Vollständige Version anzeigen : vds variable defence system WAS ist das?
Hallo Leute,
kennt jemand von Euch vds?
VDS | Startseite (http://www.vds-germany.de)
Auf welche System baut es auf?
Die Seminare sind ja nicht wirklich günstig.
Wenn schon jemand Erfahrung mit dem System hat würde ich mich über eine Antwort freuen.
DANKE
Heiko
Interessante Partner haben die:
Genieße den Tag! (http://www.geniessedentag.de) :ups:
Exodus73
15-02-2009, 22:48
Hab ich da was von Clearing gelesen??? :-O
Auf welche System baut es auf?
Wahrscheinlich dem Taiko-Trommeln :D
http://www.vds-germany.de/files/dscn7860.jpg
die Chisau
16-02-2009, 12:10
Beim näheren Besehen der pics würde ich auf wing chun - escrima einflüsse schließen. Kettenfauststöße...
Beim näheren Besehen der pics würde ich auf wing chun - escrima einflüsse schließen. Kettenfauststöße...
Jau. Irgendein *ing ung* - Derivat. Die Sprechen von "Anti - Grappling". :D;)
Die Seite gefällt mir aber.
Jau. Irgendein *ing ung* - Derivat. Die Sprechen von "Anti - Grappling". :D;)
Die Seite gefällt mir aber.
Die Seite gefällt mir auch gut - aber ist das nur mir zuviel? 120 Euro pro Seminartag?
Die Seite gefällt mir auch gut - aber ist das nur mir zuviel? 120 Euro pro Seminartag?
Hmm, ich seh da 5x3 Tage fuer 880 Euronen, macht 60 Euronen pro Tag inklusive Futter. Bei ca. 20h ueber 3 Tage verteilt macht das ca. 9 Euro pro Stunde.
Wenn ich mich jetzt nicht total verrechnet hab ;)
Hmm, ich seh da 5x3 Tage fuer 880 Euronen, macht 60 Euronen pro Tag inklusive Futter. Bei ca. 20h ueber 3 Tage verteilt macht das ca. 9 Euro pro Stunde.
Wenn ich mich jetzt nicht total verrechnet hab ;)
OK hab mit 2 Tagen gerechnet - aber sind dennoch 80 Euro pro Tag, wenn man nicht gleich alle 5 Seminare bucht.
Naja - aber wirkliche Infos zu dem System hat keiner??? Ich schreib Die mal an.
Exodus73
16-02-2009, 20:38
Ich weiß nicht ich weiß nicht...
irgendwie erinnert mich der Inhalt der Seite sehr sehr stark an ein System das ich mal betrieben habe... bin immer sehr Skeptisch wenn von realistischer SV die REde ist und im gleichen Atemzug von irgendwelchen Esoterischen Kram!!!
Vielleicht tu ich da jemanden unrecht, aber ich wäre vorsichtig!
variable
17-02-2009, 20:45
Hallo Panther bzw. Heiko,
zunächst herzlichen Dank für Dein Interesse an unserem vds - variable defence system.
Du hast meinen Partner Marcus Wadas angeschrieben - als Verantwortlicher für die Konzept- und Systementwicklung möchte jedoch ich (Klaus Herbst) Dir antworten.
Der von Dir verwendete "Spruch" vom Geist und dem Fallschirm passt eigentlich sehr gut zu unserem System. Bruce Lee soll einmal gesagt haben: "There are no Limits", was so etwas wie unser "Kredo" ist.
Ich persönlich war immer ein "Suchender" - auf der Suche nach dem "ultimativen" System. Aber wie jeder, der sich offen auf diesem Weg befindet, musste auch ich irgendwann erkennen, dass es dieses "eine" System eben nicht gibt. Jeder Mensch ist ein Individium, körperlich und psychisch. Es gibt wahrscheinlich das "ultimative" System (oder Trainingsmethode) für Dich, während für mich ein ganz anderes System das Ideale wäre und für einen Dritten wäre wieder ein anderes System perfekt - je nach physischer und psychischer Beschaffenheit der Person. Ich durfte Judokas erleben, die Boxern, Kickboxern und Thaiboxern das Fürchten lehrten, ich habe Boxer erlebt, die hochgradige Kung-Fu-Kämpfer in wenigen sekunden k.o. schlugen und viele andere Varianten noch (ich bewege mich seit 29 Jahren in der "Szene"). Was diese Kämpfer auszeichnete war, dass sie sich in ihrem Element befanden, sie praktizierten die Kampfkunst, die auf körperlicher und geistiger Ebene am besten zu ihnen passte. Viele meiner Lehrer bewegen sich im Bereich Kampfkunst / SV auf unglaublich hohem Niveau - weil sie sich in ihrem Element (wie ein Fisch im Wasser) befinden und viele von ihnen hatten zuvor andere Kampfkünste betrieben. Wenn Deine "Veranlagung" im Langstreckenlauf liegt, wirst Du selbst bei härtestem Training nur ein durchschnittlicher Sprinter. Ich weiß auch hier von was ich spreche - in meiner Eigenschaft als Sportphysiotherapeut habe ich zahlreiche Sportler betreut und behandelt.
vds will dem Trainierenden helfen, seinen eigenen Weg (Stiel, System, wie man will) zu finden. Beispiel: Wie Chisau richtig erkannt hat bieten wir unseren Schülern den Kettenfauststoß an (Hintergrund: PFS), gleichzeitig lernen Sie aber auch die Systema-Schlagschule (altrussische Kampfkunst). Beide "Kampfkonzepte" sind eigentlich gegenläufig - aber egal, der Schüler wird im Laufe der Zeit selbst herausfinden, mit welchem "Tool" er am Besten zurechtkommt. By the way: Konzepte sind oft nur scheinbar gegenläufig - Yin und Yang bilden nur in der Verbindung das Ganze.
Wichtiger jedoch als die Technik ist die mentale Einstellung des Kämpfers. Die Entwicklung von innerer Stärke, Durchhaltevermögen, Frustrationstoleranz, Schmerztoleranz, Widerstandfähigkeit, Willenskraft und Mut ist eigentlich das zentrale Thema unserer Trainingsmethode.
"Es kommt nie auf die Größe des Hundes im Kampf an, entscheidend ist immer die Größe des Kampfes im Hund!" Mark Twain
Zu den Hintergründen des vds zählen unter anderem das Boxen, Kickboxen, Thaiboxen, das Kali, Arnis, Escrima, das Judo, Jiu Jitsu, Brazilian Jiu Jitsu, das PFS (Progressive Fighting System nach Paul Vunak), das Krav Maga und vor allem das russische Systema (ich kenne den Deutschlandrepräsentanten Andreas Weitzel schon seit Anfang der 90er Jahre).
Innerhalb des vds gibt es keinerlei "Personenkult", Großmeister oder ähnliches. Bei uns ist jeder gleichviel Wert, selbst wir Trainer sind schlussendlich nur Schüler (im Idealfall ein Leben lang). Respekt und Toleranz gegenüber den Trainingspartnern sind die einzigsten Zugangsvoraussetzungen zum vds, ansonsten ist jeder bei uns von Herzen Willkommen. Im Training gibt es keinerlei Zwang, alles ist Freiwillig, niemand macht eine Übung, wenn er nicht will. Die Individualität des Einzelnen bestimmt sein Training.
Abschließend vielleicht noch zu Exodus73: vds hat nichts mit Esoterik zu tun! Kirsten (Genieße den Tag) ist lediglich ein Geschäftspartner von uns, welcher seine Dienstleistung vds-Mitgliedern vergünstigt anbietet. Allerdings können wir uns für die Seriösität und Qualität unserer Geschäftspartner verbürgen! Ich selbst hatte - zunächst nur aus Neugier - bei Kirsten eine Rückführung gemacht. Ich kann nur für mich sagen: Es war der absolute Hammer!!! Für mich war es lebensverändernd im positiven Sinne. Es hilft mir insbesondere auf meinem Weg zur Selbsterkenntnis (Du weißt schon: Wer sich selbst kennt ..... Sun-Tsu). Ich habe inzwischen schon zahlreiche Rückführungen gemacht und werde dies auch in Zukunft beibehalten. Wir vds-Trainer haben davon allerding relativ wenig Ahnung und verbinden dies deshalb nicht mit unserem vds-Training. Also, keine Angst!
Ich hoffe diese Information hat Dir bzw. Euch weitergeholfen. Ich stehe für Fragen und Diskussionen immer gerne (ehrlich) zur Verfügung.
Klaus
Das klingt für mich nach einer gesunden Idee mit einer ordentlichen Umsetzung. :)
Ich finde es ein wenig zu lasch ( "niemand macht eine Übung, wenn er nicht will" ) da es viele Menschen gibt, welche erst bei Fremdmotivation an ihre Grenzen gehen können und wollen ... wozu ich auch gehöre *g*
Die Entwicklung von innerer Stärke, Durchhaltevermögen, Frustrationstoleranz, Schmerztoleranz, Widerstandfähigkeit, Willenskraft und Mut ist eigentlich das zentrale Thema unserer Trainingsmethode.
Aber woran ich ein wenig zweifle ist die Umsetzung des Systemes in der Realität bzw. die "Tauglichkeit" als SV-System. Mich würde interessieren wie denn euer Training aussieht und wieso ihr bei einem solchem Hintergrund nicht einen eher "Kampfkunstartigen" Stil entwickelt habt? Ich denke Formen, Meditation, etc würden doch eher diesen Zielen entsprechen, oder?
Grüße,
Christopher
variable
17-02-2009, 22:23
Hallo Christopher,
Zunächst zum Thema "Fremdmotivation":
Bestimmte Pflanzen gedeihen nur auf einem bestimmten Boden.
Unsere Hauptzielgruppe (mittlerweile 200 Mitglieder) sind Selbstverteidigungs- bzw. Kampfkunstlaien, d. h. sie hatten noch niemals zuvor mit diesem Themenbereich zu tun. Die Allerwenigsten befassten sich mit dem Thema innere Stärke. Die persönlichen Grenzen dieser Personen sind völlig unterschiedlich, während eine bestimmte Übung den einen Teilnehmer überhaupt nicht belastet befindet sich der andere schon im absoluten Grenzbereich.
Die Grenze zwischen "einen Menschen stark machen" und "einen Menschen brechen" ist hauchdünn!!!
Innere Stärke entwickle ich in erster Linie durch das Bewältigen von Grenzerfahrungen - wohlgemerkt: D u r c h d a s B e w ä l t i g e n!
Stell Dir mal Herrn Maier (frei erfunden) vor: Alter 42 Jahre, Beruf: Bankkaufmann, Sport: zum letzten Mal in der Schule.
Übung: Schlagabsorbtion auf dem Solar Plexus!
Herr Maier bekommt von seinem Trainingspartner Max Müller (frei erfunden), 26 Jahre, Beruf: Zimmermann, Sport: außer vds noch Klettern, seinen ersten Schlag auf den Solarplexus! Die Absorbtion (das Ableiten dieser Energie) klappte aber noch überhaupt nicht, Folge: kurzfristiger Atemstillstand!
Atemstillstand löst im limbischen System des Gehirns die stärkste aller Emotionen aus: T o d e s a n g s t! By the way: Diese Erkenntnis wird (leider) auch in der Folter verwendet. Aber zurück zu unserem Herrn Maier:
Nach ein paar Minuten hat sich Herr Maier wieder von seinem Schock erholt - und jetzt? Jetzt soll ich als Trainer Herrn Maier dazu motivieren, es nochmals zu versuchen? Ich bin mit Herrn Maier ja nicht allein, da stehen ja noch mindestens 15 bis 20 Personen im Raum und vor denen soll ich jetzt Herrn Maier gut zureden? N i e m a l s!!!
Hier entsteht ein Klima (ein Boden), welches auf Personen wie Herrn Maier Druck ausübt. Dieser Druck wiederum erzeugt bei Herrn Maier Angst (die entsprechende Pflanze). Ganz geanau das läuft vielfach ab. Und was passiert? Die ganzen Herrn Maier kommen irgendwann nicht mehr ins Training und übrig bleiben die, die eh schon ein gewisses Maß an "Kampfgeist" mitgebracht haben. Solche Personen "stark" zu machen ist doch keine Kunst!! Aber Menschen, wie den hier zwar erfundenen, aber in der Realität am häufigsten vorkommenden Herrn Maier auf einen echten Strassenkampf mit Schmerz, Verletzungen, Blut, usw. e r f o l g r e i c h vorzubereiten, das ist eine echte Herausforderung für einen Trainer.
Innere Stärke wächst in einem Klima, wo der Einzelne weiß, dass, ohne Gesichtsverlust, am Ende immer er entscheiden kann, wie weit er h e u t e geht.
Viel Wichtiger als Motivation oder Fremdmotivation ist verinnerlichte
E r k e n n t n i s. Der Schüler muss v e r s t a n d e n haben, worum es geht. By the way: Aus der Lernpsychologie weiß man, dass Schüler um ein vielfaches schneller und leichter lernen, wenn Sie verstanden haben, warum sie lernen sollen!
Zum Realitätsbezug:
1. Ziel jeder Übung ist die freie Anwendung, d. h. nichts ist abgesprochen, der Trainingspartner greift völlig willkürlich (wie in der Realität) an!
2. Durch Verwendung von verschiedener Schutzausrüstung wird im leichten und im vollen Kontakt trainiert (wie in der Realität)!
3. Wir trainieren in geschlossenen Räumen und wir trainieren im Freien, wir trainieren mit viel Platz, wir trainieren mit wenig Platz, d. h. wir verändern die Umgebung, so dass der Schüler lernt, diese in seine Verteidigungstaktik mit einzubeziehen (wie in der Realität).
4. Wir erzeugen im Training immer wieder Stress (wie in der Realität).
Zum Thema Kampfkunst:
Wer sagt denn, das vds keine Kampfkunst ist. Es wird immer wieder vergessen, was der wahre Ursprung jeder Kampfkunst einmal war:
Der (reale) Kampf um Leben und Tod! Moderne Selbstverteidigung und Kampfkunst schließen sich nicht aus (Yin und Yang).
Und übrigens: Meditation ist doch tatsächlich auch noch Bestandteil des vds.
Aber das Beste wäre, Du besuchtst uns mal! Hezlich Willkommen! Wir freuen uns auf Dich!
Klaus
Hi,
muss sagen die Seite gefällt mir ganz gut. Auch die Vielseitigkeit des Systems ist ein Plus. Und euer Backround scheint ein super Mix zu sein, Thaiboxen, Systema und auch die FMA-Stile sind vertreten. Aber was mich am meisten überrascht hat, so ein System wird im Oberallgäu angeboten direkt bei meinen Eltern vor der Haustüre. Ich hoffe nur bei euch kann man mal ein kostenloses Probetraining ausmachen, Terminabsprache gerne auch per PN.
Vielleicht bis bald
Gruß Matz
variable
18-02-2009, 10:00
Hallo Matz,
ein kostenloses und unverbindliches Probetraining ist selbstverständlich jederzeit möglich. Melde Dich einfach, wir freuen uns!
Klaus
Viel Wichtiger als Motivation oder Fremdmotivation ist verinnerlichte
E r k e n n t n i s. Der Schüler muss v e r s t a n d e n haben, worum es geht. By the way: Aus der Lernpsychologie weiß man, dass Schüler um ein vielfaches schneller und leichter lernen, wenn Sie verstanden haben, warum sie lernen sollen!
Diesen Ansatz habe ich auch sehr häufig vermisst und bin froh ihn dann gefunden zu haben...
Insgesamt, gute umfangreiche und sympathische Präsentation!!!:)
Good luck, die Sache sieht echt gut aus!!!:cool:
@variable
Erst mal willkommen, hier im KKB ! :D
Sehr schöne Texte von Dir. Hoffe Ihr beherzigt es auch. Sieht aber so aus. :D ;)
Es gibt leider wenig Leute die sich wirklich einen Kopf machen, über das was sie
unterrichten (wollen). Dazu gibt es aber demnächst einen schönen Blog hier im
KKB. :cool:
Ich hoffe du bringst dich hier ein wenig mit ein, sofern deine Zeit es zulässt. :halbyeaha
@variable
Danke für die Infos - freut mich sehr.
Viele Grüße
Heiko
Jops - klingt wie gesagt sehr fundiert und durchdacht, find ich gut! Aber ich denke, dass ich etwas anderes brauchen würde. Falls ich jedoch mal ein wenig Freiraum finde steht VDS auf meiner Liste der zu besuchenden Sachen!
Grüße,
Christopher
Combat Base Hamburg
26-02-2009, 21:41
Hi "variable",
Du schreibst,dass ihr im Training meditiert bzw., dass es ein Bestandteil des Systems ist. Könntest Du das bitte weiter ausführen?
Saitjen
MO
Webseite und Präsentation im KKB sind zumindest stimmig.
Auch die Erläuterungen sind durchaus sympathisch und verständlich rübergebracht worden.
Ist auf jedenfall ein Pluspunkt für euch. Freue mich von euch noch das ein oder andere zu sehen oder zu lesen.
Ich würd gern wissen inwiefern das Systema euer Konzept bereichert oder weshalb Ihr es integriert habt !?
Gruss
variable
28-02-2009, 18:33
Hi "variable",
Du schreibst,dass ihr im Training meditiert bzw., dass es ein Bestandteil des Systems ist. Könntest Du das bitte weiter ausführen?
Saitjen
MO
Hallo Saitjen,
die Zielsetzung war von Anfang an, eine, wie ich es nenne, ganzheitliche Trainingsform zu gestalten. Dabei ist das große Thema, Körper und Geist gleichermaßen zu trainieren. Vor diesem Hintergrund entstanden unsere fünf Säulen des vds-Trainingskonzepts:
Säule 1: Körperschulung
Säule 2: Selbstverteidigung
Säule 3: Philosophie
Säule 4: Innere Stärke
Säule 5: Innere Ruhe
Die Meditation zählt bei uns zu dem großen Bereich der "inneren Ruhe". Die Förderung von innerer Ruhe und Ausgeglichenheit bietet dem Menschen viele Vorteile. Ich möchte hier kurz auf die Vorteile für die Selbstverteidigung eingehen. Das Problem mit den meisten "modernen" Menschen ist, dass sie eigentlich permanent einen zu hohen Stresshormonpegel haben. Die WHO sieht Stress als das Gesundheitsrisiko Nr. 1 der Zukunft. Jede Konfliktsituation bedeutet Stress. Eine Person, die eh schon kurz vor der kritischen Marge steht (das ist die, wo das Großhirn "tschüss" und das Reptiliengehirn "hallo" sagt), ist mit jeder Konfliktsituation, egal wie gefährlich sie sich darstellt überfordert. Gerade bei dem wichtigen Thema "Deeskalation" ist es unerläßlich, dass man wenigstens einigermaßen "rational" bleibt.
Unsere Zielgruppe sind ganz normale Menschen, überwiegend SV-Laien. Die meisten von ihnen haben oben genanntes Problem (Stresshormone an der kritischen Marge - übrigens meistens ohne dass es ihnen "bewußt" ist).
Alles im vds baut sich in kleinen und, wie wir finden, logischen Schritten auf.
Dabei gehen wir vom "Einfachen" zum "Schwierigen".Der Einstieg in das Thema "innere Ruhe" beginnt über einfache Atemübungen, wie z. B. einfach das Üben der Bauchatmung (natürliche Ruheatmung des Menschen). Eine erste Steigerung sind dann Übungen zur Atemkontrolle. Über einfache Visualisierungsübungen beginnt dann langsam der Einstieg in die Meditation.
Zunächst mit einfachen Meditationen wie beispielweise Atemzählmeditationen, einfachen Mantrameditationen und Gegenstandsmeditationen.
Wichtig ist auch: Die fünf Säulen unseres Trainingskonzepts stehen nicht jede für sich allein, sondern sie sind alle miteinander verbunden. So unterstützt die Meditation z. b. auch die Säule "innere Stärke". Über die Meditation streben wir drei große Ziele an:
1. Das Denken klären (eine gewisse Klarheit im Kopf bekommen, auch bewußter im hier und jetzt sein).
2. Das Denken beobachten (sich über die eigenen Gedanken - mit ihrer aufbauenden oder zerstörenden Wirkung - klar werden, erkennen was der eigene Geist, meist selbstständig bzw. unbewußt, so alles treibt).
3. Das Denken zähmen (Herr über den eigenen Verstand werden, ihn bewußt lenken und steuern).
Große Ziele, die auch ihre Zeit brauchen, das ist uns schon klar - aber wie heißt es so schön: "Der Weg ist das Ziel"!
Ich hoffe die Info hilft Dir schon mal weiter, aber ansonsten frag gerne nochmal nach.
Gruss
Klaus
VDS | Startseite (http://www.vds-germany.de)
Vamacara
28-02-2009, 18:55
hmm... naja...
in welchen Punkten seit Ihr nun anders als die vielen SV-Systeme / Kampfsportarten / Kampfkünste, die es schon gibt?
Ich seh da irgendwie nix...
Willkommen im KKB. :)
Combat Base Hamburg
28-02-2009, 19:25
Hallo Klaus,
sehr herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort!
Es freut mich zu sehen, dass auch andere SV´ler den Wert der Meditation (auch für und in der SV) erkannt haben! Deine Auführungen sind nachvollziehbar, schlüssig und von mir unterschrieben!
Ich komme später nochmal darauf zurück. (Meine Freundin ruft...;))
Interessantes Thema, worüber wir beiden uns sicher nen ganzen Abend austauschen könnten...
Saitjen (chin. für "Auf Wiedersehen")
MO
variable
28-02-2009, 19:57
Ich würd gern wissen inwiefern das Systema euer Konzept bereichert oder weshalb Ihr es integriert habt !?
Gruss
Hallo Primo,
ich möchte erst mal etwas "grundlegender" anfangen (wie du weißt, hab ich mir ja schon mit meinen Äußerungen über Systema "die Finger verbrannt"),ich hoffe das ist o.k., ansonsten überspring einfach alles und geh zum letzten Absatz, dort versuche ich Deine Frage möglichst konkret zu beantworten.
Mein Laufbahn als Kampfkünstler / -sportler / SVler begann vor 29 Jahren. Mein Interesse galt von Angang an der Selbstverteidigung. Meine erste "Station" war das Judo. Zwei Jahre später wechselte ich zum Karate. Schon damals (als 15jähriger) dachte ich mir, eigentlich sollte ich beides trainieren (ringen und schlagen).
Dieser damalige Grundgedanke, nämlich dass viele Kampfkünste sich gegenseitig "befruchten" könnten hat sich in mir über die Jahre mehr und mehr
verfestigt. Mit dieser Einstellung hat man es in der Kampfkunstbranche, zumindest so wie ich sie kennengelernt habe, nicht gerade leicht!
Wenn man dem einen Kampfkunstverband angehörst, dann ist man bei dem anderen nicht erwünscht. Wenn man trotzdem bei dem anderen Kampfkunstverband einen Lehrgang mitmachen möchte, dann darf man sich dort nicht "outen" und im eigenen Verband darf man nicht darüber reden, dass man bei den anderen auf Fortbildung war.
Und jetzt kann man im obigen Text das Wort "Kampfkunstverband" mit dem Wort "Kampfkunst" oder "Trainer" austauschen und der Text bleibt immer noch weitestgehend gültig. Ja, ich weiß schon, ganz pauschalisieren darf man das auch nicht, aber die Situation stellte sich mir schon sehr oft so dar.
Trotz allem ist es mir gelungen, diese Philosophie des "offenen Geistes" und der möglichen "Verbindung" in das heutige vds zu tragen, wo es, so möchte ich mit etwas Stolz sagen, von allen vdslern getragen wird. Egal wer Du bist, egal was für ein System Du betreibst, solange Du Deinen Trainingspartnern mit Respekt und Toleranz begegnen kannst, bist bei uns willkommen u n d wir sind bereit Dir zuzuhören und von Dir zu lernen.
Aber jetzt zu Systema:
1. Mit der "Systema-Idee" (ich weiß schon, andere haben die auch) von Form und Zustand und dem verbindenden Element der Atmung konnten wir (das sind übrigens meine beiden Geschäftspartner Marcus, Peter und ich) uns sofort identifizieren. Wir haben praktisch alle uns bisher bekannten Atemübungen aus dem Systema beim vds integriert.
2. Also wir finden, Systemaschläge haben schon was. Ich habe bei Andreas Weitzel, den ich übrigens schon seit Anfang der 90er Jahre kenne, zahlreiche Privattrainings genommen. Dabei hat er mir ziemlich detailiert und sehr systematisch (im Sinne von didaktisch gut gegliedert) den grundlegenden Aufbau der Systema-Schlagschule gezeigt, welchen wir wiederum im vds integriert haben. Insbesondere die Art und Weise, wie im Systema mit harten Körpertreffern umgegangen wird, halten wir für sehr effektiv. Allerdings machen wir jetzt beim vds etwas völlig "unmögliches": Systemaschlagschule + klassisches Boxen / Kickboxen / Muay Thai. Hierbei nehmen wir uns vom Prinzip her das kleine Tierchen "Hummel" als Vorbild. Die Hummel dürfte nach allen Gesetzen der Aerodynamik eigentlich gar nicht fliegen können - aber sie tuts trotzdem.
3. Ich dachte immer ich wär "locker" und "weich", bis mir Andreas klar machte wie "verkrampft" und "steif" ich in Wirklichkeit bin. Wir konnten im Systema gute Trainingsformen finden, die helfen, den Körper auch im Kampf locker und entspannt zu halten. Wir trainieren diesbezügliche Prinzipien und Techniken aus dem Systema in unseren ganz normalen Sparrings (ja, ich weiß, andere haben auch solche Prinzipien und Techniken - wir haben sie eben aus dem Systema).
4. Etwas allgemeiner: Systema befasst sich ja auch mit sämtlichen Aspekten des Kampfes (waffenlos, bewaffnet, schlagen, treten, ringen, Bodenkampf, usw.). Wir können hier in allen Bereichen im Systema etwas finden, das unsere Trainingsmethode bereichert.
Ich lass das jetzt mal so stehen und hoffe es konnte Deine Frage beantworten.
Gruss
Klaus
VDS | Startseite (http://www.vds-germany.de)
variable
28-02-2009, 20:09
hmm... naja...
in welchen Punkten seit Ihr nun anders als die vielen SV-Systeme / Kampfsportarten / Kampfkünste, die es schon gibt?
Ich seh da irgendwie nix...
Willkommen im KKB. :)
Hallo Vamacara,
vom Prinzip her gibts von uns zu vielen anderen Kampfkünste / SV-Systemen keinen Unterschied. Wir haben ja selbst "komplette" Systeme wie Krav Maga, PFS oder Systema in unserem Background. Wozu das Rad neu erfinden.
Tja, Apfelkuchen werden vom Prinzip her auch alle gleich gebacken und doch schmecken sie zum Teil verdammt unterschiedlich. Es macht der spezielle Mix der Zutaten, den der gleiche Apfelkuchen für den einen zur Delikatesse werden lässt, während der andere kotzen könnte.
Gruss
Klaus
Vamacara
28-02-2009, 20:15
Tja, Apfelkuchen werden vom Prinzip her auch alle gleich gebacken und doch schmecken sie zum Teil verdammt unterschiedlich. Es macht der spezielle Mix der Zutaten, den der gleiche Apfelkuchen für den einen zur Delikatesse werden lässt, während der andere kotzen könnte.
Hi Klaus,
welche Zutaten unterscheiden Euch z.b. vom Krav Maga?
Und wieso habt Ihr nicht z.b. die Schlag- und Tritttechniken vom KM genommen, sondern Euch ergänzend noch beim Boxen und Kickboxen bedient?
Mich würde auch interessieren, welche Meditationsmethoden Ihr anwendet, wieviel Zeit diese bei 1,5 h Trainingszeit pro Einheit in Anspruch nehmen und welche Ansätze Ihr habt, um regelmäßige Meditationssitzungen auch bei den Trainieren zu gewährleisten, die z.b. nur einmal die Woche oder sporadisch vorbeischauen?
Ich habe leider auch auf die HP keine Referenzen gefunden. Gerade im Meditationsbereich wird ja sehr viel Unsinn getrieben.
VIele Grüße
Lars
@ Variable
Danke Dir für Deine ausführliche Antwort !
Gruss
Vamacara
01-03-2009, 13:36
*hochschieb*
Wär ja schade, wenn der Thread untergeht.
Variable, Danke schonmal im Voraus für Deine Antwort :)
variable
01-03-2009, 16:06
Hi Klaus,
welche Zutaten unterscheiden Euch z.b. vom Krav Maga?
Und wieso habt Ihr nicht z.b. die Schlag- und Tritttechniken vom KM genommen, sondern Euch ergänzend noch beim Boxen und Kickboxen bedient?
Mich würde auch interessieren, welche Meditationsmethoden Ihr anwendet, wieviel Zeit diese bei 1,5 h Trainingszeit pro Einheit in Anspruch nehmen und welche Ansätze Ihr habt, um regelmäßige Meditationssitzungen auch bei den Trainieren zu gewährleisten, die z.b. nur einmal die Woche oder sporadisch vorbeischauen?
Ich habe leider auch auf die HP keine Referenzen gefunden. Gerade im Meditationsbereich wird ja sehr viel Unsinn getrieben.
VIele Grüße
Lars
Hi Lars,
als erstes herzlichen Dank für Deinen "hochschieb" - nette Geste!
Ich versuche Deine Fragen möglichst kurz zu beantworten, was allerdings nicht ganz einfach wird. Also auf geht´s:
O.K. um vielleicht noch kurz bei der Metapher mit dem Apfelkuchen zu bleiben, so verwenden wir (wie ich glaube) nicht unbedingt andere Zutaten, wir mixen die gleichen Zutaten nur etwas anders. Das hat nichts mit objektiv besser oder schlechter zu tun, sonderen eher mit einem subjektiven Geschmack, der ja bekanntlich einfach verschieden ist.
Zwei konkrete Beispiele: 1. Ich habe hauptsächlich das Krav Maga Maor kennengelernt. Dort wurde relativ wenig Sparring gemacht, bei uns wird aber relativ viel Sparring gemacht. Von allen vds-Trainings in einem Jahr, finden in mindestens 70% der Trainings Sparrings in verschiedenen Ausführungen statt, und wenn es manchmal auch nur drei Runden sind.
2. Im Krav Maga Maor, zumindest bis zu meinem Level (Advanced), wurden zwar Verteidigungen gegen Angriffe mit einer Hiebwaffe (Stock, oder ähnliches) trainiert, aber nie das aktive Kämpfen mit einem Stock. Angeblich gibt es das aber dort auch. Wir trainieren das Kämpfen mit dem (kurzen) Stock - entsprechend der philipinischen Kampfkünste - von Anfang an.
Zu den Schlagtechniken:
Du kennst sicher das berühmte Zitat von Bruce Lee:
"Bevor ich mich mit der Kampfkunst befaßte, war für mich ein Schlag nur ein Schlag und ein Tritt nur ein Tritt. Nachdem ich die Kampfkunst erlernt hatte, war für mich ein Schlag nicht mehr nur ein Schlag und ein Tritt nicht mehr nur ein Tritt. Jetzt, da ich die Kampfkunst verstehe, ist für mich wieder ein Schlag nur ein Schlag und ein Tritt nur ein Tritt."
Eigentlich gibt es bei uns nicht "den" Schlag oder "den" Tritt, es gibt das Prinzip "Schlagen" und das Prinzip "Treten" (natürlich auch das Prinzip "ringen", usw.). Ausbildungsziel ist ein "formloses", den Anforderungen (Situation, Gegner, usw.) angepasstes Schlagen und Treten. Das hört sich vielleicht nach "hoher" Kunst an, ist aber weit "bodenständiger" als man so auf anhieb denkt. Ich lass das jetzt mal so stehen, kann aber bei Bedarf die Sache gerne auch genauer ausführen.
Zur Meditation:
Zunächst: Nur bei vds-Anfängerkursen (die dauern ca. ein halbes Jahr, dann rückt die Anfänger-Gruppe zu einer fortgeschrittenen Gruppe auf) dauert die einzelne Trainingseinheit 90 Minuten, bei allen fortgeschrittenen Kursen dauern einzelne Trainingseinheiten 120 Minuten. Wenn man etwas Körperschulung und Mental-Training einbauen möchte, dann braucht man schon die zwei Stunden.
Wir verwenden relativ "pragmatische" Meditationsformen wir beispielsweise einfache Mantrameditationen (mehr in Anlehnung an den Hinduismus), einfache Sitzmeditationen (mehr in Anlehnung an die Za-Zen-Praxis) sowie einfache Bewegungsmeditationen (mehr in Anlehnung an den Taoismus).
Aber auch hier ist es wie beim Schlagen und Treten. Wir haben nicht "die" Mentaltechnik, sondern das Prinzip des geistigen Trainings, das mehr umfasst, als "nur" die Meditation.
Zu "wieviel Zeit Meditation" & "unregelmäßig Trainierende":
Es gibt bei uns kein festes Zeitkontingent für Meditation. Wenn unser Ausbildungsziel die "hohe Kunst der Meditation" wäre, dann müsste natürlich regelmäßig mit einem gewissen Zeitaufwand meditiert werden. Unser Ausbildungsziel ist die Entwicklung unseres Geistes. Wir haben nicht das Ausbildungsziel "Boxen", wir haben das Ausbildungsziel "Schlagen".
Natürlich kämpfen auch die Menschen im schönen Allgäu (hier sind wir ansässig) mit ihrem inneren Schweinehund und mit vollen Terminplänen. Was soll ich dazu sagen? Da haben wir auch (noch:D) kein Patentrezept. Wenn ich in zwei Wochen einmal zum Joggen gehe, kann ich dann Kondition aufbauen? Wenn ich in zwei Wochen einmal ins Fitness-Studio gehe, kann ich dann Kraft aufbauen? Bei allem Idealismus - man kann einfach nicht allen helfen!
Zu "Referenzen":
Ja, da hast Du zu 100% recht! Es tümmeln sich heute wirklich viele "Scharlatane" (und nicht nur im Meditationsbereich) in unserer Gesellschaft. Du hast auch recht, die Referenzen fehlen noch auf unserer Seite, das müssen wir unbedingt noch korrigieren. Ich persönlich kam zur Meditation über zwei berufliche Fortbildungen (wann geanu das war, weiß ich jetzt nicht mehr auswendig, da muss ich mal die Urkunden heraussuchen, aber es ist schon einige Jahre her). Ich belegte damals einen Fortbildungskurs in "Progressiver Muskelentspannung nach Jacobsen" und einen anderen Kurs in "Medizinischem Aufbautraining / med. Trainingstherapie", beide (soweit ich mich erinnere) vom Verband Physikalische Therapie ausgerichtet. Bei beiden Kursen bekamen wir auch eine Einführung in die Meditation. Ich belegte dann bei den Referenten (Dipl. Psychologen) Folgekurse in Meditation. Darüber hinaus befasste ich mich aber auch die ganzen Jahre autodidaktisch mit diesem Thema.
Ich lass auch das mal so stehen, aber ein ehrliches Danke für Dein Interesse!
Gruss
Klaus
VDS | Startseite (http://www.vds-germany.de)
manfred-m.
02-03-2009, 21:15
@variable
Ersteinmal Herzlich willkommen im KKB!
Ich finde das echt gut was du hier schreibst! Ich dachte erst das ist wieder so ein WT abklatsch als ich darauf gestoßen bin aber ich kam zu der erkenntniss das ich mich Irre. Tut mir leid wegen meinem inneren Vorurteilen:o
Wenn ich mich nicht am EP, PFS und JKD orientieren würde, wäre ich bestimmt auf euch zurück gekommen! Also nochmal offiziel erstmal ein dickes Lob an dieser Stelle! Ich finde eure Idee und die Umsetzung gut, vom Trainijng kann ich Logischerweise nichts sagen.
Macht aber auf jedenfall weiter so.
Viele grüße und viel Erfolg
Manni
variable
02-03-2009, 22:30
@Manni
Danke für Deine Nachricht! :)
Gruss
Klaus
Hallo zusammen,
ich trainiere VDS seit ca. 3 1/2 Jahren und habe davor nichts in der Richtung Kampfkunst oder Selbsverteidigung gemacht.
Ich habe quasi völlig vorurteilslos aber natürlich auch ohne Vergleichsmöglichkeiten angefangen. Den Ausführungen von Klaus kann ich eigentlich nur beipflichten und bestätigen das das WIRKLICH so ist wie er schreibt.
Wie schon öfters erwähnt macht das ganze Konzept wirklich Sinn und ist auch verständlich (für mich zumindest). Mir macht das Training wirklich Spass und ich merke, wie ich mich (für mich) positiv verändert habe, körperlich und geistig.
Wie gesagt, ich habe keinen direkten Vergleich, aber ich denke, das die Lern- bzw. Lehrmethode ziemlich einzigartig sein dürfte.
Grüße Holger
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