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Vollständige Version anzeigen : Als Trainer mittrainieren oder nur kommandieren



Shugyo
20-03-2009, 00:13
Hallo liebe Kampfkünstler,

ich leite seit einem Jahr einen Verein und mich würde mal interessieren, ob ihr als Trainer/Lehrer euer eigenes Training in den Unterricht integriert, quasi als Zugpferd beim Kihon oder in der Kata mitlauft, oder ausschließlich vorn steht und Kommandos gebt, bzw. die Bewegungen korrigiert.

Ich finde, beide Vorgehensweisen haben Vorteile:
Beim Mitüben überträgt sich die eigene Dynamik und Power auf die Schüler, ich mache selber vor, was ich auch fordere. Andererseits ist es vielleicht auch nur egoistisch.

Beim nur vorne stehen (was natürlich ab und zu sein muss) kann ich natürlich besser Einfluss nehmen auf das Geschehen und Korrekturen anbringen.

Meine Frage richtet sich nicht nur an die Sensei, mich würde auch interessieren, was die Übenden denken. Wie sollte das Verhältnis sein?

Danke für eure Antworten

Trisomie78
20-03-2009, 00:37
ich bin absoluter neuling im TKD.
stehe also in der regel ganz hinten + beobachte, was die andern tun.
letztes mal zum beispiel, stand vor mir ein weissgurt.
habe also einige wiederholungen genau so falsch gemacht wie er.
der trainer korrigierte ihn + machte eine weile mit, so dass ich den bewegungsablauf richtig lerne.
finde also auch, dass beides seine vorteile hat.

denke jedoch, dass man am besten beobachtet + bei einem fehler den schüler ermahnen z.b. noch mal genau auf deinen stand od schulter zu achten. (dann noch mal einige wiederholungen deinerseits)

ansonsten bin ich halt immer noch davon überzeugt, dass sich bei langsamen bewegungen viel weniger fehler "einschleichen". (aber das nur so am rande)

edit:
kann mir übrigens vorstellen, dass sich die schüler über mehr einsatz des meisters im training freuen würden. da steigt auch der respekt. sonst sieht man immer nur so n alten sack der ratschläge verteilt, aber man weiss gar nicht, ob er wirklich besser ist.

also bei meinem ehemaligen aikido-meister wusste man gleich, dass er (eben) ein meister ist.
bez dass man so fällt wie er es will. auch wenn man nicht weiss was man zu tun hat.

war auch früher im fussball so. wenn der trainer nicht mit spielt, glaubt man einfach nicht, dass er besser ist.

nointerest
20-03-2009, 00:44
Das ist kein "Entweder/Oder" für mich.

In einer Trainingsstunde kann man sehr gut beides machen.

Ich selbst mache es so:
Beim Langsamen mache ich mit, immer "vorne", so dass mich alle sehen können (d.h. wenn wir Wendung machen dann wetze ich schnell nach hinten = "vor" die Augen der Gruppe).
Das ist mir deshalb wichtig, weil reden allein nicht alles ist. Vom Bewegungsablauf her hilft es vielen Leuten einfach wenn sie abgucken können - dafür bin ich dann da.

Wenns schnell und stark wird dann brülle ich meist nur noch Kommandos. Mir ist es wichtig zu sehen was die anderen machen, und das kann ich nicht wenn ich selbst mitlaufe.
Mag jetzt blöd klingen - aber je krasser ich brülle desto heftiger strengen sich die Leute an. Ist wie eine Kettenreaktion.

Prinzipiell finde ich, dass ein Trainer ruhig auch mitmachen kann, ich mein der will ja auch für sich mal trainieren. Je nach den Gegebenheiten kann er das sonst gar nicht. Bei mir ist es so, dass ich neben dem Training geben auch einfach Training nehmen kann - also mein eigenes Trainingsbedürfnis kann ich ganz normal als Schüler der Gruppe befriedigen.

Ich hab auch das Problem, dass ich beim Kumite zwar einerseits mitmachen möchte wenn es partermäßig nicht aufgeht, aber ich mich nicht so gut auf den Partner konzentrieren kann wenn ich Trainer bin. Ich mein ich hab die Verantwortung für die Gruppe und will denen auch was rüberbringen. Ich kann nur mit halbem Herz kämpfen, das ist blöd.
Ich mach dann oft mal mit und mal nicht - also der der übrig ist kann mit mir die Bewegung üben - aber hin- und wieder "hau ich ab" weil ich die Gruppe ablaufe und gucke wie es läuft. Das ist bekannt und verwirrt keinen oder so.

Generell, ja ich möchte das was ich verlange auch leisten/zeigen. Andererseits will und muß ich die Gruppe beobachten und mich aufs "lehren" konzentrieren, wodurch mein eigener Einsatz dann quasi runtergeht.
Wenn ich richtig trainieren will muß ich normal als Schüler teilnehmen, anders kann ich das nicht.

Also ich würde sagen - Beides zusammen machts. Manchmal mitmachen (v.a. wenns was neues ist, oder wenn Unterstufe da ist und man macht was kompliziertes) und manchmal ebend nicht. Dann guckt man, korrigiert oder treibt einfach an.

Royce Gracie 2
20-03-2009, 01:50
Unser Trainer macht immer beides.
Is eigentlich von Training zu training bissle unterschiedlich.

manchmal macht er mehr mit und manchmal läuft er eher durch die Reihen und korrigiert.

hashime
20-03-2009, 06:58
Unser Trainer macht meist mit....wenns was zu korrigieren gibt, korrigiert er....ich selbst halte es ähnlich....wenn man nur vorne steht und brüllt, verliert man bei anstrengenden Übungen die Glaubwürdigkeit....außerdem wird man mit der Zeit lasch und fett ;)

senpaifredy
20-03-2009, 07:54
Also ich handhabe es im Training so, dass ich beim Kihon möglichst immer mitmache, zum Einen um zu motivieren, zum Anderen, um selber auch den positiven Trainingseffekt eines harten Kihon Trainings mitzunehmen. Wenn es ein Anfängertraining ist, dann bitte ich oft fortgeschrittene Schüler, durch die Reihen zu gehen und zu korrigieren. Das hat den Vorteil, dass die auch an das Leiten einer Trainingseinheit herangeführt werden, und sich trotzdem im sicheren Rahmen bewegen.
Bei Partnerübungen mache ich es so, dass ich die Übung mit einem anderen Senpai vorführe, gerne auch zwei-, drei oder hundertmal und dann beim Üben korrigiere. Das ist auch aus Sicherheitsgründen wichtig.

Fredy

Shugyo
20-03-2009, 08:12
Vielen Dank für eure Antworten.

Mir ist aufgefallen, dass japanische Lehrer eher die Techniken ein-, zweimal vorführen und dann nur noch Kommandos zählen. Das heißt natürlich, dass man sehr genau aufpassen muss, wenn etwas Neues erklärt wird. Schult die Aufmerksamkeit :)

Vielleicht ist das die "traditionelle" Methode, mag aber auch mit der japanischen Mentalität zu tun haben. Ich denke mittlerweile auch, dass ich das Mitlaufen etwas zurückschraube. Sollte ich fett werden :), werde ich das wieder ändern.

Grüße

hashime
20-03-2009, 09:57
Vielen Dank für eure Antworten.

Mir ist aufgefallen, dass japanische Lehrer eher die Techniken ein-, zweimal vorführen und dann nur noch Kommandos zählen. Das heißt natürlich, dass man sehr genau aufpassen muss, wenn etwas Neues erklärt wird. Schult die Aufmerksamkeit :)

Vielleicht ist das die "traditionelle" Methode, mag aber auch mit der japanischen Mentalität zu tun haben. Ich denke mittlerweile auch, dass ich das Mitlaufen etwas zurückschraube. Sollte ich fett werden :), werde ich das wieder ändern.

Grüße

Ja, bei den Japanern wird oft vorausgesetzt, dass der niedriger Graduierte vom höher Graduierten vor ihm in der Reihe durch Abschauen lernt....die stehen ja ziemlich auf das Hierarchische und haben oft große Dojos mit hunderten Schülern, wo der Lehrer gar nicht überall korrigieren kann....

Ich finds wichtig, dass man im Anfängertraining sicherstellt, dass die Newbies mal die Grundtechniken kapieren....der Rest kommt mit der Zeit....hatte auch noch als Höhergraduierte hie und da Aha-Erlebnisse in Bezug auf Techniken :)

nointerest
20-03-2009, 11:47
Mir ist aufgefallen, dass japanische Lehrer eher die Techniken ein-, zweimal vorführen und dann nur noch Kommandos zählen. Das heißt natürlich, dass man sehr genau aufpassen muss, wenn etwas Neues erklärt wird. Schult die Aufmerksamkeit :)


Ich kenne das von großen Lehrgängen mit japanischen Trainern. Ich wage mal zu sagen dass die sich im "Heimdojo" anders verhalten - aber da sind dann keine 100 Leute in der Halle.

Ich habs konkret bei Sensei Akita mal erlebt - wir waren auf einem Lehrgang mit wirklich wenigen Teilnehmern in der Oberstufe. Wir waren höchstens 25 Mann, und da waren noch ein paar Kinder dabei.

Da hat er die Erwachsenen jeden mal einzeln was laufen lassen und irgendwas dran korrigiert (also jeder mußte 1x ne Bahn laufen, diese Bahn dann 2x oder so). Es waren die üblichen 2 Einheiten an einem Tag - da kam dann echt jeder Erwachsene mal dran (die Jugendlichen hat er nicht drangenommen - warum weiß ich nicht. Vll wollte er sie nicht "vorführen" oder so).

Anderst war es dann natürlich auf nem großen Lehrgang - Geburtstagslehrgang von Sensei Ochi. Da hat Akita quasi spontan eine Einheit geleitet, wir waren da locker 80 oder 100 Mann in der Oberstufe. Da hat er dann wieder wie oben beschrieben halt kommandiert (durch die Reihen laufen die Senseis meist auch, aber da muß man echt Glück haben dass man korrigiert wird).

Ich muß sicher nicht sagen dass dieser nahezu "private" Lehrgang von der Qualität natürlich top war, auch wenn man schon arg aufgeregt ist wenn man da vor der Gruppe drankommt. Aber es war halt echt toll - er hat sich jedem angenommen und bei jedem was gefunden was man korrigieren kann (ist klar *gg*).

Shugyo
20-03-2009, 17:22
@nointerest
Ja, ich hatte auch schon das Glück, bei Sensei Ochi kleinere Lehrgänge zu besuchen, wo er sehr viel stärker auf die einzelnen Teilnehmer eingehen kann. Das ist schon eine andere Welt als in einer Turnhalle mit 250 Teilnehmern.
Diese großen japanischen Namen haben es in der Regel auch nicht nötig, ihr Können oder ihre Ausdauer vorzumachen, das haben sie ja bereits getan.

Ich habe gerade wieder Training geleitet und konnte es mir nicht verkneifen, ein konditionell anspruchsvolles Training selbst mitzumachen. Es ist eine Anfängergruppe und mir macht es immer wieder Spaß, die Basics durchzupowern.

Habe mich jetzt entschlossen in Zukunft eine Einheit einfach mitzutrainieren, beim nächsten Mal nur zu korrigieren und zu schleifen :D

rzaaaaa
21-03-2009, 16:26
Ich denke am geschicktesten ist es, das Verlangte erst einmal vorzumachen, ob es jetzt Kata-Sequenz, Kumite oder sonst was ist.
Dadurch können die Schüler sehen, was und wie sie es machen müssen.
Während der Übung kann er sie dann korrigieren bzw. Tipps geben.

(aus der Sicht eines Schülers)

rzaaaaa

cross-over
22-03-2009, 12:34
Als jemand der seit über 30 Jahren Budo betreibt bin ich der Meinung das beides wichtig ist. Bei der Gymnastik/Warm machen sollte der Trainer/Lehrer IMMER mitmachen. Die Schüler sollen sehen das das keine Schikanen sind. Der Schüler kann hier abschauen. Aber es ist wichtig das der Trainer/Lehrer immer ein Auge auf die Gruppe hat und ggf. korrigierend eingreifen kann.
Für die anderen Themen würde ich mal sagen 50/50. Die Schüler sollen ja auch nicht verkehrtes lernen. Als Trainer/Lehrer sollte man das bis zu einem gewissen Grad auch egoistisch sehen. Auch ich als Trainer brauche meine Trainingseinheiten und die dürfen im Interesse der Schüler auch nicht vernachlässigt werden! Gerade für die diversen Kumiteformen ist es oft spannend und lehrreich für den Trainer/Lehrer auch mal mit Anfängern zu trainieren die wenig Angst vor dem Trainer haben. Gerade für ein SV Training
Es muss sich halt alles die Waage halten

martin s.
22-03-2009, 14:59
Hi,

nun beim Warmmachen immer mitmachen.
Bei der Unterstufe wird viel korrigiert, deswegen sollte da mehr beobachtet werden.
In der Oberstufe kann durchaus mittrainiert werden.
Dort können ja die Beobachtungsphasen kürzer sein.

Grüße Martin

Shugyo
22-03-2009, 18:28
Danke nochmal für eure Beiträge,

ich fühl mich bestärkt darin, ein 50/50-Verhältnis zwischen Mit-Training und Korrektur zu fahren. Interessanter Gedanke, dass eigenes Training als Lehrer letztendlich den Schülern wieder zugute kommt.
Ich muss, da im Moment nur Anfänger (alle 7. Kyu) bei mir trainieren, öfter mal selber Bahnen laufen, damit sie ein Gefühl für Geschwindigkeit, Körperspannung, Kime, etc... bekommen.

Grüße

cross-over
22-03-2009, 18:56
gerade Anfänger haben mit den tiefen Shotokan Stellungen Probleme (tief und trotzdem schnell sein). Aber immer ein Auge auf die Gruppe haben

Luaith
16-04-2013, 15:13
Desweiteren finde ich es wichtig, das er nicht nur "dirigiert" sondern
selbst auch mit trainiert. (ist bei mir so der Fall)

Das ist ein interessanter Aspekt. Ich kenne ja im Groben auch zwei Arten von Trainern: Die, die am Rand stehen und Kommandos brüllen. Und die, die selbst mit trainieren und quasi das Training einfach "anleiten". Und halt hin und wieder erklären.

Für mich war es immer selbstverständlich, in vollem Umfang mit zu trainieren. Irgendwann wurde ich dann ziemlich scharf kritisiert, dass das absolutes No-Go sei, weil man als Trainer für die Schüler verantwortlich sei und niemals die nötige Aufmerksamkeit auf das Geschehen in der Halle aufwenden könne, wenn man dauernd selbst an der Pratze steht oder Leute durch die Gegend boxt. Da bin ich ein wenig aus allen Wolken gefallen. Aber nachvollziehen konnte ich das Argument schon irgendwo.

Andere Gedanken dazu?

lG
L.

SKA-Student
16-04-2013, 15:29
...
Für mich war es immer selbstverständlich, in vollem Umfang mit zu trainieren. Irgendwann wurde ich dann ziemlich scharf kritisiert, dass das absolutes No-Go sei, weil man als Trainer für die Schüler verantwortlich sei und niemals die nötige Aufmerksamkeit auf das Geschehen in der Halle aufwenden könne, wenn man dauernd selbst an der Pratze steht oder Leute durch die Gegend boxt. Da bin ich ein wenig aus allen Wolken gefallen. Aber nachvollziehen konnte ich das Argument schon irgendwo.

Andere Gedanken dazu?

Meine Meinung:

Beim Kindertraining: nicht mitmachen, aufpassen.

Beim Kumite / Sparring: nicht mitmachen, aufpassen. Wenn man seine Leute gut kennt, muss das aber auch nicht sein. Sprich, man weiß, die haben einigermaßen Kontrolle und hauen sich nicht zu Brei, und wenn was passiert, sagen sie gleich bescheid, bzw helfen dem anderen.

Luaith
16-04-2013, 16:10
Beim Kindertraining: nicht mitmachen, aufpassen.
Ist klar. Funktioniert doch gar nicht anders? Zumindest bei meinen Kiddies damals ;)


Beim Kumite / Sparring: nicht mitmachen, aufpassen.
Wie du sagst: Grenzwertig, bzw. abhängig von den Teilnehmern. Bei Fortgeschrittenen sage ich durchaus: Schützer an und los! Die dosieren ihre Kraft auch entsprechend bzw. passen sich an. Gleiches gilt für Fortgeschritten vs. Anfänger. Da passt dann derjenige, der schon länger dabei ist, ein wenig auf, und das geht ganz gut.

Ich meinte jetzt aber eher so grundsätzliche Sachen wie Aufwärmtraining, Pratzenarbeit, Konditionstraining, Kraft-Zirkel etc. Da habe ich früher eigentlich immer mitgemacht und parallel halt immer wieder geschaut, was die Leute so treiben. War bei meinen Trainern damals im Grunde genau so, daher habe ich mir da nie groß Gedanken drüber gemacht. Inzwischen dirigiere ich hauptsächlich von außerhalb, das hat aber eher physische Gründe.

lG
L.

KeineRegeln
16-04-2013, 16:38
Kenne es so von drei Trainern, dass sie teils gucken, teils mitmachen. Zum Teil auch dass sie in ner Übung/Sparring kurz stoppen und gucken.

Finde es sehr wichtig, dass die Trainer mitmachen.

Gruß
KeineRegeln

SKA-Student
16-04-2013, 16:48
Nur mitmachen geht ja logischerweise nur, wenn alle den Trainer sehen können.
Da hat man dann den Vorteil, dass man's richtig vormachen kann, und auch bei Sachen, wo man sich durchbeißen muss: lead by example...

Wenn bei uns Kihon oder Kata geübt wird, macht der Trainer eine Runde mit, dann wird geschaut und korrigiert.
Die Anfänger werden immer mit Sicht auf die höheren Ränge positioniert, diese werden dazu angehalten sich u.a. für die Anfänger Mühe zu geben...

Ich lagere das mal aus, passt nicht mehr ganz so hier rein.

feuerspeienderdrache
16-04-2013, 17:09
Bin auch ein großer Vertreter von mittrainieren. Ich denke es hängt aber auch von der Gruppengröße ab. Ich habe das Glück, dass meine zwei Gruppen eine überschaubare Größe haben.

Haishu
16-04-2013, 17:26
bei mir ist auch beides vertreten.
Manchmal trainiere ich viel mit, wenn ich auch viel "körperliches" Training mache. Wenn ich eher viel erkläre und neue Prinzipien erläutere, erkläre schau ich lieber etwas genauer und mache nicht selbst mit.
Manchmal, wenn es für die Partnerübungen nicht aufgeht mache ich mit, manchmal nich - je nach Übung.
Man sollte sich nicht durch ungerade Anzahlen zum mittrainieren zwingen lassen.

Shugyo
16-04-2013, 17:35
Hatten wir schon mal:

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f7/trainer-mittrainieren-nur-kommandieren-91808/

D.Fink
16-04-2013, 17:37
Die Trainer bei mir machen es teils teils bei Partner Übungen gehen Sie durch die Halle und schauen auf Fehler, und zeigen es dann nochmal am eigenem Leib. Oder zeigen dir alternativen wenn du die Übung nicht machen kannst.
Bei Übungen wie situp, Kniebeuge, Liegestütz oder was auch immer im der Richtung machen Sie genau so mit wie alle anderen auch.

hallosaurus
16-04-2013, 17:45
Ich bin kein Fan davon das der Sensei mittrainiert vormachen und erklären ja aber sich dem schleifen seiner eigenen Fähigkeiten widmen während z.b. Anfänger sich eine falsche Technik aneignen geht gar nicht.

Ok Ausnahmen gibt es z.b. wenn der Trainer sagt so wir machen jetzt mal Liegestütze 10 stück. Ich mach mit bei eins gehen wir runter bei 2 wieder hoch dann ja aber nicht beim Technik Training.

AnscheinendZuWeich
16-04-2013, 17:52
Ich habe nun einige Varianten gesehen:

-Trainer, die nichtmal Sportklamotten tragen und nur am Rand stehen und Anweisungen geben(sogar Vorführen schien zT zuviel zu sein)

-Trainer, die nicht aktiv mitmachen aber intensiv vorführen, korrigieren, Fragen beantworten

-Trainer, die zumindest die Erwärmung mitmachen, Techniken vorführen und korrigieren und beim Sparring dann wieder dabei sind

Bis auf die ersten Trainer ist es mir weitgehend egal. Ein bisschen mitmachen verbessert aber meiner Meinung nach das Miteinander und erhöht den Respekt der Schüler.

Vertreter der Gruppe 1 dagegen haben meiner Erfahrung nach eine schnell wechselnde Schülerschaft ;)

HellAdmiral
16-04-2013, 18:05
Also ich sehe da einen Mittelweg als das Sinnvollste an. Bei uns sind neben dem Trainer regulär noch bis zu 3 Assistenztrainer dabei, was einen Betreuungsschlüssel von 1:5 bis 1:10 ergibt an normalen Trainingstagen bei den Kindern, sodass der Trainer es öfter mal vormachen kann (so gemeint, dass er dieselbe Übung beim Rumgehen noch mal vormachen kann, generell wird jede Übung mindestens 3x vorgeführt, bevor die Kinder selbst dran sind) und auch die Assistenztrainer zwischen Vor-/Mitmachen und Aufpassen wechseln können. Nur bei den Fortgeschrittenen Erwachsenen trainiert der Trainer auch ab und zu mal richtig mit, ansonsten wird eben vorgeführt und er trainiert selbst vor oder nach dem regulären Training noch.
Edit: Ach ja, bei den Fortgeschrittenen Erwachsenen gibt's keine Assistenztrainer mehr, in der Gruppe sind wir dann alle "nur noch" Schüler. ^_^

Finde ich so gesehen als sinnvollstes, dass einerseits ALLES vorgemacht wird, andererseits der Trainer sich hauptsächlich um die Schüler kümmert und nicht an sich selbst arbeitet, während die anderen vielleicht Korrektur oder Antworten bräuchten. :)
Besonders fällt mir immer mal wieder auf, dass er bei technischen Fragen auch mal rumprobiert, ob die Idee des Schülers vielleicht sinnvoller ist, als sein eingeschliffenes Muster und ggf. dann alle zusammenruft, wenn die Idee gut ist.

Also wie gesagt, Mittelweg. Hauptaugenmerk auf den Schülern und wenn es geht, auch mal selbst mitmachen oder rumexperimentieren, aber nie zu Lasten der Schüler. :D

SKA-Student
16-04-2013, 19:55
... und geklebt!

Brummer
16-04-2013, 20:09
Ich denke es sollte sich dieWaage halten.
Bin selbst Schüler und ich finde es gut und motivierend wenn
man auch mal mit em Sensei Kumite machen darf.
Zum anderen muss man natürlich als Sensei die Schüler anleiten
was natürlich nur geht wenn man beobachtet.
Meine Meinung

Karateka94
16-04-2013, 20:52
Mir gefällt es so ganz gut, wie es bei uns gemacht wird, habe das aber so schon in den meisten Vereinen gesehen. Kündigt der Trainer die Übung neu an, macht er sie ein paar mal mit, so dass die Schüler sehen können, wie er es macht. Dann gehst er rum, und guckt wo er etwas verbessern kann. Wenn alles läuft, kannst du selbst wieder mitmachen. Bei Partnerübungen macht der Trainer auch mit. Bei Kata wird auch einige Male mitgelaufen, und dann wieder kontrolliert. Die Mischung machts ;) Als richtiges Training für dich selbst kannst du das wahrscheinlich aber nicht sehen...

moni94
16-04-2013, 21:01
Bei meinen Kiddies wechsel ich immer wieder. Wenn ich zu lange nur vorne stehe, kommt es so rüber als ob ich alle nur gerne rumkommandiere und nichts selber mache. Außerdem werden mir dann auch schnell die Füße kalt und ich will schließlich auch was tun ;) Meistens läuft es dann so, dass ich bei Kihon die ersten paar mal einer neuen Kombi mitlaufe und sie dann alleine machen lasse. Dann weiß ich auch, wer es verstanden hat und wer nicht. Bei Kata "erkläre" ich beim ersten Lauf immer Technik pro Technik. Gerade bei den "Kleinen" auch mit etwas Spaß an der Sache, bsp. Heian Shodan: Erst kommt einer mit einem Fußtritt, dass lassen wir nicht auf uns sitzen und greifen mit Oi zuki wieder an etc. Ab den zweiten Lauf laufe ich dann halt bei neueren Kata noch mit, korrigiere aber auch.
Wenn mein Trainer die komplette Gruppe leitet (wir teilen meistens auf), dann stellt er mich als "Zugpferd" nach vorne. Oder halt einen anderen von uns Großen. Gerade die Kindergruppe ist ziemlich groß, dann geht es kaum anders.
Ich hoffe, ich war einigermaßen verständlich
lg Moni

Schnueffler
17-04-2013, 07:55
Bei mir gibt es die verschiedensten Möglichkeiten.
1. Wenn manche Leute ihre Prüfungsvorbereitung haben und auch mal ein Training komplett leiten sollen, dann kann es passieren, das ich gar nicht mitmache, sondern mir ihr Verhalten, die Art wie sie die Stunde aufbauen, erklären, vormachen, korrigieren usw. als eine Art "Schatten" von ihnen anschaue und mir ggf. auch Notizen machen, die ich dann im Anschluss mit ihnen durchgehe.
2. Wenn sie es zum wiederholten male machen, reihe ich mich mit ein und trainiere die komplette Stunde ganz normal mit.
3. Techniktraining: Ich mache das aufwärmen mit und dann demonstriere ich intensiv und dann bin ich eigentlich nur noch auf der Matte unterwegs und korrigiere.
4. Sparring/SV-Training: Ich mache das aufwärmen mit und trainiere ein wenig mit, sprich ich mache auch für mich mal so zwei/drei Minuten und dann schaue ich erstmal ne Zeit und mache dann noch ne Runde mit.

Meist ist es ne Mischung aus 3. und 4.

zennozen
17-04-2013, 14:01
Also ich unterscheide hier etwas mehr:

Kinder:
Diese brauchen wie ich finde viel mehr Ruhe und Beständigkeit als die Erwachsenen. Klar zeige ich Techniken, wie sie ausgeführt werden sollen. Aber im Großen und Ganzen bringe ich Kinder an Ihre Grenzen (zum Großteil auch durch Spaß), aber eben in dem ich für sie als Stütze diene. Dabei kann ich nicht selbst mitschwitzen.

Erwachsene:
Erwachsene, die hinkommen weil sie etwas mitnehmen wollen sind meine besten Trainingspartner, wenn ich selbst unterrichte :-)
Diese Gelegenheit lasse ich mir nicht nehmen, mich selbst sogar teilweise in die Reihe zu stellen und mit Ihnen mitzutrainieren. Immer wieder korrigiere ich etwas und dann mache ich wieder mit.

Anfänger:
Da mache ich auch viel mit, sie brauchen aber am Anfang mehr Strukturen und Anweisungen für grobe Formen. Da kann ich schwer mitschwitzen. Aber wenn es darum geht muskuläre Geschichten oder statischen Übungen zu Trainieren, da gebe ich schon beim Vorzeigen alles :)

Dagmar
24-04-2013, 09:31
Ich mische beides.
Ich erkläre die Korrekturen, muss aber vieles vorführen, damit die Schüler es auch sehen. Sie können sich manches nicht vorstellen.
Bei Kata, mach ich vielleicht mal eine mit, dann schau ich und korrigiere. Ich muss ja sehen, was sie machen.
Und das Problem "richtig stehen" habe ich ständig.

nenad41
09-01-2014, 12:02
Beim Aufwärmen sicher beim reinem Karate Jain. Das Vorzeigen ist dabei. Aber um mitzutrainieren müsste ich mich einer Gruppe anschliessen die von einem meiner Kollegen geleitet wird.

Gesendet von meinem GT-N7000 mit Tapatalk

Dagmar
10-01-2014, 16:52
Ich habe es teils teils gemacht. Hauptsächlich muss ich Kommandos geben, gucken, korrigieren, erklären. Es ist aber auch gut, eine Übung vorzumachen. Oder auch mal eine Kata mitzulaufen, damit die Schüler die Tempi sehen.
Ich finde, man kann nicht sagen: entweder...oder.
Der Trainer kann aber nicht die ganze Zeit mitlaufen, denn dann sieht er die Fehler der Schüler nicht.
Und sein eigenes Training muss zu einem anderen Zeitpunkt sein.

Luaith
10-01-2014, 16:57
Der Trainer kann aber nicht die ganze Zeit mitlaufen

Das zumindest ist ein Problem, welches sich gar nicht erst stellt, wenn es im Training kein "Laufen" gibt ;)
Muss man immer unterscheiden. Was wird trainiert? Welche Zielsetzung? Wie wird es trainiert? Mit wem?

lG
L.

Dagmar
10-01-2014, 16:59
Das zumindest ist ein Problem, welches sich gar nicht erst stellt, wenn es im Training kein "Laufen" gibt ;)

lG
L.

Ich denke, du weißt, wie ich das gemeint habe. ;)

dirtrider4life
10-01-2014, 17:43
Ich kann das nur aus der Perspektive des Schülers etwas beitragen.
Im Normalfall läuft das bei uns so ab dass der Trainer das Training leitet.
Die Aufwärmphase (ne Runde Fussball macht der Trainer mit) das Training wird vom Mattenrand beäugt.

In der Wettkampfgruppe läuft das ein wenig anders da sind auch die Trainer mit dabei. Gerade bei den kämpferischen Übungen / Sparring etc...
Das finde ich persönlich eine sehr feine Sache, weil es mir die Möglichkeit gibt meinen Standpunkt zu bestimmen und zu schauen was machen meine Trainer besser oder anders.
Die Lernkurve ist für mich damit um weiten steiler.
Also für mich stellt das in der Regel das Highlight da.
Das Verhältnis zu den Trainern wird durch solche Maßnahmen für meine Begriffe positiv beeinflusst.

Ist halt auch die Frage wie möchte sich der Trainer in seiner Welt aufbauen?

-als Person die unnahbar ist z.B. als unantastbarer Übervater

-Als Mensch zum Anfassen wie du und ich z.B. freundlicher Begleiter auf meinem Weg

sky-
11-01-2014, 18:20
Sehe das sehr pragmatisch: Korrigieren ist bedeutend überbewertet.

Wie viel kann ein Mensch von den Korrekturen überhaupt umsetzen/sich merken?
1 bis maximal 2 pro Training ist das Allerhöchste.

Es bringt viel mehr wenn die Leute einfach machen und an ihre Grenzen gehen und dazu ist ein Trainer der mit schwitzt einfach das Beste.

So halte ich das und so macht es mir (also meine persönliche Meinung) auch am meisten Freude.

Ausnahme natürlich immer wenn es der gesunde Menschenverstand erfordert.