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Vollständige Version anzeigen : osteopathie,chiropraktik,Traditionellen Chinesischen Medizin Kassenzuzahlung ?



brucelee1984
05-03-2009, 11:55
Hallo, erstmal wollte ich dieses Forum mal loben, ist umfangreich und gut.

jetzt mal zu mir, ich habe alles mögliche schon ausprobiert (Akupunktur, Wassermassage, Physiotherapie, etc.)

schmerz: zwischen den Schulterblätter (BWS) Links, sehr verspannt, nach dem schlaf schlimmer, während des tranings "ok"... nach dem traning schlimmer, begleitet mit kopfschmerzen und natürlich verspannungen am nacken, wenn ich mein oberkörper nach rechts oder links drehe schmerzt die BWS und vorallem auch der Brustkorb

bilder: MRT,2X Röntgen --> kein befund
Tests: MKG ----> kein befund
Schilddrüse---> kein befund (naja das war wegen was anderem)
Blut --> kein befund
weissheitszähne--> in ordnung kann drin beliebn

die letzte untersuchung war bei meiner arbeit (nebenjob), da hat mich einen guten physiotherapeuten mit zusätzlichen "ausbildung" behandelt, welche zusätzliche ausbildung er hatte weiss ich leider nicht mehr.

Er hat mir gesagt ich habe eine Rippenfunktionsstörung und das wäre nicht so schlimm.
Ich denke auch das es eine Rippenfunktionstörung ist, aber ist schon blastbar!!

Die Problematik besteht immer noch.

Frage welche erfahrung habt ihr mit osteopathie,chiropraktik,Traditionellen Chinesischen Medizin gemacht ?

Frage2 was ist mit kassenzuzahlung ? bin familienversichert, AOK, bin student, kaum geld da

sonst würde ich mich freuen für andere erfahrungen etc.


danke

MFG

Ir-khaim
05-03-2009, 12:02
Mal eine komplett unprofessionelle Antwort:

Rein von den Schmerzen her klingt das so, wie etwas, das ich auch mal hatte. Das kam und ging immer mal wieder. Seit ein paar Jahre habe ich damit überhaupt kein Problem mehr. Je mehr Training, desto seltener hatte ichs.
Bei mir hat also Bewegung geholfen.

nihonto
05-03-2009, 12:30
Bin selber grade bei einer Osteopathin wegen meiner krummen, in sich verdrehten Wirbelsäule in Behandlung. Kann zwar noch kein abschließendes Urteil abgeben, aber man wird sehr genau untersucht und die bisherigen (drei) Behandlungen haben ziemlich gut getan. Meine bislang reichlich unbewegliche LWS ist deutlich biegsamer geworden und der Schulter-/Brustbereich fühlt sich freier, beweglicher an.

Insofern würde ich jetzt mal kritisch sagen: Ausprobieren, aber bitte keine Wunder erwarten.

Für Dich allerdings problematisch: Die gesetzlichen Kassen bezahlen das nicht! Nur einige (?) private Kassen. Ich bezahl' die Behandlung komplett selber (70 € pro Sitzung).

Was evtl. für Dich in Frage käme: Zumindest mal ein Sitzung, bei der Du untersucht wirst. Vielleicht biste danach ja schon schlauer. Und dafür sollte doch wohl bei Deinen Eltern Geld da sein, oder?

kanken
05-03-2009, 14:13
Du solltest zu einem Arzt mit der Zusatzbezeichnung Manuelle Therapie/ Chirotherapie gehen. Dies sind in der Regel Hausärzte oder Orthopäden. Sie können dann auch die Behandlung mit deiner gesetzlichen Krankenkasse abrechnen.
Physiotherapeuten dürfen keine Manipulationen im Bereich der Wirbelsäule vornehmen, Heilpraktiker wirst du selber bezahlen müssen.

LG

Kanken

Mirasol
05-03-2009, 16:05
Du solltest zu einem Arzt mit der Zusatzbezeichnung Manuelle Therapie/ Chirotherapie gehen. Dies sind in der Regel Hausärzte oder Orthopäden.

Ich rate dringend dazu, zu einem Orthopäden oder Rehamediziner mit dieser Zusatzbezeichnung zu gehen! Am besten einem, der regelmäßig manuelle Medizin anwendet. Von einem Hausartzt, der das zwar auf seinem Schild stehen hat, dies aber nur ab und zu zwischen Grippepatienten mal macht, würde ich mich nicht manipulieren lassen!!

Gute Besserung,
Mirasol

brucelee1984
06-03-2009, 10:19
Jungs danke erstmal, ich schau mal was ich tuen kann.


mfg

va+an
06-03-2009, 14:03
Hi

kann dir n guten Osteopathen empfehlen!
Der ist in Duisburg. Bei Interesse melden.

Akupunktur bei einem Fortgebildeten Mediziner ist immer so ne Sache.
Die Nadeln immer nur auf "Haupt"punkten, in der Hoffnung das es klappt.
Für die erste Schmerztherapie zwar okey, muß aber dann individualisiert werden.

Und eine weitere Wichtigkeit ist, dass man dafür auch empfänglich ist.
Gilt auch für die Osteopathie. Aber es funzt!

Gruß

Stalagmit
10-03-2009, 18:01
In der Befürchtung mich unbeliebt machen zu können, möchte ich hier trotzdem zum Thema Osteopathie mal Wikipedia zitieren:


Wissenschaftliche Nachweise einer Wirksamkeit der Osteopathie konnten bisher nicht erbracht werden.[2] Die Behauptung, mit der manipulativen Behebung von „Fehlstellungen“ der Wirbelgelenke verschiedenste von diesen „Fehlstellungen“ verursachte Krankheiten heilen zu können, widerspricht den heutigen Kenntnissen über die Anatomie, Physiologie und Pathologie des menschlichen Organismus.[3] ....... Die Osteopathie wird von hochschulmedizinischer und wissenschaftlicher Seite kritisiert[8]. Für die von der Osteopathie angenommene Anregung der Selbstheilungskräfte durch eine Stimulation des Bindegewebes gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis[1]. Es fehlt bisher jeder Beweis, dass die Osteopathie Heilungswirkungen erzielt, die über den Placeboeffekt hinausgehen.[2]

Osteopathie (Alternativmedizin) ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Osteopathie_(Alternativmedizin))

Insbesondere wenn du es komplett selber zahlen musst, würde ich es mir also gut überlegen. Das soll nicht heissen, dass es nicht eventuell helfen kann - die Frage ist nur, ob etwas anderes nicht genauso gut oder besser hilft und es gegebenenfalls von deiner Krankenkasse erstattet wird.

Im allgemeinen, auch was die Chiropraktik angeht: Ich würde mich, wenn überhaupt, von jemandem behandeln lassen, der genau weiß was er da tut. Am besten wäre also, wenn derjenige Orthopäde wäre und ein bisschen was von Anatomie und Physiologie versteht.

Vielleicht hat auch dein behandelnder Arzt noch Vorschläge, was du versuchen könntest?

MfG,
Stalagmit

Klaus
10-03-2009, 20:14
Ich würde mich von Leuten behandeln lassen die auch schon mal jemandem GEHOLFEN haben. Wie heisst es so schön, wer heilt hat Recht. Ich kenne Fälle wo Leute richtig viel Geld in TCM versenkt haben ohne dass es was geholfen hat (Tante von mir z.B., der berühmte "Arzt mit Zusatzausbildung in Akupunktur"), und welche wo Leute schwerste Leiden losgeworden sind (MS, Asthma) bzw. die so stark gemindert wurden dass man damit leben konnte ("Buschdoktoren" in ne US-Chinatown). Den Unterschied machte da schlicht der Therapeut. Ich bin allerdings ziemlich desillusioniert von der Qualität und Qualitätskontrolle in der TCM. Meine Mutter wird übrigens von einer zugelassenen Augenärztin mit "homöopathischen Heilmitteln", "TCM" und "Zusatzbehandlungen" (die es auch als Kassenleistung gegeben hätte) verarscht und um viel Geld gebracht, aber die ist da völlig beratungsresistent. Wenn es darum geht blind zu werden greift man halt nach jedem Strohhalm, und eine "Ärztin" ist ja über jeden Zweifel erhaben.

Stalagmit
10-03-2009, 20:51
Ich wollte damit natürlich nicht sagen, dass jeder schulmedizinisch ausgebildete Arzt immer sinnvoll und korrekt behandelt. Das zeigen ja unter anderem auch deine Beispiele.
Wichtig ist mir ob die Wirksamkeit der Behandlungsverfahren, die angewandt werden, ZUMINDEST empirisch belegt ist. Nur weil der Oma von der Tante des Freundes von XY eine Behandlung geholfen hat, heisst das noch lange nicht, dass eine Behandlung gut ist und allgemein Erfolg bringt.
Ich glaube keiner Behandlung, die nicht ZUMINDEST (wie es in der evidenz-basierten Medizin absolut üblich ist) eine große kontrolliere, randomisierte Doppelblindstudie durchlaufen hat.

Noch einmal: ich spreche keiner jeglichen Therapie ab, dass sie einzelnen Menschen helfen kann. Jedoch sollte sie - wenn das Wirkprinzip schon nicht erklärbar ist - zumindest über statistisch eindeutig nachgewiesene Wirksamkeit verfügen.

Weil es gerade so gut passt verlinke ich noch einen Artikel über Akupunktur. Gleich vorab: ich bin keineswegs ein Gegner von Akupunktur (hat mir selbst schon bei Migräne geholfen) - lediglich der Art und Weise wie es häufig verkauft wird ( unsichtbare Energiebahnen? :( ; DIE Konkurrenz der Schulmedizin )und natürlich wenn es schlecht/falsch gemacht wird.

Stichpunkt bei Akupunktur offenbar egal - Placebo-Effekt? - N24.de (http://www.n24.de/news/newsitem_4805903.html)

MfG,
Stalagmit

Ralph74
11-03-2009, 09:19
Hi,würde mal vom Arzt Manuelle Therapie verschreiben lassen und sich ein
Physio suchen der was von Sport versteht.Manuelle Therapie ist im Heilmittelkatalog drinn.Wird von der Krankenkasse bezahlt.Es ist eine Zusatzausbildung vom Physio,wo über 2 Jahre geht.Kann bei Dir eine muskulären Dysbalancen sein oder ähnliches.Physios dürfen zwar nicht Manipulieren,aber
Mobilisieren.:) gruß Ralph

Klaus
11-03-2009, 12:30
Das Problem bei den randomisierten Studien über Akupunktur ist nicht die Studie, sondern der jeweilige Therapeut und die Anwendung. In der TCM wird nicht an 5 definierten Punkten "bei Rückenschmerzen" gepiekst, sondern es wird eine Anamnese gemacht die eine Behandlung PRO PATIENT ergibt. Das heisst, Patient A, B und C die Rückenschmerzen durch 3 verschiedene Ursachen haben und drei verschiedene Anamnesebilder abgeben erhalten auch drei verschiedene Behandlungen. Üblicherweise auch nicht nur Akupunktur, dazu gehört eine Diät, Bonesetting, diverse Teemischungen aus stinknormalen biologisch wirksamen Drogen, Wärmebehandlung usw. Die Anamnese gar nicht erst zu machen sondern blind 20 Nadeln an die gleiche Stelle zu pieksen ist ein grober Verstoss gegen die Systematik. Eine korrekte Studie müsste erstens von einem anerkannten Experten für TCM durchgeführt werden, und zweitens nach dem System. Also Anamnese, dann wird entschieden ob das überhaupt mit Akupunktur behandelbar ist, und dann wird die Behandlung durchgeführt. Da TCM allerdings inzwischen ohnehin meistens so durchgeführt wird, von Leuten die das im Schnellverfahren nebenbei gelernt haben, kann man die Wirksamkeit DIESER Variante natürlich auch mit der entsprechenden Studie beurteilen. Und da fällt sie ganz schön ab. Ich fürchte dass die korrekte TCM so langsam ausstirbt.

kanken
11-03-2009, 12:51
Das Problem bei den randomisierten Studien über Akupunktur ist nicht die Studie, sondern der jeweilige Therapeut und die Anwendung. In der TCM wird nicht an 5 definierten Punkten "bei Rückenschmerzen" gepiekst, sondern es wird eine Anamnese gemacht die eine Behandlung PRO PATIENT ergibt. Das heisst, Patient A, B und C die Rückenschmerzen durch 3 verschiedene Ursachen haben und drei verschiedene Anamnesebilder abgeben erhalten auch drei verschiedene Behandlungen. Üblicherweise auch nicht nur Akupunktur, dazu gehört eine Diät, Bonesetting, diverse Teemischungen aus stinknormalen biologisch wirksamen Drogen, Wärmebehandlung usw. Die Anamnese gar nicht erst zu machen sondern blind 20 Nadeln an die gleiche Stelle zu pieksen ist ein grober Verstoss gegen die Systematik. Eine korrekte Studie müsste erstens von einem anerkannten Experten für TCM durchgeführt werden, und zweitens nach dem System. Also Anamnese, dann wird entschieden ob das überhaupt mit Akupunktur behandelbar ist, und dann wird die Behandlung durchgeführt. Da TCM allerdings inzwischen ohnehin meistens so durchgeführt wird, von Leuten die das im Schnellverfahren nebenbei gelernt haben, kann man die Wirksamkeit DIESER Variante natürlich auch mit der entsprechenden Studie beurteilen. Und da fällt sie ganz schön ab. Ich fürchte dass die korrekte TCM so langsam ausstirbt.


War gesprochen lieber Klaus, was hierzulande für die Akupunkturweiterbildung erwartet wird, treibt mir die Tränen in die Augen. Wenn ich dann diese populärwissenschaftlichen Studien lese, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Die ärztliche Weiterbildung für die Zusatzbezeichnung "Akupunktur" ist ein Witz, das ist ungefähr so als ob ich einen Medizinstudenten im 2. Semester auf eine Intensivtherapiestation stecke....

Grüße

Kanken

Stalagmit
11-03-2009, 12:55
Hallo Klaus,


Eine korrekte Studie müsste erstens von einem anerkannten Experten für TCM durchgeführt werden, und zweitens nach dem System. Also Anamnese, dann wird entschieden ob das überhaupt mit Akupunktur behandelbar ist, und dann wird die Behandlung durchgeführt.

Was genau für Therapeuten an diesen Studien teilnahmen kann ich nicht sagen - es werden aber wohl welche mit einer entsprechenden Ausbildung gewesen sein - zumindest in soweit, dass sie im Sinne dieser Lehrmeinung die Nadeln richtig setzen können.

Wie du das mit der Anamnese meinst, verstehe ich nicht ganz. Denkst du, die Probanden / Patienten wurden ohne vorherige Anamnese und Beurteilung der Anwendbarkeit dieses Verfahrens auf die Beschwerden behandelt? Das halte ich für äußerst unwahrscheinlich.
Ich habe auch schon verschiedene Ärzte mit entsprechender Zusatzausbildung gesehen. Natürlich steht auch bei denen IMMER an erster Stelle die Anamnese - das ist eine medizinische Grundregel!

MfG,
Stalagmit

PS: Ich will nochmal betonen, dass ich hier niemandem persönlich auf den Schlips treten will wenn ich kritisiere. Nur irritiert mich der gewaltige Hype um die Alternativmedizin und vorallem vielmehr der generelle Unmut über die Schulmedizin ansich. Was ich hier beurteilen will sind Therapieverfahren - nicht wie intensiv sich ein einzelner Therapeut "kümmern" kann. Geht mal davon aus, dass nicht jeder Arzt böse ist und schon garnicht seine Therapieverfahren generell schlecht (evidence based medicine!) sind nur weil er sich wenig Zeit nimmt - die Situation ist für die meisten Ärzte im Moment beschissen. Ich kenne eine niedergelassene Ärztin, die kniet sich echt rein für ihre Patienten, arbeitet quasi jeden Tag von 8-22 Uhr und selbst für sie ist es nicht möglich sich soviel Zeit für die einzelnen Patienten zu nehmen, wie sie es gerne täte.

Aber bevor hier eine politische Diskussion ausbricht lass ich es lieber.

Ich bleibe dabei: das, was einem hilft, soll man machen. Solange es das tut, hat es für diese Person seine Berechtigung.
Trotzdem: Immer skeptisch sein und hinterfragen.

Stalagmit
11-03-2009, 13:00
Achja, @Topic:
Es gibt auch Akupunktur-Leistungen, die von der Kasse erstattet werden. Sicher bin ich mir bei Kniegelenksschmerzen und Rückenschmerzen. Kannst dich ja mal schlau machen :)

nihonto
11-03-2009, 13:21
Ich will nochmal betonen, dass ich hier niemandem persönlich auf den Schlips treten will wenn ich kritisiere. Nur irritiert mich der gewaltige Hype um die Alternativmedizin und vorallem vielmehr der generelle Unmut über die Schulmedizin ansich. [...]
Ich bleibe dabei: das, was einem hilft, soll man machen. Solange es das tut, hat es für diese Person seine Berechtigung.
Trotzdem: Immer skeptisch sein und hinterfragen.

Ich halte es auch grundsätzlich für richtig, alternativen Behandlungsmethoden erstmal mit einer gesunden Portion Skepsis zu begegnen. Leider "treiben" einen aber manche (!) konventionellen Mediziner praktisch zu den Alternativmedizinern.

Denn abgesehen davon, dass man bei Schulmedizinern fast immer im Schnelldurchgang abgefertigt wird, wird man dazu noch behandelt wie 'ne Schweinehälfte.

Ich war vor kurzem wegen Rückenbeschwerden beim Orthopäden (eine Gemeinschaftspraxis von zwei Ärzten). Erst untersucht mich der eine und schickt mich 'nen Raum weiter zum Röntgen. Danach warte ich erst ewig im Behandlungszimmer. Schließlich kommt der andere Arzt, dem ich alles nochmal erklären muss. Der wirft dann einen kurzen Blick auf die Röntgenbilder und meint mit 'nem Schulterzucken: "Ja, Ihre Wirbelsäule sieht ja echt bescheiden aus. Da kann ich nix machen - 'ne neue kann ich Ihnen nicht einbauen."

Nach diesem "erbaulichen" Besuch (für den ich über meine Versicherung auch noch Geld bezahlt habe:mad:!), war es dann doch relativ leicht, die Skepsis gegenüber der Osteopathie etwas zurückzuschrauben und es einfach mal zu versuchen. Wenn die erste Sitzung zu esoterischem Handauflegen geführt hätte, wäre es wohl auch die letzte gewesen.

Nun hab' ich vier Sitzungen hinter mir und kann immerhin sagen, dass sich die Beweglichkeit im LWS-Bereich deutlich verbessert hat, ein leicht herausstehender Rippenbogen liegt wieder fast normal im Brustkorb und das ewige, laute Knacken und Blockieren im HWS-Bereich hat auch aufgehört.

Klar, jeder Mensch ist anders (auch wenn wir quasi "Standardmodelle" sind - alle nach dem gleichen Grundmuster "gefertigt"), und was bei mir hilft, hilft einem anderen evtl. nicht. Aber wie schon gesagt wurde: "Wer heilt bzw. hilft hat Recht." Und da sieht die Schulmedizin - so sehr ich ihr prinzipiell vertraue (etwa bei meinem wirklich tollen Hausarzt) - nicht immer so gut aus wie sie könnte. Und das hat vor allem etwas mit unserem "kranken" Gesundheitssystem zu tun und der damit verbundenen Tatsache, dass die Patienten leider zu oft als "Schweinehälften" betrachtet werden.

Ralph74
11-03-2009, 13:37
Als ich vor einem Jahr einen Bekannten fragte ( Arzt und Akupunkteur),nach der
Studie meinte er Gegner wie Befürworter sehen sich darin bestätigt.Eigendlich
waren es Studien von verschiedenen Krankenkassen und verschiedene Denkmodelle.Als ich ihn fragt, warum es dann bezaht wird,wenn nix erwiesen ist
meinte er weil es denn Kassen billiger kommt.
Klaus@ mit den randomisierten Studien muß ich Dir recht geben.Weil, das kann man auch auf andere Therapierichtungen beziehen.Und am Schluß kommt es wieder darauf an, wer die Studie finanziert(Lobby)
Gruß Ralph

Ralph74
11-03-2009, 13:49
Mal noch nebenbei gefragt? Was versteht man eigendlich unter Alternative Medizin? Weil, dann müßte klassischeMassage,Bindegewebsmassage,manuelle Therapie/Medizien,chiropraktik u.s.w,auch dazu gehören, weil teilweise beruht
es auch auf Denkmodelle und ist nicht umbedingt erwiesen:)

Stalagmit
11-03-2009, 14:13
Bevor ich mir versuche was aus den Fingern zu ziehen.. wofür gibts Wikipedia? :D

Alternativmedizin ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Alternativmedizin)

Ralph74
11-03-2009, 15:27
Vergiß Wikipedia:)
Was ich eigendlich meine ist wenn man die Theorie mal weg lässt und verschiedene Bereiche vergleicht sind sich vieles ähnlich.Es ist nur das problem
zwischen Seriös ud unseriös.Das selbe gilt für die Osteopathe.Auch in der Bindegewebsmassage wird das Bindegewebe bearbeitet und es laufen Dinge ab
die nicht erwiesen sind und trotzem funktionert es.Nur wird die Osteopathie
heute in der Werbung als Non plus ultra bezeichnet und ganz schön ausgeschlachtet:)

kanken
11-03-2009, 15:31
@ Stalagmit

Ich glaube Klaus meint eher den Ansatz der Akupunktur hier im Westen im Vergleich zu der traditionellen Methode, wie sie in China im Rahmen der dortigen Ausbildung gelehrt wird.
Hier ist Akupunktur leider nicht viel mehr als "Kochbuchverfahren" getreu dem Motto bei Kopfschmerz Punkt a), bei Rückenschmerz Punkt b) etc. In der klassischen TCM läuft es jedoch ganz anders ab (dort ist die Kräutertherapie allerdings auch verbreiteter als die Akupunktur). Eine "westliche" Anamnese läuft ganz anders ab als eine Erstuntersuchung bei jemanden, der vollständig TCM macht.

In der Studie, die Du glaube ich meinst, haben meistens Leute die nach dem "Kochbuchverfahren" akupunktieren behandelt, so dass ich diese Studie mit Sicherheit nicht so hoch hängen würde.

Das Problem ist jedoch jemanden zu finden, der gute Akupunktur macht. Wie gesagt ist die Zusatzbezeichnung ein Witz.

Es gab mal einen Professor aus Beijing, der gastweise hier in Münster dozierte, was der über die europäischen Akupunkteure sagte, wiederhole ich mal lieber nicht.....

Grüße

Kanken

Klaus
11-03-2009, 15:46
Die Anamnese in der Schulmedizin bezieht sich aber auf Symptome. Sprich, drei Leute A, B und C haben alle Rückenschmerzen am gleichen Lendenwirbel. Die Anamnese in der TCM sieht dann so aus dass per Zungen-, Augen-, Puls-, Haltungs-, emotionaler Zustands-, Hautfarbendiagnose eine Reihe von Zuständen definiert wird, die Mangel oder Überfluss usw. in einem bestimmten Bereich darstellen. Nur im einfachsten Fall ist das eine simple Schiefstellung aufgrund verspannter Muskeln oder falsch liegender Gelenke, was dann auch nur mit Massage oder Bonesetting behandelt wird (Knack-Knack, fertig). Für jeden dieser Zustände gibt es dann eine Behandlungsmethode, die zusammen "die" Behandlung für den Patienten ergeben. Das kann auch im Laufe der Zeit variieren, wenn sich das nämlich während der Behandlung verändert.

Im Übrigen verteufele ich die Schulmedizin nicht, da die TCM nichts anderes als die Schulmedizin vergangener Zeiten in China darstellt. Man hatte zu der Zeit keine Blutdiagnostik oder Röntgengeräte und musste halt an anderen Punkten festmachen was da fehlt. Die TCM basiert nicht auf Glauben, sondern auf Beobachtung und schlichtes Probieren. Dazu kommt Intuition die weise Männer geliefert haben die Zeit ihres Lebens nichts anderes gemacht haben als sich mit Meditation und Kranken zu beschäftigen. Teilweise funktioniert das Behandeln nicht ohne dass der Therapeut tatsächlich intuitiv fühlt was dem Patienten fehlt. Das wird dann ein alter, erfahrener besser können als einer der noch nie einen behandelt hat. Damit man das System wirklich anwenden kann muss man es zunächst VOLLSTÄNDIG lernen. Und nicht die 10 schönsten Punkte gegen Leberprobleme lernen und dann fröhlich rumprobieren. Das hat man vor 2500 Jahren zwar auch gemacht, aber da gab es ja auch noch keine Erfahrungen die niedergelegt gewesen wären. Ich frage mich wie jemand auf die Idee kommen kann dass ein Medizinstudium viele Jahre intensiven Lernens erfordert, und die TCM die sich mit dem gleichen komplexen Körper beschäftigt in drei Wochen zu lernen ist.

Stalagmit
11-03-2009, 16:33
Hier ist Akupunktur leider nicht viel mehr als "Kochbuchverfahren" getreu dem Motto bei Kopfschmerz Punkt a), bei Rückenschmerz Punkt b) etc.

Aber ist es nicht so, dass in der klassischen TCM von so genannten Meridianen ausgegangen wird, die Verbindungen zu inneren Organen haben? Es gibt also schon mehr oder minder "feste Punkte", oder?

Dass die Akupunktur, etc. hier teilweise schlecht durchgeführt wird, mag sein - kann ich nicht beurteilen. Allerdings habe ich mal gelesen, dass die Menschen in Asien, die es sich leisten können, sich schulmedizinisch behandeln lassen und Akupunktur eher die Medizin der Ärmeren ist. Weiß da jemand etwas genaueres drüber?

Ich glaube ein ganz entscheidender Punkt - den man nicht zu gering schätzen darf - ist doch einfach der Faktor, dass sich jemand ausgiebig um den Patienten kümmert. Wer das tut und womit er das tut ist teilweise sogar zweitrangig. Wenn ein Patient sich gut aufgehoben fühlt und man Zeit für ihn hat, wirkt allein das auch schon (das allein reicht natürlich nicht für jedes Beschwerdebild ;)).
Das ist meiner Meinung nach auch der entscheidende Grund, wieso immer mehr Leute der Schulmedizin den Rücken zukehren - kaum ein Arzt hat mehr Zeit für wirklich ausgiebige Gespräche. Die paar Hausärzte, die das noch hochhalten was für Ärzte früher völlig normal war, haben es nicht einfach. Das liegt aber nicht an dem Konzept der Schulmedizin oder daran, dass die meisten Ärzte Betrüger sind - das liegt vorallem (wie schon von einem anderen User angemerkt wurde) an der maroden Gesundheitspolitik hier bei uns.


Die Anamnese in der Schulmedizin bezieht sich aber auf Symptome. Sprich, drei Leute A, B und C haben alle Rückenschmerzen am gleichen Lendenwirbel. Die Anamnese in der TCM sieht dann so aus dass per Zungen-, Augen-, Puls-, Haltungs-, emotionaler Zustands-, Hautfarbendiagnose eine Reihe von Zuständen definiert wird, die Mangel oder Überfluss usw. in einem bestimmten Bereich darstellen

Das musst du mir mal genauer erklären. Was siehst du denn an der Zunge? Anämiezeichen? Was an der Haut? Haltungsdiagnose?
Ich verstehe im Moment nicht ganz worauf du hinaus willst.
Nach einer Anamnese folgt beim Schulmediziner eine körperliche Untersuchung in der alles was von Interesse ist untersucht wird. Glaubst du wirklich, dass der emotionale Zustand bei der Behandlung keine Rolle spielt? Mag ja sein, dass es Ärzte gibt, die sowas vernachlässigen. Das entspricht aber keinesfalls dem was man im Studium lernt.

MfG,
Stalagmit

kanken
11-03-2009, 16:51
@ Stalagmit

Die Basis der TCM ist die 5 Elementelehre, die unter anderem auch das Meridiansystem beinhaltet. Die Bezeichnung der Leitbahnen erfolgte durch einen Franzosen, der Übersetzungsmöglichkeiten suchte. Die Chinesen setzten Ihre Meridiane nicht in Verbindung mit den anatomischen Organen. Der Gallenblasenmeridian hat nichts mit der Gallenblase zu tun und der Herzmeridian nichts mit dem Herzen!
Die Basis der chinesichen Medizin ist eine sehr blumige Sprache mit einer in sich geschlossenen Theorie, man sollte es tunlichst unterlassen sie mit westlichen Begriffen zu vermischen. Die große Kunst ist es zu wissen, wann ich "westlich" behandeln muss und wann "alternativ". Nur sollte man dann in einer Denkweise bleiben.

Der Grund warum viele arme Chinesen zu den "Traditionellen" gehen ist schlicht und ergreifend der, dass sie sich die westlichen Medikamente nicht leisten können (Guck dir mal die Tagestherapiekosten bei den einzelnen Erkrankungen an).
In China dauert die ärztliche Ausbildung acht Jahre. Traditionelle Ärzte lernen 3 Jahre "westlich" und fünf Jahre TCM, die "modernen" Ärzte umgekehrt.

Wenn dich das Thema TCM interessiert, würde ich Dir von Ted J. Kaptchuk "Das große Buch der chinesischen Medizin" empfehlen. Ist für den Einstieg gut geeignet und erklärt wie eine chinesische Anamnese abläuft, sowie die Grundlagen der 5 Elemente, das Konzept der Behandlung der TCM und warum eine westliche Diagnose unterschiedliche Diagnosen in der TCM beinhalten kann.

Das mit der Zeit für die Patienten stimmt absolut und wenn es mich nicht so aufregen würde, würde ich hier auch gerne was dazu schreiben, aber Gesundheitspolitik hat hier nichts verloren...

Grüße

Kanken

Dash
12-03-2009, 18:33
In China dauert die ärztliche Ausbildung acht Jahre. Traditionelle Ärzte lernen 3 Jahre "westlich" und fünf Jahre TCM, die "modernen" Ärzte umgekehrt.

... und selbst das ist nicht zu vergleichen mit unserem Lernaufwand. Die lernen am Vormittag 4 stunden, Nachmittag 4 stunden, und abends noch mal 2 Stunden. um 10 wird im "Campus" der Strom abgedreht.

Ich weiß nicht, wieviele Informationen das menschliche Gehirn aufnehmen kann, aber vllt lässst sich das trainieren. Ich hatte nur einmal in einem Seminar so eine Chinesin, und was die Auswendig wusste, war einfach ein wahnsinn. Komplette aktuelle Medizin aus England, und TCM im Lehrplan ...

Ralph74
12-03-2009, 19:58
Schöner Artikel über Ärzte in china
Ärzte in China (http://www.tcminter.net/Artikel/AusbildungTCMChina.html)
Der Artikel ist aber schon mindestens 5 Jahre alt

Klaus
13-03-2009, 16:57
Das ist doch mal ein sehr schöner Artikel.

einfindiger
16-03-2009, 07:45
Da ich aus der Branche bin (aber kein Osteopath) möchte ich anmerken, dass die asiatischen Behandlungsmethoden kein Verwaltungsakt darstellen (wie die westliche Medizin), sondern eine Kunstform. Ähh, deswegen heißt es wohl auch Kampfkunst..
Das heißt, es kommen Handwerk, Talent und Erfahrung zusammen, wenn jemand richtig gut ist.

Das heißt: Mediziner, die eine Allgemeinpraxis führen, können gar nicht die intensive Auseinandersetzung mit einer bestimmten Behandlungsmethode leisten, die nötig ist, um begnadet gut zu werden. Dasselbe gilt für die normalen Orthopäden (ein ärztlicher Kollege sagte gestern noch zu mir, die Orthopäden wären die Schande der Innung... nicht nur, indem sie aktuell Vorleistung in bar verlangen, sondern auch in anderen Hinsichten...).

Gute Leute findet man (1) über guten Leumund.
Sie sollten (2) schwerpunktmäßig ihre Methode machen, also z.B. Akupunktur (was ja schon ein Spezialgebiet der TCM ist) oder Osteopathie (hier empfehle ich diejenigen, die biodynamische Osteopathie ausüben und auch viszerale Osteopathie beherrschen). Das bedeutet gleichzeitig, dass sie normalerweise keine Kassenzulassung haben.
Und sie sollten (3) seit mindestens 10 Jahren am Markt sein. Das ist zwar gemein gegenüber Anfängern, aber wer sich nicht im Kassensystem ausruhen kann und trotzdem seit 10 Jahren nicht pleite gegangen ist, muß irgendwas richtig gemacht haben. Wahrscheinlich seine Behandlungen. Ob sie dann Ärzte oder Heilpraktiker sind ist dann ziemlich egal. Wobei Ärzte sich mit dem "Fluss der Dinge" - für mich ein wesentlicher Aspekt der Kunst - durch ihre Ausbildung bedingt gewöhnlich sehr schwer tun - sie werden auf ein rein mechanistisches Weltbild getrimmt. Aber es gibt eben auch Ausnahmen und Breitbandtalente!

Chirotherapie und Chiropraktik sind für mich keine Behandlungsmethoden. Wer es auf Dauer ernst meint, wird Osteopath, und ich habe schon einige kennengelernt, die durch Chirotherapie Schaden genommen haben.

Apropos evidenzbasiert: damit wirft die westliche Medizin gern um sich, ignorierend dass viele ihrer Standardverfahren nie solide getestet worden sind bzw. auch nicht getestet werden können... Doppelblindstudien in der Chirugie z.B. wären schwerlich denkbar... und operieren tun sich doch. Und Medikamentenstudien erbringen regelmäßig das Ergebnis, das dem Auftraggeber dient. Oder werden nicht veröffentlicht. Der Mythos von der Wissenschaftlichkeit westlicher Medizin ärgert mich einfach nur noch, um das mal freundlich auszudrücken.

Gruß, einfindiger

Trinculo
16-03-2009, 08:07
Geht's ein bisschen weniger schwarz-weiß :)?

Ralph74
16-03-2009, 10:17
Mal eine Frage- Was ist überhaupt Osteopathie?:D
Ich stell die Frage nur mal so in den Raum, weil es wird immer das Schlagwort
Osteopathie in den Foren und in den Medien benutzt ,aber etwa 70%
wissen doch eigendlich gar nicht was es ist.Man kann es auch auf die TCM;
Manuelle Medizien und so weiter beziehen.

Stalagmit
16-03-2009, 10:29
Geht's ein bisschen weniger schwarz-weiß :)?

Danke.

einfindiger
18-03-2009, 10:14
Geht's ein bisschen weniger schwarz-weiß :)?

Danke für den Hinweis. Es stimmt, da ist eine Menge Wut drin über die Verhältnisse, wie sie im Gesundheitssystem sind.
Ich werd mich um mehr Differenzierung bemühen!
Gruß, einfindiger

Zwiebelfisch
18-03-2009, 10:16
na für nen Düsseldorfer:
Senmotic blue Praxis Düsseldorf (http://www.senmoticblue.de)

Warum in die Ferne schweifen?