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Vollständige Version anzeigen : Okinawa ... das "Land der glücklichen Unsterblichen"



Michael Kann
18-06-2003, 17:12
Angeregt durch die Diskussion im Karate-Forum, dass die meisten großen "KARATE-MEISTER" nicht all zu alt werden, erstelle ich diesen Thread!

Der chinesische Kaiser Yang Chien, der die Geheimnisse des ewigen Lebens (Chang-shen-bu-si) und die Verwandlung von Metall in Gold ergründen wollte, erfuhr von seinen Beratern, daß im Osten des Chinesischen Meeres das "Land der glücklichen Unsterblichen" liegen sollte, auf dem der "Pilz der Unsterblichkeit" wuchs. Daraufhin schickte er im Jahre 605 eine Expedition auf die Suche nach diesem Land. Die Expedition erreichte im gleichen Jahr Okinawa ... das "Land der glücklichen Unsterblichen"!

Schon zu dieser Zeit war Okinawa also bekannt für seine langlebigen Einwohner! Auch heute noch gilt Okinawa als einer der Plätze auf dieser Erde, wo Menschen richtig ALT werden können.

Die Präfektur Okinawa veröffentlichte im August 1995 ihre Regionale Erklärung zur Langlebigkeit. Die Lebenserwartung in Okinawa ist mit Abstand die höchste in Japan. Die Statistik weist aus, dass die Zahl der Hundertjährigen hier bei 20,6 pro 100.000 Einwohner liegt, wohingegen der nationale Durchschnittswert nur 4,9 ist. Dies ist Weltweit einer der höchsten Werte!

Ishokudogen ("jedes Essen ist Medizin") ist eine der Erklärungen für die Langlebigkeit der Okinawaner. Die Tradition der ausgeglichenen Ernährungsweise ist von Generation zu Generation weitergegeben worden. Zu ihr gehören Schweinefleisch, Algenarten, Kräuter von nachgewiesenem medizinischen Wert und Tofu.

Auch andere Faktoren wie das milde Klima, der entspannte Lebensstil, Ahnenkult und die enggewebte, schützende Familienstruktur tragen wohl zur Langlebigkeit bei.

In Bezug auf die Ausgeglichenheit der Ernährung weist die Küche von Ryukyu zwei Hauptrichtungen auf: höfische Speisen und Essen der Bürger. Die Sho-Könige sandten ihre Köche nach China und nach Satsuma, dem Territorium des aggressiven Feudalclans in Südjapan. Das Ziel war, die Geheimnisse der chinesischen und der japanischen Küche zu ergründen. So kamen beide Traditionen schließlich in Ryukyu zusammen. Vom Hofe sickerten allmählich Rezepte in die Küchen der Bürger durch und es entstand, was heute als die traditionelle okinawanische Küche gilt.

„Ich genieße das Leben durch Karate, mit dem Geist der Vollkommenheit des Herzens und Langlebigkeit."
Zitat des Te-Meisters
Shoshin Nagamine
15.07.1907 - 02.11.1997

Entgegen diesem Zitat erscheint es mir eher so, dass die wenigsten Meister des Te LANGLEBIG sind! Sprich auch die Meister Okinawas entsprechen nicht dieser Studie!

Weiß jemand von Euch warum dem so ist?

Mir wurde einmal angetragen, dass es Stile geben soll, bei denen nachgewiesen worden wäre, dass sie nicht gesundheitsfördernd wären. Dies würde ja im totalen Gegensatz zu dem stehen, was der Großteil der Stile von sich behauptet!

Vielleicht hat sich jemand schon mehr mit dieser Thematik beschäftigt!

Gruß
Mike

arnisador
18-06-2003, 17:23
Irgendwo gab es hier doch schon mal einen Thread, in dem behauptet wurde, daß sich die Atmung im Goju-Ryu ungünstig auf die Organe auswirke, was natürlich auch negativen einfluß auf die Lebenserwartung habe.
ABer die meisten Karatemeister werden sich heute wohl auch nicht mehr so gesund ernähren, oder? Soweit ich weíß, sind auch einige von ihnen starke Raucher, auch nicht gerade eine Voraussetzung für langes Leben.
Gruß
Martin

Xiaoshi
18-06-2003, 19:53
Shoshin Nagamine ist ja mit 90 schon gar nicht schlecht dabei! Ich denke, dass bestimmte Trainingsmethoden tatsächlich dazu beitragen, die Lebenserwartung zu verkürzen. Entgegen der langläufigen Meinung, dass Karate/Okinawate/Kungfu "nur" gesund ist, hatten viele der Kraft- und abhärtungsübungen (zählen im Kungfu zur selben Art von Übung) extrem negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Die Ibuku-atmung im Goju-ryu, die ja auch mit extremer Körperspannung kombiniert wird, zählt vermutlich auch dazu.

Wie bei allen Dingen aber kommt es auf das rechte Maß an - wer sich seinem Alter entsprechend verhält und sich gesund ernährt, hat bessere Chancen auf ein langes Leben...

Goshinsatori
18-06-2003, 21:51
HI,

Okinawa-Te in seiner wirklichen Form bedeutet für mich Kampf.
Seit wann kann ein Kampf "gesund" sein ?

Jede einigermassen funktionelle SV bringt es mit sich, daß Techniken gemacht werden müssen, die nicht immer alles mögliche an Körperteilen schonen.
"Abhärten der FAUST ?" Erinnerst du dich ?

Effektivität kann dazu führen, Techniken machen zu müssen, die durchaus den Körper schädigen.
Daher auch meine definitive Aussage, daß Okinawa-Te oder meintewegen Karate, RICHTIG betrieben, gar nicht der breiten Masse zugänglich gemacht werden kann, sondern nur den Menschen, die lernen wollen.

Andererseits halte ich Kata, wenn richtig ausgeführt und gelehrt durchaus für fördernd, was die Gesundheit angeht.

Somit wird es ein Drahtseilakt zwischen Effektivität und Gesundheit.

Michael Kann
19-06-2003, 08:45
Hi Goshinsatori!


Original geschrieben von Goshinsatori
Okinawa-Te in seiner wirklichen Form bedeutet für mich Kampf.
Seit wann kann ein Kampf "gesund" sein ?

Ein eigener Thread, denn hier scheiden sich bereits die Geister ... "Kampf gegen andere" oder "Kampf gegen sich selbst"!


Original geschrieben von Goshinsatori
Jede einigermassen funktionelle SV bringt es mit sich, daß Techniken gemacht werden müssen, die nicht immer alles mögliche an Körperteilen schonen.
"Abhärten der FAUST ?" Erinnerst du dich ?

Ein eigener Thread, denn hier scheiden sich die Geister .... "ist es wirklich notwendig Körperteile abzuhärten um sich verteidigen zu können?" oder "weiche KK" und "harte KK" oder "innere Schule" und "äußere Schule" usw. usf. Den Thread Abhärten der Faust haben wir schon, und ja, ich erinnere mich und Du kennst meine Meinung dazu, also tragen wir das Thema nicht auch noch hier rein, denn das ABHÄRTEN DER FAUST wir mit der VERKÜRZUNG EINES LEBENS nichts zu tun haben ... oder?


Original geschrieben von Goshinsatori
Effektivität kann dazu führen, Techniken machen zu müssen, die durchaus den Körper schädigen.

Kann dazu führen! Kann?
Muß dazu führen! Muß?
Eigener Thread ... Schädigung des Körpers! Hier geht es um Langlebigkeit der Okinawaner und WARUM die meisten Meister des TE nicht lang Leben!
Dies ist die Frage auf die sich dieser Thread begründet und bisher bist Du nicht darauf eingegangen!


Original geschrieben von Goshinsatori
Daher auch meine definitive Aussage, daß Okinawa-Te oder meintewegen Karate, RICHTIG betrieben, gar nicht der breiten Masse zugänglich gemacht werden kann, sondern nur den Menschen, die lernen wollen.

Wieder ein eigener Thread, der im übrigen schon besteht ... Okinawa Te für´s Volk?! Auch darüber ließe es sich trefflich streiten ... auf gehts ;)


Original geschrieben von Goshinsatori
Andererseits halte ich Kata, wenn richtig ausgeführt und gelehrt durchaus für fördernd, was die Gesundheit angeht.

Eigener Thread ... Kata = Gesundheitsfördernd und wurde dafür geschaffen! oder Kata wofür? usw. usf. Ansonsten meine Frage, verlängert die Kata das Leben der Okinawaner? Verlängert die Kata das Leben der Meister des Te? Dann würden wir ggf. ein wenig in die richtige Richtung argumentieren!


Original geschrieben von Goshinsatori
Somit wird es ein Drahtseilakt zwischen Effektivität und Gesundheit.

So wie es sich im Moment darstellt, verlieren die Meister des Te bei diesem Drahtseilakt ihr Leben! Oder?

Gruß
Mike

Xiaoshi
19-06-2003, 08:51
Wenn du dir sowieso schon eine Antwort auf deine Frage gebildet hast, und es dir egal ist, was andere dazu sagen, wozu stellst du die Frage überhaupt??
Es ging darum, wieso einige Meister des Te/Okinawate/Karate nicht so langlebig sind wie ihre Mitmenschen, wo doch KK als gesundheitsfördern "verkauft" wird. Du hast zwei Meinungen gehört, woran es liegen "könnte", aber anstatt darauf einzugehen und dich zu fragen, ob das tatsächlich der Grund sein könnte, tust du es als "Propaganda" ab... also wozu überhaupt dieser thread??

Michael Kann
19-06-2003, 09:45
Original geschrieben von Xiaoshi
Wenn du dir sowieso schon eine Antwort auf deine Frage gebildet hast, und es dir egal ist, was andere dazu sagen, wozu stellst du die Frage überhaupt??
Es ging darum, wieso einige Meister des Te/Okinawate/Karate nicht so langlebig sind wie ihre Mitmenschen, wo doch KK als gesundheitsfördern "verkauft" wird. Du hast zwei Meinungen gehört, woran es liegen "könnte", aber anstatt darauf einzugehen und dich zu fragen, ob das tatsächlich der Grund sein könnte, tust du es als "Propaganda" ab... also wozu überhaupt dieser thread??

Hi Xiaoshi,

na ganz so ist es ja wohl doch nicht, ich gehe schon drauf ein, aber sind wir mal ehrlich, wer bitte schön stirbt weil er seine HÄNDE abhärtet? Wenn es dafür Belege gibt her damit! Ich kenne keine solchen Studien, aber ich laß mich da gern überzeugen ...

Im übrigen sind es schon DREI Meinungen (zwar zwei ähnliche, aber eben drei) und ich habe erst auf die ERSTE die ich gelesen habe geantwortet. Aber egal ...

Das was arnisador angeführt hat kommt, so meine ich, der Sachen vermutlich schon näher! Aber auch hier wären Belege nicht schlecht! Ich finde es recht verwunderlich das die Menschen Okinawas offensichtlich so Alt werden können (siehe Einleitung) die Meister des als GESUNDHEITSFÖRDERNDEN Te aber nicht!?

Also, ruhig weiter an der Diskussion beteiligen ...

Ach ja, bevor ich es vergesse ... NUR weil ich DEINE Meinung nicht teile ist der Thread doch nicht gleich unnütz oder? Und auf die Meinungen bin ich eingegangen ... und gehe auch weiter darauf ein! Wenn es aber ein extra Thema ist, dann auch in einem extra Thread ... o.k.

Gruß
Mike

Xiaoshi
19-06-2003, 10:03
Ich finde den thread ganz und gar nicht unnütz, im Gegenteil!

Dass man durch das Abhärten der Faust nicht stirbt, ist klar, aber das ist ja nur ein kleiner Teil des Ganzen. Die bereits mehrmals erwähnte Ibuki-atmung, bei der der Atem "gepresst" wird, während man den Körper unter extremer Anspannung halten soll, ist aber ein Beispiel für ungesunde Übung (wenn man es sehr lange betreibt). Man könnte dem sicher mit "weichem" Qigong entgegenwirken, also mit natürlicher Atmung und Entspannung, die Frage ist nur, ob man es eben auch macht.

Es gibt auch ein paar sehr nette Beispiele für andere, extrem schädliche Übungen, vor allem chinesische (die haben es wohl auf die Spitze getrieben). Zum Beispiel die "72 consumate arts of the Shaolin temple". 72 "geheime" Übungen zur Entwicklung von zerstörerischer Kampfkraft. Eine davon nennt sich Iron Broom Art (führe ich nur als Beispiel an), und die besteht anfangs aus intensivem Standtraining zur Entwicklung von Kraft in den Beinen. Die nutzt man dann um die Beine solange gegen irgendwas hartes zu hämmern bis man einen jungen Baum "knicken" kann. Damit kann man dann theoretisch auch jemandem mit einem low-kick die Beine brechen. Je nach dem wie extrem man das Ganze betreibt, verkrüppelt man sich aber auch damit... und die Bedeutung von gesunden Beinen für die allgemeine Gesundheit des Körpers ist natürlich größer als bei der Faust.
Ob das nun sinnvoll war oder nicht, sei mal dahin gestellt. Vielleicht hätte auch weniger brachiales Training gereicht, um zu überleben - aber wer lässt es darauf ankommen, wenn es um sein Leben geht? Vielleicht hätte man auch langwierigere, dafür schonender Methoden nutzen können - aber nicht jeder hatte die Zeit dafür...

Welche der auf Okinawa geübten Stile nun derartige Techniken eingesetzt haben, weis ich nicht. In eher friedlichen Zeiten dürften die meisten sich wohl zurückhalten, aber im Goju- und Uechi-ryu gibt es noch solche Übungen.

Goshinsatori
19-06-2003, 10:34
HI,

wobei man auch bei der Atmung differenzieren kann.
Die "Pressatmung" ist sicherlich ungesund, aber ein wirklicher Meister kann das kompensieren.
Z.B. Kata Sanchin
Diese Kata gibt es in vielen Variationen. Es gibt sich mit Pressatmung, als TaiChiChuan Form, als Phoenix-Form, als QiGong Form. Viele Meister auf Okinawa und wenigstens einer in Deutschland kennt diese Formen und Varianten. Damit ist ein Gegenpol geschaffen und ehrlich gesagt glaube ich nicht, daß die Meister auf Okinawa an falscher Atmung früher sterben.

Xiaoshi
19-06-2003, 11:27
Ich weis es auch nicht, ich habe nur schon mehrmals gelesen, dass den Goju-leuten (auch auf Okinawa) immer vorgehalten wird, dass ihre Meister die geringste Lebenserwartung haben...

weudl
19-06-2003, 20:36
@Goshinsatori

Worin unterscheiden sich denn die von Dir angeführten Versionen untereinander? Ich kenne 3 Formen von Sanchin (mit und ohne Ibuki und geschlossenen Fäusten und eine Form mit offenen Händen). Außerdem habe ich einmal gehört, dass die Kata Happoren Verwandtschaft mit Sanchin haben soll (was ich nicht gerade nachvollziehen kann, da die beiden mir bekannten Versionen technisch keinerlei Ähnlichkeiten mit Sanchin haben...).

Goshinsatori
19-06-2003, 20:50
Hi,

@Weudl
die unterscheiden sich durch den Stand, die Atmung, den bewegungen, dem Ablauf.....
diese Kata ist sehr alt und wird in vielen Stilen geübt, hauptsächlich im QuanFa und im Kempo so glaube ich.

Aber das habe ich nur als Beispiel gebraucht.
Das führt vom Thema weg.;)

weudl
19-06-2003, 22:43
@Goshinsatori

Wenn sie sich in Stand, Atmung, Bewegungen und Ablauf unterscheiden, wie kann man dann noch von der selben Kata sprechen? Da könnte man ja dann auch sagen, dass Tensho auch eine Variante von Sanchin ist...

Goshinsatori
20-06-2003, 07:28
HI,

naja, wenn ich mir die Wanshu anschaue, gibt es genügend Varianten bis hin zur heute sehr bekannten Empi.

Kata entwickelt sich und kann gar nicht bei jedermann gleich sein, da jeder andere körperliche Voraussetzungen hat.
Da gibt es wenige standarts. Klar, Katabücher gibt es genug und die tragen zum Standart bei, aber eigentlich kann das nicht Kata sein.

weudl
20-06-2003, 09:57
@Goshinsatori

Das ist natürlich richtig. Die Frage ist nur, welche Merkmale dafür notwendig sind, dass man überhaupt noch von der selben Kata sprechen kann. Deine diesbezügliche Aufzählung war ja recht vollständig. Fehlen würden vielleicht noch Dinge wie Grundprinzipien oder 'Leittechniken'. Diese beiden Dinge finden sich jedenfalls in allen Varianten der einzelnen Kata wieder und man kann dadurch eindeutig zB eine Wanshu als Wanshu erkennen, selbst wenn sie äußerlich nicht mehr viel Gemeinsamkeiten mit anderen Varianten hat (gilt sinngemäß natürlich auch für für alle Varianten von Kushanku, Passai,...).

Wir kommen zwar immer weiter vom Thema weg, aber mich würde immer noch brennend interessieren, wie denn diese anderen Sanchin Varianten aussehen...

Goshinsatori
20-06-2003, 10:04
HI,

wenn dich das so brennend interessiert, dann komme doch auf den nächsten Kata-Lehrgang von H. Köhnen Soke in Freiburg.
Ich glaube, da wirst du staunen was alles geht.

Michael Kann
20-06-2003, 14:30
So, und wie verlängert nun Kata-Training das LEBEN?

Gruß
Mike

Goshinsatori
20-06-2003, 14:38
HI,

mh, ich würde eher schreiben, es verkürzt das Leben nicht gerade.
Bewegung ist immer Gesundheitsfördernd.
Richtige Atmung ebenso.
Die Techniken sind für die SV zu gebrauchen...:D

Der Geist wird angeregt,
die motorischen Fähigkeiten gesteigert

ETC:

Sven K.
20-06-2003, 16:05
Moin Alle

Ich habe gerade einen Artikel in der TV-Hören&Sehen gelesen.
Demnach werden die Leute nicht durch das Karate so Alt, sondern
durch das Trinkwasser. Die hatten da den ältesten MAnn der Welt.
Der war 120 glaub ich. Okinawa (also die Insel ) soll aus ganz
besonderen Korallen bestehen. Die Mineralien werden
ausgeschwemmt und gelangen dadurch in das Trinkwasser. Dieses
wird dadurch Ionisiert.:D (Vermutlich haben die WTler doch recht :D )


Nur mal so ;)

Michael Kann
20-06-2003, 16:07
Original geschrieben von Goshinsatori
HI,

mh, ich würde eher schreiben, es verkürzt das Leben nicht gerade.
Bewegung ist immer Gesundheitsfördernd.
Richtige Atmung ebenso.
Die Techniken sind für die SV zu gebrauchen...:D

Der Geist wird angeregt,
die motorischen Fähigkeiten gesteigert

ETC:

Ist alles nicht recht zufriedenstellend ...

Ich mein, klar, wenn ich SV-taugliche Techniken einsetze um mein Leben zu verteidigen, dann VERLÄNGERE ich es damit ... LOGISCH! Doch mein Antritt ist ein anderer!

Fakt ist
1. das die Menschen auf Okinawa im Durchschnitt eine sehr hohe Lebenserwartung haben.
2. Das sich dies auf ihre Lebensgewohnheiten zurückführen läßt (wissenschaftliche Arbeiten) ... u.a. gesunde Ernährung und wenig Streß!
3. Komischerweise auch Meister des Te (Präfektur Okinawa) wie ihre Festland-Kollegen (Japan) relativ FRÜH (im Verhältnis zu der Langlebigkeit der anderen Einwohner) versterben.

Dies macht es für mich Fragwürdig die Künste des Te als GESUND und schon gar nicht als LEBENSVERLÄNGERND anzupreisen!?

Gruß
Mike

arnisador
20-06-2003, 16:37
Hi Mike,

leider werden wir das ohne eine gründliche wissenschaftliche Untersuchung nicht herausfinden können. Alles andere wären ohnehin nur Spekulationen. Aber es gibt ja auch Karatemeister, die recht alt geworden sind, oder nicht?
Gruß
Martin

Goshinsatori
20-06-2003, 16:42
HI,

wer preist Te als gesund an ? Oder als Lebensverlängernd ?
Wenn das der Grund dafür sein soll, das Te zu lernen,
dan gute NACHT.

Michael Kann
20-06-2003, 16:56
Original geschrieben von arnisador
Hi Mike,

leider werden wir das ohne eine gründliche wissenschaftliche Untersuchung nicht herausfinden können. Alles andere wären ohnehin nur Spekulationen. Aber es gibt ja auch Karatemeister, die recht alt geworden sind, oder nicht?
Gruß
Martin

Welche kennst (namendlich) Du?

Gruß
Mike

Michael Kann
20-06-2003, 16:57
Original geschrieben von Goshinsatori
HI,

wer preist Te als gesund an ? Oder als Lebensverlängernd ?
Wenn das der Grund dafür sein soll, das Te zu lernen,
dan gute NACHT.

Och bitte Goshinsatori, was soll das?

Gruß
Mike

Xiaoshi
20-06-2003, 17:11
Du hast doch selbst einen 90-jährigen zitiert. Das ist jetzt kein Weltrekord, aber doch schon ziemlich gut, wenn man bedenkt, dass er nicht in einem Pflegeheim vor sich hin vegetiert hat...

Wobei ich sagen muss, dass ich noch nie gehört habe, wie jemand Te/Okinawate/Karate als "lebensverlängernd" angepriesen hat.
Und in unserer "bewegungsarmen" und natur-fremden Gesellschaft kommen Übungsformen wie dem Karate aus gesundheitlicher Sicht mehr Bedeutung zu, als in einer, die eben weniger technisiert ist und den Vorteil von gesunder Nahrung hat. Ist aber nur ein Gedankenspiel...

Michael Kann
20-06-2003, 17:29
Original geschrieben von Xiaoshi
Du hast doch selbst einen 90-jährigen zitiert. Das ist jetzt kein Weltrekord, aber doch schon ziemlich gut, wenn man bedenkt, dass er nicht in einem Pflegeheim vor sich hin vegetiert hat...

Du schreibst es ... es ist schon "ziemlich gut" doch 100 und darüber, dass wäre für mich entscheident! Und sind wir ehrlich, wieviele Meister des Te haben die 80 geschweigedenn die 90 erreicht?


Original geschrieben von Xiaoshi
Wobei ich sagen muss, dass ich noch nie gehört habe, wie jemand Te/Okinawate/Karate als "lebensverlängernd" angepriesen hat.

Also, als GESUND wird es schon immer verkauft, dies, solange ich mich daran erinnern kann ... erste Begegnungen ca. 1977/78 und in gesundheitsorientierten Zeiten wie diesen, immer öfter! Wenn es aber so gesund ist, dann verstehe ich nicht, wieso soviele Meister des Te bereits in so jungen Jahren versterben! Da kann ja dann was nicht stimmen ... oder?

Gruß
Mike

Goshinsatori
20-06-2003, 17:46
HI,

was heißt ach bitte ?

Ich meine das ernst. Ich unterrichte einige Schüler.
Aber als "gesund" habe ich Okinawa-Te oder Kempo oder Karate nie bezeichnet.
Ich lege nur speziell bei Kata Wert darauf, daß die Stellungen nicht schädlich sind. Damit möchte ich nicht sagen, daß die dafür gemacht sind, gesünder zu sein.

Michael Kann
20-06-2003, 17:58
Original geschrieben von Goshinsatori
HI,

was heißt ach bitte ?

Ich meine das ernst. Ich unterrichte einige Schüler.
Aber als "gesund" habe ich Okinawa-Te oder Kempo oder Karate nie bezeichnet.
Ich lege nur speziell bei Kata Wert darauf, daß die Stellungen nicht schädlich sind. Damit möchte ich nicht sagen, daß die dafür gemacht sind, gesünder zu sein.

Deinen Antritt meine ich inzwischen verstanden zu haben ;)

Gruß
Mike

Xiaoshi
20-06-2003, 18:29
Aber was heist in so "jungen" Jahren? Nenn mir doch mal ein paar Leute, die wirklich junge gestorben sind, also in den 30ern/40ern/50ern...

Michael Kann
20-06-2003, 19:29
Original geschrieben von Xiaoshi
Aber was heist in so "jungen" Jahren? Nenn mir doch mal ein paar Leute, die wirklich junge gestorben sind, also in den 30ern/40ern/50ern...

Nochmal ... weil irgendwie versucht Ihr, Du und Goshinsatori, nicht auf diese Thematik eingehen zu wollen ;) Die Statistik weist aus, dass die Zahl der Hundertjährigen Okinawaner bei 20,6 pro 100.000 Einwohner liegt, wohingegen der nationale (Japan) Durchschnittswert nur 4,9 ist. Der Wert auf Okinawa ist Weltweit einer der höchsten!

Wir sprechen also von einem der gesündesten Völker dieser Erde, ansich, in ihrer Gesamtzahl, unschlagbar! Lt. japanischen Gesundheitsbörden ist die hohe Lebenserwartung auf ein gesundes Leben zurückzuführen!

Sehe ich mir die Recherchearbeit u.a. von Werner Lind an, dann fällt mir auf, dass die Lehrer des Te wie Sakugawa (82 Jahre) ein "relativ" hohes (auch für heutige Verhältnisse) Alter erreichten. Weitere Beispiele:
Itosu Anko 84 Jahre
Kuba Koho 80 Jahre
Aragaki Seisho 80 Jahre
Chibana Chosihin 84 Jahre
Soken Hohan 93 Jahre
Bushi Matsumura 92 Jahre
Diese, noch älter werdenen Lehrer scheinen ihren "Erben" im Alt werden etwas voraus zu haben. Die o.g. Meister des Te sind zwar schon ALT geworden (auch nach unseren heutigen Maßstäben), aber stehen doch in einem gewissen Abstand zu den anderen Okinawanern! Dazu sollte man ggf. noch erwähnen, dass die Mehrzahl FRAUEN sind ;)

Die JÜNGEREN Generationen sehen da schon schlecht dagegen aus ... oder? Nehmen wir noch die Karate-Lehrer (Festland) mit hinzu, dann schaut es noch viel schlimmer aus (siehe die ganzen Nachrufe)!

Und sind wir mal ehrlich, also 60 oder 70 Jahre ist kein all zu hohes Alter!

Gruß
Mike

arnisador
20-06-2003, 19:30
Also ich finde es schon recht beachtlich, wenn jemand 80-90 Jahre alt wird besonders als Mann. Vielleicht ist es im okinawanischen Durchschnitt nicht besonders viel, aber im weltweiten schon.
Gruß
Martin

Xiaoshi
20-06-2003, 20:02
Zum okinawanischen Durchschnitt musst du aber noch folgendes berücksichtigen: Wieviele Te-/Karate-meister gibt es denn pro 100000 Einwohner? Ich meine, selbst wenn Karate sehr gesund wäre, eine Allheilmethode gibt es nicht, man kann durch nichts GARANTIEREN dass man über die 100 kommt. Der Rückschluss dass Karate nicht gesund oder gar ungesund ist weil unter den Karate-meistern keine oder kaum welche wirklich (!) alt geworden sind, leuchet mir eben nicht so ganz ein. Schließlich gibt es pro 100.000 Einwohner auch 99.980 unter-100-jährige, einige sterben mit Sicherheit viel viel früher, da ist dann ein Durchschnitt (!) von meinetwegen 80 Jahren bei den alten Meistern wieder sehr gut.

Bezüglich der Meister in Japan und auch anderen Ländern muss man sagen, dass hier entweder eine ungesunde (oder weniger gesunde) Lebensführung mit eine Rolle spielt, oder das etwas im Te/Karate verloren gegangen ist. Vielleicht auch nur eine "natürliche" Einstellung zum eigenen Alter, das Akkzeptieren dass man mit 70 eben nicht mehr so viel Power hat wie der eigene Enkel... aber je weiter man Statistiken fasst, um so weiter entfernen sie sich ja von der Praxis. Mit Okinawa kann man noch ganz gut rechnen, weltweit funzt das ja nicht mehr.

P.S.
Ich bin mir natürlich durchaus bewusst, dass viele Leute der Illusion erliegen, dass man mit Karate, Kungfu oder Qigong quasi eine Freifahrkarte für ein langes Leben hat oder gar schlechte Gewohnheiten in der Lebensführung "ausgleichen" kann. Vielleicht spielt auch das eine große Rolle, ist doch beides ein gewaltiger Trugschluss!

weudl
21-06-2003, 12:06
Ob es tatsächlich Statistiken darüber gibt, wie alt Karatekas im Vergleich zur übrigen Bevölkerung in deren Umfeld gibt, habe ich noch nirgends gehört. Ich denke allerdings, dass die Anzahl der Karatekas nicht groß genug wäre, um zu repräsentativen Ergebnissen zu kommen. Natürlich gibt es Karatemeister, die durchaus ein recht ansehnliches Alter erreicht haben (und das zu einer Zeit, zu der die durchschnittliche Lebenserwartung auch auf Okinawa doch noch recht niedrig gewesen sein dürfte). Allerdings gibt es wiederum auch Meister, die ganz und gar nicht alt wurden. Ob dies tatsächlich auf deren Karateaktivitäten zurückzuführen ist, kann man aber wohl kaum in irgendeiner Form belegen (zumal auch die Todesursache in den wenigsten Fällen bekannt ist).

Von diesen Leuten habe ich allerdings nicht gesprochen, als ich meinen Kommentar im Enoeda Thread gepostet habe. Ich habe hierbei eher die modernen Karatekas gemeint, die heute so um die 50-70 Jahre alt sind und bereits mit dem auf Leistungssteigerung aufgebautem Karate aufgewachsen sind. Ich kann und will auch nicht sagen, ob hier irgendein Zusammenhang besteht. Es ist mir halt nur aufgefallen... Interessant wäre vielleicht, ob es irgendwo Studien über einen Zusammenhang Leistungssport-Krebs irgendwo gibt.


An sich bin ich ein strikter Gegner der Ansicht, dass Karate durchaus auch ungesund sein darf, wenn sich dadurch die Kampffähigkeit erhöht. Für mich ist etwas nur dann richtig, wenn ich es in selbem Maße bis ins hohe Alter ausführen kann. Wir (ich zumindest) leben glücklicherweise nicht in einer Welt, in der man sich jeden Tag seines Lebens wehren muss (und wenn, dann hätte man ohnehin bald eine Kugel im Rücken und dabei hilft einem Karate dann auch nichts mehr...). Ich behaupte, dass für das äußerst seltene Ausnahmeereignis eines körperlichen Angriffes weder ein besonderes Abhärtetraining noch irgendwelche ungesunde Techniken erforderlich sind. Ich muss allerdings einräumen, dass ich meinem Körper früher auch einiges zugemutet habe und dies heute mit kaputten Hüften und Ellbogen zu bezahlen habe...

Michael Kann
22-06-2003, 21:48
Hi Weudl! ;)


Original geschrieben von weudl
Ob es tatsächlich Statistiken darüber gibt, wie alt Karatekas im Vergleich zur übrigen Bevölkerung in deren Umfeld gibt, habe ich noch nirgends gehört. Ich denke allerdings, dass die Anzahl der Karatekas nicht groß genug wäre, um zu repräsentativen Ergebnissen zu kommen. Natürlich gibt es Karatemeister, die durchaus ein recht ansehnliches Alter erreicht haben (und das zu einer Zeit, zu der die durchschnittliche Lebenserwartung auch auf Okinawa doch noch recht niedrig gewesen sein dürfte). Allerdings gibt es wiederum auch Meister, die ganz und gar nicht alt wurden. Ob dies tatsächlich auf deren Karateaktivitäten zurückzuführen ist, kann man aber wohl kaum in irgendeiner Form belegen (zumal auch die Todesursache in den wenigsten Fällen bekannt ist).

Das mit der durchschnittlichen Lebenserwartung der Okinawaner ist ein Problem, denn die Insel galt schon immer als die Insel der Langlebigkeit (lt. alten Reiseberichten) und von daher gehe ich einfach mal davon aus, dass da schon was dran sein muß!

Was es leider tatsächlich nicht gibt sind Studien über das GESUNDE LEBEN von TE-Meistern ... LEIDER! So wie es im Moment aussieht, ist die "jüngste" Generation der (Groß-) Meister des Te nicht mehr so Langlebig wie ihre Ahnen!


Original geschrieben von weudl
Von diesen Leuten habe ich allerdings nicht gesprochen, als ich meinen Kommentar im Enoeda Thread gepostet habe. Ich habe hierbei eher die modernen Karatekas gemeint, die heute so um die 50-70 Jahre alt sind und bereits mit dem auf Leistungssteigerung aufgebautem Karate aufgewachsen sind. Ich kann und will auch nicht sagen, ob hier irgendein Zusammenhang besteht. Es ist mir halt nur aufgefallen... Interessant wäre vielleicht, ob es irgendwo Studien über einen Zusammenhang Leistungssport-Krebs irgendwo gibt.

Von solch einer Studie habe ich noch nichts gehört, ggf. einer der anderen Boardmitglieder. Wäre in jedem Fall hochinteressant! Was hier schon angesprochen wurde, dass ist die Tatsache das viele der heutigen Lehrer gern mal rauchen und auch mal nen Schluck über den Durst drinken. Ob sich der Lebenswandel vom damaligen unterscheidet weiß ich aber letztlich nicht, sprich, ob damals 18. und 19. Jh. auch schon mal eine geraucht oder ein wenig getrunken wurde?!


Original geschrieben von weudl
An sich bin ich ein strikter Gegner der Ansicht, dass Karate durchaus auch ungesund sein darf, wenn sich dadurch die Kampffähigkeit erhöht. Für mich ist etwas nur dann richtig, wenn ich es in selbem Maße bis ins hohe Alter ausführen kann. Wir (ich zumindest) leben glücklicherweise nicht in einer Welt, in der man sich jeden Tag seines Lebens wehren muss (und wenn, dann hätte man ohnehin bald eine Kugel im Rücken und dabei hilft einem Karate dann auch nichts mehr...). Ich behaupte, dass für das äußerst seltene Ausnahmeereignis eines körperlichen Angriffes weder ein besonderes Abhärtetraining noch irgendwelche ungesunde Techniken erforderlich sind.

Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu ...


Original geschrieben von weudl
Ich muss allerdings einräumen, dass ich meinem Körper früher auch einiges zugemutet habe und dies heute mit kaputten Hüften und Ellbogen zu bezahlen habe...

Tja ... die Zwickerl und Zwackerl! Wer hat sie nicht!

Gruß
Mike

xyto
25-06-2003, 22:23
Hallo!


Also ich habe das jetzt nur überflogen....

Ne kleine Anekdote:

Gichin Funakoshi meint in seiner Autobiographie, dass er als Baby äußerst kränklich gewesen sei und seine Eltern sagten er würde kaum älter als 4 oder so, aber dank Karate war er dann fit bis ins hohe Alter :D


ps:
imho ist es ohnehin gleichgütlig wie lange man lebt, wenn man mal verstanden hat, dass man sterben muss - es kommt darauf an, solange man lebt, frei zu sein, (dazu gehört die Kontrolle über seinen Körper zu haben):

Nicht auf das "wie lange" seiner Existenz, sondern auf das "wie" sollte man seine Prioritäten legen...

mfg

xyto

arnisador
25-06-2003, 22:32
Original geschrieben von xyto
Nicht auf das "wie lange" seiner Existenz, sondern auf das "wie" sollte man seine Prioritäten legen...
Wahre Worte!
Gruß
Martin

Michael Kann
25-06-2003, 23:05
Original geschrieben von xyto
Nicht auf das "wie lange" seiner Existenz, sondern auf das "wie" sollte man seine Prioritäten legen...

mfg

xyto

Kann sich der glücklich schätzen der es sich aussuchen kann, dies ist leider der geringste Teil der Weltbevölkerung!

Gruß
Mike

JuMiBa
25-06-2003, 23:31
Original geschrieben von xyto

Ne kleine Anekdote:

Gichin Funakoshi meint in seiner Autobiographie, dass er als Baby äußerst kränklich gewesen sei und seine Eltern sagten er würde kaum älter als 4 oder so, aber dank Karate war er dann fit bis ins hohe Alter :D


Hy,

ich mußte auch gleich an diese Biographie denken, als ich den Thread las. Ich zitiere mal noch ein Stück weiter (aus "Karate-do" von Gishin Funakoshi) für die, die es noch nicht gelesen haben:

"Wenn ich auf die neunzig Jahre meines Lebens zurückblicke, so stelle ich fest, dass ich dank meiner Hingabe an Karate-do niemals einen Arzt aufsuchen musste. Ich habe niemals in meinem Leben Medizin genommen: keine Pillen, keine Elixiere, nicht einmal eine Spritze habe ich bekommen. In den letzten Jahren haben meine Freunde behauptet, ich sei unsterblich; das ist ein Scherz, auf den ich nur einfach und ernst antworten kann, dass mein Körper so gut trainiert ist, dass er gegen Krankheiten und Leiden immun ist.

Es gibt meiner Meinung nach drei Leiden, die einen Menschen quälen können: Krankheiten, die Fieber verursachen, Fehlfunktionen des Verdauungssystems und körperliche Verletzungen. Fast ausnahmslos liegt der Grund für jedwede Fehlfunktion in einem ungesunden Lebensstil, schwankenden Gewohnheiten und einem schlechten Kreislauf. Falls ein Mensch, der unter Fieber leidet, Karate übt, bis er zu schwitzen beginnt, wird er bald feststellen, dass sich seine Temperatur normalisiert hat und seine Krankheit geheilt ist. Wenn jemand mit Magenproblemen dasselbe tut, wird er dadurch eine bessere Blutzirkulation erreichen und so seine Beschwerden lindern. Körperliche Verletzungen sind natürlich etwas anderes, aber viele können von einem durchtrainierten Menschen durch Vorsicht und Achtsamkeit vermieden werden. Karate-do ist nicht nur ein Sport, der lehrt, wie man schlägt und tritt, es ist auch eine Vorbeugung gegen Krankheiten und Gebrechen."

Gruß Micha

Michael Kann
25-06-2003, 23:49
Original geschrieben von JuMiBa
Falls ein Mensch, der unter Fieber leidet, Karate übt, bis er zu schwitzen beginnt, wird er bald feststellen, dass sich seine Temperatur normalisiert hat und seine Krankheit geheilt ist.

Wow ... da wäre ich äußerst Vorsichtig damit ... Funakoshi kann dafür nicht mehr belangt werden und das ist auch gut so ;)

Wie entsteht Fieber?
Die Körpertemperatur wird von einem Teil des Gehirns, dem so genannten Hypothalamus, kontrolliert und in ihren normalen Grenzen gehalten. Bei Fieber ist diese Wärmeregulation gestört und die Körpertemperatur steigt.

Fieber entsteht am häufigsten durch:
Infektionen durch Viren
Infektionen durch Bakterien
Infektionen durch Parasiten (z.B. Malaria)
Medikamente
Erhöhung des Stoffwechsels (Schilddrüsenüberfunktion).
Auch Sport führt gelegentlich zu erhöhten Temperaturen.
Hitzschlag
Als Folge von extremem Flüssigkeitsverlust (Exsikkose)
Als Folge von Operationen (auch ohne Wundinfektionen)
Bösartige Tumore
Entzündliche Autoimmunerkrankungen des Bindegewebes (so genannte Kollagenosen) und der Gefäße (so genannte Vaskulitiden)

Es gibt allerdings auch Fieber ohne erkennbare Ursache.

Abhängig von der Ursache des Fiebers können verschiedene Symptome auftreten:
Müdigkeit, Schwäche, Benommenheit, Krankheitsgefühl
Glieder- und Gelenkschmerzen
Appetitlosigkeit
Frösteln und Schüttelfrost, wenn das Fieber steigt
Schwitzen, zum Teil mit starkem Flüssigkeitsverlust verbunden, wenn das Fieber sinkt
Warme, gerötete Haut, trockene Lippen und Mundschleimhaut
Herzrasen
Schnelle, flache Atmung

Was kann man selbst tun?
Bei länger andauerndem Fieber und/oder sehr hohen Temperaturen (über 39,0 °C) mit schwerem Krankheitsgefühl sollten man einen Arzt aufsuchen.
Schone Dich, bis das Fieber abgeklungen ist, und bleibe möglichst im Bett.
Trinkee reichlich, da Du durch das Fieber viel Flüssigkeit verlierst. Als Faustregel gilt: Bei einer Temperaturerhöhung von je einem Grad Celsius über 37,0 °C sollten zusätzlich 0,5 bis 1 Liter Flüssigkeit pro Tag getrunken werden.
Wende fiebersenkende Maßnahmen an, wie z.B. kalte Umschläge, Essig-Fußwickel oder nasskalte Wadenwickel.


Original geschrieben von JuMiBa
Wenn jemand mit Magenproblemen dasselbe tut, wird er dadurch eine bessere Blutzirkulation erreichen und so seine Beschwerden lindern.

Auch damit wäre ich äußerst vorsichtig, solange nicht festgestellt wurde wovon die Magenprobleme kommen!


Original geschrieben von JuMiBa
"Karate-do ist nicht nur ein Sport, der lehrt, wie man schlägt und tritt, es ist auch eine Vorbeugung gegen Krankheiten und Gebrechen."

Danke ... da war er wieder, der Werbeslogan den ich suchte ;)

Gruß
Mike

JuMiBa
25-06-2003, 23:58
Wow ... da wäre ich äußerst Vorsichtig damit ... Funakoshi kann dafür nicht mehr belangt werden und das ist auch gut so

Darüber wollte ich mich eigentlich auch schon äußern...

Ich habe das mal gemacht und bin trotz leichten Fiebers zum Karate-Training gegangen. Ich war kaum zu Hause, da habe ich es gerade noch auf die Couch geschafft. Die anschließende Nacht war einfach nur die reinste Hölle...

Deswegen auch mein Tip... bei Fieber lieber zu Hause bleiben und die Kata nur gedanklich ablaufen... :D

Aber wie gesagt, ich habe nur Funakoshi zitiert !!! ;)

Gruß Micha

Michael Kann
26-06-2003, 00:40
Hi JuMiBa,

klar, hab ich auch so geschrieben ...

Ich sehe bei der Sache mit dem Fieber schon alleine Probleme darin, dass sich aus solch einem "Fehlverhalten" chronische Leiden entwickeln können! U.a. kann das Herz geschädigt werden ... muß ich nicht haben!

Gruß
Mike

arnisador
26-06-2003, 09:04
Original geschrieben von Michael Kann
Kann sich der glücklich schätzen der es sich aussuchen kann, dies ist leider der geringste Teil der Weltbevölkerung!
Trozdem machen viele Menschen in Entwicklungsländern einen fröhlicheren Eindruck als die Jammerdeutschen!
Gruß
Martin

Michael Kann
26-06-2003, 09:15
Original geschrieben von arnisador
Trozdem machen viele Menschen in Entwicklungsländern einen fröhlicheren Eindruck als die Jammerdeutschen!
Gruß
Martin

Moin Martin!

Auch das kann ich so unterschreiben ... die Werte sind offenbar andere ... an was das bloß liegt ;)

Gruß
Mike

xyto
26-06-2003, 10:01
Hallo Michael!

Was du ansprichst ist wohl das traurigste Faktum der Menschheit - es kann niemand in Frieden lieben wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt, bzw. mag z.B. jemand noch so sehr nach dem Guten streben, die Gesellschaft in der er sich befindet kann ihn trotzdem ohne weiteres in ein KZ oder ähnliches verfrachten...

Aber ich habe mich eher auf die Zeitlichkeit bezogen - und die Einstellung hierzu ist wohl gerade in Europa eine besonders verkappte, damit meine ich:

Die meisten Menschen verschieben sozusagen ihr "richtiges Leben" auf irgendwann später a la:
"Ja ok, die Schule ist scheisse, aber dann beim Studium gehts rund" - "Das Studium suckt eigentlich auch, aber wenn ich dann endlich nen Beruf habe und Geld verdiene, dann... " etc.

Bei dieser Lebensauffassung wird nun erstens, um wieder ein bisschen zum Thema zurürckzukehren, die _Dauer_ des Lebens plötzlich sehr wichig und zweitens, um diese abgenutzte Phrase zu verwenden, verlebt man das Leben.




@ Funakoshi:

Sicher sollten seine Aussagen nicht in ein medizinisches Lexikon verfrachtet werden, aber es sind eben seine (persönlich, und somit wohl zu großen Teilen nur auf ihn anwendbaren) Erfahrungen...

Auch ich persönlich glaube, obwohl ich keine Fakten anzuführen vermag, dass Karate gut für die Gesundheit ist.
Diese Aussage treffe ich jetzt mal rein auf dem Körpergefühl basierend, das ich immer nach dem Training habe.

Wenn man seinen Körper kennt merkt man recht schnell die völlig unterschiedlichen Befindlichkeiten nach
a - einem (maximal)Krafttraining
b - Ausdauer (cardio) Training
c - Karate Training

Ich will von meinem Standpunkt aus jetzt nicht unbedingt behaupten, dass z.B. Karate "gesünder" als Laufen ist, dies kann man schon wegen der völlig unterschiedlichen Trainingsmethoden und Schwerpunkte wohl nicht so verallgemeinern.

Ich für mich wage aber zu behaupten, dass Karate doch einen positiven Effekt hat, einerseits was die bloße Bewegung angeht, andererseits vielleicht sogar darüber hinaugehend, was also Vitalitätspunkte und ähnliches betrifft.


mfg

xyto

Xiaoshi
26-06-2003, 10:09
Hey ich find Studium aber echt lustig! :D

xyto
26-06-2003, 10:16
Und sowas kommt aus München ... eine Schande ist das :p :p


Ps:

Um noch was halbwegs konstruktives beizusteuern, eine Frage:

Welche Elemente des Karate (als Überbegriff auch für die Kampfkünste aus Okinawa) erachtet ihr als besonders gesundheitsfördernd oder auch als eher schädigend?

(mit Elementen meine ich z.B. Grundschule, festgelegte Formen, Makiwara etc.)

Michael Kann
30-06-2003, 23:29
Original geschrieben von xyto
Welche Elemente des Karate (als Überbegriff auch für die Kampfkünste aus Okinawa) erachtet ihr als besonders gesundheitsfördernd oder auch als eher schädigend?

(mit Elementen meine ich z.B. Grundschule, festgelegte Formen, Makiwara etc.)

Ich bin davon überzeugt, dass alles was über das gesunde Maß, sprich, exzessiv (ü)be(r)trieben Trainiert wird ist gesundheitsschädlich!

Gruß
Mike

Goshinsatori
01-07-2003, 08:28
Hi,

klar, wenn das nicht gesundheitsschädlich wäre, dann würde es ja nicht über das gesunde Maß hinaus gehen :D

Hausmeister
08-07-2003, 11:59
Warum könnte das Abhärten mit der Faust schädlich sein?

Eine mögliche Erklärung aus der Vitalpunkt-Lehre liefert Werner Lind. Er schreibt, das falsche Auftreffen der Faust beim Makiwara-Training sei sehr ungesund. Träfe man mit der Kleinfinger-Seite der Faust auf, dann würde man die damit verbundenen Organe (z. B. Herz) negativ beeinflussen (vgl. Lind: Ostasiatische Kampfkünste, S. 556).

Es ist durchaus vorstellbar, daß auch das "richtige" Auftreffen schädigende Wirkungen hat.

weudl
08-07-2003, 21:14
Hausmeister


Eine mögliche Erklärung aus der Vitalpunkt-Lehre liefert Werner Lind. Er schreibt, das falsche Auftreffen der Faust beim Makiwara-Training sei sehr ungesund. Träfe man mit der Kleinfinger-Seite der Faust auf, dann würde man die damit verbundenen Organe (z. B. Herz) negativ beeinflussen (vgl. Lind: Ostasiatische Kampfkünste, S. 556).

Über diese Aussage Linds habe ich schon einmal zum Thema über die BSK Videos gepostet. Meiner Meinung nach hat er diese vom Makiwara Video Higaonnas übernommen, bei dem aber lediglich gesagt wird, dass manche Leute der Meinung seien, dass das Schlagen mit der Kleinfingerseite auf Grund einer Verbindung zum Herzmeridian gesundheitsschädlich sein könnte. Warum diese Aussage bei Lind als Tatsache dargestellt wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Wenn dies tatsächlich wahr wäre, müssten jedenfalls alle WTler, die an der Holzpuppe üben, herzkrank sein...

Michael Kann
30-09-2003, 09:47
http://asp.odn.de/scripts/nitf/images/Yuki_4815896_thumbnail.jpg
Der älteste Mann der Welt, der Japaner Yukichi Chuganji, ist im Alter von 114 Jahren gestorben. Er verstarb am Sonntagabend an Altersschwäche, wie seine Familie bekannt gab.

Obgleich Chuganji zuletzt die meiste Zeit zu Hause im Bett verbrachte und seit rund drei Jahren an Sehschwäche litt, gönnte er sich weiterhin drei Mahlzeiten am Tag und liebte es, harten Karamel zu naschen - mit seinen eigenen Zähnen wohlgemerkt. Der am 23. März 1889 geborene Chuganji verdiente sich in seinen jüngeren Jahren seinen Unterhalt mit der Aufzucht von Seidenraupen und als Bankangestellter.

Seinen Lebensabend verbrachte Chuganji im Kreise seiner Familie in seiner südlichen Heimatprovinz Fukuoka. Er war im Januar vergangenen Jahres nach dem Tod des 112-jährigen Italieners Antonio Todde vom Guinness Buch der Rekorde zum ältesten Mann der Welt erklärt worden. Auch der älteste Mensch kommt aus dem Land der aufgehenden Sonne: Die Japanerin Kamato Hongo war am 16. September 116 Jahre alt geworden.

In Japan leben inzwischen erstmals mehr als 20.000 Hundertjährige. Die Inselbewohner erfreuen sich der weltweit höchsten Lebenserwartung - 85,23 Jahre bei Frauen und 78,32 Jahre bei Männern. Dies wird unter anderem auf die sehr gesunde Ernährung zurückgeführt.

arnisador
30-09-2003, 22:13
Irgendwo stand auch, daß er öfter mal 'nen lütten zur Brust genommen hat! Am besten zum alt werden ist meiner Meinung nach immer noch eine gesunde "Seele"!

Lino
05-10-2003, 15:15
@Goshinsatori

... dass die Kata Happoren Verwandtschaft mit Sanchin haben soll (was ich nicht gerade nachvollziehen kann, da die beiden mir bekannten Versionen technisch keinerlei Ähnlichkeiten mit Sanchin haben...).

Eh, ... Ich kenne zwar viele Kata von Eigenerfahrung oder vom Namen und Aussehen her, aber "Happoren" - da erfahre ich wohl endlich was Neues. In welchem Stil wird die geübt? Gibt es die auch unter irgendeinem anderen Namen?

weudl
07-10-2003, 18:26
@Lino

Happoren ist eine Kata aus dem Baihequan (Weißer Kranich) und ich habe sie im Shito Ryu (Shukokai) kennen gelernt. Es gibt da auch eine andere Variante, die Habersetzer in seinem Buch Koshiki no Kata anführt. Die beiden Formen sind einander eigentlich kaum ähnlich. Ein anderer name für diese Kata ist Paipuren, aber ich denke, dass Happoren der gebräuchlichere ist.