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Vollständige Version anzeigen : Schwache Gruppe, wenig Fortschritt?



Heros
06-02-2009, 19:42
N'abend.

Wollt mal eure Meinung zu nem Thema hören, über das ich in letzter Zeit öfters disskutiert hab.

Sagen wir mal bei einem Verein/Schule gibts einen wirklich guten Lehrer, der durchaus was aufm Kasten hat bzw auch gut Inhalte vermitteln kann. Problem sind jedoch die Schüler ansich, die sehr wenig aufm Kasten haben...

Klar ich kenne auch die Weisheit gute Schüler guter Lehrer, aber ich denke es ist für einen Lehrer schwierig, Hausfrauen, oder Bänkern(das waren jetzt zwei Beispiele ich habe keine Vorurteile gegenüber diesen Personen), die die ganze Sache halt eher halbherzig machen, auch wirklich kämpferische Fähigkeiten zu vermitteln...

Das Gegenbeispiel wäre nen Lehrer, wo die Leute einfach gut sind, weil sie härter drauf sind in kämpferischer Hinsicht. Dort kann man sich wohl im Sparring und co um einiges schneller steigern?

Meine Frage, wie seht ihr das? Macht ihr eure Vereins/Schulen Wahl ausschließlich vom Lehrer, oder auch vom Niveau der Trainingsgruppe abhängig? (bitte nicht auf Sympathie und co eingehen, sowas ist ja selbstverständlich, also nur von den Fähigkeiten)

Ratte
06-02-2009, 20:27
Vor allem von der Gruppe. Lehrer ist auch wichtig aber erst an zweiter Stelle, denn wenn du nur Hausfrauen um dich hast kann aus dir nie was werden.
Hatte ähnliches früher auch mal, mein JuJutsutrainer war echt gut aber es war halt nen Sportverein und dementsprechend viele Luschen dabei die das Training aufgehalten haben. Ich bin dann schlussendlich zu einer Gruppe gewechselt wo es in dem Sinne garkeinen richtigen Trainer gab, aber die Leute halt um Dimensionen besser waren. Habe es nicht einen Tag bereut.
Solltest aber falls du ähnliches machen solltest vorher erstmal die Alternativen in deiner Gegend auschecken, ob es da überhaupt was besseres gibt und dann auf jeden Fall deinem Trainer die Sachlage erklären, dass er weiß dass es nicht an ihm liegt.

ponyeule
06-02-2009, 20:37
... nach dem eigentlichen (gemischten) Training, noch eine Art Leistungsgruppe zu machen. Dort können dann die Cracks nach dem Aufwärmen sich so richtig austoben.

Ich war in nem Verein/Schule, wo der Lehrer/Trainer die Trainings-Paare nach Leistung gemischt hat (bzw die Leute hatten sich selbst gesucht und gefunden), so daß jeder zu seinem Recht kam. Für die SV fand ich die gemischte Gruppe von Vorteil, da ich ja auch mit den "Guten" bzw. großen Männern mal üben konnte. Für mich als 1,61m große Hausfrau war das von Bedeutung, da ich ja - wenn überhaupt - nicht von gleichartigen Winzlingen überfallen werden würde:D Und die Herren - speziell die jüngeren - konnten sich dann auch wieder untereinander austoben...

Lo.Ony
06-02-2009, 20:40
Hier ein Link in anlehnung an die Frage des Threaderstellers.
Ich denke ein guter Lehrer kann aus jedem Schüler etwas machen, auch wenn es der Schüler garnicht selbst bemerkt oder vllt zweifelt.

Klick mich! (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f52/taiji-alltag-89560/)

Einen richtig guten Lehrer macht nicht aus das er jemanden Richtig gut macht, sondern das er JEDEM etwas beibringen kann.Denn ab einem gewissen Punkt ist der Schüler selbst dafür verantwortlich das er weiter kommt, was bringen da schon 2 stunden Training in der Woche?

Von daher würde ich sagen ist mir die Gruppe in der hinsicht egal das ich an ihren Fähigkeiten meine Aussichten festmache. Auf den Trainer kommt es an. Wie jeder für sich Übt sei jedem selbst überlassen.
Gut ok die Atmo muss in der Gruppe gut sein, aber das hat ja nichts mit deren Leistungsstand zu tun.

Heros
06-02-2009, 20:44
Also die Sache betrifft mich ansich garnet :D

Ich bin doch recht zufrieden, bzw habe den Vorteil auch ein par Leute zu kennen mit denen ich privat Sparren kann. Vondaher kann ich mich mehr auf den Lehrer fokussieren.

Aber bei meiner Aikido Zeit war das damals leider einer der Gründe warum ich aufgehört habe. Es gab klasse Trainier, aber die Leute wollten net so richtig :(

@Lo.Ony: Ja habe die kleine Story von Mantis gelesen, aber das ganze lässt sich schwer für mich übertragen....

Ich red einfach vom Kämpfen und das ist nunmal meine Hauptintention beim Kampfsport. Ohne Sparringspartner auf nem gewissen Level, mit denen man die jeweiligen Anwendungen im Training trainiert, ist das ganze halt net das wahre in meinen Augen....

Ratte
06-02-2009, 20:45
Einen richtig guten Lehrer macht nicht aus das er jemanden Richtig gut macht, sondern das er JEDEM etwas beibringen kann.Denn ab einem gewissen Punkt ist der Schüler selbst dafür verantwortlich das er weiter kommt, was bringen da schon 2 stunden Training in der Woche?
Ja das is doch aber das Problem, ein Lehrer muss es immer versuchen allen Recht zu machen. Das mag noch egal sein in einer KK wo man viel Formen läuft oder so, weil man das im Grunde ja eh alleine macht. Aber sobald es etwas direkter wird, also jedwede Form von Sparring ins Spiel kommt braucht man Gegner die zumindest annähernd das eingene Niveau haben, sonst gewöhnt man sich an zu "spielen" was fatal ist wenn man wirklich ma nen Gegner hat ;)

justizia
06-02-2009, 20:47
Ich finde beide Komponenten wichtig, der Lehrer muss etwas "taugen" (relativer Begriff, ich weiß, aber darum geht es hier mal nicht) und die Atmosphäre in der Gruppe sollte adäquat sein. Ich weiß wovon ich rede, wenn in diesem großen Rad auch nur ein Zacken querschießt.

Allerdings sieht man diverse Defizite nicht auf Anhieb, hierzu bedarf es ab und an einiger Monate, um Erfolge sehen zu können, wenn man auf den "Busch klopft".

Dime
06-02-2009, 20:48
Einen richtig guten Lehrer macht nicht aus das er jemanden Richtig gut macht, sondern das er JEDEM etwas beibringen kann.Denn ab einem gewissen Punkt ist der Schüler selbst dafür verantwortlich das er weiter kommt, was bringen da schon 2 stunden Training in der Woche?

Von daher würde ich sagen ist mir die Gruppe in der hinsicht egal das ich an ihren Fähigkeiten meine Aussichten festmache. Auf den Trainer kommt es an. Wie jeder für sich Übt sei jedem selbst überlassen.
Gut ok die Atmo muss in der Gruppe gut sein, aber das hat ja nichts mit deren Leistungsstand zu tun.

Das stimmt nur bedingt.
Sicherlich ist man ab nem gewissen Level auf Eigeninitiative angewiesen, aber das beschränkt sich auf Kraft- und Ausdauertraining.
Sparring, Partnerübungen etc lassen sich halt nicht allein machen. Und wenn man dann in einer Gruppe ist in der man immer nur leichtes Spiel hat lernt man nicht viel dazu. Gewisse Dinge kann man nur durch Erfahrung lernen und nicht durch einen Lehrer.
Hatte das Problem auch mal. Damals war ich in einer Kindergruppe und zu groß und zu schwer für die andern (hat sich mit der Zeit relativiert da ich schon recht früh ausgewachsen war) und konnte kaum mit jemandem effektiv trainieren.
Da hilft nur ne andere Gruppe suchen.

Budoka_Dante
06-02-2009, 20:52
Solange der Trainer auf mich den Eindruck macht, er wüsste was kämpfen ist und einige Grundregeln des Bewegens beherrscht ist für mich die Gruppe wichtiger. Was bringt mir ein super Trainer, wenn ich das, was er mir beibringen kann mit niemandem hinreichend üben kann?

Vor allem von der Gruppe. Lehrer ist auch wichtig aber erst an zweiter Stelle, denn wenn du nur Hausfrauen um dich hast kann aus dir nie was werden.
Hatte ähnliches früher auch mal, mein JuJutsutrainer war echt gut aber es war halt nen Sportverein und dementsprechend viele Luschen dabei die das Training aufgehalten haben. Ich bin dann schlussendlich zu einer Gruppe gewechselt wo es in dem Sinne garkeinen richtigen Trainer gab, aber die Leute halt um Dimensionen besser waren. Habe es nicht einen Tag bereut.
Solltest aber falls du ähnliches machen solltest vorher erstmal die Alternativen in deiner Gegend auschecken, ob es da überhaupt was besseres gibt und dann auf jeden Fall deinem Trainer die Sachlage erklären, dass er weiß dass es nicht an ihm liegt.
Mittlerweile sind von den damaligen noch 4 da (zzgl paar Kinder), davon 3 keine Lust auf Kampfsport. Du glaubst gar nicht, wie ich mich freu wenn du mal im Lande bist :D


Einen richtig guten Lehrer macht nicht aus das er jemanden Richtig gut macht, sondern das er JEDEM etwas beibringen kann.
Niemand kann jemandem was beibringe, was dieser nicht lernen will. Niemand ;)

Heros
06-02-2009, 20:59
Das stimmt nur bedingt.
Sicherlich ist man ab nem gewissen Level auf Eigeninitiative angewiesen, aber das beschränkt sich auf Kraft- und Ausdauertraining.
Sparring, Partnerübungen etc lassen sich halt nicht allein machen. Und wenn man dann in einer Gruppe ist in der man immer nur leichtes Spiel hat lernt man nicht viel dazu. Gewisse Dinge kann man nur durch Erfahrung lernen und nicht durch einen Lehrer.
Hatte das Problem auch mal. Damals war ich in einer Kindergruppe und zu groß und zu schwer für die andern (hat sich mit der Zeit relativiert da ich schon recht früh ausgewachsen war) und konnte kaum mit jemandem effektiv trainieren.
Da hilft nur ne andere Gruppe suchen.

Das deckt sich auch mit meiner Ansicht. Bzw so habe ich meist auch Bekannten Traininsempfehlungen gegeben....

,,Achte drauf, das dort gekämpft bzw realistisch geübt wird, wenn du das wirklich lernen willst"... So ist der eine auch schonmal anstatt beim vermeintlichen Fitness-Boxen, in ner Judo-Gruppe gelandet, wos doch durchaus gut zur Sache ging...

Zahnbelag
15-02-2009, 22:17
Einen richtig guten Lehrer macht nicht aus das er jemanden Richtig gut macht, sondern das er JEDEM etwas beibringen kann.


Perfekt. Flawless Victory.

Erwartungen Runterschreiben

Denk mal an einen

Gymi Lehrer der Hauptschüler lehrt

und

Löw der den 1. Fc. Dorfhausen lehrt

Pu Bär
16-02-2009, 17:43
Da hilft nur: Selbst den Standard hochziehen. Sich bei den Übungen richtig reinhängen (das heißt jetzt "hart arbeiten" und nicht "brutal sein"). Das macht dann idealerweise auch dem Lehrer Spaß und er kann auch mal wieder etwas mehr Gas geben und dann kann es durchaus sein, dass die Gruppe auch mitzieht.

Wenn nicht: Mit dem Lehrer sparren. Und dann nochmal.

RAMON DEKKERS
17-02-2009, 16:36
ich finde das verhältnis sollte die Waage halten !
Also ersteinmal kann ein schlechter Trainer keine gute Gruppe haben , im Sinne davon , da er ihnen nichts beibringen kann . Die Schüler können zwar lernwillig und talentiert sein , können bei einem schlechten Trainer aber nichts lernen .
Ein Super Trainer hilft einer schlechten und unmotivierenden Gruppe auch kein bischen , der Trainer kann kompetent sein und es super drauf haben , wie gesagt wer nicht will das ihm was beigebracht wird , der lernt sicherlich nichts !

Deswegen sollte es meiner Meinung nach die Waage halten !

MFG RAMON

bikergirl
18-02-2009, 15:47
Ein guter Lehrer sollte auch in der Lage sein, solche Unterschiede in der Klasse zu regeln. Wir hatten auch einige, die zwar fit werden wollten, aber eigentlich nicht kaempfen wollten. Unser Trainer hat vor ein paar Monaten eine neue Klasse angefangen, die Hit Fit heisst. Ist zwar noch auf Kampf basiert, also auch mit Pratzenarbeit usw, aber doch wesentlich mehr auf die Fitness-Seite bezogen.

So bekommen alle, was sie wollen.

Ir-khaim
18-02-2009, 16:01
Also in einer Gruppe voller Bewegungslegatheniker oder Unmotivierter würde ich nicht trainieren wollen - egal wie gut der Lehrer ist.
Es sei denn es geht ums Formenlaufen oder so - aber da hätte ich eh keine Lust drauf...;)

Zahnbelag
19-02-2009, 17:15
Deutsche meister wirst du aus den Hausfrauen / Banker Problemem kaum raushauen können.

Vielleicht weißt du welche Ziele die einzelnen haben um wirst sie dort hinbringen.

Die eine Hausfrau möchte evtl ein bischen angeben und ihre Freundin hat Angst in der U-Bahn, will sich nur wehren.

Der Banker braucht nur mehr Bewegung und kombiniert sein bischen Freizeit mit etwas nützlichen wie Selbstverteidigung.

Der Eine kommt mit Idealen ins Dojo die andere ohne alles etc etc.

Führe sie zu ihren Zielen wenn sie für die allgemeinen Ziele untauglich sind.

-Ays-
23-02-2009, 09:49
Für mich ist beides wichtig, aber der Trainer ein bisschen mehr. Schliesslich ist er, der den 'Höchst erreichbaren Level' setzt und wenn dieser schon tief ist...
Und wie hier schon einer sagte, wenn jemand besonders gut ist und der Rest der Gruppe für ihn keine Gegner sind, sparrt der Trainer eben mit ihm ;)

Trisomie78
21-03-2009, 01:09
Für mich ist beides wichtig, aber der Trainer ein bisschen mehr. Schliesslich ist er, der den 'Höchst erreichbaren Level' setzt und wenn dieser schon tief ist...
Und wie hier schon einer sagte, wenn jemand besonders gut ist und der Rest der Gruppe für ihn keine Gegner sind, sparrt der Trainer eben mit ihm ;)

wenn das so einfach wär.
schliesslich kann sich der trainer ja nicht die ganze stunde mit einem beschäftigen (trainers liebling?:D).
die andern haben seine aufsicht ja offensichtlich sogar noch nötiger.

ich hab auch das gefühl, dass du dir was neues suchen musst.

K4in
27-03-2009, 00:42
MIch persönlich nerven viel mehr Leute, die total unregelmäßig zum Training kommen, und deshalb alle ausbremsen, weil der Trainer ne neue Technik zig mal wieder eklären muss. :mad:

Wir haben eine relativ kleien Gruppe, unser Trainer lehrt uns ausschließlich Techniken und leitet das training. Erzieherisch einwirken tut die Gruppe untereinander. Dadurch, dass es bei uns einen kleinen, harten Kern aus 4-5 Leuten gibt, pushen wir uns gegenseitig, und sind uns auch ein vorbild. Leider wirkt das nur selten auf "neuen", weil die wenigsten sich zu regelmäßigem Training überreden lassen, wenn dieses umsonst ist. Vll. fühlen sie sich auch nur eingeschüchtert, wenn da ein paar leute sind, die das schon sehr lange machen. Keine ahnung.

zangief
27-03-2009, 01:56
Definitiv. Im Gegensatz zu einer Schule (also Bildung), zahlt man in einer Kampf-Schule und da kann der Lehrer nicht einfach die Schwächeren im Regen stehen lassen.:Ignored: (Ist der Smiley nicht ultra-geil? :D)

Sharow
27-03-2009, 02:27
reicht doch wenn ein paar gute dabei sind mit denen du dann sparren kannst??
auch wenn die mehrheit schlecht ist, du musst dich ja nich mit denen zusammen tun, die guten trainieren mit den guten und die schlechten die es eh nur halbherzig machen sollen dann halt untereinander trainieren, als guter trainer kann man beide supporten oder nen anfängerkurs anbieten