Das Training im Taijiquan [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Das Training im Taijiquan



Eskrima-Düsseldorf
31-12-2008, 08:51
Karl-Heinz hat wieder zugeschlagen: Taijiquan Training Teil 1 - Kampfkunst eZine (http://www.kampfkunst-ezine.de/2008/12/taijiquan-training-teil-1/)

Grüße
Christian

Netandi
31-12-2008, 15:44
Guter Anfang. Erzeugt Sehnsucht nach Fortsetzung. :)

:klatsch:


cu
Netandi

suifeng
01-01-2009, 08:21
Hallo zusammen!

Ein schöner Text :) !

Aber... was ist denn mit Oszillation des Körpers gemeint? Was das Wort selber bedeutet weiß ich.


Während des ruhigen Stehens fällt es leichter diese Oszillationen des Körpers zu spüren als es in Bewegung der Fall wäre.

Viele Grüße
sui

john_doe
01-01-2009, 08:39
Hallo sui!



Aber... was ist denn mit Oszillation des Körpers gemeint?

Das hat Karl-Heinz im Satz davor doch erklärt, Zitat: "Der Körper befindet sich auch während des Stehens in einer ununterbrochenen Fallbewegung, die ständig durch unmerkliche unbewusste Korrekturen kompensiert wird." Zitat Ende.

Es sind die automatischen Ausgleichsbewegungen, die der Körper macht, um seine Haltung, Struktur und Position im Raum zu halten, also die ständigen Basisbewegungen, die zielgerichtete Bewegungen (zu denen ich das Stehen ebenfalls zähle) überhaupt erst ermöglichen. Also so eine Art "Weißes Rauschen" der Bewegungsorganisation.


Schöne Grüße und ein frohes neues Jahr!
john_doe

Ronny Wolf
01-01-2009, 10:44
Oh Isaac, was hast du uns nur angetan! ;)

Ich denke, dieses Oszillieren merkt man nur, wenn man dieses Fallen auch zuläßt, d.h. wenn man versucht, sich bestmöglich beim Stehen zu entspannen. Am Anfang machen sich diese Korrekturen teilweise durch recht ruckhafte Bewegungen bemerkbar, zumindest bei mir.

john_doe
01-01-2009, 11:20
Hallo Ronny Wolf!



Oh Isaac, was hast du uns nur angetan! ;)

Isaac? :gruebel:


Ich denke, dieses Oszillieren merkt man nur, wenn man dieses Fallen auch zuläßt, d.h. wenn man versucht, sich bestmöglich beim Stehen zu entspannen.

Wenn wir "entspannen" so definieren, alle überflüssige (An-)Spannung wegzulassen, einverstanden?

Ein angespannter Muskel kann (sich) nicht mehr bewegen, aber ein gewisser Grundtonus des Muskels ist, damit er seine Funktion richtig erfüllen kann, schon nötig - andernfalls würden wir wahrscheinlich "ganz entspannt" als Hautsack mit ein paar Knochen drin auf dem Boden rumschwabbeln :D.


Am Anfang machen sich diese Korrekturen teilweise durch recht ruckhafte Bewegungen bemerkbar, zumindest bei mir.

Ich könnte mir vorstellen, daß dies die o.a. überflüssigen Anspannungen sind, die sich plötzlich lösen; wie die Kontinentalplatten, die, wenn sie sich lange genug gegeneinandergestaut haben und dann diese Spannung schlagartig entladen, Erdbeben (= ruckhafte Bewegungen) verursachen.

Noch ein Nachtrag zur Oszillation: Es geht dabei primär um die Vermeidung/Reduzierung der horizontalen Schwankungen - egal, bei welcher Bewegung/Position/Aktion etc. - die eigentlich zu nichts nutze sind und nur unsere Ressourcen verbrauchen und in der Folge den Verschleiß erhöhen.

Wenn wir aber beginnen dem Fall nach unten, dem wir ja ohnehin ständig ausgesetzt sind, zu "folgen" (natürlich ohne dabei in letzter Konsequenz auf dem Boden aufzuschlagen :D), reduzieren wir nicht nur schon allein damit die horizontalen Schwankungen und Ausgleichsschwingungen, sondern können auch lernen, das Potential, was darin liegt, zu einer aufwandsreduzierten Bewegung zu nutzen.


Schöne Grüße,
john_doe

Eskrima-Düsseldorf
01-01-2009, 11:52
Isaac? :gruebel:


Newton :)

Grüße
Christian

Ronny Wolf
01-01-2009, 12:11
Wenn wir "entspannen" so definieren, alle überflüssige (An-)Spannung wegzulassen, einverstanden?

Ganz und gar. :) Der Weg die minimalste Anspannung zur Aufrechterhaltung der Struktur zu finden ist aber sehr lang, vom Groben zum Feinen.

laoshu
02-01-2009, 12:04
Eine kleine Übung zum körperlichen Erfahren des Oszillierens bzw. "Weißen Rauschens". Falls das damit gemeint sein sollte. Ohne Schuhe im Kranich auf einem Bein stehen. Je nach Trainingszustand fangen die Muskeln um das belastete Fussgelenk früher oder später an, mächtig zu oszillieren. Sollte der Schwerpunkt jetzt nicht da sein, wo er hingehört, folgen die erwähnten horizontalen Ausgleichsbewegungen. Wer meint, er sei über dieses Stadium hinaus, bitte die Augen schließen.
Liebe Grüße und einen gelungenen Start ins Neue Jahr,
laoshu

john_doe
02-01-2009, 16:21
Hallo laoshu!



Eine kleine Übung zum körperlichen Erfahren des Oszillierens bzw. "Weißen Rauschens". Falls das damit gemeint sein sollte.

Hm, ich fürchte - nein. Jedenfalls nicht in dem Sinne, wie Du es folgend beschreibst.


Ohne Schuhe im Kranich auf einem Bein stehen. Je nach Trainingszustand fangen die Muskeln um das belastete Fussgelenk früher oder später an, mächtig zu oszillieren.

Ich würde eher formulieren, daß die Beinmuskulatur anfängt, sich zu verspannen oder gar zu krampfen. Dadurch - wie schon weiter oben erwähnt - ist sie nicht mehr in der Lage, ihren Job korrekt auszuführen, der Ausübende bemerkt u.U. die sich steigernde Instabilität, "strengt" sich ggfs. noch mehr an, stabil zu stehen (= sucht die Balance durch ein noch stärker verkrampftes Standbein zu wahren) mit dem Ergebnis, daß er noch schneller umkippt.


Sollte der Schwerpunkt jetzt nicht da sein, wo er hingehört, folgen die erwähnten horizontalen Ausgleichsbewegungen.

Diese Ausgleichsbewegungen, die übrigens nicht nur horizontal stattfinden, wenngleich sie sich da deutlicher manifestieren als in der Vertikalen, passieren ständig - ob man auf einem Bein steht oder auf beiden, ob man geht, sitzt oder auch im Liegen. Das sind die Oszillationen.

Man kann das schön in Zeitlupenaufnahmen sehen oder auch einfach nur, wenn man Menschen z.B. beim Gehen beobachtet und das Ziel sollte sein, durch entsprechend andere Art der Bewegungsorganisation (also wie sie z.B. klassisch in den IMAs vermittelt wird oder in anderen zeitgenössischen Bewegungskonzepten) diese - an sich überflüssigen - Ausgleichs- bzw. Schwungbewegungen wenigstens zu minimieren oder, idealerweise, ganz aufzulösen.


Wer meint, er sei über dieses Stadium hinaus, bitte die Augen schließen.

Dies ist tatsächlich sehr hilfreich, um eine Idee davon zu bekommen - mit geschlossenen Augen für ein paar Minuten einfach stehen/sitzen/liegen und auf die Bewegungen des Körpers achten ("lauschen"), wie er versucht, die Position zu halten.


Schöne Grüße,
john_doe

Traumfänger
02-01-2009, 19:21
@laoshu

Ich würde mal mit den Füßen forschen.

Stell Dich in den Parallelstand, richte Dich aus und bewege die Füße. Fange mit großen Bewegungen an und werde immer feiner. Das kannst Du auch mit geschlossenen Augen machen.

Eskrima-Düsseldorf
05-01-2009, 17:31
Teil 2 ist jetzt auch draußen: Taijiquan Training Teil 2 - Kampfkunst eZine (http://www.kampfkunst-ezine.de/2009/01/taijiquan-training-teil-2/)

Grüße
Christian