Tai Chi: Kurs oder Schule? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Tai Chi: Kurs oder Schule?



Schmiddy84
25-05-2009, 21:24
Hallo allerseits,

nach langem hin und her bin ich endlich zu dem Schluss gekommen, dass ich mit Tai Chi anfangen möchte. Gerade in Bezug auf meine Rückenprobleme hoffe ich auf Hilfe, bin aber auch vom Konzept des Tai Chi sehr angetan. Meine Krankenkasse gibt sogar Zuschüsse für Tai Chi, was mich in meiner Entscheidung noch bestärkt hat. Allerdings bezieht sich dieser Zuschuss nur auf Kurse, nicht auf Schulen.
Diesen Kurs hier finde ich z.B. sehr interessant
Tai Chi Schule Offenbach (http://tai-chi-offenbach.de/)
Jetzt aber zu meiner Frage. Inwiefern ist so ein Tai Chi Anfängerkurs mit 10 Stunden sinnvoll im Gegensatz zu einer Gruppe in einer richtigen Schule?

Viele Grüße,

Schmiddy

shin101
25-05-2009, 22:00
Kommt drauf an was du willst. Kannst ja zb zuerst den Kurs machen und dann in eine Schule gehen. Was ich aber mitgekriegt habe das öfter durch solche Kurse ein falscher Eindruck von Taiji vermittelt wird. Kann ich aber nicht absolut sagen.


Viele grüße,
Shin

Trinculo
25-05-2009, 22:05
Kannst Du nicht einen geförderten Kurs bei der Schule machen, um zu sehen, ob es das Richtige für Dich ist :)?

Dodge71
25-05-2009, 22:22
Ich hatte es damals so gemacht:
An der VHS einen Kurs besucht, welcher von jemanden durchgeführt wurde der eine eigenen Schule hat.
Dannach bin ich in diese Schule, weil mir gefallen hatte.

Die Schule in Offenbach ist an die ITCCA angeschlossen unterrichtet die Yang Langform.
Das erlernen der reinen Form dauert üblicherweise 2 Jahre.
Dann folgen noch Vertiefungsstufen etc.

Daher würde es mich auch interessieren, was dort in 10 Stunden unterrichtet wird.
Ich vermute fast das es sich dabei um die Dao Übungen und das Grundwissen um den 1. Teil der Form zu lernen handelt.

Kann mich aber auch total irren.
Gib mal Bescheid was dort gemacht werden soll.

Bist Du auf Offenbach beschränkt, oder wäre auch Frankfurt im Rahmen des möglichen?
Ach ja zufällig kenne ich einen Schmiddy84 der heisst mit Vornamen Christian ;)

Schmiddy84
25-05-2009, 23:15
Bist Du auf Offenbach beschränkt, oder wäre auch Frankfurt im Rahmen des möglichen?
Ach ja zufällig kenne ich einen Schmiddy84 der heisst mit Vornamen Christian ;)

Nein, FFM wäre natürlich auch möglich. Bekomme diese Woche ein Liste von meiner Krankenkasse in der alle gesponsorten Kurse stehen. Und mein Vorname ist Mathias ;)
Vllt kennt sich ja jmd in der Gegen um Frankfurt aus oder noch besser Dietzenbach, falls das irgendwem ein Begriff sein sollte.
Aber danke schonmal für das Feedback! :)

bluemonkey
26-05-2009, 06:42
Jetzt aber zu meiner Frage. Inwiefern ist so ein Tai Chi Anfängerkurs mit 10 Stunden sinnvoll im Gegensatz zu einer Gruppe in einer richtigen Schule?


Ein Anfängerkurs ist für Anfänger sinnvoll:)

Ob der Unterricht gut ist, hängt nicht von der Organisationsstruktur ab, sondern vom Lehrer.

Ronny Wolf
26-05-2009, 07:01
Jetzt aber zu meiner Frage. Inwiefern ist so ein Tai Chi Anfängerkurs mit 10 Stunden sinnvoll im Gegensatz zu einer Gruppe in einer richtigen Schule?


Gegenfrage:
Und was kommt nach den 10 Stunden? Außerdem kannst Du Dir ja mal überlegen, wie individuell auf jeden in einem solchen Kurs eingegangen werden kann. Um sich das ganze mal anzusehen, ist es ok, aber wenn Du Taiji wirklich lernen und auch etwas davon haben willst, mußt Du schon mehr als einen Kurs "investieren".

Dao
26-05-2009, 08:42
kannst ja auch hier mal vorbei schauen!

Taozentrum Frankfurt - Ziele des Tao-Zentrums (http://www.taozentrum-frankfurt.de/)

Schmiddy84
26-05-2009, 09:42
kannst ja auch hier mal vorbei schauen!

Taozentrum Frankfurt - Ziele des Tao-Zentrums (http://www.taozentrum-frankfurt.de/)

Hallo Dao,

vielen Dank für den Link, das sieht doch sehr vielversprechend und interessant aus :) Muss mal auf den Wisch von meiner Krankenkasse warten, ob dieses Zentrum da auch aufgeführt wird.

Bessa-Wissa
26-05-2009, 10:27
Moin,

ein Bekannter von mir wohnt in FFM und hat sich dort auch schonmal die verschiedenen Taijiquan Devirate angesehen und mir letzt davon berichtet.

Also das Tao-Zentrum soll in Sachen Yang-Stil aufjedenfall gut sein. Stefan Frey scheint aufjedenfall ein guter Lehrer zu sein, der auch authentisch unterrichtet wurde.

Er lehrt jedoch primär zur gesundtheits Verbesserung, was du ja scheinbar auch primär suchst :D und macht den Anwendungsteil ab und zu über Seminare.

Ansonsten wäre da noch Jörg Schüler vom Chen Taijiquan. Der Stil ist wie gesagt sportlicher, Partnerübungen und Anwendungen sind aufjedenfall Bestandteil des Trainings, auch Lanze und co werden benutzt. Er hat zu letzt Unterricht im Dao-Tempel gegeben, jedoch weiß ich nicht wies momentan aussieht. Er scheint das ganze aufjedenfall als Kampfkunst zu sehen und kommt aus der Schülerlinie von Jan Silberstorff.

Wer ebenfalls noch gut sein soll ist Simeon Deltschev. Der unterrichtet meines Wissen regelmäßig im Park. Hat sich irgendwie von seinem alten Verband losgesagt und einen eigenen gegründet. Primär unterrichetet er wohl auch Chen-Stil?

pilger
26-05-2009, 10:35
Hallo Schmiddy,

ich weiß ja nicht, wie "abhängig" du von der finanziellen Unterstützung deiner Krankenkasse bist. Aber in der Regel sind das relativ geringe Beträge, die die zahlen.
Von daher würde ich mich, soweit es dir eben finanziell möglich ist, nicht allzusehr davon leiten lassen, ob die Schule in der Liste aufgeführt ist, sondern ich würde einfach testen und mein Bauchgefühl entscheiden lassen, ob es dir liegt.

Grüße
Pilger

scarabe
26-05-2009, 10:37
Wenn Du wirklich ernsthaft interessiert bist, eine Kampfkunst wie Taiji zu erlernen, dann vetrgiß ganz schnell die Krankenkassenzuschüsse und -kurse.
KK-Kurse sind allermeist nicht so intensiv wie andere, da es bevorzugt Teilnehmern, die von ihren Kassen geschickt werden, an Biß und ernsthaftem Interesse mangelt.
Lieber unabhängig davon eine Schule suchen und selber zahlen, so eine Investition sollte einem die eigene Gesundheit schon wert sein. Außerdem ist es ja auch ein feines Hobby.

Schmiddy84
26-05-2009, 11:08
Hallo,

also abhängig bin ich von dem Zuschuss nicht, aber natürlich ist er eine nette dreingabe. Lt. meinem Berater werden 80€ pro Kurs gesponsort, was schon nicht wenig ist.
Habe hier noch 3 weitere Schulen gefunden:

ShenMing - T´ai Chi Ch´uan Schule (http://shenming.de/)
index (http://www.taiji-wang.de/)
Home (http://www.taichi-weber.de/46.html)

@Bessa-Wissa: Was meinst du denn mit "primär Gesundheitsverbessrung" und Anwendungsteil? Bin noch zu grün hinter den Ohren, sorry :(
Und habe ich das richtig verstanden, dass der Chen Stil sportlicher ausgelegt ist als der Yang Stil oder haben die noch andere Unterschiede? Die Schule vom dritten Link unterrichtet den Lee Stil, was soll ich mir denn darunter vorstellen?

Tut mir leid dass ich so viele Fragen habe, hoffe ich nerve damit nicht.

Gruß,

Schmiddy

Bessa-Wissa
26-05-2009, 11:44
Fragen kostet nix ;)

Ja die Taijiquan Stile unterscheiden sich meines Erachtens schon, obwohl ich da selbst grün hinter den Ohren bin :)

Yang Stil ist eher primär zur Gesundtheitsverbesserung gedacht(langsame Bewegungen/wenig tiefe Stände), während Chen sich auch durch explosive Bewegungen auszeichnet und ursprünglich ein Kampfsystem ist.

Es gibt jedoch auch Leute die Elemente des Yang-Stils als Kampfkunst unterrichten. Das meine ich mit Anwendungsteil. Beim Taozentrum wird genau dieser Aspekt, über Seminare bewerkstelligt. Was man jetzt davon hält ist wiederum Ansichtssache...

Es kommt halt auf dich an was du suchst. Taijiquan im Ursprung war eine Kampfkunst, heut zu tage ist es eher ein Bewegungssystem. Google am besten mal ein bisschen nach den verschiedenen Stilen und les dich ein.

Schmiddy84
26-05-2009, 11:56
Danke nochmals Bessa-Wissa :)

Das einzige Problem was ich im Moment sehe:
Das sind alles feste Kurse die gerade gestartet sind oder erst wieder im September angeboten werden.
Ohne ungeduldig klingen zu müssen, aber ich möchte und muss (Anweisung vom Orthopäden) meinem kranken Rücken doch aufbauen. :(

shenmen2
26-05-2009, 12:22
Dafür ist dann gezielte Rückengymnastik/Muskelaufbau aber erstmal besser geeignet als Taijiquan. Beim Taiji machst du die ganze Zeit Übungen im Gehen und Stehen, was mit Rückenschmerzen keine Freude ist.
Mach doch einfach Probestunden bei verschiedenen Taiji-Schulen und Vereinen, um festzustellen, ob Taiji überhaupt was für dich ist (und wie extrem verschieden es unterrichtet wird).
Neben VHS-Kursen und Privatschulen wird Taiji oft auch in Sportvereinen angeboten, guck dich auch dort um.

Schmiddy84
26-05-2009, 12:34
Dafür ist dann gezielte Rückengymnastik/Muskelaufbau aber erstmal besser geeignet als Taijiquan. Beim Taiji machst du die ganze Zeit Übungen im Gehen und Stehen, was mit Rückenschmerzen keine Freude ist.

Ne das Problem geht von meiner Brustwirbelsäule aus, deswegen ja auch die Anraten meines Arztes. Probleme habe ich konkret nur beim sitzen, genauer gesagt beim ungestützten nach vorne gelehnten sitzen (sehr praktisch wenn man im Büro arbeitet..). Im stehen, gehen oder sogar Fahrrad fahren (da nach vorne auf den Lenker abgestützt) habe ich keinerlei Probleme oder auch nur ansatzweise Schmerzen, im Gegenteil, sie gehen sogar weg. Habe ihn das auch gefragt, problematisch meinte er wäre es im Lendenbereich. Aber die BWS wird wie gesagt nur beim Sitzen bei mir gereizt.

Gezielte Gymnastik wird sowieso gemacht sobald die Ursache festeht. Nächsten Mittwoch muss ich ins MRT, da Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule besteht. Tai Chi kann aber dennoch als Unterstützung gemacht werden, was mir zu Gute kommt, wollte ja sowieso damit anfangen :) Sorgen muss ich mir auch nicht machen, da ein Bandscheibenvorfall in der BWS nur in meiner Sitzposition Probleme bereitet, problematisch wären wie bereits gesagt die Bereiche der Lendenwirbelsäule, da diese auch bei normalen Bewegungen im Gehen gereizt werden können.

qinghuajia
26-05-2009, 15:36
Hallo Schmiddy,

Also ich würde definitiv erst einmal warten, bis Du im MRT warst.

Generell würde ich mich, falls Du keinen passenden Taiji-Kurs mehr finden solltest, an eine gute Rückenschule (viele Fitness-Studios bieten das auch an) wenden. Die kümmern sich da auch um Deine BWS. Das zahlt die Krankenkasse auf jeden Fall und Du brauchst keine Sorge zu haben, dass Du da einen Kurseinstieg verpasst.

Schmiddy84
26-05-2009, 17:31
Hallo Schmiddy,

Also ich würde definitiv erst einmal warten, bis Du im MRT warst.

Generell würde ich mich, falls Du keinen passenden Taiji-Kurs mehr finden solltest, an eine gute Rückenschule (viele Fitness-Studios bieten das auch an) wenden. Die kümmern sich da auch um Deine BWS. Das zahlt die Krankenkasse auf jeden Fall und Du brauchst keine Sorge zu haben, dass Du da einen Kurseinstieg verpasst.

Warten werde ich definitiv, so überstürzt werd ich bei sowas sensiblem wie der Wirbelsäule sicher nicht :)
Ich fürchte sogar fast, dass es außer einer Rückenschule keine Alternative erstmal für mich geben wird (natürlich neben der der Diagnose angepassten verschriebenen Krankengymnastik, die sowieso in Anspruch genommen wird). Naja wir werden sehen, erstmal nächsten Mittwoch abwarten, wird hoffentlich nix schlimmes bei rauskommen :verbeug:

Klaus
26-05-2009, 17:46
Such Dir einen normalen Sportverein der auch Taiji anbietet, das kostet dann nur einen normalen Mitgliedsbeitrag (meist so 10-20 Euro im Monat).

Das Wesentlich daran ist, dass Du das JEDEN TAG machst, und langsam genug. Dann hilft es auch wenn man nicht alles superduperkorrekt macht.

Jemand der einigermassen fähig ist, Bewegungen zu erkennen, kann das sogar nach einem anständigen Lehrvideo, aber leider kann man das in Deutschland wohl nicht voraussetzen dass die Leute erkennen dass einer den Arm auf dem Bild auf Kopfhöhe und nicht vor den Bauchnabel oder hinter das Ohr hebt. Wenn man möchte macht man dann einmal im Jahr irgendwo einen Kurs einer Kapazität mit, für um die 60-120 Euro für 1-2 Tage, und dann hat man auch die berühmte "Korrektur".

Hier, mal zum Üben (;)): http://www.dragonslist.com/gallery/misc.php?do=downloadfile&i=1049

Drachin
26-05-2009, 19:39
@Schmiddy:

Jetzt aber zu meiner Frage. Inwiefern ist so ein Tai Chi Anfängerkurs mit 10 Stunden sinnvoll im Gegensatz zu einer Gruppe in einer richtigen Schule?


In meiner ehemaligen (ITCCA) Schule gab es auch mal Kurse für Barmer-Mitglieder. Es waren einfach die ersten 10 Stunden eines Anfängerkurses. Ganz genau das, kein Gegensatz vorhanden. :D Leider bezahlt uns die Krankenkasse nicht jahrelang unser Hobby, sondern versucht nur, uns den Einstieg zu versüßen. :)

Die ITCCA-Schule wird anfangs sicher einen Teil jeder Stunde mit den 'Gesundheitsübungen' beginnen. Da siehst Du dann, wie Dein Rücken darauf anspricht, und ob Dir Tai Chi auf Art dieser Schule überhaupt schmeckt.

Ich selbst hatte mal einen an einem von der KK bezuschussten Kurs in einer anderen Schule teilgenommen. Das war im Nachhinein aber deren Kulanz, denn die Schule war dafür gar nicht qualifiziert, hatte das aber behauptet. Besser im Vorfeld mit der Kasse abklären! (Hast Du ja auch vor.)

Gut an der ganzen Sache ist, daß man nicht nur eine Probestunde in der jeweiligen Schule hat sondern gleich zehn. Meist gibt es sonst gleich nach einer Stunde, in der sich der Lehrer ggf. sogar bemüht, diese Endlosverträge mit Kündigungsvorlaufzeit. Und dann merkt man nach ein paar Wochen, daß man keine Lust mehr hat hinzugehen, weil es das doch nicht ist, und muß noch drei Monate oder so blechen...

Fleischborg
26-05-2009, 19:56
Also ich denke sowohl die Zuschüsse der Kasse, als auch der Beginn der Kurse sollten jetzt dein kleinstes Problem sein.

Ein abgeschlossener Kurs kann dir auf Dauer nicht viel helfen.
Gehe lieber in einen Verein oder eine Schule.

Wie lange machst du schon mit deinem Rücken rum? Kommt es da wirklich auf die "paar Monate" an?

Was versprichst du dir denn vom Tai-Chi Training?
Eine rapide Verbesserung nach einem Kurs?

Mach dir vielleicht auch solche Gedanken bevor du über die Kosten oder den Starttermin nachdenkst.

scarabe
26-05-2009, 20:29
Hier, mal zum Üben (;)): http://www.dragonslist.com/gallery/misc.php?do=downloadfile&i=1049


na schau an, wir dürfen zum Beispiel gar nicht so breit und viel "knee- und arm- shaken" und auch den Oberkörper nicht so weit verdrehen.... ist wohl eher aus einer Pekinger oder Shanghaier Schule, als aus Chenjiagou...?

Drachin
26-05-2009, 20:31
Was versprichst du dir denn vom Tai-Chi Training?
Eine rapide Verbesserung nach einem Kurs?

Gut, ja, wenn es kaputte Bandscheiben sind... aber davon mal abgesehen, machte sich bei mir ein Gutes-Körpergefühl-haben schon nach der ersten Stunde bemerkbar. (WÄHREND der Stunde hatte ich keine Zeit, das zu bemerken.) Und der Arbeitstag vergessen, wieder frisch ...

Ist ja immerhin auch was. :) Und durchaus motivierend, wieder hinzugehen.

In anderen Schulen (TTC/Qi Gong) bei denen ich Gast war stellte sich das nicht unbedingt ein, sondern z. B. Schläfrigkeit, sogar am frühen Morgen, oder es war genauso als hätte ich gar nichts getan. Da war ich dann nicht traurig, wenn der Kurs um war bzw. ich einfach nicht mehr hingegangen bin.


Gehe lieber in einen Verein oder eine Schule.

Man hat Glück, wenn es irgendwo für einen passt - Stil, Kurs, Schule, Verein - einfach suchen bzw. weitersuchen.

Fleischborg
26-05-2009, 20:40
Man hat Glück, wenn es irgendwo für einen passt - Stil, Kurs, Schule, Verein - einfach suchen bzw. weitersuchen.

Ja da hast du wirklich recht...das ist nicht einfach.

Und ein gutes Körpergefühl schon beim "Schnupperkurs" scheint mir gerade ein gutes Zeichen zu sein, jedoch bin ich nach wie vor der Meinung, dass es bei "nur" einem Kurs eine "dauerhafte" Verbesserung der Beschwerden herbeiführen kann, also tendiere ich auf jeden Fall zu einem Verein oder einer Schule.

Klaus
26-05-2009, 20:41
Die Dame war auf einer Kompilation zu "Chinas hidden treasures" ausschliesslich mit Mitgliedern führender Familien. Zum Beispiel den Ma's mit Ma Yueliang für Wu Stil, der Tochter von Sun Lutang, Sun Jian Yun, für diesen Stil, und so weiter. Ich denke also dass das eine Dame aus einer der Chen-Familien war, 70er, 80er Jahre. Und die Haltung habe ich auch auf Bildern von Chen Fake gesehen. Genaueres muss jemand sagen der sich damit auskennt. Ich finde jedenfalls nichts falsch daran und würde sowas auch gerne mal wieder machen. Small Frame finde ich auf gut deutsch bescheiden.

Drachin
26-05-2009, 20:48
Ja da hast du wirklich recht...das ist nicht einfach.

Und ein gutes Körpergefühl schon beim "Schnupperkurs" scheint mir gerade ein gutes Zeichen zu sein, jedoch bin ich nach wie vor der Meinung, dass es bei "nur" einem Kurs eine "dauerhafte" Verbesserung der Beschwerden herbeiführen kann, also tendiere ich auf jeden Fall zu einem Verein oder einer Schule.

Klaro, aber ein Kurs kann halt auch in einer Schule oder einem Verein stattfinden, wie in diesem Thread ja schon ausgeführt, und dann bleibt man eben nach dem Kurs dort. :rolleyes:

scarabe
26-05-2009, 21:21
Die Dame war auf einer Kompilation zu "Chinas hidden treasures" ausschliesslich mit Mitgliedern führender Familien. Zum Beispiel den Ma's mit Ma Yueliang für Wu Stil, der Tochter von Sun Lutang, Sun Jian Yun, für diesen Stil, und so weiter. Ich denke also dass das eine Dame aus einer der Chen-Familien war, 70er, 80er Jahre. Und die Haltung habe ich auch auf Bildern von Chen Fake gesehen. Genaueres muss jemand sagen der sich damit auskennt. Ich finde jedenfalls nichts falsch daran und würde sowas auch gerne mal wieder machen. Small Frame finde ich auf gut deutsch bescheiden.

Sagen wirs mal so: Big Frame geht auch aus dem Dan Tien mit weniger Kniewackeln- und elegant schwingende Armbewegungen ebenso, ohne daß dabei das Gewicht gleich auf das andere (heute gelehrt "falsche") Bein verlagert wird... Die tiefe breite Haltung ist allerdings auch für Chen Fake charakteristisch, seine Bewegungen waren jedoch meines Wissens "purer" und weniger mit "Ganzkörperschwingung"... erinnert mich ein bißchen an das sich schon damals ziemlich stark ausbreitende "Wettkampf-Wushu"...
Andererseits: Wenn man Zhu Tiancai oder Wang Xian nimmt, dann sind diese beiden stilistisch trotz teils gleicher Lehrer ja auch deutlich entfernt von CXW oder CZL.... trotzdem- der klassische Chenjiagou-Stil ist meines Wissens weniger "maniriert"...

Klaus
26-05-2009, 22:09
Wenn heute was das Chen Fake gemacht hat als "falsch" gelehrt wird, wage ich das zu bezweifeln. Ich kannte Leute die dieses "Wackeln" gemacht haben die über 90 waren, also "Wettkampf-Wushu" wird man denen nicht vorwerfen können. Ob das und wenn welcher Chen-Stil ist, keine Ahnung.

qinghuajia
26-05-2009, 22:29
Die Dame war auf einer Kompilation zu "Chinas hidden treasures" ausschliesslich mit Mitgliedern führender Familien. Zum Beispiel den Ma's mit Ma Yueliang für Wu Stil, der Tochter von Sun Lutang, Sun Jian Yun, für diesen Stil, und so weiter. Ich denke also dass das eine Dame aus einer der Chen-Familien war, 70er, 80er Jahre. Und die Haltung habe ich auch auf Bildern von Chen Fake gesehen. Genaueres muss jemand sagen der sich damit auskennt. Ich finde jedenfalls nichts falsch daran und würde sowas auch gerne mal wieder machen. Small Frame finde ich auf gut deutsch bescheiden.

Ich habe immer wieder die Beobachtung gemacht, dass Taiji-Meister, die nebenbei noch Meister eines anderen Gonfu-Stils sind, sehr stark dazu tendieren, sehr tief runter zu gehen.
Es ist ja auch nicht verboten, seine eigenen "Interpretationen" in die Formen mit einfließen zu lassen.

Wer auch immer diese Frau ist, sie ist eine sehr sehr gute Kämpferin.

Schmiddy84
26-05-2009, 22:56
Wie lange machst du schon mit deinem Rücken rum? Kommt es da wirklich auf die "paar Monate" an?

Was versprichst du dir denn vom Tai-Chi Training?
Eine rapide Verbesserung nach einem Kurs?

Mach dir vielleicht auch solche Gedanken bevor du über die Kosten oder den Starttermin nachdenkst.

Das mit dem Rücken kam relaqtiv akut, aber da muss ich wie bereits gesagt das Ergebnis des MRT abwarten.

Natürlich erwarte ich mir keine rapide Verbesserung nach dem Kurs, aber eine stetige, wenn auch langsame, Steigerung des Wohlbefindens und der Fitness. Und natürlich, aber das soll für den Thread eher nebensächlich sein, möchte ich mit Tai Chi gerne mein Dharma unterstützen, da ich seit einem Jahr Zen Buddhismus 'betreibe'.
Der Kurs soll ja in erster Linie nur dazu da sein mir Grundwissen zu vermitteln, natürlich werde ich dann auch weiterhin die Schule besuchen, sofern mir Tai Chi und die Schule überhaupt liegen.

Sascha
27-05-2009, 05:50
möchte ich mit Tai Chi gerne mein Dharma unterstützen,

Außer in Bezug auf Haltung wird dir Tai Chi in diesem Punkt nicht weiter helfen, da es keine Schnittstellen mit dem Dharma gibt. Tai Chi ist ein zutiefst dualistisches System, gut geeignet für die relative Sichtweise, nicht aber für die absolute. Meine "Sitzprobleme" im Rücken haben sich allerdings durch Tai Chi aufgelöst, aber dafür gibt es einfachere und schellere Methoden wie z.B. Kieser-Training.

Schmiddy84
27-05-2009, 08:10
wie z.B. Kieser-Training.

Kieser hab ich schon durch, das Studio ist sowas von für die Füße. Von Service oder Freundlichkeit hat man da noch nie etwas gehört und auch das Training hat mir wegen der schlechten Beratung nichts gebracht trotz einem Jahr konsequenter Anwendung.

Klaus
27-05-2009, 11:04
Nicht alles von dem behauptet wird es wäre gut für oder gegen X ist es auch. Ich empfehle Dir schlicht mit Taijiquan oder auch mit der hier schon häufiger erklärten Senkong-Übung (Sufu, gibt auch ein Video) anzufangen und das jeden Tag zu machen (20-30 Minuten). Ich _garantiere_ Dir eine Verbesserung.

scarabe
27-05-2009, 12:35
Wenn heute was das Chen Fake gemacht hat als "falsch" gelehrt wird, wage ich das zu bezweifeln. Ich kannte Leute die dieses "Wackeln" gemacht haben die über 90 waren, also "Wettkampf-Wushu" wird man denen nicht vorwerfen können. Ob das und wenn welcher Chen-Stil ist, keine Ahnung.

Ich habe nicht geschrieben, daß das, was Chen Fake gemacht hat, falsch ist, ich habe lediglich darauf hingewiesen, daß die Dame einige Male anders gewichtet*, als üblicherweise erlaubt. Nur, weil ihr breiter Stand ebenso an Chen Fake erinnert, wie an z.B. das in Shaolin übliche (weniger geschätzte) Taiji, heißt es ja noch nicht, daß sie auch dessen qualität erreicht hat.
(*Muß ich die genauen Zeiten im Vid heraussuchen oder findest Du`s selbst?)

Ob sie tatsächlich eine gute Kämpferin ist oder einfach nur nett, tief und wushu-mäßig ihre Form laufen kann, geht aus dem Video nicht hervor. Die oftmals sehr hohen Ellbogen weisen eigentlich eher auf weniger Kampferfahrung hin...
Ich kenne viele Leute, die schön Form laufen können, im Kmapf aber kläglich versagen- und das war ja auch lange Zeit Intention der chin. Regierung- nette, akrobatische Gesundheitsgymnastik, aber bitte kein wehrhaftes Volk...

Klaus
27-05-2009, 13:57
Kampferfahrung haben die wenigsten. Aber da es hier erstmal um Gesundheit ging dürfte das nicht gar so ins Gewicht fallen. So wie die Dame es macht hat es tatsächlich Konsequenzen, ob das Absicht ist müsste man die Dame und ihren Lehrer fragen. Ich müsste mir mal das Originalvideo mit Ton ansehen ob der Name der Frau fällt, aber es würde mich wundern wenn das eine "Wushu-Wettkampfform" ist. Muss aber jemand sagen der die verschiedenen Varianten kennt. Es gibt auch Stehende-Säule-Übungen bei denen man die Ellbogen so hoch hat, dann steigt zwangsweise der Druck höher im Torso als mit fallen gelassenen Ellbogen. "Schlecht für den Rücken" ist es jedenfalls nicht.

scarabe
27-05-2009, 15:43
Das mit der Kampferfahrung galt nicht Dir, jemand hat sie als gute Kämpferin bezeichnet.
Die Form IST Chen Taiji, halt Wushu-mäßig vorgeführt.

Wir lernen in der Ausbildung nach CXW etwas tiefere Ellbogen, weil ein zu hoher Ellbogen zum Hebeln einlädt (sowas findest du aber auch in anderen Stilen- meines Wissens hat auch Chen Man Ching - oder wie man den schreibt) seinen schülern immer tiefe ellbogen gepredigt-
und zweitens, weil für fließende "Seidenfaden-Energie" eine Gelöstheit in den Gelenken erforderlich ist, also Ellbogen, Schultern etc (die dann auch nicht hochgezogen oder über der Horizontalen sein sollen).

Klaus
27-05-2009, 16:44
Ob die Frau kämpferisch was kann, oder auch nur Jin ordentlich umsetzen, merkt man erst wenn man mit ihr ein bischen "kämpft".

Der Punkt war, dass es unterschiedliche Wirkung hat ob man die Ellbogen fallen lässt oder stehen. Es gibt Übungen da macht man letzteres. Wenn der Urheber der Form das begründen kann, ist es ok (beim PH ist es "verboten"). Hochgezogene Schultern sind immer no-no. Beim Bagua laufen Leute auch stundenlang im Kreis mit den Armen auf Kopfhöhe, und Baji arbeitet erheblich aus der Kreuzregion. Es ist halt ein "Flavour" das ggf. Gewohnheiten fördert die durch Feedback-Übungen neutralisiert oder ergänzt werden müssen. Es kommt darauf an ob sich der Erfinder bewusst war was er tut, oder nicht. Ich überrede sicher keinen das so zu machen wie die Dame, wenn der eigene Lehrer es anders möchte.

Im Zusammenhang mit Gesundheitstraining ist es aber a) nicht so wichtig ob jemand sein Qi droppen kann, und kann b) auch positiv wirken wenn der GANZE Rücken trainiert wird, nicht nur unten. In jedem Fall ist es für die Gesundheit sicher genauso zuträglich diese Übung wie sie die Frau macht zu tun, im Gegensatz zu Hanteltraining oder nix. War lediglich ein Beispiel, und ganz sicher ein besseres als das was man so im Fernsehen morgens zu sehen bekam.

bluemonkey
27-05-2009, 16:53
möchte ich mit Tai Chi gerne mein Dharma unterstützen,

Außer in Bezug auf Haltung wird dir Tai Chi in diesem Punkt nicht weiter helfen, da es keine Schnittstellen mit dem Dharma gibt. Tai Chi ist ein zutiefst dualistisches System, gut geeignet für die relative Sichtweise, nicht aber für die absolute.

Ich denke schon, dass es Schnittstellen geben kann:

im Taijiquan wird die Dualität (Taiji) ausgeglichen, bis sie sich in Wuji auflöst.
Der Weg führt rückwärts von den zehntausend Dingen über die Dualität zu Wuji.
Aus einer anderen Perspektive lässt man das Trübe (den erworbenen Geist, daraus entstandene Bewertungen und Vorlieben und Abneigungen..) absinken und der ursprüngliche Geist kann wahrgenommen werden, die Gedanken und Emotionen sich beruhigen.

scarabe
27-05-2009, 22:41
Ob die Frau kämpferisch was kann, oder auch nur Jin ordentlich umsetzen, merkt man erst wenn man mit ihr ein bischen "kämpft".

Der Punkt war, dass es unterschiedliche Wirkung hat ob man die Ellbogen fallen lässt oder stehen. Es gibt Übungen da macht man letzteres. Wenn der Urheber der Form das begründen kann, ist es ok (beim PH ist es "verboten"). Hochgezogene Schultern sind immer no-no. Beim Bagua laufen Leute auch stundenlang im Kreis mit den Armen auf Kopfhöhe, und Baji arbeitet erheblich aus der Kreuzregion. Es ist halt ein "Flavour" das ggf. Gewohnheiten fördert die durch Feedback-Übungen neutralisiert oder ergänzt werden müssen. Es kommt darauf an ob sich der Erfinder bewusst war was er tut, oder nicht. Ich überrede sicher keinen das so zu machen wie die Dame, wenn der eigene Lehrer es anders möchte.

Im Zusammenhang mit Gesundheitstraining ist es aber a) nicht so wichtig ob jemand sein Qi droppen kann, und kann b) auch positiv wirken wenn der GANZE Rücken trainiert wird, nicht nur unten. In jedem Fall ist es für die Gesundheit sicher genauso zuträglich diese Übung wie sie die Frau macht zu tun, im Gegensatz zu Hanteltraining oder nix. War lediglich ein Beispiel, und ganz sicher ein besseres als das was man so im Fernsehen morgens zu sehen bekam.

stimmt alles, wobei ich meine, ihre Schultern sind auch gelegentlich etwas gespannt- beim Chen sollen die Ellbogen halt nicht so hoch, anderswo dürfen sie... man muß ja auch bedenken, daß es eine Menge Training erfordert, um eine Form so laufen zu können, auch wenn es jetzt nicht gerade unser Lehrbuch-Taiji ist...

bluemonkey
28-05-2009, 07:28
beim Chen sollen die Ellbogen halt nicht so hoch, anderswo dürfen sie... man muß ja auch bedenken, daß es eine Menge Training erfordert, um eine Form so laufen zu können, auch wenn es jetzt nicht gerade unser Lehrbuch-Taiji ist...

Du hast ein Lehrbuch, wo die maximale Höhe der Ellenbogen vorgegeben ist?

scarabe
28-05-2009, 13:39
Du hast ein Lehrbuch, wo die maximale Höhe der Ellenbogen vorgegeben ist?

nicht über die Horizontale, es sei denn, Du hast Probleme mit der rechten Schulter nach Bruch des linken Beins und bist über 60 und GM....

Schlumpi
28-05-2009, 16:31
Wo der Thread jetzt eh schon etwas abgedriftet ist, möchte ich die Gelegenheit hier nutzen und mal die Experten hier fragen, was ihr noch so alles an Paradigmen beachtet.

Hier mal 'ne kleine Liste (bitte vervollständigen):

-- Das Kinn leicht reinziehen und sich vorstellen, der Kopf sei am baihui an einem Faden aufgehängt

-- Zunge an den Gaumen hinter den vorderen Schneidezähnen legen

-- Mund stets geschlossen halten

-- Rücken gerade halten

-- Ellenbogen fallenlassen (nie über Schulterhöhe)

-- Die Knie nicht über die Zehenspitzen beugen (auch wenn es kein eigentliches IMA-Paradigma ist)

-- Bauchatmung

-- Atemmuster: An bestimmten Stellen innerhalb der Form ein- und ausatmen

Klaus
28-05-2009, 18:12
"Can of worms".

Das stimmt eigentlich mehr oder weniger, aber wie GENAU man das macht ergibt sich daraus oft nicht. Und manchmal ist es besser man "konzentriert" sich nicht darauf, als dass man sich zu einer toten, verkrampften Haltung zwingt weil es ja so "richtiger" ist.

Ich würde mir zum Beispiel auf den Tod nichts "vorstellen" wie ich den Kopf halte. Trotzdem halte ich den Kopf mehr oder weniger so. Wenn der Körper frei ist, und man nichts am Genick hat, dann fällt der Kopf von alleine in diese Haltung. Tut er es nicht, hat man eine emotional-körperliche Fehlhaltung. Das heisst, selbst wenn er am Anfang nicht richtig liegt, ändert es sich langsam im Laufe des Trainings dass man da hin kommt. Prügelt man sich von anfang an auf eine bestimmte Haltung, löst sich der "Stau" oder Druck im Kopf nicht, sondern wird nur durch anderen ersetzt oder überstimmt. Das ist sicher nicht gesund. Es ist von überragender Bedeutung dass gerade der Kopf frei, gelöst und natürlich "seine "Lage findet, sonst bekommst Du alle möglichen Effekte. Lass den einfach in Ruhe, das ist ein guter Rat. Das einzige was Du machen kannst ist, den Nacken zu tonisieren. Lass Deinen Kopf locker auf die Brust sacken (ohne Kraft, nur fallen lassen dass er hängt), und dann hebst Du ihn EXTREM langsam wieder an bis er so steht als würdest Du nach oben sehen. Das ganze aber so langsam wie irgendmöglich, das dauert dann 2-3 Minuten. Und dann wieder genauso langsam zurück.
Bei den Übungen nur nicht auf die Schuhe sehen und dadurch den Kopf irgendwohin bewegen wo er nicht hin soll. Je nach Stil steht der Kopf übrigens nicht pillegerade immer im gleichen Winkel, sondern bewegt sich mit, nur eben schwebend (teils auch geneigt). "Like suspended from above" ist ein Gefühl. Halt nicht Kinn hoch gereckt und auch nicht auf die Brust gefallen. Wenn Dich einer ruft und Du siehst hin hast Du genau die Haltung. Halt gelöst und im Hals gerade. Wenn Du Dich darauf trimmst das Kinn reinzudrücken (mit Kraft) bekommst Du Fehlspannungen im Kopf und versaust Dir die gesamte Wirbelsäule.
Noch dazu: auf dem Anfang des Brustbeins ganz kurz unter der Kuhle unter dem Kehlkopf hast Du einen Punkt den Du merkst wenn Du mit dem Zeigefinger drauf tippst (ggf. mit dem kleinen Finger gleichzeitig auf die Brust tippen so dass beide Finger rechtwinklig zur Brust parallel stehen). Wenn Du den Kopf aus der gereckten Haltung langsam sinken lässt bis der Kopf gerade eben etwas steiler steht als senkrecht (eben "Kinn leicht eingesackt"), hast Du an irgendeinem Punkt dann einen guten Durchgang mit einem leichten Gefühl da im Brustbein wo Du drauftippst. Es atmet sich leichter. Lässt Du noch weiter sacken spannt es sich im Nacken an. Die Haltung wo sich das Atmen mit dem Antippen der Punkte am angenehmsten anfühlt ist die, die Du möchtest.

Zunge an die Zähne ist richtig, dabei die Zungenspitze leicht "ansaugen".

Rücken gerade ist auch wieder so ne Sache, was "gerade" meint. Am besten ist glaube ich, sich in der Haltung (stehend, oder eben in irgendeiner tieferen Stellung) stark den Hintern anzuspannen - und dann diesen wieder zu lösen. Dabei sackt dann der Bauch ein bischen vor, und man steht so wie man soll, fühlt sich auch "neutral" vom Gleichgewicht an (liegt auf der Hüfte). Hohlkreuz geht mit angespannten Pobacken nicht, Entenhintern auch nicht. Wichtig ist aber, dass man die Backen nicht angespannt lässt ! Sonst bekommt man üble Rückenschmerzen. Leider predigen einige Leute dieses "Tucking". Tucking ist eine prima Sache um einmal die Haltung "auf Null zu stellen" - aber dann wieder sacken lassen und den Bauch fallen lassen.

Knie nicht über Zehenspitzen ist eine Richtung nur in einer einzigen Haltung. Je nach Haltung kommt das Knie automatisch über die Zehenspitze hinaus wenn man entsprechend gross ist. Nicht jeder ist ein 1,50-Zwerg mit entsprechenden Längenverhältnissen von Fuss zu Schenkel. Bei einem "Squatting Monkey" oder Unicorn oder was es alles an Haltungen gibt ist mein Knie IMMER weiter als die Zehen, weil meine Unterschenkel nun mal so lang sind.

Bauchatmung ist prima. Allerdings empfehlen durchaus viele Leute (z.B. Ma Yueliang) den Atem in Ruhe zu lassen damit er natürlich bleibt. Das ändert sich mit der Zeit, ausserdem ist die Embryonalatmung eine komplizierte Welle bei der man nicht leicht erklären kann wo sie genau anfängt. Auch die Atemmuster in der Form sind nicht gleich, es handelt sich nicht um etwas das zwingend so sein muss, sondern einfach um eine Kombination aus Atemübung und Bewegung. Manchen hilft es, manche verwirrt es. In "Anwendungen" atmet man durchaus nicht immer auf eine bestimmte Weise weil ich einen Angreifer nicht kommandieren kann zu welchem Punkt meines Atems er mir eine verpasst. Da muss der Arm in jeder Phase in der Lage sein Jin aus dem Bauch in den Arm zu kriegen. Aus dem Grund gewöhne ich mir sowas gar nicht erst an. Es gibt aber Übungen da ist der Atemrythmus durchaus Bestandteil der Übung (z.B. bei den Taoistischen Heilübungen).

scarabe
28-05-2009, 20:51
das war die Ausführliche, hier nochmal in Kürze....

::::: WORLD CHEN TAIJIQUAN ASSOCIATION - Master Chen Bing::::: (http://chenbing.org/english/chenbing05.php)

Schlumpi
28-05-2009, 23:48
Ich frage das eigentlich deshalb, da diese Punkte vielen langjährigen Spielern bekannt sind. Diese Haltungen und Stellungen haben ja auch den Sinn, das Qi zu leiten. Deshalb muss ja auch die Zunge an den Gaumen, da diese dann als Überbrückung dient. Was viele Leute aber nicht wissen ist, dass der Qi-Kreislauf nur funktionieren kann, wenn man den Anus leicht einzieht. Dies und die obigen Punkte sind nach den Taoisten die Voraussetzungen für einen funktioniereden Qi-Fluß.
Das hieße doch aber dann, dass bei ca. 95% aller Taiji-Praktizierenden kein Qi-Kreislauf zu Stande kommt, da dieser spätestens am Anus abreißt, und somit die Leute nichts von der heilenden Wirkung abbekommen, oder?

Klaus
29-05-2009, 10:00
Das ist einfach Unsinn. Das ist eine Übung die HILFT eine bestimmte Art von Vorgang zu stimulieren, keine Voraussetzung dass man den ggf. auch anders bekommt. Lauf bloss nicht ständig mit diesem Krampf im Hintern herum, am Ende der Übung lässt man den schön in Ruhe und wieder in seine natürliche Haltung sacken. Es hilft aber wirklich, Abläufe im Unterleib wieder zu aktivieren, oder zu normalisieren.

kanken
29-05-2009, 10:20
Das ist einfach Unsinn. Das ist eine Übung die HILFT eine bestimmte Art von Vorgang zu stimulieren, keine Voraussetzung dass man den ggf. auch anders bekommt. Lauf bloss nicht ständig mit diesem Krampf im Hintern herum, am Ende der Übung lässt man den schön in Ruhe und wieder in seine natürliche Haltung sacken. Es hilft aber wirklich, Abläufe im Unterleib wieder zu aktivieren, oder zu normalisieren.

Da hat Klaus recht, ist 'ne Übung, aber fließen tut das Qi auch so!

Grüße

Kanken

bluemonkey
03-06-2009, 15:34
Dies und die obigen Punkte sind nach den Taoisten die Voraussetzungen für einen funktioniereden Qi-Fluß.
Das hieße doch aber dann, dass bei ca. 95% aller Taiji-Praktizierenden kein Qi-Kreislauf zu Stande kommt, da dieser spätestens am Anus abreißt, und somit die Leute nichts von der heilenden Wirkung abbekommen, oder?

Du beziehst Dich hier auf eine bestimmte Übung, den kleinen Kreislauf.
Die Vorstellung es würde kein Qi fließen, wenn man nicht gerade die Zunge am Gaumen und den ***** zugekniffen hat, ist skurril.
Im Chan-Mi-Qigong wird beispielsweise der Damm ausdrücklich entspannt.
Trotzdem fließt "Qi" und gesund ist es auch.

Ziel daoistischer Übungen ist Natürlichkeit, nicht Verkrampfung. ;)

Paul72
09-07-2009, 17:53
Nehmen wir mal an die Krankenkassen würde dir nicht im Nacken sitzen, um irgend etwas zu unterstützen. Würdest du in deine Gesundheit dann trotzdem mehr Geld und vorallem Zeit Investieren?

Vielleicht läst du dich gerade von etwas treiben was nicht ganz deinem eigentlichen Bedürfniss entspricht.

Geh jetzt in eine Tai Ji - Schule, mach ein oder zwei kostenlose Einheiten mit und entscheidest dich aus dem Bauch heraus! :) Du quatschst doch schon sein Monaten oder ? ! ;)