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Vollständige Version anzeigen : im sparring total unterlegen



bipolar
07-08-2009, 09:26
hi leute!

gab sicher schon solche threads, aber ich hab keinen über die suchfunktion finden können. ich trainier seit kurzer zeit boxen (4 monate sporadisch, seit 1 monat intensiv) und gestern ist es wieder so weit gewesen sparring... ich steh eigentlich drauf, auch wenn ich noch bisschen überfordert bin. was mich richtig ärgert ist, dass es ein paar leute gibt, die nur sehr unregelmäßig ins training kommen, die aber trotzdem über entsprechende vorerfahrung verfügen (andere kampfsportart oder eben bisschen boxen). die haben meistens eine shit kondition, aber irgendwie für sich den bogen raus.

gestern war ich dann ganz schön über mich selber "verärgert", weil mich so ein typ ziemlich vermöbelt hat (das sparring war für mich generell nicht so hammer, weil der typ ehrlich reingebolzt hat - bin schwergewicht - und ich wenig dadurch gelernt hab - außer wie sich ein beinahe-ko anfühlt). ich trainier jetzt 4x in der woche und dann kommt einer der 1x alle 2 wochen trainiert und führt mich so vor. hab mich direkt geniert...

erkenntnis für mich war, dass ich einfach noch grundlegende techniken lernen muss und ich noch weniger fortschritte gemacht hab, als ich eigentlich das gefühl hatte. hab versucht mich dadurch zu motivieren, aber im moment wars echt demütigend.

habt ihr ähnliche erfahrungen bzw. einen rat wie man damit umgehen sollte. einziger pluspunkt ist halt, dass der trainer sieht woran man schleunigst arbeiten sollte...

lg,
bipo

noppel
07-08-2009, 09:32
mit dem trainingsPARTNER REDEN.

übertriebene härte bringt dich nicht weiter.

such dir gegner, die etwas über deinem level sind... sodass sie dich gut treffen, du sie aber auch manchmal.

das bringt am meisten.

und erfahrung kann man nicht wegdiskutieren. in 3 jahren gehts irgendwem mit dir ähnlich.

FitnessMarket
07-08-2009, 09:39
was ja eigentlich klar sein dürfte, ist, dass du insgesamt mehr training, auch mehr sparringspraxis brauchst. 4 monate ist ja gar nichts!

und sparring ist normalerweise dafür da, dass beide partner daraus einen nutzen ziehen können, ihre technik und skills verbessern und nicht, um den einen - offensichtlich deutlich unterlegenen - vorzuführen oder gar lächerlich zu machen.

gerade bei anfängern denen die nötige lockerheit fehlt passiert es oft, dass das sparring zu hart ausfällt und am ende nur noch raufgekloppt wird.

sprecht euch ab, ruhig auch sagen, dass dir das zu hart ist (bzw. war) und du es gerne lockerer hättest um deine technik zu verbesseren.

wenn dein trainingspartner (oder in diesem fall vielleicht besser gegner ;)) das nicht kann, suche dir einen anderen aus der gruppe. es gibt so leute, die müssen andere immer verkloppen um der gruppe, hauptsächlich aber sich selbst was beweisen zu müssen.

viel erfolg!

*Lars*
07-08-2009, 09:56
ich trainier seit kurzer zeit boxen (4 monate sporadisch, seit 1 monat intensiv)

(...)

was mich richtig ärgert ist, dass es ein paar leute gibt, die nur sehr unregelmäßig ins training kommen, die aber trotzdem über entsprechende vorerfahrung verfügen (andere kampfsportart oder eben bisschen boxen).

Du bist doch selbst 4 Monate nur sporadisch ins Training gegangen, da sollten Dich die anderen nicht ärgern, die auch nur sporadisch kommen ;)

Wichtig ist, wie schon andere empfohlen haben, ist Kommunikation. Reden, Reden, Reden. Erfahrung und Nehmerqualitäten kommen mit dem Sparring. Der Trainingspartner weiß oft gar nicht, dass er Dir zu heftig rangeht, bei ner entsprechenden Vorerfahrung ist der Wumms einfach heftiger. Deshalb sagen, wenn es Dir zu heftig ist.

Das mit dem fast KO gehen hatte ich neulich auch. Auch das kommt mal vor. Sollte natürlich nicht der Standard sein.

Klaus
07-08-2009, 10:32
Intensität reduzieren ist schon mal nötig, weil Dein Gehirn mit der Zeit jeden "Beinahe-KO" übel nimmt, das sieht dann aus wie bei den ganzen Boxern die nuscheln.

Was das "vorführen" angeht, das ist die "Software", der Instinkt. Wie Du Dich bewegst, was Du erkennst und vorwegnimmst (die meisten Kämpfer sehen den Schlag vorher und heben ihre Hand dann bereits mit und nicht während des Schlags), welche Setups Du kannst (also Abfolgen von Meidbewegung und Konter mit Schritten und Oberkörperbewegungen oder Reinspringen), Distanzgefühl, wann Du lieber rausgehst statt mitzuschlagen und zu kassieren, usw. Das ist Reflexsache und Instinkt. Ein Teil der Geschichte ist zu lernen seine Absichten nicht offenkundig zu schreien, wie das manche Leute halt gerne tun wenn sie nach Schema F genau das tun was sie sich vorgenommen haben, egal was der Gegner macht. So hat sich Klitschko den KO gegen Sanders gefangen, weil er seine 1-1-2 "wie immer" gemacht hat und der nur darauf gewartet hat um da reinzuschlagen.

Ich gebe Dir übrigens den Tipp Dich nicht auf Textbooks zu verlassen, sondern viele Kämpfe von Spitzenleuten in der Nähe Deiner Gewichtsklasse anzusehen. Zum Beispiel wie ein gar nicht mal mehr so schneller Hopkins vermeidet getroffen zu werden.

bipolar
07-08-2009, 13:08
ja ihr habt alle recht und ich hatte gestern abend das selbe gefühl - auch wenn ich hart trainiere - was soll man nach so einer kurzen zeit erwarten... es ist noch nichts automatisiert - reflexe auch noch nicht die besten, kein riecher für situationen... das wird schon... muss halt echt schauen, dass es mir nicht jede woche oder alle zwei wochen so geht.

k.o ist vielleicht etwas übertrieben - aber ich hab "gelbe streifen" gesehen - echt komisches gefühl, wenn man zum ersten mal so getroffen wird (wahrscheinlich ist das eh für einen abgebrühteren kämpfer ein normaler treffer...).

lg,
bipo

Bessa-Wissa
07-08-2009, 13:18
Hi,

wurden ja schon par gute Tipps gegeben.

Ich würde versuchen nebenbei Partnerübungen zu machen, wenn du jemand hast, der entsprechend motiviert ist wie du.

Dein Körper muss erstmal richtig lernen Schläge wahr zu nehmen und dabei seine Struktur zu halten.

Mach viel ,,langsames" Schattenboxen, um dir deine Struktur einzutrichtern. Achte darauf auf Punkte wie:

- Augen offen
- Ellenbogen innen
- Gewicht leicht nach vorne
- Fußarbeit!!!
- Schläge zurück ziehen
- Deckung der unbeteiligten Hand

Solche Sachen kannst unmöglich alle im Sparring aufeinmal im Kopf haben, deswegen ist es wichtig, dass du versucht es dir unterbewusst einzuprogrammieren. Wenn du dann mal ne besondere Schwachstelle findest, kannst du dich auch im Sparring darauf konzentrieren.

Ansonsten viel sparren und danach, aber auch ne realistische Fehleranalyse betreiben. Frag z.b mal den Trainer, oder jemand mit viel Erfahrung, ob er zu guckt und dich da auf besondere Schwachstellen hinweisen kann.

eXEC
07-08-2009, 16:13
Das erste mal Sparring ist doch für jeden eine Prügellektion... Ich stand das erste mit einem kleinen bullen im Ring, der schon 2 Jahre Kickboxen machte. Die ersten 2 Minuten der Runde hab ich nur ums "Überleben" gekämpft, weil der ständig die Entfernung so verkürzt hatte, dass er bolzen konnte und ich nur verteidigen musste, da meine Arme auf diese kurze Distanz zu lang waren.
Was solls. Weitermachen. Mittlerweilen kann ich richtig gut mit kleineren Gegnern, meine Lieblingsgegner sogar. Mit der Zeit macht man z.B. seine Augen beim Schlag des Gegners nicht mehr zu, man hat ein Gefühl für die nächste Technik des Gegners oder offene Lücken, die Ausdauer steigt, die Schlaghärte geht nach oben, usw.
Kommt Zeit kommt Kraft ^^

bipolar
08-08-2009, 11:07
genau das war auch das problem bei mir. der typ ist mit 1,2 schritten in meiner nahdistanz gewesen und hat mich jedesmal überrumpelt. mich hats nur geärgert, weil er dabei dann immer die deckung extrem weit unten hatte (beim schlagen nicht in die deckung zurück). ich habs gewusst, aber jedesmal wenn ich reagieren wollte wars zu spät. aber ja ihr habt alle recht: ein paar sachen werden schon flüssiger - aber vorm spiegel... wenns dann gegen einen gegner sein soll, dann bin ich einfach noch überfordert. ich mein, ich bin ja schon froh eine halbwegs "saubere" linke schlagen zu können, bzw. zu merken, wenn sie schrott war... also ich werd auf alle fälle jetzt mehr schatten-boxen und in den nächsten wochen noch mehr auf lockerheit und flüssigkeit achten. außerdem werd ich mich intensiver mit blocken, deckung, usw. beschäftigen.

was ich auf alle fälle noch für mich daraus gezogen habe - wettkämpfe sind für mich tabu... in meiner arbeit ist mein kopf mein kapital und im sparring dreh ich mich im notfall weg und sag schluss aus... im wettkampf gehts ja da erst richtig los, wenn man angeschlagen ist. klingt vielleicht feige, aber ich hab mir nach 2 leistungs-sportarten geschworen nicht mehr in diesen wettkampf-strudel zu gelangen und über meine absoluten grenzen zu gehen. ich sehe jetzt auch boxkämpfe mit einem anderen auge - echt verrückt, wenn man zusieht wie manche getroffen werden, wenn man weiß wie sich ein halb so wuchtiger schlag anfühlt...

lg,
bipo

Holmgang
08-08-2009, 13:01
lass das mim wegdrehn bloß bleiben, es sei denn du willst (unbeabsichtigt oder sogar mit absicht wer weiß) eine aufn hinterkopf.

Flanders
08-08-2009, 13:46
Keine Sorge, du gewöhnst dich dran. Was dir jetzt noch wie ein harter Schlag vorkommt, wird in ein paar Monaten Routine sein. Man wächst langsam rein.
Wegdrehen brauchst du dich nicht...mach statt dessen die Deckung zu, Kopf nach unten und feuer blind den Jab raus.

Viele Anfänger haben selbst noch kein Gefühl für die Schlaghärte. Ich wette du schlägst härter zu, als du denkst. Es gehört meines Erachtens zu Anfängererziehung das zu spiegeln, damit sie ein Gefühl dafür bekommen.
Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass ein erfahrener Kampfsportler Spaß daran hat einen Anfänger zu verprügeln. Es ist im Gegenteil eher so, dass die Anfänger sich oft erstmal austoben müssen. Ich bin selber erst seit einem knappen Jahr dabei (hab recht viel trainiert in der Zeit). Aber es fällt mir jedesmal brutal auf, wenn jemand neu ist. Man lässt sich 2-3 mal eine mitgeben und bleibt selber noch locker. Wenn der Sparringspartner es dann immernoch nicht verstanden hat, dreht man halt auch etwas auf, damit er es merkt.
Aber ich kenne das auch noch...ist ne schwierige Phase bis man verstanden hat, was im Sparring geht und was nicht. Ist für jeden schwierig die Härte auf immer neue Partner einzustellen. Daher mußt du dich in jedem Fall mitteilen, wenn es zu hart ist.

Ansonsten bitte deinen Trainer darum dir öfter gleichwertige oder nur etwas bessere Partner zuzuordnen. Soll ja trotz allem Spaß machen

Kraken
08-08-2009, 14:15
hast du einen mund und eine zunge?

dann mach das mal ein wenig auf und SPRICH mit deinem sparringspartner!!!!;)

dass er zu hart schlägt..... falscher stolz ist im training fehl am platz!

die Chisau
08-08-2009, 17:27
Bitte den thread in den wing chun Bereich kopieren,damit die auch was zum Nachdenken haben!
So sieht für mich ehrliches vernünftiges Training,abseits von Eitelkeit,Standesdünkel und Egoproblemen aus.
:klatsch:

noppel
08-08-2009, 17:29
So sieht für mich ehrliches vernünftiges Training,abseits von Eitelkeit,Standesdünkel und Egoproblemen aus.
:klatsch:

hier gehts um nen anfänger, der von nem erfahrenen zusammengefaltet wurde...

sicher, dass du das meinst?

die Chisau
08-08-2009, 17:37
Was ich meine ist -realistisch sportlich trainieren, sich aufeinander einstellen,über Probleme (Schlaghärte) reden und auf die Art zu einem für alle Beteiligten sinnvollem Training finden.
Sich dem Problem stellen und nicht davonlaufen in dem man Sparring meidet,wie anderorts vielfach praktiziert.

noppel
08-08-2009, 17:49
aber genau DAS ist hier ja leider nicht passiert.

die Chisau
08-08-2009, 17:57
Aber genau das passiert üblicherweise,weil ihr sonst gar keine Diskussion darüber führen würdet.
Und genau das ist das Gut dran. ;)

Kraken
08-08-2009, 18:01
tja, das erkläerten jetzt schon einige dem TE:)

bipolar
12-08-2009, 10:36
tja, ich habs verstanden... aber trotzdem werd ich hartes sparring, vorallem inkl. kopftreffern noch ein wenig meiden. ich werd mit meinem trainer reden - ich fühl mich einfach noch nicht in der lage mich dagegen zu wehren. vorallem defensiv haperts da... und wenn es einfach heißt: kopfschutz an, mundschutz rein, sparring. und es wird nicht gesagt: nur körpertreffer... dann sind halt auch nicht so wuchtige, aber schön gestreckte grade für mich noch zu hart... der typ hat ja im endeffekt auch nicht alles ausgenutzt - ich war mir bewusst, dass er noch 2 stufen raufschalten hätte können.

naja - immer mit gefüüühl...

max.warp67
12-08-2009, 10:55
tja, ich habs verstanden... aber trotzdem werd ich hartes sparring, vorallem inkl. kopftreffern noch ein wenig meiden. ich werd mit meinem trainer reden - ich fühl mich einfach noch nicht in der lage mich dagegen zu wehren. vorallem defensiv haperts da... und wenn es einfach heißt: kopfschutz an, mundschutz rein, sparring. und es wird nicht gesagt: nur körpertreffer... dann sind halt auch nicht so wuchtige, aber schön gestreckte grade für mich noch zu hart... der typ hat ja im endeffekt auch nicht alles ausgenutzt - ich war mir bewusst, dass er noch 2 stufen raufschalten hätte können.

naja - immer mit gefüüühl...

Das ist sehr Vernünftig! Rede mit Deinem Trainer. Er ist dazu da Dich zu trainieren, aber auch um auf Dich aufzupassen.

HALi
12-08-2009, 11:21
gibt es kein anfängertraining bei euch, wo du mit leuten auf deinem level sparring betreiben kannst?

bipolar
12-08-2009, 11:39
naja, ein richtiges anfängertraining gibts nicht... die sparrings werden eher nach gewicht ausgesucht...

Bare-knuckle
16-08-2009, 23:28
sprich dich einfach ab. die werden dich nicht für ne memme
halten nur weil du nicht so feste haue willst :(:sport069: