Wartezeiten bei Kyu-Prüfungen muß das sein? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Wartezeiten bei Kyu-Prüfungen muß das sein?



Pantha
12-01-2002, 11:09
Hallo,

was haltet Ihr von den Wartezeiten, im Ju-Jutsu und allgemein in den Kampfsportarten, um zu Prüfungen zugelassen werden zu können?

Ich selbst würde es gut finden wenn es im Kyu Bereich nur Richtzeiten gibt, die man aber nicht beachten muß wenn z.B. ein Schüler besonders gut ist, weil er besonders viel trainiert.

Ich denke mit den langen Wartezeiten nimmt man manchen hoch motivierten Schülern die Motivation.


Viele Grüße

Panther

eclipze
12-01-2002, 13:55
Teilweise sind sie zu lang, aber sie erfuellen durchaus Ihren Zweck. Es gibt schon genug Leute, die Ihre Leute einfach durchkommen lassen, obwohl sie 70% Ihrer abgeprueften Techniken gar nicht koennen. Stell Dir mal vor, dass die jetzt jeden 2. Monat ihre Kyu-Pruefungen ablegen. Dann haben wir einen Haufen Braungurte, die alle nix koennen und keinen Dan schaffen, weil sie vor der Dan-Pruefungs-Komission nicht bestehen.

Ausserdem ist es doch egal. 6 Monate sind erstens ertraeglich, 2. ist es moeglich in einigen Verbaenden zu ueberspringen und 3. ist es ja schliesslich nicht die Guertelfarbe die zaehlt.


Carpe noctem,

eclipze

XChris
12-01-2002, 21:58
Logsich sind sie Notwendig.

Eigentlich - wenn wir nur gute Prüfer hätten, dann bräuchten wir sie nicht. Haben wir aber nicht.

Aber ich fände es gut, wenn die Aufnahme anderer KK-Arten und Anerkennung besser geregelt wäre. (Rede jetzt fürn DJJV)

Es könnte ja so sein, das man 1x eine Anerkennungsprüfung macht - bis zu dem Grad, den man "schafft" - bei Nachweiss der Trainingseinheiten.

Ich würde es auch an den Trainingsstunden festmachen. Vielleicht so: Mind 3 Monate warten und mind. 50 Trainingsstunden.

Chris

Pantha
12-01-2002, 22:30
Hallo Chris,

ich weis nicht wie das in Deinem Landesverband ist, aber rein von der Ju-Jutsu Satzung ist es kein Problem andere Grade anerkennen zu lassen, soweit man nicht zuvor schon einen Grad im Ju-Jutsu hat und man aktiv Ju-Jutsu betreibt.

Zitat aus dem Ju-Jutsu 1*1
Kyu- bzw. Dan-Grade anderer Verbände mit artverwandtem System k ö n n e n als Ju-Jutsu-Kyu- bzw. Dan-Grade anerkannt werden.

Voraussetzungen dafür ist jedoch, da?
a) das System ähnlich unserem Ju-Jutsu aufgebaut ist (Selbstverteidigung),
b) der/die betreffende Sportler/in Mitglied in einem Ju-Jutsu-Verein eines DJJV-Landesverbandes ist und dort aktiv Ju-Jutsu betreibt,
c) eine entsprechender DJJV-Paß vorgelegt wird,
d)die anzuerkennende Graduierungen einwandfrei nachgewiesen werden,
e) die für die betreffende/n Gurtstufe/n entsprechenden ggf. vergleichbaren Lizenzen nachgewiesen werden.

Was allgemein noch zu sagen ist, die Wartezeiten sollten in der anzuerkennenden Sportart gleich sein.


Viele Grüße

Panther

Moskito
12-01-2002, 22:49
Hy Panther!

Ich denke schon, dass die Wartezeiten ihren Sinn haben. Allerdings sollte dies nicht als Wartezeit angesehen werden, sondern als Vorbereitungszeit. Es gibt genügend "Gürteljäger" wie man an in den Prüfungen immer wieder sieht. Die können zwar die Prüfungstechniken, aber das war es dann auch schon. Früher gab es ja noch die Möglichkeit bei ganz besonderen Prüfungsleistungen, den Schüler gleich auf den nächsten Gurt zu prüfen. Aus welchem Grund auch immer, wurde dies jetzt im neuen Prüfungsprogramm abgeschafft. Das mit den Prüfungen stimmt leider auch. In Vereinsprüfungen kommen zum Teil Leute durch die Prüfung, nur damit sie als Mitglied erhalten bleiben. Es ist ein sehr schwieriges Diskussionsthema und ich hoffe, dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte.

Gruß
Moskito

XChris
13-01-2002, 00:03
Ich finde die Formulierung zu wässrig. Die Zeilen waren mir bekannt ;-)
Bei Zweifel am Können sollte eine Anerkennungsprüfung möglich sein. Darüber steht nix drinne.

Wie läuft das eigentlich so bei Euch ab? Prüft der Trainer seine eigenen Leute? Wir bei uns Prüfen nur die Zwischengurte der Kids selbst - damit sie nix ausser die Urkunde zahlen müßen. Sonst besteht bei uns Einigkeit - das es quatsch ist, seine eigene "Lehrleistung" abzuprüfen.

Chris

Pantha
13-01-2002, 00:57
Hallo Chris,

es steht zwar nichts in der Satzung aber übernahmen von Graden geht bei uns nur mit einer Übernahmeprüfung.

Bei uns können die Trainer Ihre eigenen Schüler prüfen, in einem meiner Vereine wird das auch gemacht im anderen wird immer ein Prüfer eingeladen. Ich finde es teilweise nicht schlecht wenn der eigene Trainer die Prüfung abnimmt, doch ich denke viele Trainer sollten Ihre Schüler nicht prüfen.

Viele Grüße

Panther

XChris
13-01-2002, 10:17
..ist es.

Auf der einen Seite werden Jiu-Jutsu usw. als Konkurenz Verbände erachtet. (Auch vom grossen Internationalen Verband)

Aber die Grade werden dann doch anerkannt. Aber in der Regel nur bis zum 4 Dan. (Weil die anderen Gade für besondere Verdienste beim DJJV verliehen werden)

Chris

Pantha
13-01-2002, 14:03
Ich dachte immer das sie laut Satzung bis zum 5.Dan anerkannt werden können.

XChris
14-01-2002, 00:06
Hi Panther,

bis zum 4ten Dan wird in der Regel immer anerkannt. Da spielen nur die Technischen Leistungen ne Rolle.

Aber dem 5ten tritt das in den Hintergrund. Denn ab dem 5ten isses ja nen "Ehren Dan" für Leute, die sich "verdient" gemacht haben.

Chris

Moskito
14-01-2002, 15:41
Hy Chris!

Da muß ich Dir leider widersprechen. Der "Ehrendan" ist der 6.Dan und aufwärts. Bis zum 5.Dan gibt es ein Programm, dass man auch ablegen kann und meiner Meinung nach auch sollte.
Der Ehrendan ist dann sowieso Rot/Weiss

Gruß
Moskito

XChris
14-01-2002, 17:04
Ihr habt Recht - ich hab gepennt.

Chris

Leung Jan
10-02-2002, 21:12
Wartezeiten würde ich nur bei DAN-Graden beibehalten, da ein Meister eben mehr als nur Technik beherrschen sollte...
...und da braucht man eben Zeit um gewisse Fertigkeiten zu entwicklen....andererseits hat Panther recht....warum nicht Grade von anderen System anerkennen wenn diese Fertigkeiten vorhanden sind?
...bei Schülergraden ist Wartezeit doch egal....wenn er das Programm kann, warum soll er dann nicht gleich ne Prüfung ablegen können?? Sind ja eh nur Basics....
Dass dann eine Braun-Gurt-Schwemme entsteht, kann sein....liegt aber dann am System selbst. Man bräuchte halt so was wie einen *gelebten* internationalen Standard bei Prüfungen....es sollten z.B. keine Unterschiede zwischen einem Blaugurt unterschiedlicher Dojos entstehen.....beide sollten ein Mindestmaß an Techniken beherrschen. Dazu müssten dann aber verstärkt regelmäßige Trainer-Kurse abgehalten werden deren Ziel es ist eine gewisse Grundqualität zu garantieren...
...und es sollten auch keine Nicht-Qualifizierten Anfängerunterricht erteilen....nicht jeder DAN-Träger ist automatisch ein guter Lehrer...

so long
Leung Jan

Faby
20-02-2002, 15:34
Hi,
ich denke prinzipell sind die Wartezeiten eine gute Sache,
da so zum einen verhindert werden kann, dass angesprochene
"Gürteljäger" existieren,
zum anderen auch, durch die vorgegebene Zeit ,eine gewissen Kontrolle besteht, das ausreichend trainiert wurde.

Allerdings würde es meiner Meinung nach reichen, das 1/2 Jahr als Vorgabe zu sehen und nicht zu strikt, auf den Tag genau, zu kontrollieren, ob jetzt jemand geprüft werden kann oder nicht.

In vielen Vereinen gibt es nicht so viele Prüfungstermine und es ist eigentlich quatsch das jemand z.B. 8 Monate warten muss, weil er am Prüfungstag eben erst 5 Monate und 3 Wochen dabei gewesen ist. Wenn er es kann > gut ;wenn nicht > pech

Zum Thema, das Moskito angesprochen hat, würd ich sagen, das es im unteren Gurtbereich nicht so entscheiden ist, sonderen erst ab Grün ,vielleicht auch erst ab Blau, wichtig wird die Prüflinge streng zu bewerten.
Somit kann man zu dem Schluß kommen, dass bis zum Blau-Gurt Wartezeiten gut sind und danach die Trainer entscheiden können wann sie jemanden zur Prüfung schicken.


so long

Faby

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Ich weiß das ich noch nichts kann, deswegen bin ich.

[frei nach Sophokles]

Moskito
20-02-2002, 16:00
Prinzipiell spricht eigentlich nichts dagegen, seine eigenen Schüler abzuprüfen. Ich persönliche habe das einmal gemacht und habe daraus meine Schlüsse gezogen. Unsere Sportschule hat mehrere Zweigstellen und ich handhabe es jetzt so, dass ich zwar die Prüfung in der eigenen Sportschule abnehme, nicht aber bei meinen eigenen Schülern. Außerdem hat jetzt auch noch ein Kumpel von mir angefangen und dem habe ich schon von vorneherein gesagt, dass ich bei ihm sicherlich keine Prüfung abnehmen werde. Jedenfalls spricht nichts dagegen sie eigenen zu prüfen wenn man sich und den anderen gegenüber fair und korrekt bleibt.

Grüße
Moskito

ono
22-02-2002, 23:13
Hi Leute,

ich halte die Wartezeiten für wichtig, denn die Schüler brauchen eine Gewisse Zeit um sich zu verbesseren. Ich will bei meinen Schüler nicht nur shen, dass sie von z.B ornage auf Grün nun auch noch pro Rubrik 2 neue Techniken mehr können, ich will auch sehen, dass bisher gezeigetes sich qualittiv verbessert hat, sprich das ganze Niveau steigt.
Dass hat aber was mit Routine zu tun und die bekomme ich unter anderem über den Zeitfaktor.

Klar wenn einer halt nur 1X die Woche ins Training kommt, wird er vielleicht technische nich so gut dastehen, wie einer der 3X die Woche trainiert. Aber wer halt 3 Mal die Woche trainert schafft sich halt vom Niveau von anfang an einen Guten Grundstock, der vor allem später mal wichtig sein wird.

Noch ne Anmerkung zum Anerkennen von Prüfungen in anderen Verbänden. Ich halte den Scheiß wie Anerkennungsprüfung für Geldmacherei. Bei einem Schülergrad erkennt man im training was er kann einen Danträger lasse ich ein paarmal unterricht machen....Der Cheftrainer checkt vielleicht noch sein Background und gut is es .

Ich hab meinen 1. Dan beim Heiner Wilhelm 7 Dan und Klaus Gärtner 3. Dan abgelegt. Beide Ausbilder der feldjäger in Sonthofen. Persönlich neige ich zwar eher zum tiefstapeln, aber wenn die beiden sagen das ist o.K glaube ich kaum das noch anderen beweisen zu müssen, in dem ich eine Danprüfung wiederhole nur weil ich den Verband wechsle.
Das man vielleicht noch ne Prüfer oder Trainerleizenz machen muß weils die im anderen verband nicht gibt. O.K Aber Jiu oder ju Jutsu machen wir alle, in der WJJF sowie im DJJB oder sonst wo und ob nun einer 80 Techniken aus dem Schülerprogramm oder 90 Techniken macht um eine danprüfung zu bestehen spielt wol nur dir zweite geige

Cu Ono

shodushi
26-02-2002, 13:10
...einen schönen guten tag!bei diesem ganzen gedussel über wartezeiten und kyu-prüfungen wird einem hier ganz angst und bange um die tradition und den sinn unserer kampfkunst!wofür trainiert ihr???damit ihr irgendwann mal mit geschwollener brust und dem schwarzen gürtel um den bauch niedriger graduierten schülern imponieren könnt???oder weil ihr mit euren fähigkeiten reifen wollt,lernen wollt,euch entwickeln wollt?!
diejenigen,die alle 2-3 monate einen neuen gürtel machen wollen,repräsentieren doch letztendlich nichts,nicht sich selbst,nicht ihren sport,nicht ihre kunst...vor allem können sie auch nichts!!!
eine kampfkunst betreibt man zwar,aber man sollte sie vor allem leben,um auch nur annähernd zu verstehen,was man da macht...sonst unterscheiden wir uns nicht im geringsten von dem biertrinkenden dorfjugendfußballspieler!
trainiere eine einzelne technik tausend mal und du kannst sie,ob du es warhaben willst oder nicht,gerade annähernd.eine wichtige tugend,welche unsere kampfkünste auszeichnet, ist vor allem auch die bescheidenheit...deshalb überschätzt euer können nicht,soetwas kann tödlich enden!!!
lest musashi´s "fünf ringe", das "hagakure" oder informiert euch über "bushido" und nehmt euch vor allem viel zeit!!!
-"nicht das ziel ist ausschlaggebend,sondern der weg dorthin"-

Goshinsatori
27-02-2002, 06:50
@Shodushi

Vielen, vielen Dank........;)

Du hast mir aus der Seele gesprochen.......

Pantha
27-02-2002, 10:52
Hallo shodushi,

Du hast recht, der weg ist das Ziel. Ich hoffe das niemand mit dem Ziel trainiert z.B. den 1.Dan zu machen, sondern immer mit dem Ziel sich selbst zu verbessern und daran kann man ein Leben lang arbeiten und das ist auch gut so.

Du hast nicht recht, Wissenschaftlich gesehen reicht es 700 mal eine Technik richtig zu machen um sie zu beherrschen.


Viele Grüße

Panther

Greg5000
27-02-2002, 20:33
Auf der einen Seite stimmt es schon, das manche Schüler durch zu lange Wartezeiten abgeschreckt werden. Auf der anderen Seite ist das Ziel eines Kampfsports nicht einen Gürtel zu machen!!Ein bischen Geduld sollte man dafür schon aufbringen können.

Ausserdem braucht man für einen neuen Gürtel nicht nur die paar neuen Techniken, sondern auch Erfahrung. Und die kriegt man halt nur mit der Zeit. Das hat schon Sinn, dass man so lange warten muss.

Und wenn man sich nur nach einer bestimmten Wartezeit richten sollte, gäbe es bestimmt ein paar Typen, die sich selbst überschätzen oder ungeduldig werden.;) Das kann auch nicht der Sinn sein!

MfG Greg