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Vollständige Version anzeigen : Aikido für "Senioren" sinnvoll ?



rofada
16-04-2009, 19:25
Hallo


Als Spätwiedereinsteiger (siehe Profil) würde ich gerne zusätzlich zum von mir praktizierten Shotokan-Karate etwas anderes, z.B Aikido machen - wg. der anderen Philosphie (keine Wettkämpfe/weniger Gewichtung auf die Graduierung/geistiger Hintergrund) aber eben u.a. auch wg. der Fallschule. Aber - und jetzt kommt's:

Ich bin knapp über der 50 er Marke, also nicht mehr so gelenkig wie ich es mal war :D, hab mittlerweile etwas Arthrose u. nen leichten Bandscheibenvorfall (hört sich an wie ein Bericht aus dem "Seniorenheim" gelle:)) - beim Karate kann man das schon kompensieren, aber wie ist das mit den Wurftechniken im Aikido zu vereinbaren.

Habt oder hattet ihr schon Erfahrungen mit Interessenten mit meiner Altersgruppe (als absolut Beginner, nicht als Wiedereinsteiger), wie sehr ihr meine Bedenken bzg. der Würfe - kann das Sinn machen, oder würdet ihr mir da eher generell abraten ?

Spark
16-04-2009, 19:36
Also wir haben bei uns einige Leute älteren Semesters, die kriegen das mit dem Rollen schon hin. Allerdings kenne ich nicht die genaue Krankengeschichte von allen.

Ich weiss ja nicht wie schlimm es bei dir ist.
Eigentlich ist die Fallschule im Aikido schon so konzipiert, dass du dir dabei eben nix tust. Allerdings ist es bis dahin schon ein gewisser Weg, wo man auch schon mal unglücklich landet.
Weiss daher nicht wie schlimm es für dich wäre.

Normalerweise wird man aber ganz langsam dahin geführt. Also erstmal das Rollen, meistens aus dem Knien/Sitzen.

Das freie Fallen könnte natürlich für dich schon etwas härter sein zu lernen. Da du ja das ganze vorher noch nicht gemacht hast.
Da bin ich mir nicht so sicher wie es damit aussieht.

Aber wenn man es mit dem Partner abspricht ist es auch möglich nur zu rollen, statt frei zu fallen.

Am besten probierst du es mal aus, wie es so klappt. ;)

rofada
16-04-2009, 20:02
Ich weiss ja nicht wie schlimm es bei dir ist.
Eigentlich ist die Fallschule im Aikido schon so konzipiert, dass du dir dabei eben nix tust. Allerdings ist es bis dahin schon ein gewisser Weg, wo man auch schon mal unglücklich landet.


Den Punkt werde ich wohl (vernünftigerweise) zunächst mit meinem Orthopäden besprechen...

[QUOTE=Spark;1737364]Das freie Fallen könnte natürlich für dich schon etwas härter sein zu lernen. Da du ja das ganze vorher noch nicht gemacht hast.


Das ist es, mit Karate habe ich zwar auch erst wieder angefangen, aber da ich (wenn auch vor vielen Jahren) einige Zeit Kungfu/Kickboxen gemacht hatte, war/ist das nat. nicht so ganz neu, was die Bewgungsabläufe betrifft. Fallschule kommt allerdings weder beim Kungfu noch beim Karate größer in Betracht, das ist schon eher die Ebene Judo/Jujutsu o.ä. - und da habe ich null Erfahrung, kann also nicht beurteilen, wie ungeschickt ich mich dabei anstelle, wie es mit den genanten Handicaps zu machen ist....

Aber nach Info Orthopäde und gel. Reinschnüffeln beim Aikido, Fragen an die dortigen Trainer - sollte das eigentlich raus zu kriegen sein...




Am besten probierst du es mal aus, wie es so klappt. ;)


Werde ich machen, s.o.

pilgrim
17-04-2009, 11:26
Moin

Als Spätwiedereinsteiger (siehe Profil) würde ich gerne zusätzlich zum von mir praktizierten Shotokan-Karate etwas anderes, z.B Aikido machen - wg. der anderen Philosphie (keine Wettkämpfe/weniger Gewichtung auf die Graduierung/geistiger Hintergrund) aber eben u.a. auch wg. der Fallschule. Die Kombination Shotokan-Aikido ist bei uns nicht unselten.


Ich bin knapp über der 50 er Marke, also nicht mehr so gelenkig wie ich es mal war Das ist nicht das Problem.
Spannend ist, daß man für Aikido versucht sehr weich zu werden. Das heißt nicht besonders beweglich, sondern sozusagen "empfindsam", entspannt. Da hapert es bei Shotokanlern.
Und auch für "ältere" Menschen scheint das schwerer umzusetzen, als für Jüngere. (Die aber ebenso ihre Probleme damit haben.)


hab mittlerweile etwas Arthrose Wo?

u. nen leichten Bandscheibenvorfall ... aber wie ist das mit den Wurftechniken im Aikido zu vereinbaren.Die Techniken können mit einer Ausahme (koshi nage - Hüftwurf) allesamt in ganz unterschiedlichen Abstufungen geworfen werden.

Was genau geht, mußt du rausfinden. Das hängt sehr von deinem Vorfall ab: Manche können damit problemlos üben, andere haben Schwierigkeiten.

Das Doofe ist halt, daß gerade das Erlernen der Fallschule, das Rollen vorwärts und rückwärts natürlich zunächst keine optimale Ausführung ermöglicht. Für jemand, der's kann, ist Rollen wie eine Massage. Jemand, ders nicht kann, braucht vielleicht danach eine.

Aber man kann das alles in kleine, gut überschaubare Portionen einteilen mit ganz unterschiedlicher Intensität:

Ausprobieren ist der einzige Weg, zu schauen, was geht.
Für die meisten Menschen ist Aikido jedenfalls ein gutes Mittel gegen Rückenprobleme.



Habt oder hattet ihr schon Erfahrungen mit Interessenten mit meiner Altersgruppe
Ja, häufig. Spricht nix dagegen.


wie sehr ihr meine Bedenken bzg. der Würfe - kann das Sinn machen, oder würdet ihr mir da eher generell abraten ?Das kannst du nur selber entscheiden, indem du es in einem Dojo konkret ausprobierst.
Es sind ja auch die Dojo ganz unterschiedlich.
Ich vermute, daß der Orthopäde wenig dazu sagen kann. Wenn ich jedesmal nen Groschen bekommen hätte, wenn ein Doch gefragt hat, ob ich denn unbedingt weiter trainieren muß, ...
Wichtiger ist, daß du selbst eine Ahnung hast, was dein Rücken kann und was er nicht kann. Vielleicht ist gar nicht Rollen das Problem, sondern Drehungen der Hüfter oder was weiß ich.

Find es raus!

Grüße,
Carsten

rofada
17-04-2009, 12:48
Ji Carsten
Na das nenne ich mal eine ausführliche Antwort..



Die Kombination Shotokan-Aikido ist bei uns nicht unselten.
Spannend ist, daß man für Aikido versucht sehr weich zu werden. Das heißt nicht besonders beweglich, sondern sozusagen "empfindsam", entspannt. Da hapert es bei Shotokanlern.


Klingt (leider) logisch, da spez. Shotokan sehr auf dynamischen und kraftvollen Techniken basiert, aber der Mensch ist ja anpassungs/lernfähig :)


Wo?

Bandscheibenvorfall beidseitig der Lende, ist aber schon ne ganz alte Sache (seit ca. 15 J.) mit der ich einigermaßen leben kann, jetzt kommt halt (altersbedingt) die Arthrose (ebenfalls Lendenbereich) dazu - die macht mehr Probleme, weil es schmerzt...


Was genau geht, mußt du rausfinden. Das hängt sehr von deinem Vorfall ab: Manche können damit problemlos üben, andere haben Schwierigkeiten.

Klar, ausprobieren - aber scheinbar nicht aussichtslos....


Das Doofe ist halt, daß gerade das Erlernen der Fallschule, das Rollen vorwärts und rückwärts natürlich zunächst keine optimale Ausführung ermöglicht. Für jemand, der's kann, ist Rollen wie eine Massage. Jemand, ders nicht kann, braucht vielleicht danach eine.

Gut formuliert, mal sehen in welche Gruppe ich danach gehöre :D


Ausprobieren ist der einzige Weg, zu schauen, was geht.
Für die meisten Menschen ist Aikido jedenfalls ein gutes Mittel gegen Rückenprobleme.

Auf jeden Fall besser als nix tun, das ist speziell bei Rückenproblemen das Falscheste.


Wichtiger ist, daß du selbst eine Ahnung hast, was dein Rücken kann und was er nicht kann. Vielleicht ist gar nicht Rollen das Problem, sondern Drehungen der Hüfter oder was weiß ich.

Das ist meine Befürchtung in Hinsicht auf Shotokan, die ruckartigen Drehungen der Hüfte sind da evtl. nicht gerade gesundheitsförderlich :mad:


Find es raus!
Grüße,
Carsten


Mach ich - und danke für die Unterstützung.

pilgrim
17-04-2009, 13:05
Bandscheibenvorfall beidseitig der Lende, ist aber schon ne ganz alte Sache (seit ca. 15 J.) mit der ich einigermaßen leben kann, jetzt kommt halt (altersbedingt) die Arthrose (ebenfalls Lendenbereich) dazu - die macht mehr Probleme, weil es schmerzt...Das ist schlecht, weil gerade der Lendenwirbelbereich, Hüfte-Becken-Beine im Aikido eine zentrale Rolle spielt.

Das ist gut, da die Muskulatur in diesem Bereich und zwar vor allem die innere, tiefliegende im Laufe der Zeit sehr gestärkt wird und die Wirbelsäule so entlastet wird.


... aber scheinbar nicht aussichtslos....Glaub nich.


die ruckartigen Drehungen der Hüfte sind da evtl. nicht gerade gesundheitsförderlich Im Aikido wird die Hüfte ganz anders eingesetzt und ein Verdrehen wird normalerweise vermieden.

Grüße,
Carsten

Menkva
20-04-2009, 14:30
Einzigstes erhebliches Problem, was bei mir im Dojo oft bei älteren Schülern auftritt, sind die Knie.
Da müssen sich einige einschränken, aber sonst sind kaum "Behinderungen" durch Alterserscheinungen vorhanden. :D

Ich würde sagen, dass man bei deinen "Problemzonen" etwas vorsichtiger und ruhiger an die Sache rangehen sollte, aber im großen und ganzen glaub ich nicht, das du da ernsthafte negative Auswirkungen bemerkst.

Ich glaube der älteste Schüler hat mit um die 70 Jahren angefangen, da wird das ja für dich nen Klacks*gg*

Was mir aufgefallen ist, du hast dich auf einen bestimmten Stil versteift, hat das einen bestimmten Grund? Weil ein Dojo in der Nähe ist? Weil sonst könntest du ja die vermutlich geringfügigen Abweichungen also Vorteile und Nachteile abwegen und so den passenden Stil finden?

MfG M.

Franz
20-04-2009, 14:39
evtl. wäre auch Ju Jutsu interessant für dich.
Vorstand und Mitarbeiter des Ju-Jutsu Verband Bayern e.V. (http://www.jjvb.de/jjbyvorstand.php#M421)
Klaus Röhler, hat Techniken und Fallschule spezielle auf die Möglichkeiten von Senioren angepasst. Er gibt auch immer wieder Seminare in diesem Bereich.

rofada
20-04-2009, 15:09
evtl. wäre auch Ju Jutsu interessant für dich.

Danke für den netten Tipp, aber leider ist das "meilenweit" entfernt - konkret sollte das Dojo im Rhein/Main Gebiet (ca. 25 km um FfM/Wi) sein...

rofada
20-04-2009, 15:14
Ich glaube der älteste Schüler hat mit um die 70 Jahren angefangen, da wird das ja für dich nen Klacks*gg*

"Angefangen" - ohne jede "Vergangenheit" in irgendeiner KK ?
Unglaublich, aber toll, danke das motiviert :D


Was mir aufgefallen ist, du hast dich auf einen bestimmten Stil versteift, hat das einen bestimmten Grund? Weil ein Dojo in der Nähe ist?

Genau, das ist der Grund, mal abgesehen davon das die "van Meerendonk" ihr Dojo ebenfalls in der Nähe ihr Dojo haben und ich deren Vita einfach beeindruckend finde...

nihonto
20-04-2009, 15:23
Einzigstes erhebliches Problem, was bei mir im Dojo oft bei älteren Schülern auftritt, sind die Knie.

Jepp, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. War vor ein paar Jahren, mit Ende 30 ging's einfach nicht mehr - das ständige knien-aufstehen-knien-aufstehen. Und das Sitzen in der "Seiza"-Haltung ist für mitteleuropäische Knie auch nicht wirklich toll, wenn man damit nicht in sehr jungen Jahren anfängt.

Hätte sich vielleicht vermeiden lassen, wenn ich parallel gezieltes Krafttraining für die Beine betrieben hätte. Würde ich jedenfalls in Kombination mit regelmäßigen Mobilisations-Übungen allen "älteren" Semestern empfehlen.

Für den Rücken sind die Fallschule und die Fall-Übungen allerdings (meist) eine Wohltat.

Menkva
20-04-2009, 19:51
Und das Sitzen in der "Seiza"-Haltung ist für mitteleuropäische Knie auch nicht wirklich toll, wenn man damit nicht in sehr jungen Jahren anfängt.

Hätte sich vielleicht vermeiden lassen, wenn ich parallel gezieltes Krafttraining für die Beine betrieben hätte. Würde ich jedenfalls in Kombination mit regelmäßigen Mobilisations-Übungen allen "älteren" Semestern empfehlen.


Ist mir auch schon aufgefallen, hab zwar recht jung angefangen, aber kann trotzdem nicht ewig sitzen.
Was würdest du denn für Krafttraining vorschlagen?
Man kann ja schonmal vorbeugen :D

MfG M.

soto-deshi
20-04-2009, 20:08
Hallo,
sicher kann ich auch als " Senior " mit Aikido beginnen.
Nur solltest Du auch wissen, dass Aikido etwas ganz anderes ist als KARATEDO.
Mit den Erfahrungen und eingeübten Bewegungsabläufen aus dem Karate-do kann man im Aikido nichts anfangen. Dort ist alles anders. Du lernst eine Übung und begreifst diese auch nach längerer Zeit einfach nicht. Du lernst Techniken auf den Knien - die Du wirklich nur im Dojo ausüben kannst - auf der Straße, harten Boden, usw. werden die Knie leider nicht mitmachen. Ich möchte keinen Aikido- ka beleidigen - aber Aikido zu lernen, wenn man sich vorher mit einer anderen Kampfkunst beschäftigt hat, ist sehr schwer

In Hanau gibt es einen Ju-Jutsu Meister, Bernd Rieß, 6. Dan, der speziell für Senioren Ju-Jutsu unterrichtet. Habe einen Lehrgang besucht, der Lehrer ist super. In Ju-Jutsu kannst Du Deine Techniken aus dem Karatedo wiederfinden, auch viele Kampfstellungen, Fallübungen gibt es auch, ...versuche es einfach mal.
Noch einen schönen Abend... soto-deshi

carstenk
20-04-2009, 21:18
sicher kann ich auch als " Senior " mit Aikido beginnen.
Nur solltest Du auch wissen, dass Aikido etwas ganz anderes ist als KARATEDO.


Yep, das ist richtig



Mit den Erfahrungen und eingeübten Bewegungsabläufen aus dem Karate-do kann man im Aikido nichts anfangen. Dort ist alles anders. Du lernst eine Übung und begreifst diese auch nach längerer Zeit einfach nicht.


Das gilt auch, wenn man vorher keine andere KK ausgeübt hat.



Du lernst Techniken auf den Knien - die Du wirklich nur im Dojo ausüben kannst - auf der Straße, harten Boden, usw. werden die Knie leider nicht mitmachen. Ich möchte keinen Aikido- ka beleidigen - aber Aikido zu lernen, wenn man sich vorher mit einer anderen Kampfkunst beschäftigt hat, ist sehr schwer


Komisch, ich hatte in der Vergangenheit eigentlich eher das Gefühl, dass das Vorwissen einer anderen KK hilft.

Und zum Arbeiten auf den Knien:

a) wenn man Probleme mit den Knien hat wird kein Lehrer Dich zwingen, auf den Knien zu arbeiten. Fall doch: such ein anderes Dojo
b) wenn man es kann, gehen die Bewegungen auch ausserhalb der Matte
c) macht das Arbeiten auf den Knien einen Bruchteil der Techniken aus. Man hat auch ohne schon genug zu tun...

Meine ganz persönliche Meinung zum Thema Aikido im 'Alter': es geht, und zwar sehr gut. Innerhalb der Grenzen, die durch das eigene Wohlbefinden und gute Ärzte gesetzt werden. Man kann sich langsam steigern. Geduld ist alles.

Gruß,
Carsten

Menkva
20-04-2009, 21:30
Hallo,
sicher kann ich auch als " Senior " mit Aikido beginnen.
Nur solltest Du auch wissen, dass Aikido etwas ganz anderes ist als KARATEDO.


Das ist doch aber die Herrausvorderung die reizvoll ist, mal was komplett neues auszuprobieren. :)



Dort ist alles anders. Du lernst eine Übung und begreifst diese auch nach längerer Zeit einfach nicht.

Du begreifst Übungen nicht?
Also wir üben ja neue Techniken auch nicht stundenlang, aber begreifen sollte man sie schon und nach geraumer Zeit flüssig drauf haben.
Oder versteh ich deine Aussage da falsch?



In Hanau gibt es einen Ju-Jutsu Meister...

Irgendwie wollen alle von Aikido auf Ju-Jutsu raten.
Versteh ich nicht? Ist hier so ein großer Fanclub?

Entschuldigt meine Verwirrung
MfG M.

Edit: Schließ mich da Carsten(der scheinbar zeitgleich mit mir an einer Antwort schrieb*gruml*) im Bezug auf die Knie vollkommen an :)

Shugyo
20-04-2009, 21:46
@rofada

Finde ich ganz großartig, mit 50 eine neue Kampfkunst zu beginnen (egal ob Aikido oder Ju-Jutsu)!

:respekt:

soto-deshi
21-04-2009, 09:07
Yep, das ist richtig

Komisch, ich hatte in der Vergangenheit eigentlich eher das Gefühl, dass das Vorwissen einer anderen KK hilft.

Und zum Arbeiten auf den Knien:

a) wenn man Probleme mit den Knien hat wird kein Lehrer Dich zwingen, auf den Knien zu arbeiten. Fall doch: such ein anderes Dojo
b) wenn man es kann, gehen die Bewegungen auch ausserhalb der Matte
c) macht das Arbeiten auf den Knien einen Bruchteil der Techniken aus. Man hat auch ohne schon genug zu tun...

Meine ganz persönliche Meinung zum Thema Aikido im 'Alter': es geht, und zwar sehr gut. Innerhalb der Grenzen, die durch das eigene Wohlbefinden und gute Ärzte gesetzt werden. Man kann sich langsam steigern. Geduld ist alles.

Gruß,
Carsten

Lieber Carsten, ich gebe Dir recht, Aikido ist etwas( besonders? ) für Senioren.
Aber wer sich vorher intensiv mit anderen Kampfsportarten beschäftigt hat, ich spreche aus meiner Erfahrung, hat seine Probleme mit dem Aikido.
Im Karate-do, Taekwondo, Kick Boxen gibt es sportliche Wettkämpfe, dort probiere ich meine Techniken an einem Partner aus- der sich mit anderen Techniken verteidigt. Im Aikido habe ich einen Partner - mit dem ich eine Technik einübe.
Aikido ist eine Kampfkunst - die sich nicht verändert hat.
Techniken auf den Knien, der Samurai mußte auf seinen Herrn auf dem Holzboden sitzend ( in seiza ) warten und daher auch Techniken auf den Knien. Diese Bewegungen auf den Knien werden auf steinigem Boden, auf der Straße nicht gelingen - sind auch nicht dafür gedacht.
Aikido die Kunst des O Sensei Morihei Ueshiba geht davon aus, dass der Aikido ka den Angriff annimmt - kein Aikidoka lernt Angriffstechniken, wie Schläge, Trittte ( richtig ) .
Habe meine Aikido-Bücher ( habe einige ) sorgfältig durchgelesen, auch bei verschiedenen Aikido-Dojos geübt, einige Vorführungen angesehen - Aikido ist eine schöne Budokunst - ----
Noch einen schönen Tag.... soto-deshi

FireFlea
21-04-2009, 09:22
Aikido ist eine Kampfkunst - die sich nicht verändert hat.
Techniken auf den Knien, der Samurai mußte auf seinen Herrn auf dem Holzboden sitzend ( in seiza ) warten und daher auch Techniken auf den Knien. Diese Bewegungen auf den Knien werden auf steinigem Boden, auf der Straße nicht gelingen - sind auch nicht dafür gedacht.


Ich würde schon sagen, dass es Abhängig vom Lehrer Änderungen des Aikido gab. Bspw. hat Shoji Nishio seine Schwertarbeit eingebracht und diverse Techniken verändert, Koichi Tohei legt den Schwerpunkt auf Ki-Arbeit, Tomiki hat Wettkämpfe eingebracht, Gaku Homma hat suwariwaza abgeschafft...

Aikido Nippon Kan (http://www.nippon-kan.org/senseis_articles/07/no_suwariwaza/no_suwariwaza.html)

rofada
21-04-2009, 15:41
ich gebe Dir recht, Aikido ist etwas( besonders? ) für Senioren.

Wenn ich eure Meinungen hier so lese, dann noch lese was Ute v. Meerendonk mir netterweise per Mail geschrieben hat, dann bestärkt mich dies doch darin, es einfach mal aus zu probieren...


Aber wer sich vorher intensiv mit anderen Kampfsportarten beschäftigt hat, ich spreche aus meiner Erfahrung, hat seine Probleme mit dem Aikido.


Das glaube ich dir/euch - aber ich werde doch bestimmt nicht der Einzige sein (höchstens vom Alter her gesehen) der paralell zu einer "Kampfsportart" die "Kampfkunst Aikido" lernen möchte. Das es "anders" ist, scheint mir gerade das Interessante zu sein.....


Techniken auf den Knien, ...

Ok, das sollte wohl nicht allzu oft stattfinden, mir reicht in der Regel schon unser Mokuso im Shotokan - mental eine tolle Sache, aber wirklich "unbequem":D

carstenk
21-04-2009, 22:13
Hallo soto-deshi,


Lieber Carsten, ich gebe Dir recht, Aikido ist etwas( besonders? ) für Senioren.


Nur mal zur Klarstellung: Aikido kann im Alter geübt werden, der Umkehrschluss dass Aikido die geriatrische Abteilung der KK ist ist so nicht haltbar. Das Training kann, wenn man will und die Fallschule gut genug beherrscht, verdammt anstrengend sein. Wenn man am Anfang Probleme mit der Bewegung hat, wird man sie nicht in der Frequenz eines Fortgeschrittenen üben. Immer wenn ich lese, dass einen Anfänger das Training nicht gefordert hat und er daraus schliesst, dass Aikido nicht anstrengend ist kann ich nur noch mit den Augen rollen...



Aber wer sich vorher intensiv mit anderen Kampfsportarten beschäftigt hat, ich spreche aus meiner Erfahrung, hat seine Probleme mit dem Aikido.


Es ist Deine Erfahrung. Die erlaubte Schlussfolgerung ist: Du hast Probleme mit den Aikido-Techniken. Die Schlussfolgerung, dass alle anderen KKler auch Probleme haben, ist m.E. nicht korrekt.

Ich unterrichte Aikido seit 1991. In dieser Zeit habe ich auf der Matte so manchen Bewegungsmutanten gesehen. Aber nach meiner Erfahrung haben Leute aus anderen KK meist eine wesentlich bessere Kondition, bessere Koordinationsfähigkeit, Disziplin und Geduld als nicht mit KK vorbelastete Anfänger. All dies hilft ihnen, sich die Techniken zu erarbeiten. Und ich hatte bisher eigentlich immer das Gefühl, dass sie schneller zum Ziel kommen, als Anfänger ohne KK-Hintergrund.




Aikido ist eine Kampfkunst - die sich nicht verändert hat.


Hast Du eine Ahnung. Es ändert sich ständig. FireFlea hat dazu was sehr gutes in diesem Thread geschrieben.



Techniken auf den Knien, der Samurai mußte auf seinen Herrn auf dem Holzboden sitzend ( in seiza ) warten und daher auch Techniken auf den Knien. Diese Bewegungen auf den Knien werden auf steinigem Boden, auf der Straße nicht gelingen - sind auch nicht dafür gedacht.


Ich habe andere Quellen, denen zufolge Suwari Waza auch für den Einsatz im Schlachtfeld gedacht war wenn der Kämpfer gestürzt und waffenlos ist.

Welche Quelle ist nun die korrekte? Letztendlich ist es egal: wenn man es kann, geht es auch ausserhalb der Matte.




Aikido die Kunst des O Sensei Morihei Ueshiba geht davon aus, dass der Aikido ka den Angriff annimmt


M.E. falsch. Das kommt einem an Anfang nur so vor, weil man sich zu Beginn fast nur mit Tenkan beschäftig (weil einfacher). Später lernt man die Bedeutung von Irimi. Und da ist nicht viel mit 'annehmen'...



- kein Aikidoka lernt Angriffstechniken, wie Schläge, Trittte ( richtig ) .


Das ist m.E. wieder eine Verallgemeinerung. Du hast es so kennengelernt. Ok. Deine Stichprobe ermöglicht Dir die Aussage: kein Aikidoka, den ich gesehen habe, lernt Angrifftechniken.




[...]Habe meine Aikido-Bücher ( habe einige ) sorgfältig durchgelesen[...]

Das Lesen von Büchern ersetzt m.M. nach kein jahrelanges Training.

Du hast das Recht, Dir basierend auf Deinen Erfahrungen Deine Meinung zu bilden und sie zu äussern. Aber sei dir bitte bewusst, das Deine Stichprobe klein und alles andere als repräsentativ ist.

Im Gegenteil. Sie reicht, denke ich, nicht aus, um ein qualifiziertes Urteil über Aikido im allgemeinen zu fällen.


Gruß,
Carsten

Shugyo
22-04-2009, 14:59
Aber nach meiner Erfahrung haben Leute aus anderen KK meist eine wesentlich bessere Kondition, bessere Koordinationsfähigkeit, Disziplin und Geduld als nicht mit KK vorbelastete Anfänger. All dies hilft ihnen, sich die Techniken zu erarbeiten. Und ich hatte bisher eigentlich immer das Gefühl, dass sie schneller zum Ziel kommen, als Anfänger ohne KK-Hintergrund.

Entspricht auch meiner Erfahrung. Ich hatte nach 12 Jahren Shotokan-Karate mit Aikido begonnen (mittlerweile wieder aufgehört) und tat mich sehr viel leichter als die Neubeginner ohne KK-Hintergrund. Das Gefühl fürs Zentrum, die Ausdauer, Koordination, etc... waren einfach schon vorhanden.


Ich habe andere Quellen, denen zufolge Suwari Waza auch für den Einsatz im Schlachtfeld gedacht war wenn der Kämpfer gestürzt und waffenlos ist.

Wie können Samurai überhaupt Suwari Waza aus dem Aikido gemacht haben, wenn diese Kampfkunst erst in der Mitte des 20.Jahrhunderts entwickelt wurde?
Oder gibt es diese Techniken im Knien auch im Daito-Ryu, oder Schwertstilen?

Grüße

Spark
22-04-2009, 17:57
Wie können Samurai überhaupt Suwari Waza aus dem Aikido gemacht haben, wenn diese Kampfkunst erst in der Mitte des 20.Jahrhunderts entwickelt wurde?
Oder gibt es diese Techniken im Knien auch im Daito-Ryu, oder Schwertstilen?

Grüße

Ich weiss es jetzt nicht sicher vom Daito Ryu, aber wenn du dir mal diverse Kenjutsu Stile und auch Iaido Stile anschaust, siehst du das es eine Menge Kata gibt die im Knien ausgeführt werden.

Ich denke schon dass es in den Samuraikünsten auch Suwari wazaa gab und das keine Erfindung der Neuzeit ist.
Immerhin hat so ein Samurai am Hofe sicher einige Zeit auch im Zaho verbracht und im Falle eines Falles musste er ja auch daraus reagieren können.

soto-deshi
22-04-2009, 19:08
[QUOTE=carstenk;1743758]Hallo soto-deshi,

Nur mal zur Klarstellung: Aikido kann im Alter geübt werden, der Umkehrschluss dass Aikido die geriatrische Abteilung der KK ist ist so nicht haltbar. Das Training kann, wenn man will und die Fallschule gut genug beherrscht, verdammt anstrengend sein. Wenn man am Anfang Probleme mit der Bewegung hat, wird man sie nicht in der Frequenz eines Fortgeschrittenen üben. Immer wenn ich lese, dass einen Anfänger das Training nicht gefordert hat und er daraus schliesst, dass Aikido nicht anstrengend ist kann ich nur noch mit den Augen rollen...



Lieber carstenk, ich will Dir nicht widersprechen - Du findest Aikido super -dann ist das in Ordnung.
Wir haben schon im Anfängertraining die Stellungen: irimi und tenkan geübt.(Info) aber das ist doch kein Sparring.
Aber du gibst mir sicher recht- Aikido -Übungen, das ist kein Wettkampf zwischen zwei Partnern wobei jeder versucht eine Technik an den Mann zu bringen. Im Aikido versuche ich mit Hilfe eines Partners eine Technik zu verinnerlichen, zu begreifen. Im Karate-Do, Taekwondo, Kick Boxen lerne ich eine Technik und versuche diese dann beim Partner anzubringen - der diese abwehren oder mir mit seiner Technik zuvorkommen will.

Ich habe nie behauptet dass Aikido nicht schöne Bewegungen hat. Ein shiho naga kann super aussehen - ....
ich lasse Dir Deine Kampfkunst Dein Aikido... nur für mich persönlich ist es nichts - ich möchte auch keine 1o Jahre üben um mir dann eine Meinung bilden zu können. Da sind mir die 1O Jahre einfach zu lang - die ich mich mit Aikido beschäftigen müßte.
Noch einen schöne Zeit in Deinem Dojo.... soto-deshi

carstenk
22-04-2009, 20:52
Hi!



[...]wir haben schon im Anfängertraining die Stellungen: irimi und tenkan geübt.(Info) [...]


Irimi und Tenkan sind keine Stellungen, sondern Bewegungsprinzipien. Vereinfacht gesagt ist Tenkan nach meinem Verständnis das weiche Aufnehmen, Irimi ist das entschiedene Eintreten in die Position des Partners. Wenn Steven Seagal seinen Partner umsemmelt ist das ein, ich sag mal, sehr deutliches Irimi.

dJm8yDnYoRQ

Als Uke mit solchen Technikausführungen fertig zu werden ist für Anfänger m.E. nicht machbar. Ich gehe daher davon aus, dass Du nicht weisst, wie sich das anfühlt. Korrigiere mich, falls ich falsch liegen sollte.



aber das ist doch kein Sparring.


Das ist richtig. Den Anspruch hat aber auch niemand erhoben.



Aber du gibst mir sicher recht- Aikido -Übungen, das ist kein Wettkampf zwischen zwei Partnern wobei jeder versucht eine Technik an den Mann zu bringen. Im Aikido versuche ich mit Hilfe eines Partners eine Technik zu verinnerlichen, zu begreifen.[...]

Ich gebe Dir soweit recht, dass es kein Wettkampf ist. Aber ansonsten haben wir wohl sehr unterschiedliche Ideen warum und wie man Techniken übt.



Ich habe nie behauptet dass Aikido nicht schöne Bewegungen hat.


Das ist richtig. Und ich habe Dir eine solche Behauptung nie zugeschrieben.



ich lasse Dir Deine Kampfkunst Dein Aikido... nur für mich persönlich ist es nichts - ich möchte auch keine 1o Jahre üben um mir dann eine Meinung bilden zu können. Da sind mir die 1O Jahre einfach zu lang - die ich mich mit Aikido
beschäftigen müßte.

Diese Entscheidung und die Meinung, die Du Dir gebildet hast, stehen Dir zu. Das habe ich bereits geschrieben. Was Dir meiner Meinung nicht zusteht ist die Äusserung Deiner Meinung ohne sie als solche zu kennzeichnen; und in stark verallgemeinernden Form ohne den Hinweis dass sie auf begrenzter persönlicher Erfahrung beruht.

Auch Dir eine schöne Zeit.

Gruß,
Carsten

pilgrim
23-04-2009, 12:04
Im Karate-Do, Taekwondo, Kick Boxen lerne ich eine Technik und versuche diese dann beim Partner anzubringen - der diese abwehren oder mir mit seiner Technik zuvorkommen will.Ganz genau so wird natürlich immer wieder auch im Aikido geübt. In unserem Aikido jedenfalls.
Wenn du diese Form des Trainings wirklich nicht erlebt hast, hat dein Training eigentlich noch gar nicht wirklich begonnen.


ich möchte auch keine 1o Jahre üben um mir dann eine Meinung bilden zu können. Da sind mir die 1O Jahre einfach zu lang Tja, dann mußt du eben was anderes üben.
Aber dann sollte dir doch auch bewußt sein, daß deine Aussagen über Aikido nicht so doll fundiert sind?

Grüße,
Carsten

soto-deshi
23-04-2009, 13:22
Ganz genau so wird natürlich immer wieder auch im Aikido geübt. In unserem Aikido jedenfalls.
Wenn du diese Form des Trainings wirklich nicht erlebt hast, hat dein Training eigentlich noch gar nicht wirklich begonnen.

Tja, dann mußt du eben was anderes üben.
Aber dann sollte dir doch auch bewußt sein, daß deine Aussagen über Aikido nicht so doll fundiert sind?

Grüße,
Carsten

Hallo, ich bedanke mich für Euere Hinweise in Bezug auf Aikido. Sicher ist es nicht einfach nach nur 3 Jahren Aikido eine Aussage zu machen, die alle Feinheiten erläutert.
Ich halte mich in meinen Hinweisen an meine Erfahrungen im Training und die gelesenen Informationen aus meinen AikidoBüchern.
Was Aikido ist, wird im Buch: Aikido und die dynamische Sphäre, Westbrook und Ratti, im Budo - Das Lehrbuch des Gründers des Aikido- O Sensei Morihei Ueshiba gut erläutert. Einen sehr guten Hinweis auf das Verständis der Aikido-Techniken - zum Schwertkampf - liefert die Stilart Aikido Toho IaI.
Auch das Iwama Aikido gibt einen Einblick in die verschiedenen Stilarten des Aikido.
Aber trotzdem möchte ich Euch widersprechen, im Aikido - stehen sich keine Wettkämpfer gegenüber - von denen jeder seine Technik anbringen will. Dort muß ich auch keine Tritt- oder Schlagtechniken verdauen, wenn ich nicht aufgepaßt habe.
Den Aikido-Meister Steven Seagal - sollte man nicht nach den Techniken in seinen Filmen bewerten. Steven Seagal hat mich begeistert aber wer sich im TV eurosport K 1 anssieht, weiß was ich unter Wettkampf verstehe.
Noch einen schönen Tag, liebe Aikido-ka und es ist immer wieder doll mit Euch zu streiten - nie ein böses Wort. Danke soto-deshi

pilgrim
23-04-2009, 14:47
Moin

Das ist genau das, was ich meine.

Es ist ein großer Unterschied ob man etwas sagt, als sei es auf jeden Fall wahr und richtig:

Aber trotzdem möchte ich Euch widersprechen, im Aikido ... muß ich auch keine Tritt- oder Schlagtechniken verdauen, wenn ich nicht aufgepaßt habe.

Oder ob man etwas sagt aus der eigenen und begrenzten Erfahrung heraus:

Ich habe ein wenig Aikido geübt. Aber ich habe es nicht so lange / intensiv betrieben, daß ich weit genug war, um auf eine Weise zu üben, daß ich Tritt- oder Schlagtechniken verdauen mußte, wenn ich nicht aufgepaßt habe.
Darum kann ich über diese Weise des Übens im Aikido eigentlich nichts sagen.


Den Aikido-Meister Steven Seagal - sollte man nicht nach den Techniken in seinen Filmen bewerten. Tut ja keiner. Er hat seine Techniken ja ganz normal unterrichtet und man kann wissen, was er konnte / kann?


aber wer sich im TV eurosport K 1 anssieht, weiß was ich unter Wettkampf verstehe.In der Tat: Wettkampf nach Punkten gibt es im Aikido nicht. Auch wird sich kaum ein ernsthafter Aikidoka in einen Ring oder auch Käfig begeben. Das nicht zu tun hat schon was von Aikido.
Und natürlich ist die Intensität dort eine andere als in einem normalen Aikido Training. Schon klar.

Du machst K1 Kämpfe? Oder tranierst jedenfalls dafür?

Was
Aikido ist ... das lernt man doch nicht aus Büchern, sondern von seinem Lehrer und dessen Lehrer.
Warum nur zitierst du immer aus Büchern?
Ich habe jedes davon zu Hause im Regal stehen. Aber das sagt doch nichts aus über mein Aikido oder wie es sein sollte?



Grüße,
Carsten

Trisomie78
23-04-2009, 15:31
Aber trotzdem möchte ich Euch widersprechen, im Aikido - stehen sich keine Wettkämpfer gegenüber - von denen jeder seine Technik anbringen will.


ich muss pilgrim recht geben, aber randori ist schon was anderes als im zitat beschrieben.

pilgrim
23-04-2009, 18:24
Moin

Es gibt doch unterschiedliche Formen des Übens.

kata: Angriff und Verteidigung sind festgelegt.
jiyu waza: Der Angriff ist festgelegt, die Techniken sind frei.
randori: Der Angriff ist frei, die Techniken sind frei.

Das, was das Zitat beschreibt, geht - so wie ich es verstehe - noch einen Schritt darüber hinaus, da auch die Rollen von uke und nage nicht mehr vorgegeben sind. Ich weiß nicht, ob das einen Namen hat, aber ich kenne es jedenfalls als ganz normale Übungsform unter Fortgeschrittenen. In meinem alten Dojo auch bis auf den Boden, wenn sich das ergab.

Daß man einfach probiert, wer sich durchsetzt.

Und natürlich muß man Tritt oder Schlagtechniken verdauen. Nicht wie im MT, daß ist klar. Aber es ist doch nicht so, daß mein im Aikido nix auf die Rippen kriegt oder das Gesicht.
Es geht mir nicht darum, so zu tun, als ob Aikido die härteste KK der Welt wäre. Gewiß nicht in dieser Hinsicht.
Aber die das Bild, das soto deshi zeichnet, stimmt eben auch nicht.

Carsten

soto-deshi
24-04-2009, 18:54
Moin

Es gibt doch unterschiedliche Formen des Übens.

kata: Angriff und Verteidigung sind festgelegt.
jiyu waza: Der Angriff ist festgelegt, die Techniken sind frei.
randori: Der Angriff ist frei, die Techniken sind frei.

Das, was das Zitat beschreibt, geht - so wie ich es verstehe - noch einen Schritt darüber hinaus, da auch die Rollen von uke und nage nicht mehr vorgegeben sind. Ich weiß nicht, ob das einen Namen hat, aber ich kenne es jedenfalls als ganz normale Übungsform unter Fortgeschrittenen. In meinem alten Dojo auch bis auf den Boden, wenn sich das ergab.

Hallo, lieber pilgrim,
ich wollte eigentlich nicht mehr antworten - da ich als Anfänger - nur aus meinem begrenzenten Zeraum aus dem Aikido und aus Büchern meine Erfahrung habe.
Du schreibst, der Angriff ist frei, die Techniken sind frei!! Welche Angriffstechniken lernt denn ein Aikidoka? Habe leider im Training und auch in Büchern nichts genaues darüber gefunden. Übt Ihr im Aikido-Training auch verschiedene Fauststöße gegen die Pratze, macht die Dehnungsübungen für gute Beintechniken und übt dann ausdauernd, Frontkick- Halbkreistritt, Seitkick, Außenristtritt, Hakentritt, Axtkick, Fußfeger, Lowkick zuerst allein, dann am Partner, später am Sandsack, Pratze und dann mit Fußschutz am Partner?
Natürlich auch die Stellungen dazu, die Beinarbeit, die Kampfdistanz und das entsprechende Ausdauertraining - damit ich 3 mal 5 Minuten überstehen kann.
Nachdem auch noch die Grundlagen der Verteidigung erlernt wurden und Schattenboxen und Sparring gut laufen - dann kann ein Wettkampf beginnen.

- Welches Aikido habe ich gelernt? Denn davon habe die Anfänger und die Fortgeschrittenen - nie etwas vom Meister gehört und mit ihm geübt - in den Dojos, in denen ich war.


Und natürlich muß man Tritt oder Schlagtechniken verdauen. Nicht wie im MT, daß ist klar. Aber es ist doch nicht so, daß mein im Aikido nix auf die Rippen kriegt oder das Gesicht.
Es geht mir nicht darum, so zu tun, als ob Aikido die härteste KK der Welt wäre. Gewiß nicht in dieser Hinsicht.
Aber die das Bild, das soto deshi zeichnet, stimmt eben auch nicht.

Carsten

Führt Ihr im Aikido - Techniken ohne Hand- und Fußschutz - mit vollem Kontakt aus? Da muß ich bisher die falschen Bücher von O Sensei gelesen habe. Das hat er bestimmt nicht in seinem Buch Budo vermittelt.

Ich bedanke mich für die Aufklärung -
Noch einen schönen Abend soto-deshi

carstenk
24-04-2009, 20:24
Führt Ihr im Aikido - Techniken ohne Hand- und Fußschutz - mit vollem Kontakt aus?


Meine Erfahrung (nicht allgemeingültig):

Die Angriffe werden in ihrer Heftigkeit dem Können des Tori angepasst. Wenn mein Uke mich trifft ist es mein Problem, nicht seines.

Die Atemis werden ebenso dem Können des Uke angepasst. Sie kommen schneller und heftiger wenn der Uke damit umgehen kann. Sie werden mit Sicherheit nicht mit der gleichen Wucht wie in den schlagenden KK ausgeführt.

Abbekommen möchte ich sie trotzdem nicht. Zumal mit steigendem Können die vitalen Punkte genauer anvisiert werden.



Da muß ich bisher die falschen Bücher von O Sensei gelesen habe. Das hat er bestimmt nicht in seinem Buch Budo vermittelt.


a) Wenn Du aus diesem Buch irgend etwas mitnehmen solltest, dann:

"Through the virtue of training, understanding of aiki is acquired naturally. Precise instructions must be imparted orally." (Sorry, habe nur die englische Version und bin i.A. zu faul zum übersetzen...). Du wirst Aikido nicht aus Büchern lernen. Weder die Techniken, noch die Konzepte noch die Philosopie.

b) Sieh Dir trotzdem noch mal die Bilder und Technikbeschreibungen an und suche nach Hinweisen auf Atemi. Du findest eine Menge. Vielleicht vermittelt Dir das ein besseres Gefühl, welchen Stellenwert Schläge im Aikido wirklich haben.

Gruß,
Carsten

soto-deshi
24-04-2009, 20:37
[QUOTE=carstenk;1746756]Meine Erfahrung (nicht allgemeingültig):

Die Angriffe werden in ihrer Heftigkeit dem Können des Tori angepasst. Wenn mein Uke mich trifft ist es mein Problem, nicht seines.

Die Atemis werden ebenso dem Können des Uke angepasst. Sie kommen schneller und heftiger wenn der Uke damit umgehen kann. Sie werden mit Sicherheit nicht mit der gleichen Wucht wie in den schlagenden KK ausgeführt

Hallo, carstenk,
danke für Deine Hinweise. Ich nehme an, Du meinst mit Atemi überwiegend Fausttechniken.
Ich habe bei der Antwort an pilgrim - leider meinen Text mit in die Zitatseite miteingefügt. Nur noch einmal zur Deutlichkeit - ich habe nichts gegen Aikido.
Nur mir liegt ein System mehr - indem beide Partner - jeder versucht seine Techniken anzubringen. Was das für eine Vorbereitung bedeutet, habe ich bei der Nachricht an pilgrim erleutert.
Vielen Dank für Euere freundlichen Schreiben... soto-deshi

Trisomie78
24-04-2009, 20:55
Nur mir liegt ein System mehr - indem beide Partner - jeder versucht seine Techniken anzubringen.

das setzt aber voraus, dass man die falltechnik schon einigermassen beherrscht.
wer noch nie kk probiert hat, hat auch bei atemi + randori genügend zu tun.

soto-deshi
25-04-2009, 12:36
das setzt aber voraus, dass man die falltechnik schon einigermassen beherrscht.
wer noch nie kk probiert hat, hat auch bei atemi + randori genügend zu tun.

Hallo, lieberTrisomie 78 , habe dabei nicht an Aikido gedacht.
Karate-Do, Taekwondo, Kick Boxen gibt es auch nocht - da habe ich einen Partner- der aber kein williger uke ist.

soto-deshi

pilgrim
25-04-2009, 19:23
Moin

Ich würde unser Üben als Semi-Kontakt bezeichnen und darum benötigen wir in den Techniken keinen Hand- oder Fußschutz.

Unsere Atemi in den Techniken gehen z.B. zu Kinn, Kehlkopf, Nieren, Genitalien, Solar Plexus, in einigen wenigen Techniken zu den Augen. Diese atemi werden ohne Kontakt gearbeitet.
Manchmal allerdings hat uke dennoch eine blutend Lippe.

Wir verstehen unter atemi Schlag-, Stoß- und Druck-Techniken mit Faust (sehr unterschieliche Ausführungen), Ellenbogen, Handballen, Finger (zu den Augen), Handkante, Knie, Fuß oder auch dem ganzen Körper ("body check" - tai atari).
Für uke gibt es auch Atemi mit der Stirn.

Abhärtungstraining (ganz bißchen) für den Bauch machen wir separat.
Abhärtung für Arme ergibt sich aus dem normalen Training von selbst, aber manche üben auch privat noch ein bißchen.

Bei den ersten Angriffen der uke - jedenfalls mit bestimmten Partnern - wird versucht, real zu treffen. Und manchmal gelingt das auch. Blaue Flecken, blutende Nasen, Beulen am Kopf ...
Sicher, es geht im Aikido nicht zu wie im MT. Ganz bestimmt nicht. Das weiß ich. Aber ein Aikido Dojo ist eben auch kein Häkelklub, so wie du es darstellst.

Jemand, der gerade seit drei Jahren übt, werde ich nicht verhauen. Meinem Freund, der sich gerade auf seine nächste Prüfung vorbereitet, zeige ich seine Lücken aber vielleicht auf eine Weise, daß er am nächsten Tag zählen kann, wie oft ich ihn getroffen habe. Und umgekehrt.


Nur mir liegt ein System mehr - indem beide Partner - jeder versucht seine Techniken anzubringen.Wie gesagt:
Wir jedenfalls üben ab einem gewissen Niveau mit bestimmten Partnern auf diese Weise. Wobei natürlich beide Aikidoka sind. Vielleicht mit Vorerfahrungen.

Und daß wir kontern und selber eine Technik anbringen, wenn nage seine Technik nicht durchbringt, ist bei uns Bestandteil des Trainings.


Was das für eine Vorbereitung bedeutet, habe ich bei der Nachricht an pilgrim erleutert.Der Witz ist ja, daß gegen Techniken aus dem Aikido eine Schutzausrüstung nicht hilft. Sie kommen ja aus dem Kampf gegen Menschen in Rüstungen. Und gegen Hebel oder Würfe hilft halt kein Schienbeinschoner.

Und diesen Teil arbeiten wir Vollkontakt.

Grüße,
Carsten

shenmen2
25-04-2009, 20:39
Karate-Do, Taekwondo, Kick Boxen gibt es auch nocht - da habe ich einen Partner- der aber kein williger uke ist.

:o Also bei mir waren/ sind die Partner in "schlagenden KK's" ebenso "lieb" gewesen wie die beim Aikido - fortgeschrittenes Randori beim Karate mal ausgenommen.

rofada
26-04-2009, 13:09
a) Wenn Du aus diesem Buch irgend etwas mitnehmen solltest, dann:Du wirst Aikido nicht aus Büchern lernen. Weder die Techniken, noch die Konzepte noch die Philosopie.

Und hier möchte ich als Threadersteller (der hier weiter fleissig und interessiert mitliest) doch noch mal einhaken. Gibt es, ausgehend von der oben zitierten Aussage, dennoch ein Buch, dass du/ihr mir als Interessent an dieser Sportart wirklich empfehlen würdet. So zu sagen, das "eine Buch", (aber bitte in deutsch), das Jemand wie ich gelesen haben sollte um sich vorab schon mal einen wirklichen Eindruck zu verschaffen, was Aikido ist, was es sein kann...?

shenmen2
26-04-2009, 13:43
Robert Twigger "Angry White Pyjamas"

rofada
26-04-2009, 13:58
Robert Twigger "Angry White Pyjamas"

Danke, aber ich schrieb extra:
"... dass du/ihr mir als Interessent an dieser Sportart wirklich empfehlen würdet. So zu sagen, das "eine Buch", (aber bitte in deutsch)"

soto-deshi
26-04-2009, 18:13
Und hier möchte ich als Threadersteller (der hier weiter fleissig und interessiert mitliest) doch noch mal einhaken. Gibt es, ausgehend von der oben zitierten Aussage, dennoch ein Buch, dass du/ihr mir als Interessent an dieser Sportart wirklich empfehlen würdet. So zu sagen, das "eine Buch", (aber bitte in deutsch), das Jemand wie ich gelesen haben sollte um sich vorab schon mal einen wirklichen Eindruck zu verschaffen, was Aikido ist, was es sein kann...?


Hallo,
ich denke es gibt ein Aikido -Buch- das vieles Erläutert - war hier bisher besprochen wurde.
Aikido und die dynamische Sphäre, A. Westbrook und O. ratti, Verlag Kristkeitz, in deutscher Sprache.
Viele Spaß beim Studium.
soto-deshi

Kamidake
26-04-2009, 18:32
Hier ist ein E-Book, man kann es online lesen bzw. auch als pdf herunterladen:


http://www.stenudd.com/aikido/deutsch/

Ist ganz interessant aber über den Verfasser selbst weiß ich nicht viel, hab das Buch auch nur beim Surfen entdeckt.

soto-deshi
26-04-2009, 18:45
[QUOTE=pilgrim;1747459]Moin

Ich würde unser Üben als Semi-Kontakt bezeichnen und darum benötigen wir in den Techniken keinen Hand- oder Fußschutz.

Unsere Atemi in den Techniken gehen z.B. zu Kinn, Kehlkopf, Nieren, Genitalien, Solar Plexus, in einigen wenigen Techniken zu den Augen. Diese atemi werden ohne Kontakt gearbeitet.
Manchmal allerdings hat uke dennoch eine blutend Lippe.

Lieber pilgrim, vielen Dank für Deine sehr erleuternden Worte.
Aus Deinen Aussagen kann ich entnehmen, uke greift an, nage nimmt die Angriffsart auf und jetzt kommt ein Wurf oder eine Haltetechnik.
Dabei gibt es ab und zu blaue Flecken und aufgeschlagene Lippen, usw. Das alles machten die Fortgeschrittenen Schüler in meinem( alten) Verein DAB Aikido auch. Dort wurde auch immer wieder gesagt, jetzt machen wir Vollkontakt.
Ich möchte Dich nicht belehren oder irgendwie beleidigen - Karate-Do, Taekwondo oder Kick Boxen ist doch etwas ganz anderes.
Nach einer Gymnastik und Dehnungsübungen für die Beintechniken, übern wir verschiedene Körperstellungen und in denen die Grundtechniken. Jetzt kommt
schon der Unterschied zum Aikido - ich übe allein, ich brauche für die Grundtechniken keinen Partner. Alle Techniken sind auf die Energiekonzentration aufgebaut. Distanz, Technik, Muskelspannung, Schnelligkeit, Timing. Eine Fauststoß im Karate-Do ist einem Atemi im Aikido nicht vergleichbar - dafür schleift ein Karate-ka diese Technik immer und immer wieder ein.
Beintechniken im Karate-Do, Kick Boxen und Taekwon-Do müssen besonders eingeübt werden. Daher werden die verschiedenen Beintechniken im Gürtelprogramm einzeln nach und nach geübt.
Der Bruchtest! Ist kein Kampf gegen ein bestimmtes Material, sondern bei richtiger Ausführung ein optimales Zusammenspiel von Geist, Seele und Körper. Daher auch die Meditation- hilft Geist und Köper aufeinander abzustimmen.
Die Bewegungsformen: werden nur im Karate-Do und Taekwondo geübt. Ist eine vorgeschriebe Übung, die aus einer Abfolge von Stellungen, Blocks, Angriffs- und Rückzugsbewegungen besteht.
Der Freikampf. Ist die Möglichkeit die Technik am Partner zu üben - der aber seinerseit auch versucht mich mit seinen Techniken zu treffen. Es gibt das Verhältnis Uke und Nage - wie im Aikido nicht.
Das hat mich im Aikido besonders gestört, ich wollte nie ein williger Uke sein, der sich den Wurftechnik oder Haltetechnik von Nage ausliefert.

Ich habe nichts gegen Aikido - das habe ich bei unserem Streitgespräch festgstellt. Aber diese Kampfkunst ist einfach nicht mein Ding.

"Tu, was du willst, solange du ohne Unterlass nach Erleuchtung strebst."
David Baird, Tausend Wege zum Zen.
Danke für Deine immer netten Zeilen..... liegt an Deinem Beruf denke ich.
soto-deshi

Shugyo
26-04-2009, 18:49
Hier ist ein E-Book, man kann es online lesen bzw. auch als pdf herunterladen:


http://www.stenudd.com/aikido/deutsch/

Ist ganz interessant aber über den Verfasser selbst weiß ich nicht viel, hab das Buch auch nur beim Surfen entdeckt.

Stefan Stenudd ist ein direkter Schüler von Nishio (gibt einen Thread hier über Nishio-Aikido). Nishio war ein Schüler von Ueshiba Morihei.
Stenudd lebt in Schweden, ist Schriftsteller und unterrichtet Aikido. Er ist hochgraduiert vom Aikikai Japan und ist Mitglied des Aikikai Schweden. Er gibt viele Lehrgänge auch im Ausland (Deutschland, Tschechien, etc...)

Webseite:
Aikido, art, myth, fiction, and more - by STEFAN STENUDD (http://www.stenudd.com)

Grüße

rofada
26-04-2009, 19:03
Hier ist ein E-Book, man kann es online lesen bzw. auch als pdf herunterladen:.

Danke für den Tipp, aber ich hoffe es kommt nicht unhöflich rüber, wenn ich sage, dass ich "ebooks" absolut nicht leiden kann - ein Buch will ich (ganz altmodisch) auch dem Sofa/der Veranda wg. mir sogar auf dem Klo :D lesen - aber bestimmt nicht online.

Shugyo
26-04-2009, 19:08
Danke für den Tipp, aber ich hoffe es kommt nicht unhöflich rüber, wenn ich sage, dass ich "ebooks" absolut nicht leiden kann - ein Buch will ich (ganz altmodisch) auch dem Sofa/der Veranda wg. mir sogar auf dem Klo :D lesen - aber bestimmt nicht online.

PDF-Dateien lassen sich ausdrucken :)
Das Buch ist es wirklich wert, gelesen zu werden, obwohl ich kein Aikido mehr betreibe.

Grüße

rofada
26-04-2009, 19:15
PDF-Dateien lassen sich ausdrucken :)
Das Buch ist es wirklich wert, gelesen zu werden, obwohl ich kein Aikido mehr betreibe.Grüße

Schon klar, aber erstens sehr zeitaufwenig (dürften ja ne Menge Seiten sein) zweitens mit einem Tintenstrahldrucker nicht ganz billig - und so ne lose (wg. mir auch geklebte) Blattsammlung ist doch was anderes wie ein Buch..
Aber trotzdem nochmal danke für deinen Tipp, ich schau mir das jetzt zumindest mal an...

shenmen2
26-04-2009, 19:24
Es gibt das Verhältnis Uke und Nage - wie im Aikido nicht.
Allerdings nur dann, wenn man Gohon-Ippon-Kumite, Einschrittkampf und eine Reihe anderer Übungsformen einfach nicht mitzählt ;).

pilgrim
26-04-2009, 19:27
Moin

Aus Deinen Aussagen kann ich entnehmen, uke greift an, nage nimmt die Angriffsart auf und jetzt kommt ein Wurf oder eine Haltetechnik.Diese Technik hat eine Lücke: Uke trifft nage mit atemi Richtung Kehlkopf oder einem Tritt in die Genitalien. (Jeweils ohne Kontakt). Vorbei.

Oder uke kontert durch eine Technik. Nage versucht zu verhindern, daß er selbst geworfen wird. Kann sich vielleicht lösen, greift selber neu an.
Wieder bringt uke eine Technik an, wird aber gekontert oder erhält seiners einen Treffer.

Vielleicht wechselt einer der beiden die Ebene und versucht einen take down. Gerne, wenn ein Wurf zwar reicht, um den Partner zu Boden zu bringen, aber nicht wirklich kontrolliert.
Oder uke kann aus einem Hebel heraus und selbst die Kontrolle übernehmen.

....

Bei uns kann das alles - mit enstprechendem Partner - eine ganze Weile hinziehen.


Daaaabei gibt es ab und zu blaue Flecken und aufgeschlagene Lippen, usw.


Das alles machten die Fortgeschrittenen Schüler in meinem( alten) Verein DAB Aikido auch.Irgendwie war ich der Meinung, du hättest Yoshinkan geübt?

DAB erklärt mir vieles. Glaub mir: Das was ich aus DAB Dojo kenne, hat mit unserer Art von Aikido nicht viel gemeinsam.


Jetzt kommt schon der Unterschied zum Aikido - ich übe allein, ich brauche für die Grundtechniken keinen Partner.Die Angriffe: tsuki waza, uchi waza, keri waza üben wir auch allein.

Mit Partner allerdings auch: Mit Pratze und Schläge auf den Bauch, Tritte auf die Beine.
Auch Koordinationsübungen gibt es mit Partner um Angriffserien besser üben zu können.


Alle Techniken sind auf die Energiekonzentration aufgebaut. Distanz, Technik, Muskelspannung, Schnelligkeit, Timing. Eine Fauststoß im Karate-Do ist einem Atemi im Aikido nicht vergleichbar - dafür schleift ein Karate-ka diese Technik immer und immer wieder ein.
Es liegt nicht am Einschleifen: Das atemi im Aikido benutzt bewußt kein Kime. Denn das atemi hat im Aikido eine andere Aufgabe.
Auch das ursprügliche atemi der japanischen koryu funktioniert nicht mit kime, sondern eher "schiebend".
Für die Angriffe über wir aber auch mit kime.


Beintechniken im Karate-Do, Kick Boxen und Taekwon-Do müssen besonders eingeübt werden. Daher werden die verschiedenen Beintechniken im Gürtelprogramm einzeln nach und nach geübt.
Ja, ist bei uns nicht so reichhaltig:
Wir üben lediglich mae geri und mawashi geri. Lowkicks noch. Mehr nicht.


Der Bruchtest! Ist kein Kampf gegen ein bestimmtes Material, sondern bei richtiger Ausführung ein optimales Zusammenspiel von Geist, Seele und Körper. Daher auch die Meditation- hilft Geist und Köper aufeinander abzustimmen.Stimmt, gibt es bei uns nicht. Das atemi im Aikido hat wie gesagt kein kime. Es dient nicht dazu, das Holz zu brechen, sondern dazu, daß das Holz zurückgeht. Tut es aber nie.
Mit Menschen geht das besser. Schmunzel


Die Bewegungsformen: werden nur im Karate-Do und Taekwondo geübt. Ist eine vorgeschriebe Übung, die aus einer Abfolge von Stellungen, Blocks, Angriffs- und Rückzugsbewegungen besteht.Gibt es im Aikido immer nur Paarweise: Normalerweise wird im Aikido immer kata geübt.


Der Freikampf. Ist die Möglichkeit die Technik am Partner zu üben - der aber seinerseit auch versucht mich mit seinen Techniken zu treffen. Es gibt das Verhältnis Uke und Nage - wie im Aikido nicht.
Das hat mich im Aikido besonders gestört, ich wollte nie ein williger Uke sein, der sich den Wurftechnik oder Haltetechnik von Nage ausliefert.
Ich habe zu Beginn versucht zu beschreiben, daß es das im Aikido ab einem bestimmten Niveau sehr wohl gibt.
Und auch in der kata hat der uke bei uns die Aufgabe, nur dann zu fallen, wenn es wirklich erforderlich ist. Ansonsten darf er blockieren, kontern, mit atemi auf Öffnungen reagieren. usw.
Einen "willigen" uke will bei uns niemand.


Ich habe nichts gegen Aikido - das habe ich bei unserem Streitgespräch festgstellt. Aber diese Kampfkunst ist einfach nicht mein Ding. Das Aikido, das du kennengelernt hast, würde ich wohl auch nicht üben wollen.

Carsten

Kamidake
26-04-2009, 19:45
Schon klar, aber erstens sehr zeitaufwenig (dürften ja ne Menge Seiten sein) zweitens mit einem Tintenstrahldrucker nicht ganz billig - und so ne lose (wg. mir auch geklebte) Blattsammlung ist doch was anderes wie ein Buch..
Aber trotzdem nochmal danke für deinen Tipp, ich schau mir das jetzt zumindest mal an...

Auf einen Stick laden und im Copy-Shop drucken und mit einer einfachen Bindung versehen lassen dürfte auch immer noch billiger sein, als so manches Buch. V.a. mit Rabatt-Karte o.ä.

rofada
26-04-2009, 20:02
Auf einen Stick laden und im Copy-Shop drucken und mit einer einfachen Bindung versehen lassen dürfte auch immer noch billiger sein, als so manches Buch. V.a. mit Rabatt-Karte o.ä.

Chapeau!

Da muss man (ich) erst mal drauf kommen, danke für den Tipp - das werde ich probieren:respekt:

soto-deshi
26-04-2009, 20:35
[QUOTE=pilgrim;1748448]Moin
Diese Technik hat eine Lücke: Uke trifft nage mit atemi Richtung Kehlkopf oder einem Tritt in die Genitalien. (Jeweils ohne Kontakt). Vorbei

....DAB erklärt mir vieles. Glaub mir: Das was ich aus DAB Dojo kenne, hat mit unserer Art von Aikido nicht viel gemeinsames.

Lieber pilgrim,
Du hast Dich richtig erinnert, ich habe Yoshinkan- Aikido bei Ralf Siebenmark, 4.Dan, nur in einer Schülergruppe,Ki-Aikido auf einem Lehrgang mit Yoshigasaki-Sensei und Aikido vom DAB in einer gemischten Gruppe geübt.
Der Sensei vom DAB war - aus meiner Sicht - sehr gut. Gab sich sehr große Mühe mit seinen Schülern. Etikette, Techniken, Erläuterungen gut - aber ...

Taekwon-Do, auf einem Lehrgang mit Großmeister Kwon Jae-Hwa, erleben können, sah auch seinen Steinbruchtest.
Dazu noch einige andere Lehrgänge auch Combat Arnis, bei Jackson Cui Brocka 6. Antas, usw.
Mir liegen halt die anderen Kampfsportarten mehr. Aikido sollte eigentlich der Kampsport sein - für meine ganz alten Tage.
Nochmals vielen Dank für Deine freundlichen Worte. soto-deshi