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Vollständige Version anzeigen : Wie sollte ein Training aussehen?



Sinac
18-07-2009, 18:54
Moin Moin,
es würde mich interessieren welche Art von Trainig ihr am besten findet.

Ich mache momentan in einem Verein zwei verschiedene Kampfsportarten, die eine ist, ich sag mal "Traditionel streng Asiatisch", und die Andere ist ein lockeres "Mahlzeit, los gehts."

Bei der Ersteren gibt es eine Kleiderordnung, Begrüßungsformeln und Strenge wie beim Bund ("Aufstelluuuung!"), Bushido muss auswendig gelernt werden, und Sensei ist Gott. Bei der Aufstellung sollte man still stehn sonst gibts Ärger.
Bei der Zweiteren trifft man sich locker, macht sich kurz warm und trainiert freundschaftlich - dennoch diszipliniert und vernünftig.

Ich muss ganz ehrlich sagen das ich beim Zweiteren viel viel besser lerne und dort auch immer besser werde, während mich das Erstere immer mehr aufregt. Komm ich einfach nur mit Authoritäten nicht klar, oder warum regt mich das "Sensei hat immer Recht" auf? Dieses Sture festgehalte an Traditionen hindert mich, und andere Leute im Verein, an einem Vernünftigen Training. Ich will nunmal lernen wie ich mich Verteidigen kann und nicht mit welcher Philosophie ein Samurai fürs Vaterland sterben sollte.

Allein schon die Beziehung mit dem Trainier.. bei der zweiteren Art und Weise kann man ab und zu Witze reißen und sich gegenseitig "veräppeln", er mich wie ich ihn, und so wächst man zusammen und das Training wird umso besser, und ich respektiere ihn voll und ganz. Bei der ersteren Art und Weise bewirkt das "Keine Widerrede" und "Du musst mich respekieren" bei mir das absolut radikale Gegenteil. Hab ich einfach nur Authoritätsprobleme oder seht ihr das auch so dass dies nicht das wahre ist?

Ich finde also das zweitere viel besser und effektiver, welche Sorte von Training findet ihr besser? Was sind die Vorteile/Nachteile der ersteren asiatischen Trainingsart?

Kenji the next Lee
18-07-2009, 18:57
naja ist doch logisch oder? das ist eine ewig alte kampfkunst und die ist an die heute immer schnellere technischere welt nicht assimiliert. ich finde ein mittelding davon genau richtig, es muss mit respekt umgegangen werden und wenn man wie ein kind andauernd "warum?" "und könnte man da nicht und überhaupt" reinquatscht würde ich auch nicht mehr als trainer fungieren wollen.

Rachegott
18-07-2009, 19:00
-

Sinac
18-07-2009, 19:06
..ich finde ein mittelding davon genau richtig, es muss mit respekt umgegangen werden und wenn man wie ein kind andauernd "warum?" "und könnte man da nicht und überhaupt" reinquatscht würde ich auch nicht mehr als trainer fungieren wollen.
da kann ich dir zustimmen, genau so seh ich das auch. allerdings ist diese disziplin bei der lockeren Version vorhanden, auch ohne benehmensregeln, das ist ja das ding.

Da hab ich Glück!! Bei uns gehts auch eher lockerer zu aber trotzdem mit ein bisschen Härte!!! Dann schreit mal wieder ein Trainer los. Hopp, schneller und das motiviert ungemein!!! (er schreit normal also nicht so streng militärisch)!!
Genau so finde ich das gut, bis zu einem gewissen Limit. Wenn man (beispielsweise bei Liegestützen) sagt okay ich kann nicht mehr, bzw das und das kann ich nicht, möchte ich nicht, dann sollte man diesen jemanden nicht durchs programm zerren.

Kenji the next Lee
18-07-2009, 19:17
Genau so finde ich das gut, bis zu einem gewissen Limit. Wenn man (beispielsweise bei Liegestützen) sagt okay ich kann nicht mehr, bzw das und das kann ich nicht, möchte ich nicht, dann sollte man diesen jemanden nicht durchs programm zerren.

oh doch! wenn man sagt alle machen jetzt 50 liegestütze und ein neuling macht halt nur 5 setzt sich dann auf den po und schaut den anderen zu würd ich mir den schnappen und er darf nochmal 10 machen! weil sein limit erreichen kann ja fast jeder aber nur wenige trainieren dann weiter wenns zieht, grob gesagt

Sinac
18-07-2009, 19:29
oh doch! wenn man sagt alle machen jetzt 50 liegestütze und ein neuling macht halt nur 5 setzt sich dann auf den po und schaut den anderen zu würd ich mir den schnappen und er darf nochmal 10 machen! weil sein limit erreichen kann ja fast jeder aber nur wenige trainieren dann weiter wenns zieht, grob gesagt
Okay da magste natürlich recht haben. Ein Trainer ist ein guter Trainer wenn er dich übers Limit bringt, aber das meinte ich gar nicht mal mit "durchs programm zerren", damit meinte ich eher die Traditionen, da hatte ich mich falsch ausgedrückt.. Ein besseres Beispiel wäre "Du musst das Bushido auswendig wissen um ein guter Kämpfer zu werden", DA sollte der Trainer auf die Meinungen der Schüler besser eingehen.

NorYon
18-07-2009, 20:01
Ich finde also das zweitere viel besser und effektiver, welche Sorte von Training findet ihr besser? Was sind die Vorteile/Nachteile der ersteren asiatischen Trainingsart?

Vorteile: Der "Sensei" kann mit diesen Methoden viel mehr Schüler pro Unterrichtseinheit trainieren.

Nachteile: Das Training.

saphiron
18-07-2009, 20:40
Ich finde man sollte schon ein bisschen über die Kampfkunst wissen die man betreibt. Von daher ist Theorie sicher nicht verkehrt.


Kleiderordnung ist bei uns unterschiedlich. Beim Techniktraining ist das Vorschrift, aber zum Freikampf kann jeder anziehen was er möchte. Mir persönlich gefällt das, wenn die Gruppe einheitlich aussieht.

Ein kleines Ritual am Anfang hilft sich auf das Training zu focussieren und vom Alltag bewusst abzuschalten. Muss ja nicht immer viel sein.(Eben kurz in einer Reihe aufstellen und Verbeugen.)

Vor dem Trainer sollte man immer Respekt haben. Das ist selbstverständlich. Allerdings sollten sich auch einige darüber bewusst sein, dass sie trotz ihrem Rang als Trainer immer noch normale Menschen sind und somit auch Fehler machen.

Meiner Meinung nach ist eine gesunde Mischung aus Tradition und lockerem Training ideal.

Kenji the next Lee
18-07-2009, 20:41
Vorteile: Der "Sensei" kann mit diesen Methoden viel mehr Schüler pro Unterrichtseinheit trainieren.

Nachteile: Das Training.

geht es bei einem kampfkunsttraining oder bei eigentlich jedem training um quantität oder qualität? ja ich weiß jetzt kommt sicher "für den verein quantität und für den trainierenden qualität"

saphiron
18-07-2009, 20:51
Beides ist schwierig zu erreichen. Nach meiner Erfahrung verlassen die Mitglieder immer den Verein, je mehr Disziplin man fordert.

Kenji the next Lee
18-07-2009, 20:54
Beides ist schwierig zu erreichen. Nach meiner Erfahrung verlassen die Mitglieder immer den Verein, je mehr Disziplin man fordert.

immer diese pussys!

saphiron
18-07-2009, 21:01
Ja ja, so sondert man die Schwachen aus und es ensteht ein Kern aus Leuten mit denen man ein qualitativ hochwertiges Training absolvieren kann.:cool:

Freefight4life
18-07-2009, 21:05
Ja ja, so sondert man die Schwachen aus und es ensteht ein Kern aus Leuten mit denen man ein qualitativ hochwertiges Training absolvieren kann.:cool:

Ich finde das man tatsächlich nur Leute trainieren lassen sollte die wirklich 100% geben und zwar bei jeden Training. Für die ganzen Leute die Lari-fari ein bisschen an ihrer Fitness arbeiten wollen sollen joggen gehen und haben in einer KS bzw. KK schule nichts verloren. Die sollen ruhig die ganzen fitness-boxen kurse besuchen. Das wäre für Vereine nicht umsetzbar weil sie durch die mitglieder geld machen, aber ich würde es toll finden

NorYon
18-07-2009, 21:06
geht es bei einem kampfkunsttraining oder bei eigentlich jedem training um quantität oder qualität? ja ich weiß jetzt kommt sicher "für den verein quantität und für den trainierenden qualität"

Egal aus welcher Perspektive, es sollte beim Training primär immer um Qualität gehen. Wenn natürlich jemand auf Unterwürfigkeit steht, wär sowas für ihn von hoher Qualität ;)

shenmen2
19-07-2009, 00:25
Ich finde das man tatsächlich nur Leute trainieren lassen sollte die wirklich 100% geben und zwar bei jeden Training. Für die ganzen Leute die Lari-fari ein bisschen an ihrer Fitness arbeiten wollen sollen joggen gehen und haben in einer KS bzw. KK schule nichts verloren. Die sollen ruhig die ganzen fitness-boxen kurse besuchen. Das wäre für Vereine nicht umsetzbar weil sie durch die mitglieder geld machen, aber ich würde es toll finden

:) Naja, beim Freefight (oder anderen reinen Wettkampfsportarten) macht deine Einstellung vielleicht Sinn. Aber traditionelle Kampfkünste zeichnen sich dadurch aus, dass sie jedem vielseitige Trainings- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten, und das ein Leben lang.
Den Bushido auswendig lernen zu müssen, ist übrigens nicht gerade typisch, das ist wohl ein persönliches Steckenpferd des Trainers. (Was hat denn eigentlich Sambo mit dem Bushido zu tun ?)

Hunter_Joe
19-07-2009, 01:04
unsre "rituale" im judo find ich ziehmlich gut. wir ham ne konzentrationsphase am anfang/ende, im techniktrainings bereich ist unser trainer eher streng aber auch hilfsbereit. im wettkampftrainingsteil gehts dann lockerer zu, teilweise kämpfen die trainer mit. die ganz kleinen machen bei uns jedes mal eine art quiz um zu testen was sie wissen/wissen auffrischen

kurzum: unsre trainer sind meist gut drauf zu vielem bereit und lassen sich ihr training aber auch nicht durch störungen versauen

Rachegott
19-07-2009, 03:36
Bei meinem Verein hab ich Glück!! Wir haben nur 2 Vereine in Graz wo MMA unterrichtet wird und schon alleine deswegen ist keiner dort der ,, nur zum Spaß'' dort ist!!!! Die meisten wollen auf Tunieren kämpfen und geben Vollgas und das motiviert ungemein! Und da unsere Trainer selbst aktiv sind vermitteln sie die techniken auch gleich viel besser!!!! teilweise streng aber trotzdem wird einem geholfen selbst wenn man es nach dem 4 mal nicht versteht!!!

Richi88
19-07-2009, 08:50
unsre "rituale" im judo find ich ziehmlich gut. wir ham ne konzentrationsphase am anfang/ende, im techniktrainings bereich ist unser trainer eher streng aber auch hilfsbereit. im wettkampftrainingsteil gehts dann lockerer zu, teilweise kämpfen die trainer mit. die ganz kleinen machen bei uns jedes mal eine art quiz um zu testen was sie wissen/wissen auffrischen

kurzum: unsre trainer sind meist gut drauf zu vielem bereit und lassen sich ihr training aber auch nicht durch störungen versauen

so war es zu meiner judo zeit auch..das an-und ab grüßen waren "heilige rituale" dazwischen ging es locker zu,ohne das jmd respektlos gegenüber dem trainer geworden wäre:)

beim Kickboxen ist die disziplin leider nicht so gut....ein echter sauhaufen ist das:rolleyes:

*Lars*
19-07-2009, 09:30
:) Naja, beim Freefight (oder anderen reinen Wettkampfsportarten) macht deine Einstellung vielleicht Sinn. Aber traditionelle Kampfkünste zeichnen sich dadurch aus, dass sie jedem vielseitige Trainings- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten, und das ein Leben lang.


Man kann sein Statement durchaus auf traditionelle Künste übertragen. Wir hatten früher im Training selbst so ein Larifari-Exemplar: später kommen, dann auch noch früher weg müssen, nicht rechtzeitig bescheid geben, nach relativ kurzer Zeit schon erschöpft und saß nur am Rand oder hat sich hängen lassen. Sowas bringt keinem was, es wirkt sich negativ auf die Atmosphäre auf, die Lustlosigkeit wirkt nicht motivierend und eigentlich braucht man so jemanden auch nicht als Trainingspartner. Zumal es gerade in traditionellen Künsten auch um Strenge geht, finde ich es komisch, wenn ausgerechnet dort alles sehr easy genommen würde.

Zu den 5 Liegestützen: da gibt es doch schon Unterschiede. Der Anfänger, der sich gerade durch den 5. quält und dafür solange braucht wie andere für 20 - das ist doch völlig in Ordnung und etwas ganz anderes als wenn jemand flott die 5 Liegestütze hinlegt und sich dann entspannt hinsetzt. Übrigens gibt die Mehrheit der Trainierenden meist das Zeitfenster. Wenn halt alle fertig sind, wird man nicht noch den Einzelnen quälen und ihn zu Ende machen lassen, das hindert dann auch die Anderen am Training.

Persönlich hab ich's eher locker gern. Allerdings nicht auf Kaffeeklatschniveau, sondern mein Trainer darf mich ruhig durch die Halle hetzen. Gerade dann sind kleine Späße zwischenher aber auch einfach wichtig, um die Atmosphäre aufzulockern (hat bei den Polizisten gestern bei der Demo allerdings nicht funktioniert :D ).

tiamatus
19-07-2009, 11:19
Ich finde das man tatsächlich nur Leute trainieren lassen sollte die wirklich 100% geben und zwar bei jeden Training. Für die ganzen Leute die Lari-fari ein bisschen an ihrer Fitness arbeiten wollen sollen joggen gehen und haben in einer KS bzw. KK schule nichts verloren.

Humbug, die Breitensportler haben genauso ihre Berechtigung, KK zu trainieren, wie die Wettkämpfer (oder wen immer du mit den 100%-Leuten meintest). Wenn sie dir zu lasch sind, mach halt mit Gleichgesinnten Sparring oder such dir 'nen Verein, in dem nur so total krasse Kampfsäue am Start sind.

on topic ;):
Ich finde auch 'ne Mischung aus beiden Formen ganz gut. Zu viel Etikette ist nervig, aber auf der anderen Seite sollte das Training auch nicht allzu unverbindlich rüber kommen. Ein paar Rituale (und sei es nur Begrüßung und Verabschiedung) gehören dazu, finde ich.

Sinac
19-07-2009, 11:32
(Was hat denn eigentlich Sambo mit dem Bushido zu tun ?)
Nichts, Bushido bei der einen Sportart, die andere ist Sambo.

[..] Übrigens gibt die Mehrheit der Trainierenden meist das Zeitfenster. Wenn halt alle fertig sind, wird man nicht noch den Einzelnen quälen und ihn zu Ende machen lassen, das hindert dann auch die Anderen am Training.

Persönlich hab ich's eher locker gern. Allerdings nicht auf Kaffeeklatschniveau, sondern mein Trainer darf mich ruhig durch die Halle hetzen. Gerade dann sind kleine Späße zwischenher aber auch einfach wichtig, um die Atmosphäre aufzulockern (hat bei den Polizisten gestern bei der Demo allerdings nicht funktioniert :D ).
dem kann ich nur zustimmen.

Dann bin ich ja froh das ihr alle einigermaßen dieser Meinung seid.