Vollständige Version anzeigen : Gibt es etwas wie Aikido...
Hallo!
Seit etwa zwei Monaten mache ich Aikido, und es gefällt mir eigentlich sehr gut. Aber ein bißchen schade finde ich, daß es keine wirklichen Wettkämpfe oder Gürtelprüfungen wie bei den meisten anderen Kampfsportarten gibt und das ganze System wenig vereinheitlicht ist (wobei ich mit meiner Gruppe eigentlich wohl Glück gehabt habe, wenn ich hier lese, wie es teilweise auch läuft ;) ). Vor einigen Tagen habe ich mal bei einer Stunde Ju-Jutsu zugeschaut, was mit Aikido ja eigentlich relativ nah verwandt ist, doch so richtig meins ist das wohl nicht. Ju-Jutsu war mir irgendwo "zu rangelig", Aikido ist irgendwie "rund" - ich kann es so schlecht beschreiben, ist irgendwie so mein Gefühl ;)
Nun meine Frage: gibt es eine Kampfkunst, die so ähnlich wie Aikido ist, aber wo es vielleicht auch eine gewisse Möglichkeit zu Wettkämpfen gibt?
Dankeschön! :)
Liebe Grüße,
Rebecca
irgendjemand
16-06-2003, 15:32
Genauso siehts bei mir auch aus, daher habe ich mich da auch mal zu erkundigen versucht:
Zum einen gibts da das Tomiki Aikido, Tomiki war (wenn ich mich nicht irre, was aber gut sein kann)
in den dreißigern ein Schüler von Ueshiba, und hat wohl eher das Daito-Ryu Aiki Ju-Jitsu
als das heutige Aikido mitbekommen. Gibts hier aber nur selten.
Dann gibt es besagtes Daito-Ryu Aiki Jujutsu.
Außerdem wäre da wohl noch Hap-Ki-Do, der Gründer hat glaube
ich auch erst in Japan DRA Ju-Jitsu gelernt, und hat später dann in Kombination
mit diversen koreanischen Sachen Hap-Ki-Do
draus gemacht.
Da gibts eigentlich auch keine Wettkämpfe,
von Finnland jetzt mal abgesehen, aber man kann angeblich
bei TKD Turnieren teilnehmen.
Ich für meinen Teil werde mir wahrscheinlich zusätzlich zum Aikido
noch ein Wettkampflastigeres System suchen, weiß aber auch nich
so wirklich was da jetzt passt und was nicht...
the_ANSWER
16-06-2003, 15:59
Aikido ist mit seinem System schon ziemlich einzigartig. Hap Ki Do ähnelt dem wohl am meisten, aber, wie auch schon gesagt, gibt es da ebenfalls keine Kämpfe, und ich nehme mal an, dass die von "irgendjemand" genannten Aikido-Stile bei Dir in der Nähe nicht unterrichtet werden.
Vielleicht solltest du mal beschreiben, wie der Wettkampf aussehen sollte. Also, welche Elemte sollen in den Kämpfen enthalten sein.
Wenn Du Tritte und Schläge grundsätzlich ausschließt, viele mir Judo ein. Allerdings ist Dir das wahrscheinlich - zumindest kann man davon ausgehen, nach Deiner Aussage über Ju Jutsu - viel zu ruppig und zu rangelig.
Vielleicht magst Du aber auch mit Schlägen und Tritten arbeiten - dann gäb es viele Möglichkeiten.
Bitte beschreibe nochmal Deine konkreten Vorstellungen über einen Wettkampf.
Ansonsten kannst Du dich doch auch mal privat mit TrainingskollegInnen treffen und ein kleines Sparring machen. Ist zwar nicht das Gleiche wie'n Wettkampf, aber bestimmt ganz unterhaltsam und sehr lehrreich.
Hallo!
Irgendjemand, das klingt sehr interessant, aber bestimmt kann man das hier in der Gegend nicht lernen ;)
The_Answer: tatsächlich hab ich sogar angefangen, über Judo nachzudenken. Als ich so ungefähr 8 Jahre alt war, habe ich mal ein halbes Jahr Judo gemacht, aber damals war das nicht so das richtige für mich (bin jetzt 21). Ich habe aber kaum Erinnerungen daran, ich weiß bloß noch, daß ich mal meinen jüngeren Bruder mit einem Schulterwurf auf dem heimischen Rasen zu Boden gebracht habe :D
Wie stelle ich mir Wettkämpfe vor? Also ich glaube, extrem körperbetonter Kampf (nennt man das Grappling?), vor allem auch in Richtung Ringen, wäre nichts für mich. Würfe sind prima, Tritte und Schläge - kann ich noch nicht wirklich viel zu sagen, so weit sind wir noch nicht... ich denke mal, ein bißchen dürfte davon schon drin sein.... hilft das jetzt weiter? ;)
Macht es eigentlich Sinn, parallel zwei KK zu betreiben, wenn man beide noch nicht kann? Oder bringt man dann als Anfänger in beiden Sportarten die Bewegunsabläufe durcheinander und sollte besser erstmal eine lernen und mit einer anderen später beginnen?
Liebe Grüße,
Rebecca
ich habe jetzt vor kurzem gleichzeitig taijiquan und judo angefangen. die beiden ergaenzen sich prima, es ist also durchaus moeglich zwei verschiedene kampfkuenste gleichzeitig zu lernen.
the_ANSWER
16-06-2003, 22:30
Das mit den zwei KKs gleichzeitig ist so eine Sache.
Zum einen hängt das natürlich von Deiner Lernfähigkeit ab. Dann ist natürlich noch wichtig, wie sehr sich die Systeme unterscheiden. Also, wenn Du jetzt zusätzlich zu Aikido (sehr defensiv) etwas wie Streetfight, wo man immer direkt in den Gegner reingehst, nimmst, beisst sich das.
Es ist zwar auch nicht unmöglich beides zu lernen, aber ungemein schwieriger als sonst - und schnelle Lernerfolge werden dann wohl lange auf sich warten lassen.
Zum anderen gibt es da noch den Zeitfaktor.
Ich kenne das von mir selber, dass man am liebsten alle KKs gleichzeitig lernen sollte, aber das geht halt zeitlich nicht.
Am Anfang trägt einen vielleicht noch die Euphorie zum Training. Die legt sich dann aber, und man wird faul. Am Ende geht man dann vielleicht zu gar nichts mehr.
Und ich nehme mal an, dass Du jetzt auch nicht nur noch für KKs leben willst, oder?
Wenn Du gegen Tritte und Schläge prinzipiell nichts hast, und Dir Würfe sehr wichtig sind, ist vielleicht Ju Jutsu doch das richtige für Dich.
Allerdings sollte zum Thema Wettkampf im Ju Jutsu mal ein Fachmann/frau hier was sagen - ich kenne mich da nicht wirklich aus.
Vielleicht können die Dir ja einen besseren Eindruck über den Wettkampf verschaffen.
countingzero
17-06-2003, 10:07
Hi,
es gibt in Europa Tomiki Aikido welches Wettkämpfe bestreitet.
Meines Wissens in der Schweiz und England stark vertreten. Die Wettkämpfe sehen so aus, dass ein Angreifer den anderen mit einem Tanto angreift. Fürs Treffen und für das Abwehren gibt es Punkte. Es darf nur eine bestimmte Auswahl an Techniken verwandt werden.
Da beim Aikido viele Hebel,Würfe über die Gelenke ausgeführt werden müssten beim Wettkampf die Techniken stark eingeschränkt werden und es würde wohl den Weg des Judo gehen, bei dem man ja eine große Versportlichung mittlerweile hat. Andererseits soll O'Sensei nach dem er einen Herausforderer in einem Vergleichskampf schwer verletzt haben soll, alle Wettkämpfe untersagt haben. Auf einem höheren Niveau wird Randori (freier Angriff, freie Verteidigung) gemacht, was vielleicht einem Wettkampf ähnelt.
Ich denke Hapkido ist für Dich das Richtige, da es die selben Wurzeln (Daito Ryu) hat, aber auch m.W. die Möglichkeit zum Wettkampf. Frag mal A. Heck den Hapkido Moderator.
Mfg
cz
countingzero
17-06-2003, 10:12
Ach,
so im Daito Ryu Aiki JJ gibt es m.W. keine Wettkämpfe.
Einmal weil es zum Koryu zu zählen ist und damit keine Versportlichung erfahren hat. Zum Anderen sind die Techniken nicht wettkampf geeignet.
Ich persönlich empfinde das Daito Ryu aber für eine sehr große Bereicherung zum Aikido, aber ich denke es entspricht nicht Deiner Intention.
Mfg
cz
irgendjemand
17-06-2003, 18:23
Kann man im Ju-Jitsu (Wettkampf) denn (auch) Aikido einsetzten, oder sind nur bestimmte Techniken elaubt/spezielle untersagt ?
Murmeltier
07-07-2003, 08:53
Du machst Aikido weil es ne runde Sache ist.....
sobald Du kämfen willst haste Ecken drin und es wird ne Rangelei.
Man darf den anderen nicht verletzen ( meistens) und es geht um das " Gewinnen" .
Wenn Du einen guten Trainer hast, dann trainiere soviel Aikido wie du kannst, irgentwann kommt die Zeit wo es gut ist auch mal was anderes mit zumachen, um sein Aikido zu verbessern.
Aikido ist ne runde Sache und keine gute KK.........oder doch??
gruß
gestörter krieger
11-07-2003, 15:40
hi judo wäre genau das richtige für dich sehr änlich:) und wettkämpfe gibt es wirklich genug
so ähnlich wie Aikido abe rmit Wettkämpfen:
das ist die Beschreibung von Tomiki Aikido
Das Aikido bevor die Wettkampfkomponente rausgenommen wurde
Wann war Ueshiba denn Vertreter von Wettkämpfen?
Hallo erst mal !
Rebecca, was erwartest Du denn von einem Wettkampf ?
Willst Du Medallien oder Meisterschaften gewinnen oder
kommt es Dir nur darauf an kein Kata-mäßiges Üben
zu haben.
Für das Zweite gibt es, wie schon erwähnt, das Randori, also
das freie Verteidigen gegen freies Angreifen.
Gürtelprüfungen - ich kenne keinen Verband in dem das nicht
möglich ist.
Vielleicht willst Du aber nur körperlich mehr gefordert werden ?
Am Anfang meiner "Aikido-Laufbahn" standen wir nur "rum"
und übten die Techniken aus dem Stand. Das sollte sich aber
schnell ändern.
Grüsse
Joachim
KindDerNacht
18-07-2003, 16:42
Von wegen dem mit dem STand... Das sollte doch normal sein, da man als Weißgurt ja erstmal die Grundlagen checken muß. Aus der Bewegung kams bei mir ab dem Gelbgurt. Und weiter bin ich ja auch noch nicht.
Aber ich finde, daß es nichts geben kann, was wirklich wie Aikido ist und Wettkämpfe hat. Zumindest nicht in den Kyus. Denn das ist in meinen Augen Übung und nicht Anwendung. Und ein Wettkampf sollte doch aus der Anwendung einer KK bestehen, denke ich.
Kiddie
Ich persönlich finde, dass man nicht früh genug mit
Techniken aus der Bewegung anfangen kann.
Aikido zeichnet sich nun einmal durch dynamische Bewegungen
aus. Tai-Sabaki ist eine Grundbewegung im Aikido und wie
soll ich die erklären, wenn ich nicht "Anschauungsmaterial"
liefere. Nach 1-2 Monaten Aikido sollte eine Übungsreihe wie
1) Tai-Sabaki allein
2) Tai-Sabaki gegen Gyaku hanmi katate-tori
3) wie 2) mit z.B. Shiho-Nage als Wurftechnik
geübt werden können.
Durch das Führen des Partners aus 2 ergeben sich ja erst
die Möglichkeiten eine Technik anzusetzen.
Wenn ich auf die Bewegung mit dem Partner verzichte
verliere ich einen wesentlichen Teil des Aikidos und reduziere
das Aikido nur auf Technik.
Wie gesagt: meine persönlichen Gedanken.
Joachim
KindDerNacht
21-07-2003, 13:01
Wir haben das so, daß auch die Weißgurte am Anfang die ersten Minuten nach dem Aufwärmen noch das gleiche machen. Da kommen so Sachen wie einfach gegeneinander Tai sabaki machen auch mit dran. Daß das sinnvoll ist, weil es Aikido ausmacht, sehe ich auch so.
Allerdings finde ich auch, daß man als Weißgurt erstmal die Ruhe zum Überlegen braucht wenn man sich die Grundlagen erarbeitet.
Kiddie
Bevor ich Aikido gemacht hatte hab ich Judo , Guju Ryu Karate und Kendo gemacht .... Kendo ist evtl. genau das richtige für Dich ... Kein gerangel ... viel wettkampf und viel sport ...ausserdem, wenn in einem Vernünftigen Verein, auch prima mit Aikido zu Verbinden ..wenn nicht sogar Ideal ....
Gruss
Ingo
the_ANSWER
04-08-2003, 23:21
Kendo ist aber sehr teuer. So um die 300 €, wenn nicht sogar mehr, muss man für die Ausrüstung schon hinblättern.
irgendjemand
05-08-2003, 14:11
Außerdem seh ich keine wirkliche gemeinsamkeit zwischen Aikido und Kendo... In dem einen wird nur geschlagen, und in dem anderen nur geworfen/gehebelt...
es scheint mir du hast dich nie mit beidem wirklich auseinander gesetzt .... es gibt sehr viele gemeinsamkeiten und beides ergänzt sich ideal .. natürlich immer ein guter verein vorausgesetzt .... es passt sehr gut zueinander.
Hallo Rebecca,
bleib am Ball, wenn Dir das AIKIDO gefällt. :)
Der Kampfaspekt im AIKIDO kommt erst später. Wenn Du lange genug übst wirst Du entdecken, dass man im AIKIDO sehr gut auch kämpfen kann, nur es gibt keine Punktrichter. Wenn Du aber ehrlich zu Dir selbst bist, wirst Du erkennen ob Du Dein Leben verloren oder behalten hättest.
Endo Sensei 8.Dan Shihan aus dem Hombu Dojo in Japan sagte auf einem Lehrgang einmal: Alles ist möglich und erlaubt im AIKIDO, deswegen gibt es keinen Wettkampf, weil es zu gefährlich ist. Und er zeigt auf grandiose Art und Weise, dass dies keine lehren Worte sind.
Gruß
Rolf
irgendjemand
08-08-2003, 19:22
@ingoM: Soweit ich weiß haben die Aikido-Techniken ihren Ursprung zwar im Schwertkampf, es wird meinetwegen auch nicht NUR geschlagen und gehebelt, und es lässt sich bestimmt gut miteinander verbinden, aber schon die Zielsetzung ist eine ganz andere, und ich frage mich wirklich wie du mit einem Shinai jemanden hebeln willst.
Aber mit kendo habe ich mich echt noch nie richtig beschäftigt, da hast du schon recht.
@irgendjemand
ich sagte ja das sich beides prima ergänzt ... Im Aikido gibts
viele techniken die eben gegen einen Schwertkämpfer angewandt werden können ... ( ich hatte Kendo genannt da es ja genau auf seine wünsche passte mehr sport zu machen ohne gerangel ... ) desweiteren basiert Aikido zum grossteil auf Daitoryu und Aiki Jujutsu das zu seiner zeit "geheim" von den Samurai gelernt wurde um sich eben auch ohne ihr schwert aber aufbauend darauf Verteidigen zu können .... jaja ich weiss auch das es da dann "besseres" als das shinai gibt ... aber kendo hat eben das von ihm gewünschte "sport" element ... iaido passt besser zu einem aikidoka aber ist eben eher weniger "sport" orientiert.... aikido nutzt übrigens auch schwert und jo mit katas usw ... je nach Aikido stil ..
Gruss
Ingo
irgendjemand
09-08-2003, 14:42
@ingoM: Ich dachte Aiki Jujutsu wäre erst von Ueshiba entwickelt worden, wie können die Samurai es dann gelernt haben ?
Am passendsten wäre eigentlich Kenjutsu, wird daber glaube ich auch nich überall angeboten. Is aber cooool :D
dunkelfalke
09-08-2003, 17:13
aikido wurde von ueshiba entwickelt, aiki jiu jitsu ist viel viel aelter.
Also, wenn Du jetzt zusätzlich zu Aikido (sehr defensiv) etwas wie Streetfight, wo man immer direkt in den Gegner reingehst, nimmst, beisst sich das.
man soll nicht denken, aikido basiert nur auf verteidigung, es gibt sehr wohl techniken, in denen zuerst angegriffen wird.
im aikido ist es eine der wichstigsten sachen in den gegner reinzugehen, und nicht nach hinten.
...Der Kampfaspekt im AIKIDO kommt erst später. Wenn Du lange genug übst wirst Du entdecken, dass man im AIKIDO sehr gut auch kämpfen kann, nur es gibt keine Punktrichter. Wenn Du aber ehrlich zu Dir selbst bist, wirst Du erkennen ob Du Dein Leben verloren oder behalten hättest.
Sehe ich genauso, nur das Problem der meisten Aikidoka ist, dass sie
a) entweder gar nicht bis zu diesem Level kommen
oder
b) sofern sie nicht mal über den Tellerrand geschaut haben, niemals lernen Aikido anzuwenden, denn in den meisten Dojos in D (zumindest in denen, die ich kennengelernt habe) werden ja kaum bis keinerlei Anwendungsformen (Randori) praktiziert - mal abgesehen vielleicht von den Dan-Anwärtern die sich auf die Prüfung vorbereiten...
Es ist nicht in Frage zu stellen ob Aikido "funktioniert" (das tut es!), es ist vielmehr die Frage "funktioniert" mein Aikido und das kann m. E. nur durch praktischen Vergleich ermittelt werden.
Ob das unbedingt Wettk(r)ampf sein muss, sei dahingestellt.
Es gibt ja mittlerweile auch Vereine die bieten Cross-Training an (also Trainigseinheiten auch für Gäste aus anderen KK's/Stilen) - das erweitert nicht nur den Horizont, sondern hillft sicherlich auch bei der Frage "funktioniert mein Aikido?".
Endo Sensei 8.Dan Shihan aus dem Hombu Dojo in Japan sagte auf einem Lehrgang einmal: Alles ist möglich und erlaubt im AIKIDO, deswegen gibt es keinen Wettkampf, weil es zu gefährlich ist.
Diese "selbstbewußste" Aussage steht Herrn Endo sicherlich auch zu, nur ob sie deswegen für alle Aikidoka gültig sein soll...
Und er zeigt auf grandiose Art und Weise, dass dies keine lehren Worte sind.
Er schon, aber dies gilt bei weitem nicht für alle "Sensei's" dieser Kampfkunst :(
Ausweichen und angreifen zur gleichen zeit
Seit etwa zwei Monaten mache ich Aikido, und es gefällt mir eigentlich sehr gut. Das ist ja schon mal ein Anfang :)
Aber ein bißchen schade finde ich, daß es keine wirklichen Wettkämpfe oder Gürtelprüfungen wie bei den meisten anderen Kampfsportarten...
Nun Wettkämpfe gibt's im Aikido nicht, aber Gürtelprüfungen (auch wenn sie aus meiner Sicht nicht unbedingt notwendig sind) sollte es eigentlich schon geben???
Frag doch mal explizit danach. Wie ist denn der Trainer/Meister/Sensei zu seiner Graduierung gekommen???
Vor einigen Tagen habe ich mal bei einer Stunde Ju-Jutsu zugeschaut, was mit Aikido ja eigentlich relativ nah verwandt ist
Wenn "verwandt", dann nur über mehrere Ecken... richtiger ist, das im JuJutsu einige Techniken enthalten sind, die auf Aikido Prinzipien basieren.
Die Ausführung dieser Techniken (die Gebräuchliste dürfte wohl der Kipphandhebel bzw. Kote Gaeshi sein) ist teilweise aber ganz anders.
...Ju-Jutsu war mir irgendwo "zu rangelig", Aikido ist irgendwie "rund" - ich kann es so schlecht beschreiben, ist irgendwie so mein Gefühl ;)
Sagen wir mal so und völlig wertfrei - JuJutsu ist anders.
Erstens haben Aikido und JuJutsu unterschiedliche Zielsetzungen. Aikido ist eine Schule des Weges (Do), während JuJutsu eine Schule (System) der Selbstverteidigung ist.
Ziel im JuJutsu ist den Angreifer "auszuschalten" (ausschalten heisst nicht eliminieren!) unter besonderer Berücksichtigung von zwei elementaren Aspekten - Verhältnismäßigkeit + Eigensicherung.
Der Verteidiger hat somit die freie Wahl der Mittel um den Angriff abzuwehren ... d.h. er wird das tun, was er (am besten) kann.
Zudem wird im JJ Training (in den sog. Weiterführungs- bzw. Gegentechniken)auch die Reaktion des Gegners mit einbezogen. D.h. der Gegner sperrt z. B. einen Wurfansatz...
So kann JuJutsu durchaus "eckig" oder wie eine "Rangelei" wirken. Muss es aber nicht.
JuJutsu ist nicht immer gleich JuJutsu (Ich beziehe mich hierbei auf den DJJV). In den Vereinen wird teilweise sehr unterschiedlich trainiert - auch wenn sich alle an eine vom Verband festgeschriebene Prüfungsordnung halten.
Es kommt immer auf das Können, den Werdegang bzw. die Präferenz des Trainers an. Das Spektrum geht dabei von "fast nur Judo" bis "fast schon Arnis/Escrima/Kali".
Es gibt aber auch Vereine (allerdings immer weniger)in denen eher "klassisches" JJ trainiert wird.
D.h. weite Bewegungen, viel Würfe und dem Karate ähnliche Atemis - das sieht dann eher "runder" aus.
Nun meine Frage: gibt es eine Kampfkunst, die so ähnlich wie Aikido ist, aber wo es vielleicht auch eine gewisse Möglichkeit zu Wettkämpfen gibt?
Ja, das hier in einigen Antworten zitierte Tomiki-Aikido. Nur (leider) gibt es in D sehr wenig Dojos die diesen Stil praktizieren.
Eine andere dem Aikido "ähnliche" (d.h. von der Technik und den "runden" Bewegungen) Kampfkunst mit Wettkampf gibt es nicht.
Eine gute Ergänzung (sofern Du Aikido nicht aufgeben möchtest) - wie bereits von ingoM erwähnt - ist Kendo.
Da gibt's Wettkämpfe (da gehts richtig zur Sache) und das Ganze harmoniert mit dem Aikido (Prinzip, Bewegungslehre)...
Du solltest aber bedenken, dass, wenn Du wirklich Wettkampf (mit allen Konsequenzen) machen wilst, es rein aus Zeitgründen kaum möglich ist, zwei (Kampf)Sportarten zu betreiben.
D.h. wenn Du eine Sportart leistungsmäßig betreibst, dann bedeutet das mindestens 3 Trainingseinheiten/Woche + separatem Konditions- bzw. Krafttraining...
Hallo!
Huch, da hat einer meinen uralten Beitrag wieder ausgegraben... ;) Durch Zeitprobleme habe ich jetzt einige Zeit kein Aikido (oder eine andere KK) machen können, vor wenigen Monaten bin ich dann umgezogen und habe hier noch keine neue Gruppe gefunden (mich allerdings bisher v. a. aus Zeitgründen auch noch nicht besonders intensiv danach umgeschaut). Aber danke auch für die späteren Antworten :)
Liebe Grüße,
Rebecca
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