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Vollständige Version anzeigen : Was ist KARATE für DICH PERSÖNLICH?



Michael Kann
19-06-2003, 08:57
Hallo Karateka,

mich interessiert was für Euch persönlich Karate ist?

Sportliche Bewegung, Gesundheitssport, Selbstverteidigung, Kampf gegen andere, Kampf gegen sich selbst, Körperschule, Geistschule ... was auch immer ...

Hier scheint es ja viele verschiedene Auffassungen zu geben, mich interessiert JEDE!


Gruß
Mike

ryuma
19-06-2003, 10:15
Hmm...

Fuer meinen Teil:

- Sportliche Bewegung
- Selbstverteidigung

waeren wohl die weitreichensten Gruende.
Aber allem voran das eine Gefuehl:

Es ist genau das was ich machen moechte, es gefaellt mir, es gibt mir was, es macht... Spass

Dojokun
19-06-2003, 10:49
Hi Mike!

Für mich ist Karate eine Lebenseinstellung!
Ich versuche mich als Mensch durch die Übung des Karate zu verbessern.
Wenn man selbstkritisch sich selbst gegenübersteht, Fehler sucht und diese verbessert, kann man sich auch ausserhalb des Karate zu einem besseren Menschen machen.
Denn im Alltag machen wir auch Fehler.
Diese Fehler zu erkennen und an ihnen zu arbeiten ist eine große Aufgabe.

Durch das Karate habe ich festgestellt, dass ich mich deutlich verändert habe.
Ich bin ruhiger und ausgeglichener, aber auch selbstsicherer und dennoch weniger "ego-behaftet" geworden.
Durch Karate habe ich mich in vielerlei Beziehung besser kennengelernt.

Und dieses versuche ich meinen Schülern auch näher zu bringen.
Und hier und dort trägt es Früchte ;)


Natürlich ist Karate auch eine SV, eine sportliche Betätigung etc.
Aber für mich ist es das nur sekundär.


Oss

Dojokun

Goshinsatori
19-06-2003, 11:21
HI,

für mich ist es mein Lebensweg, Lebenseinstellung.

Vegeto
19-06-2003, 12:04
Für mich ist es ersteinmal ist es eine Art zu Leben, zu Denken und zu Handeln.
Desweiteren einen Versuch meinen Körper und Geist vollkommen zu kontrollieren und zu perfektionieren. Im gewissen Sinne ist es auch ein Kampf gegen sich selbst. Das bedeutet praktisch, das ich Karate rund um die Uhr praktiziere, in jedem Augenblick.

Selbstverteidigung und damit auch ein "Kampf gegen andere" sind dabei aber genauso wichtig und rücken auf keinen Fall in den Hintergrund. Ich mag auch ein bisschen die physische und psychische Auseinandersetzung mit dem Gegner genauso wie mit mir selbst.

okashi
19-06-2003, 14:08
huhu

natürlich steht die körperliche betätigung für mich ziemlich weit vorne. ich finde es vor allem intressant, immer wieder die eigenen grenzen auszuloten und das nicht nur für mich allein, sondern auch im vergleich mit anderen.
außerdem denke ich, dass es nicht viele sportarten gibt, die gleichzeitig konzentration, kraft, ausdauer, körpergefühl, selbstbewußtsein, sozialverhalten,... vermitteln.

okashi

JuMiBa
19-06-2003, 15:03
Hy,

als 13-jähriger empfand ich Karate als das Nonplus-Ultra der Selbstverteidigung. Das System, welches mich unbesiegbar macht. Heute nutze ich Karate um mich beweglich zu halten und meine Konzentrations- und Ausdauerfähigkeit zu trainieren. Außerdem ist Karate für mich eine Superergänzung zum Ju-Jutsu, da man im Karate mehr an der Perfektionierung der Technik arbeitet.

Gruß Micha

Jibaku
19-06-2003, 18:30
Was ist Karate für mich, da es hier wohl nicht im Sinne von "wie definiere ich Karate" sondern "was spielt Karate für eine Rolle in meinem Leben" gemeint ist, eine Große!

Als Sport, zweifelsohne. Es gibt sicher wenig Sportarten die den Körper so umfassend trainieren, insofern Sport nicht nur im spielerischen Sinne (von desportare= sich vergnügen, das aber sicher auch) sondern auch als umfassendes Fitnesstraining.

Selbstverteidigung: Das war einmal eine sehr große Motivation, der reale Bezug spielt allerdings eine immer geringere Bedeutung, meine männlichen Ritualkämpfe haben mit zunehmendem Alter (So alt bin ich noch gar nicht) deutlich abgenommen und auch die meiner Freunde weswegen ich nicht mehr ganz so häufig als "der Karatefreund" in die Bresche springen muss, Handtaschen klaut mir keiner, vergewaltigen will mich auch keiner und wer mich wirklich massakrieren will, wird mir kaum Gelegenheit zur Gegenwehr geben. Als theoretische Anforderung im Training spielt es aber eine große Rolle (Oder eben als Demonstration für jüngere für die es eine größere (reale?) Rolle spielt), fällt aber mehr unter "desportare" (Siehe oben).

Philosophie, Lebenseinstellung, Do? Also mir gefällt der Gedanke, daß ich mir mit anderen "auf die Schnauze hauen" darf im Dienste eines höheren Ziels! Jeder Schlag eine Schritt auf dem Weg der Läuterung des Selbst...? Wer rote Kunstseide mit Sternen oder schwarz/rot/goldenen Streifen trägt prügelt sich, wer weiße Baumwolle (Das ist wichtig, schon mit "Poly-Cotton Geweben" ist man profaner Sportler!) trägt arbeitet an seinem Charakter...!?
Aber im Ernst, Philosophie? Also nur mit einer sehr eigenen Philosophiedefinition, denn nach allen gängigen Definitionen (Platon: Logik-Ethik-Ästhetik/ Aristoteles: Betrachten (z.B. Mathematik) Handeln ( z.B. Ethik) Schaffen (z.B. Ökonomik)/ Scholaistik: Metaphysik-Physik-Ethik etc.) ist Philosophie eine Wissenschaft -philosophieren heißt methodisch fragen- also ein rein Intellektueller Erkenntnisprozeß, das widerspricht sowohl dem technischen Werdegang im Karate als auch dem Zen beeinflussten Do Gedanken.

Lebenseinstellung, da kann ich mir überhaupt nichts drunter vorstellen.

Do? Ich versuche den Do Gedanken in mein Training wie auch in das Training das ich gebe einfließen zu lassen nur die Umgebung macht es einem nicht gerade leicht.
Es gibt wohl kaum etwas was mehr mißbraucht wir als der Begriff "Do", als Ausrede, wenn das Training zu hart ist, wenn der Kontakt zu hart ist um sich selbst zu erhöhen, um sich von anderen angeblich weniger tiefgründigen "Sportlern" abzugrenzen um Abhängigkeiten zu schaffen etc.
Wenn man Do als Lebensweg zur "Vervollkommnung des Charakters" versteht stellt sich die Frage, funktioniert das überhaupt (Und vor allem besser als ohne Karate)? Schaue ich auf den oben beschriebenen Missbrauch muß ich zweifeln, schaue ich auf die Großen des Karate, die dem Ziel ja schon näher sein müssten, sehe ich daß Neid, Missgunst, Gewinnstreben, Egoismus etc. in gleichem Maße vorhanden sind wie bei den normalen Menschen (Fleiß, Beharrlichkeit, Selbstüberwindung etc. sicher mehr als bei vielen anderen, sonst wären sie nicht da wo sie sind, nur gilt das gleichermaßen für die Großen in Wirtschaft und Sport z.B.)
Im kleinen sind es eben oft die, die Do besonders offensichtlich vor sich hertragen die es auch als Ausrede mißbrauchen, die bei Diskussionen am wenigsten Toleranz zeigen, am wenigsten bescheiden auftreten und am ehesten Glauben die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.
Schaue ich nun auf die Leute in meiner direkten (Karate-) Umgebung, sind sie ruhiger, ausgeglichener, fleißiger bescheidener geworden?
Nun, manche ja, manche nein, tendenziell eher ja, aber lags am Karate? Keine Ahnung vielleicht liegt es auch daran, daß viele unruhigere Charaktere nicht mehr kamen, hat aber Karate nun geformt oder nur gesiebt, keine Ahnung!
Und bei mir selbst? Bin ich ruhiger geworden, ja ich denke schon, habe ich gelernt mit Aggressionen umzugehen? Mit Sicherheit, aber nicht nur im friedfertigen Sinne, sondern ich kann sie auch besser abrufen, wenn ich sie brauche. Das kenn ich aber von fast allen Kampf ebenso wie Kontaktsportlern.
Oft schlägt meine Karateerfahrung aber auch ins Gegenteil, weil man Situationen viel eher unter taktisch Kämpferischen Gesichtspunkten sieht. So mußte ich einmal zum wenden den Gehweg mitbenutzen, der kräftige Mann in den besten Jahren der mit einem Knüppel auf mich losging wurde sofort als gefährlicher, bewaffneter potentieller Angreifer wahrgenommen, also Zanshin, lockeres Kamae und gar nicht ruhig, meine Freundin hat einen leicht angetrunkenen, zugegeben, großen und dicken älteren Herren mit Gehbehinderung gesehen...?

Auch habe ich charakterliche Veränderungen am deutlichsten nicht an Budoka, sondern mehr an Ausdauersportlern im Bekanntenkreis feststellen können, die nie von Do gehört haben.
Karate und jeder Kampfsport, sollte verantwortungsvoll vermittelt auch mit einer Wertebildung einhergehen, den diese Fähigkeiten aber auch das Training selbst bedürfen einer gewissen Verantwortung, auch für den Gegenüber.
Das eigene Schmerzen nicht so toll sind erschließt sich schnell, daß das auch für den Gegenüber gilt, bedarf bestimmter Moralvorstellungen, die sollten auch vermittelt werden.
Dies im Zusammenhang mit der allgmeinsporlichen Erkenntnis des Zusammenhangs von Überwindung und Leistung vor dem Hintergrund der japanisch geprägten Trainingsmethodik die nicht alles gleich auf dem Silbertablett serviert sollte eine Basis für Do schaffen, ob das dann letztlich funktioniert sehe ich vielleicht in 20 Jahren.
Die momentane Bedeutung als "Lebensweg" ergibt sich allein durch die viele Zeit und Mühe die man investiert.
Ob am Ende ein besserer Mensch dabei herauskommt, ich möchte es gerne glauben...!
Aber in meinen Augen kann Do nur dem Sport und der SV nachfolgen in der Bedeutung, in der investierten Zeit und ebneso in dem Umstandt der Tatsache, daß die ersten beiden auch allein funktionieren Do aber nicht.

Karate wie jeder Kampfsport ist eine sehr archaische Form der Auseinandersetzung, Mann gegen Mann ohne eine Uhr oder ein Metermaß das dazwischengeschaltet ist, dies und die Art der Umsetzung im Shotokan machen mir schlicht Spaß (Nicht immmer aber in der Konsequenz) und das ist auch der zentrale Punkt, würde es mir keinen Spaß machen würde ich Sport, Sport sein lassen, SV und Do über Bord werfen und was anderes machen..!!!

Jens S.
19-06-2003, 20:28
Hallo!

Auch wenn in diesem Thread und auch anderswo eine auch meiner Meinung nach durchaus berechtigte Do-Müdigkeit bei vielen Karateka eingetreten ist, die manchmal sogar so weit zu gehen scheint, daß man jegliche diesbezügliche Überlegung nur noch als Ballast empfindet, komme ich nicht umhin, zu sagen, daß Karate für mich persönlich eben Karatedo ist.

Eine bestimmte Zielsetzung (also SV, Körperertüchtigung, Geist ...) verfolge ich persönlich eigentlich nicht. So richtig kann ich mich auch nicht mehr daran erinnern, was mich als Jugendlicher dazu bewogen hat, mit dem Karate zu beginnen.
Heute kann ich es einfach nicht mehr lassen und fühle mich krank, wenn ich es für einige Tage sein lassen muß. Es ist in jeder Hinsicht zu einem wesentlichen Bestandteil meines Lebens geworden und macht sicher nicht zuletzt auch Spaß (Anders hält man es über die Jahre ja auch nicht aus.), wobei ich die Spaß-Komponente bei der eigentlichen Übung so sehr auch wieder nicht empfinde, denn vieles, was wir Karateka im täglichen Training tun, hat mit Spaß im landläufigen Sinne eigentlich nichts zu tun. Statt Spaß ist es daher vielleicht treffender zu sagen, daß Karate auf mein ungeteiltes Interesse stößt und mich maßlos fasziniert.

Warum habe ich aber auf die Bezeichnung "Karatedo" so großen Wert gelegt?
Do ist für mich nichts Mystisches oder gar Esoterisches, was irgendwie ein Eigenleben hat und dem man selbst irgendwie Aufmerksamkeit widmen müßte.
Do betrifft eher die Art und Weise, wie man sich einer Sache nähert.
Für mich ist dies unmittelbar mit Begriffen wie "Ernsthaftigkeit", mehr noch aber mit "wirklichem Bemühen" gepaart.
Wenn man sich einer Sache in diesem Geist nähert, führt dies einerseits automatisch dazu, daß man sich "mit und an der Sache" weiterentwickelt, was wiederum dazu führt, daß man etwas, was man mit Selbstvertrauen bezeichnen könnte, entwickelt.
Andererseits führt das wirkliche Bemühen ebenso automatisch dazu, daß man vor dem Hintergrund der bereits zurückgelegten Wegstrecke erkennt oder zumindest erahnt, was alles noch vor einem liegt. Man führt also quasi dauernd eine Art "Standortbestimmung" durch, die aus dem bereits entwickelten Selbstvertrauen ein "gesundes Selbstvertrauen" macht.

Aber auch das ist, so denke ich, noch nicht die ganze Wahrheit.
Der von mir beschriebene Entwicklungs-Automatismus kann zwar in Gang kommen, wenn man sich ernsthaft und wirklich bemüht, jedoch gibt es auch hier Unterschiede.
Häufig ist in diesem Zusammenhang eher unglücklich von einem "Geist der Demut" die Rede. Demut ist ein Begriff, der im Deutschen irgendwie einen negativen Beigeschmack hat. Bei genauer Betrachtung jedoch umschreibt er recht gut, worauf ich hinaus will:
Wirkliches Wachsen kann meiner Meinung nach nur dann geschehen, wenn man sich zunächst (!) darauf konzentriert, eine Sache wirklich zu lernen und damit zunächst (!) anerkennt, daß andere, die vor einem den gleichen Weg gegangen sind, einem Vieles zu sagen haben. Dies anzunehmen und es als Aufgabe zu betrachten, es zu meistern, heißt für mich wirkliches Bemühen.
... Eben ein Bemühen in Demut (auch wenn's Sch...e klingt).

Mir dieses Bemühen täglich immer wieder abzuringen, ist für mich persönlich Karate.

Gruß
Jens

P.S.: Wie immer bewundere ich Jibaku's Posting. Treffend geschrieben und nicht unamüsant zu lesen.

Wingman
19-06-2003, 21:30
Für mich ist Karate die Bildung von Kampfgeist und Harmonie mit mir selbst und der Umwelt u.a. durch das erkennen der eigenen Schwächen bzw. Grenzen und wie man diese ausgleichen kann.

Schlainn
19-06-2003, 23:16
Eine Kampfkunst die mich lehrt zu leben; Leben zu respektieren und alles, was lebt.

Zusammenspiel und absolute Harmonie von Geist, Körper und Seele.

Wenn man heute vom "modernen Karate" hört, steht zumeist der körperlich kämpferische Aspekt im Vordergrund, das, was den Körper aber lenkt und leitet findet selten die Beachtung die ihm zusteht. Für mich ist Karate Energie, harte Arbeit, körperlich, wie geistige. Wenn der Körper stark und unempfindlich ist, gut. Wenn aber der Geist, gelenkt von der Seele sich im Körper wiederspiegelt, dann ist es das, was ich unter Karate verstehe und anstrebe.
Es ist keine Wettkampfsportart, bei der es rein um Niederlage oder Sieg geht, sondern eine Kampfkunst, in deren ernsthaften Training der Karateka sich dem Leben und seinen Herausvorderungen stellt, Grenzen zu überwinden und Niederlagen und Schmerzen zu ertragen und aus ihnen zu lernen. Ich spreche hier nicht von der oft gehörten "Perfektion des Geistes", denn jeder hat seine Vorstellung von Perfektion. Es ist viel mehr ein ständiges Lernen und Weiterentwickeln, man lernt nie aus.
Es ist für mich viel mehr eine Kampfkunst, als ein Sport, der sich auf
Es ist Philosophie. Es ist sprichwörtlich verkörperte Philosophie. Vielleicht rede ich mir da auch nur was ein, aber, wenn ich zum Beispiel Katas trainiere, scheint es mir, als ob die Bewegungen das Prinzip des Yin - Yang "symbolisieren", bzw. das Prinzip des Gleichgewichtes in den Bewegung. Langsam und schnell, entspannt und gespannt, stark und schwach, alle Gegensätze stehen im Einklang miteinander. Man spürt regelrecht eine "falsche Balance" in seinen Bewegungen, wenn man den Einklang der Gegensätze durcheinander bringt. Ich denke, man muss, um Karate verstehen zu können, sich mit den Hintergrünen auseinander setzen, und seinen Blick nicht nur auf einen Faktor richten.

Karate und all seine Aspekte, Lehren und Eigenschaften, sind zu vielfältig und tiefgründig um sie hier angemessen beschreiben zu können, so kann ich auch nur einen kleinen Teil meiner Auffassung vom Karate wiedergeben.

Es ist wie das Leben selbst, unerschöpflich, aufregend, schwierig, ergibig, interessant, es hat seine Höhen und Tiefen und endet erst mit dem Tod. Und ich brauche es, wie die Luft zum Atmen.


MfG
Schlainn

Dojokun
20-06-2003, 13:42
Es ist schön zu sehen, dass es noch mehrere Vertreter der "traditionellen" Seite im Board gibt..... :D



Oss

Dojokun

karlo
23-06-2003, 15:16
In erster Linie, ein Sport, der tierisch Spaß macht.

Natürlich gibt es noch andere Beweggründe für mich, aber das muß auch mal gesagt werden.

Mick
23-06-2003, 15:29
Ich kann mich Dojokun nur voll und ganz anschließen! (Stehe ich doch unter seiner Fuchtel..:D )

Ich habe zu Beginn meiner KK schon für mich erkannt, das es mehr ist, als nur "Sport"....

Neben der Körperlichen wächst auch die Geistige Reife (vorrausgesetzt, die Einstellung ist da)!!

Die Beobachtungen, die Dojo in den Jahren gemacht hat, kann ich auch bei mir erkennen, und ich finde, das ist ganz im Sinne traditioneller Kampfkünste.

Oss

Mick

cryphos
24-06-2003, 13:32
Als ich mit 16 anfing war Karate für mich Sport. Eine gelunge Komination aus Kraft-, Geschicklichkeits-, Reflex- und Ausdauertraining.
Schnell änderte sich das für mich und es wurde eine Art Charakter- und Körperschule. In jedem Training lernte ich mehr über meinen Körper, trieb meine Grenzen nach oben, egal ob Belastungsgrenzen körperlicher oder geistiger Art, Leistungsgrenzen.
Überhaupt habe ich mich durch das Karate sehr weiterentwickelt.
Heute fast 8 Jahre später ist Karate die Grundlage meiner Lebensphilosophie, eine Richtschnur für meinen Charakter und immer noch eine Herausforderung an meinen Körper.
Auch wenn ich seit ca. 3 Jahren nicht mehr aktiv trainiere und noch immer den gelben Gurt trage und inzwischen andere Kampfkünste ausprobiert habe und anfange andere ernsthaft zu trainieren ist Karate der Hintergrund, die Basis auf die ich aufbaue.
Wenn ich eine neue Kampfkunst erprobe, oder mittraineire, weil ich gerade keine Karateschule zur Hand habe war es bisher immer eine dem Karate verwante Kunst, sei es im Stil und/oderd er Philosphie.
Momentan betreibe ich Aikido und wünsche dies auch die nächsten jahre noch intesnsiv zu betreiben, doch innerlich Kämpfe ich immer noch wie ein Karateka, was mir ab und an extrastunden beim Sensei einbringt, weil ich nicht so weich wie ein Aikidota kämpfe *schmunzel*.
Um es kurz zusammenzusassen, Karate ist keine Selbstverteidigung für mich sondern eine Lebenseinstellung, eine Grundlage auf der ich fleisssig weiter aufbaue.

Jun Fan JKD Ahrweiler
25-06-2003, 17:20
Shotokan,

so wie ich es betreibe ist für mich die Erbietung gegenseitigen Respekts im Karate und im täglichen Leben.

Shotokan basiert auf Demut, Respekt, Disziplin, Schweiss - perfektion der Grundtechnik.

Karate ist eine Art zu leben

Michael Kann
14-07-2003, 21:47
Viele interessante Statements ... in einigen Aussagen finde ich meine eigene Einstellung wieder!

Ich sage Danke schön für Eure Meinungen!

Gruß
Mike

Koneko
29-07-2003, 15:24
Warum ich Karate gemacht habe? Am Anfang war es das Fremde, das Geheimnisumwitterte, das nicht jeder konnte oder kannte. Lang ist es her.

Später war es Spaß, Sport, unter Leuten sein. Etwas besonderes können, irgendwo dazu zugehören, Neugier und Wissbegier.

Danach wurde es Lehre, war es Veränderung. Es wurde tiefer im Sinn, wurde größer und mehr unbeschreiblich.

Dann war es mein weg (so glaubte ich, kleiner Trugschluß) … und dann war’s nur mal Training …und dann nur noch

Sackgasse.

Schade eigentlich.

Gruß Koneko

JuMiBa
29-07-2003, 15:39
Original geschrieben von Koneko

Sackgasse.

Schade eigentlich.


Und nun ? Gar nix mehr ? Gabs ein Schlüsselerlebnis für Deinen Ausstieg ?

Gruß Micha

Koneko
29-07-2003, 16:03
Nein, gar nix mehr. Gab viele Gründe, damals die Anstrengungen für mein Abi, persönliche Flaute und zu allem Übel schloss der Dojo auch noch. Vor allem war es aber meine Gesundheit.

Wollte später wieder anfangen und habe ne andere Schule ausprobiert, ein anderen Stil und auch eine andere KK. War nicht mehr dasselbe. Hab einfach nicht mehr rein gefunden.

Ein Sensei meinte vielleicht liegt mein Weg woanders. Aber immer wenn ich mal wieder meinen Gi in den Händen halte, denke ich, dem ist nicht so, ich muß nur den richtigen Trainer finden. Leider ist das in dem Örtchen bei mir net so einfach. Und ich habe vielleicht schon ein wenig aufgegeben.

Gruß Koneko

Dojokun
30-07-2003, 07:53
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass derjenige, der wirklich sucht, auch finden wird....
Dran bleiben!!!
Es lohnt sich...


Oss

Dojokun

Koneko
06-08-2003, 21:46
Na dann werde ich mir mal besonders Mühe geben. Aber selbst wenn ich den Weg nicht zurück finde, es (Karate) wird immer in mir bleiben.

Gruß Koneko