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Vollständige Version anzeigen : Judo Training



Silverboy
19-05-2009, 11:21
Hallo an alle,

ich hätte da mal ne Frage und zwar, wie sieht denn das Standartmäßige Judo Training im Standart Judo Verein aus.
Ich spiele nämlich hin wieder mit dem Gedanke mich im Bodenkampf und im Übergang Stand Boden etwas weiter zu entwickeln.
Da es bei mir in Reutlingen eigentlich genügend Möglichkeiten gibt Judo im Verein zu Trainieren, wollte ich mal von euch hören wie denn so ein Training ungefähr aufgebaut ist.
Wo liegen denn die Schwerpunkt? Ich weiß natürlich das das auch ganz stark vom Trainer abhängt wie was in welcher tiefe trainiert wird, aber es muss doch so eine art Leitfaden geben woran die Trainer sich evtl. halten.

Schon mal Danke für die hoffentlich zahlreichen Antworten :D

Susi-Kunoichi
19-05-2009, 11:57
Hallo an alle,

ich hätte da mal ne Frage und zwar, wie sieht denn das Standartmäßige Judo Training im Standart Judo Verein aus.


Überraschenderweise lautet die Antwort:

Kommt drauf an....;)

Ist der Verein wettkampforientiert?
Freizeitsportler?
Welche Schwerpunkte setzt der Trainer?

Im allgemeinen orientiert man sich im DJB an der Kyu-Prüfungsordnung, die findest du auf der HP des DJB.

Meist wirst du nach dem Angrüssen ein unterschiedlich intensives Aufwärmtraining finden, dabei sollte auch die Fallschule integriert sein.

Danach folgt im allgemeinen Techniktraining, wobei das je nach Ausbildungsstand des Einzelnen variiert.

Verhältniss Stand- zu Bodentechniken ist meisst im günstigsten Fall 3-viertel zu 1-viertel.

Zum Schluss gibts oft noch Randori , je nach Ausrichtung des Trainers mehr oder weniger lang und frei gestaltet.

Dazu kommen oft noch Spiele und Übungen für Kraft, Ausdauer und Bewegungskoordination.

Du schreibst ja du hättest viel Auswahl an Vereinen, also gilt wieder die Devise:
Ausprobieren und schauen wo es dir am meissten Spass macht.

Kanomann
19-05-2009, 12:25
Hallo
Ich bin seit über 20 Jahren als Judo-Trainer tätig. Sowohl im Wettkampf- als auch im Fitness- und Breitensport. Wenn jemand zu mir kommt und von seinen Absichten, wie bei dir der Übergang vom Stand zum Boden und der Bodenkampf, erzählt werde ich schon versuchen zu helfen. Kein Trainer wird aber seinen Trainingsplan "nur für dich" umstellen. Du sagst:
"Da es bei mir in Reutlingen eigentlich genügend Möglichkeiten gibt Judo im Verein zu Trainieren, wollte ich mal von euch hören wie denn so ein Training ungefähr aufgebaut ist."
z. B.: Begrüßung, aufwärmen, Techniktraining, Randori, Endbelastung, cool down, Verabschiedung
Nutze die Möglichkeiten Gast zu sein. Geh hin - sprich mit dem Trainern - mach mit - entscheide im Anschluss ob ein weiterer Besuch von Nutzen ist.

Kleine Sumomaus
20-05-2009, 13:20
Hi!

Ja da schliesseich mich an! Jeder Trainer und jede Trainingsgruppe hat je nach der nächsten Zielvorstellung eine spezielle Richtung!

Bei uns (für die Kids allerdings) wird nun im Moment der Ablauf so etwa aussehen:
Die Prüflinge zum Nächsten Gurt nachdem, Die Aufstellung war:

Aufwärm-Gymnastik bzw. Spiele (meist Tickerspiel- Varianten)
Traditionelle Fallschule (für einige mit Sturz Rückwärts und sowas eingebaut(weg von dem nur Prüfungsfallkram)
Dann folgt eine nue Technik am Boden: (manchmal erst eine Wiederholung von den letztenTechniken). Erst nur eine Einzelne, dann aus einer Bewegungsform heraus mit der Aufgabe, von der Position dort oder dort die Technik dann als Endlösung benutzen. Dann eine neue Standtechnik erst imStand üben, damit man die Prinziphchen erkennt. Dann aus der Bewegung und beidseitig natürlich!(Wichtig, damit keine Einseitigkeit auftaucht!). Dann leichte Bewegungsrichtungen (je nach Gurt) Vor- Rück -Seitswärts(nur die jeweilige sinnvolle Richtungen üben) , dann manchmal solch formen wie Uchi-Komi oder Yasoku-geiko ! Dann noch mal je nach Kondition und jeweiligen Trainingstag Randori Stand /Boden. Dann entweder ein Abschlussspiel oder Cool Down.;)

seoenage
07-06-2009, 19:40
mache dich schlau, gehe zu einem verein, der im erwachsenenbereich eine Liga-mannschaft hat und dessen kämpfer regelmäßig auf wettkämpfen sind und sich auch platzieren, dann wird dir das training in allen belangen auf dauer sicher weiterhelfen, denn diese vereine müssen um konkurenzfähig zu bleiben von allen themengebieten ausreichend vermitteln. Dazu kommt, dass der fitnessanspruch dort recht hoch gehalten wird....es herrschen also recht rauhe, anstrengende trainingsmethoden...wenn du in einen "wohlfühl-kuschel-verein" gehst, wirst du exakt nichts lernen und nur das klischee-judokabild vorfinden;)

k.surfer
07-06-2009, 20:00
mache dich schlau, gehe zu einem verein, der im erwachsenenbereich eine Liga-mannschaft hat und dessen kämpfer regelmäßig auf wettkämpfen sind und sich auch platzieren, dann wird dir das training in allen belangen auf dauer sicher weiterhelfen, denn diese vereine müssen um konkurenzfähig zu bleiben von allen themengebieten ausreichend vermitteln. Dazu kommt, dass der fitnessanspruch dort recht hoch gehalten wird....es herrschen also recht rauhe, anstrengende trainingsmethoden...wenn du in einen "wohlfühl-kuschel-verein" gehst, wirst du exakt nichts lernen und nur das klischee-judokabild vorfinden;)

Deinen Beitrag finde ich gut; aber was meinst Du mit "Klischee-Judokabild"? Ich habe dazu keine Idee, wie das aussehen könnte.

Lileu
08-06-2009, 08:37
mache dich schlau, gehe zu einem verein, der im erwachsenenbereich eine Liga-mannschaft hat und dessen kämpfer regelmäßig auf wettkämpfen sind und sich auch platzieren, dann wird dir das training in allen belangen auf dauer sicher weiterhelfen, denn diese vereine müssen um konkurenzfähig zu bleiben von allen themengebieten ausreichend vermitteln. Dazu kommt, dass der fitnessanspruch dort recht hoch gehalten wird....es herrschen also recht rauhe, anstrengende trainingsmethoden...wenn du in einen "wohlfühl-kuschel-verein" gehst, wirst du exakt nichts lernen und nur das klischee-judokabild vorfinden;)

Und hier hat ein klischee Wetkampfjudoka geantwortet. :)
Gerade das Thema Bodenkampf wird bei den meisten auf Wettkampf ausgerichteten Vereinen viel zu wenig trainiert. Was auch verständlich ist, da der Wettkampf diesen Bereich eher stiefmütterlich behandelt. Und der Bodenkampf ist ja vom Threadsteller gesucht.

Kleine Sumomaus
08-06-2009, 10:03
Ja, bei uns wird sehr viel im Boden durchgekaut! Aber wir sind bei uns weder einseitig auf Kampf oder Gürtelfieber ausgerichtet, Kata und SV gehört bei uns einfach dazu!Bei uns wird ales rund umJudo durchgehaut nicht nur Wettkampf ob wohl das auch einenTeil mal im Jahresplan mit einnimmt! Also, sind wir wohl nicht so ein Typischer Klischee-Verein? *LOL*

Wolfhound
08-06-2009, 10:54
Ich denke mit typischer Klischeejudoka meint er dieses Bild das Leute von uns in der Öffentlichkeit haben:
Judo bringt sowieso nichts, weil Judo ist ja der "sanfte Weg" (spätestens nach den ersten paar Judotraininseinheiten merkt jeder das es nicht so sanft ist *g*) und außerdem gehen in Judo nur Leute die auf Weichspülkampfsport stehen, weil in Judo lernt man ja nicht sich richtig zu wehren oder anzugreifen. (Sind alles schon Meinungen die ich wirklich so gehört habe).

seoenage
08-06-2009, 15:17
mein vorredner bingt es auf den punkt, was den klischee-judoka betrifft.
Wa sden bodenkamp angeht... es bringen alle schönen techniken nichts, wenn sie in einem "technik-training" einstudiert werden und später nicht vertieft werden...wer ernsthaft bodenarbeit erlernen und trainieren will muss im boden kämpfen, und zwar oft und gegen Partner die nicht sofort beim ersten zwiebeln anfangen zu jammern, wie es in den meisten vereinen, die "judo auf breitensportbasis" anbieten der fall ist;)
der bodenkampf nimmt auch bei den wettkämpfern wieder zu, denn ohne ihn ist man einfach nciht konkurenzfähig.

ein gutes und ausreichendes Bodentraining sollte aus 1-2 techniken die jeweils 3-5 min geübt werden bestehen. diese techniken werden in unregelmäßigen abständen immer wieder wiederholt und in ihren ausgangsituationen variiert. 10 minuten für komplexaufgaben mit wachsendem widerstand sollten auch dabei sein, und letztlich mind 15 min bodenrandoris.... also alles in allem ca 30-35 min pro training wer das 2 mal die woche das ganze jahr über macht, baut genug bodenskills und vorallem da sbewegungsverständnis auf.

der von mir angeprangerte "klischee-judoverein" trainiert 1000verschiedenen techniken, ohne auch nur annähernd genug für die konfrontation mit einem sich wehrenden gegner nachzubehandeln.

Lileu
09-06-2009, 08:42
Schön, wenn man alles so verallgemeinern kann.
Wie sieht es denn bei Euch als Wettkämpfern mit dem Thema "Techniken ausserhalb des Wettkampf" aus? Wie schaut es mit dem Thema Kata aus? Studiert Ihr Euch als Wettkämpfer vielleicht Sachen ein, die im Ernstfall töricht bis tödlich wären? Und immer schön automatiseren das ganze...
Nicht falschverstehen, ich finde Wettkampf ist ein schöner Bereich des Judo, aber wer sich ausschliesslich hierauf konzentriert macht halt nur einen kleinen Teilbereich. Ein vollständiges Judo ist das auf keinen Fall.

seoenage
09-06-2009, 16:00
ich für meinen Teil musst mich auch mit der kata fürn ersten dan rumplagen.... das läuft aber dann jedes paar für sich gesondert ab, d.h. dafür gibt es eine extra trainingseinheit, so dass nur die daran teilnehemn die auch tatsächlich die betreffende prüfung ablegen...
und prinzipiel habe ich die erfahrung gemacht, dass jemand der die techniken die er macht automatisiert hat und den komplexen ablauf verinnerlicht und verstanden hat, wesentlich leichter andere techniken und auch die kata erlernen kann, wohingegen das gro der nicht-kämpfer exig auf einem erschreckend niedrigen niveau hindümpeln. hier schweift dass thema dann ab... zu niedrige anforderungen für die hohen kyu-grade und vorallem für die dan-grade...jeder "hans" rennt mit einem schwarzgut um den bauch rum....wenn ich deren judo dann auf nem lehrgang oder bei der verlängerung der prüferlizenz sehe, kommen mir echt die tränen, was manche leute unter judo verstehen....

und der "ernstfall" nun... die sache mit der SV.... egal, wie sie auch heissen mag, jede form der selbstverteidigung braucht intensives, auf automation gerichtetes training, sonst kann esunter stress und adrenalin überhauptnicht funktionieren, egal welche technik. nichts andere passiert in einem wettkampftraining, training der technik für die anwendung unter hohem physischem und psychischem druck, auf einem durch automation erreichtem sehr schnellem und sehr krafvollem level.

alle teilbereiche des judo lassen sich problemlos in einem überwiegend wettkampfbetontem training unterbringen. wer an der kata feilen will oder muss besucht lehrgänge oder schnappt sich jemanden im verein der die kompetenz hat und schiebt überstunden... genauso wer andere defizite oder wunschziele hat... ist einfach besser, weil man sowieso das trainign nicht auf den leistungsstand und den lerwillen eines einzelnen zuschneiden kann.

Das Haupttraining sollte für alle gleich sein....das geht nur durch ständiges einschleifen der basics, was der einzellne daraus macht liegt an der persönlichen motivation und seinen eigenen lernfähigkeiten....

ich schweife ab....


---cut---

Lileu
10-06-2009, 12:15
ich für meinen Teil musst mich auch mit der kata fürn ersten dan rumplagen.... das läuft aber dann jedes paar für sich gesondert ab, d.h. dafür gibt es eine extra trainingseinheit, so dass nur die daran teilnehemn die auch tatsächlich die betreffende prüfung ablegen...
Das heisst Kata hat im Regulären Unterricht nichts zu suchen? Und wenn dann nur mal eben für eine Prüfung?



wenn ich deren judo dann auf nem lehrgang oder bei der verlängerung der prüferlizenz sehe, kommen mir echt die tränen, was manche leute unter judo verstehen....

Hier kann ich Deine Einstellung verstehen und teile Sie, jedoch dies auf die Gemeinschft aller Judoka, die nicht den Wettkampf präferieren zu projezieren ist eine sehr eingeschränkte Wahrnehmung.



und der "ernstfall" nun... die sache mit der SV.... egal, wie sie auch heissen mag, jede form der selbstverteidigung braucht intensives, auf automation gerichtetes training, sonst kann esunter stress und adrenalin überhauptnicht funktionieren, egal welche technik.


Vollkommene Zustimmung!



nichts andere passiert in einem wettkampftraining, training der technik für die anwendung unter hohem physischem und psychischem druck, auf einem durch automation erreichtem sehr schnellem und sehr krafvollem level.


Ja sicher, aber in der Hauptsache Nagewaza und da nur der kleine eingeschränkte Bereich der im Wettkampf zugelassenen Techniken. Was ist mit den Atemiwaza?
Oder mit sinnfreien Wettkampfregeln: Wenn ich auf dem Bauch liege, bin ich sicher. Und gerade dieses auf dem Bauch drehen, aus dem Wurf heraus und in der Bodenlage wird schön von Wettämpfern automatisiert. Für den Ernstfall absoluter tötlicher Nonsens.
Haltegriffe 25sec. halten, dann ist Wettkampfende, WARUM?



Das Haupttraining sollte für alle gleich sein....das geht nur durch ständiges einschleifen der basics, was der einzellne daraus macht liegt an der persönlichen motivation und seinen eigenen lernfähigkeiten....


Da kann ich wiederum zustimmen, aber nicht mit einer nur auf Wettkampf ausgerichteten Trainingsgrundlage. Denn für den Wettkampf kann ich mich spezialisieren, da dies nur ein Teilbereich ist...



ich schweife ab....


Klar, ich auch, :D wobei der der Kern hier immernoch Thema ist.

k.surfer
11-06-2009, 22:37
Das ist jetzt auch OT, aber mit Bezug zu meinen Vorschreibern:

Wenn man sich die unterschiedlichen Kampfsportarten anschaut, gibt es überall Einschränkungen im Rahmen des Regelwerkes, die aus SV Sicht sinnlos sind: Bauchlage im Judo; im K1 / Kickboxen wird abgebrochen, sobald jemand auf den Boden fällt; im WKF Karate gibt's Wertungen für fragwürdige Techniken; Boxer dürfen nicht treten etc..
Im sportlichen Judo gibt es wohl keine Atemi Techniken mehr.
Dann ist das so. Es gibt heutzutage viele Spezialisierungen. Das hat Vorteile und Nachteile. Der Vorteil ist, dass die Leute sich länger mit weniger beschäftigen und dadurch schneller Spezialisten auf ihrem Gebiet werden.
Wer meint, auf anderen Gebieten Defizite zu haben, muss zusehen, dass er sich auf diesen Gebieten entsprechend fortbildet und ggf. dann auch ein Spezialist wird, usw. Viele sind mit ihrer einen Sache zufrieden und haben kein Interesse an anderen Dingen. Das ist dann m. E. auch OK.