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Vollständige Version anzeigen : Viele Wurftechniken beim Aikido?



Lucienne
05-04-2009, 20:21
Hallo, ich bin neu hier und möchte demnächst mit Aikido anfangen. Allerdings bin ich ziemlich ängstlich, was Würfe und das Fallen angeht. Ist auch der Grund, warum ich mich dann doch nie so wirklich zum Kampfsport getraut hab, obwohl es mich immer gereizt hat. Bin stattdessen vor kurzem beim Yoga gelandet, aber das ist mir zu langweilig. Also meine Frage: Gehören zum Aikido viele Wurftechniken bzw. ist es sehr schwer, dabei die innere Angst zu überwinden? Oder wär da doch ne andere Kampfsportart besser, bei der das keine so große Rolle spielt? Wär super, wenn mir da jemand nen Rat geben könnte!

Schnueffler
05-04-2009, 20:35
Du wirst da sanft ran geführt und wirst dann merken, das du keine Angst davor haben brauchst.

pilgrim
05-04-2009, 20:57
Moin

Es gibt viele Würfe im Aikido. Es macht erst dann richtig Spaß, wenn man sie werfen und wenn man sie frei fallen kann.
Und die Hebel sind nur scheinbar einfacher zu fallen. Werden sie gut ausgeführt, ist es eine Kunst, zu Boden zu kommen ohne großes Aua.

!!! Laß dich davon nicht abhalten !!!

Wenn du anfängst, wenn du konsequent übst, wenn du dir Zeit gibst, ...

... wirst du die körperliche Fähigkeit erwerben, zu rollen, zu werfen, zu fallen, zu hebeln und gehebelt zu werden ...

Du wirst ganz genau das, was dir jetzt Sorge bereitet oder wirklich Angst macht, alles das, irgendwann - ein Jahr, zwei oder sieben, das weiß ich nicht, das ist bei jedem anders - du wirst genau das 1. körperlich können und 2. mit Freude tun.

Der Umgang mit der Angst, sie wahrzunehmen, sich ihr zu stellen, sie zu überwinden, all das ist ein prägender Aspekt des Aikido:
Man überwindet Grenzen, lernt Dinge zu tun, von denen man meint, daß man sie nicht lernen können kann. Weil es der Körper scheinbar nicht hergibt, weil die Angst es nicht erlaubt, weil man nicht der Mensch ist dafür ...

Probier es einfach aus. In einem guten Dojo wirst du zu nichts gezwungen, was du nicht möchtest. Du wirst technisch an die Dinge herangeführt, so daß dein Körper mit der Zeit schlicht und einfach lernt, was zu tun ist.
Und du wirst immer wieder an Punkte kommen, an denen du selbst entscheidest, ob du einen Schritt weiter und über dich hinausgehen möchtest. Du hast es in der Hand.

Probier es einfach aus: Aikido fängt nicht mit spektakulärem Fallen an sondern mit der Ratlosigkeit, ob man die rechte Hand benutzt und sich linksrum dreht, oder umgekehrt. Du wirst eine Weile so gefesselt sein von den Fragen, wo du deine Füße hinsetzen sollst, daß dir das Fallen gar keine Sorge mehr machen wird.
Immer eins nach dem anderen.

Und nach ein paar Jahren wirst du feststellen: Es ist cool sich seinen Ängsten zu stellen und sich nicht von ihnen lähmen zu lassen.
(Du hast ja schon angefangen damit.)
Du wirst lässig Sachen fallen können, die dir heute eine Gänsehaut machen.
Und du wirst merken, daß dir auch im "echten Leben" die Dinge nicht mehr auf die gleiche Weise Angst machen können, wie bevor du begonnen hast.

Keine Sorge: Probier es einfach aus! Such dir ein Dojo, das dir gefällt. Gute Atmosphäre, nette Menschen, ein Lehrer, bei dem du Lust hast, zu lernen, was er zeigt und dem du Vergtrauen entgegenbringst. Und fang einfach an.
Alles Andere kommt automatisch, wenn du regelmäßig und konsequent trainierst.

Viele Grüße von Carsten,
der auch nicht viel anders angefangen hat.

Mandarin246
05-04-2009, 23:54
Hallo Lucienne,

Du brauchst dir da absolut überhaupt keine Sorgen machen. Je nach Leistungsgrad kann aus fast alles Techniken immer entweder mit einem Purzelbaum sanft abrollen... dynamischer abrollen oder frei fallen. Man einigt sich halt vorher, ob man geworfen werden will oder Rollen möchte. Manche Profis möchten auch aus gesundheitlichen Gründen grundsätzlich nicht geworfen werden. Is überhaupt kein Ding :)

Lucienne
06-04-2009, 09:49
Danke, hört sich doch echt ganz gut an. Ist auch das was mich irgendwie reizt, also meine eigene Angst da endlich mal zu überwinden. Ist dadurch eben auch eine Herausforderung, aber werd mir schon nix brechen. Hoffe ich.

Ist einfach ne ganz andere Art von Bewegung, als das, was ich bisher sonst so gemacht hab...aber ich finds auch sehr spannend, mit Waffen zu kämpfen, und das hab ich da ja dann auch mit drin.

Hätte nur nicht gedacht, dass es so unglaublich viele verschiedene Kampfsportarten gibt. Kannte nur die üblichen Sachen, also Judo und Karate und sowas. Ich hatte auch mal an Kickboxen gedacht, aber ich glaub, mich reizen die Kicks mehr als das Boxen an sich. Also wär wahrscheinlich zu hart. Sind wahrscheinlich auch nicht so viele Frauen da, könnt ich mir vorstellen.

Mandarin246
06-04-2009, 13:54
Ja da hast du Recht, es sind ganz andere Bewegungen. Sogar die Kullerrollen sind nicht einfach Purzelbäume nach vorne wie im Kinderturnen, sondern diagonale Rollen (damit man nicht auf den Dornfortsätzen der Wirbelsäule rollen muss... täte auf Beton weh).
Was hast du denn bisher so gemacht?

Lucienne
06-04-2009, 14:30
Bisher hab ich vor allem getanzt. Also weniger Standard, sondern mehr Jazz Dance. Also alles so Sachen, wo man eben nichts machen muss, was irgendwie mit Fallen oder Akrobatik zu tun hat.

Das war auch mein Problem beim Capoeira, also ich find, dass man da schon ziemlich beweglich sein muss und ich bin mir nicht sicher, ob man das so lernen kann. capoeira ist ja schon ziemlich akrobatisch, und es sieht eben meist auch nur dann gut aus, wenn mans wirklich kann. Ich hoffe, dass das beim Aikido nicht so extrem ist.

Und ich weiß noch nicht so wirklich, wonach ich beurteilen soll, ob ein Probetraining jetzt gut war oder nicht. Weils einem am Anfang ja eh alles neu ist und das meiste noch nicht so klappt...

Mandarin246
06-04-2009, 16:23
Also meistens klappt beim allerallerersten Training mal so rein gaaaar nix weil alles neu ist. Auch beim zweiten muss man sich jeden Schritt und jeden Fingergriff extra noch und nochmal vorführen lassen... Aikido verlangt tatsächlich viel Übung und Geduld, bevor man dann allmählich mal das Gefühl kriegt, dass eine Technik sich gut anfühlt, sozusagen.
Wenn du das Gefühl hast, die Leute sind ok, der Trainer hat Geduld und du könntest dir vorstellen da öfter hinzugehen um zu üben, dann war das Training gut. Du musst kein Akrobat sein um gut Aikido zu können.

Spark
06-04-2009, 21:53
Also meistens klappt beim allerallerersten Training mal so rein gaaaar nix weil alles neu ist. Auch beim zweiten muss man sich jeden Schritt und jeden Fingergriff extra noch und nochmal vorführen lassen... Aikido verlangt tatsächlich viel Übung und Geduld, bevor man dann allmählich mal das Gefühl kriegt, dass eine Technik sich gut anfühlt, sozusagen.
Wenn du das Gefühl hast, die Leute sind ok, der Trainer hat Geduld und du könntest dir vorstellen da öfter hinzugehen um zu üben, dann war das Training gut. Du musst kein Akrobat sein um gut Aikido zu können.

Auch wenn es manches mal so aussieht, hat Aikido nicht wirklich was akrobatisches. Also keine Sorge.

Was du eigentlich zumindest als kleinen Maßstab nehmen kannst, wenn in dem Probetraining wirklich alles klappt, dann ist irgendetwas faul ;)

Aber wie du das Training findest, hängt ja auch von dir ab, mit welchem Ziel du Aikido ausüben möchtest. Möchtest du dich damit vielleicht mal verteidigen können? Dann sollte man schauen, dass im Training nicht so viel "getanzt" wird. Sprich sehr große ausladende Bewegungen mit vielen 360° Drehungen mit dem Partner.

Wenn du es einfach zur Bewegung und zum "runder" und weicher werden üben willst, dann ist das was ich gerade als Beispiel genannt habe, vielleicht eher was für dich.

Aber wichtig ist, dass du ein paar mal mitmachst und die Leute kennen lernst. Wenn der Trainer kompetent und nett ist, und die Leute dort auch, dann kann man sich da wohl fühlen.

Wo in Dortmund wohnst du denn? Wenn ich mal so fragen darfst. Und wo trainierst du/willst du trainieren?

Wenn Castrop-Rauxel für dich nicht zuweit weg ist, könnte ich dir unser Dojo empfehlen. 1. Aikido-Club Castrop-Rauxel (http://www.aikido-castrop.de)

Lucienne
06-04-2009, 22:02
Also wenn ich mich damit auch selbst verteidigen könnte, wär das natürlich schon super. Auf jeden Fall wird es mir wohl mehr Selsbtsicherheit geben, wenn ich nachts allein unterwegs bin. Unter dem Aspekt hab ich mir das aber nicht ausgesucht. Da sind wahrscheinlich andere Stile besser geeignet, oder?

Ich find vor allem das Kämpfen mit Stöcken und Schwertern faszinierend, aber das kommt wahrscheinlich erst später. Castrop ist wohl leider ein bisschen weit weg. Ich wohn in Dortmund in der ecke Kreuzviertel, kennst du vielleicht. Da ist das Budokan in der Nähee, aber das ist mir zu sehr Fitness Studio.

Ich hab mir jetzt zwei, drei Sachen rausgesucht, ist nur schwer einzuschätzen. Gibt hier zum Beispiel den TSC Eintracht, ein großer Verein, der hat eine Aikido-Abteilung. Und es gibt kleinere Dojos. Keine Ahnung, was besser ist....wär schon gut, wenn da irgendwie ein Gemeinschaftsgefühl wär, also wenn das ein bisschen mehr als nur stur trainieren ist.

Spark
06-04-2009, 22:17
Also wenn ich mich damit auch selbst verteidigen könnte, wär das natürlich schon super. Auf jeden Fall wird es mir wohl mehr Selsbtsicherheit geben, wenn ich nachts allein unterwegs bin. Unter dem Aspekt hab ich mir das aber nicht ausgesucht. Da sind wahrscheinlich andere Stile besser geeignet, oder?

Ich find vor allem das Kämpfen mit Stöcken und Schwertern faszinierend, aber das kommt wahrscheinlich erst später. Castrop ist wohl leider ein bisschen weit weg. Ich wohn in Dortmund in der ecke Kreuzviertel, kennst du vielleicht. Da ist das Budokan in der Nähee, aber das ist mir zu sehr Fitness Studio.

Ich hab mir jetzt zwei, drei Sachen rausgesucht, ist nur schwer einzuschätzen. Gibt hier zum Beispiel den TSC Eintracht, ein großer Verein, der hat eine Aikido-Abteilung. Und es gibt kleinere Dojos. Keine Ahnung, was besser ist....wär schon gut, wenn da irgendwie ein Gemeinschaftsgefühl wär, also wenn das ein bisschen mehr als nur stur trainieren ist.

Hmm, dann ist es wirklich schade, dass du soweit weg wohnst.
Also Waffentraining sind bei uns von Anfang an dabei. (die ersten 45 in jedem Training)
Und auch gibt es super nette Leute und ein gutes Gemeinschaftsgefühl. Wir haben auch immer mal gewisse Events. zB im Mai die Hauptversammlung/Frühlingsfest. Wo wir alle im Garten vom Sensei zusammen kommen und jeder was mitbringt. Oder der jedes Jahr stattfindende Wochenendausflug nach Berlebeck.
Oder mal ein Eis essen oder ein Ausflug (letztes Jahr zB zum Japanischen Garten in Leverkusen).

Ich meine es gäbe in Dortmund auch eine Takemusu Aikido Gruppe. Bin mir aber nicht sicher wo die genau sind. Könntest du ja mal reinschauen. Ich denke die werden auch immer die Waffen trainieren.

Lucienne
06-04-2009, 22:23
Sorry, wenn ich so blöd frag, aber ich weiß wirklich noch wenig. Was ist Takemusu? Bzw. was ist der Unterschied zum Aikido in nem normalen Verein? Gibts denn im Aikido verschiedene Richtungen? Da müsste ich ja dann drauf achten bei der Suche.

Spark
06-04-2009, 22:40
Sorry, wenn ich so blöd frag, aber ich weiß wirklich noch wenig. Was ist Takemusu? Bzw. was ist der Unterschied zum Aikido in nem normalen Verein? Gibts denn im Aikido verschiedene Richtungen? Da müsste ich ja dann drauf achten bei der Suche.

Takemusu Aikido ist eine Stilrichtung im Aikido.
Es gibt verschiedene Stile und Verbände, die sich halt alle auf andere Lehrer berufen (wenn auch jeder den Ursprung bei Ueshiba hat).
Und je nach Stil sieht das Aikido etwas anders aus.

Ein paar Verbände mit ihren Eigenheiten, welche ich schon mal kennen gelernt habe (wobei es natürlich zusätzlich auch immer auf den Trainer und das Dojo ankommt und nciht immer auf den Verband/Stil! Das sind nur meine persönlichen Erfahrungen damit!):

- Aikikai (Asai-Sensei): Wird eigentlich immer aus der Bewegung geübt (ki no nagare), Waffen waren eher sporadisch. Sehr viele Drehungen, wirkte auf mich etwas weicher und runder.

- DAB (Deutscher Aikido Bund): Die die ich getroffen habe, haben teilweise die Prinzipien nicht wirklich verstanden/umgesetzt. Bsp. Einsatz der Hüfte. Bei denen war es oft einfach nur Kraft aus den Armen. Auch einige Eingänge und Führungen, wirkten auf mich eher offen für Konter.

- Tendo Ryu: Habe nur mal einen Herren aus der Stilrichtung getroffen und mit ihm trainiert. Die hatten echt ne sehr beeindruckende Fallschule drauf. Zu den Techniken kann ich sonst soviel nicht sagen, weil ich nur mit dem einen mal auf einem Seminar trainiert habe.

- Makoto Ryu (Steven Seagal/Larry Reynosa): Sieht sehr hart aus. Da knallt es richtig und der Fallschule wird auch einiges abverlangt. Hab hier aber nur einmal einem Reynosa Lehrgang zugeschaut und sonst nur von 2 aus unserem Dojo gehört die mal die Richtung trainiert haben. Einer meinte, auch wenn es bei Seagall sehr hart aussieht, fast so als würde er dich umhauen, am Bsp Irimi Nage, soll er sehr gut geführt haben.

- Takemusu Aiki Iwama Ryu (Morihiro Saito-Sensei): Saito war der langjährigste Schüler von Ueshiba nach dem WW2. (Weiss nicht, vllt auch allgemein, bin mir gerad nicht sicher) Er hat bei Ueshiba in Iwama trainiert und später auch gelebt. War bis zum Tode Ueshiba dabei und hat danach das Iwama Dojo und den Aiki Schrein dort in seiner Obhut gehabt.
Er hat sich verschrieben das Aikido wie Ueshiba es gelehrt hatte zuletzt zu erhalten. Gerade im Bereich der Waffen im Aikido ist er eine wichtige Person gewesen.

- Shin Shin Shurenkai Dento Iwama Ryu (Hitohiro Saito-Sensei): Der Verband von Morihiro Saito's Sohn. Nach dem Tod Morihiros gab es im Aikikai Probleme, was die Nachfolge von Saito anging. Also ist Hitohiro ausgetreten und hat seinen eigenen Verband gegründet, wo er halt das Aikido von seinem Vater weiter pflegt. Also ähnlich dem Takemusu Aiki.

Trisomie78
06-04-2009, 22:46
@spark
wow, kennst dich ja echt aus.
da kommt mir die frage auf, welches ich damals machte.

Lucienne
06-04-2009, 22:47
Vielen Dank, ist ja schon echt spannend. aber so viel auswahl werd ich wahrscheinlich erstmal gar nicht haben...wahrscheinlich merkt man erst, was wirklich passt, wenn man ne weile dabei ist und das wirklich selbst vergleichen kann. kennst dich aber schon echt gut aus, wahrscheinlich schon ne weile dabei, oder? ´

ich hab das gefühl, viele kennen aikido noch gar nicht so, aber scheint irgendwie im trend zu sein. also grad dabei, bekannter zu werden. ist aber nur ein persönlciher eindruck. ja, schade, so wie ihr das in castrop macht, so stell ich mir das vor. ist eben schon cool, wenn die leute wirklich interesse aneinander zeigen. hab das in verschiedenen kursen ganz anders erlebt, halt total anonym. aber das ist wohl der unterschied zwischen verein und studio.

Spark
07-04-2009, 00:48
Naja, dass ich mich auskenne würd ich jetzt nicht so behaupten. Hab nur ein paar Dinge schon mal ausprobiert.

Ich hab 2001 mit Aikido angefangen und damals ebenso keinen Plan davon gehabt dass es da Unterschiede gibt. Das hab ich erst wirklich vor ca. 4/5 Jahren realisiert. Als ich nach längerer Pause an der Uni Dortmund im AHS Aikido gemacht habe für 1 Jahr, was von einer Aikikai Gruppe war/ist.

Hab mich dann aber entschieden wieder da Aikido zu machen, wo ich angefangen hatte (im Castroper Verein). Da bin ich nun also wieder seit ein paar Jahren.

Hab halt zwischen durch über Freunde auch mal bei nem DAB Dojo reingeschaut und auf Lehrgängen mit ein paar Leuten geredet und trainiert.
Wie gesagt, viele meiner Aussagen basieren eben nur auf meinen Erfahrungen und was ich im Austausch mit den Leuten erlebt habe. Manch einer hat da vielleicht ganz andere Erfahrungen gemacht. :D

Mandarin246
07-04-2009, 10:18
Hallo Spark,
weisst du ob es starke grundlegende Unterschiede zwischen dem Aikikai (Asai Sensei) und dem DAB Stil gibt? Abgesehen von der runderen und weniger starren Ausführung der Asailinge?
Bin seit etwa einem Jahr dabei, kenne also weit weniger Leute. ;) Unterschiede zwischen Yoshinkan und Aikikai sind ja schon mal sehr auffällig, sogar in der Fallschule...

Lucienne
07-04-2009, 10:34
@ Spark: Ich hab mich jetzt konkret in Dortmund umgeschaut. Also es gäbe zwei Dojos, die Takemusu Aikido anbieten, und man kann das im Verein machen, da steht keine konkrete Richtung bei. Was würdest du sagen, ist für einen Anfänger besser? Und was meinst du heißt es, wenn da nix konkretes beisteht, also nur Aikido allgemein?

Da ich das Kämpfen mit Waffen schon spannend finde, würd ich jetzt zum Takemusu tendieren. Wär aber super, wenn das nochmal wer einschätzen könnte, der mehrere Richtungen kennt. Also ich möchte jetzt nicht mit einer Richtung starten, die besonders kompliziert ist.

Sheep
07-04-2009, 11:31
Da ich das Kämpfen mit Waffen schon spannend finde...


hey,

du hast jetzt schon mehrmals betont, daß dich der kampf mit waffen sehr interessiert. hast du dir schon mal die fmas (filipino martial arts, also alles mit kali, arnis oder escrima im namen) angeschaut? dort gibt es auch eine menge interessanter dinge.
und ja ich weiß, jeder empfiehlt das was er selbst macht, wollte es auf grund deines interesses für waffen nur nicht unerwähnt lassen ;)


cheers
sheep

pilgrim
07-04-2009, 12:00
Moin

... und man kann das im Verein machen, da steht keine konkrete Richtung bei. ... Und was meinst du heißt es, wenn da nix konkretes beisteht, also nur Aikido allgemein?
Falls du mit "Verein" die Gruppe im TSC Eintracht meinst:

Das Aikido, das dort unterrichtet wird, orientiert sich an dem französischen Aikido, wie es Christian Tissier geprägt hat. Es ist also recht schnörkellos und effizient. Es gibt nicht so große, runde, weite Formen wie sie im DAB und im Aikikai Deutschland geübt werden.
Entsprechend ist auch die Prüfungsordnung an den französischen Verband "FFAAA" angelehnt.

Und auch mit Waffen wird gearbeitet. Allerdings "nur" zweimal die Woche. (Im DAB z.B. oft erst ab 1. Dan. Im Takemusu dagegen zumeist in jedem Trainig und dabei manchmal bis zu einem Drittel der Zeit. Also schon eine andere Gewichtung.)

Da es die gleiche "Aikidowelt" ist, aus der auch ich komme, kann ich's natürlich nur empfehlen. Ich treffe ab und an auf Lehrgängen Leute aus Dortmund und die sind immer sehr nett. Geübt habe ich dort noch nicht.

Du solltest dir einfach einen Trainingsklamotten, Badelatschen und Handtuch einpacken und zu den Dojo / Verein, die für dich in Frage kommen, einfach zu einer Probestunde gehen und mitüben. Nicht bloß zuschauen, sondern auf die Matte.
Und dann solltest du dich fragen, wo du dich am wohlsten fühlst.

Grüße,
Carsten

Lucienne
07-04-2009, 13:08
Tja, ich weiß nicht, ob es mir drum geht, dass es effizient ist...kann man das, was du als "weich" beschreibst, ein bisschen mit den Grundbewegungen beim Capoeira vergleichen? Schörkellos klingt jetzt nicht unbedingt wie das, was ich mir vorstelle...aber ich werds mir auch beim TSC Eintracht auf jeden Fall ansehen nächste Woche.

Was das Kämpfen mit Waffen angeht: Ich glaub, da haben wir in dortmund gar nicht soviel im angebot...zumindest hab ich bis jetzt eher die gängigen sachen gefunden. aber ich bin im sommer zwei monate in berlin, vielleicht schau ich mir da mal was an. da wirds wohl alles geben...also nur um mal zu sehen, wie so manches "live" wirkt. wär ja da mal die gelegenheit zu. könnt mir jedenfalls schon vorstellen, dass ich mit waffen relativ gut umgehen kann, aber ich meine damit vor allem die stäbe, die man im aikido benutzt. vor schwertern und sowas hab ich dann schon wieder ziemlich respekt...

pilgrim
07-04-2009, 13:38
Moin

Tja, ich weiß nicht, ob es mir drum geht, dass es effizient ist ...Ok, pardon. Das ist für mich halt automatisch immer ein wichtiges Kriterium bei der Beschreibung oder Unterscheidung von Aikidostilen.


...kann man das, was du als "weich" beschreibst, ein bisschen mit den Grundbewegungen beim Capoeira vergleichen?Ich hab eigentlich nix von "weich" geschrieben?

Aber so oder so: Capoiera und Aikido - welcher Stil auch immer - sind grundverschieden. Ich sehe da keinerlei Verbindungen. Das sind ganz verschiedene Welten.


... aber ich meine damit vor allem die stäbe, die man im aikido benutzt. vor schwertern und sowas hab ich dann schon wieder ziemlich respekt...Die Waffen im Aikido sind zwar alle aus Holz, jedoch gibts neben den Stäben noch das (Holz-) Schwert und das (Holz-) Messer.

Carsten

Lucienne
07-04-2009, 15:26
Moin

Ich hab eigentlich nix von "weich" geschrieben?

Aber so oder so: Capoiera und Aikido - welcher Stil auch immer - sind grundverschieden. Ich sehe da keinerlei Verbindungen. Das sind ganz verschiedene Welten.

Carsten

Stimmt, sorry. Hab mich verlesen, du hast "weit" geschrieben. Ich hatte "weich" irgendwie mit Capoeira in verbindung gebracht, keine Ahnung, warum. Ist aber gut, dass es ganz verschiedene Welten sind, so stell ichs mir auch eigentlich vor!

seekay
08-04-2009, 10:09
hi,
also wir haben hier im Dojo zwei Richtungen, einfach deshalb weil ein Übungsleiter aus Italen kommt und der andere eben aus Österreich.

In Österreich sind wir ja eher an Tamura Sensei orientiert der aufgrund seines Alters eher kurze und effiziente Bewegungen bevorzugt... alles etwas mehr aus der Hüfte und mit sehr dosiertem Ki.

Unser italienischer Übungsleiter lehrt eher nach Tada Sensei welcher wiederum sehr weite, ausladende, weiche Bewegungen bevorzugt. Da wird viel mit Kniebeugen gearbeitet... also immer sehr sehr tief runter und groß ausholende Kreisbewegungen. Mir persönlich liegt das mehr - fühlt sich einfach natürlicher an :)

Grundsätzlich würde ich mir über die Stilrichtung noch nicht so viele Gedanken machen da du dich sonst zu sehr auf deine (vielleicht falschen) Vorstellungen konzentrierst. Waffentraining machen wir auch regelmäßig, aber ich würd meine Wahl nicht nur deshalb treffen weil ein Dojo mehr oder weniger in diese Richtung macht. Schließlich kommen die meisten Aikidotechniken aus dem bewaffneten Kampf bezw. wurden davon abgeleitet.

Solange man sich grundsätzlich in einem Dojo wohlfühlt bin ich eher der Meinung man soll einfach mal dem Übungsleiter vertrauen und die ersten 2-3 Jahre konzentriert an sich arbeiten und nicht zu viel in Frage stellen... er weiß meistens warum etwas gemacht wird oder nicht. Is aber nur meine pers. Meinung ;)

Übrigens hat Aikido in Japan den höchsten Frauenanteil ... nur zur Info.

cheers
Seekay

Trisomie78
08-04-2009, 10:21
Takemusu Aikido ist eine Stilrichtung im Aikido.
Es gibt verschiedene Stile und Verbände, die sich halt alle auf andere Lehrer berufen (wenn auch jeder den Ursprung bei Ueshiba hat).
Und je nach Stil sieht das Aikido etwas anders aus.

Ein paar Verbände mit ihren Eigenheiten, welche ich schon mal kennen gelernt habe (wobei es natürlich zusätzlich auch immer auf den Trainer und das Dojo ankommt und nciht immer auf den Verband/Stil! Das sind nur meine persönlichen Erfahrungen damit!):

- Aikikai (Asai-Sensei): Wird eigentlich immer aus der Bewegung geübt (ki no nagare), Waffen waren eher sporadisch. Sehr viele Drehungen, wirkte auf mich etwas weicher und runder.

- DAB (Deutscher Aikido Bund): Die die ich getroffen habe, haben teilweise die Prinzipien nicht wirklich verstanden/umgesetzt. Bsp. Einsatz der Hüfte. Bei denen war es oft einfach nur Kraft aus den Armen. Auch einige Eingänge und Führungen, wirkten auf mich eher offen für Konter.

- Tendo Ryu: Habe nur mal einen Herren aus der Stilrichtung getroffen und mit ihm trainiert. Die hatten echt ne sehr beeindruckende Fallschule drauf. Zu den Techniken kann ich sonst soviel nicht sagen, weil ich nur mit dem einen mal auf einem Seminar trainiert habe.

- Makoto Ryu (Steven Seagal/Larry Reynosa): Sieht sehr hart aus. Da knallt es richtig und der Fallschule wird auch einiges abverlangt. Hab hier aber nur einmal einem Reynosa Lehrgang zugeschaut und sonst nur von 2 aus unserem Dojo gehört die mal die Richtung trainiert haben. Einer meinte, auch wenn es bei Seagall sehr hart aussieht, fast so als würde er dich umhauen, am Bsp Irimi Nage, soll er sehr gut geführt haben.

- Takemusu Aiki Iwama Ryu (Morihiro Saito-Sensei): Saito war der langjährigste Schüler von Ueshiba nach dem WW2. (Weiss nicht, vllt auch allgemein, bin mir gerad nicht sicher) Er hat bei Ueshiba in Iwama trainiert und später auch gelebt. War bis zum Tode Ueshiba dabei und hat danach das Iwama Dojo und den Aiki Schrein dort in seiner Obhut gehabt.
Er hat sich verschrieben das Aikido wie Ueshiba es gelehrt hatte zuletzt zu erhalten. Gerade im Bereich der Waffen im Aikido ist er eine wichtige Person gewesen.

- Shin Shin Shurenkai Dento Iwama Ryu (Hitohiro Saito-Sensei): Der Verband von Morihiro Saito's Sohn. Nach dem Tod Morihiros gab es im Aikikai Probleme, was die Nachfolge von Saito anging. Also ist Hitohiro ausgetreten und hat seinen eigenen Verband gegründet, wo er halt das Aikido von seinem Vater weiter pflegt. Also ähnlich dem Takemusu Aiki.

da wären wir wohl wieder....

habe ja schon mal in nem fred erwähnt, dass man "trittangriffe" eher selten erwähnt.
jetzt erst wird mir bewusst, wie das abläuft.
halt je nach verband. einige treten + andere kämpfen mit waffen.
(davon geh ich jetze mal aus)
wenn dir der waffenkampf gefällt, ist doch wohl alles klar.
+ wenn dir der klub nicht gefällt, musse halt auf waffenkampf verzichten + gehst in den andern.

manche dinge lernt man eben nicht aus büchern.;):halbyeaha

Lucienne
08-04-2009, 10:26
Danke für die Info, ist für mich einfach interessant zu sehen, was es da so Unterschiedliches gibt. Allerdings geben die Dojos, die ich hier bisher entdeckt hab, zumindest in ihrem Onlineauftritt keine näheren Angaben dazu, was für einen Stil sie lehren. Bis auf die, die Takemusu anbieten. Deshalb wärs wohl eh schwierig, das danach auszuwählen.

Ich hab mir viele Videos zum Aikido angeschaut und ich hab da schon deutliche Unterschiede gesehen, in der Art, wie Aikido ausgeführt wird. Bei manchen sind die Bewegungen tatsächlich extrem weit, bei anderen viel härter. Ich find die weiteren Bewegungen jetzt vom ersten Eindruck her "schöner" und es sieht eben auch nicht so hart aus, das ist mir wichtig, grad am Anfang.

Also ist Takemusu eher härter? Oder kann man das so nicht sagen?

Trisomie78
08-04-2009, 10:44
Also ist Takemusu eher härter? Oder kann man das so nicht sagen?

ich denke, das kann man so nicht sagen.
da kommt es auf den griff + die art irimi/tenkan an.
bin kein meister. vielleicht spielen auch noch andere dinge mit.
finde es auch schade, dass die verschiedenen stile so wenig beachtung geschenkt wird.
aber wen kümmerts wie s heisst.
mach das mit waffen + frag dann deinen meister.
+ falls du jemals in den andern gehst, is das bestimmt n anderer. aber ist doch egal. wichtig ist, dass es dir gefällt + du dich jedes mal darauf freust ins training zu gehn.

edit
die runden bewegungen hast du überall.

seekay
08-04-2009, 10:51
wichtig ist, dass es dir gefällt + du dich jedes mal darauf freust ins training zu gehn.

edit
die runden bewegungen hast du überall.


sehe ich genauso.

angst mußt du vor keiner der ausführungen haben - egal ob kurz und eloquent oder weich und weit ausholend - im Aikido nimmt man sehr stark auf den Partner Rücksicht. Man trainiert miteinander, nicht gegeneinander.

Aikido ist Harmonie :)

Geh einfach für ein Probetraining in ein Dojo ... Aikido muß man selbst versuchen ! Nicht so lang drüber nachdenken :p

Spark
08-04-2009, 11:02
Wie "hart" es ist hängt immer von den Ausübenden ab.
Es gibt Dojos die üben Takemusu, aber auch nen anderen Stil hart und andere üben es eher gemächlicher.

Man kann sagen, dass sich Takemusu dadurch auszeichnet das die Bewegungen eher knapper sind, also nicht so verspielt.

Was dir beim Takemusu behilflich sein kann ist das Kihon. Es gibt laut pilgrim auch noch andere Stile die das praktizieren, aber auch viele die es nicht tun.
Kihon ist quasi eine "Step by Step" Ausführung der Technik, wo ziemlich genau Schritte und Winkel festgelegt sind, so dass der Anfänger erstmal alles genau durch gehen kann. Es wird also nicht direkt "flüssig" angegriffen, sondern fast schon "Rundenbasiert" geübt.

Hilft einem doch ungemein, eine Technik erstmal sauber zu lernen und zu verstehen.

Und zum Abschluß nochmal eine schöne kleine Demonstration von (verstorbenen) Morihiro Saito (Takemusu Iwama Ryu):
21y32ASY3Sw

Achja, lass dich von den spektakulären Würfen nicht einschüchtern, das verlangt man so nicht gleich am Anfang von dir ;)

Trisomie78
08-04-2009, 11:03
nur anhand deiner ganzen threads fragt sich, ob dir vielleicht lieber ist wie du irgendwo erwähnt hast mit tritten + faustschlägen zu beginnen.
wenn du totaler anfänger bist, ist es nicht empfehlenswert mehrere dinge nebeneinander zu beginnen.
musst dich halt entscheiden ob du sparren willst, oder einfach ne kampfkunst erlernen.