ist für sein Verhalten grundsätzlich selbst verantwortlich. Spätestens im "Erwachsenendasein" sollte man über sich nachdenken und handeln.
Das ändert überhaupt nichts daran, dass die Eltern die Grundlagen schaffen müssen - was leider sehr oft - siehe oben- völlig in die Hose geht.

DieKlette
18-05-2009, 16:56
Hey Helmut,

das sehe ich zum Teil etwas anders. Genetik macht in meine Augen schon mehr aus, als viele Menschen realisieren wollen.

Aber ich muss Dir recht geben: Mit dem richtigen erlernten Verhalten kann man mit vielem umgehen.

Ich kenne einige "ADSler", die super zurechtkommen, aber dennoch heftig unterschiedliche Wahrnehmungen haben als viele ihrer Mitmenschen, auch anders fühlen.
Nur haben sie gelernt sich ein Stück anzupassen oder ihre Nische zu schaffen.

Und das natürlich auch durch erlerntes Verhalten. Nur ist es für solche Menschen einfach schwieriger ihre Impulse zu kontrollieren. Ein solcher Mensch muss sich viel mehr "managen" als andere. Das kostet Kraft und viele Jahre Training.

Selbstverantwortlichkeit spielt dabei allerdings eine sehr große Rolle.

Helmut Gensler
19-05-2009, 19:18
Das mit der "anderen" Wahrnehmung stimmt natürlich. Frag mal bitte deine ADHS-ler, wie sie das anderen Menschen erklären/verdeutlichen könnten. Ich bin nämlich dabei, einen Koffer mit Simulationsmaterialien zusammen zu stellen, wie man in winzigen Sparten einige der Unterschiede selbst am eigenen Leib verspüren kann. Kollege Franz (ADHS pur) hat mir als Tipp gegeben, schon leicht zappelige Probanten für 5 Min fest an einen Stuhl zu binden oder sie 5 Min auf ein Nagelbrett zu setzen. .... Für die rein optischen Sachen habe ich schon 23 verschiedene Brillen.... ; -))

DieKlette
19-05-2009, 21:16
Kollege Franz (ADHS pur) hat mir als Tipp gegeben, schon leicht zappelige Probanten für 5 Min fest an einen Stuhl zu binden[...]

:D, find' ich saugeil, die Idee! Alternativ wäre auch für Leute mit Platzangst ein Sack über den Kopf zu packen sehr anschaulich, aber gemein ;). Oder aber: Lege einen Fußball auf einen Elfmeter Punkt vor einem Tor. Kaum einer wird dem Drang wiederstehen können draufzusemmeln. Und das ist genau das, was ADS oft ausmacht, die Unfähigkeit instinktive Impulse zu kontrollieren.

Ansonsten immerwieder absolut Spitze ist diese Tabelle:

Thom Hartmann’s Hunter and Farmer Approach to ADD/ADHD | Thom Hartmann (http://www.thomhartmann.com/2007/11/01/thom-hartmanns-hunter-and-farmer-approach-to-addadhd/)


Das macht's sehr sehr augenscheinlich, wie unterschiedlich die verschiedenen Menschentypen ihre Umgebung verstehen. Die "Hunter/Farmer"- Herangehensweise muss man natürlich nicht als wissenschaftlich korrekt annehmen, aber die Metaphorik gibt das verdammt gut wieder.

Die meisten meiner "Hunter" Kumpels haben diese Sicht auf die Sache absolut Spitze gefunden, das konnten sie 1 A nachempfinden.

Helmut Gensler
21-05-2009, 09:01
Die "verhaltensoriginellen" Vorgehensweisen sind je nach Sichtweise als "o.k. oder kaum akzeptabel "zu verstehe, ganz klar. Das erlebe ich täglich.
Probleme habe ich dan, wenn die originellen Ideen von jungen Menschen mich heftig treffen. Also: nicht pünktlich sein, Verabredungen vergessen, Konsequenzen nicht akzeptieren wollen, grundsätzlich im Recht sein wollen, immer im Vordergrund stehen wollen,...... all das will und kann ich nicht ausschließlich auf eine genetische / biologische Grundlage stellen und damit die persönliche Verantwortung ausschließen.
Als Lehrer ist es meine Aufgabe, die Schüler für ein Leben nach der Schule vorzubereiten. Und da herrschen nun mal Regeln für ein überschaubar funktionierendes Miteinander in Beruf und Sozialwesen. Da muss jeder selbst an sich arbeiten und das beginnt bei den Eltern der Zappelkindern.

Kannix
21-05-2009, 10:42
Es ist auch modern alles mögliche als Krankheit zu deklarieren. Ob jetz Esstörungen, ADS, Adipositas usw. Der arme Mensch ist krank, unheilbar, man erwartet dass ein Fachmann/Arzt ihn behandelt, am besten gibt es Pillen, gegen viele Krankheiten gibt es Pillen. Und die "Kranken" sehen das genauso: ich habs schwer normal zu sein, eigentlich bin ich krank, hab ich sogar schriftlich. Neulich eine Frau nachdem sie beim klauen erwischt worden ist: sie legte dem Detektiv sofort ein Attest vor das ihr Kleptomanie bescheinigte. Die arme Frau, die ist gar nich asozial, die ist krank.

17x17
21-05-2009, 11:05
Neulich eine Frau nachdem sie beim klauen erwischt worden ist: sie legte dem Detektiv sofort ein Attest vor das ihr Kleptomanie bescheinigte. Die arme Frau, die ist gar nich asozial, die ist krank.

Ernsthaft?:ups:

Kannix
21-05-2009, 12:28
Ohne Mist

DieKlette
21-05-2009, 23:42
Es ist auch modern alles mögliche als Krankheit zu deklarieren.

Naja, heute haben die Leute eben für jeden Schrott einen Fachbegriff statt Herz und gesunden Verstand walten zu lassen.

Viele Menschen brauchen Begriffe und Strukturen um sich da langhangeln zu können, womit die Scheiße anfängt.

Alles was sich ausserhalb dieser Struktur befindet, und damit nicht verstanden wird, ist bescheuert.

Aber Polarisierungen bringen da auch nichts.
Der Stempel ADS ist bescheuert, sich darauf ausruhen ist bescheuert, es zu glorifizieren ist bescheuert. Es ist eben alles etwas bescheuert. Dennoch muss man manche Sachen einfach mal benennen:

Jeder ist mal etwas zerstreut, jeder hat mal Konzentrationsschwächen, jeder mal schwache Nerven, jeder ist mal etwas impulsiv. Das bedeutet aber nicht, dass es bei bestimmten Veranlagungen nicht viel extremer vorhanden sein kann. Alles relativieren führt auch zu nix.

Ich find' Menschen ohnehin nicht krank, und wenn sie krank sind löst das auch nicht von Verantwortung.

@Helmut
Mir fällt noch was ein um die Reizüberflutung zu simulieren. Wenn man auf drei Anlagen aus verschiedenen Richtungen total unterschiedliche Musik laufen läßt, dann gibt's den Stress gut wieder, die solche Menschen durch ihre Multitaskingwahrnehmung kriegen.

Helmut Gensler
22-05-2009, 17:03
danke, so was hab ich schon,
alternativ:
versuche doch EINFACH, zur Melodie von "Hänschen klein" den Text von "Fuchs, du hast die Gans gestohlen zu singen"..... definitiv fast unmöglich.
Das mit der definierten Krankheit korreliert auch irgendwie auch mit der Prozeßflut. Leute machen Schmarrn, schädigen sich und wollen das nicht wahr haben. Also finden sie einen Anwalt, der krampfhaft einen Verursacher findet und anklagt.
Selbst Verantwortung übernehmen ist heute bei Vielen sehr, sehr uncool.