Vollständige Version anzeigen : Hilfe: Fluchtreflex!!
Pfadfinder
03-06-2009, 15:47
Hallo zusammen,
Ich bin 23 und mache seit knapp 9 Monaten Taekwondo u. habe jetzt vor Kurzem auch mit Kickboxen angefangen.
Ich trainiere regelmäßig und bin begeistert dabei.
2 mal die Woche gibt es bei uns Kampftraining inkl. Sparring.
Ich bin da auch garnicht so schlecht(solange der Gegner nicht zu nah kommt), nur kriege ich meinen Fluchtreflex nicht unter Kontrolle:
Wenn ich zuviele Treffer kriege und mein Partner schon nah an mir dran ist, drehe ich mich irgendwann einfach weg.
Und nichtmal weil ich Angst habe sondern einfach so :(
Das finde ich richtig ätzend und es ärgert mich total. Auch weil es nach außen hin total blöd aussieht.
Ich mache gerne Sparring und gehe da auch nicht mit Schiss ran...
Habt ihr Tips für mich?
FitnessMarket
03-06-2009, 15:53
Wenn ich zuviele Treffer kriege und mein Partner schon nah an mir dran ist, drehe ich mich irgendwann einfach weg.
Und nichtmal weil ich Angst habe sondern einfach so :(
Habt ihr Tips für mich?
das ist schon so eine art angstreflex ;). dafür brauchst du dich aber nicht schämen. trainer weiter, mach´so oft es geht sparring und zwinge dich förmlich dabei, dich nicht wegzudrehen. mit etwas übung bekommst du das hin.
viel erfolg!
LawOfThomsen
03-06-2009, 16:41
Sprich doch mal mit deinem Trainer darüber. Das sollte aber mit mehr Erfahrung langsam weggehen.
variable
03-06-2009, 20:29
das ist schon so eine art angstreflex ;). dafür brauchst du dich aber nicht schämen. trainer weiter, mach´so oft es geht sparring und zwinge dich förmlich dabei, dich nicht wegzudrehen. mit etwas übung bekommst du das hin.
viel erfolg!
Hallo Pfadfinder,
FitnessMarket hat recht, das Abdrehen hat schon etwas mit "Trefferangst" zu tun und er hat auch weiter recht, dafür brauchst Du Dich nicht zu schämen, viele Anfänger im "Kontaktbereich" haben damit ihre Probleme.
Auf die "Schnelle" kann ich Dir drei Tips geben:
1. So "banal" die nachfolgende Partnerübung auch klingen mag - bei uns hat sie sich bewährt: Du stehst einfach nur da, ohne Deckung und Dein Partner verpasst Dir leichte - wichtig - leichte Schläge direkt ins Gesicht - natürlich mit Boxhandschuhen und Du bleibst einfach nur stehen und lässt das Ganze über Dich ergehen.
2. So lange das Wegdrehen nicht wirklich behoben ist: Nur Touch-Sparrings! Das sind Sparrings auf maximal Leichtkontaktniveau. Wenn Du in dieser Phase "zu harte" Sparrings machst geschieht das Gegenteil vom dem was Du erreichen willst: Das Wegdrehen verfestigt sich!
3. Wie LawOfThomsen schon erwähnt hat: Spricht mit Deinem Trainer!
Ansonsten: Bleib drann, das wird schon. Keep on Fighting :sport098:
Gruss
Klaus
Das wurde bei uns früher mit der roten Hand geahndet.:D Oberkörperfrei trainiert. Wenn sich jemand weggedreht hat, gab es einen freundschaftlichen Klapser auf den nackten Rücken.:D
Pfadfinder
04-06-2009, 06:28
Danke für die Tips...auch wenn ich auf die Sache mit der roten Hand nicht gerade brenne :P
Habe also doch Angst...ich habs befürchtet :D
Den Tip mit dem ins Gesicht schlagen werd ich mal ausprobieren beim nächsten Training und hoffen das es etwas bringt...
FitnessMarket
04-06-2009, 09:36
Danke für die Tips...auch wenn ich auf die Sache mit der roten Hand nicht gerade brenne :P
Habe also doch Angst...ich habs befürchtet :D
Den Tip mit dem ins Gesicht schlagen werd ich mal ausprobieren beim nächsten Training und hoffen das es etwas bringt...
mach halt einfach regelmässig sparring und achte dabei auch darauf, dass du mit "passenden" sparringspartnern trainierst. es bringt dir nichts, wenn du jemanden hast, der dich so richtig schön zusammenkloppt. fang leicht an und steigere dich langsam in der intensität.
mit fast jedem sparring wächst dein selbstvertrauen und deine angst weicht. das bekommst du schon hin.
Hallo zusammen,
Ich bin 23 und mache seit knapp 9 Monaten Taekwondo u. habe jetzt vor Kurzem auch mit Kickboxen angefangen.
Ich trainiere regelmäßig und bin begeistert dabei.
2 mal die Woche gibt es bei uns Kampftraining inkl. Sparring.
Ich bin da auch garnicht so schlecht(solange der Gegner nicht zu nah kommt), nur kriege ich meinen Fluchtreflex nicht unter Kontrolle:
Wenn ich zuviele Treffer kriege und mein Partner schon nah an mir dran ist, drehe ich mich irgendwann einfach weg.
Und nichtmal weil ich Angst habe sondern einfach so :(
Das finde ich richtig ätzend und es ärgert mich total. Auch weil es nach außen hin total blöd aussieht.
Ich mache gerne Sparring und gehe da auch nicht mit Schiss ran...
Habt ihr Tips für mich?
mach die augen zu und stell dir vor, in ner üblen schlägerei zu sein, so stark, daß physische reaktionen kommen (schneller herzschlag, adrenalin, etc.).
das machste jeden tag fürn paar monate, dann haste dich ans kämpfen gewöhnt.
Habe also doch Angst...ich habs befürchtet :D
Angst (das klingt so negativ... sagen wir mal lieber "vernünftige Vorsicht") ist wichtig, sonst wäre die Menschheit bereits ausgestorben.
Was variable gesagt hat, kann ich nur unterschreiben. Sparring sollte eine Möglichkeeit darstellen, dass Du Dich in Deinen Leistungen steigerst. Wenn nun der körperliche Impuls, sich wegzudrehen, noch so stark ausgeprägt ist, dann bedeutet dies einfach, dass das Niveau des Sparring noch zu hoch ist.
Es geht ja nicht darum, aufeinander einzudreschen, sondern es ist eine spezifische Trainingsform mit definierten, individuellen Trainingszielen (wobei die meisten in der Praxis einfach aufeinander eindreschen, aber das ist eine andere Geschichte...).
Also: Intensität der Treffer runterfahren und LANGSAM steigern, so dass Du Dich daran gewöhnen kannst. Ggf. auch mit spezifischen Einschränkungen arbeiten, z.B. Du darfst im Sparring Hand und Fuß einsetzen, der Partner nur Fuß oder der Partner schlägt zum Oberkörper, aber nicht zum Kopf oder nur zum Kopf und nicht zum Oberkörper, etc.
Diese Einschränkungen führen dazu, dass der Anfänger nicht mit zuvielen Informationen (Angriffsrichtungen, Angriffsarten, etc) überfrachtet wird, sondern sich auf das Wesentliche konzentrieren kann. Bei einer Überforderung wird der Fluchtimpuls stärker (meiner Erfahrung nach).
Ggf. kann auch nur die reine Deckungsarbeit trainiert werden, d.h. der Partner deckt dich mit Schlägen ein und Du trainierst rein passiv, Dich abzudecken und dabei nicht wegzudrehen (im Boxen würde dies technisch funktionieren, vielleicht lässt es sich auf TKD übertragen). ABER: das Ganze sollte unter Aufsicht des Trainings passieren und die Zeit/Anzahl der Schläge sollte jeweils begrenzt sein, damit das Ganze nicht in einem Ego-Shooter-Szenario ausartet und Du immer wieder die Gelegenheit bekommst, Dich in Deiner Körperhaltung nachzukorrigieren.
Dein Trainingspartner soll Dir auch Rückmeldung geben (das ist ja immerhin eine Partnerübung), z.B. kann er Dich darauf aufmerksam machen, ab wann Du die Augen schließt (ich vermute mal, dass das auch passiert), er kann Dich - beim ersten "Wegdreh-Impuls" sofort auffordern, dich wieder zu ihm zu drehen, etc. Deine Fähigkeit zur Selbstkontrolle wird so nach steigen.
Es wäre auch denkbar, Kontakttraining mit Pratzen durchzuführen. Aus dem Boxen kenne ich dies, ich weiß nicht, ob dies im TKD oder KB auch gemacht wird: der Partner hält Pratzen, Du schlägst vorher festgelegte Kombinationen und im unterbrochenen Rhythmus versucht Dir Dein Trainingspartner mit den Pratzen leichte Jabs oder Haken zu geben. Du arbeitest dann an Deiner Deckungsarbeit und gewöhnst Dich so nach und nach daran, dich nicht wegzudrehen.
So, alles etwas auf die Schnelle, ich hoffe es ist soweit verständlich.
Viele Grüße und viel Erfolg!
Stoiker
Pfadfinder
04-06-2009, 11:56
Kontakttraining mit Pratzen machen wir auch. Also mein Partner schlägt nen Schwinger zum Kopf, ich tauche drunter her und schlage Cross auf die Pratze.
Meinst du sowas?
Ich habe theoretisch kein Problem damit getroffen zu werden, es ist vor allem das ich mit der Situation überfordert bin.
Es kommt irgendwann der Punkt an dem ich nicht mehr einschätzen kann, ob Fuß/Faust angeflogen kommt oder aus welcher Richtung. Dann dreh ich mich weg und weiche schonmal Schritte zurück....sind Anflüge von Panik?!
Das ist ziemlich ärgerlich und sobald ich das wirklich merke dreh ich mich sofort wieder zurück.
Ich denke ich werde meinen Partner mal fragen, ob er mich beim nächsten Mal nicht nur angreift und ich nur blocke/ausweiche... Ich hoffe das läuft.
Meine Trainingspartner sind absolut nett und helfen mir auch mit guten Tips, nur sind die alle schon VIEL VIEL VIEL weiter als ich.
Morgen ist es wieder soweit, mal schaun wie's läuft :)
variable
04-06-2009, 12:16
Angst (das klingt so negativ... sagen wir mal lieber "vernünftige Vorsicht") ist wichtig, sonst wäre die Menschheit bereits ausgestorben.
Was variable gesagt hat, kann ich nur unterschreiben. Sparring sollte eine Möglichkeeit darstellen, dass Du Dich in Deinen Leistungen steigerst. Wenn nun der körperliche Impuls, sich wegzudrehen, noch so stark ausgeprägt ist, dann bedeutet dies einfach, dass das Niveau des Sparring noch zu hoch ist.
Es geht ja nicht darum, aufeinander einzudreschen, sondern es ist eine spezifische Trainingsform mit definierten, individuellen Trainingszielen (wobei die meisten in der Praxis einfach aufeinander eindreschen, aber das ist eine andere Geschichte...).
Also: Intensität der Treffer runterfahren und LANGSAM steigern, so dass Du Dich daran gewöhnen kannst. Ggf. auch mit spezifischen Einschränkungen arbeiten, z.B. Du darfst im Sparring Hand und Fuß einsetzen, der Partner nur Fuß oder der Partner schlägt zum Oberkörper, aber nicht zum Kopf oder nur zum Kopf und nicht zum Oberkörper, etc.
Diese Einschränkungen führen dazu, dass der Anfänger nicht mit zuvielen Informationen (Angriffsrichtungen, Angriffsarten, etc) überfrachtet wird, sondern sich auf das Wesentliche konzentrieren kann. Bei einer Überforderung wird der Fluchtimpuls stärker (meiner Erfahrung nach).
Ggf. kann auch nur die reine Deckungsarbeit trainiert werden, d.h. der Partner deckt dich mit Schlägen ein und Du trainierst rein passiv, Dich abzudecken und dabei nicht wegzudrehen (im Boxen würde dies technisch funktionieren, vielleicht lässt es sich auf TKD übertragen). ABER: das Ganze sollte unter Aufsicht des Trainings passieren und die Zeit/Anzahl der Schläge sollte jeweils begrenzt sein, damit das Ganze nicht in einem Ego-Shooter-Szenario ausartet und Du immer wieder die Gelegenheit bekommst, Dich in Deiner Körperhaltung nachzukorrigieren.
Dein Trainingspartner soll Dir auch Rückmeldung geben (das ist ja immerhin eine Partnerübung), z.B. kann er Dich darauf aufmerksam machen, ab wann Du die Augen schließt (ich vermute mal, dass das auch passiert), er kann Dich - beim ersten "Wegdreh-Impuls" sofort auffordern, dich wieder zu ihm zu drehen, etc. Deine Fähigkeit zur Selbstkontrolle wird so nach steigen.
Es wäre auch denkbar, Kontakttraining mit Pratzen durchzuführen. Aus dem Boxen kenne ich dies, ich weiß nicht, ob dies im TKD oder KB auch gemacht wird: der Partner hält Pratzen, Du schlägst vorher festgelegte Kombinationen und im unterbrochenen Rhythmus versucht Dir Dein Trainingspartner mit den Pratzen leichte Jabs oder Haken zu geben. Du arbeitest dann an Deiner Deckungsarbeit und gewöhnst Dich so nach und nach daran, dich nicht wegzudrehen.
So, alles etwas auf die Schnelle, ich hoffe es ist soweit verständlich.
Viele Grüße und viel Erfolg!
Stoiker
:halbyeaha Sehr guter Beitrag, Stoiker!!!
@ Pfadfinder
auch die Beiträge der Anderen sind Klasse - wenn Du nur die Hälfte davon umsetzt, müsste sich Dein "Problem" schon bald wesentlich bessern.
Hör auf die Jungs und komm ins "Tun".
Gruss
Klaus
Kontakttraining mit Pratzen machen wir auch. Also mein Partner schlägt nen Schwinger zum Kopf, ich tauche drunter her und schlage Cross auf die Pratze.
Meinst du sowas?
Jo, so was in der Art. Aber nicht nur einfaches Ausweichen oder Abtauchen (was wiederum das Wegdrehen/Fluchtimpuls triggern könnte), sondern auch Blocken/Deckung aufbauen und sich treffen lassen (das Aushalten des "Einschlagsgefühl" muss auch antrainiert werden)
Einfach mal mit verschiedenen Szenarien/Techniken hier experimentieren, die in Deinen Stil her hineinpassen.
Ich habe theoretisch kein Problem damit getroffen zu werden, es ist vor allem das ich mit der Situation überfordert bin.
Also, da kommen wir der Sache doch schon näher.
Es kommt irgendwann der Punkt an dem ich nicht mehr einschätzen kann, ob Fuß/Faust angeflogen kommt oder aus welcher Richtung.
Bei genügender Intensität würde dieser Punkt bei jedem kommen.
Identifiziere durch die hier beschriebenen Tips diesen Punkt, trainiere langsam an ihm und steigere Dich nach und nach.
Morgen ist es wieder soweit, mal schaun wie's läuft :)
Viel Erfolg!
Gruß
Stoiker
Es kommt irgendwann der Punkt an dem ich nicht mehr einschätzen kann, ob Fuß/Faust angeflogen kommt oder aus welcher Richtung. Dann dreh ich mich weg und weiche schonmal Schritte zurück....sind Anflüge von Panik?!
Das ging mir gestern Abend noch durch den Kopf und ich bin erst spät darauf gekommen, was dahinter steckte:
der Punkt ist nicht so sehr, dass Du Dich wegdrehst, sondern dass Deine Schrittarbeit wohl noch suboptimal ist. Ich kenne dies aus dem Boxen: wenn man zu langsam auf den Füßen ist (also Meid- bzw. Ausweichbewegungen bzw. das "Rein-Raus-Gehen" nicht beherrscht), dann neigt der Körper dazu, sich nach vorne abzuducken (Blick geht zu Boden) oder eben sich wegzudrehen.
D.h. im Sparring solltest Du gezielt Schrittarbeit einbauen bzw. Dein Trainingspartner sollte Dich unterstützen, eben diese Schrittarbeit zu trainieren (parallel zum Schlagen kann er z.B. Kommandos rufen, etc).
So, dass sollte nun aber wirklich an guten Tips langen :D
Gruß
Stoiker
Pfadfinder
21-06-2009, 14:45
Wollte mal ein kleines Feedback geben, habe nämlich jede Menge eurer Tips ausprobiert.
1)Sich treffen lassen u. leicht ins Gesicht schlagen hat mir nicht geholfen. Was wohl daran liegt das ich keine Angst habe getroffen zu werden, sondern mehr vor der Situaion an sich
2)Partnerübungen mit Pratzen hat mir geholfen. Zumindest in gewisser Weise, da ich jetzt besser mit verschiedenen Angriffen umgehen kann und reflexartig besser handel. Also ein guter Tip :)
3) Schrittarbeit. Damit lagst du goldrichtig, danke nochmal Stoiker. Zuviele kleine Schritte und dazu noch zu starkes vor und zurückbeugen des Oberkörpers habens mir zu "leicht" gemacht mic wegzudrehen. Jetzt stehe ich wesentlich ruhiger auch wenn was angeflogen kommt ;)
4) Peripheres Sehen. Das hat mir mein Trainer gesagt und der Tiü war sehr gut. Ich habe bisher versucht Arme u. Beine meines Partner direkt zu erfassen, also wirklich mit den Augen fixiert, wenn der Schlag kam. Dadurch konnte ich bei Kombos nicht mehr folgen, war überfordert und hab mich weggedreht. Jetzt konzentriert sich meine Sicht auf die Schulter/Brust-Partie und alles geht viel besser...
Problem gelöst :)
Danke
Da war das KKB doch mal zu was gut :D
Freut mich, dass Du vorangekommen bist. Noch viel Spaß und Erfolg weiterhin!
Viele Grüße
Stoiker
Schnueffler
22-06-2009, 06:33
Kannst es jetzt nach noch ZUSÄTZLICH mal versuchen:
Du stehst stabil, nimmst deine Kampfstellung ein und Deckst nur, während dein Partner anfängt, erst langsam und leicht, aud dich einzuschlagen. Immer mit einer Kombi, auch zum Körper. Du mußt dich decken und zwingen NICHT dich wegzudrehen.
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