Anmelden

Vollständige Version anzeigen : Mal ne Frage an die Bujinkan Seite



ektron
19-03-2009, 11:19
Es gibt einige Themen die immer wieder in Genbukan/Bujinkan Foren angeschnitten werden aber mir noch nie jemand fundiert beantwortet hat, deswegen frag ich doch einfach mal ganz offen und hoffe, dass sie mir jemand auf normalerebene beantwortet ohne gleich wieder einen Mords Radau zu machen...

Als ich überlegt habe eine Bujinkan Dojo beizutreten habe ich mich mal länger mit einem Dojo Leiter unterhalten und ihn gefragt wie die Prüfungen beim Bujinkan funktionieren. Er meinte, es gibt keine echten Regelungen, der Trainer entscheidet wann ein Schüler einen Gurt bekommt, strengt er sich an bekommt er den Gurt vielleicht schneller als jemand der besser ist aber sich weniger anstrengt. Klang für mich sehr schwammig und ich konnte es nicht wirklich nachvollziehen. Zwischendurch hab ich mal gegooglt und Prüfungsrichtlinien von irgend nem Dojo im Netz gefunden, mit genauen Technik angaben.
Frage meiner Seite jetzt:
Wie ist es tatsächlich? Wie funktionieren eure Prüfungen? Habt ihr überhaupt Prüfungen? Kann man die Prüfungsrichtlinien irgendwo einsehen?

Gruß

Franz
19-03-2009, 11:38
es funktioniert so wieder der Trainer dir gesagt hat.
Es geht hier nach einem alten Prinzip das deine persönliche Entwicklung miteinbezieht.
Wie der Trainer das Training gestaltet und was er prüft ist bei BBT recht frei da von 9 Schulen immerhin 6 unterrichtet werden. Es gibt zwar ein Jahresthema jedoch sollen auch die anderen Schulen nicht vernachlässigt werde, desweiteren bringt das Jahresthema es mit sich, dass ein Anfänger vor 3 Jahren andere Schwerpunkte hatte als ein Anfänger heute und umgekehrt.
Das ist alles nicht so strikt.

gion toji
19-03-2009, 14:47
Die meisten Dojo, wo ich war (naja, eigentlich alle) hatten ein schriftliches Prüfungsprogramm.
Am Anfang kommen Rollen, div. Schläge, Kihon Happo und Sanshin no Kata, dann entweder Waffen oder Ryuha-spezifische Kata. Oder halt ein Mix aus beidem
Es ist NICHT so, dass sich das Prüfungsprogramm jedes Jahr ändert. Zumindest habe ich das nicht erlebt. Ich könnte es mir aber denken, dass bei fortgeschrittenen Prüfungen auch jahresthema-spezifische Sachen gefragt werden, obwohl sie nicht im Prüfungsprogramm stehen
Es ist aber richtig, dass jeder Dojoleiter prinzipiell frei in der Gestaltung seiner Prüfungen ist

ShinobiOne
20-03-2009, 00:48
Hallo,

bis hierhin soweit alles ganz richtig. Ich möchte aber gerne noch hinzufügen wie es zum Beispiel bei uns gehandhabt wird.

Wir haben ein klar strukturiertes Prüfungsprogramm, welches auch nicht alle paar Tage willkürlich geändert wird sondern in seiner Grundform gleich bleibt.

Es gibt verschiedene Kyu die gelehrt und gelernt werden. Das sind so Sachen wie die korrekten Begrüßungsformen, das rituelle Gebet, Fallschule, u.s.w.

Bei uns sind für die erste Prüfung die 1. Kyu bis zur 7. Kyu relevant. Diese sollte man gut beherrschen. Es sind wie oben erwähnt grundlegende Techniken, also klassische Schule.

Beim BBT ist das Ziel die Formlosigkeit, doch um diese zu erreichen muss der Schüler die Grundtechniken verinnerlichen um dann (irgendwann, bei manchen wird das nie was :-)) zur Formlosigkeit zu gelangen. Im Gegensatz zu anderen KK oder KS gilt es hier, keine statischen Manöver in einer Realsituation / einem Kampf abzuspulen, sondern sich dem jeweiligen Gegner individuell anzupassen / entgegenzutreten. Es wird also zu deinem Ninjutsu. Doch ehe das passiert muss man halt durch die harte Schule ;-).

Zum Thema, der Lehrer entscheidet wann du zur Prüfung gehst, ist folgendes zu sagen. Beim Bujinkan Budo Taijutsu ist die Schüler - Lehrer Beziehung halt noch (einigermaßen) wichtig. Wenn dein Lehrer den Eindruck hat, du hast die Grundtechniken drauf, wird er dich zur Prüfung zulassen. Ich persönlich halte da ganz viel von denn nicht der Schüler sollte entscheiden wann er bereit ist. Das ist halt so eine althergebrachte Respekt & Vertrauenssache ;-).

Aber keine Sorge, wenn man sich nicht allzu Dumm anstellt, wird man relativ zügig die erste Prüfung machen. Es kommt natürlich auch hierbei darauf an, welche Ziele du dir persönlich gesteckt hast. Bist du ein Gurtsammler? Dann wäre BBT wahrscheinlich nicht die richtige Wahl für dich.

Ich hoffe mein Beitrag war ein wenig "erleuchtend" und hilfreich für dich (und andere).

In diesem Sinne, NINPO IKKAN!

Grüße, ShinobiOne

ektron
20-03-2009, 09:00
So wie ich den Trainer verstanden habe, geht es nicht darum den Schüler für die Prüfung zuzulassen, sonder der Trainer sagt. "Hhmm, jetzt darfst du den nächsten Gurt tragen" - ohne das irgendeine Prüfung stattfindet oder das mit irgendwelchen Techniken zu tun hat.
Ich kenne es auch, dass während des Unterrichts einfach prüfungsrelevante Techniken durchgeführt werden und der Trainer danach sagt, ok, das war die Prüfung, das hast du ordentlich gemacht und hast die Prüfung bestanden.
Das der Trainer nach freiem Gutdünken die Entscheidung fällt wann ein Schüler graduiert wird finde ich hingegen seltsam.
Aber das scheint ja nicht in allen Dojos der Fall zu sein.

ShinobiOne ich hab mich bereits entschieden was ich mache (muss mal mein Profil hier aktuallisieren), aber danke trotzdem für die Antworten. So hab ich zumindest mal mehrere Antworten und Erfahrungen zu dem Thema gehört.

kennin
20-03-2009, 09:08
Also bei mir läuft das noch anders.
Ich habe im letzten Jahr meine gesamte Prüfungsordnung neu strukturiert, thematisch vereinfacht und auch logischer aufgebaut.
Ich glaube so wie sie jetzt ist bleibt sie auch in etwa.

Wann Schüler geprüft werden, hängt bei uns von mehreren Faktoren ab.
Zuerst bekommt jeder ein Kärtchen worauf vermerkt wird, wie oft sie trainieren. Für 9. Kyū braucht es mindestens 20 Unterrichtseinheiten, für 8. - 4. Kyū 40 und für 3. - 1. Kyū brauchts 60.

Wenn diese Trainingseinheiten voll sind, dann kann der Schüler theoretischerweise SELBER eine Prüfung beantragen, aber zovor rate ich ihnen noch ob es eine gute Idee wäre. Wieso sie das selber machen dürfen? Weil ich sie nicht unter Druck setzen will. Sie müssen sich selber bereit fühlen.

gion toji
20-03-2009, 12:39
Also bei mir läuft das noch anders.
...bis auf die Tatsache, dass du feste Wartezeiten zwischen den Prüfungen hast, sehe ich keinen Unterschied zu dem üblichen Vorgehen

kennin
20-03-2009, 14:08
Eben doch. Ich sag meinem Schüler ja nicht wann er Prüfungen machen soll. Das entscheidet er selber.
Ich *RATE* es Leuten manchmal ab, aber dabei bleibts auch. Verbieten oder verpflichten tu ich gar nichts.

ShinobiOne
20-03-2009, 15:56
Tja, da habe ich mir so eine mühe gegeben beim Schreiben und doch habe ich was vergessen zu erwähnen :o

Klar ist es bei uns auch so, dass der Schüler erst dann die Prüfung macht, wenn er selber auch der Meinung ist, er kann / möchte. Der Lehrer kann ja letztendlich nur entscheiden ob die Techniken beherrscht werden. In den Kopf des Schülers kann er nicht (wirklich) reinsehen ;)

@ektron:

Kann ja sein, dass es in dem Dojo so gehandhabt wird, wie du es beschreibst. Ganz normal ist das aber auch nicht. Wir haben tatsächlich einen festen Prüfungstermin mit kleinem Prüfungskommitee und da werden dann Prüfungsrelevante/s Techniken / Wissen abgefragt.

Aber herzlichen Glückwunsch zu deiner Entscheidung. Für was du dich entschieden hast ist ja egal, hauptsache du gehst darin auf.

In diesem Sinne, NINPO IKKAN!

ShinobiOne

new_rem
30-03-2009, 21:49
Und wie läuft eigentlich der Prüfung ab????