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Vollständige Version anzeigen : Eskrima innerhalb der ETWO ?



Kityun
16-07-2003, 01:05
Was haltet ihr von Eskrima innerhalb der ETWO ? Wird ja bei den meisten WT Schulen zusätzlich angeboten...

JuMiBa
16-07-2003, 03:44
Ich fand es gut... hab ich damals mitgemacht. War immer direkt vor dem WT-Training.

Gruß Micha

Franz
16-07-2003, 07:08
mir hat es spass gemacht vor allem konnt eman im WT Training damit einiges an Gegentechnik kancken da viel aggressiver :)
ich würde es mitmachen

Dumogista
16-07-2003, 12:48
Hallo,

aufgrund von den Sachen die Ich so gesehen habe, finde ich das dieser Stiel nicht zum WT passt.
1. Es arbeitet auf der Falschen Distanz
2. WT ist weich und dieser Eskrima- Stiel legt zuviel Wert auf physische Attribute.
3. Aufgrund dessen das sie so verschieden sind, kann man nur wenig Konzepte von WT auf den Stock übertragen.

Ein Balintawak Stil würde sich eignen, weil hier viele Gemeinsamkeiten vorliegen. Musst mal schauen da hat auch irgendwann mal ein Thread in diesem Board bestanden der sich mit den Gemeinsamkeiten von WT und Balintawak beschäftigt hat.

Ciao
Dumogista

wwww.NECOPA.de

Kityun
16-07-2003, 21:31
Ich rede ja nicht davon beides zusammen zu machen. Ich meinte nur Escrima dort lernen...

londo.mollari
16-07-2003, 21:46
Original geschrieben von Very Ape
Ich rede ja nicht davon beides zusammen zu machen. Ich meinte nur Escrima dort lernen...

Besteht das Escrima innerhalb der EWTO eigentlich nur aus Stockkampf, oder ist das ein ganzes System, wie z.B. bei der ETF?

Der Ehemalige
17-07-2003, 12:04
Moin,

soweit ich weiß wird in der EWTO kein Waffenloses Escrima angeboten. Man gräbt sich ja nicht selber das Wasser ab!

Gruß Der Ehemalige

Franz
17-07-2003, 12:08
auch bei der EWTo läuft Escrima so ab dass man mit Waffen anfängt und ohne Waffen aufhört
da WT am Ende ja mit Waffen weitermacht

Ulrich
17-07-2003, 13:04
auch bei der EWTo läuft Escrima so ab dass man mit Waffen anfängt und ohne Waffen aufhört

ab wann fängt dieses aufhören eigentlich an?

gibt es da richtig waffenlose SV so faust gegen Faust oder Fuß analog der WT-Blitzdefence Schiene, oder (freies) Sparring?

Franz
17-07-2003, 13:09
also diejenigen die bei uns im Ausbildertraining waren hatten es sofort parallel ansonste kommt es gegen Ende des Programmes vor ca. der Zeitpunkt wo WT auf Waffen wechselt - zumindest war das noch zu meiner Zeit so, eine Zeit vor Blitzdefence ob die auch beim Escrima am Programm gespielt haben . keine Ahnung

Ulrich
17-07-2003, 13:43
gegen Ende des Programmes
@Franz

kannst Du das evtl in Zahlen oder Zeiträumen angeben

Grüße
Ulrich

londo.mollari
17-07-2003, 18:53
Original geschrieben von Franz
auch bei der EWTo läuft Escrima so ab dass man mit Waffen anfängt und ohne Waffen aufhört
da WT am Ende ja mit Waffen weitermacht

Bei der ETF habe ich mit Cadena de mano angefangen... ich nehme an, mit Ende meinst du, das Erreichen eines höheren Grades, oder? Weil eigentlich ist man ja nie fertig *schwafel*

Franz
17-07-2003, 19:49
genau

dino
21-07-2003, 21:54
Was haltet ihr von Eskrima innerhalb der ETWO ? Wird ja bei den meisten WT Schulen zusätzlich angeboten...

Hallo Very Ape!

Nichts!

Wenn Du Stockkampf lernen willst und das vernünftig, wirf Dein Geld nicht bei EWTO oder Wt-dingsda zum Fenster raus. Sieh Dir z.B. die Videos der Dogbrothers an und such Dir Leute, die sich zumindest konzeptionell an sowas orientieren.

Gruss

dino

Reiler
24-07-2003, 12:09
also zum thema dogbrothers bin ich geteilter meinung. die jungens sind zwar hart und die strikes selbst sehr stark aber mal realistisch gesehn ...wie oft im jahr will man so trainieren ???5 mal oder so... wenn ich mit jemanden ohne schützer und fechtmaske in den ring steioge dann geht das efvtl auch tödlich aus... und das muss keine absicht gewsen sein...die art wie die jungs trainieren is schon ok. gut gefallen mir die powerstrikes von marc und co...

und zum thema ewto eskrima will ich echt nixmehr schreiben...
das ist die zeit nicht wert...

mabuhay
reiler

spartaner
26-07-2003, 18:27
und zum thema ewto eskrima will ich echt nixmehr schreiben...das ist die zeit nicht wert...

Hallo Reiler!

Sag ich doch!

Und zu den Hundebrüdern liesse sich sicher auch noch einiges sagen bzw. anmerken. Ist aber nicht das eigentliche Thema; deshalb belassen wir's dabei.

Gruss

dino

Reiler
29-07-2003, 19:52
also wenn ich mir so anschaue das jeder der schonmal die philippinen im atlas gefunden hat auch gleich arnis kali oder eskrima unterichten DARF !!! (gibt es denn noch kein gesetz dagegen ??? ) dann gefallen mir die dogs doch schon recht gut.

Kityun
30-07-2003, 22:58
Ähm, irgendwelche Gründe warum es nicht gut ist ?

P.S. Loser schreibt man mit einem o :)

Reiler
31-07-2003, 08:26
was ???

Kityun
31-07-2003, 11:16
Ich hab gefragt, ob du mir sagen kannst, warum du mir abrätst...

Und ich habe bemerkt, dass in deiner Sig "Looser" steht und man Loser in dem Fall mit einem o schreibt. Is aber nicht so wichtig :D

LICTORIS
04-08-2003, 10:14
Schwieriges Thema und ich weiss, daß ich mich hiermit ganz gewaltig in die Nesseln setzen werde.

EWTO-Escrima ist - meiner Meinung nach - KEINE philippinische Kampfkunst, sondern nur Stockkampf. Gefährlicherweise werden Prinzipien des Stockkampfes auch auf Klingen übertragen, so wird z.B. von Bill Newman Messerabwehr mit der Tonfa unterrichtet.

Also keine eigentliches Klingenverständnis und keine waffenlosen philippinischen Techniken.

Bill Newman blockt Klingenschläge mit seiner Klinge. Dieses Konzept gibt es weder im Escrima noch in irgendeiner europäischen Fechtkunst. Ein Freund, der dies vor kurzem auf Video sah, nannte es "Klingenschändung".

Ich habe den größten Respekt vor Rene Latosa, den ich übrigens das erste mal 1992 in Hamburg getroffen habe. Der Mann hat eine sehr gute Körpermechanik, aber innerhalb der EWTO wird nur sein Name und nicht sein System vermarktet. Ich musste immer wieder erleben, wie Rene Dinge erklärte und Bill ihn davonschob, um -wie es mir schien- nicht zuviel zu zeigen...

Unabhängig von persönlichen Meinungen, würde ich jedem raten, die Ausbildungsprogramme der verschiedenen Stile/Verbände nebeneinander zu legen: ETF, PIKITI TIRSIA, MODERN ARNIS usw. Wie immer man auch zu den einzelnen Verbänden steht, sie habe alle deutlich mehr im Angebot, als die EWTO. Ich denke, das wäre die objektivste Methode der Beurteilung.

Mabuhay ang Escrima

Wolfgang

BLACK SCORPIO ESCRIMA CLUB (http://www.escrimador.com)

Franz
04-08-2003, 12:11
wenn man aber eh schon dort ist wegen WT Training ist das zeitlich und finanziell die günstigste Methode, daher bietet es sich dennoch für einen WT ler an und so schlecht ist es auch wieder ncicht.
Desweiteren gibt es Stile die den Stock wie Klinge behandeln und es gibt Stile die den Stock als Stock behandeln.
Alles hat seine Berechtigung. Dass die anderen Stile die im letzten Thread erwähnt wurden insgesamt mehr aus einem Guss wirken liegt an der Enstehungsgeschichte.
Wenn jemand aber eh schon in bei der EWTO ist und es sich im Anschluss anbietet ist es ok!

JPJacobs
04-08-2003, 12:12
Ganz so kann ich das nicht stehen lassen..
Wo ich dir Recht gebe, ist das EWTO Escrima sich von Latosa und den Traditionellen FMA wegentwickelt hat..
Aber gerade beim Bereich Mittelalter - Schwert, kann man nicht direkt mit FMA Mustern Arbeiten..

Bei typischen Schnittwaffen wie Machete oder Bolo wird nicht über Klingenkontakt gearbeitet, auch nicht in der EWTO..
Ein Anderthalbhänder fällt allerdings nicht in diese Kategorie..
Weder waren die damaligen Schleiftechniken dermaßen ausgefeilt, das man eine wirklich scharfe Klinge erzielt hätte, noch sind Klingenform oder Schwerpunkt auf Schnitt ausgelegt..
Über den Sinn eines Schnittes über Arm oder Körper eines gepanzerten Gegenrs muss nicht wirklich diskutiert werden..
traditionelles Klingenverständniss greift hier also nicht
Solche Schwerter sind Hieb und Stoßwaffen, die Eng und Kurz geführt werden..
Mit Largo Konzepten kann man hier nicht arbeiten..
Werf einen Blick in Thalhofers Fechtbuch (eins der ältesten erhaltenen Werke zum Thema europäischer Waffenkampf), dort wirst du viele Kontaktsachen finden, sogar Passagen mir Infight (Schwertknauf, Ringen etc.)..
Such dir ein paar Mittelalter Leute, die können dir die Hintergürden besser ausführen als ich :)

Gruß
JPJ

MisterX
04-08-2003, 13:12
@JPJ

FMA hat einen großen einfluß aus dem Europaischen Mittelalterlichen Fecht bereich. Somit gibt es sehr viele gemeinsamkeiten.

Auch damals waren die kenntnisse ausreichend um ein schwert sehr scharf zu schleifen wenn es notwendig war. Per Hand wurde genauso geschliefen wie heute.

Außerdem verwechselst/Vermischst du hier einiges.
Largo mano, Gepanzerter Gegner....

Ein Schwert das gegen ein gepanzerten gegner eingesetzt wurde, war nicht Scharf sondern stumpf.
Ziel war es nicht den gepanzerten Arm abzuhaken sondern die rüstung so einzudellen das der Arm, Bein gebrochen wurde.
Gegen eine panzerung wurden auch Klingen mit einem dreiekigen querschnitt benutzt um leichter durch den Panzer zu kommen.
Für Gepanzerte Gegner wurden also Schwere, relativ Stumpfe Ein oder zwei Händer benutzt. Da diese also schwer waren, konnte man mit einem z.b. zwei Händer nicht das übliche Largo Mano spiel machen. Wie/wozu soll das gehen?
Schwere Waffen wurden zwangsläufig eng und Kurz geführt.

Warum muß übrigends immer Thalhoffers Fechtbuch hinhalten ?
Muß dort das non plus ultra drinstehen ?

Ansonsten bin ich der selben meinung wie Kollege Lictoris

mfg

LICTORIS
04-08-2003, 13:18
Du verfehlst den Punkt. Es geht nicht darum, ob man vor 1000 Jahren Bidenhändern anschärfte oder nicht. Säbel sind seit Ihrer Entstehung scharf und kein Fechter pariert einen Hieb mit der Schnittfläche.

Ich kenne die meisten historischen Manuskripte und trainiere neben diversen Escrimastilen auch Sportfechten und stehe im freundlichen Austausch mit historischen und klassischen Fechtern.
Alle meine Bekannten sind der gleichen Meinung: Bill Newmans Interpretation von historischen Fechtweisen ist höchst zweifelshaft.

Die Mängel bezüglich des SV Aspektes, um den es mir eigentlich ging, sind aber gewichtiger.

Allerdings hast Du Recht, dass auch die EWTO beständig ihr Programm ändert und mein letzter Stand schon mindestens 5 Jahre alt ist. Also, meine Kritik bezieht sich auf das EWTO-Escrima vor 5 Jahren.

Ulrich
04-08-2003, 13:26
Solche Schwerter sind Hieb und Stoßwaffen, die Eng und Kurz geführt werden..
Ich dachte Klinge gegen klinge wäre wg der Bruchgefahr grundsätzlich nicht so das Wahre.
Ich meine Schaukampfwaffen ok- die sind aber auch nicht so sehr ausgearbeitet wie echte Klingen.
Vielleicht sind die echtenSchwerter ja damals auch gebrochen und die heute noch esxistieren wurden nicht benutzt oder sind Nachbauten.
Weiss das einer genauer?

Boozer
04-08-2003, 15:41
Also Schätzungen zufolge sind ca. 80% der, im Umlauf befindlichen, mittelalterlichen Waffen Nachbauten aus dem 19. Jahrhundert. Dies gilt besonders für den deutschen Raum, da hier im 19. Jahrhundert die Mittelalterbegeisterung der zahlenden Kundschaft besonders ausgeprägt war. Dabei wurden diese Nachbauten natürlich oft als echt verkauft, so daß die frühindustrielle Herkunft oft gar nicht bekannt ist. In wiefern sich die Nachbauten technisch und in ihrer Performance von den historischen Fechtwaffen unterscheiden kann ich aber auch nicht sagen.

Museumskuratoren sind manchmal so Kleinlich:D :D :D

So long

Boozer

creep
04-08-2003, 15:45
Original geschrieben von JPJacobs
...
Ein Anderthalbhänder fällt allerdings nicht in diese Kategorie..
Weder waren die damaligen Schleiftechniken dermaßen ausgefeilt, das man eine wirklich scharfe Klinge erzielt hätte, noch sind Klingenform oder Schwerpunkt auf Schnitt ausgelegt..
Über den Sinn eines Schnittes über Arm oder Körper eines gepanzerten Gegenrs muss nicht wirklich diskutiert werden..
traditionelles Klingenverständniss greift hier also nicht
Solche Schwerter sind Hieb und Stoßwaffen, die Eng und Kurz geführt werden..
Mit Largo Konzepten kann man hier nicht arbeiten..
Werf einen Blick in Thalhofers Fechtbuch (eins der ältesten erhaltenen Werke zum Thema europäischer Waffenkampf), dort wirst du viele Kontaktsachen finden, sogar Passagen mir Infight (Schwertknauf, Ringen etc.)..
Such dir ein paar Mittelalter Leute, die können dir die Hintergürden besser ausführen als ich :)

Gruß
JPJ

Hi!

Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber meines Wissens nach - war zu erst der Schnitt am Arm da und darauf folgte der Panzer. Man darf auch die zeitliche Entwicklung nicht untern Tisch fallen lassen. Die Antwort auf den späten Vollpanzer waren dann heftige Wuchtwaffen und alle erdenklichen Panzerbrecher ... auch von den Armbrustbolzen zur Bleikugel. Es wurde viel gebrochen, gespalten und zerfetzt ... auch unterm Blech. Auch wird eben der Largo Bereich für den Bidenhänder entscheident sein, weil der für den kräftigen Schlag zweihändig gestartet und für die hohe Reichweite einhändig weitergeführt wird. Im Infight ist sicher die kurze Zweitwaffe die bessere Wahl .. Dolch ... Panzerbrecher ... Eisenhandschuh.

BTW: ein Schleifstein ist zum Schleifen da. Der Schliff an einen Schwert, um Körperteile vom Besitzer zu trennen, muss nicht der eines Rambomessers oder Samuraischwertes sein. Trotzdem ist das kein Indiez - in meinen Augen - um einen Block damit zu rechtfertigen.

Die restlichen Punkte wurden schon recht treffend angeführt. Ich kann mich nur anschließen.

Ich bin kein Fachmann - beschäftige mich aber gelegntlich mit solchen Sachen!

M.f.G.

creep

Chew-Z
04-08-2003, 16:51
Original geschrieben von LICTORIS
Allerdings hast Du Recht, dass auch die EWTO beständig ihr Programm ändert und mein letzter Stand schon mindestens 5 Jahre alt ist. Also, meine Kritik bezieht sich auf das EWTO-Escrima vor 5 Jahren.
Ich trainiere manchmal mit EWTO-Escrima-Leuten. Und das ist mehr Stockfechten als Escrima (oder besser 'Newman-Escrima'). Ich habe leider noch nicht das ETF Escrima live gesehen, glaube aber, das in der ETF gelehrte das einzige 'Latosa Escrima' hier ist.

spartaner
04-08-2003, 17:56
Hallo!


Warum muß übrigengs immer Thalhoffers Fechtbuch hinhalten ?

Tja, ist halt überwiegend ein "Bilderbuch" und man muss sich nicht dem Studium des Mittelhochdeutschen rumplagen, wie das bei den meisten anderen historischen Werken der Fall ist. Ich habe jetzt ein Buch aus USA bekommen, in dem die Fechtschule des alten Meisters Lichtenauer und die Kommentare des Meisters Ringeck beschrieben und erläutert werden. Natürlich in Englisch. Ist das nicht grotesk?! Diese, übrigens empfehlenswerte Abhandlung des Amerikaners Tobias Tobler (hatte wohl deutsche Vorfahren) "muss" ich als Deutscher zur Hand nehmen und in englischer Sprache studieren, wenn ich mit den alten deutschen Meistern beschäftigen will.


Alle meine Bekannten sind der gleichen Meinung: Bill Newmans Interpretation von historischen Fechtweisen ist höchst zweifelshaft.

Nicht nur Deine. Wer sich für historische Fechtweisen interessiert sollte mit Sicherheit nicht bei B. Newman nachschauen.
Er versucht Effektivität insbesondere durch grimmigen Gesichtsausdruck zu ersetzen.


Für Gepanzerte Gegner wurden also schwere, relativ stumpfe Ein oder zwei Händer benutzt.

Stimmt.
Ergänzung: zu den gefürchtetesten Waffen gehörten im Hoch-und Spätmittelalter vor allem so stumpfe Waffen wie Streitkolben und Streithammer, deren Wirkung auf dem oben beschriebenen Prinzip beruhte.

Salute

spartaner

Eskrima-Düsseldorf
04-08-2003, 21:05
Hallo zusammen,



Säbel sind seit Ihrer Entstehung scharf und kein Fechter pariert einen Hieb mit der Schnittfläche.

Sehe ich auch so.

Ich kenne es auch aus den FMA so daß man - wenn man blocken muß - mit der flachen Seite der Klinge pariert um die eigene Schneide zu schonen;der Kontakt Schneide auf Schneide sollte vermieden werden.


Ist das nicht grotesk?! Diese, übrigens empfehlenswerte Abhandlung des Amerikaners Tobias Tobler (hatte wohl deutsche Vorfahren) "muss" ich als Deutscher zur Hand nehmen und in englischer Sprache studieren, wenn ich mit den alten deutschen Meistern beschäftigen will.

Ja, die Frage habe ich mir auch schon öfters gestellt. BTW kannst Du mal den Titel des Buches posten?

Grüße

Christian

spartaner
04-08-2003, 22:30
Hallo Christian!

Unter der Adresse
http://www.chivalrybookshelf.com/titles/ringeck/ringeck.htm

findest Du direkt das Buch "Secrets Of German Medieval Swordsmanship" und andere interessante Sachen zum Thema Arms & Armour - Medieval History - Western Martial Arts, wie z. B.
das Dir sicher bekannte "The Flos Duellatorum of Fiore dei Liberi".
Das Buch kostet etwas über 50,- Euro. Es ist das Geld aber auch wert. Nicht nur wegen des Inhalts. Das Vorwort hat übrigens Jörg Bellinghausen geschrieben, ein MA Experte und Mitglied dieses Boards.
Zum Thema Parieren mit einer Klinge findet sich ein ausführlicher Aufsatz auf einer der ARMA-Seiten (Association For Renaissance Martial Arts/ früher "Historical Armed Combat Association", http://www.thehaca.com):

"On The Edge Of Knowledge: Parrying With A Cutting Sword" von John Clements

Ich zitiere hier nur den ersten Absatz eines längeren Textes:

"Defense with a cutting sword is often a much misunderstood aspect of employing the weapon. It is vital to realize that parries (the opposition blocking of attacks) with a medieval sword or with any edged cutting blade are made not with the edge of the blade but with the flat. Yet it is astounding how often this basic fact of swordsmanship is violated or ignored. Many enthusiasts and students incorrectly continue to naively believe that a cutting sword can easily use its edge to parry with - or should even do so preferably....."
Egal was man sonst von den Amerikanern hält, wenn sie sich einer Sache widmen tun sie es gründlich und mit Begeisterung.


Salute

spartaner

JPJacobs
05-08-2003, 00:19
Ich bin kein Fachmann, insofern lasse ich mich gern belehren,
ich schildere einfach mal meine "Ehrfahrungen"..


Was ich gehört habe sind teils MA Praktiken der umliegenden Szene, oder Brocken von EWTO Programmen (Wobei meine Eindrücke bei einem "Vergleich" zweier Vertreter der "Szenen" entsanden sind)

Das "Blocken" eines Schlages beim mittalterlichen Schwert mit der Breitseite halte ich für schwer umzusetzen.
Abgesehen davon, das ich hierbei Block und Angriff sehr stark trennen muss, halte ich ein Blocken mit die Breitseite von der Position her für sehr instabil. Ein direkter Gegenschlag mit der Klinge hat meiner Erfahrung nach die größere Stopwirkung..
Von den MA Leuten die die flache Seite propergiert haben, habe ich keinen Gesehen, den mann nicht durch leichten Druckaufbau in arge Bedrängniss bringen konnte.
Mag sein das die selbst keinen großen Durchblick hatten.
Wie muß ich mir einen funktionierenden Seitenblock vorstellen..
Einfach Schwert drehen und hochreisen scheint nicht zu klapppen..

Wie Original heutige Schaukampfschwerter sind, kann ich nicht nachvollziehen, jedoch machen die ein Klinge auf Klinge Training gut mit..
Ab und zu verden die Kanten nach Benutzung abgefräßt oder "reingeklopft"
Aber was gebrochene Klingen betrifft, gabs bei uns bis jetzt nur einen Vorfall..

Zur Sportfechttheorie kann ich noch weniger sagen, aber der Sportsäbel hat nichts was ich als Laie als Klinge oder Breitseite deuten könnte..
War das nicht ein Vierkannt, der in einen Dreikant übergeht??

mfg
JPJ

Eskrima-Düsseldorf
06-08-2003, 18:04
@Spartaner

Vielen Dank.

Grüße Christian

JPJacobs
08-08-2003, 11:58
@ Spartaner
Habe mir die ARMA Sachen angesehen..

Wir haben aneinander vorbeigeredet.. :o

Was mir von der örtlichen Mittelalterszene als Block mit der Flachen Seite verkauft wurde, war ein Hochreisen der Waffe gegen einen Schlag von oben, der auch nach den ARMA Texten abgelehnt wird

Der eigentlich "Block" mit der flachen Seite wird auch dort als Notlösung beschrieben.
Propagiert wird, in die durch den Angriff entstehende Lücke einen Schlag hinein zu setzen (bzw. durch "ausweichen" eine Lücke zu schaffen)..
Past mein Gener sich in dieser Situation entsprechend an, kommt es zu der im den "Parry" Texten beschriebenen "meine Klinge auf seiner Breitseite Situation"
Die selbe Vorgehensweise wird von Mater Bill propagiert..

Was das Im Kreis drehen und Klingen gegeneinanderhauen auf den Kampfkunst International Videos betrifft, auf Lehrgängen oder im Training hab ich das noch nie gesehen..
Aber auf KKI Videos hat es so manche Merkwürdigkeit geschafft..


P.S.: Messer Abwehr mit Tonfa? Worauf beziehst du dich?

MfG
JPJ

spartaner
09-08-2003, 16:38
Hallo JPJacobs !


P.S.: Messer Abwehr mit Tonfa? Worauf beziehst du dich?

Meinst Du mich? Ich habe über Messer Abwehr mit Tonfa meines Wissens nichts geschrieben.

Salute

spartaner

JPJacobs
10-08-2003, 22:22
@ Spartaner

Entschuldige, habe etwas durcheinander gebracht, die Bemerkung stammte nicht von dir..
Danke übrigens für den ARMA Link, werde eine Viedo + Text CD zusammenstellen und meinen EWTO Escrima Trainer in die Hand drücken, mal sehen was er dazu sagt.. :)


LICTORIS erwähnte etwas von Messerabwehr mit Tonfa, wobei ich bei seiner Formulierung eine Verletzung des Klingenverständnis (das allerdings recht unterschiedlich zu sein Scheint) nicht sehe, vieleicht kann er das etwas ausführen..

Erstaunlich finde ich den Vorwurf deshalb, da sonst der EWTO meist eine zu starke Ausrichtung auf Klingen nachgesagt wird (also wird uns eher "Stockunverständnis" vorgeworfen..)
Aber da ich im Balintawak schon Leute mit Klinge im Infight gesehen habe, und im Lameco angeblich Largo als Stocktechnik angewandt wird, stelle ich mir die Frage, ob es ein algemeines Klingenverständniss überhaupt existent ist und wo Master Bill dieses verletzt..
(Sollte man dafür einen eigenen Therad öffen??)

mfg
JPJ

LICTORIS
11-08-2003, 13:57
Hi,

sorry das ich mich etwas abgesetzt hatte von der Diskussion. Stehe geswundheitlich gerade auf'm Schlauch (halbblind).

Stock und Klinge entfalten ihre optimale Wirkung in unterschiedlichen Distanzen. Klingenkampf in der Nahdistanz halte ich für sehr, sehr riskant. Die Tonfa ist auf Grund der Wucht, die sie entfaltet sehr effektiv im Nahkampf. Mit einem Messer kann ich aber eine sehr viel weitere Distanz überbrücken.

Folglich: wer versucht mit einer Tonfa eine Messerentwaffnung durchzuführen muss quasi ungeschützt eine relativ grosse Distanz zum Messerstecher überbrücken.

Des Weiteren kann man mit einer Tonfa den Messerstecher im Nahkampf nicht kontrollieren, sondern ihm bestenfalls den Schädel spalten bevor man getroffen wird.

Für Polizisten sicherlich keine gute Alternative, was Bill Newman da unterrichtet.

Ich stimme Dir zu, dass "Klingenverständnis" nicht sehr verbreitet ist und auch außerhalb der EWTO genug komische Sachen gezeigt werden. Ein eigener Thread zum Thema Stock und Klinge wäre sicherlich interessant.

Beste Grüße,

Lictoris

JPJacobs
11-08-2003, 15:41
@ Lictoris

Ich kenne die Messerentwaffnung mit Tonfa nicht, jedoch denke ich das die Aufgabenstellung eben gewesen ist,
sich mit "Mehrzweck Einsatz Stock" gegen einen mit Messer Bewaffneten Gegner zu verteidigen und unsere Polizei wird (leider [??]) verstärkt zu Kontrollmaßnahmen angehalten..
Ansonsten Gilt, ein Tonfa ist besser als die bloße Hand, auch wenn ich ihn auf "konventionellem" Wege handlungsunfähig machen will..

Entwaffungen werden bei uns unter "lediglich bedingt durchführbar" geführt, und gegen Messer ist die Chance gleich null.

Ein Trainingsprartner von mir ist übrigens bei der Polizei und wir sind die dortigen Tonfaanwendungen mal durchgegangen..
Der Escrima Version gebe ich den Vorzug, danke.. :D

MfG
JPJ

dino
11-08-2003, 16:11
Hallo JPJacobs !

Ich habe die ganze Diskussion nicht vollständig mit allen Details verfolgt.
Aus meiner Erfahrung kann ich folgendes sagen:
Es ist nicht das gleiche, ob ich eine stumpfe (Schlag)Waffe, wie z.B. einen Stock, einsetze oder eine Klingenwaffe. Um mit einem Stock Wirkung zu erzielen braucht man Masse und Power (siehe Dogbrothers), während eine scharfe, leichte Waffe z.B. ein Messer schon bei geringem Krafteinsatz gefährliche Verletzungen hervoruft. Deshalb halte ich es nicht für sinnvoll mit dem Stock "schneidende" Bewegungsmuster zu trainieren. Die Schlagwirkung geht dabei verloren. (Leichte Rattan Stöcke halte ich deshalb auch für Spielzeug :D.) Die Idee dahinter ist wohl, für beide Waffen nur einen Bewegungsablauf erlernen zu müssen. Aber man muss diese beiden Dinge getrennt betrachten. Was die Balintawak- und Lameco Leute im Einzelnen machen und worin sie sich unterscheiden weiss ich nicht. Aber die philippinischen Stile setzen ja wohl alle mehr oder weniger auf den Einsatz von Klingen parallel zum Stock.
Vom praktischen Standpunkt aus gesehen ist mir die Stocktechnik wichtiger, da ich hier (in Deutschland) nicht mit Schwert oder Machete rumlaufe, aber oft mit Stock.

Gruss

dino

skh@ik+
12-08-2003, 00:50
auch wenn die meisten effektiven schläge mit dem stock power brauchen sollte man die schockende wirkung nicht vergessen. und fingergelenke halten auch nicht so viel aus...

Boozer
12-08-2003, 08:18
Na aber wenn ich es mir aussuchen kann ob ich die Finger demoliere, kann ich doch gleich zur plastischen Nasenkorektur schreiten. Wirkt glaubbich besser:D
Außerdem stellen sich die Probleme ja nicht ein, wenn ich mir aussuchen kann wie ich gewinne, sondern wenn da son fieser Typ einfach angerannt kommt und dich auffressen will