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... die richtige Kampfsportart für mich. Hab mir hier zwar einiges durchgelesen, aber ich möchte eine persönliche Empfehlung.
Folgende Aspekte sind mir wichtig:
o) es sollte eine "sanfte" Kampfkunst sein, also kein Boxen oder Kickboxen. Natürlich gehören Schläge und Tritte dazu, aber mich fasziniert mehr, das Prinzip des "Energieumwandeln". Sprich, ich bekomm von meinem Gegner eine Gestreckte und anstelle, dass ich nur block, pack ich seinen Arm und nutze seine Energie um meinen Gegner umzuwerfen/wegzustoßen.
o) ich sollte fast dazu gezwungen sein, mich voll und ganz auf das Jetzt zu konzentrieren und völlig fokussiert zu sein. Glaub, das is eh bei den meisten KK so.
o) Ich möchte dadurch einen trainierten Körper bekommen und auf jeden Fall etwas abgehärterter werden. Für Muskelaufbau hätt ich optional noch das Fitnesscenter. Trotzdem wär schon, wenn Körper gut mittrainiert wird.
Was könnt ihr mir empfehlen?
Danke im Voraus!
NunchakuFreak
08-06-2009, 05:27
Also Jiu-Jitsu oder Aikido (nicht unbedingt mit abhärtung) oder Hapkido...
Aber wie immer: "Was gibt es in deiner Umgebung?
Dann Schnuppern gehen und dann entscheiden:D
Nunchaku Freak
Schnueffler
08-06-2009, 07:04
Die erste und entscheidende Frage:
Was wird denn in deiner Nähe angeboten???
Ansonsten kann ich dir zu den verschiedenen JJ-Varianten raten.
NunchakuFreak hat Dir ja schon die wichtigste Antwort gegeben. Ich untwerschreibe jedes Wort.
Dieses Kreisprinzip, dass Du ansprichst stammt aus den Kampkünsten der Samurai und findet sich in der einen oder anderen Form in allen Kampfkünsten wieder, die davon abgeleitet wurden. Also vor allem in den drei bereits Genannten. Eventuell könntest Du Dir auch noch Judo anschauen, was ja auch nur eine Weiterentwicklung des JJ mit anderen Schwerpunkten ist. Ich persönlich mag es nicht so sehr.
Um hier die richtige Wahl für Dich zu treffen, falls Du denn ein so gutes Angebot in Deiner Nähe hast, dass Du frei wählen kannst, fehlt noch die Information, was Du mit der KK im Endeffekt anfangen willst und warum es unbedingt eine "weiche" KK sein muss. Denn einige Unterschiede gibt es schon.
Also, was schwebt Dir so genau vor?
- Fast nur die weichen Energieumwandlungen, mit denen Du Dir einen Gegner sehr elegant vom Leib halten kannst und die wirklich anmutig und beeindruckend aussehen?
Das ist Aikido. Allerdings braucht man anscheinend sehr lange, um diese Kunst so gut zu beherrschen, dass sie auch in einem Kampf eingesetzt werden kann. Und, na ja, so sonderlich weich ist sie eigentlich gar nicht, jedenfalls nicht für einen Gegner, der nicht eine geeignete Fallschule beherrscht, um die Hebel und Würfe zu entschärfen. Die Aikidoka fliegen bei ihren Demonstrationen nur so elegant, weil die selber springen, um Schmerz und Verletzung zu vermeiden. Springst Du nicht, kommen Dir viele Begriffe in den Sinn, von denen keiner auch nur Ansatzweise wie "Weich" klingt ;)
- Die weichen Energieumwandlungen als Grundlage mit darauf aufbauenden Kontern, gemischt mit Schlägen und Tritten. Dafür leider mit weniger Anmut.
Das ist Hapkido. Die Prinzipien vom Aikido findest Du auch im Hapkido wieder und auch viele Techniken sind sehr ähnlich. Mag daran liegen, dass die Begründer von Aikido und Hapkido beim selben Meister gelernt haben. Hapkido verbindet Schlag und Trittechniken wie sie im Taekwondo üblich sind mit den Kreisbewegungen des Aikido. Jeder "sanften" Abwehr folgt auch stets ein Konter, also entweder Hebel oder Schlag/Tritt.
Ein Vorteil des Hapkido liegt darin, dass man es auch offensiv anwenden kann. Ein anderer, dass es dennoch vornehmlich auf Selbstverteidigung hin ausgerichtet ist und man anscheinend früher als im Aikido auch in realeren Szenarien bestehen kann. Aber das dürfte sich ab 1.Dan eigentlich einigermaßen angeglichen haben. Der größte Nachteil: Es sieht einfach nicht so elegant aus wie Aikido, viele Kämpfe sehen auch etwas enttäuschen aus.
- Die Energieumwandlungen dienen vornehmlich zum Auftakt für den Bodenkampf, wobei Du dort wieder aktiv Muskeln zum "Ringen" (ich nenn es einfach mal so) anwendest.
Das wäre dann JJ. Im realen Einsatz ist JJ nicht zu verachten, gilt in der Ausprägung BJJ inzwischen wohl auch als eine der effektivsten Kampfkünste, wenn es mit einer anderen, schlagenden KK gemischt wird. Allzuviel kann ich Dir ansonsten nicht darüber sagen, dafür kenne ich es zu wenig.
Der beste Tip kam ja auch schon: Besuch die KK-Schulen/Vereine in Deiner Nähe, mach ein Probetraining mit und nimm, was sich gut anfühlt.
Dr. Fighter
08-06-2009, 10:49
Judo?
shenmen2
08-06-2009, 11:17
Schau dir als erstes Aikido an. Dann probier (soweit vorhanden) noch Hapkido und JuJutsu.
Beim Aikido bewegst du dich auf eine entspannte, dynamische und geschmeidige Weise und gewinnst mittelfristig ein sehr angenehmes Körpergefühl.
Beim (recht ähnlichen) Hapkido und beim JuJutsu hast du diesen "Flow" nicht, dafür sind die KK wesentlich vielseitiger (auch Schläge, Tritte) und die Techniken sind unmittelbar SV-relevant. Probier aus, welche dir am besten gefällt.
Was das allgemeine Körpertraining angeht, hängt das immer sehr vom Verein/Trainer ab.
Dieses Kreisprinzip, dass Du ansprichst stammt aus den Kampkünsten der Samurai
Ich kenn nur ein Kreisprinzip und das findet man im Ba Gua Zhang^^
Der größte Nachteil: Es sieht einfach nicht so elegant aus wie Aikido
YouTube - 2nd European Hapkido Championship (http://www.youtube.com/watch?v=jSZ-De9fI74)
Also für mich sieht das elegant aus.
Dr. Fighter
08-06-2009, 12:40
Elegant aussehen kann alles:
YouTube - best of judo (http://www.youtube.com/watch?v=be-BoM-WokY&hl=de)
YouTube - MMA queen Satoko Shinashi (http://www.youtube.com/watch?v=xf9W9luyxHw&hl=de)
Natürlich ist Judo im Allgemeinen nicht so fliessend und elegant wie z. B. Aikido, aber durch die sportliche Orientierung ist der Trainingseffekt sicher gegeben und man beherrscht die Techniken dann auch bei einem nicht kooperierenden Partner.
Sprich, ich bekomm von meinem Gegner eine Gestreckte und anstelle, dass ich nur block, pack ich seinen Arm und nutze seine Energie um meinen Gegner umzuwerfen/wegzustoßen.
Dazu brauchst du vor allem übermenschliche Reflexe.
shenmen2
08-06-2009, 13:56
Es geht doch nicht darum, ob eine KK für Aussenstehende "elegant aussieht", sondern darum, wie sie sich für den Ausübenden anfühlt. Und in der Hinsicht unterscheidet sich Aikido sehr deutlich von Hapkido (und ja: ich kenne beide KK aus eigener Erfahrung).
Dr. Fighter
08-06-2009, 14:50
Es geht doch nicht darum, ob eine KK für Aussenstehende "elegant aussieht", sondern darum, wie sie sich für den Ausübenden anfühlt.
In den Beiträgen über meinem war schon auch die Rede von "elegant aussehen".
@ House
Legst du viel Wert auf SV?
Vielen Dank für die hilfreichen Antworten!
Hmm...also um mal die Frage zu beantworten, was es in meiner Umgebung gibt: Aikido, Hapkido, Kung-Fu, Jiu-Jitsu und noch einiges mehr, was mich nicht interessiert (Ringen, Boxen, Thai-Boxen...)
Aber Aikido klingt schon mal ganz interessant und die Bewegungen wirken tatsächlich sanft.
Was meint ihr zu Kung-Fu? Von den Bewegungen her, wenn ich mir youtube-videos anschau, gefällt mir das fast am Besten. Ich weiß eh, dass ich überall sowieso ein Probetraining machen muss, aber will halt doch mal eure Meinung hören.
Und was ich mir davon erwarte: Dass ich regelmäßig einen Sport betreib (mach grad nur Fitnesscenter), ich selbstbewusster, abgehärtet und stärker werde, ich mich und andere verteidigen kann und dann gibts da noch was, das ich nicht wirklich erklären kann. Vielleicht ein neues Lebensgefühl, Körperbewusstsein ... keine Ahnung.
Dr. Fighter
08-06-2009, 15:20
Kung Fu ist ein Überbegriff für eine mir unbekannte Anzahl an chinesischen KK. Ein paar 100 werden es wohl sein.
Dass ich regelmäßig einen Sport betreib (mach grad nur Fitnesscenter),
Dafür taugen alle.
ich selbstbewusster,
Selbstbewusstsein ist wohl in jeder KK zu finden, nur unterschiedlich gerechtfertigt ist es. :D
abgehärtet und stärker werde, ich mich und andere verteidigen kann
Da kommt es im "Kung Fu", Aikido und JJ ziemlich auf die Schule an. Viele taugen nichts. Wie es beim Hapkido aussieht, weiss ich nicht.
Insgesamt halte ich in Bezug auf SV nicht so viel von den sanften KS.
Oft genug sieht es zwar schön aus, funktioniert aber nicht.
und dann gibts da noch was, das ich nicht wirklich erklären kann. Vielleicht ein neues Lebensgefühl, Körperbewusstsein ... keine Ahnung.
Was du nicht erklären kannst, musst du selbst suchen, lass dir aber gesagt sein, dass man mit KK/KS weder Intelligenz noch Weisheit erwerben kann.
shenmen2
08-06-2009, 15:48
Aikido, Hapkido, Kung-Fu, Jiu-Jitsu
Das ist doch eine sehr schöne und übersichtliche Auswahl, jetzt musst du nur noch ausprobieren, in welcher dieser KK's/Schulen du dich am wohlsten fühlst.
Was meint ihr zu Kung-Fu?Find ich prinzipiell klasse.
Dass ich regelmäßig einen Sport betreib (mach grad nur Fitnesscenter), ich selbstbewusster, abgehärtet und stärker werde, ich mich und andere verteidigen kann und dann gibts da noch was, das ich nicht wirklich erklären kann. Vielleicht ein neues Lebensgefühl, Körperbewusstsein ... keine Ahnung. :) Das mit der SV ist ein heissumstrittenes Thema. Was deine anderen Ziele betrifft: das lässt sich durch KK erreichen. Du musst nur die finden, die zu dir passt.
Dr. Fighter
08-06-2009, 16:03
Das mit der SV ist ein heissumstrittenes Thema.
Man kann sich nicht nur mit Boxen, MT und BJJ verteidigen, wenn man über die nötige Kraft, Geschwindigkeit, Ausdauer, Abhärtung, ect. verfügt, aber nicht bei jedem sind diese Fähigkeiten so ausgeprägt wie bei Lyoto Machida. ;)
Kung Fu ist ein Überbegriff für eine mir unbekannte Anzahl an chinesischen KK.
Kung Fu ist im weiten Sinne ein Überbegriff für Kampfsport/Kampfkunst im allgemeinen und ist auf keine Stile beschränkt.
Insgesamt halte ich in Bezug auf SV nicht so viel von den sanften KS.
Was verstehst du denn unter sanften KS? Xing Yi Quan gehört z.B. zu den inneren chinesischen Stilen, also zu den weichen Stilen. Dieser Stil ist aber sehr direkt und aggressiv und alles andere als weich. Der innere Aspekt liegt eher darin verborgen das man obwohl die Bewegungen explosiv und kraftvoll ausgeführt werden, man dabei entspannt bleiben muss.
Tai Ji Quan welches in seiner ursprünglichen kämpferischen orientierten Form gelehrt wird, hat auch recht wenig mit dem Taiji zu tun was hier oft als Wohlfühlbeschäftigung angeboten wird.
Dr. Fighter
08-06-2009, 16:56
Mit "sanfte KK" habe ich eher diesen nachgebenden "Ich-besiege-meinen-Feind-ohne-ihn-zu-verletzen"-Stil gemeint.
Extrembeispiel: Aikido Dojo Braunau (http://video.google.de/videoplay?docid=-4960045069349589123&ei=-zEtSuWVD5y62wKJory8CQ&q=aikido)
Auf Youtube findet man einige Videos "Aikido vs. xyz", die für mich alle ziemlich gefaked aussehen.
Sanfte/weiche Elemente gibt es ja auch im Boxen. Ausweichen, mit dem Schlag mitgehen, ...
Trinculo
08-06-2009, 17:04
... die richtige Kampfsportart für mich. Hab mir hier zwar einiges durchgelesen, aber ich möchte eine persönliche Empfehlung.
Folgende Aspekte sind mir wichtig:
o) es sollte eine "sanfte" Kampfkunst sein, also kein Boxen oder Kickboxen. Natürlich gehören Schläge und Tritte dazu, aber mich fasziniert mehr, das Prinzip des "Energieumwandeln". Sprich, ich bekomm von meinem Gegner eine Gestreckte und anstelle, dass ich nur block, pack ich seinen Arm und nutze seine Energie um meinen Gegner umzuwerfen/wegzustoßen.
Möchtest Du Dich verteidigen können, so lange Du noch im erwerbsfähigen Alter bist :D?
Der Vollständigkeit halber sollten Systema, Wing Chun (oder Wing Tsun, oder wie auch immer), Yi Quan, Xing Yi, Tai Ji Quan und Ninjutsu bzw. Bujinkan Budo Taijutsu an der Stelle erwähnt werden. Ba Gua Zhang und Judo hat schon jemand erwähnt.
Xing Yi und Tai Ji Quan hatte ich schon erwähnt;)
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