Anmelden

Vollständige Version anzeigen : Jeff Monson did the right thing!



jesse.björn
16-01-2009, 07:15
Knuddle-MMA-Anarchist Jeff Monson (ADCC/UFC/CAGE WARRIORS) übt sich im infantilen widerstand und besprüht das State Capitol in Washington DC um gegen den Krieg und den Kapitalismus zu demonstrieren. Für das gelungene Guerilla-Marketing gibt´s nun viel Medien-Aufmerksamkeit, sympathie Punkte bei mir und eine Anklage wegen "first-degree malicious mischief" - also eventuell sogar etwas Knast und eine empfindliche Geldstrafe.

Mehr Infos gibt es auf Sherdog:

Monson: ?I?d Do It Again? (http://www.sherdog.com/news/news/monson-id-do-it-again-15782)

oder "Seattlepi"
http://seattlepi.nwsource.com/local/6420ap_wa_cage_fighting_anarchist.html

Dudeplanet
16-01-2009, 08:44
hmmm... Politik?

Meinungsfreiheit ist nicht mit dem Recht zum Vandalismus verknüpft. Protest geht auch anders. Und wahrscheinlich effektiver. Chaoten erzielen in der Regel eine Abwehrhaltung in der Bevölkerung und keine Sympathie. Genau wie die Studenten, die, im Protest gegen die Studiengebühren, in Frankfurt Autobahnen blockiert haben. Eine äußerst dumme Idee.

ArschmitRingerohren
16-01-2009, 08:48
Okay, die Publicity sei ihm gegönnt.

Aus pädagogischen Gründen müßte er es allerdings mit Bürste und Viel Wasser selber wieder wegmachen:

a) Weil fremdes und vor allem auch öffentliches Eigentum respektiert werden müssen.

b) Als Training: Wax on, wax off!:D

sandman
16-01-2009, 08:55
Gute Aktion!

Er steht für die Aktion gerade und trägt die Konsequenzen (Knast, Geldstrafe), also voller Respekt für ihn! Vandalismus ist für mich sinnlose Zerstörung oder Beschädigung, seine Aktion hat aber eine Aussage.

Wie gesagt, er steht für seine Aktion gerade und kommt für den Schaden auf, also finde ich das voll in Ordnung.

ArschmitRingerohren
16-01-2009, 09:10
Wie gesagt, er steht für seine Aktion gerade und kommt für den Schaden auf, also finde ich das voll in Ordnung.

Stimmt, das ist in Ordnung!

Rocco S.
16-01-2009, 09:29
Monson hat meine Sympathie. Er ist eben kein langweiliger, politisch "korrekter" Stromliniensportler. :halbyeaha

Kraken
16-01-2009, 14:33
jeff:D


als ich ihn im rahmen der wm getroffen habe wunderte ich mich noch über sein nackentattoo wegen kapitalismus, und ein paar wochen später besprüht er den capitol:D

Dr. Fighter
16-01-2009, 15:17
No war. No poverty. Aber ein Anarchist sein. :narf:

BuZuS
16-01-2009, 15:22
No war. No poverty. Aber ein Anarchist sein. :narf:
... wo genau ist das Problem dabei...?

ArschmitRingerohren
16-01-2009, 16:01
Anarchie = Krieg?
Kein Besitz = garantiert auch Krieg...

DAS ist das Problem dabei...

Hier ist übrigens nicht mehr lang auf! :D

BuZuS
16-01-2009, 16:07
Anarchie = Krieg?
Falsch.

Kein Besitz = garantiert auch Krieg...
Jo, aber "kein Besitz" != "Anarchie".

Lustig, dass hier jeder was zu sagen hat, aber keiner ansatzweise Ahnung hat, was Anarchie ist.

Kraken
16-01-2009, 16:17
anarchie entspricht tatsächlich dem krieg jeder gegen jeden;)

wird zur genüge behandelt in thomas hobbes "leviathan"

und ist mmn auch korrekt, wenn eine herrschende obrigkeit, und sei es das volk selbst, fehlt, und keiner und jeder das recth hat alles zu tun, dann ist das krieg, und wird sich früher oder später auch in kampfhandlungenäussern!

Harom
16-01-2009, 16:20
No war. No poverty. Aber ein Anarchist sein. :narf:

Keine Ahnung, was?

p.s.: Zum Glück hat er kein Hammer u Sichel mit drauf gesprüht....

Dr. Fighter
16-01-2009, 16:24
Was passiert denn in jedem rechtlichen Vakuum? Neue Hochkulturen entstehen da jedenfalls nicht.

BuZuS
16-01-2009, 16:24
anarchie entspricht tatsächlich dem krieg jeder gegen jeden;)
Nein, nichtmal nah dran.

Kraken
16-01-2009, 16:37
Nein, nichtmal nah dran.

denke du siehst das falsch;)


anarchie wird meines wissens definiert, als ien zustand in dem eine regelnde obrigkeit fehlt, also keine polizei, keine gesetze kein garnichts, nur faustrecht.

und das ist dineer meinung nach eher friedefreude udn kiene strafzettel, oder eher alle gauner udn überhaupt jeder kan udn wird tun udn lassen, was ihm passt?

na siehste, und diesen zustand kann man krieg nennen, und der wird früher oder später eskalieren;)

ArschmitRingerohren
16-01-2009, 16:42
Nein, nichtmal nah dran.

Noch näher dran geht gar nicht. Alles andere ist Hippie-Quatsch!

Aus gutem Grund hat Anarchie sich nie für länger durchgesetzt...

Ben K.
16-01-2009, 16:56
Mittel und Ziele des Anarchosyndikalismus

Das Hauptziel des Anarchosyndikalismus ist die revolutionäre Überwindung des Staates und der kapitalistischen Gesellschaft durch die unmittelbare Übernahme der Produktionsmittel in gewerkschaftlicher Selbstorganisation. Durch diesen Akt soll die klassen- und staatenlose Kollektivordnung entstehen. Um dieses Ziel zu verwirklichen, ist der Anarchosyndikalismus bestrebt, die Arbeiterklasse in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen zu organisieren und so eine wirksame Gegenmacht zu Staat und Kapital zu bilden. Der Begriff Arbeiterklasse umfasst dabei nicht nur lohnabhängig Beschäftigte (Arbeiter und Angestellte), sondern auch andere gesellschaftliche Gruppen wie z.B. Arbeitslose, Hausfrauen bzw. -männer oder Schülerinnen und Schüler, also Gruppen, die direkt oder indirekt am gesamtgesellschaftlichen Produktionsprozess beteiligt sind.

Hauptaktionsfelder des Anarchosyndikalismus sind der Klassenkampf im Betrieb mit den Mitteln der direkten Aktion, möglichst breitenwirksame Agitation für seine Ziele und Aspekte der Kultur- und Jugendarbeit. Der Anarchosyndikalismus ist dabei stets bemüht, die Lebensbedingungen der Menschen konkret zu verbessern: Er fordert mehr Lohn, kürzere Arbeitszeiten, Gleichberechtigung und ein würdevolles Leben für alle Menschen. Sein endgültiges Ziel bleibt jedoch die soziale Revolution, weswegen reformistische Tendenzen von der Mehrheit der Anarchosyndikalisten strikt abgelehnt werden.

Soziale Revolution

Im Prozess einer sozialen Revolution soll das kapitalistische System überwunden und der antiautoritäre Sozialismus aufgebaut werden. Hierzu sollen die Produktionsmittel von den Produzenten kollektiviert und die Güterproduktion nach dem gesellschaftlichen Bedarf selbstorganisiert werden; dies kann z.B. über den Weg einer vorstandslosen Genossenschaft angegangen werden, analog den in Argentinien anlässlich der 2001 eskalierten Wirtschaftskrise erfolgreich etablierten Ansätzen. Ziel ist letztlich eine libertäre Gesellschaft, in der die materiellen Bedürfnisse eines Jeden gedeckt werden können.

Geschichte

Der Anarchosyndikalismus war, beginnend mit den 1880ern bis zum Ende der 1930er Jahre, eine äußerst einflussreiche und mitgliederstarke Bewegung. So vereinte die Anfang der 1920er Jahre gegründete anarchosyndikalistische Gewerkschaftsinternationale IAA auf Anhieb ca. 1,4 Mio. Menschen. Die stärkste anarchosyndikalistische Organisation jener Tage war die spanische CNT, in der sich Ende der 1930er Jahre etwa zwei Mio. Mitglieder vereinigten, bevor es dem spanischen Faschismus gelang, sie zu zerschlagen und in den Untergrund zu zwingen.

Während des spanischen Bürgerkrieges (1936-39) wurde die Idee der sozialen Revolution auf breiter Basis umgesetzt. In der kurzen Zeitspanne von 1936 bis 1937 wurden fast die gesamte katalanische Agrarproduktion, die Schwerindustrie, das öffentliche Verkehrssystem und weite Teile des Dienstleistungssektors von den Arbeitenden selbstverwaltet. In einigen Wirtschaftszweigen wie der Schwerindustrie oder der Agrarproduktion konnten dabei zum Teil starke Produktionssteigerungen erzielt werden, was unter anderem zur Folge hatte, dass erstmals in der Geschichte Kataloniens die Versorgung der gesamten Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln sichergestellt werden konnte. Diese selbstverwaltete Wirtschaft wurde allerdings nach kurzer Zeit zunächst von den stalinistischen Anhängern der PCE und später unter der Diktatur Francos restlos zerschlagen.

Auch in Deutschland spielte der Anarchosyndikalismus während der heftigen Streiks und Kämpfe in den Nachwirrungen der Novemberrevolution von 1918 für kurze Zeit (vor allem im Ruhrgebiet bei der Niederschlagung des rechtsextremen Kapp-Putsches während des Ruhrkampfes) eine wichtige Rolle. Die anarchosyndikalistische FAUD vereinte in den Jahren 1920 bis 1923 etwa 150.000 bis 200.000 Menschen in ihren Reihen, verlor danach allerdings rapide an Mitgliedern und wurde während des Dritten Reichs fast vollständig zerschlagen (Zerschlagung der letzten arbeitsfähigen Untergrundzellen in den Jahren 1936/37).

Ein ähnliches Schicksal blühte in und nach dem Zweiten Weltkrieg fast allen anarchosyndikalistischen Organisationen in Europa, viele wurden zerschlagen und fast alle verloren ihre Massenbasis. Einzig die schwedische SAC konnte ihre intakte Organisationsstruktur bewahren, musste jedoch für ihren reformorientierten und sozialpartnerschaftlichen Kurs viele ihrer Prinzipien sowie ihre Mitgliedschaft in der IAA aufgeben.
Streik von Mitgliedern der CNT gegen Mercadona

Trotz seines Niedergangs gab es nach dem Zweiten Weltkrieg einige Versuche, den Anarchosyndikalismus wiederzubeleben. So konnte die spanische CNT nach dem Ende der Franco-Diktatur den Untergrund verlassen und sich formell neugründen. In Frankreich gründete sich die CNT-F, die seit dem Generalstreik Mitte der 1990er massiven Zulauf an Mitgliedern verzeichnen kann, jedoch nach einer Spaltung teilweise ebenfalls die Internationale ArbeiterInnen-Assoziation verlassen musste. In Deutschland gründete sich 1977 die FAU, eine anarchosyndikalistische Gewerkschaftsinitiative, die an die Tradition der FAUD anschließen will. Auch sie wächst - nach eigenen Angaben - seit Mitte der 1990er kontinuierlich.

Dem Anarchosyndikalismus nahe stehen die unionistischen IWW und die internationale Strömung des Rätekommunismus. So kommt es vor, dass Anhänger dieser Strömungen in den selben Organisationen zusammenarbeiten.

Anarchosyndikalismus ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Anarchosyndikalismus)

Flo(CH)
16-01-2009, 17:03
Ich finde die Aktion grundsätzlich eigentlich cool, aus dem Grund, dass er dafür gerade steht und für den Schaden aufkommt. Würde er das nicht tun, fände ich das Ganze absolut für den Eimer. Er wird zwar auch so nichts bewirken, aber das Statement finde ich gut :)


Übrigens: Über das Anarchieding könnte man soviele Seiten schreiben, da fällt einem der Kopf ab ;) Ist definitiv auch zu politisch für das KKB.

Richtige Anarchie die ein Anarchist normalerweise erstrebt hat überhaupt nichts mit Krieg zu tun. Es geht um eine friedliche Koexistenz ohne Regeln, bzw. ohne Unterdrückung durch eine Obrigkeit. Dass die einzelnen Individuen dabei trotzdem in gewissen Punkten aufeinander Rücksicht nehmen wird dabei still vorausgesetzt. Natürlich kann man Anarchie auch anders auslegen. Aber ein Anarchist versucht normalerweise auf diese Art die "höchste Form von Freiheit" auszudrücken. Dass das im wirklichen Leben genau so wenig funktioniert wie der Kommunismus ist klar, darum geht es bei der Aussage aber auch nicht.

So und jetzt grüble ich wie lange es wohl noch dauern mag bis der Thread zu ist :D

Edit: aaargh Koexistenz, peinlicher Rechtschreibfehler :D

Kraken
16-01-2009, 17:05
und?

darin steht eben nicht, was das ziel ist, udn sowieso nciht, we das ganze funktionieren soll;)
mmn augenwischerei für blinde, die nciht hinterfragen, sondernnur sehen "aha, das soll uns ds leben besser machen, der pösekapitalismus is shculd, stimmt, da mach' ichauch mit"

Kraken
16-01-2009, 17:07
Es geht um eine friedliche Koeksistenz ohne Regeln, bzw. ohne Unterdrückung durch eine Obrigkeit. Dass die einzelnen Individuen dabei trotzdem in gewissen Punkten aufeinander Rücksicht nehmen wird dabei still vorausgesetzt.

tja, die ganzen anarchie hippies sehen in ihrer verblendeten welt leider nicht, dass soetwas nicht funktionieren KANN, sonst hätte kommunismus auch funktiniert, und wenns auch unr ansatzweise funktionieren würde, wäre unsere polizei arbeitslos, wenn es schon so viele verbrecher gitb, wenns bestraft wird, was passiert erst, wenns allen freisteht?

hätte manche leute eigentlcih intelligent genug eingescätzt um zu wissen, dass die meisten menschen aufs allgemeinwohl pfeiffen, und darum funktioniert so ein quatsch nicht sondern ist bzw, resultirt in ienem krieg aller gegen alle!

Rocco S.
16-01-2009, 17:16
Richtige Anarchie die ein Anarchist normalerweise erstrebt hat überhaupt nichts mit Krieg zu tun. Es geht um eine friedliche Koeksistenz ohne Regeln, bzw. ohne Unterdrückung durch eine Obrigkeit. Dass die einzelnen Individuen dabei trotzdem in gewissen Punkten aufeinander Rücksicht nehmen wird dabei still vorausgesetzt. Natürlich kann man Anarchie auch anders auslegen. Aber ein Anarchist versucht normalerweise auf diese Art die höchste Form von Freiheit" auszudrücken. :yeaha:

Zu allen "Realisten": Warum muss eigentlich jede Form von Ideologie niedergemacht werden, die an das Gute im Menschen und nicht an seinen Egoismus appelliert?

Harom
16-01-2009, 17:18
:yeaha:

Zu allen "Realisten": Warum muss eigentlich jede Form von Ideologie niedergemacht werden, die an das Gute im Menschen und nicht an seinen Egoismus appelliert?

nice one. auch Flo(CH)

Dr. Fighter
16-01-2009, 17:24
:yeaha:

Zu allen "Realisten": Warum muss eigentlich jede Form von Ideologie niedergemacht werden, die an das Gute im Menschen und nicht an seinen Egoismus appelliert?
Weil der Egoismus meistens stärker ist.

Rocco S.
16-01-2009, 17:27
Weil der Egoismus meistens stärker ist.

Was ist denn das für ein Argument?
Wessen Egoismus ist stärker als Jeff Monson? :D

UlkOgan
16-01-2009, 17:33
Was ist denn das für ein Argument?
Wessen Egoismus ist stärker als Jeff Monson? :D

Mit den passenden Argumenten... :D

Flo(CH)
16-01-2009, 17:41
und?

darin steht eben nicht, was das ziel ist, udn sowieso nciht, we das ganze funktionieren soll;)
mmn augenwischerei für blinde, die nciht hinterfragen, sondernnur sehen "aha, das soll uns ds leben besser machen, der pösekapitalismus is shculd, stimmt, da mach' ichauch mit"

Ich gebe dir natürlich recht, dass Systeme bei denen es allen Menschen einigermassen gut geht mit dem Wesen Mensch nicht funktionieren. Aber im Kapitalismus gibt es genausoviele Blinde die nicht hinterfragen und einfach dem Konsum hinterherrennen. Das ist glaube ich auch nicht viel besser. Leute die nicht hinterfragen und einfach nur fressen was ihnen vorgelegt, wird gibt es immer. Mit denen kann man aber nicht über den Sinn oder Gehalt einer Sache argumentieren.
Ich finde deswegen gerade die Idee der Anarchie eine sehr schöne, wenn auch nicht realisierbare. Natürlich sollte man auch darüber nachdenken, und nicht einfach anderen Leuten hinterherplappern. Es ist aber so ziemlich alles fürn A wenn man sich nicht selbst Gedanken darüber macht :)

Mighty Mo 30
16-01-2009, 17:57
Monson ist ein hervorragender Kämpfer.
Aber das war es dann auch schon. Völlig lächerlich seine Aktion. Der ganze Typ ist einfach nur lächerlich

sivispacemparabellum
16-01-2009, 18:04
Viele Ideen wurden vor ihrer Realisierung als unmöglich bezeichnet. Auch Anarchisten haben das Recht auf eine Utopie. Das Monson sich Gedanken macht über eine gerechtere und menschlichere Gesellschaftsform macht ihn übrigens keineswegs zum naiven Hinterwäldler.
Der Griff zur Sprühdose war auch nicht sinnlos, denn nicht nur wir diskutieren und denken gerade über den Sinn oder Wahnsinn nach der nicht nur im Irak seinen Weg nimmt. Schreiben und Lesen tun dem menschlichen Geist ganz gut. Und da hier oft Threads sind unter dem Titel von die Armee von benutzt jetzt...
Finde ich es auch nicht zu politisch hier mal ein paar Gedanken an den aktuellen Golfkrieg zu verwenden.
Ich bin zwar kein Anarchist, aber Danke Jeff und Björn.

Lars´n Roll
16-01-2009, 18:09
Dass eine politische Vision im Moment utopisch erscheint ist kein Grund sie zu verdammen oder in´s lächerliche zu ziehen.
Und manchmal sind "absurde" Maximalforderungen ein Anfang...

Ratte
16-01-2009, 18:47
Und manchmal sind "absurde" Maximalforderungen ein Anfang...
Und auch das Ende ;)
Denn am Beispiel der Anarchie, angenommen es würde sich durchsetzen, dann würden die Menschen früher oder später merken, dass es eben nicht so läuft wie vorher prophezeit und dann den Glauben darin verlieren...Demokratie fanden die Leute sicher früher auch ganz toll :D

ArschmitRingerohren
16-01-2009, 18:48
@ Rocco S. und Lars'n'Roll:

Es funktioniert deshalb nicht, weil das Böse im Menschen eben genauso vorhanden ist, wie das Gute.
Und daran ändert keine Ideologie etwas.
ALLE Ideologien sind kläglich gescheitert.

BuZuS
16-01-2009, 18:58
Noch näher dran geht gar nicht. Alles andere ist Hippie-Quatsch!
"Anarchie = Krieg" ist maximal BILD-Niveau. Wer sich mal mit dem gesellschaftstheoretischen Hintergrund beschäftigt, wird das sofort einsehen. Dass es einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis gibt, ist wie bei allen anderen Dingen auch hier der Fall. Genauso wie Weltfrieden eine Utopie ist, ist es die praktische Umsetzung der reinen Lehre des Anarchismus. Sollte man deswegen aufhören, für die teilweise Umsetzung der Utopie zu kämpfen...? Nicht alle sind so kurzsichtig...

Lars´n Roll
16-01-2009, 19:08
Und auch das Ende ;)


Frauenrechtsbewegung? 68er Revolte?

Maximalforderungen bis zum Abwinken, die sich (zum Teil glücklicherweise) nicht durchgesetzt haben...
Trotzdem sehen wir gesellschaftlichen Fortschritt. Gibt viel Bashing in Bezug auf diese Generation... Leute werden als Alt-68er oder Alt-Linke abgetan, als wenn´s was durch und durch schlechtes wäre und nix positives erreicht wurde.
Einfach mal vergleichen, wie die Gesellschaft der BRD damals aussah und wieviel sich zum besseren verändert hat.


Demokratie fanden die Leute sicher früher auch ganz toll :D

Anarchie is Diskussionsstoff für Philosophen und Politwissenschaftler. Das kann man nich einfach abkanzeln indem man es mit Chaos gleichsetzt.
Ich steck zu wenig in der Materie drin, um mir hier rauszunehmen ne Abhandlung über Anarchismus als Modell einer Gesellschaft reinzustellen, aber hier macht man es sich zu einfach.
Demokratie und Anarchie schließt sich jedenfalls nicht aus. Edit: Ich bin übrigens weder Anarchist noch irgendein Radikaler.


@ Rocco S. und Lars'n'Roll:

Es funktioniert deshalb nicht, weil das Böse im Menschen eben genauso vorhanden ist, wie das Gute.
Und daran ändert keine Ideologie etwas.


Was Leute, die die Gesellschaft wie sie heute aussieht verändern wollen lautstark fordern und was dann daraus wird waren schon immer 2 paar Schuhe...
Die Klappe halten und beim Rattenrennen mitmachen ist eine Option aber vielleicht nicht immer die Beste.



ALLE Ideologien sind kläglich gescheitert.

Ist das so? Weiß die herrschende Klasse das?

Harom
16-01-2009, 19:25
Demokratie und Anarchie schließt sich jedenfalls nicht aus.

Ganz im Gegenteil sogar.
Die meisten anarchistischen Theorien haben eine demokratische Basis als Entscheidungsfindungsprozess.

Hier haben viele die Ansicht Anarchisten wollen den Staat kippen und den Rest auf sich zukommen lassen. Bullshit.
Anarchie als Theorie ist viel komplexer. In Kommunen, besetzten Häusern und Aktionsgruppen ist es Gang und gebe, weil es dort Respekt und Solidarität gibt.
Die entscheidenden Faktoren die den Gesellschaften fehlen.

Rocco S.
16-01-2009, 19:35
Ganz im Gegenteil sogar.
Die meisten anarchistischen Theorien haben eine demokratische Basis als Entscheidungsfindungsprozess.

Hier haben viele die Ansicht Anarchisten wollen den Staat kippen und den Rest auf sich zukommen lassen. Bullshit.
Anarchie als Theorie ist viel komplexer. In Kommunen, besetzten Häusern und Aktionsgruppen ist es Gang und gebe, weil es dort Respekt und Solidarität gibt.
Die entscheidenden Faktoren die den Gesellschaften fehlen.

100% agree :halbyeaha

btw. - Eine schöne Sache, dass ein Haufen (achtung Ironie beginnt) verblödeter MMA-Stumpfköpfe (achtung Ironie endet) ernsthaft über Utopien und Gesellschaftformen diskutiert und das ausgelöst durch eine Aktion eines MMA-Kämpfers. Danke Jeff! :)

Chicano187
16-01-2009, 19:54
100% agree :halbyeaha

btw. - Eine schöne Sache, dass ein Haufen (achtung Ironie beginnt) verblödeter MMA-Stumpfköpfe (achtung Ironie endet) ernsthaft über Utopien und Gesellschaftformen diskutiert und das ausgelöst durch eine Aktion eines MMA-Kämpfers. Danke Jeff! :)

Das gleiche wollt ich auch gerade schreiben :D Wir sollten den Thread als Artikel erscheinen lassen und damit Vorurteilen entgegen treten:cool:

Ratte
16-01-2009, 20:32
Frauenrechtsbewegung? 68er Revolte?

Maximalforderungen bis zum Abwinken, die sich (zum Teil glücklicherweise) nicht durchgesetzt haben...

Jo da haste schon recht, aber wer weiß ob nicht das Gleiche erreicht worden wäre wenn nur realistische Forderungen gestellt worde wären.


Demokratie und Anarchie schließt sich jedenfalls nicht aus.

Stimmt, hab ich vielleicht bissl unglücklich gewählt das Beispiel mit Demokratie.
Was ich damit Ausdrücken wollte ist, dass die Leute damals auch mit idealistischen Gedanken die Demokratie eingeführt haben und mitlerweile doch was draus geworden ist was keinem so recht passt und dass das dem Anarchiegedanken auch widerfahren könnte sollte er sich denn mal durchgesetzt haben.


Was Leute, die die Gesellschaft wie sie heute aussieht verändern wollen lautstark fordern und was dann daraus wird waren schon immer 2 paar Schuhe...

Jo das ist was ich auch sagen wollte.
Ist ja auch sehr gut, dass es Menschen gibt die sich so einsetzen, allerdings macht das die Forderungen an sich nicht zu einer kleineren Fantasterei.


Achja um mal was zum eigentlichen Topic zu sagen, dass Jeff das gemacht hat find ich ziemlich lässig. Grad wenn jemand der "reich und berühmt" ist auf diesem Basisniveau was macht und sich nicht gemütlich in seinem Sessel zur Ruhe setzt find ich das respektabel :halbyeaha

ArschmitRingerohren
16-01-2009, 20:40
Hört mal, ich hab ja auch viel gelesen, aber ich hau es Euch nicht mit Zitaten und Theorie-Fragmenten um die Ohren.

Wenn hier Anarchie herrschte, wärt Ihr garantiert schlechter dran als jetzt.

Guckt mal (nur als Beispiel) nach Afrika, was da für Verhältnisse herrschen...
Ich empfehle in diesem Zusammenhang folgendes Buch:
"Afrikanische Totenklage" (http://www.amazon.de/Afrikanische-Totenklage-Ausverkauf-Schwarzen-Kontinents/dp/3442152194/ref=sr_1_4?ie=UTF8&s=books&qid=1232138209&sr=8-4)von P. Scholl-Latour

Da könnt Ihr mal sehen, was Abwesenheit von Staat für Verhältnisse hervorbringen kann...
Was nicht heißt, dass ich mit Bevormundung durch Staaten und deren Organe einverstanden bin.
Kann man aber was gegen unternehmen, im Gegensatz dazu, dass einem irgendein 13-jähriger Spinner auf Drogen die Hände abhackt... :mad:

Rocco S.
16-01-2009, 21:25
Da hast du natürlich recht, das will doch wohl hoffentlich Niemand!
Aber das ist nicht Anarchie im Sinne der anarchistischen Bewegung (und auch nicht der definierten Bedeutung des Wortes), sondern als (nicht korrektes) Synonym für Willkür und Faustrecht.

Flo(CH)
16-01-2009, 21:36
Jo da haste schon recht, aber wer weiß ob nicht das Gleiche erreicht worden wäre wenn nur realistische Forderungen gestellt worde wären.


Daran zweifle ich, da ich es offt hier in der Schweiz sehe wo eine direkte Demokratie herrscht, dass Veränderungen oft aufgrund "radikalerer" Forderungen eintreten. Es ist meist so, dass die Parteien die klar jenseits der Mitte sind etwas fordern, und dann am Schluss ein Kompromiss eingegangen wird. Also die Forderung in abgemildeter Form so umgesetzt wird, dass es für alle irgendwo stimmt. So ist das ja dann auch bei der 68er Generation abgelaufen. Aufgrund dieser radikalen Forderungen hat sich die Gesellschaft verändert, aber nicht so extrem wie es radikal eingestellte Leute wollten (das wäre sicherlich auch zuviel des Guten gewesen). Deshalb denke ich, dass es radikale Forderungen braucht, um realistische Veränderungen zu bewirken. Denn ohne diesen Zusammenprall von Wertevorstellungen gäbe es keinen Konflikt, ohne Konflikt keine Diskussion, und ohne Diskussion auch nicht das Finden einen Konsens.

Zu den Konflikten in Afrika: Wie schon gesagt, das ist ja nicht die Idee des Anarchismus wie er eigentlich als Gesellschaftsmodell dienen sollte. Das ist lediglich das Herrschen des Faustrechts. Anarchismus als Theorie möchte aber vereinfacht gesagt das friedliche Nebeneinander der Menschen ohne Gesetze aufgrund von Respekt und Toleranz. Dass das Ganze nicht funktioniert ist wohl den meisten klar, da der Mensch halt nicht so gepolt ist. Aber die Idee an sich ist deshalb nicht schlecht.

Kraken
16-01-2009, 21:49
Ganz im Gegenteil sogar.
Die meisten anarchistischen Theorien haben eine demokratische Basis als Entscheidungsfindungsprozess.

Hier haben viele die Ansicht Anarchisten wollen den Staat kippen und den Rest auf sich zukommen lassen. Bullshit.
Anarchie als Theorie ist viel komplexer. In Kommunen, besetzten Häusern und Aktionsgruppen ist es Gang und gebe, weil es dort Respekt und Solidarität gibt.
Die entscheidenden Faktoren die den Gesellschaften fehlen.

hmm,cih weiss nciht,ob von staatstheorie zu wenig verstehe,oder ob du etwas falsch siehst;)


die meisten anarchistischen theorien haben zum ziel die gängige form der sogenannten demokratie umzustürzen,damit nicht ien kabinettoder staatschef mehr oder weniger allemacht hat.

nunja, die gängige "demokratie" ist auch nur eine indirekte, und ich fürmeinen teil fühltemich ganz schön verarscht, wenn ich nur den wählen könnte, der dann 4 jahre lang freie hand hat, udn mir gesetzte vorschreiben kann, wie ihm lustig ist,daverstehe ich den unmut.

in kommunen und theorien die sich selbst als anarchistisch verstehen, herrscht meist die ansicht,ein herrscherwäre shclecht, deshlab gibt es keinen herrscher bzw, keien herrschende klasse, dasganze volk /di eganze kommune bestimmt gemeinsam über alles.

ABER

dann ist die ganze kommune,bzw, der ganze staat als juristische person eine einheit, und bildet die regierung, eine regierung ist also vorhanden, z.B:bei uns in der schweiz ist das so, über gesetze wird abgestimmt (leider zu wenig, oftmals wird den parlamentariern freie hand gelassen).

DASist demokratie, udn viele kommunen die sich als anarchistisch verstehen sind in der tat direktdemokratisch, ebenso sieht es mit vielen angeblicher anarchistischen theorien aus.

den anarchie beschreibt per definition einen zustand, in dem keine regierung und keine gesetze herrschen, wenn aber z.B: abgestimmt wird, ist das ganze volk die regierung,und die anarchie geht flöten;)

Rocco S.
16-01-2009, 22:01
Anarchie beschreibt, per Definition, einen Zustand der Zwangs- und Staatenlosigkeit einer Gesellschaft... ;)

Leo0711
16-01-2009, 22:31
für alle, die der idee "anarchie" allzu kritisch gegenüber stehen:

eventuell erscheint anarchie als politisches ziel weitaus weniger bedrohlich, wenn man statt "jeder gegen jeden" sagt "keine macht für niemand".

das ist jetzt natürlich sehr verkürzt, aber wenn man sich über die bedeutung gedanken macht merkt man das dahinter etwas absolut positives steht.

ob es in dieser welt umsetzbar ist, sei mal dahingestellt.

und nein, ich selbst bin kein anarchist.

Harom
17-01-2009, 00:06
hmm,cih weiss nciht,ob von staatstheorie zu wenig verstehe,oder ob du etwas falsch siehst;)

den anarchie beschreibt per definition einen zustand, in dem keine regierung und keine gesetze herrschen, wenn aber z.B: abgestimmt wird, ist das ganze volk die regierung,und die anarchie geht flöten;)

hm,, das hört sich eher so an, als würdest du den Begriff Anarchie zwanghaft als Synonym von Chaos und Faustrecht beibehalten wollen.
Anarchie kann nicht Gesetzlosigkeit meinen, da Anarchie mit Toleranz, Solidarität und Respekt einherghen muss(!), und die stellen ja unweigerlich (ungeschriebene) Gesetze auf.


dann ist die ganze kommune,bzw, der ganze staat als juristische person eine einheit, und bildet die regierung, eine regierung ist also vorhanden
ich versuche das hier mal zu verstehen:
Wenn es keine Regierung gäbe, wäre ja jeder die Regierung?!
Das würde ja bedeuten Keine Macht für Niemand -> Alle Macht für Alle.
damit wäre sicher jeder Anarchist zufrieden.
Ist halt nur Geschmackssache wie man es nennt.
So wie du Anarchie -> Chaos nennst. (weil es so schön einfach ist)

Hängt euch nicht so auf Definitionen auf.
und lasst euch mal auf Neues ein.
Anarchie macht euch nichts, nur ihr könnt Anarchie machen.

@Leo
In keiner laufenden Anarchie kann es "jeder gegen jeden" langfristig geben. Weil jeder auf jeden angewiesen ist (z.B. Arbeitskraft)

jkdberlin
17-01-2009, 07:25
Okay, das war's dann wohl...closed.