Chen Yu Seminar Clip [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Chen Yu Seminar Clip



T. Stoeppler
24-01-2009, 14:51
Hier kann man wirklich erstklassige Körpermechanik sehen.

YouTube - Master Chen Yu - Tui Shou Applications / ?????? ???? ?? - ?????? (http://de.youtube.com/watch?v=zGRXaYbUCs4&feature=channel_page)

Gruss, Thomas

Jochen Wolfgramm
24-01-2009, 15:01
Sehr schön, danke!

Pumuckl2009
24-01-2009, 17:21
Kommt der auch mal nach Deutschland?

nuli
10-01-2010, 14:29
Zumindest gibt es die Möglichkeit Taiji nach Chen Yu bei seinen Schülern in Deutschland zu lernen. Ich bin vor ca. drei Monaten darauf umgestiegen und total begeistert.

yiquanberlin
10-01-2010, 16:44
Ich kenne einen langjährigen Schüler von Chen Yu in der Schweiz...aber in Deutschland war mir das bisher nicht bekannt!?

Wo findet der Unterricht denn statt und von wem wird das geleitet...?

scarabe
10-01-2010, 17:32
Nabil soll jetzt auch bei Chen Yu lernen....
Leider kommt Chen Yu dieses Jahr wohl nicht nach Moskau (da war ja ein Mega-Seminar mit CXW, CXX und ihm, dieses Jahr wohl nur mit den Chen-Brüdern).

yiquanberlin
10-01-2010, 21:25
Nabil soll jetzt auch bei Chen Yu lernen....


...ist das jetzt der Anfang der grossen Fluchtwelle innerhalb der WCTAG :D!!!???

scarabe
11-01-2010, 19:03
weiß nicht... ich finde CXW nach wie vor spitze...
aber wenn die drei zusammen Seminare geben, kann es ja nicht so verkehrt sein, sich die zwei anderen auch mal anzusehen, oder?;)

yiquanberlin
11-01-2010, 19:36
weiß nicht... ich finde CXW nach wie vor spitze...
aber wenn die drei zusammen Seminare geben, kann es ja nicht so verkehrt sein, sich die zwei anderen auch mal anzusehen, oder?

Na dann schau dir mal den folgenden Link etwas genauer an:

Chen-Stil Taijiquan Netzwerk Deutschland (CTND) (http://ctnd.de/)


Der gute Nabil scheint sich Chen Yu nicht nur mal angeschaut zu haben...sondern ist gleich sein Tudi geworden und in die 20te Generation offiziell aufgenommen worden :D!!!!!!

Dazu kann man ihm dann nur Gratulieren, denn ich glaub da wird er nen klasse Unterricht bekommen :)!!!

Er lehrt das "Chen Yu System" ab 16.02. auch in Berlin...also ich bin kein Chen Stil Fan (mehr)...aber das werde ich mir sicher mal anschauen.

scarabe
12-01-2010, 17:04
wie kommts, daß ich das Gefühl habe, hier unbeabsichtigt zu Nabils Werbung beigetragen zu haben..... ;)
Aber klar, Nabil schasu ich mir auch mal an, auch wenn ich mich etwas wundere, daß Konstantin, den ich letztes Jahr in Stuttgart mit CZq noch als Kursleiter der WCTAG erlebte, plötzlich auch schon Linienschüler von Chen Yu ist...?

yiquanberlin
12-01-2010, 20:11
wie kommts, daß ich das Gefühl habe, hier unbeabsichtigt zu Nabils Werbung beigetragen zu haben.....

Vielleicht bekommst du dann ja kostenlosen Unterricht...:rolleyes:!!!

Aber mal im ernst...guck dir die WCTAG Geschichte doch mal genau an...80% Form und Co. / 20% Anwendung u.ä. (hat Silberstorff selber gesagt).

Wenn also viele langjährige Mitglieder der WCTAG irgendwann an den Punkt kommen und merken, dass diese Art des Trainings sie nur zu einem gewissen Punkt in Ihrer Entwicklung bringen kann, dann ist es sicher verständlich, dass diese Leute dann nach weiteren Lehrern suchen werden (solange sie nicht in der Silberstorff/CXW Fan Hysterie feststecken).

Und ich glaube, dass Chen Yu gerade im Bezug auf sinnvolle Anwendungen oder um noch einen Schritt weiter zu gehen...der Aufbau eines sinnvollen Kampftrainings, sicher um längen besser ist, als ein CXW.
Jedenfalls machen seine Schüler z.B Marvin Spivack in U.S.A. einen deutlich fitteren Eindruck, als so mancher WCTAG Lehrer!!!

Und wenn man sich die vielen Aufnahmen auf Baidu von Chen Yu mal etwas näher anschaut, merkt man auch, dass für ihn das Thema Kampf kein Fremdwort ist!
Im Gegensatz zu vielen anderen bekannten Namen, die für teures Geld Kunst, aber keine KK unterrichten :mad:!!!

scarabe
12-01-2010, 22:22
Chen Yu ist ein großartiger Meister und ich habe seine Vids auf Youtube rauf und runter geschaut. Und ja, in der WCTAG gibt es zwar eine junge Generation, die sich jetzt auch mehr auf Kampf und Anwendugen konzentriert, aber das Gros der Alteingesessenen hats damit nicht so- trotz oft anders lautender Behauptungen.
Ist jedenfalls meine Erfahrung, wobei Irrtum immerhin möglich ist.
Trotzdem sind Seminare bei CXW und Jan wirklich gut, die beiden haben ja auch richtig was drauf.

Mich hatte beim letzten Seminar erschüttert, daß Leute, die jeden Tag in der bereits diskutierten Haltung mit den abgeknickten Armen eine gute Dreiviertelstunde stehen und dabei laut eigener Aussage viel innere Kraft entwickeln, es total anstrengend fanden, mal zwei oder drei Stunden auf eigene Faust ihre Formen laufen zu sollen- die meisten hörten dann auf, sahen anderen zu, wurden ohne die Gruppendynamik müde oder gereizt, weil viele durcheinanderwuselten oder stellten sich lieber nochmal hin- und ich wunderte mich, wo die ganze Kraft und Leichtigkeit und Gelassenheit, die immer angepriesen werden, denn abgeblieben waren. Warum machen die Taiji, wenn es ihnen weder Spaß macht, ihre Form zu laufen, noch, an Anwendugen zu arbeiten?
Und was nutzt ihnen ihr Stehen, wenn sie beim Formenlaufen schnell müde werden, auch nicht ausgeglichener sind und auch nicht richtig kämpfen lernen?

Mein Training, das nicht nur auf dem Verband aufbaute, wurde ja öfter mal belächelt oder kritisiert, wenn ich kritische Fragen stelle oder wieder mal nicht der Norm entspreche, aber ich konnte wenigstens mit Freude und Lockerheit meine Formen trainieren, wurde nicht müde, störte mich auch nicht an dem Durcheinander und stellte am Schluß fest, daß irgendwas an meinem Weg wohl doch ganz ok war. Und glücklicherweise, daß es auch noch rund 5-10 andere Leute gab, die ebenfalls mit Freude in ihre Formen vertieft waren. Einige der anderen erzählten mir dafür dann am Abend wieder, warum ich nicht so tief stehen sollte, dies und das anders machen sollte, mehr stehen müßte... und wieso es an diesem Tag so anstrengend war...

Ich befürchte allerdings, daß dies eine Haltung ist, wie sie für die Mehrzahl der Tjq Übenden typisch ist und daß man daran auch nur schwer was ändern kann, wenn man statt bei Jan oder CXW bei CY ist- die einen wollen tiefer einsteigen und sich auch mal plagen und die anderen suchen den Königsweg und nette Gruppendynamik....


Trotzdem, ich bin neugierig, mal sehen, was Nabil anwendungs- und tuishoumäßig so bietet...

Klaus
12-01-2010, 22:29
Und was nutzt ihnen ihr Stehen, wenn sie beim Formenlaufen schnell müde werden


Dann stimmt irgendwas nicht. Was aber auch nicht wundert wenn die das was CXW sagt was sie machen sollen eh ignorieren und was anderes machen.

scarabe
12-01-2010, 22:38
ER sagt eigentlich wenig, dafür fühlt man umso mehr, wenn er einen korrigiert.... und man hofft, einen Lehrer abzubekommen, der einem dann eben das Wesentliche zu sagen weiß (oder besorgt sich Bücher und Videos)

taiwandeutscher
13-01-2010, 06:29
Chen Yu sah schon immer gut aus, seit er dünner geworden ist, noch besser.
Wie der nette Nabil würde ich, wenn Chen mehr als nur eine Nebendisziplin wär, sicher in Beijing bei ihm lernen (oder doch lieber Baguazhang?) oder Xiaojia od. Hulei in Henan.

Trotzdem konnte ich den Vids von Marvin Spivack alias Mo Ling nicht viel abgewinnen. Seine Hula-Vorführung war der Spott im Netz, seine Anwendungs-Vids sind nur Demos wie vieles andere, ein geradezu nicht wirklicher Angriff, dann ein statischer, nicht widerstrebender Partner und anschließend der Wurf, Hebel oder sonst was.

Die 80-20% Mischung in Hamburg sehe ich gar nicht so schlecht, das reicht gewöhnlich für uns Westler sowieso.

Aber da gibt es ja scheinbar eine Gruppe hardcore fighter im Board. Darf man mal wissen, wo Ihr so kämpft? Mit Kopf-, Arm-, Bein- und sonst was Schützern mit Freunden in der Heimgruppe?

In offen Wettkämpfen hier in Asien jedenfalls sieht man kaum Deutsche/Europärer. Und wenn, dann kriegen sie einen Ehrenpreis für die ach-so-alte Formen im hellblauen Polyacryl-Anzug, während sie im fixed step phs keinen Punkt schaffen, von moving step ganz zu schweigen. Gut, dass sie nicht an den Leitei-Kämpfen teilnehmen, sonst würden sich die weißen Baumwollhandschuhe schnell rot färben.

Echtes Fighten tut verdammt weh, die zerfetzte Kapsel in meinem Daumengrundgelenk wird nie wieder heilen, meine Nase hat auch genügend abbekommen. Gut, dass die Auseinandersetzungen mit Fremden aus anderen Schulen kaum noch vorkommen. Mit zunehmendem Alter muss ich das nicht mehr haben.:)

christoph
13-01-2010, 07:31
Mich hatte beim letzten Seminar erschüttert, daß Leute, die jeden Tag in der bereits diskutierten Haltung mit den abgeknickten Armen eine gute Dreiviertelstunde stehen und dabei laut eigener Aussage viel innere Kraft entwickeln, es total anstrengend fanden, mal zwei oder drei Stunden auf eigene Faust ihre Formen laufen zu sollen- die meisten hörten dann auf, sahen anderen zu, wurden ohne die Gruppendynamik müde oder gereizt, weil viele durcheinanderwuselten oder stellten sich lieber nochmal hin- und ich wunderte mich, wo die ganze Kraft und Leichtigkeit und Gelassenheit, die immer angepriesen werden, denn abgeblieben waren. Warum machen die Taiji, wenn es ihnen weder Spaß macht, ihre Form zu laufen, noch, an Anwendugen zu arbeiten?

Puhhh, die Gruppe klingt echt anstrengend.

Das Video gefällt mir auch sehr gut.


In offen Wettkämpfen hier in Asien jedenfalls sieht man kaum Deutsche/Europärer. Und wenn, dann kriegen sie einen Ehrenpreis für die ach-so-alte Formen im hellblauen Polyacryl-Anzug, während sie im fixed step phs keinen Punkt schaffen, von moving step ganz zu schweigen. Gut, dass sie nicht an den Leitei-Kämpfen teilnehmen, sonst würden sich die weißen Baumwollhandschuhe schnell rot färben.

@ TWD
Wo gibt es denn solche Turniere? Nach meinen bescheidenen Erfahrungen aus HK und China werden die TCIMAs hier genauso oder fast noch mehr als in Europa als Gesundheits- und Laotaitaigymnastik betrieben (nichts gegen Lao Taitais ;)) - bis auf die üblichen Ausnahmen natürlich.
Von solchen Turnieren habe ich bisher überwiegend aus westlichen Kung Fu Mythen gehört. Ich nehme nicht an, dass Du zu solchen Mythenmongern gehörst.

taiwandeutscher
13-01-2010, 08:35
Ja, stimmt, Leitai-Kämpfe werden weniger.
Aber hier in Taiwan haben solche von der MAAT organisiert relativ lange stattgefunden (Mike Perterson's Schüler habe ich zuletzt irgendwo noch auf Youtube oder sonstwo gesehen), ehe Sandawang und K1 auch hier die weißen Baumwollhandschuhe durch Boxergloves ersetzt haben. Wo ich selbst war, gab es schon keine erhöhten Ringe mehr, aber Blut ist trotzdem eine Menge geflossen, Vollkontakt mit ganz schlechtem Kopfschutz.
Richtig gekämpft wird hier aber noch immer, z. B. bei den Tangshoudao-Leuten, den Nachfolgern der Hong-Brüder und anderswo, auch wenn sie oder vor allem weil sie total zerstritten sind.

christoph
13-01-2010, 09:50
Danke. Wenn auch OT, eine interessant Information. Klingt urig.
Man könnte ja auch MMA Handschuhe nehmen, wenn man denn wollte. Ich glaube aber, die allermeisten wollen nicht so richtig. Schliesse mich selbst da ja auch nicht aus.

Gruß

scarabe
13-01-2010, 12:45
Die 80-20% Mischung in Hamburg sehe ich gar nicht so schlecht, das reicht gewöhnlich für uns Westler sowieso.

Aber da gibt es ja scheinbar eine Gruppe hardcore fighter im Board. Darf man mal wissen, wo Ihr so kämpft? Mit Kopf-, Arm-, Bein- und sonst was Schützern mit Freunden in der Heimgruppe?

Echtes Fighten tut verdammt weh, die zerfetzte Kapsel in meinem Daumengrundgelenk wird nie wieder heilen, meine Nase hat auch genügend abbekommen. Gut, dass die Auseinandersetzungen mit Fremden aus anderen Schulen kaum noch vorkommen. Mit zunehmendem Alter muss ich das nicht mehr haben.:)

Ja. Die Mischung an Unterricht finde ich gar nicht schlecht, man muß nur hart drum kämpfen, auch die richtigen Infos/Wissen, wie auch immer, tatsächlich vermittelt zu bekommen. Wir sind eben nicht im Himmel und es "menschelt" überall. Ich bin deshalb relativ "untreu" was den verband angeht und gehe auch zu anderen Meistern, denn was soll man machen, man kann ja nicht das ganze Jahr CXW hinterherreisen...;)

DAs WO wir kämpfen trifft bei mir einen wunden Punkt, denn ich kämpfe zu wenig, bzw es gibt einfach nicht so viele Übungsmöglichkeiten, wie in anderem Kampfsport. Konnten wir uns früher in Judo oder Allkampf oder Hapkido oder weiß-ich-was mehrfach pro Woche treffen, ist man im Chen Tjq ja schon froh, wenn man sowas wie regelmäßiges Pushen findet. Ich hab jetzt ein paar neue Hinweise, wo man dazulernen könnte, mal sehen.... Dementsprechend low ist dann natürlich auch das eigene Niveau, Tuishou- und Anwendungsmäßig, leider.

Und daß Fighten weh tut.... ich kann nur sagen, ich finde es auch nicht erstrebenswert, mal wieder mit fetter Lippe und Triefnase rumzurennen, kann mich noch bestens an Sanda-Sparren erinnern, wo mir jemand einige Atemi-Punkte um den Ellbogen so bearbeitet hatte, daß der Arm nach drei Wochen noch weh tat und habe letztens beim Stock-Sparren einen kantig geschliffenen Stock auch aufs Daumen-Ansatzgelenk bekommen, weshalb sich der Daumen seitdem bis in die Spitze "elektrisch" anfühlt, wenn man ihn an der Seite berührt... Im großen Zeh sind noch Nägel und sonst.... na ja!
Darauf könnte ich auch verzichten, aber so verweichlicht, daß man deshalb Taiji nur noch als Gesundheitsgym weitermacht, ist man ja schließlich auch nicht...
Auch wenn man das wirklich harte Fighten bei Tjq ja glücklicherweise
kaum je betreibt.

Trinculo
13-01-2010, 12:49
DAs WO wir kämpfen trifft bei mir einen wunden Punkt, denn ich kämpfe zu wenig, bzw es gibt einfach nicht so viele Übungsmöglichkeiten, wie in anderem Kampfsport.

Ist doch völlig egal, man kann doch mit irgendjemand kämpfen ... oder muss es unbedingt CXWTJQ sein :)?

scarabe
13-01-2010, 13:05
NA ja, Du mußt auch gewisse Sachen üben, um nicht in "alte, harte, äußere" Gewohnheiten zu verfallen- da macht es schon Sinn, mit Leuten zu üben, die das auch tun, sonst bleibst Du ewig beim Alten...

Trinculo
13-01-2010, 13:11
NA ja, Du mußt auch gewisse Sachen üben, um nicht in "alte, harte, äußere" Gewohnheiten zu verfallen- da macht es schon Sinn, mit Leuten zu üben, die das auch tun, sonst bleibst Du ewig beim Alten...

Super, Du kannst also "im Ernstfall" dann nicht gegen Leute kämpfen, die Dich auf die "alte, harte, äußere" Weise angreifen :)?

T. Stoeppler
13-01-2010, 13:42
Also ich würde "Üben" von "Anwenden" trennen. Üben tut man sein Zeug, mit der Hilfe von anderen, die etwa das gleiche Trainieren, aber "Anwenden" finde ich, macht man am besten mit Stilfremden Leuten, schlichtweg deshalb, weil da keine vorgefertigen Muster und unbewusst ablaufende Konventionen in den Weg kommen.

Wenn man als Taijiler, der üblicherweise Pushhands trainert, mit einem Ringer ringt, wird man sich wundern, warum der nicht einfach so (im vermeintlichen Erfolgsfall) weghüft und neu anfängt sondern unverschämterweise sich überraschend feste festhält und einen Wurf oder Hebel ansetzt, wenn man nicht wirklich sauber gearbeitet hat.

Das Schöne an der Art von Training ist, man merkt dass manche Sachen überhaupt nicht mehr laufen, andere dagegen überraschend gut, von denen man es nie erwartet hätte.

Vorraussetzung ist, dass man sein Zeug erstmal sauber durchzieht, und bereit ist, auch mal zu verlieren, um nachher etwas schlauer zu sein.

Gruss, Thomas

GilesTCC
13-01-2010, 14:36
Also ich würde "Üben" von "Anwenden" trennen. Üben tut man sein Zeug, mit der Hilfe von anderen, die etwa das gleiche Trainieren, aber "Anwenden" finde ich, macht man am besten mit Stilfremden Leuten, schlichtweg deshalb, weil da keine vorgefertigen Muster und unbewusst ablaufende Konventionen in den Weg kommen.

Wenn man als Taijiler, der üblicherweise Pushhands trainert, mit einem Ringer ringt, wird man sich wundern, warum der nicht einfach so (im vermeintlichen Erfolgsfall) weghüft und neu anfängt sondern unverschämterweise sich überraschend feste festhält und einen Wurf oder Hebel ansetzt, wenn man nicht wirklich sauber gearbeitet hat.

Das Schöne an der Art von Training ist, man merkt dass manche Sachen überhaupt nicht mehr laufen, andere dagegen überraschend gut, von denen man es nie erwartet hätte.

Vorraussetzung ist, dass man sein Zeug erstmal sauber durchzieht, und bereit ist, auch mal zu verlieren, um nachher etwas schlauer zu sein.

Gruss, Thomas

Ja, zu allem.

T. Stoeppler
13-01-2010, 14:52
Ja, zu allem.

Was fürn Zufall ;) Schöne Grüsse übrigens!

Thomas

GilesTCC
13-01-2010, 15:56
Und zurück :sport146:

scarabe
13-01-2010, 18:34
stimme auch zu- und es ist doch sowieso ein Unterschied, ob Du erst mal "freundlich" irgendwas übst, oder ob es beim Sparren dann an einem Gegner ausprobiert wird, der selber gewinnen will...
Übrigens, mein Vater war Ringer, das Problem mit den standfesten Gegnern kenn ich aus der Kindheit ;-)

Trinculo
13-01-2010, 19:01
stimme auch zu- und es ist doch sowieso ein Unterschied, ob Du erst mal "freundlich" irgendwas übst, oder ob es beim Sparren dann an einem Gegner ausprobiert wird, der selber gewinnen will...
Eben, daher mein Vorschlag ;)

yiquanberlin
13-01-2010, 20:02
NA ja, Du mußt auch gewisse Sachen üben, um nicht in "alte, harte, äußere" Gewohnheiten zu verfallen- da macht es schon Sinn, mit Leuten zu üben, die das auch tun, sonst bleibst Du ewig beim Alten...

@scarabe:
Genau das ist der Punkt...um nicht in alte, konditionierte Gewohnheiten zurück zu fallen, brauch es eine Trainingsmethode, die einen vernünftigen Aufbau hat und in der man auch in raeler Geschwindigkeit üben kann, ohne sich permanent zu verletzen oder "den Schädel einzuhauen".

Und das sieht man doch auch in den Laitai Geschichten, die TWD angesprochen hat...man erkennt in diesen Kämpfen keine stiltypischen Bewegungen mehr, die ja zumeist viele Jahre trainiert wurden!

Egal ob Hung Gar, Choy Lay Fut, WC oder TCC (oder was auch immer)...sobald die Agressivität und der Adrenalinspiegel steigen, gibt's nur noch "hau den Lukas"...wilde Schwinger u.ä.

Und genau da sollte man ansetzen...durch einfache Übungen, die den Trainingspartner unter Druck setzen und dieser so lernen kann mit realer Geschwindigkeit seine im jeweiligen Stil praktizierten Bewegungen auch umzusetzen.

Eine simple Bewegungsübung, die man ausprobieren kann, ist folgende:

Man nehme eine Tageszeitung und rolle diese fast zusammen, oben und unten ein Stück Tesafilm drum...Fertig!!
Mit dieser Zeitungsrolle versuche ich nun meinen Partner(in) von rechts und links außen in freier Bewegung "richtig zu treffen"...selbst in dieser einfachen Übung kommen viele Praktizierende unter einen enormen Druck...die Atmung wird unregelmäßig, Überreaktionen, der Schwerpunkt ist nicht mehr zentriert...bis zur völligen muskulären Versteifung (auch bei Leuten, die schon länger als 10Jahre üben)!!
Dabei müssten sie nur ein gutes Auge haben und sich nach rechts oder links außen bewegen...wenn es also hier schon deutliche Probleme gibt, wie soll es dann erst mit Boxhandschuhen oder bei unbekannten Gegnern aussehen!!??

Ich habe diese Übung in den 90ern das erste mal bei den Taiki Leuten kennengelernt, und bin wirklich foh gewesen, dass es nur die "Frankfurter Allgemeine" war, die mich verdroschen hat und nicht ein Vollkontaktkampf mit Handschuhen...ich hatte nämlich nahezu keinen dieser "echten" Angriffe in den Griff bekommen:(!!!

Es fehlen in den CMA einfach sehr oft sinnvolle Übungen, mit denen man verletzungsfrei mit Druck üben kann und man so zu einer immer freieren und "natürlicheren" Bewegungen kommen kann...auch wenn der Adrenalinspiegel mal zu hoch ist!



Aber da gibt es ja scheinbar eine Gruppe hardcore fighter im Board.



@taiwandeutscher: welche denn???

scarabe
13-01-2010, 20:17
fein, ich werd mal vorschlagen, daß wir nächstes Mal mit Zeitungen statt Stöcken üben, dann wär mein Daumen nämlich noch heil...:D

Ansonsten hab ich nur etwas Sanda-Erfahrung und da hat das mit dem Üben immer gut geklappt und mit dem Sparren eigentlich auch- auch wenn es neben den üblichen blauen Flecken manchmal dann halt doch mal ein paar Treffer gibt, die wirklich weh tun.
Und je wettkampforientierter und jünger die Leute, desto "wilder".
Mein chin. Sifu ging laut seier Erzählung nach dem Training in China jeden Tag mit ein paar seiner Jungs zum Arzt, keine Weicheier, aber es kommt nun mal vor.

Allerdings ist die Grundlage bei Sanda etwas anders als bei WT oder Muay Thai (nicht beim klassischen alten Thaiboxen!), dadurch kommt es nicht so schnell zu solchen Problemen- wenn sie auch nicht ganz auszuschließen sind.

Aber momentan würd ich mich ja lieber auf Qinna (wenn der Finger wieder ok ist)und sonstige Anwendungen konzentrieren:
YouTube - Chen Yu Applications Lesson (http://www.youtube.com/watch?v=gAkfGSkcklg)
:)

Klaus
13-01-2010, 21:19
Und das sieht man doch auch in den Laitai Geschichten, die TWD angesprochen hat...man erkennt in diesen Kämpfen keine stiltypischen Bewegungen mehr, die ja zumeist viele Jahre trainiert wurden!


Das liegt daran dass die Leute die man so sieht einfach schlecht sind. Und ich meine teils richtig, richtig schlecht. Ein Boxer sieht in einem Wettkampf nicht anders aus als am Sandsack oder im Sparring. Judoka genauso. Natürlich wird man in einem Wettkampf eines Wu-Stilisten keine Formen 1:1 erkennen, aber die einschlägigen Wu-Stil-Aktionen sieht man immer. Und das finde ich auch gut, wenn man mit jemand gutem aus dem Stil freies Pushen macht, und der schlicht seine gelernten Aktionen durchzieht - statt wie viele Leute aus einem anderen grossen Verband auf einmal auf totale Ersatz-"Techniken" im Sinne von Simpel-Tricks zurückzufallen, die wie schlechtes Judo aussehen. Einige Taiji-"Moves" habe ich sogar beim Handball angebracht, und dann liegen die Leute denen man sicher nicht kooperatives Verhalten in der Abwehr vorwerfen kann. Wenn Leute auf mieses Kickboxen zurückfallen liegt das an schlechtem bis nicht vorhandenem Coaching. Gerade Taijiquan ist halt nicht "einfach", das ist mit das Komplizierteste was man überhaupt machen könnte.

Trinculo
14-01-2010, 08:15
fein, ich werd mal vorschlagen, daß wir nächstes Mal mit Zeitungen statt Stöcken üben, dann wär mein Daumen nämlich noch heil...:D

Ansonsten hab ich nur etwas Sanda-Erfahrung und da hat das mit dem Üben immer gut geklappt und mit dem Sparren eigentlich auch- auch wenn es neben den üblichen blauen Flecken manchmal dann halt doch mal ein paar Treffer gibt, die wirklich weh tun.
Und je wettkampforientierter und jünger die Leute, desto "wilder".
Mein chin. Sifu ging laut seier Erzählung nach dem Training in China jeden Tag mit ein paar seiner Jungs zum Arzt, keine Weicheier, aber es kommt nun mal vor.

Allerdings ist die Grundlage bei Sanda etwas anders als bei WT oder Muay Thai (nicht beim klassischen alten Thaiboxen!), dadurch kommt es nicht so schnell zu solchen Problemen- wenn sie auch nicht ganz auszuschließen sind.

Aber momentan würd ich mich ja lieber auf Qinna (wenn der Finger wieder ok ist)und sonstige Anwendungen konzentrieren:
YouTube - Chen Yu Applications Lesson (http://www.youtube.com/watch?v=gAkfGSkcklg)
:)

Ich finde es schade, dass es oft so aussieht, als gäbe es nur meditativen Paartanz, oder rohes Prügeln mit täglichem Arztbesuch und nix dazwischen. Vernünftiges Sparring zeichnet sich eben dadurch aus, dass man sich nicht verletzt. Was mal vorkommen kann, sind ein blutiges Näschen oder eine aufgeplatzte Lippe, seltener dann angeknackste Rippen oder Verletzungen, die dadurch entstehen, dass ein tretender Fuß gegen ein hartes Stück Knochen knallt. In der Wettkampfvorbereitung geht es teilweise etwas härter zur Sache, aber auch dort ist es nicht der Zweck, dass der Kämpfer sich im Training verletzt. Das "unangenehme" am Sparring ist das Einstecken ... das schmerzt das Ego mehr als den Körper ;)

Nananom
14-01-2010, 08:21
Ich finde es schade, dass es oft so aussieht, als gäbe es nur meditativen Paartanz, oder rohes Prügeln mit täglichem Arztbesuch und nix dazwischen. Vernünftiges Sparring zeichnet sich eben dadurch aus, dass man sich nicht verletzt. Was mal vorkommen kann, sind ein blutiges Näschen oder eine aufgeplatzte Lippe, seltener dann angeknackste Rippen oder Verletzungen, die dadurch entstehen, dass ein tretender Fuß gegen ein hartes Stück Knochen knallt. In der Wettkampfvorbereitung geht es teilweise etwas härter zur Sache, aber auch dort ist es nicht der Zweck, dass der Kämpfer sich im Training verletzt. Das "unangenehme" am Sparring ist das Einstecken ... das schmerzt das Ego mehr als den Körper ;)

Wieso schmerzt es das Ego? Wenn man was einstecken musste, kann man doch hinterher sowieso nichts mehr dran ändern. Muss man halt weitermachen, an sich arbeiten und macht es beim nächsten mal besser.

Trinculo
14-01-2010, 08:54
Es schmerzt vor allem die Egos, die glauben, man könnte überlegen alle alten, harten, äußeren Angriffe mit einer coolen Bewegung aus dem Handgelenk beiseitewedeln und den Gegner dann mit einem lässigen Handballenstoß an die gegenüberliegende Hallenwand brettern :D

Freier Geist
14-01-2010, 10:15
-

scarabe
14-01-2010, 18:30
Ich finde es schade, dass es oft so aussieht, als gäbe es nur meditativen Paartanz, oder rohes Prügeln mit täglichem Arztbesuch und nix dazwischen. Vernünftiges Sparring zeichnet sich eben dadurch aus, dass man sich nicht verletzt. Was mal vorkommen kann, sind ein blutiges Näschen oder eine aufgeplatzte Lippe, seltener dann angeknackste Rippen oder Verletzungen, die dadurch entstehen, dass ein tretender Fuß gegen ein hartes Stück Knochen knallt. In der Wettkampfvorbereitung geht es teilweise etwas härter zur Sache, aber auch dort ist es nicht der Zweck, dass der Kämpfer sich im Training verletzt. Das "unangenehme" am Sparring ist das Einstecken ... das schmerzt das Ego mehr als den Körper ;)

hab ich was anderes behauptet?

scarabe
14-01-2010, 18:32
Es schmerzt vor allem die Egos, die glauben, man könnte überlegen alle alten, harten, äußeren Angriffe mit einer coolen Bewegung aus dem Handgelenk beiseitewedeln und den Gegner dann mit einem lässigen Handballenstoß an die gegenüberliegende Hallenwand brettern :D

na, nach ein paar Jahren nicht mehr....:rolleyes:
auch wenns Spaß macht, die wenigen Male, wo es tatsächlich mal funktioniert...

Trinculo
14-01-2010, 18:34
hab ich was anderes behauptet?

Beziehe doch nicht immer alles auf Dich ;)

Hier (im Thread) wurde sich auf der einen Seite darüber beschwert, dass ein gewisser Mangel an kämpferischem Training im TJQ vorherrsche, und auf der anderen Seite kamen dann Schilderungen von Kämpfen in Asien, wo "jede Menge Blut" floss ... daher mein Hinweis!

scarabe
14-01-2010, 18:54
na ja, dieser Mangel besteht ja tatsächlich. Und es sind auch ganz oft die Jungs, die in einem richtigen Kampf keine Runde überstehen würden, die die besondere Effektivität von TJQ als Kampfkunst besonders hervorheben (Verbandsunabhängig). So gesehen hast Du wirklich Recht...

Klaus
14-01-2010, 20:26
Ich würde mal sagen, TJQ ist GUT als ultimative Kampfkunst, aber nicht effektiv. Dafür dauert es viel zu lange um wirklich die Attribute dafür zu haben. Aber wenn man die Zeit ohnehin hat, weil es der Fernseher der damaligen Zeit ist und man sonst eh nichts zu tun hat nach der Arbeit, und eben 10 Jahre Training hinter sich hat wenn man 20 wird, dann kann man das trotzdem machen. Der grosse Vorteil von TJQ ist, dass man die Attribute entwickeln kann ohne sich die Rübe einzuhauen und ständig verletzt zu sein, was übrigens auch ein grosser Vorteil der Grappling-Methoden ist. Aber der Unterschied zwischen ein bischen und richtig gut trainierten Leuten ist halt erheblich stärker als bei anderen Sportarten, wobei ein mittelmässiger Amateurboxer gegen einen starken Profi auch nichts zu bestellen hat. Den Sprung einen Kampf zu überstehen macht man entweder zufällig (gibt's gar nicht so selten wenn es nötig ist), oder man braucht gutes Training darin. Daran hapert es einfach, was aber solange nicht schlimm ist wie man nichts Gegenteiliges meint. Ein bischen aus der Balance bringen können reicht nicht um Leute kaputt zu machen, und wenn man letzteres können will, muss man das üben und Attribute entwickeln die es zulassen. Aber wer das gar nicht will, soll auch nicht gezwungen werden das unbedingt tun zu müssen, damit keiner schlecht über ihn redet.

scarabe
14-01-2010, 21:08
ich denke mal, wenns speziell ums finale "Kaputtmachen" geht, dann ist Tjq sowieso nicht die richtige KK.
Letztendlich lernt man in jedem SV-Kurs schon viel früher, wo/wie man jemanden wirklich ausschaltet (Hals, Kehle, usw...)
Wobei Tjq je nach Meister auch sehr unterschiedlich trainiert wird, ich hab von handfesten Knie- und Ellbogenstößen bis zu sanftem Spielen schon alles Mögliche erlebt...

Klaus
14-01-2010, 22:29
Ich meine jetzt sowas in Richtung KO, Gelenkschmerz, fest auf die Wand aufprallen, und so weiter. Wenn man sich die meisten Leute beim Moving-Step ansieht, denkt man nicht wirklich daran dass die jemanden stoppen können. Es gibt aber Leute die es können, also zum Beispiel Leute in Hebel ziehen oder mit dem Kopf in die Wand laufen lassen.

Freier Geist
15-01-2010, 10:11
-

christoph
16-01-2010, 06:53
Das ist ein bisschen wie in einem Judo-Verein, in dem die meisten Trainierenden inkl. Trainer T-Shirts unterm Gi tragen - da weiß man gleich, welcher Geist dort herrscht:der Zeitgeist. Und der ist für mich nicht nur eine kosmetische Frage. :)


Äh, verstehe nur ich das nicht? ???