Anmelden

Vollständige Version anzeigen : WT-Intensivausbildung



RememberUs
29-07-2009, 08:51
Habe jetzt bei vielen Lehrern/Sifus etc. gesehen, dass sie eine Intensivausbildung anbieten. Habt ihr damit Erfahrung?

Bitte seit so nett und so fair, dass hier keine offensichtliche oder versteckte Werbung enthalten soll? Leider ist es hier traurige Tatsache, dass solche Diksussionen gerne in Verurteilungen und Beleidigungen ausarten.

Also hier bitte ohne Namen und versteckte Hinweise.

Würde mich einfach nur interessieren, wie das Konzept einer Intensivausbildung sich darstellt, wie qualitativ gut das WT dann überhaupt sein kann?!

Hoffe wir kriegen das hier hin auf vernünftiger Basis!

WingChun77
29-07-2009, 09:08
Guten Morgen!

Die "Intensivausbildungen" (IA) sind meiner Erfahrung nach ein zweischneidiges Schwert. Vor allem dann, wenn sie mit Zusatzkosten verbunden sind und gewissermaßen ein "notwendiges" Kriterium für die nächste Graduierungsstufe darstellen. Solch eine IA kann die unterschiedlichsten Facetten beinhalten. Zum Beispiel:

1. Variationen der Form in anderen Wing Chun Stilen;
2. erstes Schnuppern am Langstock oder den Doppelmessern;
3. "Wie baue ich eine Schule auf?" - die Pseudo-Wirtschafts-Seminare;
4. intensives und individuelles Training mit dem "Chef" ohne die ganze Truppe;
5. gezielte Aufarbeitung von Defiziten;
6. Rettungsanker vor den Prüfungen, bevor es zum "Ober-Chef" geht, damit sich der Chef vor Ort nicht blamiert;
7. Vertiefung von speziellen Übungs- und Trainingsinhalten;
8. perspektivisches Zurechtrücken und schauen über den Tellerand;
9. usw.

Es kommt (wie so oft) immer darauf an, WARUM solch eine IA stattfinden soll.
Wenn es nur darum geht, dass sich der Häuptling vor Ort ein paar Euro dazu verdienen will und dies unter dem "jetzt lernst du richtiges xyz" Motto verkauft, dann halte ich davon gar nichts.

Da sollte man als Anwender eine klare (frei vom Meister-Schüler-Gedöns) Milchmädchenrechnung machen:

Dazu drei Leitfragen, die man dem IA-Anbieter stellen sollte:
Warum? Was habe ich davon? Wie viel?


LG

Günther

RememberUs
29-07-2009, 09:13
Die Leute, die das machen sagen, dass man so schnell das gesamte System kennenlernen kann. Dort wo meine Leute das machen, bezahlen sie monatlich eine gewissen Betrag, sparen sich den normalen Beitrag, keine Prüfungsgebühren mehr und so, klar so kann man das alles wieder hinrechnen. Aber Tatsache ist ja, die Hälfte geht nur zur IA. Dann lernen sie Abläufe und so, aber das wars dann auch. Die andere Hälfte geht noch in den regulären Unterricht und festigt das. Man merkt schon einen Unterschied, ziemlich massiv sogar zwischen den Leuten in der IA und den "normal" Trainierenden.

Zweischneidig ist genau das richtige Wort denke ich. Klar, einerseits macht man Fortschritte ohne ende, andererseits ist es auch irgendwie in Unding, dass Leute die was auf den Tisch legen viel schneller voran kommen, irgendwie deprimierend

ichi-ni-san
29-07-2009, 09:23
...andererseits ist es auch irgendwie in Unding, dass Leute die was auf den Tisch legen viel schneller voran kommen...

Ist das nicht fast immer so im Leben? ;)

RememberUs
29-07-2009, 09:28
doch, du hast recht, eigentlich ist es immer und überall so...
wenn ich könnte würde ich das natürlich auch machen :-)

schwierige sache!

gibts sowas auch in anderen bereichen, BJJ zum beispiel?

da kenn ich nur die lehrgangsform, bzw. mal ein wochenende oder so, aber keine professionell strukturierte IA

ichi-ni-san
29-07-2009, 09:51
...gibts sowas auch in anderen bereichen, BJJ zum beispiel?

da kenn ich nur die lehrgangsform, bzw. mal ein wochenende oder so, aber keine professionell strukturierte IA

Sicher gibt es auch sowas. Die Lehrgangsform dominiert da schon. Für einen richtig guten Trainer muss man sicher auch mal etwas mehr bezahlen. Es ist aber nicht so sehr ausgeprägt, wie es im WT zu sein scheint.

Im Grunde gibt es in allen Systemen so etwas wie "Privattraining". Auch in den typischen Vereinssportarten. Es wird dort halt nur nicht immer alles mit Geld festgemacht, sondern es wird mit gegenseitigem "Geben und Nehmen" bezahlt. Sei es, das man im Gegenzug etwas für den Verein tut, oder eine sonstige Leistung erbringt. Wenn du von deinen Trainer halt eine Sonderleistung erwartest, dich aber "wegduckst", wenn das nächste Vereinsevent organisiert werden will, duckt sich der Trainer vielleicht auch bei deiner nächsten Frage weg :)

Und mit Geld ist eben noch vieles mehr möglich. So sind wir Menschen halt...

Seminarius
29-07-2009, 10:10
ICh komm zwar nciht ausm WT, sondern Krav Maga. Aber bei uns muss man nix extra bezahlen, wenn man techniken aus anderen Systemen lernen will. BEi uns gibt es keienn intensivunterricht im herkömmlichen sinne, sondern
man fragt einfach, kansnt Du mir das und jenes zeigen und dann bekommt man es gezeigt. Manchmal stellt sich der trainer auch in die ecke, udn während die einen mit dem assistenztrainer trainieren, kommt jeder der reihe nach für eine paar minuten zum Haupttrainer und dann gehts an dei Pratzen.
HAlte so etwas auch für Sinnvoll, da die defizite eines jeden einzelnen erkannt und verbessert werden, wenn derjenige nur will. Bei uns wird auch ohne aufpreis alles beigebracht was die trainer können, aber die meisten sind nciht motiviert genug.
Es gibt 50 KArteileichen, von welchen 10-20 regelmässig ins training kommen.

RememberUs
29-07-2009, 10:15
bei uns ist es auch nicht so, dass man etwas nicht gezeigt bekommt, auf keinen fall, die intensivausbildung beschleunigt das ganze halt, du lernst an zwei tagen für jeweils 7 stunden vollgas neue sachen, die du im unterricht in wesentlich längerer zeit lernst. wenn man die sache dann noch vertieft durch eigenes training ist das schon sehr sinnvoll.

klar, der vorteil einer kleingruppe ist auch nicht von der hand zu weisen. tja, die liebe kohle halt

ichi-ni-san
29-07-2009, 10:20
Kleingruppentraining ist schon sehr, sehr effektiv, besonders im fortgeschrittenen Bereich. Man muss halt für sich selbst die Grenze festlegen, wieviel man bereit zu zahlen/zu tun ist.

Seminarius
29-07-2009, 18:24
Die grenze ist bei mir, wenn sich der sifu/trainer ohne kleingruppentraining nicht
die Mühe gibt, die man als Schüler erwarten kann. Die Grenze ist bei mir, wenn man nur durch Kleingruppentraining etwas lernt und das training sonst müll ist

WingChun77
29-07-2009, 18:37
Die grenze ist bei mir, wenn sich der sifu/trainer ohne kleingruppentraining nicht die Mühe gibt, die man als Schüler erwarten kann. Die Grenze ist bei mir, wenn man nur durch Kleingruppentraining etwas lernt und das training sonst müll ist

Du sprichst einen wunden Punkt vieler Großverbände an: Immer dann, wenn in der EWTO die Prüfungstage in "Hemsbach" näher rückten, dann wurde der Häuptling vor Ort stets unruhig und bot mehrere (kostenpflichtige) IA an. Die Antwort, wenn man mal nachgefragt hat:

"Damit wir einfach den Prüfungsstoff noch ein wenig üben, gell?!"

Dahinter steckte aber zweierlei:

(1) Die Angst, dass der entsprechende Anwender bei der Prüfung abschmiert (damit meine ich nicht die 1. bis 3. SG, die sind/waren eh geschenkt - nach Bezahlung der Gebühr jedenfalls :)) und vielleicht kündigt.

(2) Die Angst, dass er sich vor den anderen Häuptlingen vor Ort blamiert, weil er solche Flaschen zum Prüfungslehrgang geschickt hat.


Ich persönlich habe die IA vor den Prüfungslehrgängen immer genossen. Da wurde nämlich genau so trainiert, wie man eigentlich trainieren sollte. Stramm! :D

yves11
29-07-2009, 23:12
Hi,
dass der Trainer Geld verlangt für Privatuntericht, oder Intensivuntericht ist doch normal ....
Falls jemand vor einem PrüfungsLG allerdings Spezialunterricht gegen Entgeld anbietet, ist Abzocke!
Von Prüfungs und Sektionsgebühren mal ganz abgesehen ...
Gruss,

RememberUs
30-07-2009, 08:51
bei uns ist es meistens sogar anders rum. in der IA bekommst du die programme schnell vermittelt und freust dich. dann übst du sie und denkst du bist weitergekommen. im training selbst werden dann anwendungen trainiert die du sonst nie zu gesicht bekommen hättest, also pflicht ins training zu gehen. die verbindung aus beidem ist perfekt in meinen augen, vorausgesetzt die IA ist keine geldmache mit unnötigem hinauszögern, was aber eigentlich kein sinn macht, weil sie ja pauschal ist, zumindest bei uns.