Vollständige Version anzeigen : Hapkido - Effektive SV?
Hi wie vielleicht einige von euch wissen bin ich jetzt seit ein paar Wochen am Hapkido und Hung Kuen Kungfu hinter mir.
Da es mir vorallem um Selbstverteidigung geht denke ich ist Hapkido die richtige Wahl, nur wie effektiv ist Hapkido wirklich?
Kann man sich wirklich gut aus verschiedenen Situtationen verteidigen wenn es mal auf der Straße drauf ankommt?
LG
Killer Joghurt
13-01-2009, 18:31
wie sieht denn euer training aus?
wie übt ihr technicken ein etc..
bei uns wird meisten von CO Trainern und Fortgeschrittenen Trainiert.
Nur bei Prüfungen sind dann halt die Großmeister dabei.
Beginnen tun wir gemeinsam uns ca 30 Minuten mit denen aus dem Kungfu zusammen aufzuwärmen. Mit Dehnübungen usw.
Bis jetzt hat ich 3 Probestd und hab basic kick 1-5 gelernt und die Handbefreiung am Handgelenkt und ein paar Fallübungen.
Atemtechniken z.B noch nicht keien Ahnung wann die kommen....
Philipp K.
13-01-2009, 18:42
Verteidigungsfähigkeit erlangt man nur, wenn man sich intensiv über längere Zeiträume mit seiner KK auseinandersetzt. Dabei ist es fast egal, was man trianiert, wobei sich Hapkido ja schon den Anspruch stellt, sich intensiver über das Thema Hoshin-Sul Gedanken zu machen.
Zumindest erkenne ich als Anfänger den SV-Gedanken im Hapkido eher als im TKD. Aber zu behaupten ich könnte mich verteidigen, würde ich noch lange nicht wagen es von mir zu behaupten.
Killer Joghurt
13-01-2009, 18:45
Verteidigungsfähigkeit erlangt man nur, wenn man sich intensiv über längere Zeiträume mit seiner KK auseinandersetzt. Dabei ist es fast egal, was man trianiert, wobei sich Hapkido ja schon den Anspruch stellt, sich intensiver über das Thema Hoshin-Sul Gedanken zu machen.
die frage ist, wann fängt verteidigungsfähigkeit an?
wenn ich hebel und griffbefreiung 1 - 20 drauf habe und die kicks 1 - 5 und sonst was so und so viel schläge?
oder
wenn ich weiß, wie ich mich bewegen muss, wie ich unter streßbedingungen reagiere, was für sachen ich unter streß abrufen kann und wenn ich weiß wie es ist unter streß und müdigkeitserscheinungen zu kämpfen?
MasterYoda
13-01-2009, 18:52
Hi,
So weit ich das beurteilen kann ist das System gar nicht schlecht für SV.
Ist halt immer die Frage, wie du es vermittelt bekommst von deinen Lehrern.
Philipp K.
13-01-2009, 18:55
die frage ist, wann fängt verteidigungsfähigkeit an?
wenn ich hebel und griffbefreiung 1 - 20 drauf habe und die kicks 1 - 5 und sonst was so und so viel schläge?
oder
wenn ich weiß, wie ich mich bewegen muss, wie ich unter streßbedingungen reagiere, was für sachen ich unter streß abrufen kann und wenn ich weiß wie es ist unter streß und müdigkeitserscheinungen zu kämpfen?
Deine Frage stempel ich mal als rethorische Frage ab :D
Klar ist, wenn ich am Beispiel von Hapkido bleibe, wenn ich die ersten 10 Handbefreiungstechniken kann, diese dann doch nicht kann... Im Training wird geübt sich mit dem rechten Arm zu befreien, wenn der Partner mit seiner linken Hand gleichseitig ans Handgelenk greift. In der SV Situation greift der Angreifer plötzlich mit der anderen Hand an, greift an eine andere Stelle als das Handgelenk (z.B. etwas weiter höher) oder hat evtl. eine dicke Winterjacke an, wo ein Hebel nutzlos wird weil er nicht durch die Jacke kommt....
Währenddessen bleibt er nicht brav stehen und wartet auf deine Befreiung, sondern geht dabei noch nach vorne oder sonstiges...
Also, ab wann ist man Verteidigungsfähig? Warscheinlich geht es im Hapkido darum, eine gefährliche Situation zu erkennen und dann nicht Schulmäßig reagiert, sondern sich denkt "Mensch, so eine ähnliche Situation hatte ich doch schonmal". Erst wenn man auf den Gedanken intuitiv auch noch reagieren kann, kann man sich evtl. verteidigen.
PS: Ich hoffe ich bin verständlich, ansonsten schieb ich alles auf mein Fieber :D
Killer Joghurt
13-01-2009, 18:56
verständlich schon aber wenns so läuft wirst du niemals ansatzweise verteidigungsfähig
Philipp K.
13-01-2009, 19:11
verständlich schon aber wenns so läuft wirst du niemals ansatzweise verteidigungsfähig
das kann gut sein und mag ich jetzt nicht wiederlegen. Dafür steh ich noch zu weit am Anfang!
Allerdings ist die SV-Tauglichkeit auch nicht mein Ansporn ins Training zu gehen :)
Ich erinner mich gerne an ein Statement eines hoch-graduierten Dan-Trägers im Hapkido. Dieser sagte, dass man durch Hapkido sehr lange erstmal Bewegungsschule lernt, man lernt sich und seinen Körper kennen. Die SV würde später von ganz alleine kommen und ist "nettes Beiwerk".
Inwieweit das stimmt kann ich als Anfänger nicht beurteilen. Aber wer vermag das schon?
ich denke schon das hapkido zur sv taugt nur man muss sich schon klar sein das nicht alle techniken gold sind
z.b. i son-mok-sul 2
klappt bei mir ganz gut da ich einbißchen kräftiger bin aber bei einer freundin von mir klappt das karnicht
man sollte schon wissen welche techniken man kann und welche nicht so gut aber das lehrnt man beim hapkido auch sich selbst einzuschätzen
um wirklich sv-tauglich zu werden würde ich zu dem noch boxen oder kickboxen machen da das leider im hapkido zu kurz kommt
lg Pascal
generell denke ich HKD schon sehr effektiv. Kommt wie bei allem allerdings auch darauf an wer unterrichtet, wie unterrichtet wird und wer der lernende ist ...
Meiner Meinung liegen bestimmte Techniken im HKD einem mehr und andere weniger... das heißt eine Technik klappt z.B. bei mir nicht gut, aber für jemand anderes ist sie optimal ... teilweise kommt es auch gerade bei bestimmten Hebeln oder Schmerzpunkten darauf an bei wem man sie anwendet ... manche der Techniken funktioniern nicht bei allen Leuten (manche haben z.B. sehr unempfinliche Schmerzpunkte), deshalb sollte man auch immer mehrere Techniken im Peto haben
Killer Joghurt
14-01-2009, 18:32
Allerdings ist die SV-Tauglichkeit auch nicht mein Ansporn ins Training zu gehen :)
ok das ist dann verständlich
ist eine vertretbare position.:)
Inwieweit das stimmt kann ich als Anfänger nicht beurteilen. Aber wer vermag das schon?
es vermag derjenige, der selbstständig denkt und erfahrung sammelt und sich im ständigen austausch mit anderen stilen und auch im kampf mit sich selbst ist. sich immer wieder an seine grenzen zu bringen und neue sachen zu lernen und seinen horizont zu erweitern. sich nicht mit dem zufrieden geben was man gerade hat sondern immer weiter auf der suche sein.
Dennisjan
15-01-2009, 00:23
Hi wie vielleicht einige von euch wissen bin ich jetzt seit ein paar Wochen am Hapkido und Hung Kuen Kungfu hinter mir.
Da es mir vorallem um Selbstverteidigung geht denke ich ist Hapkido die richtige Wahl, nur wie effektiv ist Hapkido wirklich?
Kann man sich wirklich gut aus verschiedenen Situtationen verteidigen wenn es mal auf der Straße drauf ankommt?
LG
Meiner Meinung nach ist HapKiDo schon effektiv im Bereich Selbstverteidigung, da es viele veschiedene Techniken beinhaltet, wodurch man eine große Technikenansammlung erhält und man variieren kann in verschiedenen Situationen. Allerdings ist es keine Kampfkunst, die man schnell und auf Anhieb lernen kann, da man sich viele Gedanken, gerade bei den Hoshinsul, machen muss(Gedanken wie z.B. wie funktioniert die einzelne Technik genau, sprich welches Prinzip steckt dahinter, welche Reaktion macht der Gegner, was passiert im Körper des Gegners, sprich wie ist die Sprache des Körpers und welche Schäden passieren bei der Technik).
Und diese ganzen Überlegungen muss man sich bei jeder Technik erneut stellen und diese auch lösen um die Technik zu beherrschen, zumindest erstmal in einer ruhigen Situation.
Danach muss man sie dann auf Schnelligkeit üben, damit trotz hoher Geschwindigkeit die Genauigkeit bei der Ausführung kaum leidet.
Und zum Schluss muss man die Technik auf Reaktion Üben, also dass man ohne jegliche Vorwahnung gefasst wird und die Technik dann ausübt(wenn man viele Techniken schon beherscht auch andere Techniken aus anderen Positionen um flexibel zu bleiben, weil nicht alle Techniken bei jedem Funktionieren).
Außerdem sollte man den Trainingspartner wechseln um ein Gefühl dafür zu bekommen, bei welchen Typ Gegner man wleche Technik anwenden kann.
bartmanx911
15-01-2009, 11:32
Hi,
wegen der Hebeltechniken. Hat man irgendwann durch Üben und kritiches Nachdenken die nötige Erleuchtung bekommen, erkennt man, dass die hunderten Hebeltechniken eigentlich sich auf nur wenigen Prinzip-Techniken beschränken. Hat man dann diese sog. Prinzipien einmal verstanden (auch mit dem Körper) funktionieren die Techniken plötzlich von selbst. Kleinigkeiten wie Variationen der gegnerischen Handlung sind plötzlich egal. Dahin zu gelangen ist dann die Mission und wahrlich unser Do. :)
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Die Wirkungsgrad der anderen Techniken, wie Würfe, Tritte und Schläge... sind im Prinzip gleich wie oben benannt.
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Die Selbstverteidungfähigkeit an sich...
Hängt von der Person und Situation ab. Jede Person ist anders veranlagt. Eher ängstlich oder brav und mutig? Gutmütig oder Hitzköpfig? Durchtrainiert oder lasch? 50Kg oder 150Kg? Gegen einer Person oder mehreren? Bei wem hat man gelernt? Hat der Lehrer überhaupt Interesse aus einem Menschen einen Kampfhund zu machen? Wie soll man da was Pauschales sagen...?
Gruß,
Ich bin in meinem Hapkidoverband wahrscheinlich der größte HKD Kritiker, welches ich immer wieder auf Seminaren und Freikämpfen feststellen muss.
Ich trainiere jetzt HKD seid fast 4 Jahren, habe früher Karate und Aikido gemacht und trainiere "cross" sooft es geht.
Ich habe auf Grapplingwettkämpfen mitgemacht, auf Seminaren jeden (freundschaftlich) herausgefordert der mir besser erschien als ich selbst.
Hab mit Boxern, Kickboxer und Thaiboxern gesparrt (nach deren Regeln) und bin ein großer Fan der BCA (Geoff Thompson und Peter Consterdine etc.) und bin zur Erkenntnis gekommen, dass für mich Handgelenkshebel (klassisch Aikido, HKD und Jiu Jitsu) in der realen SV nichts zu suchen haben.
Das liegt einfach daran, dass diese mMn nicht umsetzbar sind.
Handgelenksbefreiungen sind gut zu können und auch (teilweise) anwendbar.
Fallschule ist Reservesystem und nur im Kampf selbst (oder wenn man beim Stiegensteigen stürzt) notwendig.
Hapkido beinhaltet viele effektive Techniken, die aber meistens verwässert und unzureichend trainiert werden (z.b. Jab, Cross gibts im HKD wird aber in den mir bekannten Vereinen nicht mit Pratzenarbeit trainiert, was deren anwendbarkeit im Rahmen hält)
SV im HKD besteht für mich aus 4 Teilen:
Aufmerksamkeit ist 90% (weil diese braucht man häufiger als alles andere)
der Fence ist 8% (man disskutiert mit dem kontrahenten, besänftigen oder abschrecken)
Präventivschlag aus dem Fence ist 1% (Keine Deeskalation mehr möglich)
und
das Reservesystem (also alle Inkampfrelevanten Dinge, "Was ist wenn situationen" 1%)
Die wichtigsten Techniken für die SV gibt es auch im HKD und auf diese sollte man sich auch konzentrieren.
Leider werden diese oft nicht entsprechend trainieren (z.B. Handtechniken)
Geoff, mein Held der realen Selbstverteidigung empfiehlt viel trainingszeit in 1-2 HANDTechniken zu stecken und diese oft genug mit widerstand etc. zu üben.
Willst du dein HKD also SV mäßig wirksam machen, musst du an deinem Ego arbeiten, an deiner Aufmerksamkeit am Fence (unauffällig distanz zum gegner aufbauen) und deine 3-4 techniken üben bis "your sick to death of it" wie Geoff sagen würde.
Ich trainiere auch HKD techniken, für die ich keinen Sinn in der SV sehe (aus Spaß) weil es muss ja nicht alles REAL sein, wäre ja fad.
Auch ein Tipp: Techniken die du nach 5 minuten nicht grob nachmachen kannst, wirst du wohl in der SV auch nicht anwenden können! (Matt Thornton) :D
Fragen, Beschimpfungen oder Kritiken nehme ich auch gern per PM entgegen.
@Joergus: ich stimme dir in großen Teilen zu. Bei uns wird auch recht viel Wert auf Handtechniken und Kicktechniken gelegt, evtl. ist das bei euch im verband nicht so ...
... wie schon auch von mir gesagt, kommt es immer auf die Schule ect. an ...
...witzigerweise habe ich auch lange gedacht, dass Hebel "nice to know" sind sie aber in der Praxis nicht anwendbar .... nun in meinem ganzen Leben habe ich mich nur ein einziges mal Verteidigen müssen ... und was hat mich aus einer unangenehmen Situation befreit? :ups::ups::ups: ja es war ein Handkipphebel :ups::ups::ups: .. hätte ich auch nicht gedacht aber war nunmal so :o
... daher habe ich meine Meinung hierzu auch angepasst: .. in bestimmten Situationen sind solche Hebel sehr hilfreich und im Bodenkampf habe ich gemerkt, dass es auch hilfreich sein kann zu erkennen wenn jemand einen Hebel ansetzen will ...
... meine 2 cent zu dem Thema ...
Freut mich, dass wir uns verstehen!
Ich wurde selbst schon im Bodenkampf durch Handgelenkshebel besiegt und habe dies selbst gemacht. :)
Nur im Standkampf sind diese schwer durchzuführen, ich mag lieber hochprozentige Techniken die meistens funktionieren, als welche die manchmal funken.
:)
Oder wie Geoff frei übersetzt mal sagte: "Wenn eine unpraktische Technik im Kampf funktioniert, dann hat sich ihre Trainingszeit bezahlt gemacht!"
Richtig! Es kommt immer auf das Individuum an (Lehrer und/oder Schüler) :-)
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