Schüssler Salze [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Schüssler Salze



Dao
24-06-2003, 12:31
Hi,
im Thread "Schwaches Bindegewebe" ergab sich eine interessante Diskussion über Schüssler Salze.
Unter anderem die These von Oxford
@Nach Schüssler ist seine Heilmethode eine Substitutionsheilweise. Er sagt ganz klar: "Ist in irgendeinem Körperteil ein Defizit an Molekülen eines der erwähnten 12 Mineralstoffe entstanden, so entwickelt sich eine Krankheit, deren Heilung sich in dem Masse vollzieht, wie mittels Zufuhr an homogenen Molekülen jenes Defizit gedeckt wird. Da das Defizit ein molekulares ist, so muss der Ersatz ebenfalls molekular sein."
Er schaut einfach nicht den ganzen Mineralsalzhaushalt des Körpers an...
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Mir geht es aber weniger darum festzustellen, ob das richtig ist, sondern die Frage
warum behandelt ihr (euch oder andere) mit Schüssler Salzen
was behandelt ihr mit Schüssler Salzen (Hauptfrage)
wie wirken Schüssler Salze

Oxford
24-06-2003, 14:46
Einen wunderschönen Nachmittag allerseits!

Hier die Funktionsweise der Schüssler Salze:

Den gesamten Mineralsalzbedarf des Körpers durch Supplemetation (=ergänzen) decken, war nie das Ziel von Schüssler. Er verlagerte seine Heilweise auf die molekulare Ebene, genauer nur in den Diffusionsprozess in den Zellen. Seine Idee ist folgendes: "Ist in irgendeinem Körperteil ein Defizit an Molekülen eines der erwähnten 12 Mineralstoffe entstanden, so entwickelt sich eine Krankheit, deren Heilung sich in dem Masse vollzieht, wie mittels Zufuhr an homogenen Molekülen jenes Defizit gedeckt wird. Da das Defizit ein molekulares ist, so muss der Ersatz ebenfalls molekular sein. Die durch die Verdünnung frei gewordenen Moleküle der therapeutisch angewandten Mineralstoffe gelangen auf dem schnellsten Wege, dem der Diffusion, nach ihrem Bestimmungsorte. Die Bewegung der Moleküle vollzieht sich umso schneller, je weniger Moleküle in der Verdünnungsflüssigkeit enthalten sind. Die Zahl der Moleküle der zu therapeutischen Zwecken anzuwendenden Mineralstoffe muss aber gross genug sein, um den zur Deckung des Defizits erforderlichen Ersatz zu liefern."

Dies ist auch der Grund, wieso er seine Salze in D6 resp. 3 in D12 potenzierte. Die Salze kommen dann ziemlich genau in dieser "Verteilung" im Diffusionsprozess vor (mal die Verteilung in den Flüssigkeiten) und gelangen so direkt in diesen Prozess.

Ebenfalls (zur Abgrenzung zur Homöopathie) schreibt er: "Die Biochemie erreicht direkt ihr Ziel: Deckung eines Deficits; die anderen Heilmethoden, welche Mittel anwenden, die den, den menschlichen Organismus konstituierenden Stoffen heterogen sind, erreichen das Ziel indirekt."

Hier grenzt sich Schüssler gegenüber der Homöopathie ab, die eine Reizheilweise ist und sagt, dass seine Heilweise eine Substitutionsheilweise (= durch Gleichwertiges ersetzen) ist. Genau die Diffusion der Salze in den Zellen und ihre Veränderung durch Gaben seiner Salze, kann man nachweisen. Das es deshalb sicher einmal eine Substitutionsheilweise ist, ist medizinisch unbestritten. Ist es nun eine "informative Therapie" oder evtl. eine Reizheilweise?

Schüssler sagt auch in seiner Arbeit, dass also, wenn diese molekularen Mineralsalze die "Krisenherde" erreichen, zuerst den "Hunger der Zelle" gestillt werde und sie sich regenerieren könne, um anschliessend wieder ihre volle Funktionstätigkeit aufzunehmen, d.h. unter anderem auch, die Stoffe aus der Nahrung aufzunehmen. Man kann dies vergleichen, wie bei einem Brunnen, wo man pumpen muss. Das Wasser kann nur herausgepumpt werden, wenn zuerst die Pumpe mit ein wenig Wasser gefüllt wird ("Prinzip der geschlossenen Röhren") und dann durch Herstellen von einem Vakuum, das Wasser herauspumpen kann. Dieses wenig eingefüllte Wasser entspricht dann seinen homogenen Mitteln.

Er sagt aber auch, dass die Moleküle dort in Schwingung geraten und so Heilung auslösen, da genug Salze vorhanden sind (also eine Art "Impuls", diese Schwingungen sind ja in allen Zellen vorhanden und können gemessen werden). Nun, da ja ein Impuls durch "körpereigenen" homogene Stoff ausgelöst wird, wird ja eigentlich kein Reiz ausgelöst, da ja Reize durch Stoffe ausgelöst werden, die inhomogen sind. Deshalb ist hier die mehrheitlich die Ansicht, dass zwar ein Impuls ausglöst wird, aber nicht ein Reiz im Sinne der Homöopathie (kommt dann halt eben auf die Definition von Reiz darauf an...). Das mit dem "Impuls" resp. der Bewegung der Moleküle beschreibt er folgendermassen: "Mein Heilverfahren ist kein homöopatisches, denn es gründet sich nicht auf das Ähnlichkeitsprinzip, sondern auf die physiologisch-chemischen Vorgänge, welche im menschlichen Organismus sich vollziehen. Durch meine Heilweise werden Störungen, welche in der Bewegung der Moleküle der unorganischen Stoffe des menschlichen Organismus entstanden sind, mittels homogener Stoffe direkt ausgeglichen, während Homöopathie ihre Heilzwecke mittels heterogener Stoffe indirekt erreicht... Es ist die Möglichkeit ausgeschlossen, dass mit der Zeit die Homöopathiziät der biochemischen Therapie ans Licht treten wird."

Noch etwas zu den Zusammenhängen mit der Homöopathie. Lange gabe es da gegenseitige Vorwürfe, nun zeichnet sich (sehr) langsam eine "Einigung" ab. Durch medizinische Messungen gibt es Resultate, die zeigen, dass bei Einnahme von Tiefpotenzen von homöopatischen Mitteln die Mineralsalze beeinhalten, auch kein Reiz ausgelöst wird, sondern die Stoffe direkt von den Zellen aufgenommen werden. Das würde heissen, dass die Homöopathie meist ein Reizheilverfahren ist, aber auch eine Substitutionsheilweise (bei gewissen Mitteln in Tiefpotenzen). Schüssler selbst schreibt dazu: "Ein Homöopath, welcher Silicea anwendet, verfährt unbewusst biochemisch. Die Silicea kann in gesunden Personen keine Symptome erzeugen (Anm: Schüssler bezieht sich hier nur auf Tiefpotenzen), auf deren Grunde sie nach dem Ähnlichkeitsprinzip gegen Krankheiten angewandt werden könnte. Die Homöopathen wählen sie auf Grund empirisch gewonnener Heilsymptome. So verfahren sie auch bezüglich der anderen Zellensalze, die sie vor Begründung der Biochemie angewandt haben."

Zu guter letzt muss man noch sagen, dass Informationen im menschlichen Körper ja immer über "Schwingungen von Molekülen" übertragen werden, einfach in mehr oder weniger komplizierten Gebilden.

Zur Frage, ob das ganze nun eine "informative Therapie" möchte ich Le Lôi aus der PN zitieren:

"(...) Doch ich meine, dass Schüssler mit seinen Aussagen sich damit distanziert, dass er das Ähnlichkeitsgesetz nicht anwendet, was ja der Schlüssel von Hahnemann war. Bei der Homöopathie werden die Symptome nach dem Ähnlichkeitsprinzip gewertet und diagnostiziert. Mit Information meine ich, egal wie auch in jeder Form, ein energetische Information. Ich würde das Prinzip von Schüssler energetisch mit den Prinzipien der TCM vergleichen. Dort wird auch nicht das Ähnlichkeitsprinzip angewandt, sondern ist auch eine Ausgleichende Methode. Man gibt das, was nicht vorhanden ist, aber nicht als mengenmässiger Ersatzt, sondern als Auslöser. Schlussendlich ist der Körper der Schlüssel zur Gesundheit."

Fazit: Es ist als vielmehr eine informative Therapie, als eine Reizheilmethode.

Gruss Oxford