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Vollständige Version anzeigen : Erholungsphasen



der herbie
22-05-2009, 12:46
Hallo Forumsgemeinde,

einer meiner Sportler, 19 Jahre, ziemlich motiviert, trainiert nach folgendem Plan:

Montag: 40 Minuten laufen, 30 minuten Kraftausdauertraining Schulter/Arme/brust

Dienstag: Muay Thai

Mittwoch: 40 Minuten Laufen, 30 minuten Kraftausdauertraining Schulter/Arme/Brust

Donnerstag: Muay Thai

Freitag: 40 Minuten Laufen, 30 minuten Kraftausdauertraining Schulter/Arme/Brust

Samstag + Sonntag: je eine Stunde laufen.

Der Mann wiegt bei ca. 175 cm zur zeit noch etwa 83 KG, hat im letzten halben jahr auf Grund seines Planes ca. 25 Kg abgenommen.

Da der Plan keine Ruhephasen beinhaltet, ist er natürlich gegen Ende der Woche schlapp und wenig "spritzig". Da er aber orderntlich abgenommen hat, will er nicht wirklich weniger machen. M. E. ist es sinnvoll, eine dritte MT-Einheit einzuschiebn und mind. einen Ruhetag einzubauen, zumal seine kurzen Läufe kein echtes Intervalltraining darstellen.

Welche Trainingskombinationen sind eurer Meinung nach sinnvoll und wie kriege ich da einen Ruhetag rein?

Grüße,

der herbie

PS: Mir ist klar, dass sein Kraftausdauertraining nicht optimal ist, da beine und Rücken vernachlässigt werden, ich will aber schrittweise bei ihm vorgehen.

Luggage
22-05-2009, 13:01
Grundlegende Fehler halt, die du aber auch schon siehst. Ohne Ruhe irgendwann keine Anpassung mehr, Leistung im Keller. Wenn Krafttraining und Ausdauer zusammen in einer Einheit, dann Kraft vor Ausdauer, also erst Pumpen, dann rennen. Dreimal pro Woche Oberkörper macht wenig Sinn. Was sind denn die Ziele des Burschen - Abnehmen? Kampfsportliche Weiterentwicklung?

Ich würde das Krafttraining auf ein Hypertrophie-Ganzkörpertraining mit komplexen Übungen umstellen, dafür nur zwei Mal die Woche. Davon hat er in jeder Hinsicht mehr (dickere Muckies brauchen mehr Energie, egal was er macht; er wird damit leichter abnehmen, als mit dem Kraftausdauertraining, was im MT ohnehin schon hat). Wenn, dann lockere Ausdauereinheiten hinterher, aber lieber an separaten Tagen. Die kurzen Läufe haben wenig Trainingseffekt: Wenn sie im GA1-Bereich gehalten sind, sind sie zu kurz, echte Intervalle macht er ja deiner Aussage nach nicht. Er sollte also seine Einheiten zielführender wählen: Ga1/2-Läufe länger (1std+, uU auch auf dem Rad, gerne über etliche Stunden), oder Intervalltraining dafür gezielter und kürzer, wobei das MT-Training Sprintlastig genug für den Anfang sein dürfte. Weniger Krafttraining, dafür ganzen Körper und im Hypertrophiebereich. Einen Tag Pause, ruhig eine MT-Einheit mehr.

Komplexe Übungen im Hypertrophiebereich beanspruchen den ganzen Körper, bei schweren LH-Squats und Deadlifts geht der Puls massiv hoch, die größten Muskeln des Körpers müssen ackern. Der kcal-Verbrauch im Krafttraining ist hier am höchsten, das sollte seine Motivation für's Beintraining steigern.

Bsp-Plan:

Mo: Pause
Di: MT
Mi: Kraft (GK-Plan)
Do: MT
Fr: Ausgedehnte GA1/2-Einheit (1 bis 6 stunden)
Sa: MT
So: Kraft (GK-Plan)

xyphonix
22-05-2009, 13:03
Soll er jetzt weiter abnehmen ?
Und wieso 2 * eine Stunde dann lieber einmal und dafür Richtig lang 1,5 - 2 h Trinken nicht vergessen.
Und Periodisierung ! Ehrgeiz ist ja toll aber ohne Pausen kommt man auch nicht weiter.

D.B.
22-05-2009, 21:41
Hallo

man hört immer ohne Ruhe Tage geht es nicht, denke mir das ja auch so aber wie machen es dann die Profis ?

Die jeden Tag trainieren bzw. sogar zwei Einheiten pro Tag.



Wäre schön wenn mir das mal jemand näher erklären könnte.

Luggage
23-05-2009, 10:45
Hallo

man hört immer ohne Ruhe Tage geht es nicht, denke mir das ja auch so aber wie machen es dann die Profis ?

Die jeden Tag trainieren bzw. sogar zwei Einheiten pro Tag.



Wäre schön wenn mir das mal jemand näher erklären könnte.
Profis sind genetisch begünstigte Personen, die von top Trainern betreut werden und ausgeklügelten Plänen folgen. Zudem sind Profis per Definition Leute, die davon leben, also keinen Stress in anderweitigen beruflichen Belastungen haben. Profis trainieren schon ewig, meist seit frühester Jugend, ihr Körper ist auf ganz andere Belastungen angepasst, als der von jemandem, der erst im Erwachsenenalter angefangen hat zu trainieren und erstmal nen halben Zentner Übergewicht runterschaffen musste. Der Körper muss sich nunmal von langer Hand an neue Belastungen gewöhnen, 25 Jahre auf der Couch mit Bier und Chips zählen nicht als adäquate Vorbereitung...

Daneben darf man gewisse Wahrnehmungsverzerrungen nicht vergessen: Profis trainieren häufig erheblich weniger, als man so glauben mag und im Leistungssport geht es nunmal nicht um Gesundheit. Es geht darum möglichst Leistung abzuliefern, bevor man mit 30 ungefähr zum alten Eisen gehört und niemanden mehr interessiert, ob man noch laufen kann.

Im Profisport wird auch eine Periodisierung vorgenommen. Während Hobbysportler meistens das ganze Jahr über unverändert trainieren, haben Profis ausgeklügelte Aufbau-, Leistungs-, Wettkampf- und Regenerationsphasen. Kein Mensch kann das ganze Jahr über Höchstleistungen erbringen, wer also zum Wettkampf in Topform sein will, muss auch teile des Jahres langsam machen.

blackbox
23-05-2009, 18:07
Profis sind genetisch begünstigte Personen, die von top Trainern betreut werden und ausgeklügelten Plänen folgen. Zudem sind Profis per Definition Leute, die davon leben, also keinen Stress in anderweitigen beruflichen Belastungen haben. Profis trainieren schon ewig, meist seit frühester Jugend, ihr Körper ist auf ganz andere Belastungen angepasst, als der von jemandem, der erst im Erwachsenenalter angefangen hat zu trainieren und erstmal nen halben Zentner Übergewicht runterschaffen musste. Der Körper muss sich nunmal von langer Hand an neue Belastungen gewöhnen, 25 Jahre auf der Couch mit Bier und Chips zählen nicht als adäquate Vorbereitung...

Daneben darf man gewisse Wahrnehmungsverzerrungen nicht vergessen: Profis trainieren häufig erheblich weniger, als man so glauben mag und im Leistungssport geht es nunmal nicht um Gesundheit. Es geht darum möglichst Leistung abzuliefern, bevor man mit 30 ungefähr zum alten Eisen gehört und niemanden mehr interessiert, ob man noch laufen kann.

Im Profisport wird auch eine Periodisierung vorgenommen. Während Hobbysportler meistens das ganze Jahr über unverändert trainieren, haben Profis ausgeklügelte Aufbau-, Leistungs-, Wettkampf- und Regenerationsphasen. Kein Mensch kann das ganze Jahr über Höchstleistungen erbringen, wer also zum Wettkampf in Topform sein will, muss auch teile des Jahres langsam machen.

:halbyeaha 100% agree!!!

Billy_K
25-05-2009, 00:53
außerdem sind profis voll mit bole, auch wenn das kein fanboy hören will.

wenn er unbedingt jeden tag trainieren will, soll er die intensität runterfahren, obwohl er mit 19 noch gut energie haben sollte. aber ewig gehts nicht.

der herbie
25-05-2009, 12:35
Hallo Luggage,

herzlichen Dank! Der Junge hat reichlich abgenommen und ist extrem motiviert. Na, ja, mit 19 wollten wir ja auch noch alles an einem Tag...

In erster Linie möchte er sich im MT weiter entwicklen und natürlich richtig fit werden mit Kampfmaschinenteufelfigur;);) usw.. Der Junge ist aber ein richig "Guter" mit großem herz, er muß halt nur in die richtige Richtung geschoben werden.

Ich werde mir ihm deinen Vorschlag durchgehen, in der Hoffnung ihn überzeugen zu können. Wir werden sehen.....

Ich bin jetzt eh erstmal im Urlaub, ich meldé mich danach noch mal hinsichtlich eines "Finetuning".

Nochmal Danke für Deine Mühe,

herzliche Grüße,

der herbie

Yeosol
28-05-2009, 22:43
Profis sind genetisch begünstigte Personen, die von top Trainern betreut werden und ausgeklügelten Plänen folgen. Zudem sind Profis per Definition Leute, die davon leben, also keinen Stress in anderweitigen beruflichen Belastungen haben. Profis trainieren schon ewig, meist seit frühester Jugend, ihr Körper ist auf ganz andere Belastungen angepasst, als der von jemandem, der erst im Erwachsenenalter angefangen hat zu trainieren und erstmal nen halben Zentner Übergewicht runterschaffen musste. Der Körper muss sich nunmal von langer Hand an neue Belastungen gewöhnen, 25 Jahre auf der Couch mit Bier und Chips zählen nicht als adäquate Vorbereitung...

Daneben darf man gewisse Wahrnehmungsverzerrungen nicht vergessen: Profis trainieren häufig erheblich weniger, als man so glauben mag und im Leistungssport geht es nunmal nicht um Gesundheit. Es geht darum möglichst Leistung abzuliefern, bevor man mit 30 ungefähr zum alten Eisen gehört und niemanden mehr interessiert, ob man noch laufen kann.

Im Profisport wird auch eine Periodisierung vorgenommen. Während Hobbysportler meistens das ganze Jahr über unverändert trainieren, haben Profis ausgeklügelte Aufbau-, Leistungs-, Wettkampf- und Regenerationsphasen. Kein Mensch kann das ganze Jahr über Höchstleistungen erbringen, wer also zum Wettkampf in Topform sein will, muss auch teile des Jahres langsam machen.

Denkt auch an die Kraft, die ein auf ein Ziel gerichteter Wille entwickeln kann.

Ju-Andy
29-05-2009, 05:56
Denkt auch an die Kraft, die ein auf ein Ziel gerichteter Wille entwickeln kann.

Der Wille in allen ehren, aber dem Körper sind grenzen gesetzt.
Und Profis haben nunmal das volle Programm, Ernährungsberater,
Leute die Ihnen helfen Ihre defizite auszumerzen, Trainer in jedem bereich,
Massagen, bestimmte supps etc.

Um dich damit zu messen hilft dir der Wille auch nich mehr viel ;)

Kyoshi
29-05-2009, 06:06
Der Wille in allen ehren, aber dem Körper sind grenzen gesetzt.

Leider :mad:

Luggage
29-05-2009, 12:26
Ich werde mir ihm deinen Vorschlag durchgehen, in der Hoffnung ihn überzeugen zu können. Wir werden sehen.....

Dann wünsch ich euch beiden mal viel Erfolg. Ich kann seine Lage ganz gut nachvollziehen, man kann keine Minute ruhig sitzen, mit dem Gedanken, dass man eigentlich auch grad rennen oder sonstwas für sich tun könnte. Man muss erstmal zu der Einsicht kommen, dass weniger in Sachen Training manchmal mehr ist. Wenn er zB mal zwei, drei Tage garnix macht und dann ne MT-Einheit fährt, wird er sich wundern, wieviel mehr Power er auf einmal hat - garantiert. Das tägliche, nicht zielgerichtete Training verbraucht schön viele kcal, aber es zieht ihm mehr Ressourcen ab, als er glaubt und so kann er in jeder einzelnen Einheit weniger intensiv trainieren, als bei vernünftiger Trainingsplanung.