Vollständige Version anzeigen : "Bunkai" im Taekwondo
Hallo zusammen,
eine Frage: Gibt es im Taekwondo eigentlich auch so etwas wie Bunkai? :gruebel:
Google hat irgendwie nicht viel ausgespuckt, was aber auch daran liegen könnte, daß ich den koreanischen Begriff dafür nicht kenne...
Ist ein Teilaspekt des Formentrainings, aber kein Muss.
Wird erst bei Danprüfungen interessant, weil es erst dort verlangt wird.
Omega_reprise
06-05-2009, 22:13
Ich kenne das aus dem Training nicht wirklich, wobei ich sagen muss dass ich auch nicht unbedingt drauf bestehen würde. Gelegentlich werden einzelne Sequenzen "praktisch" erklärt, wobei man sich dabei auch um Sinn und Unsinn streiten kann.
Zu dem Thema sind mir allerdings zwei Bücher bekannt:
http://www.amazon.de/Practical-Taekwondo-Roots-Matthew-Sylvester/dp/1840247584/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1241644420&sr=1-1
http://www.amazon.de/Chang-Hon-Taekwon-Do-Hae-Sul/dp/1906628041/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1241644452&sr=1-1
Kann dazu jemand was sagen? Interessant hören sie sich ja an, auch wenn es mir in dem Fall eher um eine Performance Verbesserung der Formen geht und weniger um ein "praktisches" Verständnis davon.
NeverQuit
07-05-2009, 08:39
Hallo,
was soll denn "Bunkai" sein?
NeverQuit
Dein Google-Fu ist schwach!:D
Bunkai heißt wörtlich übersetzt: Aufgliederung, Analyse und Studium der Kampfkunstsysteme, speziell der Bereich Kata = Form ist hier gemeint.
Ich kenne einige Shotokan - Karate Lehrer, die bei der Trainingsanalyse verschiedene Bewegungsfolgen als Angriff- / oder Abwehr erklären.
Im Grunde ist es ja auch egal, weil die eigentliche Bewegung in der Kata nicht verändert wird, der Angriff kann so, oder so erfolgen, das Ziel ist die korrekte Form zu wahren.
Zum Beispiel hat der Deutsche Karate Verband e. V. für seine Shotokan Karate Kata ein sehr gutes Bunkai - Buch herausgebracht.
Der Auto des Bunkai Buches ist der Karate - Meister "Fiore Tartaglia" aus Göppingen. Er hat schon mehrere sehr gute Shotokan - Karate Kata geschrieben. Meiner Ansicht nach, sind das die besten Kata Bücher die zur Zeit im Umlauf sind.
Gruß Horst
Samurai85
07-05-2009, 11:55
im Prinzip entsprechen ja die TKD-Techniken denen des Karate von daher eignet sich das Bunkai dementsprechend auch :)
im Prinzip entsprechen ja die TKD-Techniken denen des Karate von daher eignet sich das Bunkai dementsprechend auch :)
Das schon, aber die Katas bzw. Formen sind doch schon unterschiedlich oder? (Ich habe leider so gut wie keine Ahnung vom TKD). Von daher denke ich, daß auch das "Bunkai" anders ist.
Weiß eigentlich jemand, wie das Bunkai im TKD heißt?
Samurai85
10-05-2009, 20:41
die Formen/Technikausführung mag zwar unterschiedlich sein, aber im Endeffekt ist es derselbe Kram ;)
wir nennen das ganz einfach "Anwendung" von Hyong
Ist ein Teilaspekt des Formentrainings, aber kein Muss.
Wird erst bei Danprüfungen interessant, weil es erst dort verlangt wird.
Ist ja traurig.
Dann tanzt ihr bis braun nur eure Namen und habt keinen Plan, was ihr da macht?
Das gehört doch schon von Anfang an dazu, zu Wissen was die Bewegungen für einen Sinn haben.
Nach eurem Olympiaauftritt, ist das ja für mich noch erschreckender.
Die Schüler trainieren wofür auch immer.:mad:
Gut das ich diesen Weg nicht gewählt habe.
Ja, wir bemitleiden uns alle selbst.
k.surfer
10-05-2009, 22:57
Ist ja traurig.
Dann tanzt ihr bis braun nur eure Namen und habt keinen Plan, was ihr da macht?
Das gehört doch schon von Anfang an dazu, zu Wissen was die Bewegungen für einen Sinn haben.
Nach eurem Olympiaauftritt, ist das ja für mich noch erschreckender.
Die Schüler trainieren wofür auch immer.:mad:
Gut das ich diesen Weg nicht gewählt habe.
Das faszinierende daran ist aber, dass heute keiner sagen kann, was richtig oder falsch ist. Du kannst jeder Form soviele funktionierende Anwendungen zuordnen, die Du findest. Alles was funktioniert, ist möglich. Da die Formen sich im Laufe der Jahrzehnte verändert haben, sind viele Bewegungen verlorengegangen, da ist dann die Phantasie des Praktizierenden gefragt.
NeverQuit
11-05-2009, 01:12
Hallo,
mir wurde schon bei der ersten Hyeong gezeigt, was geblockt (niedriger Ap Chagi / Fauststoß) und wohin angegriffen (Solar Plexus) werden soll. Bei der Yul-Kok-Hyeong wurde die (in meinen Augen) weniger typische 24. Bewegung (Ellenbogenstoß, bei dem die Handfläche der anderen Hand zum Ellenbogen gezogen wird) beispielsweise so von einem Danträger erklärt: Mit der Hand wird der Hinterkopf des Gegner gegriffen und so dessen Gesicht zum Ellenbogen "geführt".
Ist das Bunkai? Dann gibt es das bei uns auch. Ob es noch tiefergehende Interpretationen und Anwendungen der Hyeongs gibt, hat mir kleinem Farbgurt noch niemand verraten ;)
NeverQuit
Siehste, da gehts schon los. Andere würden dich für bekloppt erklären, wenn du versuchst nen Tritt mit deinem dünnen Ellenknochen abzuwehren.
Bin ganz froh drüber, dass niemand vorschreibt, was wofür gut ist. Dafür gibt es Partnerübungen, in denen das getestet werden kann.
Dass ein Fauststoß zum Kopf zum (Trommelwirbel) Kopf geht, sollte wohl jedem einleuchten. Ist nicht gerade Quantenphysik.
Samurai85
11-05-2009, 10:07
Hallo,
mir wurde schon bei der ersten Hyeong gezeigt, was geblockt (niedriger Ap Chagi / Fauststoß) und wohin angegriffen (Solar Plexus) werden soll. Bei der Yul-Kok-Hyeong wurde die (in meinen Augen) weniger typische 24. Bewegung (Ellenbogenstoß, bei dem die Handfläche der anderen Hand zum Ellenbogen gezogen wird) beispielsweise so von einem Danträger erklärt: Mit der Hand wird der Hinterkopf des Gegner gegriffen und so dessen Gesicht zum Ellenbogen "geführt".
Ist das Bunkai? Dann gibt es das bei uns auch. Ob es noch tiefergehende Interpretationen und Anwendungen der Hyeongs gibt, hat mir kleinem Farbgurt noch niemand verraten ;)
NeverQuit
ja das ist schon Bunkai. Natürlich gibt es "tiefergehende" Anwendungen, Interpretationen. In den Hyongs sind z.b. viele versteckte Hebel/Wurftechniken enthalten. Wird aber leider viel zu selten angewendet.
Das faszinierende daran ist aber, dass heute keiner sagen kann, was richtig oder falsch ist. Du kannst jeder Form soviele funktionierende Anwendungen zuordnen, die Du findest. Alles was funktioniert, ist möglich. Da die Formen sich im Laufe der Jahrzehnte verändert haben, sind viele Bewegungen verlorengegangen, da ist dann die Phantasie des Praktizierenden gefragt.
Bei uns sehen die Bunkai/Anwendungen so wie in dem Video aus.
Beim lernen einer Form/Kata, werden die einzelnen Sequenzen der Form erlernt und gleich die Anwendung dazu. Wenn die Sachen sitzen, zu einem Ganzen zusammen gefügt und fertig ist die ganze Form.
Die Anwendungen werden auch in Varianten gezeigt, da es auch Hebel, Würfe und Angriffe auf Nervenpunkte sein können. Wie es auch Samurai schon schrieb.
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