Okinawa Te und Schädigung des Körpers [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Okinawa Te und Schädigung des Körpers



Michael Kann
19-06-2003, 09:14
http://www.argedon.de/akka/image/illus/hart_sprung.jpg
Effektivität kann dazu führen, Techniken machen zu müssen, die durchaus den Körper schädigen!

Dies war die Aussage in einem anderen Thread ... mich würde interessieren ob es beim Training des TE erforderlich ist seinen Körper zu schädigen?

Ich denke hier an extremste Abhärtungstrainings und nicht an das durch die Medizin publizierte ... siehe hier
Folgende Maßnahmen können die Abhärtung unterstützen:
-sportliches Training bei wechselnden Wettersituationen; dosierte natürliche Sonnenbestrahlung (ohne Sonnenbrand) bzw.Höhensonnenbestrahlung; tägliche Wechselduschen,Wechelgüsse und Bürstenmassage.
- kürzere wiederholte Schwitzbäder oder der wöchentliche Saunabesuch.
Diese Maßnahmen führen dazu, daß die Haut- und Schleimhautgefäße auf wechselnde Temperatur- und Feuchtigkeitseinflüsse entsprechend reagieren können (Gefäßtraining).
....und das Immunsystem"härten"
Das kann erreicht werden durch:
-regelmäßiges sportliches Training (Erhöhung der biologischen Abwerfähigkeit)
-vitaminreiche Ernährung in der lichtarmen Jahreszeit
-Zufuhr von Vitaminen C und Vitamin B bei hohen sportlichen Belastungen
-witterungsangepaßte Sportkleidung

Also, darum geht es mir nicht ... es geht u.a. um Ratschläge wie Schlagen gegen Wände und Tretten gegen Metallpfosten! Ist diese Schädigung u.a. der Knochenhaut inkl. Langzeitschäden notwendig um EFFEKTIV kämpfen zu können?

Gruß
Mike

arnisador
19-06-2003, 09:59
Original geschrieben von Michael Kann
Also, darum geht es mir nicht ... es geht u.a. um Ratschläge wie Schlagen gegen Wände und Tretten gegen Metallpfosten! Ist diese Schädigung u.a. der Knochenhaut inkl. Langzeitschäden notwendig um EFFEKTIV kämpfen zu können?
Wohl eher nicht! Sicherlich gehört ein wenig härte in das Training, anber die oben beschriebenen Maßnahmen sind wohl eher kontraproduktiv. Selbst wenn man dadurch für ein paar Jahre ein ganz harter Knochen ist, so wird man doch früher oder später zum Wrack bzw. Pflegefall und das ist mit dem Kämpfen ganz vorbei.
Gruß
Martin

Xiaoshi
19-06-2003, 10:30
Für notwending halte ich derart extreme Maßnahmen auch nicht... wer seinen Körper im Blick auf kämperische Fähigkeiten entstellt, wird sicherlich ein grausamer Gegner sein, aber er zahlt seinen Preis. Die meisten der Effekte, die man mit diesen Übungen erzielt, kann man auch mit anderen Methoden erreichen, die zwar länger dauern, aber einen nicht kaputt machen. Oder man macht die Übungen einfach mit ein wenig gesundem Menschenverstand, das schadet dann auch nicht ;)

Goshinsatori
19-06-2003, 11:30
HI,

meiner Erfahrung nach ist das notwendig, um KÄMPFEN zu können.
Das heist aber nicht, daß man nach einiger Zeit damit nicht aufhören soll.

Ich halte es da etwas mit dem Beispiel Ueshiba.
40 Jahre lang durch eine harte Schule gegangen, auf Leben und Tod gekämpft, dann den "Weichen WEG" für sich gefunden.

So sollte es heute in den Kampfkünsten auch sein.
Wenn ich in der Lage bin Schläge und Tritte mit vernichtender Kraft zu vollführen, gleichzeitig in der Lage bin Schmerzunempfindlich zu sein, dann werde ich den meisten Gegner so überlegen sein, daß ich dann den weicheren Weg einschlagen kann. (Das ist nur MEINE Erfahrung, bis jetzt ging das so und das man da anderer Meinung sein kann, weiß ich auch).
Ich finde es einfach daneben, daß verschiedene System damit Werben, wie gesund die Bewegungen sind. Ja, stimmt, sie sind gesund, aber für einen Kampf wohl eher wenig zu gebrauchen, wobei es auch hier Ausnahmen gibt.

Jeder Anfänger sollte erstmal durch eine harte Schule gehen, daß hat den Vorteil, daß er Kampfgeist entwickelt und ohne Kampfgeist wird oft der Kampf verloren. Auch wird man schnell sehen, wer den Weg mitgeht und wer nicht. Diese Härte darf und soll natürlich nicht ein Leben lang trainiert werden, sonst ist das Leben recht kurz.

arnisador
19-06-2003, 11:35
Original geschrieben von Goshinsatori
Ich finde es einfach daneben, daß verschiedene System damit Werben, wie gesund die Bewegungen sind. Ja, stimmt, sie sind gesund, aber für einen Kampf wohl eher wenig zu gebrauchen, wobei es auch hier Ausnahmen gibt.
Die Frage ist doch aber, was wir in unserer heutigen Gesellschaft brauchen. Und da ist nunmal Fakt, das die meisten Menschen an Herz-Kreislauferkrankungen, die auch eine Folge von Bewegungsmangel sein können, sterben und nicht im Kampf.
Was nützt es Dir also ein eisenharter Fighter zu sein, wenn Du es nie brauchen wirst, aber dafür vielleciht irgendwann verkrüppelt bist?
Gruß
Martin

Goshinsatori
19-06-2003, 11:53
HI,

die Frage ist, ob ich wirklich irgendwann verkrüppelt bin.
In die zukunft schauen kann keiner.

Nunja, was es nützt ?
Wahrscheinlich gar nichts. Aber was nützt es denn dann überhaupt eine Kampfkunst aus SV-Gründen zu betreiben ?
Viele tun das und werden es wahrscheinlich auch nicht brauchen.

Aber was ist, wenn es irgendwann mal wirklich um DEIN Leben geht ?
Wie gesagt, in die Zukunft kann keiner schaun, aber vielleicht kommst du ja mal in so eine Situation und wärst dann dankbar für die Härte deines Körpers, vielleicht aber auch nicht, dann hast du nichts davon.

mir sind bei dieser frage einfach zu viele vielleichts, daher bringt die Diskussion nichts.

Die Frage ist, ob die Abhärtung notwendig ist, um Kämpfen zu können und die Beantworte ich mit JA. Ich rede hier weder vom sportlichem Wettkampf, noch von diesem Kindergram "was guckst du so blöd" und PENG.

Ich rede hier von kämpfen, um das eigene Leben oder um daß seiner Familie.

CeKaVau
19-06-2003, 12:57
Hallo Goshinsatori,

vielleicht kann man sich darauf einigen, dass es am sinnvollsten ist, ein rechtes Maß einzuhalten.

In der Tat ist die Wahrscheinlichkeit im Auto zu sterben, bedeutend höher, als auf der Straße von einem Haufen Skins angemacht zu werden.
Abhärtung zur Stärkung der Schlagkraft und Abhärtung des Körpers ist sicherlich nötig, aber vielleicht nicht mehr in dem Maße wie früher.

Ich denke nicht, dass es heute noch sinnvoll ist, stundenlang mit Nukite in ein Fass Bohnen zu stoßen oder so lange mit dem Schienbein gegen Bäume zu kicken bis sie umkippen.
Kosten und Nutzen stehen hier nicht mehr in Einklang, denke ich.

Tschüssi
Ike

Xiaoshi
19-06-2003, 12:59
Moment, moment. Es hat doch wohl niemand behauptet, dass Abhärtung jedweder Art unnütz ist, oder doch? (Ist mir vielleicht entgangen)

Selbst eine halbe Stunde täglich an der Holzpuppe wird keine bleibenden Schäden hinterlassen, solange man mit Verstand daran übt. Man muss nur wissen was man macht und wie man es machen soll bzw. nicht machen darf. Es ist eine Abwägung zwischen was brauch ich für den Kampf und was kann ich meinem Körper zumuten, und jeder muss wohl seine Entscheidung selbst treffen. Orientieren kann er sich ja daran, wie sehr und wie schnell er auf kämpferische Fähigkeiten angewiesen ist.

Letzendlich war es aber auch in Asien so, dass die wirklich "bösen" Sachen nur während den Kriegszeiten geübt wurden. Nicht, weil die Leute nicht vorrauschauen konnten, sondern weil man, wenn man sich Zeit lässt, das Ärgste verhindern kann. Haben wir Krieg? Nicht wirklich, deswegen denke ich dass mäßige Abhärtung völlig ausreicht. Wenn man das ein paar Jahre lang macht, hat man auch die nötige Härte, ohne extreme Überbelastung...

CeKaVau
19-06-2003, 14:05
Hallo Xiaoshi,

schätze, dem kann ich uneingeschränkt zustimmen.

Tschüssi
Ike

Goshinsatori
19-06-2003, 16:36
HI CeKaVau

ja, ich denke, darauf kann man sich einigen.
Manche trainieren eben härter, andere weicher.
so ist es eben´.

Aber sicherlich sehe ich das so, wie du es beschrieben hast, wenn ich auch gerne eine härtere Schiene fahre.

Xiaoshi
19-06-2003, 21:07
Ist im Falle einer wirklichen Auseinandersetzung sicher auch kein Fehler!
Zu guter letzt muss man ja noch beachten, dass der eine mehr "verträgt" als der andere... wenn man trotz aller Härte im Training noch auf seine Gesundheit achten will, muss man nur gut einschätzen können, wann es dem eigenen Körper an die Substanz geht.