Zeitlupen Kumite

[karlo]

Während der EM hatten wir in unserem Dojo einen Ersatztrainer, der uns eine Stunde lang Kumite im Zeitlupen Tempo trainieren ließ. Dabei wurden ständig die Partner gewechselt und wer zu schnell wurde mußte zum Trainer und wurde wieder auf "Langsam" eingestellt. Mein Gefühl sagt mir, daß das einiges gebracht hat. Kennt ihr diese Art des Trainings und was haltet ihr davon?

[Sebastian]

hm, bei uns machen wir sowas ab und zu unter der Bezeichnung "langsames Randori" ;)

[joetokan]

Hi Karlo,
Kumite in Zeitlupe ist eine exzellente Art, sich mit dem Partner stressfrei zu bewegen und die für´s Kumite nötigen Reflexe erst einmal langsam zu trainieren. Ich würde es auch mal nicht ganz so langsam wie in Zeitlupe machen, sondern etwas schneller aber mit geringer Kraft und ohne harte Blocks. Lockeres Randori bringt nicht nur für Kumite Effekte, sondern auch eine Menge Spaß, da man mehr zulassen kann und eher probieren kann, ohne gleich eins zu kassieren oder selbst dem anderen eins zu verpassen. Natürlich ist das nur EINE Übungsform und man sollte auf jeden Fall nicht NUR so trainieren sondern auch schnellere und härtere Gangarten üben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade (aber nicht nur die) Kumite-Anfänger mit langsamem Randori eine Menge lernen können, ohne gleich frustriert zu werden. Allerdings sollte immer auf die korrekte kumitemäßige Technikausführung geachtet werden, d.h. die Fausttechniken sollten zurückgezogen werden und nicht arretiert, Abwehren mit offenen Händen sollten nicht so stark sein wie im ernsten Kumite oder gar in Kihon oder Kata usw. Eignet sich auch zum Ende eines anstrengenden Kumitetrainings als cool-down Abschlußphase.
Gruß,
Joetokan