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Vollständige Version anzeigen : Nylonschwerter als Simulatoren



lusch3
01-04-2009, 08:28
Hallo,

im Verein tragen wir uns, mangels wirklich guter Simulatoren, mit dem Kauf von Nylonschwertern (http://www.trainingsschwerter.de/shop/catalog/product_info.php?cPath=43_1_67&products_id=506).
Hat damit schon jemand Erfahrungen sammeln können und wenn ja welche? :)

Mit bestem Gruß

Jörg B.
01-04-2009, 10:50
165 Euro für ein Stück PLASTIK? :ups:

Never ever!

Dann lieber ein Aluschwert für 15 Euro weniger, eins von den von Tinker Pearce designten Stahlschwertern für 1,3 Hunderter mehr; oder einfach was länger bei der Holzplempe bleiben und für ein Albion oder Moc sparen.

Yalcinator
01-04-2009, 10:57
165 Euro für ein Stück PLASTIK? :ups:
Never ever!

Ja für ein Stück Plastik ist das echt heftig! Sag mal kommst du eigentlich an die Alu Knüppel etwas billiger ran? :)

Sam Fisher
01-04-2009, 11:26
Nach schier endlosen Experimenten in meiner Schule, hat sich folgende Kombination herausevoluzioniert (ein Wort das es zwar nicht gibt...aber geben sollte!):

1. Shinais mit dickem Griff (MOHU) und Parrierstange (gibts bei Kendo 24 für 50 Euro). Benutzen wir für alles. Sie sind preiswert und man kann auch mal mehr Gas geben. Sie sind "schneller" als Alu, Stahl oder Holz. Was aber ein durchaus wünschenswerten Trainingseffekt hat.
2. Aluschwerter von Neubauer für das Techniktraining der etwas Fortgeschritteneren. Kosten ca. 150 Euro. Kommen im Händling an echte Schwerter recht nahe dran. Man hat definitiv das Metallgefühl, was es bei keinem (!!!!) anderen Trainingsgerät gibt.

Meine Meinung....:o
-

Schwerthase
01-04-2009, 12:24
Shinai ist halt grad für das Fechten Deutscher Schule eher suboptimal, da das Fühlen an der Klinge fast gänzlich wegfällt. Beim Sparring verfällt man dadurch recht schnell in ein hektisches Geprügel.

Bei uns im Verein wird mitlerweile fast ausschließlich mit Fechtfedern gesparrt. Die Dinger haben sich bei uns schon recht gut bewährt. (Allerdings muss ich von den Hanwei Klingen abraten. Die Dinger brechen erschreckend oft...)

Klaus
01-04-2009, 13:48
Die haben auch ein ganz anderes Schwungverhalten. Mit einem LARP-Schwert kann man Doppelschläge machen die mit einem echten Schwert nicht gehen.

Ich möchte nochmal dazu sagen, dass ein Grund warum so eine Fechtfeder 400 Euro kostet der ist, dass z.B. ein gewisser Manuel davon nur 10 Stück im Jahr macht. Wenn die Schleifer mal 100 am Stück schleifen können ohne alle 3 Minuten das Schleifband umzurüsten (Körnung) dann berechnen die auch andere Preise.

lusch3
01-04-2009, 14:40
Was in unseren Augen DAFÜR spricht, ist die Tatsache, dass es mit ausreichendem Schutz beim Großteil der Mitglieder nicht weit her ist, so weit haben wir ausreichend Helme vom Verein aus, aber das wars dann auch schon. Zu viele mit zu wenig Geld.
Ein anderer Punkt ist das Gewicht: mit immerhin 1,3kg kommen sie an ein echtes Schwert recht nahe, bergen aber weniger Verletzungsgefahr als Alu oder Stahl.

Fechtfedern werden auch schon benutzt, aber dort ist es mit der Bindungsarbeit nicht so klasse, da die Federn halt extrem nachgeben. Da kann man schön zufechten, aber das war's dann auch schon wieder.

Der Preis ist auch der Grund, warum wir erst mal fragen ;).

Jörg B.
01-04-2009, 14:47
Was in unseren Augen DAFÜR spricht, ist die Tatsache, dass es mit ausreichendem Schutz beim Großteil der Mitglieder nicht weit her ist, so weit haben wir ausreichend Helme vom Verein aus, aber das wars dann auch schon. Zu viele mit zu wenig Geld.


Dann sparen und bis zur Verfügbarkeit von geeigneter Schutzkleidung nur mit leichtem Kontakt, ganz ohne Kontakt (Slowsparring) oder gar nicht sparren. Wie lange trainieren Deine Leute denn schon?



Ein anderer Punkt ist das Gewicht: mit immerhin 1,3kg kommen sie an ein echtes Schwert recht nahe, bergen aber weniger Verletzungsgefahr als Alu oder Stahl.

1,3 kg tun weh wie 1,3 kg. Der Impact pro Flächeneinheit ist geringer, aber das ist zu vernachlässigen. Wer eine voll durchgezogene Zwerch an den Kopf bekommt, hat danach HWS-Probleme, egal mit welchem Simulator.

@Klaus: Die Nylonwaffen haben mit LARP-Pompfen nichts zu tun.

lusch3
01-04-2009, 15:10
Dann sparen und bis zur Verfügbarkeit von geeigneter Schutzkleidung nur mit leichtem Kontakt, ganz ohne Kontakt (Slowsparring) oder gar nicht sparren. Wie lange trainieren Deine Leute denn schon?

Von ganz frisch bis mehrere Jahre. Die schon länger dabei sind haben (zumeist) auch zumeist etwas Schutz und Fechtfedern. Von deren Seite kommt es ja, dass die Fechtfedern unzureichend sind. Also sollten wir lieber gleich in Alu investieren?




1,3 kg tun weh wie 1,3 kg. Der Impact pro Flächeneinheit ist geringer, aber das ist zu vernachlässigen. Wer eine voll durchgezogene Zwerch an den Kopf bekommt, hat danach HWS-Probleme, egal mit welchem Simulator.

Aber das ist ja auch bei einer Feder der Fall ;). Es soll auch ein wenig Respekt beim Sparren dabei sein.

Zusammengefasst: Es hat noch niemand solche Teile in der Hand gehabt und kann Aussagen über die Beschaffenheit, die Führigkeit und das "Fechterlebnis" machen?

Jörg B.
01-04-2009, 15:31
Von ganz frisch bis mehrere Jahre. Die schon länger dabei sind haben (zumeist) auch zumeist etwas Schutz und Fechtfedern. Von deren Seite kommt es ja, dass die Fechtfedern unzureichend sind. Also sollten wir lieber gleich in Alu investieren?

M.E. sind Aluschwerter ganz nett, aber ein im Grunde überflüssiger Zwischenschritt. Mit einem gescheiten Stahlschwert, passender Schutzausrüstung und natürlich entsprechendem Können klappts auch immer noch am besten.

Klaus
01-04-2009, 18:31
Um was für Fechtfedern handelt es sich dabei ? Um welche für klassisches Sportfechten, oder solche wie Thomas Stöppler sie hat ?

Wenn das jemand macht der sich Mühe gibt, dann bekommt man Fechtfedern auch so hin dass sie annähernd oder komplett die Balance und das Gewicht echter Waffen haben. Beim Wegklappen geht es ja darum, dass man nicht mit der Spitze einen Stoss voll übertragen kann. Ist die "Rüstung" nicht perfekt zu, kann so ein Stoss den Körper wie Pappe durchbohren, auch mit einem stumpfen Schwert.

T. Stoeppler
01-04-2009, 19:08
Also ein vernünftiges Stahlübungsschwert bzw eine Feder ist einfach nicht zu toppen.

Ich denke, die Nylons reihen sich ganz gut zu den verfügbaren Wastern ein, also Holz/Alu/Bambus.
Hart zuhauen tut man damit genauso, eventuell sogar mehr, weil man von falscher Sicherheit ausgeht. Ein Fechter aus meinem Training hat sich damit sogar durch einen Brine Supercrosse (ein wirklich sicherer, Lacrosse Handschuh) eine ordentliche Handprellung zugezogen - das wäre mit Stahl auch nicht anders gekommen.

Vielleicht ists eine all-round lösung für Leute, die eben schnell ans Training kommen wollen.

Vernünftige Ausrüstung ist Pflicht, da hilft alles nichts. Wenn zwei Leute sauber fechten, geht das mit Federn und leichter Schutzausrüstung problemlos.

Gruss, Thomas

Klaus
01-04-2009, 20:01
Ich beziehe mich auf Leute die meinen, mit einem bunten Westchen von der Schutzqualität einer alten Warmhaltekannenhülle wie man sie von Oma kennt könnte man mit einem stumpfen aber steifen Alu- oder Stahlschwert bei Stössen voll draufhalten. Das endet bei einem gewollten oder ungewollten "perfekten" Stoss mit einer stumpfen Waffe die am Rücken wieder austritt. Ich durchstosse mit einem stumpfen Alujian auch eine Schrankrückwand ohne Probleme. Wenn also der Gambeson keine steife Schutzeinlage hat die solchen Stössen widersteht, dann darf man schlicht nicht richtig zustossen wenn es sich nicht um eine Feder handelt. Das ist einfach kein Spielzeug, wenn es schief läuft ist einer am Ende tot.

itto_ryu
01-04-2009, 22:46
Ich denke ob Bambus, Holz, Rattan, Nylon, Alu oder Stahl, Feder oder nicht, da sind die Geschmäcker und Erfahrungen einfach grundverschieden.

lusch3
07-04-2009, 18:55
YouTube - The british nylonwaster sparring (http://www.youtube.com/watch?v=9DIhwPKYWHw&feature=related)

gibt scheinbar tatsächlich Leute, die die Dinger benutzen :D.

Klaus
07-04-2009, 19:58
In jedem Fall erlaubt das, mit einem Minimum an Panzerung relativ gefahrlos zu "spielen". Wie sich das mit dem Gewicht und der Balance verhält weiss ich nicht, das müsste man halt prüfen. Stahlfedern können einem die exakten Masse der historischen Waffen liefern, verhalten sich also auch fast so wie diese, erfordern aber halt soviel Panzerung dass man sich kein Bein bricht wenn man mal voll trifft.

Ogami Itto
13-04-2009, 12:44
e

Bombylus maior
04-05-2009, 02:19
Interessasnte Frage. Ich kenn keinen Menschen der so etwas besitzt.