Vollständige Version anzeigen : ärgerliche Augenreflexe
Hallo zusammen,
hab zwar die SuFu durchgrast, da ich mir eigentlich dachte dass auch andere das Problem vielleicht haben- aber leider konnte ich nicht wirklich was finden.
Folgendes: Bei Faustangriffen auf den Kopf hab ich die blöde Reflexbewegung, dass ich irgendwie die Augen nicht aufhalten kann- also ich kneife sie nicht krampfhaft zu, sondern eher dieses blöde Blinzeln. kennt ja jeder aus anderen Situationen denke ich. Hab das mal bei Sparringpartnern beobachtet, die haben das eindeutig NICHT. Oder zumindest nicht so stark wie ich. Tipps dazu konnte mir leider keiner geben...
Meine Frage also- wer hat(te) das gleiche Problem und hat es vielleicht in den Griff bekommen? Kann man diesen Reflex desensibilisieren?Muss man sich einfach dran gewöhnen? Betreibe den Sport(KB/MT) nun ca. ein halbes Jahr- zu wenig dafür?
Bei schnellen Kombinationen des Trainingspartners ist es echt blöd, weil ich so die Bewegungen nicht ganz nachvollziehen kann und dem zu Folge schlecht parieren kann.
Ich freue mich über konstruktive Beiträge :-)
Ein paar Tröpfchen Sekundenkleber
Tyler.Durden
16-02-2009, 22:23
:Doder schöne spitze zahnstocher.
ach einfach üben, üben, üben. der reflex ansich wird nicht verschwinden und das ist auch gut so. bloß zur richtigen zeit sollte der kommen.
blackbox
16-02-2009, 22:27
Hab vor ein paar Jahren eine ähnliche Frage gestellt. Da hat mir der User Baphomet diesen Text hier aus einem englischen Lehrbuch übersetzt. Fande das ganz hilfreich: Ansonsten üben üben üben. Irgendwann wird es immer besser...
Wie man sich Zucken, Blinzeln oder Abwenden abgewöhnt
Viele Muay Thai Schüler haben bei ihren ersten Kämpfen das Problem, dass sie sich fürchten und sich nicht ganz dessen sicher sind, was sie tun. Wenn ein Schlag oder Kick auf sie zukommt, reagieren sie – sie zucken zusammen, verdecken den Kopf, blinzeln und wenden sich manchmal sogar ab. Man kann es fast schon hören, wie sich sich denken „Oh nein, das wird wehtun!“
Im freien Kampf fühlt sich anfangs niemand richtig wohl. Diese Reaktion ist natürlich – die Folge des instinktiven Bestrebens, sich selbst zu beschützen.
Dadurch entstehen für den Schüler jedoch Nachteile weil diese Art der Reaktion dem Gegner Angriffsmöglichkeiten bietet. In einem Wettkampf mag der Schüler einen Punkt verlieren, aber auf der Straße kann ihn das in ernste Schwierigkeiten bringen.
Wenn man blinzelt, verliert man für einen Moment den Gegner aus den Augen. Wenn man zusammenzuckt, verliert man ebenfalls die Orientierung über sein Blickfeld, und wenn man sich abwendet, bietet man dem Gegner ein offenes Angriffsfeld.
Was kann man also tun? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die sich folgendermaßen unterteilen lassen: man kann seine Reflexe trainieren, die Einstellung überarbeiten und lernen, das Blickfeld verbessern.
Reflexe trainieren
Zunächst sollte man schrittweise lernen, wie man mitAngriffen umgeht – dadurch wird Furcht vermindert und man kann lernen, die natürlichen Instinkte, wegzulaufen, zusammenzuzucken, zu blinzeln oder sich abzuwenden, in den Griff zu bekommen.
Um das zu erreichen gibt es verschiedenste Übungen, sie helfen die natürliche Furcht in sicherer Umgebung zu bekämpfen.
Eine der besten Übungen besteht darin, mit einem Schlagpolster (meistens mit einem Griff) Angriffe zu simulieren – gerade Schläge und Haken zu Kopf und Körper und verschiedenste Kicks. Man muss versuchen, in guter Kampfstellung zu bleiben, Hände zur Deckung, und sich zu bewegen – ausweichen, vor Haken abducken und den Kopf zu einem Angriff hinbewegen während man mit der Hand oder dem Unterarm blockt. Schritt für Schritt wird man sich schließlich daran gewöhnen, attackiert zu werden, das Tempo kann dann gesteigert werden. Die Geschwindigkeit der Angriffe sollte immer so sein, dass man sich ein bisschen bedrängt und nicht mehr sicher fühlt, das zwingt zur Verbesserung.
Später kann man zu richtigen Schlägen und Kicks übergehen – zunächst langsam und schließlich schneller und stärker. Ist man am Anfang noch defensiv, so wird man mit der Zeit lernen auch in die Offensive überzugehen. Man sollte jedoch immer darauf achten, Schutzausrüstung zu tragen sobald man in schnelleres Tempo übergeht.
Bei Fortgeschritteneren kann man diese Übung auch mit zunächst leichtem Kontakt durchführen, später auch zu härteren Angriffen übergehen. So wird man lernen, wie man Treffer einsteckt, Haltung bewahrt und die Auswirkungen in den Griff bekommt, auch dadurch wird der Faktor Angst reduziert, indem man lernt mit möglichen Schmerzen zurechtzukommen. Harte Schläge zum Kopf sollten jedoch vermieden werden, sie können gefährlich sein.
Wie man mental zur Offensive bereit wird
Viele Anfänger konzentrieren sich zunächst darauf, sich zu verteidigen und nicht hart getroffen zu werden. Mental sind sie defensiv und körperlich sind sie gehemmt. Sie warten darauf getroffen und verletzt zu werden, wenn man sich ihnen nähert gehen sie in Erwartungshaltung über.
Hier muss man versuchen, die eigene Denkensweise zu überarbeiten und von der Defensive zur Offensive überzugehen. Man muss sich mental auf den Angriff konzentrieren und davon wegkommen, einfach nur zu vermeiden, getroffen zu werden. Dadurch wird man nach neuen Angriffsmöglichkeiten suchen und sich sagen: „Gut, hier kommt ein Angriff auf den ich antworten kann.“ Weil sich dann die Aufmerksamkeit auf etwas anderes konzentriert, wird automatisch die Angst reduziert.
Wie man das Blickfeld verbessert
Eine weitere Methode, zucken, blinzeln oder abwenden zu vermeiden, ist es zu lernen, seine Augen bewusst einzusetzen.
Um blinzeln zu vermeiden, kann man die Muskeln des Augenlides kontrollieren. Viele versuchen fälschlicherweise, die Augenlider offen zu halten und nicht zu blinzeln, das funktioniert aber nicht weil das Blinzeln mit jenem Muskel durchgeführt wird, der das Auge schließt, und nicht öffnet. Um Blinzeln also zu vermeiden ist es besser, die Augen nur halb geöffnet zu halten und so bewusste Kontrolle über die Muskeln im Augenlid zu erlangen. Man kann mit einem Trainingspartner Angriffe von allen Seiten zum Kopf üben in einer Distanz wo es gerade nicht mehr zu Kontakt kommt, hier muss bewusst auf die Reaktion der Augen geachtet werden. Die Augenlider müssen nur ein bisschen geschlossen sein, so dass man noch alles im Blickfeld hat, ohne sich auf etwas bestimmtes zu konzentrieren.
Eine Methode, zusammenzucken in den Griff zu bekommen, ist die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, vom Gegner überrascht zu werden. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Ich sage meinen Schülern, die gerade erst mit dem freien Kampf beginnen, dem Gegner in die Augen zu sehen und gleichzeitig den ganzen Körper im Blickfeld zu behalten – zumindest am Anfang.
Die Augen des Gegners verraten seinen nächsten Angriff. Man muss also üben, Signale in den Augen des Gegners zu erkennen, das kann ungemein aufschlussreich sein.
Bei einem Angriff im freien Kampf kann man durch diese Methode auch das Risiko von zweiten oder dritten Folgeangriffen reduzieren. Man darf sich nicht auf den Angriff selbst konzentrieren, denn wenn man ihn ansieht wird das Blickfeld reduziert und die Bereitschaft für folgende Angriffe behindert. Statt dessen sollte man bei jedem Angriff bereits schauen, was als nächstes kommt. Das gibt einem mehr Zeit zu reagieren weil man Angriffe dann schon registriert wenn sie gestartet und nicht erst wenn sie bereits durchgeführt werden. Dadurch kann man Reaktionszeit gewinnen.
hey blackbox- vielen Dank dafür. Umfangreicher kann eine Antwort wohl kaum sein :-)
blackbox
16-02-2009, 22:55
Kein Problem. Hab es nur schnell kopiert und eingefügt. Baphomet hat es damals für mich komplett übersetzt und abgeschrieben, weil ich eine Englisch-Graupe bin;)Weiterhin viel Erfolg...
von mir auch noch mal vielen dank an baphomet und blackbox. habe dieses problem auch teilweise.
mfg
tatlesina
19-02-2009, 14:31
Üben üben üben....
kommt mit der zeit
ich denke mal jeder hat das am anfang
Hi,
weiß nicht mehr, wer es war, aber habe mal von einem KKB Mitglied gelesen, dass er sich in die Badewanne setzt, so auf die Wasseroberfläche patscht und dabei versucht, nicht zu blinzlen....:rolleyes:
Grüße
Ich habe diese Problem meistens nur dann, wenn ich schon sehr erschöpft bin und mein Körper kein bock mehr hat :D den Tipp mit dem Wasser werd ich ausporbiern.
holy_hell
19-02-2009, 16:47
ich hab das problem auch.
betreibe auch seit etwas als einem jahr KB
@blackbox: danke für den auszug!!!
chillakilla
19-02-2009, 16:50
Ich hab das eigentlich nur, wenn ich Dresche beziehe oder einen Schlag überhaupt nicht kommen sehe und davon überrascht bin. In solchen Situationen werdet ihr das wahrscheinlich auch nicht abgestellt bekommen.
Neopratze
19-02-2009, 16:51
Hab vor ein paar Jahren eine ähnliche Frage gestellt. Da hat mir der User Baphomet diesen Text hier aus einem englischen Lehrbuch übersetzt. Fande das ganz hilfreich: Ansonsten üben üben üben. Irgendwann wird es immer besser...
Guter Beitrag :thx:
Happybanshee
20-02-2009, 14:44
hab das gestern unter anderem mit meinem trainer geübt, weil ich auch immer die augen zu machen, wenn ich "was kommen sehe". wir haben pratzentraining gemacht und zwischendruch hat er mir auf die deckung (wenn ich schnell genug war ;)) geschlagen und ich musste dabei explizit darauf achten ihn weiter anzusehen. hat auch gut funktioniert.
nanatsuya
21-02-2009, 13:19
wir haben pratzentraining gemacht und zwischendruch hat er mir auf die deckung (wenn ich schnell genug war ;)) geschlagen und ich musste dabei explizit darauf achten ihn weiter anzusehen. hat auch gut funktioniert.
:halbyeaha
Die Methode benutzt mein Trainer auch immer.
Finde ich auch sehr effektiv...auch wenns nerven kann ne blöde Pratze an den Kopf zu kriegen :D
Happybanshee
22-02-2009, 14:09
:halbyeaha
Die Methode benutzt mein Trainer auch immer.
Finde ich auch sehr effektiv...auch wenns nerven kann ne blöde Pratze an den Kopf zu kriegen :D
jep, vorallem wenn man gepennt hat und das ding so durch's gesicht wischt^^
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