PDA

Vollständige Version anzeigen : Schlafprobleme nach Krafttraining



Winterauto
25-12-2008, 13:37
Möglicherweise finde ich ja hier eine Antwort auf ein Thema, das mich schon sehr lange begleitet, aber nun nach mehrmonatiger Kraftsportpause doch wieder sehr belastet:

Nach dem Krafttraining bemerke ich ca.6Std. später eine starke körperliche Unruhe, sind keine direkten Schmerzen, geschweige denn schon Muskelkater...fühle mich einfach unwohl in meinem Körper!

Schlimm wird dann die darauffolgende Nacht:
Habe einen oberflächlichen Schlaf, werde ständig wach und wälze mich hin und her, da ich in keiner Schlafstellung lange ausharren kann.
Meist hilft dann nur hochdosiert ein Schmerzmittel um mich ruhigzustellen.

Also, mit dem viel später auftretenden Muskelkater kann ich die Nächte drauf sehr gut schlafen.

Mmmh, bin ich da einfach nur übersensibel?
Könnte ich Ernährungsmäßig im Vorfeld etwas tun?

Vielen Dank im Voraus für eure Ratschläge! :)

Vijkhal
25-12-2008, 13:43
Vielleicht trainierst du zu oft? Das erste worauf ich tippen würde wäre Übertraining.

nuthin
25-12-2008, 13:45
hm...wielange betreibst du kraftsport? welche intensität? wie in kombination mit deinen kampfsportarten?

ich hab in den "ruhephasen" auch öfter ein unruhegefühl bzw. "merke" (bzw. bilde es mir ein) quasi, wie der körper sich repariert (^^)...aber so schlimm wie bei dir ist es eigentlich nicht...

ich hab das eher, wenn ich insgesamt etwas schwächel durch zu viel training, zu schlechte ernährung und sonstiger stress...baldrian hilft bei mir...und halt mal nen gang runterschalten

Vamacara
25-12-2008, 13:49
Vielleicht trainierst du zu oft? Das erste worauf ich tippen würde wäre Übertraining.

Er hat doch gerade erst wieder angefangen... nach ein paar Tagen wird man ja nicht gleich ins Übertraining rutschen.

Ich kenne das Phänomen, nur nicht vom Kraftsport. Habe es für mich immer mit Adrenalin erklärt. Wie sieht's beim Kraftsport aus, wird da Adrenalin freigesetzt ?

nonamedd
25-12-2008, 14:41
Wenn du zu "spät" körperlich zu hart (Krafttraining etc.) trainierst signalisierst du deinem Körper das er noch arbeiten muss. Entgegen seinem biologischen Rhytmus. Blutdruck, Herzfrequenz... werden erhöht ebenso wie die "nach" dem Training einsetzenden Stoffwechselprozesse, der Körper ist in "Bereitschaft". Diese "Bereitschaft" kann der Körper folglich nicht so schnell wieder herunter fahren und behält sich das "munter bleiben" eine Weile vor, worauf man dann oft mit einschlaf- oder schlafproblemen zu kämpfen hat.

Winterauto
25-12-2008, 15:11
...also, Übertraining ist es nicht; eher wohl das zunächst wieder Ungewohnte?
was passiert denn genau im Körper einige Stunden nach dem Muskeltraining?

Adrenalin auch nicht, so wie ich es vom Sparring und danach kenne...finde das pusht auf und macht auch noch glücklich ;)

@nonamedd
selbst wenn ich morgens um 9Uhr trainiere, ist die folgende Nacht eine Qual!

@Vamacara
ich bin kein ER ;)

Vamacara
25-12-2008, 15:13
@Vamacara
ich bin kein ER ;)

Verzeihung :D

Heros
25-12-2008, 16:01
Frohe Weihnachtszeit liebe Forums Freunde :)

Zum Problem was du beschreibst: Die Sache ist mir häufiger bekannt im Zusammenhang bei Leuten, die spät abends trainieren. Gut das du das mit 9 Uhr Morgens noch erwähnt hast.

Übertraining schließe ich aus. Da wäre noch viel mehr...

Ich denke es hängt einfach mit der ungewohnten neuen Belastung zusammen. Der Körper wird stärker durchblutet, das ZNS neu belastet, ja sogar die Verdauung wird stärker in Gang gesetzt.

Das alles sind Vorgänge, die man noch lange nach dem Training spürt und auf die sich der Körper einstellen muss. Das dauert seine Zeit.

Als ich nach HIT-Prinzipien trainiert habe, gab es auch krasse Tage, wo ich einfach net runterkam. Deswegen würde ich dir vorallem raten auf Regenerations und Entspannungsmaßnahmen zu achten bzw diese mal zu versuchen und dann nochma Feedback zugeben.

Diese wären:

-nach Training immer heiß Duschen
-spazieren gehen( vorallem vor dem Einschlafen ne kleine Runde wirkt wunder)
-autogenes Training/ Meditation, oder einfach mal 5 Minuten ruhig hinsetzen und abschalten
-heißes Bad/ Sauna
-Massage

sind jetzt mal ein par Punkte die wirklich gut helfen.

In letzter Linie solltest einfach sehen, dass Krafttraining erstmal nur Stress für den Körper ist und wenn dann noch privater dazu kommt ist das eine sehr beschissene Kombination, die sich wie bei dir in Schlafstörungen äußern kann. Ich kenne das selbst. Vondaher unbedingt versuchen Stress an Trainingstagen zu vermeiden und sich genügend Zeit für Ruhe gönnen.

Anonsten viel Erfolg und berichte einfach mal wie es nach ner Zeit läuft und ob sich das Problem einstellt. Von Schmerz/Schlafmitteln etc würde ich dringends abraten... Damit schiebst du das Problem jediglich auf.

Winterauto
25-12-2008, 16:17
Hallo Heros,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort!

werde das mit dem "Heiß Duschen" mal ins Auge fassen!

also, Schlafprobleme an sich hab ich gar nicht, für gewöhnlich kann ich mich zu jeder Tages-und Nachtzeit ablegen und stundenlang schlafen :), mag auch an meinem chronischen Eisenmangel liegen, den die Ärzte nicht wirklich auf Dauer beheben können :rolleyes:

es ist wirklich wie schon beschrieben: irgendwas passiert da in meinem Körper, das mich unruhig macht...und ich fühle mich sehr unwohl, am liebsten möchte ich dann da raus...

mir graust es ehrlich gesagt schon vor Samstag, wenn ich wieder trainiere...

nach dem Boxtraining gehts mir anders...danach kann ich 2Tage die Arme nicht heben und bin halt "nur" kaputt :)

mir fällt noch ein, dass ich früher sowas nach dem Ballettraining auch hatte, nach extremen Dehnungsübungen, wenn ich mal pausiert hatte...

Trinculo
25-12-2008, 16:22
mag auch an meinem chronischen Eisenmangel liegen, den die Ärzte nicht wirklich auf Dauer beheben können :rolleyes:

Bei bestimmten Situationen, z.B. Infektionen, senkt der Körper den Eisenspiegel ab, um Krankheitserregern keine Nahrung zu liefern. Wird von Supplementherstellern gerne verschwiegen ... oder bewusst anders dargestellt. Siehe Ashrafian H: Hepcidin: The missing link between hemochromatosis and infections. Infection and Immunity 2003/71/S.6693-6700

http://iai.asm.org/cgi/content/full/71/12/6693


Hämatologen sehen daher wenig Handlungsbedarf, wenn es um die Substitution von Eisen geht, obwohl latenter Eisenmangel für viele Sportler ”normal” ist. Dies gilt als Folge der Erhöhung des Plasma- volumens bei intensivem Training. Vermutlich wird dadurch die Viskosität des Blutes herabgesetzt und die Pumparbeit des Herzmuskels erleichtert. Nach drei bis fünf trainingsfreien Tagen sinkt das Plasmavolumen wieder auf normale Werte.

http://www.das-eule.de/html/eu_l_e_n-spiegel_ausgabe_1_20014.html

Robb
25-12-2008, 17:42
Ich hab mal gelesen das eine Sportsucht entstehen kann wenn man Schmerzen im Körper hat. Weil Hormone die nach dem Sport freigesetzt werden, können berauschend auf dem Körper wirken(nach Arobic,Tai-bo). Man fühlt sich dann Schmerzfrei.

Ich würd vllt ein Tee empfehlen.

Quereinsteiger
25-12-2008, 21:57
Eine ganz sanfte, entspannende Ölmassage hilft. Dazu verwende ich so ein
"Beruhigungsöl" aus dem DM und meinen Mann als Masseur. Soft Sex hilft auch, aber nicht, wenn er glaubt, die ganze Kamasutra aus dem Ärmel schütten zu dürfen, grins...:o:o:o Sorry wegen "Intimitäten"

Akilah
26-12-2008, 22:11
Ich kenne diese Art innerer Unruhe auch.
Mir hilft Lavendelöl, Melissentee und Massagen mit Rosenöl.
Auch ne Räucherung mit Rosmarin wirkt Wunder.
Abends nen kleinen Spaziergang, vor dem schlafen Fenster aufreißen und wenn nix mehr geht nachmittags schon ne Magnesium Sprudeltablette. Die stabilisiert die Nerven und trägt bekannterweise zur Regeneration der Muckis bei.

Guten Schlaf

Winterauto
01-01-2009, 16:52
Hallo :)

meine, nun ansatzweise eine Erklärung gefunden zu haben für mein oben angesprochenes "Problem".

habe auch mit der Trainerin im Fitnesstudio gesprochen, die mich durch meine letzte Einheit begleitet hat:
während des Krafttrainings klagte ich öfter über Schmerzen, so dass ich letztendlich gar nicht mehr gewillt war die Übungen bis zum Ende auszuführen:

waren aber keine Muskelschmerzen, sondern fühlte sich eher an wie Schmerzen bei Sehnenscheidenentzündungen etc.

die darauffolgende Nacht war wieder nichts mit schlafen, der Griff zur Tablette half

am nächsten Morgen war der Spuk wieder vorbei, bin abends extra nochmal ins Fitnesstudio und habe ne Konditionseinheit auf dem Laufband absolviert...habe mich extra ziemlich verausgabt, Sprints und auch das Laufen mit 2kg-Hanteln mit eingebaut...

...und habe, wie von mir schon vermutet, bestens geschlafen.

Kann also irgendwie nicht an konditioneller Überanstrengung oder Adrenalinschub liegen.

Heros
01-01-2009, 18:45
Krafttraining belastet das ZNS auch intensiver, als Lauftraining. Solltest dran denken.

Ne Sehnenscheidenentzündung könnte drin sein, würd aufjedenfall mal den Doktor aufsuchen, weil Schmerzen haben beim Kraftraining nix verloren.

gute Besserung

Mars
02-01-2009, 10:25
Klassisches Symptome eines sympathikotonen Übertrainings (lies einmal, was ich im RegenerationsFAQ dazu geschrieben habe):
- "Erregungssymptome"
- häufig Verletzungen, Überlastung der passiven Strukturen
- Einschlafprobleme
- leicht erkennbar

Ursache:
- zu intensiv/ zu heftige Trainingsreize bzw. zu heftige Steigerung der Intensität
- und/ oder zu häufig intensives Training

Behandlung:
- 4-7 Tage Pause, nur lockeres Laufen, Radeln, Spazierengehen
- Verletzungen behandeln bzw. ausheilen/ Schonung der betroffnen Bereiche- - Massagen falls möglich (manche Stellen kann man auch gut selbst massieren).

Hinweise:
- Überarbeitung des Trainingsplans:
--Nicht zu häufig zu intensives Training
--Trainingsintensität etwas zurücknehmen
-- darauf achten, ob genug Erholungszeit zwischen den Aktivtäten liegen (siehe Tabelle im FAQ zu den einzelnen Erholungszeiten)

- nach Pause mit deutlich leichteren Reizen einsteigen und langsam (Wochenweise) steigern.
- Qualität vor Quantität
- Introspektion: Was sind denn die Ziele, die ich erreichen will? Sind die Maßnahmen geeignet oder sind sie überfordernd für meinen jetzigen Leistungsstand? etc.

Das gute Winterauto ist einfach etwas zu heftig durch unwegsames Gelände gefahren. Jetzt darf es sich erst einmal in einer schönen Werkstatt gut gehen lassen, um dann neu lackiert wieder zu strahlen. ;)

Alles Gute!

Winterauto
02-01-2009, 13:25
Klassisches Symptome eines sympathikotonen Übertrainings (lies einmal, was ich im RegenerationsFAQ dazu geschrieben habe):
- "Erregungssymptome"
- häufig Verletzungen, Überlastung der passiven Strukturen
- Einschlafprobleme
- leicht erkennbar

Ursache:
- zu intensiv/ zu heftige Trainingsreize bzw. zu heftige Steigerung der Intensität
- und/ oder zu häufig intensives Training

Behandlung:
- 4-7 Tage Pause, nur lockeres Laufen, Radeln, Spazierengehen
- Verletzungen behandeln bzw. ausheilen/ Schonung der betroffnen Bereiche- - Massagen falls möglich (manche Stellen kann man auch gut selbst massieren).

Hinweise:
- Überarbeitung des Trainingsplans:
--Nicht zu häufig zu intensives Training
--Trainingsintensität etwas zurücknehmen
-- darauf achten, ob genug Erholungszeit zwischen den Aktivtäten liegen (siehe Tabelle im FAQ zu den einzelnen Erholungszeiten)

- nach Pause mit deutlich leichteren Reizen einsteigen und langsam (Wochenweise) steigern.
- Qualität vor Quantität
- Introspektion: Was sind denn die Ziele, die ich erreichen will? Sind die Maßnahmen geeignet oder sind sie überfordernd für meinen jetzigen Leistungsstand? etc.

Das gute Winterauto ist einfach etwas zu heftig durch unwegsames Gelände gefahren. Jetzt darf es sich erst einmal in einer schönen Werkstatt gut gehen lassen, um dann neu lackiert wieder zu strahlen. ;)

Alles Gute!


oh :), das ist aber nett formuliert :):):):)

vielen Dank ;)