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Vollständige Version anzeigen : Eigener Stil



Shotokan1989
15-02-2009, 13:27
Wie ihr sicherlich alle wisst gibt es heutzutage viele kleine selbst gegründete Verbände und Vereine.
Ich würde nicht unbedingt sagen das diese schlechter sind als welche die zum Beispiel im Dkv drinnen sind.
Trotz allen stellt sich meine Frage bezüglich dieser Vereine/Verbände wie folgt zusammen: Wie ist es denn selbst ernannten Großmeistern überhaupt erteilt worden sich höhere Graduierungen einfach selbst zu geben oder gar selbst ein Kampfkunst Stil zu Gründen ?
Ich kenne auch bei mir in der Umgebung ein Verein wo dieses drauf zutrifft möchte ihn hier aber nicht nennen da ich niemanden schlecht machen möchte.

Ratte
15-02-2009, 13:48
Wie wie ist es denen erteilt worden?
Die hatten die Schnauze voll von ihrem alten Stil, haben sich nen neuen Namen ausgedacht und tada ein neuer Stil wart geboren...da ein neuer Stil aber auch einen Großmeister braucht brauch der Begründer einen 10.Dan und da er den Stil gegründet hat darf er dort natürlich auch Gürtel vergeben wie er will und gibt sich den dann selber.
Also im Grunde alles ganz einfach :D

Shotokan1989
15-02-2009, 14:02
Okay es ist in meinen Augen schon Betrug aber daran kann man ja leider nichts ändern.

Nun mal meine Frage einfach aus Interesse wie macht man sowas ?

Michael1
15-02-2009, 14:41
Wieso ist das Betrug?

Man braucht dafür gar keine Berechtigung. Jeder kann seinem "Kind" einen neuen Namen geben oder unabhängig von den im DOSB vertretenen Verbänden handeln. Und natürlich auch unabhängig von nicht im DOSB vertretenen Verbänden.
Man kann das also "einfach so" machen. Du nennst deinen Karatestil jetzt einfach xy-Karate - fertig. Klar, den kennt jetzt noch keiner ... jetzt willst du evt. noch daran Arbeiten das er verbreitet wird. Dafür brauchst du dann evt. eine Organisation (Verein, GmbH, Gbr, KG, ....) die du entsprechend strukturieren musst.... aber erstmal einen Stil gründen kann jeder. Du kannst sogar einen Kung Fu Stil gründen ohne jemals Kung Fu gemacht zu haben...

WARRIORS - GYM
15-02-2009, 15:43
ich bin zwischenzeitlich der überzeugung das ein "renomierter verband" nicht daß mass aller dinge für eine alte kampfkunst ist. es gibt kämpfer/trainer/meister die jahrzehnte ihre kunst betreiben, sich aber absichtlich zurückhalten. diese dann als "potköppe" zu bezeichnen wäre ignorant !
meine meinung: jeder vertreter ist nicht nach titeln zu bemessen, urkunden die eine tapete schmücken, sowie gürtel die die zu tragende hose besser zieren (e.t.c.) viele verbände gehen hin und nehmen unverschämt regelmässig und dazu hohe summen an beiträgen, ausbildungsgebühren, weiterbildungen und hast du nicht gesehen !!! daß aber wird dann als pflicht deklariert weil man ja sonst seine trainerlizenz verliert !!!!! aha, also verliert man dann auch sein wissen? es wäre veraltet hört man dann auch ab und zu :rolleyes:
also in den 30 jahren die ich nun kampfkunst betreibe sollen kampfkünste die so alt sind als ich noch nichtmal n jucken in meines dadys hose war mal auf die schnelle mehrfach saniert werden???? :rolleyes::cool:
wie dem auch sei ,.....

für mich ist ein meister dann ein meister, wenn er mit sich selbst im reinen steht, er menschenkenntniß hat, sich selber und seine mitschüler im einklang mit der kunst bewegen kann. ein stück papier ist auch mal schnell selbst gedruckt !
vor 1000 oder 2000 jahren gab es noch keine verbandsgebühr oder urkunden die einen kämpfer so wie heute zierten und es funktionierte dennoch das die kunst eben von diesen leuten weitergegeben wurde !
:kaffeetri

FireFlea
15-02-2009, 16:44
Trotz allen stellt sich meine Frage bezüglich dieser Vereine/Verbände wie folgt zusammen: Wie ist es denn selbst ernannten Großmeistern überhaupt erteilt worden sich höhere Graduierungen einfach selbst zu geben oder gar selbst ein Kampfkunst Stil zu Gründen ?


Bedenke dabei, Gichin Funakoshi selbst hat nie eine höhere Graduierung als einen 5.Dan vergeben. Also müsste eigentlich jeder der einen höheren als einen 5.Dan im Shotokan hat ein selbsternannter Großmeister sein. Jeder heute relativ traditionelle Stil wurde irgendwann mal von irgendwem gegründet. Ei neuer Stil/Großmeister muss nicht automatisch deswegen schlecht sein. Wer was für eine Graduierung hat ist finde ich relativ uninteressant. Wichtig ist das Können und ob man dieses auch an Schüler weitervermitteln kann.

dominik777
15-02-2009, 17:40
ich bin zwischenzeitlich der überzeugung das ein "renomierter verband" nicht daß mass aller dinge für eine alte kampfkunst ist.

Verbände sind gut. Für die Vernetzung, für die Organisation von Wettkämpfen, Lehrgängen und für eine gewisse Qualitätskontrolle. Doch ob ein Dojo Mitglied in einem Verband ist, heisst noch lang nicht, dass es "besser" ist, als irgendwelche verbandslosen Dojos.

In diesem Sinn:
Wichtig ist das Können und ob man dieses auch an Schüler weitervermitteln kann.

Sich selbst den 10. Dan zu verleihen und einen eigenen Stil zu gründen halte ich für ziemlichen Unsinn, ist aber marketingtechnisch nicht schlecht. Wer das nicht nötig hat, der trainiert zwar seinen eigenen "Stil" (welches Dojo macht das schon nicht?) und nennt es dann einfach Karate.

Drunken-MastA
15-02-2009, 18:22
Wie bereits geschrieben: jeder Stil wurde mal von irgendwem geschaffen... also dürfte eigentlich niemand auf der Welt Dangrade habe, da man theoretisch auf einem "Stammbaum" zu jemandem zurückverfolgt werden kann, welcher sich selbst diese Ermächtigung erteilt hat...

WARRIORS - GYM
15-02-2009, 18:40
Verbände sind gut. Für die Vernetzung, für die Organisation von Wettkämpfen, Lehrgängen und für eine gewisse Qualitätskontrolle
ich gehöre einem großen verband an und stimme dir aus erfahrung diesbezüglich zu.



Doch ob ein Dojo Mitglied in einem Verband ist, heisst noch lang nicht, dass es "besser" ist, als irgendwelche verbandslosen Dojos
sehe ich inzwischen auch so.
,... ähm,... habe ich das nicht in meinem letzten posting so vermittelt?;)

bikergirl
18-02-2009, 12:54
Es kommt immer drauf an, wie man es macht und warum. Wir haben uns von unserem Verband getrennt, einfach, weil sich unser Training anders entwickelt hat und es zum Schluss einfach nicht mehr gepasst hat. Vor allem, unsere Gurtpruefungen sind schon sehr anders, wir machen auch weniger Kata, kaempfen Vollkontakt usw. Es ging eigentlich recht reibungslos und wir haben noch immer den Kontakt zu dem Verband, machen Seminare zusammen, laden gegenseitig zum Gasshuku ein usw.

Die Kyu-Pruefungen in unserem Verein werden von unseren Schwarzgurten abgenommen, fuer die Dan-Pruefungen haben wir einen hoeher graduierten Sensei von einem befreundeten Verein (ebenfalls Goju), der einer der Pruefer ist. Generell ist die Regel, dass die hoechste Graduierung die jemand vergeben kann, zwei Grade unter dem eigenen Rank sein sollte.

Ich glaube nicht, dass man durch Verbandszugehoerigkeit Qualitaetskontrolle bekommt, das einzig gepruefte sind meist eher administrative Sachen, so wie Versicherungen usw. Was ja gut ist, aber ob man was vernuenftiges beigebracht kriegt und jeden Abend im langen ZKD im dojo auf- und ablaeuft, sagt es mir nicht.

Shotokan1989
19-02-2009, 09:17
Nach ich würde denn eher ein Stil machen wie Shotokan nur das mehr Aspekte auf die SV gelegt wird und das es so etwas wie Sparring gibt natürlich Vollkontakt zusätzlich würd ich noch Würfe Heble und Griffe sowie Bodenkampf einbauen so das alle Distanzen abgedeckt werden würden

silversurfer2000
20-02-2009, 08:44
.

Tohon
22-02-2009, 21:59
Nach ich würde denn eher ein Stil machen wie Shotokan nur das mehr Aspekte auf die SV gelegt wird und das es so etwas wie Sparring gibt natürlich Vollkontakt zusätzlich würd ich noch Würfe Heble und Griffe sowie Bodenkampf einbauen so das alle Distanzen abgedeckt werden würden


Also Kyokushinbudokai!!!!

Alles drin was du suchst!
Gruß
Tohon

Obelix1977
23-02-2009, 16:09
@ Tohon,

gibt es auch alles im Shôtôkan-ryû Karate. O.k. z.T. wird etwas "weniger" hart gekämpft als im Vollkontakt, jedoch gibt es auch hier die Möglichkeit ähnlich zu trainieren.

@ all

Letztlich hängt der Unterricht bzw. die Lehre immer am Lehrer, nicht am Stil. Denn was der Lehrer nicht lehrt oder lehren kann (aufgrund von Unwissenheit), kann der Schüler, Trainierende nicht lernen.

Tohon
23-02-2009, 18:16
@ Tohon,

gibt es auch alles im Shôtôkan-ryû Karate. O.k. z.T. wird etwas "weniger" hart gekämpft als im Vollkontakt, jedoch gibt es auch hier die Möglichkeit ähnlich zu trainieren.

@ all

Letztlich hängt der Unterricht bzw. die Lehre immer am Lehrer, nicht am Stil. Denn was der Lehrer nicht lehrt oder lehren kann (aufgrund von Unwissenheit), kann der Schüler, Trainierende nicht lernen.



Da gebe ich Dir bei beiden Sachen Recht!!!!:D
Aber der Stil und das darin enthaltene Prüfungssystem ist einfach die Basis.
Wenn die Basis "breitgefächert" ist, wird auch viel von dem "Grundwissen" weitergegeben. Was der "Einzelne" daraus macht, ist seine Sache.

Obelix1977
23-02-2009, 20:26
Servus Tohon,
@ all


Aber der Stil und das darin enthaltene Prüfungssystem ist einfach die Basis.

Wenn das Prüfungssystem die Basis darstellt, dann wird es arm um das Karate und deren vielfältigen Techniken. Kakie, Atemi-Waza, Würfe, Hebel, etc. sind bei einigen Verbänden nicht Teil des Prüfungsprogramms.

Wenn ich ketzerisch sein sollte, würde ich sagen, dass das Prüfungsprogramm nichts weiter darstellt, als der Versuch einer stichpunktartigen Kontrolle ob mindestens ein Grundverständnis beim Prüfling/Karateka vorhanden ist.

Und somit komme ich zur zweiten Aussage von Dir Tohon

Wenn die Basis "breitgefächert" ist, wird auch viel von dem "Grundwissen" weitergegeben. Was der "Einzelne" daraus macht, ist seine Sache.
und stelle fest, wir liegen nicht weit auseinander, da ich Dir zustimmen muss/möchte. Leider jedoch, so scheint mir, wird scheint es immer häufiger am "Grundwissen" zu mangeln. Und in Ermangelung dieses Wissens, meinen viele neue Hybride Kampfstile entwickeln zu müssen.

Dies ist sicherlich "einfacher" als sich auf die Suche zu begeben, das Verständnis für die eine Kunst zu erwerben und ggf. nach wirklichen "Wissensträgern", den wirklichen Meistern zu suchen und zu fragen, ob man an diesem Wissen teilhaben dürfe.

Durch die "Kreation" neuer hybrider Kampfstile wird m.E. (häufig) nur oberflächlich etwas neues geschaffen. Doch ob es wirklich "neu" ist, sei dahin gestellt. Denn das Wissen, welches Tohon beschreibt, kratzt nur an der Oberfläche, doch das tiefere Verständnis (scheint) zu fehlen. Dies macht aber nichts, dafür ist dann uns ein wahrer neuer "Meister" geboren, der uns mit seiner Glückseligkeit und Erleuchtung den neuen Weg der einzigen und wahren Kampfkunst predigen wird und uns gleichzeitig auf den einzigen wahren Weg der Tugend zurückführen wird. Amen.

Als Antwort für den Eröffner des Fadens bleibt mir nur eines zu sagen, finde erst einmal die Wurzeln der Kampfkunst, welche Du betreibst, verstehe diese und gehe noch weiter in die Tiefe, dann wirst Du eine fülle von Wissen finden, welches dazu führt, dass es keiner neuen "Kunst" bedarf, sondern vielmehr Fleiß und Anstrengung in der Meisterung der einen von Dir gewählten Kunst.