Selbstverteidigung mit 57 Messerstichen [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Selbstverteidigung mit 57 Messerstichen



Franz
26-02-2009, 09:10
Selbstverteidigung mit insgesamt 57 Messerstichen? (http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=975019&kat=64&man=4)

Aikman
26-02-2009, 09:19
Unglaublich. Das ist ja voll rassistisch.

the5ilence
26-02-2009, 12:05
Damit is der Stammtisch wohl eröffnet... Bei nem Geschworenen-Gericht braucht man sich auch nicht wundern, dass zum teil Urteile wie im KKB rauskommen -ich bin eh dafür, dass sämtliche Notwehr-Fälle ab jetzt hier bei uns im Forum in freier Diskussion entschieden werden :D

Zu dem Fall: Ne Menge spekulationen und zweifelhafte aussagen dabei. Falls der Angeklagte seine Opfer allerdings wirklich erst gefesselt und dann abgestochen haben sollte, gibts nichts zu diskutieren, dann wars einfach Mord -egal ob dem eine Notwehr vorraus ging.

micha lange
26-02-2009, 12:07
«57 Messerstiche lassen sich nicht mit Notwehr rechtfertigen» fakt.

sbenji
26-02-2009, 12:15
«57 Messerstiche lassen sich nicht mit Notwehr rechtfertigen» fakt.
Notwerexzess?
Panik?
Die Anzahl sagt nichts

Was mir aufstößt ist das Fesseln und dann weiterstechen.
Das ist Mord.

micha lange
26-02-2009, 12:26
in panik hätte ich auch zugestochen aber dann nicht 57 mal. ich hätte spätestens nach 5-6 stichen gedacht,,scheiße, was hast du grad gemacht??"
ich denk das es schon eine ziemlich übertriebene reaktion ist. man sollte den unterschied zwischen notwehr und gezieltem mord kennen. ich finde eindeutig mord, spätestens nach der fessel aktion.

enraged_Clown
26-02-2009, 12:36
in panik hätte ich auch zugestochen aber dann nicht 57 mal. ich hätte spätestens nach 5-6 stichen gedacht,,scheiße, was hast du grad gemacht??"

warst du schonmal in panik? hattest du mal richtig todesangst? da ist nicht viel mit nachdenken und es kann dauern bis man sich wieder fängt.

micha lange
26-02-2009, 12:40
bis jetzt nur beim tauchen als die luft alle war...ja stimmt, man rastet irgendwo schon aus aber es war jetz nicht so das ich mich nicht gefangen hätte.(lag viell. daran das noch einer mit dabei war der mir half) aber 57. und nach dem fesseln weiterstechen denk ich hat nichtsmehr mit panik zu tun. spätestens wenn du weißt das sie dir ncihtsmehr tun könn bzw. das du nichtmehr in gefahr bist lässt die panik nach, die erfahrung hab ich zumindest gemacht.

Spark
26-02-2009, 12:44
Und hier verknacken sie einen Studenten der einen Angreifer "nur" in den Hals gepiekst hat (ohne Fesseln, anzünden und Tod) zu 3,5 Jahren... :rolleyes:

Schon sehr interessant. Also ich finde das Ganze schon sehr seltsam. Erst recht, wenn nach dem Fesseln wirklich noch weiter eingestochen wurde...
ich meine, wenn jemand so in Panik ist, dass er x-mal zusticht ohne es zu realisiren, dann soll er auf den Gedanken kommen: "Ach ich Fessel die nochmal!" und "jetzt wo sie gebunden sind, hab ich wieder Panik und stech nochmal rein!" ?

F-factory
26-02-2009, 12:45
warst du schonmal in panik? hattest du mal richtig todesangst? da ist nicht viel mit nachdenken und es kann dauern bis man sich wieder fängt.In "Panik" fesselt man dann auch mal zwei Leute (nachdem sie schon schwer verletzt sind), sticht noch ein paar Mal zu und zündet dann noch den Tatort an...
Vielleicht sollten wir hier wenigstens bei der Sache bleiben. Was "man" alles in Panik macht, ist da nebensächlich.

enraged_Clown
26-02-2009, 12:51
In "Panik" fesselt man dann auch mal zwei Leute (nachdem sie schon schwer verletzt sind), sticht noch ein paar Mal zu und zündet dann noch den Tatort an...
Vielleicht sollten wir hier wenigstens bei der Sache bleiben. Was "man" alles in Panik macht, ist da nebensächlich.
es gind doch nicht um den konkreten fall sondern um die aussage das er auch in panik höhsten 5-6 zu sticht und sich dann seiner tat besinnt und aufhört. wenn man richtig unter strom steht würde ich mich da nicht so auf mich verlassen.

Ju-Jutsu-Ka
26-02-2009, 12:51
Traurig, traurig und das im ach so zivilisierten Europa

Sowas passiert wenn der Pöbel Recht sprechen darf, ohne das ein Berufsrichter dabei ist. (Hat schon was von Lynchjustiz in umgekehrter Form)

Daher finde ich gut, dass es in Deutschland keine Geschworene in dem Maße gibt, sondern höchstens Schöffen.

Pai Mei
26-02-2009, 17:13
Und hier verknacken sie einen Studenten der einen Angreifer "nur" in den Hals gepiekst hat (ohne Fesseln, anzünden und Tod) zu 3,5 Jahren... :rolleyes:

Da schließe ich mich der Meinung von Spark an. In diesem Fall finde ich es nachvollziehbar, wenn die Staatsanwaltschaft dem Messerstecher einen Mordversuch an die Fersen hängt. Zig Messerstiche; ein Unterbrechung der Bluttat um die Opfer zu fesseln; dann weiteres Einstechen und anschließend der Versuch, durch Feuer legen die Spuren zu verwischen.

michaa
26-02-2009, 17:33
Notwerexzess?
Panik?
Die Anzahl sagt nichts

Was mir aufstößt ist das Fesseln und dann weiterstechen.
Das ist Mord.


Kann ich so unterschreiben.

-Uru-
03-03-2009, 08:07
ohne worte.
:hammer::hammer::hammer:

lennska
03-03-2009, 08:31
ohne worte.
:hammer::hammer::hammer:

-Uru- hat lange weile heute morgen :)

.. ich denke auch, dass diese tat ganz eindeutig die notwehr überschreitet :ups:
gerade NACH dem fesseln nocheinmal zuzustechen ist doch dermaßen überzogen.
.. vll hatte er angst, sie könnten später nach der ganzen aktion nochmal auf ihn losgehen oder sonstwas, aber da kann man in einem rechtsstaat nicht so überreagieren (menschlich gesehen natürlich auch nicht xD )

ich muss schon sagen, zum glück haben wir hier in der BRD kein geschworenen gericht.
wobei die urteile hier in deutschland vermutlich eh nicht ganz so krass wie in den USA ausgehen würden.
EDIT: UUUPS madrid :D:D

Exodus73
03-03-2009, 10:14
Resume des Ganzen???? Niemanden mehr im Spanienurlaub in Deine Wohnung einladen! Ist ja schon fast wie in den Usa wo man sich in einigen Bundesstaten durch "gefühlte" Bedrohung mit der Schußwaffe wehren darf und damit davon kommt!

ilyo
03-03-2009, 18:55
Traurig, traurig und das im ach so zivilisierten Europa

Sowas passiert wenn der Pöbel Recht sprechen darf, ohne das ein Berufsrichter dabei ist. (Hat schon was von Lynchjustiz in umgekehrter Form)

Daher finde ich gut, dass es in Deutschland keine Geschworene in dem Maße gibt, sondern höchstens Schöffen.

Ha! Du hast noch nie ein Schöffengericht erlebt, hm? :D
Vor dem AG hast du in einem normalen Fall, der vor dem Schöffengericht geführt wird, immer nur eine arme Sau von Amtsrichter, die von zwei Schöffen überstimmt werden kann.
Man stelle sich einen ausgebildeten und erfahrenen Juristen vor, wie er dem Bauer Uwe und dem Lehrer Lehmann-Bogdandy juristische Feinheiten erklären darf.
Und wenn schon der durchschnittliche KKB-User mehr Ahnung vom Strafrecht hat als der Jurist, wie wird das erst bei Bauern und Lehrern sein? :p

Hunter_Joe
03-03-2009, 19:10
Und wenn schon der durchschnittliche KKB-User mehr Ahnung vom Strafrecht hat als der Jurist, wie wird das erst bei Bauern und Lehrern sein? :p

thx des hab ich jetz gebraucht!

ergeitzig
03-03-2009, 19:28
--- :ups:

teh_dude
03-03-2009, 19:46
in panik hätte ich auch zugestochen aber dann nicht 57 mal. ich hätte spätestens nach 5-6 stichen gedacht,,scheiße, was hast du grad gemacht??"
ich denk das es schon eine ziemlich übertriebene reaktion ist. man sollte den unterschied zwischen notwehr und gezieltem mord kennen. ich finde eindeutig mord, spätestens nach der fessel aktion.
57 stiche sind viel, aber 5-6 stiche kann man in weniger als 2 sekunden platzieren. Soviel denkt man sich dabei noch nicht.
ansonsten seh ichs auch so:

Notwerexzess?
Panik?
Die Anzahl sagt nichts

Was mir aufstößt ist das Fesseln und dann weiterstechen.
Das ist Mord.

Klein-Heini
04-03-2009, 20:19
Er hat jetzt doch eine Strafe bekommen:

Skandalprozess in Spanien: Erst Freispruch, dann doch 20 Jahre Haft (http://nachrichten.t-online.de/c/17/91/63/50/17916350.html)

Wegen Brandstiftung, der Freispruch wegen dem Mord schien geblieben zu sein. Daß er in den Knast muß, entspricht schon eher meinen (rein persönlichen, nicht durch pargraphen unterlegten) Gerechtigkeitsempfinden.
Aber -ich weiß nicht- der Brandstiftung scheint eine Art "Kompensationsstrafe" für den Mord zugekommen zu sein...so richtig "in sich stimmig" wirkt das Urteil damit nicht mehr...

teh_dude
04-03-2009, 21:04
für brandstiftung 20 jahre gefängnis sind, zumindest nach deutschem verständnis, ziemlich hart.
Vergewaltiger kriegen hierzulande ja zwischen 5-10 jahre.
Seltsames rechtssystem dort...

KidStealth
07-03-2009, 11:40
Und wenn schon der durchschnittliche KKB-User mehr Ahnung vom Strafrecht hat als der Jurist, wie wird das erst bei Bauern und Lehrern sein? :p

es geht nicht um "ahnung vom strafrecht", sondern um ein unrechtsempfinden der bevölkerung.

unser strafsystem ist nun mal nicht gerecht aufgrund des "menschlichen" faktors.

-Ken-
07-03-2009, 12:24
Man sollte jedoch auch beachten das der Typ betrunken war dann weis man meistens nicht mehr so genau was man tut

ilyo
07-03-2009, 12:49
es geht nicht um "ahnung vom strafrecht", sondern um ein unrechtsempfinden der bevölkerung.

unser strafsystem ist nun mal nicht gerecht aufgrund des "menschlichen" faktors.

Das Unrechtsempfinden der Bevölkerung stinkt. Die wenigsten sind in der Lage oder haben überhaupt ein Interesse daran, eine Situation von mehreren Seiten zu betrachten.
Geht doch gerade ein wunderschönes Bsp durch die Gegend mit Managerskandale vs. kleine Kassierer/Brötchenbelagesser/Kuchenmopser

redrat
11-03-2009, 19:58
Laut dem Artikel wurde Alkohol und Kokain im Vorhinein konsumiert - Da müsste rein rechtlich gesehen noch die Zurechnungsfähigkeit geprüft werden... Ich persönlich halte es aber für unwahrscheinlich, dass eine Person im unzurechnungsfähigen Zustand eine andere Person entwaffnet, die Waffe benutzt, zwischendurch zwei Personen fesselt, dann die Waffe weiter benutzt und zum krönenden Abschluß versucht die Spuren durch Brandstiftung zu verwischen. Aber da fehlt mir entsprechendes Wissen. Vielleicht kann jemand insofern über die Wirkung von Alkohol und Kokain was schreiben.

Weiterhin finde ich aber fraglich, ob der Angeklagte tatsächlich bedroht wurde... Die zwei anderen Zeugen der Tat konnten verständlicherweise nicht aussagen, Videoaufzeichnungen gibt es wohl auch nicht... Also beruht die ganze Geschichte der Notwehr auf einer Aussage des Täters - wohlgemerkt einer Person, die insgesamt 57 mal auf zwei Personen eingestochen hat, teilweise während diese gefesselt waren, und später Brandstiftung betrieben hat um Spuren zu verwischen... Mich überzeugt das irgendwie nicht.

teh_dude
11-03-2009, 20:49
die kombination von alkohol und kokain macht nicht unbedingt unzurechnungsfähig im sinne von "halbtot und nicht mehr ansprechbar".
Die wirkung kann schlicht auch enthemmend und leistungssteigernd (zumindest gefühlsmäßig) sein. Weiterhin steigert sich bei kokain gerne die agression, furcht und nervosität. Gerade in einem solchen zustand ist der tathergang durchaus zu verstehen.

knife
18-03-2009, 01:08
57 Messerstiche sind doch eigentlich nichts besonderes wenn jemand (der keine entsprechende Ausbildung hat) versucht Menschen zu töten, die Aktion mit dem Feuer und dem Fesseln hat der ganzen Sache eben einen ziemlich fragwürdigen Anstrich gegeben...

Luggage
18-03-2009, 06:29
Nur mal für's Protokoll: Es muss nicht immer gleich Mord sein, nur weil vorsätzlich getötet wurde, es gibt auch noch den guten alten Totschlag. Zumindest nach deutschem Verständnis müssen für einen Mord (und die damit verbundene lebenslange Freiheitsstrafe) noch die Mordmerkmale besonderer Verwerflichkeit hinzutreten, etwa Tötung zur Befriedigung des Geschlechtstriebes.