Link zu einer Umfrage

[Björn2004]

Hallo Leute,

im Grappling Forum findet gerade eine Umfrage zum Thema behinderte Sportler auf Grappling Wettkämpfen stat, schaut mal rein!

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f88/behinderte-menschen-beim-grappling-90404/

Gruß

Björn

[Sven K.]

Ähhmmmm ? Was soll das ? :mad:

[Björn2004]

Hi Sven,

ich hoffe so ist es verständlicher!

Gruß

Björn

[Kraken]

eben, find's ziemlich unsinnig... wer starten kann und will, der soll!

[markus87]

eben, find's ziemlich unsinnig... wer starten kann und will, der soll!

+++

Spiele gerade mit dem Gedanken eine Umfrage zu starten "Teilnahme intoleranter Sportler beim KKB?

Warum sollen geistig/körperlich behinderte Menschen nicht bei Wettkämpfen mitmachen dürfen (wenn ihr Arzt bestätigt dass für sie keine "Gefahr" besteht)?

[Aikempo]

Warum sollen geistig/körperlich behinderte Menschen nicht bei Wettkämpfen mitmachen dürfen (wenn ihr Arzt bestätigt dass für sie keine "Gefahr" besteht)?

Weil Ärzte beim Thema "Kampfsport" sofort rot sehen. Kaum ein Arzt wird einem behinderten Teilnehmer ein Unbedenklichkeits-Attest ausstellen. Beispiel mein eigener Kurs: Ich habe einen Trainer-C für Rehasport, mein Kempo-Kurs ist sogar eine von den Versicherern anerkannte Rehasportmaßnahme (entsprechende Prüfungen muss ich dafür regelmäßig ablegen). Die Teilnehmer/innen zeigen beeindruckende Leistungen und gesundheitliche Erfolge durch den Sport. Trotzdem haben einige Ignoranten in weissen Kitteln schon einem halben Dutzend Schüler/innen von mir regelrecht untersagt, weiterhin den Kurs zu besuchen. Vier davon sind tatsächlich dem Training fern geblieben - obwohl sie mir zuvor von einer gestiegenen Lebensqualität und besserem Körpergefühl durch das Training berichteten. Also wenn du die Umfrage zur Intoleranz machst, dann frag zuerst die Ärzte, dann die KKB-ler.

Grüße,
Dirk

[kanou65]

Ich muss leider den schweren Stand, den Bokuto in Hinblick auf Ärzte und Kassen beschreibt, bestätigen.
"Kampfsport" ist hier in Schleswig-Holstein ausdrücklich vom REHA-Sport ausgeschlossen.:(

Wir sollten uns dadurch aber nicht entmutigen lassen, sondern unsere Aufklärungsarbeit weiter verstärken-es lohnt sich nämlich.
Gut Ding braucht Weile.:)

[Helmut Gensler]

nenn es halt nicht Kampfsport.... beim Fußball (anerkannt, aber nicht als REHA) verletzen sich viel mehr Leute.
Vorurteile bei verschiedenen Behörden/ Stellen/ ... /"wichtigst Seienenden" sind bekannt. Vor allem sollte man wissen, dass eine offizielle Anerkennung auch die Möglichkeit offen lässt, dann aus einem immer kleiner werdenen Topf Gelder zu beantragen. Und da passen die entsprechenen pressure-groups sehr schnell auf, wer ihnen da ins Revier kommt. Und diese Neulinge werden natürlich abgewürgt.
Ich habe es vor vielen Jahren in einem VSV erlebt. Die 12 Sitzfußballer haben sich die dreifache Geldmenge jährlich für Fahrten etc. genehmigt, wie alle 260 Kinder der Kindergruppe zusammen. So viel zu Gleichheit.

[Aikempo]

..."Kampfsport" ist hier in Schleswig-Holstein ausdrücklich vom REHA-Sport ausgeschlossen...

Ähemmm ... bei uns auch. Ich lass immer "Bewegungsspiele in Gruppen" von den Ärzten verordnen. Mein Sportangebot ist offiziell lizensiertes Rehasport-Angebot "Stütz- und Bewegungsapparat". Übrigens: KampfsportELEMENTE sind sind ausdrücklich erlaubt!!! Ich packe mein geliebtes Yoga und ein paar moderne, spielerische Sportübungen dazu und schwubbs (ogottogott, hab ich wirklich "schwubbs" geschrieben?) ist alles in Sack und Tüten.

Liebe Grüße nach Flens,
Dirk

[kanou65]

Und da passen die entsprechenen pressure-groups sehr schnell auf, wer ihnen da ins Revier kommt. Und diese Neulinge werden natürlich abgewürgt.


Diese Erfahrung mußten wir leider auch schon machen.:(
Oft handelt es ich dabei um Einrichtungen oder Schulen für behinderte Menschen mit eigenem Unterbau, wie z.B. hauptberufliche Sportlehrer.
Kooperationsangebote wurden abgelehnt-man befürchtete wohl eine Konkurrenzsituation.

[kanou65]

Ähemmm ... bei uns auch. Ich lass immer "Bewegungsspiele in Gruppen" von den Ärzten verordnen. Mein Sportangebot ist offiziell lizensiertes Rehasport-Angebot "Stütz- und Bewegungsapparat". Übrigens: KampfsportELEMENTE sind sind ausdrücklich erlaubt!!! Ich packe mein geliebtes Yoga und ein paar moderne, spielerische Sportübungen dazu und schwubbs (ogottogott, hab ich wirklich "schwubbs" geschrieben?) ist alles in Sack und Tüten.

Liebe Grüße nach Flens,
Dirk

"Not macht erfinderisch" und "schwubbs" bekommt man für seine eigentliche Arbeit erstmal eine Basis. Völlig in Ordnung.
Parallel dazu sollten wir die Auge offenhalten für andere Möglichkeiten der Unterstützung - jenseits der Krankenkassen.
Dazu müßte man sich evtl. von der Beschreibung des Angebots "Bewegungsspiele" lösen. (?)

Die zündende Idee fehlt mir leider noch,aber es könnte in Richtung Inklusion gehen statt in "Gesundsheitsförderung".

Also mehr die soziale als die gesundheitliche Komponente...was meint Ihr?

Grüße zurück nach Potskaff
Ralf

[Sven K.]

"Not macht erfinderisch" und "schwubbs" bekommt man für seine eigentliche Arbeit erstmal eine Basis. Völlig in Ordnung.
Parallel dazu sollten wir die Auge offenhalten für andere Möglichkeiten der Unterstützung - jenseits der Krankenkassen.
Dazu müßte man sich evtl. von der Beschreibung des Angebots "Bewegungsspiele" lösen. (?)

Die zündende Idee fehlt mir leider noch,aber es könnte in Richtung Inklusion gehen statt in "Gesundsheitsförderung".

Also mehr die soziale als die gesundheitliche Komponente...was meint Ihr?

Grüße zurück nach Potskaff
Ralf

Integrativer Kampftanz. :D

[Helmut Gensler]

Leider wollen diese Leute auch in ihrem Sprachschatz bleiben. Also irgendwas japanisches oder Kampf tunlichst vermeiden... ;-)) Na und, schaffen wir doch glatt!
adäquate Teilnahme , soziale Kompetenz, Ich-Bewußtsein, Selbstbestimmung sind da voll im Trend. Zur Not geht auch Selbstbehauptung und explizite Bezug auf das AGG ganz gut.

[kanou65]

Integrativer Kampftanz. :D

:D
Jo, Sven -der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. schwubbs
Aber wäre es nicht wunderbar,wenn wir unsere KK/KS auch als das anbieten dürften,was es ist?
Den Beweis zu erbringen,dass die KK sehr wohl der Gesundheitsförderung dient?
Insbesondere bei der Inklusion von Menschen mit Behinderungen können wir doch schon auf beachtliche Leistungen zurückblicken-seien es nun die Bundeslehrgänge des Netzwerkes, die bereits veröffentlichten Bücher oder die wertvolle Arbeit von Helmut und seinem Team im Süden.
Da ist mehr drin!:)

Irgendwann muss ja mal entschieden worden sein, dass sich KK/KS nicht für den REHA-Sport eignet. Hat jemand Infos dazu? Wie kam es zu dieser Entscheidung und wann? Lohnt sich ein neuer "Aufnahmeantrag" mit einem "modifizierten Konzept"?
(aber bitte k e i n "Kampftanz":rolleyes:)

Vor allem bitte ich Euch nochmals um Eure Einschätzung,ob sich dieser Weg überhaupt lohnt oder ob wir unsere Energie lieber in eine andere Richtung lenken sollten?

[Sven K.]

:D
Jo, Sven -der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. schwubbs
Aber wäre es nicht wunderbar,wenn wir unsere KK/KS auch als das anbieten dürften,was es ist?
Den Beweis zu erbringen,dass die KK sehr wohl der Gesundheitsförderung dient?
Insbesondere bei der Inklusion von Menschen mit Behinderungen können wir doch schon auf beachtliche Leistungen zurückblicken-seien es nun die Bundeslehrgänge des Netzwerkes, die bereits veröffentlichten Bücher oder die wertvolle Arbeit von Helmut und seinem Team im Süden.
Da ist mehr drin!:)

Irgendwann muss ja mal entschieden worden sein, dass sich KK/KS nicht für den REHA-Sport eignet. Hat jemand Infos dazu? Wie kam es zu dieser Entscheidung und wann? Lohnt sich ein neuer "Aufnahmeantrag" mit einem "modifizierten Konzept"?
(aber bitte k e i n "Kampftanz":rolleyes:)

Vor allem bitte ich Euch nochmals um Eure Einschätzung,ob sich dieser Weg überhaupt lohnt oder ob wir unsere Energie lieber in eine andere Richtung lenken sollten?

Das kann man dir schwer beantworten ! Was ist "sich lohnen" ?
Wenn man (du) die Muße hat, sich dafür einzusetzen und über Jahre daran zu
arbeiten, gegen (behördliche) Windmühlen und sich den ignoranten Vorurteilen
der Unwissenden entgegen zu stellen, dann lohnt es sich.
Wenn man den persönlichen, mentalen, zeitlichen und teils auch materiellen
Aufwand beachtet, dann eher nicht. :rolleyes:
Ich kann schlecht einschätzen ob sowas irgendwann mal zu Erfolg werden
kann. Ich bewundere auf jeden Fall das Engagement. :respekt: :yeaha:

[Aikempo]

Auf der Webseite der Barmer(!) las ich eben den Satz: "Von der Weltgesundheitsorganisation erhielt Karate das Prädikat gesundheitsfördernde Sportart." Nach kurzem gooooglen fand ich heraus, dass das bereits vor sechs Jahren geschah. Irgendwie ist diese Erkenntnis in Deutschland aber wohl noch (immer) nicht angekommen. Und wie die Flensburger sicher wissen, ist Judo schon seit 21 Jahren paralympisch - also expilzit für Menschen mit Behinderung mehr als geeignet. Ich denke, man sollte - wie auch immer - den Weg der Flensburger aufgreifen und unterstützen, so dass die KK/KS aus dem Bähbäh-Vorurteil herauskommen.

Grüße
Dirk

[Sven K.]

Auf der Webseite der Barmer(!) las ich eben den Satz: "Von der Weltgesundheitsorganisation erhielt Karate das Prädikat gesundheitsfördernde Sportart." Nach kurzem gooooglen fand ich heraus, dass das bereits vor sechs Jahren geschah. Irgendwie ist diese Erkenntnis in Deutschland aber wohl noch (immer) nicht angekommen. Und wie die Flensburger sicher wissen, ist Judo schon seit 21 Jahren paralympisch - also expilzit für Menschen mit Behinderung mehr als geeignet. Ich denke, man sollte - wie auch immer - den Weg der Flensburger aufgreifen und unterstützen, so dass die KK/KS aus dem Bähbäh-Vorurteil herauskommen.

Grüße
Dirk

Vor allem die diese Punkte immer wieder auffassen und publik machen. ;)

[Helmut Gensler]

Das "Problem" sind die Gelder, die fließen könnten. Jeder kann machen was er will, egal mit wem. Das ist aber Privatsache. KK ist so was. Da gibt es keine Zuschüsse von Krankenkasse etc. Vielleicht kann man über ein Gewaltvermeidungsprojekt was ebkommen, Seminare mit Mädels haben da gute Chancen.
Im Behindertenbereich haben die REHA-Leute absolute Stimmgewalt, das schlägt brutal in den Ausbildungsinhalten durch.Wenn wir da Gelder holen wollen, müssen wir denen die Richtung Selbstbild - Selbstvertauen - Selbstbestimmung als Lebensgrundlage "verkaufen" = argumentativ davon überzeugen.
Eine Anerkannung haben wir im Kae-In-Sog-in schon von Landesverbänden, aber das mit dem Geldfluss ist noch ein großes Problem.

[Sven K.]

Eventuell sollt man darauf verweisen, wie viele Leute mit (den verschiedensten)
Handicap eine KK betreiben. Weiterhin auf die soziale Komponente und den
Erhalt (und Wiederherstellung !?) der körperlichen Fitness. Sowie auf die
sportliche Erfolge, einiger Aktiver (Paralympics, Ringen,MMA,SW).

Ich denke hier steht Unwissen an erster Stelle.

Die Leute können sich halt nicht vorstellen, das man mit Handicap "sowas"
machen kann.

[Helmut Gensler]

Das Unwissen von "Verantwortlichen in Verbänden" ist eher das Beharren auf dem status quo und das Verteilen von Funktionen / Macht / ....auch Geld.
Vor Ort sollte es kaum ein Problem geben, wenn jemand an einem Sport teilnehmen will, solange es irgendwo in der Nähe ein Angebot gibt. Das ist z.B. für die jugendlichen Rollifahrer ein größes Problem in Oberfranken. Sie sind als Kinder in der "integrativen bayerischen Beschulung" oft vom Sportunterricht befreit und dadurch fehlen ihnen viele kompetenzen und die sinnvolle Hinführung.
Natürlich verstehe ich gewisse Vorbehalte von Trainern, die eher die Probleme im Gruppentraining sehen. Ein Lamentieren und kompromissloses Fordern von "Integration" ist Schwachsinn. Nur wenn alle freiwillig an einem Strang in die gleiche Richtung ziehen, dann klappt es.