Blog Eintrag: Kindertraining [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Blog Eintrag: Kindertraining



jkdberlin
12-01-2009, 16:38
Diskussion zum Blog-Eintrag: Kindertraining in den Kampfkünsten - Kampfkunst-Board (http://www.kampfkunst-board.info/forum/blog.php?b=9)

noppel
12-01-2009, 17:46
fehlt da nicht was?

der blog zum beispiel?

Kampfkunst-Board - Blogs (http://www.kampfkunst-board.info/forum/blog.php?do=bloglist)

und nochn anderer blog...

in der liste gibts nur 7 blogs, dein link verweist aber auf nummer 9

irgendwas fehlt da...

mfg


€edith:

nummer 1 scheints auch nicht zu geben. war dann wohl ein testblog

dann fehlt nur der letzte

jkdberlin
13-01-2009, 07:51
In der Liste 8 Blogs und ein Testblog :) Irgendwas hat beim ersten Mal mitd er Freischaltung nicht geklappt, jetzt müsste der Artikel zu sehen sein.

Grüsse

noppel
13-01-2009, 10:45
schöner artikel

kanou65
13-01-2009, 10:47
moin sven,

dein blog gefällt mir sehr gut,weil er drei wichtige aspekte im kindertraining in den kk anspricht. die oftmals mangelhafte qualifikation der trainer und co-trainer in manchen vereinen.
dann führst du gesundheitliche,altersspezifische aspekte an,die es zu beachten gilt:der teil hat mir am besten gefallen, sehr informativ.
schließlich appelierst du an die notwendigkeit einer vernünftigen ausbildung.

vielleicht könnte man an anderer stelle nochmal darüber diskutieren,warum die realität in vielen vereinen so düster aussieht.möglicherweise fällt dein urteil dann nicht ganz so schlimm aus.

noppel
13-01-2009, 10:53
der teil der fehlt, ist:

wo können sich denn kindertrainer ausbilden lassen?

snowtear
13-01-2009, 11:02
@ Sven :halbyeaha toller Beitrag, Dankeschön!

Sven K.
13-01-2009, 15:01
Lieben Dank für Euer Wohlwollen. :D

Sven K.
13-01-2009, 16:36
der teil der fehlt, ist:

wo können sich denn kindertrainer ausbilden lassen?

Naja. Im Grunde bildet ja jeder Trainer selbst aus. Die Frage ist dann ja immer
nach der Qualität. Mir geht es halt darum, sich permanent weiterzubilden.
Das bedeutet dann auch schon mal ein Buch zu lesen, sich im Web schlau zu
machen oder Seminare zu Pädagogik, Didaktik usw. zu besuchen.
"Wir" bilden halt auch "vernünftig" aus. Im Moment aber nur unsere Leute. ;)

Sven K.
13-01-2009, 16:38
moin sven,

dein blog gefällt mir sehr gut,weil er drei wichtige aspekte im kindertraining in den kk anspricht. die oftmals mangelhafte qualifikation der trainer und co-trainer in manchen vereinen.
dann führst du gesundheitliche,altersspezifische aspekte an,die es zu beachten gilt:der teil hat mir am besten gefallen, sehr informativ.
schließlich appelierst du an die notwendigkeit einer vernünftigen ausbildung.

vielleicht könnte man an anderer stelle nochmal darüber diskutieren,warum die realität in vielen vereinen so düster aussieht.möglicherweise fällt dein urteil dann nicht ganz so schlimm aus.

Fandest Du das zu hart ? Ich habe tagelang nach "harmlosen" Formulierungen
gesucht. :D Nicht da sich noch jemand angegriffen fühlt. Sollte halt nur ein
Aufruf sein, mehr zu tun. ;)

Winterauto
13-01-2009, 18:50
Ich finde den "Artikel " auch sehr gelungen!!!!!
Schön, dass dies hier mal öffentlich angesprochen wird.

Ich spreche da auch aus eigener Erfahrung, denn meinen Kleinen gab ich mit 5Jahren in die Hände eines kompetenten JiuJitsu-Trainers.

Ich bin ein absoluter Gegner von "selbsternannten" Trainern ohne Qualifikation und Ausbildung...mich erstaunt immer wieder wie sorglos viele Eltern ihre Zöglinge Vereinen oder privaten Schulen anvertrauen ohne sich genügend informiert zu haben.
Eigentlich sollte doch das "Beste" nicht genug sein für das eigene Kind, oder?

Ich weiß, dass ich mir mit dieser Einstellung gerade hier im Forum viele Feinde mache, wo es doch hier ach so viele fähige Leute gibt:rolleyes::rolleyes:

Aber ich denke, dass nichts über Qualität geht...wie bei so vielen Dingen im Leben;););)

noppel
13-01-2009, 21:21
wo hats der kompetente trainer denn gelernt?

Goshin
13-01-2009, 21:52
Fandest Du das zu hart ? Ich habe tagelang nach "harmlosen" Formulierungen
gesucht. :D Nicht da sich noch jemand angegriffen fühlt. Sollte halt nur ein
Aufruf sein, mehr zu tun. ;)

Nee, überhaupt nicht.....macht einen mal wieder etwas nachdenklicher und ist ein guter Spiegel. Toller Beitrag. :)

kanou65
14-01-2009, 08:44
Fandest Du das zu hart ? Ich habe tagelang nach "harmlosen" Formulierungen
gesucht. :D Nicht da sich noch jemand angegriffen fühlt. Sollte halt nur ein
Aufruf sein, mehr zu tun. ;)

moin sven,
nein-ich habe mich gestern wohl etwas vergaloppiert-deine formulierungen im gesamten beitrag sind prima.:)
ich werde mir zukünftig auch etwas mehr zeit für meine formulierungen nehmen:rolleyes:

wann dürfen wir denn deinen ersten lehrgang "kk-im kinderbereich" besuchen? ;)

Sven K.
14-01-2009, 15:02
wo hats der kompetente trainer denn gelernt?

Das "Wo" ist eher zweitrangig. Es gibt ja keine anerkannte Ausbildung.
Naja. (Vermutlich liest das wer und in zwei Monaten kommt da was ;))
Es sind auch sehr verschiedenen Wissensfelder, die tangiert werden.
Erstmal braucht es Zeit und zweitens den Willen sich weiter zu Bilden.
Ein engagierter Trainier finden eine Unmenge ( die einen auch erschlagen
kann :ups:) an Material. Sei es Bücher, Web, Seminare oder was immer.
Man muss es eben nur wollen. Ein weiteres Problem ist oft, dass es den Trainern
gar nicht bewusst ist. Sie machen das Training eben so wie sie es gelernt
haben. Was soll daran schlecht sein ? Wir machen das schon seit 30
(oder was immer ) Jahren so. Wenige machen sich wirklich Gedanken.

dominik777
14-01-2009, 15:35
Danke Sven! Super Blog-Beitrag.

Wir/Ich machen ähnlich Erfahrungen. Zwar gibt es in der Schweiz für die meisten Sportarten (auch für einige KK) eine staatliche Trainerausbildung zusammen mit den Verbänden, die wirklich gut ist. Trotz allem arbeiten in vielen KK-Vereinen Banausen, v.a. im Bereich des Kinder- und Jugendtrainings.

Und das sich die Ansprüche von Eltern, Kindern, Umwelt und Gesellschaft sehr verändert haben, zeigt sich dann, wenn den Kampfkunstschulen, die eben noch wie vor 30 Jahren trainieren, die Kinder und mitunter auch die Erwachsenen davonlaufen.

Aja: Für ein qualitativ hochstehendes Kindertraining sind Eltern auch bereit mehr zu bezahlen. ;)

mrs.wasabi
27-01-2011, 22:17
Toller Blog. Ich finde es gut das man sich über die "Kleinen" so viel Gedanken macht. Vorbildlich!

Sven K.
28-01-2011, 14:41
Danke sehr. :D

MCFly
31-01-2011, 11:55
Hallo Sven,

sehr schön, denn gerade eben war ich im Begriff, einen neuen Thread zu erstellen: ich trainiere zwar schon seit längerem Jugendliche, aber übernehme trotzdem heute zum zweiten Mal eine Gruppe der Alterklasse 9 - 16 Jahre eines "Kollegen" und das Verhalten der Kids ist mehr als undiszipliniert. Wildes Tohuwabohu mit einer Hand voll Störenfrieden, die die ganze 15-köpfige Truppe durcheinanderwirbeln. Ich krieg da zwar Ruhe rein, aber das ist ne Heidenarbeit, nach meinem Befinden weitaus mehr, als es sein müsste und sollte. Wir werden sehen, primär konzentriere ich mich zunächst auf eine sinnvolle Aufteilung zwischen Konzentrations- und Entspannungsmomenten, denn ein Part des Trainings ist aktuell auch eine recht intensive Prüfungsvorbereitung.
Vieles kenne und berücksichtige ich auch, aber die Übersicht bringt es gut auf den Punkt. :)

FoXoo
01-02-2011, 11:16
Aaalso.... Ich finde es ziemlich komisch das es heute noch Menschen gibt die darauf pochen das es Trainer mit Lizens sein müssen!! Warum??

Ich übernehme hier das Kinder- und Jugendtraining einmal die Woche und die Kurzen finden es klasse, lernen viel und sind motiviert. machen klasse Prüfungen und haben Bock ohne Ende...

Und jetzt für euch der Hammer....
Ich bin KEIN Trainer. Ich habe lediglich Fingerspitzengefühl und ein Talent dafür mit Kindern umzugehen, wobei man sagen muss das ich schon lizenzierte Kindertrainer gesehen haben die nichts draufhaben....

freue mich über disskusionen :D

Oss

AndyLee
01-02-2011, 16:29
Aaalso.... Ich finde es ziemlich komisch das es heute noch Menschen gibt die darauf pochen das es Trainer mit Lizens sein müssen!! Warum??

Ich übernehme hier das Kinder- und Jugendtraining einmal die Woche und die Kurzen finden es klasse, lernen viel und sind motiviert. machen klasse Prüfungen und haben Bock ohne Ende...

Und jetzt für euch der Hammer....
Ich bin KEIN Trainer. Ich habe lediglich Fingerspitzengefühl und ein Talent dafür mit Kindern umzugehen, wobei man sagen muss das ich schon lizenzierte Kindertrainer gesehen haben die nichts draufhaben....

freue mich über disskusionen :D

Oss

Auf was für eine Diskussion freust du dich?

Menschen mit "Fingerspitzengefühl" oder "Talent" gibt es überall - leider steht sowas niemanden auf die Stirn geschrieben und wenn es doch so wäre, sollte man das nicht so blauäugig glauben.

Meine Position ist schnell erklärt: Wer etwas von Kindern versteht, weiß, dass sie ein anderes Training benötigen, als Jugendliche und Erwachsene. Wer Kinder darüber hinaus auch ernst nimmt und diese ernsthaft auch weiterbringen möchte, weiß, dass dies nicht durch bloßes Erlernen von Kampfsportinhalten im Miteinander funktioniert.

Wie ich anderswo schon einmal erklärte, wird "Spaß" immer als Indikator für ein gutes Training genommen, was eben schon zeigt, dass man Kinder damit nicht richtig verstanden hat. Kinder haben grundsätzlich an allem Spaß, so man sie richtig motiviert (manipuliert), haben aber i. d. R. wenig bis keine Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Sportarten bzw. können mehrere Angebote aufgrund der noch nicht richtig ausgebildeten geistigen Reife rational vergleichen.

Außerdem: Es gab bestimmt viele Kinder, die bei euch waren und dann irgendwann mal aufgehört haben, bei dir zu trainieren. Dann würde ihnen der Spaß fehlen, was - deinen Gedanken nach - implizieren würde, dass du nicht nur mit "Fingerspitzengefühl" und "Talent" herangegangen sein musst.

Ich denke, man muss sich von solchen Indikatoren befreien, wenn man von einem guten Kindertraining spricht. Ein Kindertraining ist eben kindgerecht aufgebaut, d. h. auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe (Altersklasse) ausgerichtet. Allein hier besteht ein großer Disput, denn die meisten Vereine, die ich kenne, haben in etwa die Altersabstufungen ab 6 oder ab 9 Jahren bis 12 bzw. 13. Wenige haben ein Angebot unter 6 Jahren, dann wird zumeist ein Alter von 4 mit einem Alter von 6 gemischt.

Wenn man bedenkt, dass nur ein einziges Jahr im Leben dieser Kinder z. T. eklatante Entwicklungsfortschritte ausmacht, kann man in etwa erahnen, warum ein Kind mit 4 Jahren ganz andere Bedürfnisse haben muss, wie eines mit 6, 9 oder 12 Jahren. Ob man dies so einfach mit "Fingerspitzengefühl" und viel "Talent" ausgleichen kann, lass ich mal offen.

Nach wie vor bin ich der Meinung, dass Trainer, die mit Kindern arbeiten, dafür qualifiziert werden müssen. Dann zumindest ist gesichert, dass eine gute Wissensgrundlage besteht. Hat man diese Wissensgrundlage nicht, muss aber mit Kindern trainieren, bleibt ja nichts anderes übrig, als mit Fingerspitzengefühl und Talent zu arbeiten - so gut es eben geht.

Helmut Gensler
02-02-2011, 15:48
Wenn man bedenkt, dass nur ein einziges Jahr im Leben dieser Kinder z. T. eklatante Entwicklungsfortschritte ausmacht, kann man in etwa erahnen, warum ein Kind mit 4 Jahren ganz andere Bedürfnisse haben muss, wie eines mit 6, 9 oder 12 Jahren. Ob man dies so einfach mit "Fingerspitzengefühl" und viel "Talent" ausgleichen kann, lass ich mal offen.
Volle Zustímmung.
Wenn zusätzlich zum Fingerspitzengefühl auch noch das nötige Wissen über altersgerechte Bedürfnisse kommt und der Trainer sich nach jeder Stunde im Spiegel fragt: "bin ich möglichst vielen altersgemäß gerecht geworden?", aber dabei seine rosa Selbstbeweihräucherungsbrille abnimmt, dann klappt es perfekt.

Cillura
02-02-2011, 20:19
:D Um mal einen drauf zu setzen. Wir haben heute ganz bewusst die Jugendgruppe mit der Kindergruppe gemischt. Dazu noch nen Balance-Parcours und los gehts. Hat schon Laune gemacht. Tritte auf nem wackeligen Untergrund sind nicht ohne, hat aber super geklappt.

AHDS-Mama
03-02-2011, 09:10
Interessanter Artikel,
gerade wenn man sich mit dem Gedanken trägt, sein Kind eine Sportart anfangen zu lassen.
Nur, woher weiß ich, welche Ausbildung ein Trainer hat und wie kindgerecht sein Training dann wirklich ist?
In 1 Probetraining ist das nicht zu erkennen, oder?

Sven K.
03-02-2011, 14:30
Interessanter Artikel,
gerade wenn man sich mit dem Gedanken trägt, sein Kind eine Sportart anfangen zu lassen.
Nur, woher weiß ich, welche Ausbildung ein Trainer hat und wie kindgerecht sein Training dann wirklich ist?
In 1 Probetraining ist das nicht zu erkennen, oder?

@AHDS-Mama
Ein Trainer sollte ALLE Fragen beantworten können. Wenn Er/Sie pampig wird
und/oder ausweichend antwortet, dürfte etwas im Argen liegen.
Viel zu viele Eltern verlassen sich einfach - ohne irgendeinen Anspruch - auf die
Aussagen des Studioleiters oder des Trainers. Ein großer Nachteil ist aber die
Nachprüfbarkeit der Aussagen. Zu Viele haben lustige, bunte Urkunden, die
sehr viel hermachen. Die kann man sich aber selber drucken oder man kauft
sie in dubiosen Verbänden. Es ist also extrem schwer.

@All
Das "Spaß" kein alleiniger, aussagekräftiger Punkt ist, sollte jedem klar sein.
Eine pädagogische Ausbildung, im Sinn von Studium o.ä., hallte ich für
absolut überzogen. Eine "gewisse" Basis sollte natürlich vorhanden sein.
Man sie natürlich fordern, nur dann bitte auch von allen anderen, also
Schwimmtrainer, Klavierlehrer, Pfadfindergruppenleiter, Krabbelgruppenleiter
usw. usf. Am besten noch vom Bäcker, Babysitter, Nachbarsmutter usw.
Alle haben ja "irgendwie" mit unserem Kind zu tun. ;)

Da auch der Begriff "Kindgerecht" nicht oder nur unzureichend erklärt werden
kann, hilft er hier auch nicht weiter, da er nicht klar definiert ist. Für jeden
bedeutet er etwas anderes, gerade auch für die sogn. "Fachleute" also
Erzieher, Sozialpädagogen usw.

In dem Artikel soll es auch nicht so sehr um den "pädagogischen" Aspekt
gehen, als mehr um den grundsätzlichen und körperlichen Aspekt. Sonst wäre
ich mehr auf die kindliche Endwicklung, unterschiedliche Erziehungsstile, die
Gehirnreifung, Moralvorstellung in der europäischen Gesellschaft usw. usf.
eingegangen. ;)

AndyLee
03-02-2011, 18:34
@All
Das "Spaß" kein alleiniger, aussagekräftiger Punkt ist, sollte jedem klar sein.
Eine pädagogische Ausbildung, im Sinn von Studium o.ä., hallte ich für
absolut überzogen. Eine "gewisse" Basis sollte natürlich vorhanden sein.
Man sie natürlich fordern, nur dann bitte auch von allen anderen, also
Schwimmtrainer, Klavierlehrer, Pfadfindergruppenleiter, Krabbelgruppenleiter
usw. usf. Am besten noch vom Bäcker, Babysitter, Nachbarsmutter usw.
Alle haben ja "irgendwie" mit unserem Kind zu tun. ;)

Da auch der Begriff "Kindgerecht" nicht oder nur unzureichend erklärt werden
kann, hilft er hier auch nicht weiter, da er nicht klar definiert ist. Für jeden
bedeutet er etwas anderes, gerade auch für die sogn. "Fachleute" also
Erzieher, Sozialpädagogen usw.

In dem Artikel soll es auch nicht so sehr um den "pädagogischen" Aspekt
gehen, als mehr um den grundsätzlichen und körperlichen Aspekt. Sonst wäre
ich mehr auf die kindliche Endwicklung, unterschiedliche Erziehungsstile, die
Gehirnreifung, Moralvorstellung in der europäischen Gesellschaft usw. usf.
eingegangen. ;)

Das finde ich insgesamt etwas überzogen geschrieben. Zunächst einmal: Als Trainer einer Sportart habe ich doch wohl einen gänzlich anderen Zugang als ein Bäcker? Als Trainer einer Sportart, der zudem eine Kindergruppe leitet, macht es sogar außerordentlich viel Sinn, sich mit Kindern auszukennen - bei einem Bäcker nicht so viel, der sollte sich allerdings mit dem Backen gut auskennen. Ich glaube auch nicht, dass es Kindergruppen in Bäckereien gibt. Also völlig sinnfrei, derartige Beispiele zu nennen, auch wenn diese nur aufzeigen sollten, das pädagogische Arbeit mit Kindern auch Grenzen hat. Sowas kann man viel sinnvoller erklären auch ohne den in diesem Zusammenhang völlig unangebrachten Sarkasmus bedienen zu müssen.

Und eigentlich dachte ich, dass es gerade bei Kindern um die pädagogischen Aspekte gehen muss - zumindest bis zu einem gewissen Alter, also bis ca. 10 bzw. 11 Jahren. Ohne ins Detail zu gehen und ohne studiert zu haben, sollte man sich als Trainer zumindest rudimentär in den Entwicklungsphasen der Kinder in den bestimmten Altersklassen und deren Bedürfnissen zweifelsohne auskennen. Niemand muss ein Diplom machen, um mit Kindern zu arbeiten, nur Ahnung von Kindern sollte man schon haben. Es ist ja schön, wenn man Fingerspitzengefühl und ein "Talent" für Kinder hat (obwohl ich immer noch nicht weiß, was das bedeutet), mit Wissen hat das nichts zu tun.

Wer weiß, braucht nicht(s) zu glauben.

Wenn ich mir überlege, dass ganz viele Menschen auch die JuLeiCa-Ausbildung völlig freiwillig machen, weil sie den Sinn darin sehen und wenn ich weiterhin bedenke, wie wertvoll deren Arbeit dann in den Vereinen ist, bin ich äußerst ratlos, wenn Bildung in Bezug auf Kinder heruntergespielt bzw. verharmlost bzw. verallgemeinert wird.

Was mich aber noch viel mehr beschäftigt: Über welche "grundsätzlichen und körperlichen Aspekte" denkst du denn, unbedingt diskutieren zu müssen?

Helmut Gensler
03-02-2011, 19:27
"grundsätzlichen und körperlichen Aspekte" denkst du denn, unbedingt diskutieren zu müssen?

JA, das interessiert mich auch....
bitte keine Worthülsen aus den Werken von Piaget, Aebli, Kiphard,Frostig, .... anbringen.

MCFly
04-02-2011, 14:05
Und eigentlich dachte ich, dass es gerade bei Kindern um die pädagogischen Aspekte gehen muss - zumindest bis zu einem gewissen Alter, also bis ca. 10 bzw. 11 Jahren. Ohne ins Detail zu gehen und ohne studiert zu haben, sollte man sich als Trainer zumindest rudimentär in den Entwicklungsphasen der Kinder in den bestimmten Altersklassen und deren Bedürfnissen zweifelsohne auskennen. Niemand muss ein Diplom machen, um mit Kindern zu arbeiten, nur Ahnung von Kindern sollte man schon haben. Es ist ja schön, wenn man Fingerspitzengefühl und ein "Talent" für Kinder hat (obwohl ich immer noch nicht weiß, was das bedeutet), mit Wissen hat das nichts zu tun.

Ich finde das insofern interessant, als dass ich es in meiner Gruppe umekehrt wahrnehme.
Die "kleinen" sind recht aufmerksam und enthusiastisch, man muss sie eben nur intensiv fördern. Sehr viel über das spielerische vermitteln, regelmäßige Pausen einbauen (darauf bewusst zu achten, fand ich sehr hilfreich, Sven). Ansonsten nutze ich eigentlich eine Methodik, die viele anspricht: ich erinnere regelmäßig an die Schule und dass man auch dort zuhören und ausprobieren muss und darf. Das Prinzip ist, "autoritäre" Personen neben den Eltern zu finden, mit denen die Kleinen regelmäßigen Umgang haben und sich dann mit diesen Personen auf eine Stufe stellen. Klappt ganz gut. Meine Erfahrung.
Was die ältere Rubrink, so 12 bis 15/16 Jahre angeht, finde ich das schon schwieriger. Hier habe ich zwar auch schon Schulungen genossen, aber diese waren, naja, viel zu abstrakt und theoretisch. Mit Filmchen a la "Die Schulermittler" wurde da auf Jugendprobleme aufmerksam gemacht. Fand ich ziemlich steril, klar, Menschen, die vllt. nicht so den Draht zur heutigen Jugend haben, kriegen dann nochmal nen halbwegs brauchbaren Einblick über die Mentalität vieler Teens, aber hier spiegel ich mal dein Argument:

Wer weiß, kann noch lange nicht umsetzen ;)

Gerade beim Jugendtraining finde ich es äußerst hilfreich, wenn die Schüler ihren Trainer nicht als entrückte Restpektperson mit Schulmeistermentalität, sondern als Teambestandteil betrachten. Weil: Respekt aufgrund der Autorität kann man hier wirklich schwer erzeugen, die Leute müssen einen sportlich akzeptieren und ansonsten ein gutes zwischenmenschliches Verhältnis zum "Leitwolf" bestitzen. Wieder: meine Erfahrung.

Sven K.
04-02-2011, 16:31
Das finde ich insgesamt etwas überzogen geschrieben. Zunächst einmal: Als Trainer einer Sportart habe ich doch wohl einen gänzlich anderen Zugang als ein Bäcker? Als Trainer einer Sportart, der zudem eine Kindergruppe leitet, macht es sogar außerordentlich viel Sinn, sich mit Kindern auszukennen - bei einem Bäcker nicht so viel, der sollte sich allerdings mit dem Backen gut auskennen. Ich glaube auch nicht, dass es Kindergruppen in Bäckereien gibt. Also völlig sinnfrei, derartige Beispiele zu nennen, auch wenn diese nur aufzeigen sollten, das pädagogische Arbeit mit Kindern auch Grenzen hat. Sowas kann man viel sinnvoller erklären auch ohne den in diesem Zusammenhang völlig unangebrachten Sarkasmus bedienen zu müssen.

Und eigentlich dachte ich, dass es gerade bei Kindern um die pädagogischen Aspekte gehen muss - zumindest bis zu einem gewissen Alter, also bis ca. 10 bzw. 11 Jahren. Ohne ins Detail zu gehen und ohne studiert zu haben, sollte man sich als Trainer zumindest rudimentär in den Entwicklungsphasen der Kinder in den bestimmten Altersklassen und deren Bedürfnissen zweifelsohne auskennen. Niemand muss ein Diplom machen, um mit Kindern zu arbeiten, nur Ahnung von Kindern sollte man schon haben. Es ist ja schön, wenn man Fingerspitzengefühl und ein "Talent" für Kinder hat (obwohl ich immer noch nicht weiß, was das bedeutet), mit Wissen hat das nichts zu tun.

Wer weiß, braucht nicht(s) zu glauben.

Wenn ich mir überlege, dass ganz viele Menschen auch die JuLeiCa-Ausbildung völlig freiwillig machen, weil sie den Sinn darin sehen und wenn ich weiterhin bedenke, wie wertvoll deren Arbeit dann in den Vereinen ist, bin ich äußerst ratlos, wenn Bildung in Bezug auf Kinder heruntergespielt bzw. verharmlost bzw. verallgemeinert wird.

Was mich aber noch viel mehr beschäftigt: Über welche "grundsätzlichen und körperlichen Aspekte" denkst du denn, unbedingt diskutieren zu müssen?

Ich möchte über gar nichts "unbedingt" diskutieren. ;)
Ich habe einen Text geschrieben und über den kann sich hier ausgetauscht werden. Nur darum geht es HIER. Da du ja aber in jedem Thread, in dem es irgendwie um Kindern geht, deinen eigenen (Sozial)Pädagogenaspekt mit einbringen musst, habe ich eben nochmal darauf hingewiesen. Wenn Du den Artikel mal lesen würdest, sollte schnell ersichtlich sein, um was es mir da ging. ;)

Und ja! Ich war sarkastisch. Dies aber nur um zu verdeutlichen, wie absurd die Forderungen sind. Gerade du hast doch, in anderen Threads, oft genug die Ausbildung gefordert. Ich bin ja bei dir, wenn es um ein gewisses Grundwissen geht, auch haben sehr viele Trainer nicht mal dies und doch teile ich den von dir propagierten "erzieherischen" Anspruch nicht.
Kampfkunsttrainer sind keine "Erzieher". Sie müssen dies auch nicht sein. Unsere Aufgabe ist nicht die Erziehung, sonder das Vermitteln eines KK/KS/SV Systems. Wenn wir es trotzdem können, umso besser.

Du hast mal eine Auflistung von Tätigkeiten gebracht, die recht treffend war. In etwa dass ein Bäcker backt, ein Arzt heilt usw. usf. Hier stimme ich dir absolut zu. Nur eben muss ein KK-Trainer seine KK unterrichten. Er muss nicht "Menschen bilden". Warum verlangst du also dieses ? Ach ja. weil du erwähntest, das "wo immer man mit Kinder umgeht, man auch Erziehungsfachman sein muss" oder so ähnlich. (müsste ich raus suchen;))
Aufgrund Dessen habe ich den"Bäcker" erwähnt, da ja auch dieser mit Kindern zu tun hat. :D (BTW. Meine Tochter war mit der Grundschule einen ganzen Tag in einer Bäckerei und hat (mit)gebacken. ;)) Ich fand das lustig. Ist aber vielleicht nur meine Art Humor. :p Auf diese, meine Aspekte gehst Du -wie immer eigentlich- nicht ein, sondern hängst dich wieder an ganz anderen Dingen auf. Du kannst ja aber mal eine Thread aufmachen, in dem man sich austauscht, über die Frage "Wie viel Erziehung" braucht die KK?". Mal sehen was da so kommt.

Wir KK-Trainer sind 2-3 Stunden in der Woche mit den Kindern zusammen. Da verlangst du von uns die gleiche erzieherische Arbeit und Ausbildung wie an Schulen/Kigas/Kitas ? Finde ich -gelinde gesagt- etwas absurd. Du sprichst hier von "rudimentär auskennen", "Ahnung haben" oder "Braucht kein Diplom". Ich möchte da aber mal an anderen Threads erinnern, in denen du eine rechte konträren Einstellung dazu hattest. Woher der Sinneswandel ?

Meinen Humor muss man ja nicht teilen. Ich finde aber auch lustig, dass du Teile meiner Aussagen als "Sinnfrei" betitelst und im selben Satz einen "Sinn" mit angibst. ;)

AndyLee
04-02-2011, 17:23
@Sven K.
Ich habe meine Ansicht über Trainer in Verbindung mit Kindern hinreichend erklärt, meines Wissens war es dabei nie Thema, ob Trainer Diplome oder Erzieherausbildungen haben müssten. Warum das wieder und wieder durchgekaut werden muss, wird dein ewiges Geheimnis bleiben.

...nunja...ich registriere, dass du ein helles Köpfchen bist, dich allerdings vom mainstream in diesem Board nicht abhebst. Schade.

LazarusLong
15-06-2011, 18:19
Hallo Sven

Ich habe aus gegebenem Anlass Deinen Blogartikel gelesen und fand ihn sehr informativ. Ich bin im Moment in der Situation, daß ich ohne grosse Erfahrung in der Kinderarbeit eine Gruppe von 15 Kindern im Alter von 6 - 10 Jahren übernehmen soll/muß/möchte. Mein Vorteil ist, daß meine 2 Jungs auch in diesem Alter sind und ich sie daher gelegentlich als Co-Trainer einsetzen kann.
Ich würde mich aber gerne in Hinsicht auf Methodik und Didaktik für Gruppen im Kindesalter informieren, da meine eigenen Erfahrungen sich auf die Erwachsenenaus- und Weiterbildung beschränken. (Und auch dieses nur noch sporadisch, seit ich aus der Bundeswehr ausgeschieden bin).
Hast Du eventuell die eine oder andere Literaturempfehlung für mich, möglichst mit Praxisbezug, damit sowohl die Zwerge als auch ich möglichst viel vom Training haben.

Danke schon mal im Voraus

Frank

Papatom
16-06-2011, 08:01
Moin,
das würde mich auch interessieren! :halbyeaha

Danke!

Gruß

Sven K.
16-06-2011, 13:43
Hier habe hier den Text nochmal als PDF
http://www.selbstschutzakademie.de/Texte/SSAKindertraining.pdf
Da ist auch ein (kleines) Literaturverzeichnis bei. ;)

Ich suche aber noch mal was raus. Im Moment räume ich aber gerade
meine Bücher um (Bekomme morgen schnelles DSL :devil:) Wenn ich
dann mal die Muße habe versuche ich zu helfen. Eventuell gibt es ja
aber auch mal Tipps von den Fachleuten hier.

küken
17-06-2011, 09:34
@sven

Die beiden Links in Deinem PDF gehn, glaub, nicht dahin, wo sie hin sollen:

http://www.drpeterkuhn.de/Typische_Aufgaben_einer_Sportlehrkraft.pdf

http://www.unierfurt.de/sport/seiten/downloads/fachdidaktik_literatur_ws0708.pdf

Schade, da ja auch Quellenangabe für Deinen Text....

Sven K.
17-06-2011, 10:41
@sven

Die beiden Links in Deinem PDF gehn, glaub, nicht dahin, wo sie hin sollen:

Peter Kuhn (Purzelbaumprofessor) (http://www.drpeterkuhn.de/Typische_Aufgaben_einer_Sportlehrkraft.pdf)

unierfurt.de (http://www.unierfurt.de/sport/seiten/downloads/fachdidaktik_literatur_ws0708.pdf)

Schade, da ja auch Quellenangabe für Deinen Text....

Jau. Sorry! So ist das leider ab und an mit Weblinks. Wenn die sich ändern steht
man dumm da. Eventuell helfen diese Seiten aber weiter.

Was Kinder bewegt - Das Forschungsprogramm zu Wünschen und Vorstellungen von Kindern über Bewegung, Spiel und Sport in der Schule - Dr. Peter Kuhn - Universität Bayreuth (http://www.waskinderbewegt.de/)

Forschungsprojekt "Why Martial Arts" - PD Dr. Peter Kuhn - Universität Bayreuth (http://www.whymartialarts.com/html/output.html)

Werden von dem Dr. Kuhn, aus dem ersten Link, betreut.

Sven K.
17-06-2011, 12:13
Hier ist schon mal der eine
http://egora.uni-muenster.de/lanu/sport/bindata/Didaktik%20des%20SU%20Bayreuth.pdf
Die andere finde ich auch noch. ;)

Sven K.
17-06-2011, 12:18
Also der Server der Uni Erfurt scheint platt zu sein. :(

Cillura
21-06-2011, 12:24
Sorry, dass es etwas gedauert hat. Dafür gibt es jetzt eine längere Antwort.

Vorab, ich selbst habe einiges aus Svens Blog gelernt. Daher mein Rat: Nimms dir zu Herzen.

Ich werde jetzt auch nicht weiter auf das bisher gepostete eingehen. Das kannst du ja selbst lesen ;) Ich werde ein paar Punkte anführen, die bei uns ganz gut klappen:


Ab ca. 7 Schülern solltest du dir einen Gehilfen dazu holen. Wir sind bei 12 Leuten meist zu zweit oder dritt. Das hat den Vorteil, dass du die Gruppe aufteilen und individueller auf die Kids eingehen kannst.
Bring klare Strukturen in die Stunde. Zum Beispiel: Begrüßung, Erwärmung, Techniktraining, Spiel, Cool-Down, Abgrüßen. Du kannst auch kurze Spiele zwischen den einzelnen Abschnitten einbauen.
Wir haben eine kurze Pause (1-2 Minuten) alle 15 Minuten. In dieser Zeit können die Kids an einem vorgeschriebenen Platz etwas trinken.
Wenn du merkst die Aufmerksamkeit lässt nach, dann wandle die Übung ab.
Da die Gruppe altersmäßig gemischt ist, definiere dir Ziele für die einzelnen Altersgruppen. Wir haben eine Trennung zwischen 4-8 Jährigen und 9-13 Jährigen. Ist auch nicht optimal, aber leider geht es nicht anders. Die kleinsten lernen bei uns nur eine abgespeckte Variante des Kampfsports. Einfache Schläge, Tritte und Blocktechniken. Erst ab 9 gehts bei uns mit Karate und Jiu Jitsu los.
Und was bei uns immer hilft, wenn die Aufmerksamkeit schon am Anfang der Stunde fehlt: Fitness. Viel Rennen und Hüpfen oder Staffelspiele. Hauptsache die Kids bewegen sich viel. Denn sobald sie irgendwo länger rumstehen und sich langweilen, beginnen sie Blödsinn zu machen :D
Demonstrationen von Techniken funktionieren ganz gut, wenn sich die Kids dazu hinsetzen.
Unsere Kids stehen auf Pratzen!!!


Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.

D-Nice
21-06-2011, 13:31
Hier habe hier den Text nochmal als PDF
http://www.selbstschutzakademie.de/Texte/SSAKindertraining.pdf
Da ist auch ein (kleines) Literaturverzeichnis bei. ;)

Ich suche aber noch mal was raus. Im Moment räume ich aber gerade
meine Bücher um (Bekomme morgen schnelles DSL :devil:) Wenn ich
dann mal die Muße habe versuche ich zu helfen. Eventuell gibt es ja
aber auch mal Tipps von den Fachleuten hier.

saugeil danke.. werd auch ständig gefragt ob ich das net auch mal anbieten möchte ... mal in rueh durchlesen heute abend :9

Sven K.
21-06-2011, 14:19
Zusätzlich, zu meinem Literaturverzeichnis noch folgendes.

Es ist etwas schwierig, jemanden das Training vorzugeben, da es zahlreiche
Faktoren gibt, die es zu berücksichtigen gilt. Daher gebe ich lieber
Empfehlungen zu "Grundlagen". Da sich jede Gruppe anders zusammen setzt,
verweise ich mal auf die "Bibel" zu Arbeit mit Gruppen.

Das wäre dann
"Arbeit mit Gruppen" von Adalbert Metzinger
Ist von 1999, aber eben ein "Klassiker", den man unbedingt lesen sollte.
Bekommt an auch sehr günstig.

Ich persönlich "liebe" auch Fachliteratur zu Grundlagen. Daher empfehle ich mal
"Didaktik der sozialpädagogischen Arbeit" von Ernst Martin.
Es ist nichts KK-spezifisches, bietet aber super Grundlagen und sehr viel
wissenswertes zu Vorhabenplanung, Konzeptionsentwicklung usw. usf.
Mir hat es jedenfalls sehr geholfen. Man erfährt auch gut, was überhaupt
"möglich" ist bzw. was auf ein KK-Training anwendbar ist.

Wenn man um die "Funktionen" weiß, wie etwas geht bzw. wie was bei den
Kindern ankommt, wie sie "ticken", sind eben Fachbücher von Nöten.
Aber man wird durchs Lesen ja nicht dümmer. ;)
Daher finde ich auch "Lernen und Gehirn"- Der Weg zu einer neuen Pädagogik"
empfehlenswert.

Grundsätzlich möchte ich daraufhinweisen, dass man viele Bücher gebraucht
kaufen kann. Die kosten dann halt wenig und es tut nicht so weh, wenn mal
Schund dabei ist. Ich möchte JEDEM Trainer an Herz legen, sich mit
entsprechender Literatur auseinander zu setzen.

Da es ja nicht DIE Pädagogik gibt, ist immer interessant, sich mit den verschiedenen
"Ideen" (Waldorf, Montessori usw.) und eben den Grundlagen zu beschäftigen.

Helmut Gensler
21-06-2011, 17:44
Da ich aus der Sonder-/Förderpädagogik komme sind meine Ansätze vielleicht ziemlich exotisch... ich habe mal ein paar Daten zum Anschauen da rein:
http://www.kae-in-sog-in.de/ dann Übungsbeispiele ......

Die "Streifrage" ist üblicherweise die: Wie homogen muss meine Kindergruppe sein, um das gewünschte Ziel zu erreichen?
Mein Problem lautet: was muss ich tun, um möglichst allen Kindern gerecht zu werden?

Cillura
21-06-2011, 19:16
...
Die "Streifrage" ist üblicherweise die: Wie homogen muss meine Kindergruppe sein, um das gewünschte Ziel zu erreichen?
Mein Problem lautet: was muss ich tun, um möglichst allen Kindern gerecht zu werden?

Interessanter Punkt den du da ansprichst. Es ist natürlich für den Trainer leichter, wenn die Gruppe relativ homogen ist. Aber sind wir mal ehrlich, das ist langweilig ;) Wirklich interessant wird es, wenn man sich als Trainer was einfallen lassen muss, damit alle Kinder angesprochen werden.

Gelegentlich legen wir die großen mit den kleinen zusammen und machen eine gemischte Stunde. Da lernen die großen auf die jüngeren Rücksicht zu nehmen und die kleinen haben mal große Partner die sie so richtig platt machen können. :D Aber das kann man nicht immer machen.

Sven K.
24-06-2011, 18:08
Das passt jetzt nicht so wirklich. Ich finde es aber doch gut, weil man ja doch
auch mal mit Eltern, Kursteilnehmer, Schülern usw. "intensiver" kommunizieren
muss/kann/darf.

Mir gefällt der personenbezogene Ansatz hier gut.

"Pädagogisches Gesprächstraining" Pallasch/Kölln

Ist ein "dröges" Fachbuch. Aber sehr gut lesbar. Kann man viel raus holen.
Nur sollte man unbedingt die aktuelle Auflage nehmen. ;)

kobudo.de
26-06-2011, 22:08
Hi,

zum Thema Kindertraining fällt mir immer noch das Buch Bonsai Karate ein, hat mir geholfen um überhaupt mal ein Grundsätzlichen eindruck von der zu Thema Kinder im Kampfsport zu bekommen.

MfG

Thomas

Sven K.
27-06-2011, 13:49
Hi,

zum Thema Kindertraining fällt mir immer noch das Buch Bonsai Karate ein, hat mir geholfen um überhaupt mal ein Grundsätzlichen eindruck von der zu Thema Kinder im Kampfsport zu bekommen.

MfG

Thomas

Jau. Sehr gutes Buch. Hatte ich auch in meinem "Literaturverzeichnis". ;)

Cerberuz
05-10-2012, 07:38
Meine Karriere als Kindertrainer begann auch mit den Worten: ,,Mein Auto springt net an, Du gibst heute Kindertraining....."

Jetzt gebe ich sporadisch immer mal wieder Kindertraining (Als Vorbereitung auf den Schwarzgurt) und bei mir hat sich seltsamerweise der Bundeswehrumgangston in Verbindung mit Witzen (Keine Ü18) Pratzenarbeit und Spielen durchgesetzt.

Aber ich würde auch gerne noch mehr Infos über Nachschlagewerke erfahren da mir die Arbeit mit den Kindern sehr viel Spass macht und ich mir auch durchaus vorstellen könnte das in zukunft öfter zu machen. (Und niemand soll mir nachsagen können das ich die Kinder/Jugendlichen nicht bestmöglich Trainiere. Ganz oder garnicht!

BUJUN
05-10-2012, 08:51
Grüße an Sven und vielen Dank für den hervorragenden Artikel !

Bei Kindern ( = alles unter 15 ) habe ich selbst Probleme mit einem
Training der KKs / KSs.

Kinder sollten in diesem Alter vor Allem Spielen und Lernen und ganz
besonders körperlich Erwachsen werden.

Also durchaus auch Ringen oder Judo SPIELEN - - - ein gesondertes
Spieltraining mit den "geilen" Uniformen usw.

Aber bitte keine "Real-Techniken", für die viele "Erwachsene" nie alt
genug werden.

Gerade in den KS werden ja die Kleinsten schon gesucht, um stets
genügend Nachfolger für die Wettbewerbe zu haben.

Ob das der Verantwortung gegenüber Heranwachsenden gerecht wird
bezweifle ich sehr.

Es ist doch ein großer Unterschied, ob ich Nachwuchs für Schwimmen
oder Ball-SPIELEN o.Ä. oder für Schlagen und Treten heranziehe.

Ich habe im Shotokan und im WT auf Wunsch meiner Trainer auch
Kinder trainieren dürfen und ausnahmslos haben die alle das als tollen
Spaß angesehen und ganz weit weg vom praktischen Einsatz.

Ein tolles Posing nach Bruce Lee mit entsprechendem Gejaule war
angesagt und wenn es mal ans Raufen ging kam generell der gute
alte Schwitzkasten ( offensichtlich eine der wenigen natürlichen
Reaktionen / Anwendungen bei Auseinandersetzungen ).

Meine sonstige Qualifikation: mehrfacher Vater und Großvater.

Nochmals Danke und beste Grüße

BUJUN

Stefan1990
05-10-2012, 10:46
Kaum ein Elternteil
macht sich Gedanke darüber, zu wem sie ihre Kinder in den Unterricht geben.

Das stimmt allerdings. Bisher hat mich noch kein Elternteil gefragt, inwiefern ich überhaupt qualifiziert bin, geschweige denn WER ich bin und was ich normal so mache. Vielen reicht scheinbar ein dunkler Gürtel, der die Jacke zusammen hält :o ...und das obwohl ich ja trotzdem noch recht jung bin.

Ich erzähl dann erstmal von mir aus, etwas zu meiner Person. Ab dem Frühjahr ist dann auch die ÜL-C-Lizenz vom DOSB vorhanden und dann lege ich auch noch die B nach. Ist zwar Breitensport mit dem Profil "Kinder und Jugendliche", aber speziell fürs Jiu-Jitsu habe ich nix derartiges gefunden. Ich war jetzt auch auf einem Workshop-Event (Sportjugendakadmie Rabenberg) hier in Sachsen wo auch die Jugendverbände des Judo, Taekwondo, Boxen und Ringen vertreten waren und man sich Prima Anregungen holen konnte, für den Trainingsbetrieb.

AndyLee
05-10-2012, 13:51
Das stimmt allerdings. Bisher hat mich noch kein Elternteil gefragt, inwiefern ich überhaupt qualifiziert bin, geschweige denn WER ich bin und was ich normal so mache. Vielen reicht scheinbar ein dunkler Gürtel, der die Jacke zusammen hält :o ...und das obwohl ich ja trotzdem noch recht jung bin.

Ich erzähl dann erstmal von mir aus, etwas zu meiner Person. Ab dem Frühjahr ist dann auch die ÜL-C-Lizenz vom DOSB vorhanden und dann lege ich auch noch die B nach. Ist zwar Breitensport mit dem Profil "Kinder und Jugendliche", aber speziell fürs Jiu-Jitsu habe ich nix derartiges gefunden. Ich war jetzt auch auf einem Workshop-Event (Sportjugendakadmie Rabenberg) hier in Sachsen wo auch die Jugendverbände des Judo, Taekwondo, Boxen und Ringen vertreten waren und man sich Prima Anregungen holen konnte, für den Trainingsbetrieb.

Meine These dazu ist die, dass die Kampfkunst selbst daran interessiert ist, dass z. B. Eltern nicht viel nachfragen bzw. die Kompetenz von Kampfkünstlern für Außenstehende offensichtlich am Gürtelgrad abzulesen ist. Ich meine, dass gerade die Kampfkünstler selbst den Eindruck erwecken wollen, z. B. durch gezielte Werbung, alles würde an Äußerlichkeiten hängen, wie z. B. an einem schwarzen Gürtel. Dann wird es auch schwer z. B. Eltern zu erklären, dass ein schwarzer Gürtel keinesfalls ein Prädikat für "gut" ist.

Zu überprüfen ist meine These übrigens außerordentlich gut in diesem Forum, vor allem in den Foren mit "traditionellen" Kampfkünsten, wie Judo, Karate und Aikido. Wenn man dort liest, denkt man, alles ist gut, klasse, hervorragend. Alle trauen sich zu, Streetfightingtauglich zu sein, alle behaupten von sich, gut zu sein. Kritische Stimmen, die z. B. einwerfen, dass es keine guten oder schlechten Sportarten, sondern nur gute und weniger gute Sportler gibt, werden geradezu niedergemacht. Das ist gleichfalls auch aus meiner Sicht die größte Kritik an diesem Forum: Kritiker werden hier nicht geschützt, ein heiteres aufeinander-losdreschen bis hin zum Mobben ist längst Standard, Hauptsache die Bude boomt.

Wie soll man hier, in der angeblich "größten" Kampfkunst-Community dann also seriöse von unseriösen Aussagen unterscheiden können, wenn dies vom Prinzip her auch nicht gewollte ist? Ich denke da z. B. an diese absolut unseriösen Behauptungen, man können jemanden ohne Berührung KO hauen und/oder ohne große Eigenbewegung sich in einer lebensbedrohlichen (!) Situation verteidigen. Das so ein Bullshit salonfähig gemacht wird, ist der eigentliche Skandal, wenn man bedenkt, dass Interessenten hier natürlich ebenfalls Recherchieren. Wie oft hört man die Frage, welcher Kampfsport für einen wohl der beste sei und die Antworten kommen eben so prompt - jeder präsentiert seine Sportart, nicht mehr aber auch nicht weniger. Nur manchmal ist da jemand der darauf hinweist, dass es nicht "die beste" Kampfsportart gibt.

Genau das läuft im Kampfsport eben anders, als in sämtlichen, mir bekannten Lebensbereichen. Überall sonst wissen die Menschen, dass man vergleichen muss, im Kampfsport bindest du dir einen schwarzen Gürtel um und du mutierst zum unbesiegbaren Kampfsportler, wirst zugleich aber auch Wissender in allen Geisteswissenschaften, du wirst der Kriminalist, der Militärkenner, der Waffenexperte, der Gesundheitsfreak und der Menschenkenner.

Also: Es ist doch toll, von anderen für so kompetent eingestuft zu werden, so gefragt und geachtet zu sein - wer hat da schon Bock bzw. die Motivation, diese Dinge richtig zu stellen und die obigen Privilegien einzubüßen?

Da das alles irgendwie nicht klappt, wundert es mich auch nicht, dass Eltern nicht nachfragen. Das hat m. E. nichts mit Desinteresse am Angebot der Kinder zu tun, sondern liegt eher am Klischee, "Kampfsport ist Kampfsport ist Kampfport - da, wo Kampfsport ist, ist es gut...egal wo." Aus meiner Sicht alles Hausgemacht.

Sven K.
05-10-2012, 14:00
Bitte HIER keine Grundsatzdiskussionen. Es soll NUR um den BLOG gehen. ;)