Vollständige Version anzeigen : Qi Gong
Hallo liebe Forenmitglieder,
trotz Suchfunktion habe ich nichts gefunden, was meine Frage beantwortet.
Was bedeutet beim Qi Gong "in den Raum hinein hören?"
Irgendwie beschäftigt mich das und ich finde keine Antwort darauf.
Das "höre" ich so gerade zum ersten Mal.
Ich könnte mir vorstellen, dass das heisst die Intention auf alles um dich herum zu richten. Also du stellst dir vor, den ganzen Raum um dich herum wahrzunehmen, ohne sich auf einen bestimmten Punkt zu konzentrieren.
Solche Art Ideen sind ja nicht ungewöhnlich, konkret hängt die Bedeutung aber von der Übung ab, und die Antwort auf die Frage kann einem dann eher der Lehrer oder jemand aus der entsprechenden Tradition geben.
Man kann jedoch grundsätzliche Überlegungen für das Verständnis von Qigong anstellen.
Die Antwort eines Lehrers, warum es in einer Übung diese Anweisung gibt, beruht ja nicht darauf, dass er es eben von seinem Lehrer, und der wieder von seinem Lehrer usw. so vermittelt bekommen hat.
Sondern Qigong-Übungen werden von Experten ja aufgrund bestimmter Prinzipien und Ideen erfunden oder verändert und weiter entwickelt.
Diese Prinzipien sollte man auch als Übender kennen und verstehen.
Konkret geht es immer darum, im Rahmen von Stillhalte- oder Bewegungsübungen die mentale Kontrolle zu schulen, und diese mentale Kontrolle auch in bestimmter Hinsicht auszureizen, und der Kontrolle eine vollständigen Rahmen zu geben.
Die kontrollierbaren Instanzen des Menschen bestehen aus drei Elementen:
- Wahrnehmung
- Konzentration/Denken
- Handlung/Motorik
Alles andere, z.B. Gefühle und Organfunktionen sind nicht direkt kontrollierbar, sondern nur indirekt über das Gesamtverhalten von Wahrnehmung/Konzentration/Motorik.
Der Sinn von Qigong-Übungen besteht darin, die kontrollierbaren drei Funktionen so kontrollieren zu können, dass eine positive Wirkung auf die nicht direkt kontrollierbaren Funktionen (z.B. Gefühle, Verdauung, Blutdruck usw.) die Folge ist, ebenso wie eine bessere Anpassung an bestimmte Situationen (z.B. Stress).
Die Kontrolle der Wahrnehmung geschieht über Konzentration und motorische Kontrolle der Sinnesorgane.
Zu einer Qigong-Übung gehört daher praktisch immer eine Reihe von Vorschriften, wie die Sinnesorgane und die Wahrnehmungskonzentration ausgerichtet werden sollte.
Hierzu gehört z.B. "Augen schließen" oder "Blick unscharf stellen". Das Äquivalent für den Gehörsinn ist dann z.B. "in den Raum hinein hören".
Es geht wohl darum, den Gehörsinn nicht auszublenden oder zu unterdrücken oder gering zu schätzen, ihn aber auch nicht auf bestimmte Dinge zu fixieren, sondern die goldene Mitte zwischen Öffnung und Vermeidung von Fixierung zu finden.
TigerWarrior
20-08-2009, 11:29
Dieser Ausdruck habe ich auch noch nie gehört, aber
Qi Gong heisst übersetzt:
Qi = Energie
Gong = Arbeit
Ich würde sagen du sollst in dich hineinschauen und das Qi spüren das in dir liegt.
Dieser Ausdruck habe ich auch noch nie gehört, aber
Qi Gong heisst übersetzt:
Qi = Energie
Gong = Arbeit
Ich würde sagen du sollst in dich hineinschauen und das Qi spüren das in dir liegt.
Die Antwort ist so sinnhaft wie der Rat beim Sport, man solle versuchen seine Leistung zu verbessern oder zu gewinnen, weil das beim Sport nun mal so ist.
Das sagt ganz exakt das genaue Gegenteil von in einen reinschauen und was suchen gehen was vielleicht da sein könnte aber nicht wo man hinsieht.
Sondern eben tatsächlich nur den Raum wahrnehmen, mit geschlossenen Augen hören, damit das was einem der eigene Geist in einem selbst näherbringen MÖCHTE auch ungestört kommen kann, ohne dass man das stört indem man den Suchscheinwerfer anschmeisst.
Hallo liebe Forenmitglieder,
trotz Suchfunktion habe ich nichts gefunden, was meine Frage beantwortet.
Was bedeutet beim Qi Gong "in den Raum hinein hören?"
Irgendwie beschäftigt mich das und ich finde keine Antwort darauf.
Steht das in Verbindung zu Qi Gong Bewegungen ?
Viele grüße,
Shin
Wow, so viele Antworten und Erläuterungen. Habe eine Menge dazu gelernt. Danke euch allen.
Es geht also um Wahrnehmung nach außen. Das hätte ich nun nicht mit dem Wort „hören“ in Verbindung gebracht.
Mir gingen Begriffe wie spüren oder fühlen durch den Kopf. Allerdings drückt das nicht das aus, was ich meine bzw. empfinde. Liegt das an meiner derzeitigen Unfähigkeit mich so auszudrücken dass mein Gegenüber mich versteht oder einfach daran, dass man (die eigene) Wahrnehmung nicht beschreiben kann?
Geht es also letztendlich darum das Innen mit dem Außen zu verbinden. Beides gleichzeitig wahrzunehmen?
Leicht verwirrte Grüße
Valerie
Es geht also um Wahrnehmung nach außen. Das hätte ich nun nicht mit dem Wort „hören“ in Verbindung gebracht.
Hm zumindest von dem was Klaus sagte sollst du dich nach außen konzentrieren um Freiraum nach innen zu schaffen das der Körper dir Dinge sagen kann die in ihm sind. Wohlgemerkt kann ich mich dem nicht anschließen.
Mir gingen Begriffe wie spüren oder fühlen durch den Kopf. Allerdings drückt das nicht das aus, was ich meine bzw. empfinde.
Wozu sollte man das üben ? Spürst du nicht wenn du übst, fühlst du nicht wenn du übst ? Also warum das extra üben ?Vor allem beim Qi Gong.
Liegt das an meiner derzeitigen Unfähigkeit mich so auszudrücken dass mein Gegenüber mich versteht oder einfach daran, dass man (die eigene) Wahrnehmung nicht beschreiben kann?
Was willst du den ausdrücken und wem gegenüber ? Drückst du dich zb gegenüber jemanden aus der nie Qi Gong oder dergleichen praktiziert hat aus, kanns verständlich schwer werden. Die eigene Wahrnehmung kann man sehr wohl beschreiben, das geht nur nicht immer direkt. Manchmal muss das erlebte erstmal Sacken.
Geht es also letztendlich darum das Innen mit dem Außen zu verbinden. Beides gleichzeitig wahrzunehmen?
Wohl eher nicht. Worum es geht, kommt immer darauf an was du mit Qi Gong erreichen willst.
Viele grüße,
Shin
Eine Qigong-Übung ist i.d.R. so strukturiert, dass ein Teil der Anweisung (d.h. ihre Umsetzung) einem bestimmten Ziel dient, ein anderer Teil der Anweisungen optimiert und strukturiert die Rahmenbedingungen. Erst dadurch ergibt sich der komplette Rahmen der gesamten Anweisungen.
Die Anweisungen, die dem Übungsziel dienen, sind der Kern der Übung. Hier geht es i.d.R. um eine bestimmte Stimulation, eine bestimmte Schulung der Konzentration oder um bestimmte Bewegungen oder Bewegungselemente, die mit irgendeiner Stimulation oder Konzentrationsform zu tun haben. Beispiel 1: Man atmet durch bestimmte Nasenlöcher ein und aus, damit bestimmte Energiekanäle frei werden. Beispiel 2: Man bewegt die Hände in einer Weise über bestimmte Körperstellen, um zu lernen, den Energiefluss dort her zu lenken.
Die restlichen Anweisungen dienen der Gestaltung der Rahmenbedingungen, z.B. geht es hier darum, ob man die Übung besser im Stehen, Sitzen oder Liegen macht, und welche Stand- oder Sitzhaltung dafür am besten sind. Hier geht es auch um das Prinzip, möglichst alles zu regeln, d.h. alles bewusst und gezielt zu machen und nichts dem Zufall oder der Nachlässigkeit zu überlassen.
Zu diesen Elementen der Rahmenbedingungen gehört auch die Sache der Ausrichtung der Wahrnehmung. In diesem Sinne dürfte meistens die Anweisung mit dem Hören zu verstehen sein. Es geht darum, 1. den Gehörsinn bewusst in die Übung mit einzubeziehen, obwohl er mit dem Zweck der Übung nicht direkt etwas zu tun hat, und 2. den Gehörsinn eben möglichst optimal mit einzubeziehen, d.h. seine energetische Wirkung oder Wechselwirkung mit dem Kern der Übung zu kennen und zu berücksichtigen.
Hierzu gehören dann Aspekte, wie dass der Gehörsinn üblicherweise mit den Nieren in Verbindung besteht, und viele Qigong-Übungen auch mit den Nieren und anderen Organen was zu tun haben.
Diese ganzen Verflechtungen sollte man aber nicht zu wichtig nehmen, weil man dann immer das komplette Lehrgebäude der TCM und des Daoismus vor sich liegen hat.
Es reicht meistens, sich über die Achtsamkeit bei den Rahmenbedingungen und über die korrekte Methode für den Übungszweck im Klaren zu sein.
Dann ist die Übung harmonisch und komplett und nicht unnötig verwirrt und aufgeblasen, das ist auch sehr wichtig.
Qigong-Übungen sind fast immer auch einfach, klar und konkret zielgerichtet!
Es ist einfacher das zu zeigen als so viel drüber zu reden.
Letzten Endes soll sich durchaus das Sein so entwickeln, dass Inneres und Äusseres gleichermassen ans Bewusstsein treten KANN, wenn es möchte und muss. Verbinden kann man da schlecht, was soll mir ein Geräusch von hinten über mein Inneres sagen ? Man soll nur genauso auf ein Geräusch von hinten reagieren können wie auf einen Schmerz im Bein, egal was man gerade sonst macht. Man ist einfach da, und wenn was kommt was Aufmerksamkeit nötig hat schaltet sich das wieder ein.
Das hat aber nichts mit Qigong zu tun. Das worum es bei Dir geht ist eben sich quasi zu beruhigen und nicht krampfhaft auf sich zu starren. Das kann man eben auch dadurch erreichen dass man in den Raum reinhört. Hat nicht so viel mit manchen Dingen zu tun wie sehen. Sehen ist anstrengender und wirkt völlig unterschiedlich, das sollte man für diesen Zweck nicht machen.
Qigong-Übungen, bei denen man tatsächlich die ganze Zeit "hören", also im buchstäblichen Sinne lauschen und auf was Akustisches achten soll, gibt es meiner Erfahrung nach nicht oder nur extrem selten.
Die Anweisung "in den Raum hören" (oder ähnliche Anweisungen, auch andere Sinne, z.B. Sehen betreffend) ist ein Teil der Vorbereitung und Entspannungsphase und kein Teil der Hauptübung, in der man die Kernanweisungen umsetzt, d.h. z.B. den Energiefluss des Kleinen Kreislaufs beobachtet o.ä..
Weil man Qigong-Übungen sowieso i.d.R. nur da macht, wo man weitgehend ungestört ist, und Geräuschquellen einigermaßen ignorierbar sein sollten (d.h. kein Gelaber oder unangemessene Musik, sondern höchstens ein paar Verkehrs- oder Naturgeräusche), geht es bei so einer Anweisung auch weniger um solche Geräusche, sondern es geht eher darum, die Existenz des Gehörsinnes kurz zu beachten, um sich bewusst von dem alltäglichen Informationsfluss (Sprache usw.) zu lösen, und die Sinne zu öffnen, diese aber nicht zu fixieren.
Wenn man dann ein paar Augenblicke bewusst in den Raum gelauscht hat, lässt man den Gehörsinn in Ruhe, und achtet nicht weiter drauf; außer man wird akustisch ein bisschen gestört, dann versucht man in diesem neutralen "in den Raum lauschen" zu bleiben, und sich nicht auf die konkreten Störungen zu fixieren. Man hat also gegen Ablenkungen einen konkrete Alternative parat, das Ganze ist Teil der Zentrierung und bildet einen neutralen Ausgangspunkt für die Körper-Geist-Einheit.
"In den Raum hören" ist quasi die Gehörsinn-Ergänzung zum Aufrichten der Wirbelsäule, Sinken ins Dantian usw..
Die Übung baut dann darauf auf, dass man zuerst diese Zentrierung als neutralen Ausgangspunkt gefunden hat.
Es ist einfacher das zu zeigen als so viel drüber zu reden.
Letzten Endes soll sich durchaus das Sein so entwickeln, dass Inneres und Äusseres gleichermassen ans Bewusstsein treten KANN, wenn es möchte und muss. Verbinden kann man da schlecht, was soll mir ein Geräusch von hinten über mein Inneres sagen ? Man soll nur genauso auf ein Geräusch von hinten reagieren können wie auf einen Schmerz im Bein, egal was man gerade sonst macht. Man ist einfach da, und wenn was kommt was Aufmerksamkeit nötig hat schaltet sich das wieder ein.
Das hat aber nichts mit Qigong zu tun. Das worum es bei Dir geht ist eben sich quasi zu beruhigen und nicht krampfhaft auf sich zu starren. Das kann man eben auch dadurch erreichen dass man in den Raum reinhört. Hat nicht so viel mit manchen Dingen zu tun wie sehen. Sehen ist anstrengender und wirkt völlig unterschiedlich, das sollte man für diesen Zweck nicht machen.
Eben das hat nichts mit Qi Gong zu tun. Ich denke eher das geht in Richtung was du schon öfter meintest mit irgendwo sitzen und einfach in die Gegend schauen und dabei Wirken lassen in den Dao Schulen auch Sitzen in Vergessenheit öfter genannt. Finde die Anweißung im Bezug auf Qi Gong eher fehlerhaft.
Viele grüße,
Shin
Kommt darauf an. Ich finde die Anweisung "führe Dein 'Qi' hier und dahin" schrecklich, falsch, kontraproduktiv, und was mir alles nicht einfällt, für Anfänger. Qigong sollte entweder etwas sein wo ich körperliche Dinge die man auch TUN kann tue (Selbstmassage, Atem-, Dehn- und Bewegungsübungen, kombiniert), oder man arbeitet mit seinem inneren Geist, und lässt DIESEN was tun was gut für einen ist. Bewusst in die Regulierung des Körpers einzugreifen weil man alles besser weiss als Körper und Geist zusammen führt in die Irre, und zwar so gut wie immer. Daher ist es nicht schlecht, mit der Beruhigung des unruhigen Geistes zu arbeiten, indem man eben ohne sehen hört. Der Rest ist erstmal seine Arme zu strecken und dabei ein oder aus zu atmen, den Kopf zu massieren, auf die Knochen zu klopfen, und so weiter.
'einfach hören' entspricht 'einfach wahrnehmen was gerade da ist', unfokussiert.
Kommt darauf an. Ich finde die Anweisung "führe Dein 'Qi' hier und dahin" schrecklich, falsch, kontraproduktiv, und was mir alles nicht einfällt, für Anfänger.
Falsch würde ich nicht sagen, es entspricht einfach nur eines gewissen Verständnisses. Jenachdem was ich erreichen will gibt es natürlich sinnvolleres.
Qigong sollte entweder etwas sein wo ich körperliche Dinge die man auch TUN kann tue (Selbstmassage, Atem-, Dehn- und Bewegungsübungen, kombiniert), oder man arbeitet mit seinem inneren Geist, und lässt DIESEN was tun was gut für einen ist. Bewusst in die Regulierung des Körpers einzugreifen weil man alles besser weiss als Körper und Geist zusammen führt in die Irre, und zwar so gut wie immer.
Jein, sollte man erstmal Fragen ob man überhaupt eingreifen kann und wenn ja wie. In dem Moment wo ich übe reguliere ich ja irgendwo schon aber zur gleichen Zeit auch nicht. Konkret gesagt. Ich mache ja die Bewegungen die diese Regulierung unterstützen, aber zur gleichen Zeit passieren ja noch Dinge im Körper.
Viele grüße,
Shin
Wenn ich das richtig verstehe, geht es um die Intention der jeweiligen Anweisung.
Bei der Anweisung „in den Raum hören“ werden keine Bewegungen gemacht.
D.h. dass ich mich bei diesem Übungsteil auf mich und auf den Raum konzentriere, spüre, fühle. Vielleicht hat es mich irritiert, weil ich das unbewusst schon gemacht habe. Hier geht es scheinbar auch wieder um ein „sowohl-als auch“. Bin mir hier nicht sicher, kommt für mich aber als mögliche Erklärung in Frage.
Den Gehörsinn bei der meditativen Übung zu schulen um im Alltagsstress das Wesentliche herausfiltern zu können, macht auch Sinn.
Spürst du nicht wenn du übst, fühlst du nicht wenn du übst ?
Sicherlich tue ich das. Spüren, fühlen, empfinden, wahrnehmen was da ist. Eben mich und das drumherum. Manchmal bleibe ich an einer Wahrnehmung hängen und mir wird bewusst, warum ich daran hängen blieb. Kannst du damit etwas anfangen?
Was willst du den ausdrücken und wem gegenüber ? Drückst du dich zb gegenüber jemanden aus der nie Qi Gong oder dergleichen praktiziert hat aus, kanns verständlich schwer werden. Die eigene Wahrnehmung kann man sehr wohl beschreiben, das geht nur nicht immer direkt. Manchmal muss das erlebte erstmal Sacken.
Wenn ich Fragen habe bzgl. Qi Gong und meinen Wahrnehmungen, muss ich die ja irgendwie in Worte fassen. Diese Fragen möchte ich dann natürlich denen stellen, die das auch praktizieren und mehr Erfahrung haben. Du schreibst, dass man die eigene Wahrnehmung sehr wohl beschreiben kann. Mir fehlen die passenden Worte, die das ausdrücken - ohne beim Gespräch in Wortklauberei zu verfallen und missverstanden zu werden.
[...]d.h. alles bewusst und gezielt zu machen und nichts dem Zufall oder der Nachlässigkeit zu überlassen.
Zu diesen Elementen der Rahmenbedingungen gehört auch die Sache der Ausrichtung der Wahrnehmung. In diesem Sinne dürfte meistens die Anweisung mit dem Hören zu verstehen sein. Es geht darum, 1. den Gehörsinn bewusst in die Übung mit einzubeziehen, obwohl er mit dem Zweck der Übung nicht direkt etwas zu tun hat, und 2. den Gehörsinn eben möglichst optimal mit einzubeziehen, d.h. seine energetische Wirkung oder Wechselwirkung mit dem Kern der Übung zu kennen und zu berücksichtigen.
Hierzu gehören dann Aspekte, wie dass der Gehörsinn üblicherweise mit den Nieren in Verbindung besteht, und viele Qigong-Übungen auch mit den Nieren und anderen Organen was zu tun haben.
Diese ganzen Verflechtungen sollte man aber nicht zu wichtig nehmen, weil man dann immer das komplette Lehrgebäude der TCM und des Daoismus vor sich liegen hat.
Interessant. Bedeutet das, dass die einzelnen Sinnesorgane (Augen Ohren etc.) mit den Organen verbunden sind?
[...]Sondern eben tatsächlich nur den Raum wahrnehmen, mit geschlossenen Augen hören, damit das was einem der eigene Geist in einem selbst näherbringen MÖCHTE auch ungestört kommen kann, ohne dass man das stört indem man den Suchscheinwerfer anschmeisst.
Habe lange darüber nachgedacht. Ich verstehe nicht so recht was du damit meinst. Magst du mir das erklären?
Letzten Endes soll sich durchaus das Sein so entwickeln, dass Inneres und Äusseres gleichermassen ans Bewusstsein treten KANN, wenn es möchte und muss. [...] Man ist einfach da, und wenn was kommt was Aufmerksamkeit nötig hat schaltet sich das wieder ein.
Das hat aber nichts mit Qigong zu tun. Das worum es bei Dir geht ist eben sich quasi zu beruhigen und nicht krampfhaft auf sich zu starren. Das kann man eben auch dadurch erreichen dass man in den Raum reinhört.
Also geht es um reines Sein und Wahrnehmen? Das Ego "ausschalten"?
Interessant. Bedeutet das, dass die einzelnen Sinnesorgane (Augen Ohren etc.) mit den Organen verbunden sind?
In der TCM und dem chinesischen energetischen Weltbild geht man davon aus, dass es diese Verbindungen gibt, allerdings sind damit keine konkreten anatomischen Verbindungen über Nerven oder Stoffwechselverbindungen gemeint, sondern eben energetische Zusammenhänge.
Allerdings darf man nie vergessen, dass in diesem Weltbild sowieso immer alles mit allem verbunden ist, d.h. wenn z.B. die Ohren mit den Nieren als verbunden gelten, bedeutet das nicht, dass es also keine energetischen Wechselwirkungen von Ohren zu anderen Organen gäbe, sondern eben nur, dass die Verbindung von Ohren und Nieren besonders eng und wichtig ist.
Ebenso sind ja die Organe im chin. Sinne nicht zu 100% deckungsgleich mit dem westlichen Verständnis des Organs, sondern außer dem konkreten Organ gehört im chinesischen Sinne meistens noch ein bisschen mehr dazu, was in die konkrete Funktion mit eingebunden ist.
Das Ganze ist aber ein weites Feld, dazu gibt es ja viel Literatur, wo man das alles nachlesen kann.
'einfach hören' entspricht 'einfach wahrnehmen was gerade da ist', unfokussiert.
Also innen und außen wahrnehmen was da ist?!
In der TCM und dem chinesischen energetischen Weltbild geht man davon aus, dass es diese Verbindungen gibt, allerdings sind damit keine konkreten anatomischen Verbindungen über Nerven oder Stoffwechselverbindungen gemeint, sondern eben energetische Zusammenhänge.
Allerdings darf man nie vergessen, dass in diesem Weltbild sowieso immer alles mit allem verbunden ist, d.h. wenn z.B. die Ohren mit den Nieren als verbunden gelten, bedeutet das nicht, dass es also keine energetischen Wechselwirkungen von Ohren zu anderen Organen gäbe, sondern eben nur, dass die Verbindung von Ohren und Nieren besonders eng und wichtig ist.
Ebenso sind ja die Organe im chin. Sinne nicht zu 100% deckungsgleich mit dem westlichen Verständnis des Organs, sondern außer dem konkreten Organ gehört im chinesischen Sinne meistens noch ein bisschen mehr dazu, was in die konkrete Funktion mit eingebunden ist.
Das Ganze ist aber ein weites Feld, dazu gibt es ja viel Literatur, wo man das alles nachlesen kann.
Danke dir für deine Erklärungen. :)
Kannst du mir gute Literatur empfehlen?
Also innen und außen wahrnehmen was da ist?!
Oh, verstehe. Ich nehm's zurück. Also doch: hören, was da ist. :D
Anders als die Augen, kann man ja seine Ohren nicht zumachen, also hört man sowieso alles was zu hören da ist, nur ist man leicht in seine Träumerei verstrickt und somit nicht in der Gegenwart bei dem was ist, und die Ohren hören zwar trotzdem, man nimmt es dann aber nicht wahr.
In den Raum hineinhören ist eine sehr sanfte der möglichen Methoden, sich gerade nicht mit seinem Innenleben zu beschäftigen, sondern sich statt dessen geistig präsent zu machen. :)
Oh, verstehe. Ich nehm's zurück. Also doch: hören, was da ist. :D
In den Raum hineinhören ist eine sehr sanfte der möglichen Methoden, sich gerade nicht mit seinem Innenleben zu beschäftigen, sondern sich statt dessen geistig präsent zu machen. :)
Wenn ich meine innen, dann meine ich Nicht Gedanken, Träumereien usw. sondern sich selbst als Ganzes im/mit dem Raum wahrnehmen.
Jessus, :D ich kanns eben nicht in Worte fassen. :)
Jessus, ich kanns eben nicht in Worte fassen.
Je, ist doch bloß ganz einfaches Zuhören... habe keinerlei Probleme damit, das in Worten auszudrücken. :cool:
...habe keinerlei Probleme damit, das in Worten auszudrücken.
Du hast keine Probleme damit auszudrücken, was ich meine? :confused:
Zuhören? Brauch man doch nicht extra erklären, versteht doch jeder?
Für mich scheint sich allerdings auch kein besonderes Gefühl damit zu verbinden - Einheit mit dem Universum, oder so. Ich meine, natürlich sind wir ein Teil des Universums, wie denn nicht, aber was ist denn so außergewöhnlich daran ???
Den Gehörsinn bei der meditativen Übung zu schulen um im Alltagsstress das Wesentliche herausfiltern zu können, macht auch Sinn.
Hm nein eigentlich nicht. Ja macht aus deinem Standpunkt einen gewissen Sinn. Aber aus meinem Standpunkt versuchst du dich auf einen Tropfen im Meer zu konzentrieren, anstatt einfach das Meer als gesamtes wahrzunehmen.Damit meine ich dein Sein, deine Existenz ist wenn man vom Geist und Körper ausgeht ein gesamtes. Wenn du dich auf das hören konzentrierst, zentrierst du dich auf einen Teil von dir.Dein Ohr, dein hören ist nicht dein Zentrum, weil der Kern deiner Übung nicht dein Zentrum ist ist die Wirkung auch demtsprechend beschränkt.
Dein Zentrum als solches in dem Fall nennt man Bewußtsein. Schaffst du es einfach leer und still mit der Zeit zu sein, werden alle anderen Dinge sich von selbst ergeben.
Das ist aber dann natürlich nicht mehr die Methode die du praktizierst.
Viele grüße,
Shin
Sicherlich tue ich das. Spüren, fühlen, empfinden, wahrnehmen was da ist. Eben mich und das drumherum. Manchmal bleibe ich an einer Wahrnehmung hängen und mir wird bewusst, warum ich daran hängen blieb. Kannst du damit etwas anfangen?
Ja natürlich, vergiss nicht das beim Qi Gong die Wahrnehmung ein Nebeneffekt ist und nicht das erstrebte Ziel. Wenn du etwas wahrgenommen hast hast du es eben wahrgenommen, denk während der Übungen auch nicht drüber nach, oder versuch mehr wahrnzunehmen, sondern mach die Übungen einfach weiter. Wenn du nix wahrnimmst, ist das auch nicht schlimm. Das kann wechseln.
Im Prinzip ist durch das üben zu erreichen das man Gedanken leer ist, so das Stille einkehren kann. Das geht in der Regel nicht direkt, wenn es in einem Fall passiert um so besser. Wenns nicht direkt geht erreicht man das eben Stück für Stück.
Wenn ich Fragen habe bzgl. Qi Gong und meinen Wahrnehmungen, muss ich die ja irgendwie in Worte fassen. Diese Fragen möchte ich dann natürlich denen stellen, die das auch praktizieren und mehr Erfahrung haben. Du schreibst, dass man die eigene Wahrnehmung sehr wohl beschreiben kann. Mir fehlen die passenden Worte, die das ausdrücken - ohne beim Gespräch in Wortklauberei zu verfallen und missverstanden zu werden.
Eine Sache der Übung, eins weiter oben hast du mir doch schon etwas vermittelt aus deinen Erfahrungen ;)
Wenn ich meine innen, dann meine ich Nicht Gedanken, Träumereien usw. sondern sich selbst als Ganzes im/mit dem Raum wahrnehmen.
Du meinst das emfinden das man sich manchmal größer , manchmal kleiner fühlt ?
Viele grüße,
Shin
Valerie, mach einfach die Augen zu und höre was im Raum so ist. Uhr ticken, Autos die vorbei fahren, Schritte, egal. Einfach hören. Und Dein Ego lässt Du machen was es möchte, egal was es ist. Das ist schon ok, das Ego.
Wohnst Du zufällig im Raum Düsseldorf (und bist Zahnarzthelferin) ?
Einfach hören. Und Dein Ego lässt Du machen was es möchte, egal was es ist. Das ist schon ok, das Ego.
Dein Ego läßt du machen was es möchte ? Das würde implizieren das mein Ego etwas anderes als ich selbst wär. Wenn aber mein Ego nicht ich selbst wär, wär kontrolliert mich dann ?Ich oder mein Ego ?
Ich bin mir bewußt Klaus das meine Fragen ja leicht dumm sind . Sind aber so gewählt, weil ich deine Aussage leicht unvorteilhaft fand. Ich denke anders wäre das vorteilhafter formuliert und vielleicht ein bißchen weniger absolut, weil ich glaube das nicht bei jeder Qi Gong Methode sowas von Vorteil ist. Das hat dann weniger damit zu tun das sie dadurch nicht wirkt, sondern es unerwünschte Nebenwirkungen geben kann.
Viele grüße,
Shin
Qigong ist eine körperliche Übung die unter anderem AUCH den Geist beruhigt wenn man es RICHTIG macht. Und kein Psycho-Sekten-Terror mit "vergesse Dein Ego, junger Padawan". Das machen nur halbgare europäische Pseudo-Lehrer gerne, mit einer Agenda von '68 zum Nordpol und zurück, der weder was mit Gesundheit noch mit China zu tun hat, oder dem was man damals mal gemacht hat, in den Bergen, weil's kalt gewesen ist.
Ego in Balance mit jedem anderen Teil des Ichs ist völlig in Ordnung. Dafür gibt es das, das Ego. Auch 2009, seit ca. 200.000 Jahren Geschichte der Menschheit.
Qigong ist eine körperliche Übung die unter anderem AUCH den Geist beruhigt wenn man es RICHTIG macht. Und kein Psycho-Sekten-Terror mit "vergesse Dein Ego, junger Padawan". Das machen nur halbgare europäische Pseudo-Lehrer gerne, mit einer Agenda von '68 zum Nordpol und zurück, der weder was mit Gesundheit noch mit China zu tun hat, oder dem was man damals mal gemacht hat, in den Bergen, weil's kalt gewesen ist.
Ego in Balance mit jedem anderen Teil des Ichs ist völlig in Ordnung. Dafür gibt es das, das Ego. Auch 2009, seit ca. 200.000 Jahren Geschichte der Menschheit.
Nun gut vergesse dein Ego ist dann schon eine ganz bestimmte Zielsetzung. Gedankenleer zu sein wie ich das impliziert habe ist nicht gleich vergesse dein Ego.Und das mit dem vergessen machen sicherlich nicht nur halbegare Pseudo Lehrer, die selbst Vergessenheit ist eine der Kernelemente des Daoismus ;)
Ich denke einfach egal welche Zielsetzung man hat, zusagen lass dein Ego mal machen ist nicht so gut.Ich würde eher sagen sei im Qi Gong still und am sonsten lass dein Ego außerhalb der Übung machen. Damit spreche über Qi Gong und nicht zb wenn man sich hinsetzt und einfach die Umgebung (Wald zb. ) auf sich wirken läßt. Qi Gong oder auch Meditation sind spezielere Übungsmethoden als zb Gymnastik. Die Anforderung ist einfach nicht die selbe. Es gibt zb Menschen die in ihr Qi Gong das Gefühl der Liebe mit einbeziehen oder dergleichen, sich dann aber Wundern warum sie mit der Zeit ihre Gefühle nicht mehr kontrollieren können und in noch längere Zeit immer mehr Probleme haben sich selbst zu kontrollieren. Genau das meine ich.
Viele grüße,
Shin
Qigong ist eine körperliche Übung die unter anderem AUCH den Geist beruhigt wenn man es RICHTIG macht. Und kein Psycho-Sekten-Terror mit "vergesse Dein Ego, junger Padawan". Das machen nur halbgare europäische Pseudo-Lehrer gerne, mit einer Agenda von '68 zum Nordpol und zurück, der weder was mit Gesundheit noch mit China zu tun hat, oder dem was man damals mal gemacht hat, in den Bergen, weil's kalt gewesen ist.
Ego in Balance mit jedem anderen Teil des Ichs ist völlig in Ordnung. Dafür gibt es das, das Ego. Auch 2009, seit ca. 200.000 Jahren Geschichte der Menschheit.
Schon wahr Leute, was sollen wir mit dem Gelaber der sogenannten Weisen wie Buddha etc., wir haben ja unseren Klaus, der weiß Bescheid... :ups:
Aber so weit schließe ich mich an:
Valerie, mach einfach die Augen zu und höre was im Raum so ist. Uhr ticken, Autos die vorbei fahren, Schritte, egal. Einfach hören.
Schon wahr Leute, was sollen wir mit dem Gelaber der sogenannten Weisen wie Buddha etc., wir haben ja unseren Klaus, der weiß Bescheid...
Er möchte bloß auf die Gefahr hinweisen, die daraus entsteht.
Heute labert jeder nur noch krankhaft von"Ego vergessen" und Schüler stellen sich Fragen wie"Aber war das jetzt ok, da es ja aus meinem Égo gekommen ist??".
Das einzige, was damit erreicht wird ist Verwirrung,Unzufriedenheit, bis hin zu ernsthaften Persönlichkeitsproblemen.Das hätte der zitierte Herr Gautama wohl genau so gesehen.
Er möchte bloß auf die Gefahr hinweisen, die daraus entsteht.
Heute labert jeder nur noch krankhaft von"Ego vergessen" und Schüler stellen sich Fragen wie"Aber war das jetzt ok, da es ja aus meinem Égo gekommen ist??".
Das einzige, was damit erreicht wird ist Verwirrung,Unzufriedenheit, bis hin zu ernsthaften Persönlichkeitsproblemen.Das hätte der zitierte Herr Gautama wohl genau so gesehen.
Vielleicht, vielleicht auch nicht. Hier geht es aber nur um etwas ganz schlichtes: seine Bewegungen machen, die Geräusche hören. Nix mit oder ohne Ego. Würde mir ein Sportlehrer den Weg zur Erleuchtung lehren wollen, würde ich so schnell wie möglich davonlaufen.
Würde mir ein Sportlehrer den Weg zur Erleuchtung lehren wollen, würde ich so schnell wie möglich davonlaufen.
Genau darum ging es. Qigong ist eine körperlich-seelische Übung, teils mehr körperlich, teils mehr seelisch, die NICHTS mit Daoismus, Buddhismus, Konvertierung zum Baghwan-Jünger 3. Grades zu tun hat. Das Ego sitzt friedlich und still mit am Tisch wenn man sein Gesundheits-Stretching macht, und tut keinem was. Weshalb das "stören" sollte erschliesst sich mir da nicht.
Ich garantiere, dass es keine einzige authentische Qigong-Übung (authentisch, d.h. hier entweder echt traditionell oder kulturell unverfälscht, also nicht verwestlicht oder mit "modernen" Elementen versehen) gibt, in deren Anweisungen irgendetwas von "Ego" die Rede ist, oder mit Konzepten ähnlicher Bedeutung was gemacht wird.
Der ganze Kram von "Ego" ist rein WESTLICHES Denken (erkennbar auch am lateinischen Begriff), und jede Spekulationen über Qigong MIT oder OHNE Ego sind immer Interpretationen der Sache im Sinne des eigenen Weltbildes bzw. im Sinne der eigenen Eso-Klischees.
Es ist zwar richtig, dass es im Buddhismus die Vorstellung von der psychischen Einheit gibt, die durch Denken usw. ständig ein mentales Abbild der Wirklichkeit erschafft, und das Problem dann ist, dass dieses Abbild mit der realen Existenz verwechselt wird (die sog. Verblendung); ABER:
Dieses Konzept ist noch lange nicht mit allem identisch, was hier und da gemeint ist, wenn vom sog. "Ego" gelabert wird.
Die allermeisten Qigong-Übungen sind aber nicht buddhistisch, und deren Zweck mag ja mit Buddhismus kompatibel sein, oder auch förderlich, aber eine konkrete Arbeit an dem Verblendungsproblem im Sinne des Buddhismus sind sie normalerweise nicht.
Anweisungen und Regeln, in denen bezüglich Qigong-Übungen irgendwas von mit und ohne Ego usw. die Rede ist, kann man getrost ohne Nachzudenken sofort in die Tonne kloppen.
Die Wenigsten, die von Ego reden, können überhaupt klar erklären, was damit gemeint wird.
Normalerweise werden beim Gelaber über Ego drei Dinge zusammen gekippt und vermischt:
1. Konzepte aus Buddhismus und Hinduismus, die die sog. Verblendung, d.h. der "blinde" Glaube ans eigene Denken und die sinnliche Wahrnehmung, betreffen.
2. Ideen aus der Psychoanalye und daraus hervorgegangener Schulen, siehe Sigmund Freud "das Ich, das Es, und das Über-Ich", das Ego ist also "das Ich" im Sinne Freuds.
3. allgemeine moralische Gedanken hinsichtlich der Frage Egoismus versus Altruismus, Fragen darüber wie viel Egoismus normal und erlaubt ist, und wie viel Altruismus normal und geboten ist usw.
Diese drei Bereiche haben in ihrem Ursprung eher wenig bis gar nichts miteinander zu tun, aber die Leute, die ständig über "mit Ego" und "ohne Ego" reden, bedienen sich hier praktisch nach Belieben (jedoch i.d.R. ohne das konkret reflektieren zu können), im Sinne irgendein Aspekt wird schon passen, also isses immer gut, wenn ich sage "mach es ohne Ego" und "überwinde dein Ego".
Alles Unfug, solange man es nicht in Begriffe übersetzt, die klar ausdrücken, was gemeint ist, und nicht in diesem oben genannten Chaos und Mischmasch verharren.
Die Wenigsten, die von Ego reden, können überhaupt klar erklären, was damit gemeint wird.
Normalerweise werden beim Gelaber über Ego drei Dinge zusammen gekippt und vermischt:
1. Konzepte aus Buddhismus und Hinduismus, die die sog. Verblendung, d.h. der "blinde" Glaube ans eigene Denken und die sinnliche Wahrnehmung, betreffen.
2. Ideen aus der Psychoanalye und daraus hervorgegangener Schulen, siehe Sigmund Freud "das Ich, das Es, und das Über-Ich", das Ego ist also "das Ich" im Sinne Freuds.
3. allgemeine moralische Gedanken hinsichtlich der Frage Egoismus versus Altruismus, Fragen darüber wie viel Egoismus normal und erlaubt ist, und wie viel Altruismus normal und geboten ist usw.
Diese drei Bereiche haben in ihrem Ursprung eher wenig bis gar nichts miteinander zu tun, aber die Leute, die ständig über "mit Ego" und "ohne Ego" reden, bedienen sich hier praktisch nach Belieben (jedoch i.d.R. ohne das konkret reflektieren zu können), im Sinne irgendein Aspekt wird schon passen, also isses immer gut, wenn ich sage "mach es ohne Ego" und "überwinde dein Ego".
Alles Unfug, solange man es nicht in Begriffe übersetzt, die klar ausdrücken, was gemeint ist, und nicht in diesem oben genannten Chaos und Mischmasch verharren.
Deine Meinung teile ich. Deshalb ist es mmn. schwierig darüber zu reden oder sich auszutauschen. Missverständnisse sind vorprogrammiert.
bluemonkey
24-08-2009, 10:48
Qigong ist eine körperlich-seelische Übung, teils mehr körperlich, teils mehr seelisch, die NICHTS mit Daoismus, Buddhismus, Konvertierung zum Baghwan-Jünger 3. Grades zu tun hat. Das Ego sitzt friedlich und still mit am Tisch wenn man sein Gesundheits-Stretching macht, und tut keinem was. Weshalb das "stören" sollte erschliesst sich mir da nicht.
Man kann Qigong als Körper- und Seelengymnastik machen, aber richtiges Qigong ist, wenn man es möchte, ein spiritueller Weg und hat je nach Richtung sehr viel mit Buddhismus, Daoismus oder Konfuzianismus zu tun.
Das ist nix heiliges, sondern schlicht ein Weg, zur Freiheit und zur Einsicht.
Wird niemand dazu gezwungen, aber es steht jedem offen.
Die beste Definition von "EGO", die ich bisher (im spirituellen Zusammenhang) gehört habe ist "Illusion der Getrenntheit".
Das Ich ist ein Arbeitsmodell, das sich im Alltag als amüsant oder gar nützlich erweisen kann, wenn man es allerdings als Illusion erfährt (was die Gemeinsamkeit vieler mystischer Erfahrungen ist: "ozeanischer Gefühl", "Alleinssein"), dann ist man in der Alltagswelt unter Umständen etwas entspannter.
Buddha hat auch nicht die Existenz eines Ichs oder Egos abgestritten, sondern eines aus sich selbst heraus existierenden, also unbedingten Ichs. Da sind sich die heutigen Hirnforscher mit ihm einig.
Ein Kasperletheater mit Handpuppen ist auch ganz amüsant, wenn man den Räuber und den Polizisten als getrennte Personen wahrnimmt und sich nicht vor Augen hält, dass beide Figuren eventuell vom gleichen Menschen gesteuert und gesprochen werden.
In den Raum hineinzuhören (ohne in "wesentlich" und "unwesentlich" zu unterscheiden";)) ist eine gute Übung um den Raum um sich herum wahrzunehmen und eventuell die Grenzen etwas zu relativieren.
Offen und weit, nicht heilig!
Die beste Definition von "EGO", die ich bisher (im spirituellen Zusammenhang) gehört habe ist "Illusion der Getrenntheit". Das Problem ist nur, dass man solche Definitionen nur im Rahmen geschlossener Texte, d.h. Bücher, Artikel, oder auch mehrere Werke über ein Thema (d.h. eine sog. (Lehr)Schule) o.ä., aufrecht erhalten kann.
Wenn jemand in Diskussionen oder losen Unterhaltungen immer wieder hier und da von "Ego" spricht, kann sich diese Person nicht automatisch auf irgendwelche Definitionen, die jemand anders evtl. für optimal hält, berufen.
Im Rahmen einen Buches kann man am Anfang definieren, was man unter "Ego" konkret versteht. Die Bewertung des gesamten Textes ergibt sich dann aus der gesamten Argumentation. Eine Kritik an der verwendeten Definition des Ego-Begriffs kann nur in Bezug zur gesamten Argumentation erfolgen.
Ohne so einen konkreten Bezugsrahmen gibt es keinen Halt für Definitionen, sondern es läuft praktisch immer darauf hinaus, dass der Anwender für sich in Anspruch nimmt, dass man bei Bedarf eben die passendste Definition wählen sollte, dann hat er immer Recht (bzw. erscheinen seine Aussagen dann wertvoll und sinnhaft).
Das ist aber kein guter Diskussionsstil, sondern bewirkt eben, dass die fraglichen "Aussagen" (z.B. was man wann und warum mit dem Ego machen sollte, und warum es wann böse oder gut und neutral ist) immer toll richtig werden, wenn man sie nur mit der passenden Definition füttert (die der Sprecher ganz selbstverständlich für sich in Anspruch nimmt, meistens).
Wenn man dann eine Definition nimmt, die kein so tolles Ergebnis hat, kommt nur Müll raus. Dann ist eben der o.g. Wert und die Sinnhaftigkeit dahin!
Man kann Qigong als Körper- und Seelengymnastik machen, aber richtiges Qigong ist, wenn man es möchte, ein spiritueller Weg und hat je nach Richtung sehr viel mit Buddhismus, Daoismus oder Konfuzianismus zu tun.Die Sache mit Qigong und den genannten spirituellen Richtungen ist aber auch ein Problem, inwiefern eine einzelne Übung jederzeit diese spirituellen Entwicklungswege repräsentieren soll, muss und kann.
Eine einzelne Übung dient zunächst einmal einem konkreten Zweck, und dieser Zweck ist von den spirituellen Entwicklungswegen (dem persönlichen Ziel, ein guter Buddhist oder Daoist zu werden) ziemlich unabhängig, und auch das Praktizieren von vielen Übungen über lange Zeit garantiert nicht, dass man automatisch ein guter Buddhist oder Daoist wird.
Ein spiritueller Entwicklungsweg ergibt sich erst dann, wenn jemand eine Vielzahl von Dingen macht, sich an bestimmte Regeln hält, bestimmte geistige Einstellungen einnimmt und umsetzt usw.
Deswegen sehe ich die Betrachtung einer einzelnen Qigong-Übung als eine Sache, die von spirituellen Wegen unabhängig ist, und deswegen kann man die Bewertung von irgendwas, was man gerne "Ego" nennt, nicht einfach zum automatischen Element einer Übung machen.
Konkret: die Angelegenheit, dass z.B. der Buddhismus eine Art Überwindung des Egos anstrebt, findet sich in einer Qigong-Übung gar nicht wieder, sagen wir mal vergleichbar damit, wie die Elfmeterschießübungen eines Fußballers nichts damit zu tun haben, ob dieser Fußballer häufig foult oder nicht.
Buddha hat auch nicht die Existenz eines Ichs oder Egos abgestritten, sondern eines aus sich selbst heraus existierenden, also unbedingten Ichs. Da sind sich die heutigen Hirnforscher mit ihm einig.Das ist auch ganz interessant:
1. Es ist zwar klar, dass das Verhalten und das ganze psychische Befinden usw. eines Menschen immer hauptsächlich ein Produkt der Interaktion mit seiner Umwelt ist, d.h. nicht autonom gesteuert wird (das ist jetzt völlig unabhängig gemeint von jeglicher Frage nach genetischen Einflüssen, es reicht die fehlende völlig autonome Kontrolle über diese Sache), ABER: Der subjektive Erlebnisraum eines Menschen ist ein 100% geschlossenes Gebilde, d.h. kein Mensch kann in seinem Leben diesen Raum jemals verlassen, noch in den eines anderen Menschen (oder Tieres) wirklich hineinblicken oder direkten Zugang erlangen. Niemand weiß wirklich, ob z.B. das eigene Empfinden von der Farbe Rot auch für andere genauso aussieht, auch wenn beide die gleichen Worte als treffend empfinden.
Diese Sache ist in den meisten Konzepten von "Ichs" und "Egos" eine bedeutende Angelegenheit, und es gibt bislang auch keine spirituelle Übung, um diesen persönlichen Erlebnisraum wirklich effektiv zu verlassen, auch wenn die Buddhisten die Meinung vertreten, dass das Erleben der "Leere" (als Erleuchtung) eine wirklich identische Leere offenbaren würde, und nicht nur eine anscheinend gleich aussehende Leere.
2. Ich habe ein Buch über einen philosophischen Diskurs zwischen einem buddhistisch Meditierendem und einem Hirnforscher. Witzigerweise beschreibt der Hirnforscher die Bewusstseinszustände, die der Meditierende anstrebt, hauptsächlich mit Worten wie "Dissoziation", also Trennung, und meint dies gar nicht unbedingt abwertend oder krankhaft, sondern rein abstrakt.
Er geht davon aus, dass das menschliche Gehirn im normalen, alltäglichen Funtkionsmodus mehr oder weniger zweckgerichtete Sinnesverarbeitung betreibt, und das Bewusstsein des Menschen daher mit eben diesem Ergebnis der Sinnesreizverarbeitung automatisch verschmolzen ist, es ist gleich mit dem Ergebnis dieser Verarbeitung. Weil aber der Buddhismus diesen Modus als überwindenswerte Verblendung betrachtet, ist es aus Sicht des Hirnforschers erforderlich, dass sich das Bewusstsein von dieser Sache trennt, also dissoziiert, damit ein neuer Standpunkt eingenommen werden kann, der von der ganzes Sinnesreizverarbeitung unabhängig ist.
Der buddhistische Diskussionspartner hat diese Sache nicht bestritten, sondern lediglich aus seiner subjektiven Sicht erläutert.
Trinculo
24-08-2009, 11:37
Das Ich ist ein Arbeitsmodell, das sich im Alltag als amüsant oder gar nützlich erweisen kann, wenn man es allerdings als Illusion erfährt (was die Gemeinsamkeit vieler mystischer Erfahrungen ist: "ozeanischer Gefühl", "Alleinssein"), dann ist man in der Alltagswelt unter Umständen etwas entspannter.
Wer sagt denn, dass das ozeanische Gefühl nicht die Illusion ist ;)? Ich finde es immer amüsant, wenn der Standardzustand fast aller Menschen zu fast jeder Zeit die Illusion darstellen soll, aber der Spezialzustand, den man nur nach jahrelangem Einreden, Konditionieren und Drogenkonsum erreicht, DER ist dann der "eigentliche" Zustand des Menschen :)
Wer sagt denn, dass das ozeanische Gefühl nicht die Illusion ist ;)? Ich finde es immer amüsant, wenn der Standardzustand fast aller Menschen zu fast jeder Zeit die Illusion darstellen soll, aber der Spezialzustand, den man nur nach jahrelangem Einreden, Konditionieren und Drogenkonsum erreicht, DER ist dann der "eigentliche" Zustand des Menschen :)
Naja, diese buddhistische Sache mit Erleuchtung und der sog. Leere grenzt sich ja schon sehr deutlich von ozeanischen Gefühlen ab, also das sind ja meistens Sachen, die sowieso sofort in die große Kategorie der Schein-Erleuchtungen gehören.
Die Schwierigkeit und paradoxe Natur des Ganzen mündet in buddhistischen Wegen ja auch in Aussagen und Bildern wie, dass das wahre Ziel ja nicht Erleuchtung, sondern weder Erleuchtung noch Verblendung sei, und dass die Erleuchtung ja nachher immer weiter unbewusst werden soll, und dass man einen wahrhaft Erleuchteten gar nicht von einem Normalmenschen (was immer das auch ist) unterscheiden kann (er selbst auch nicht).
Ebenso wie es auch z.B. Zen-Roshis gibt, die nie ein Erleuchtungserlebnis hatten, und ähnliche Dinge.
EDIT:
Ich habe auch immer wieder gehört, dass (von buddhistischen Lehrern) gesagt wird, dass es eine Sache ist, bei der Meditation ein toller Versenkungsexperte zu werden, und eine andere Sache, ein wirklich guter Buddhist zu sein.
Naja, diese buddhistische Sache mit Erleuchtung und der sog. Leere grenzt sich ja schon sehr deutlich von ozeanischen Gefühlen ab, also das sind ja meistens Sachen, die sowieso sofort in die große Kategorie der Schein-Erleuchtungen gehören.
Die Schwierigkeit und paradoxe Natur des Ganzen mündet in buddhistischen Wegen ja auch in Aussagen und Bildern wie, dass das wahre Ziel ja nicht Erleuchtung, sondern weder Erleuchtung noch Verblendung sei, und dass die Erleuchtung ja nachher immer weiter unbewusst werden soll, und dass man einen wahrhaft Erleuchteten gar nicht von einem Normalmenschen (was immer das auch ist) unterscheiden kann (er selbst auch nicht).
Ebenso wie es auch z.B. Zen-Roshis gibt, die nie ein Erleuchtungserlebnis hatten, und ähnliche Dinge.
EDIT:
Ich habe auch immer wieder gehört, dass (von buddhistischen Lehrern) gesagt wird, dass es eine Sache ist, bei der Meditation ein toller Versenkungsexperte zu werden, und eine andere Sache, ein wirklich guter Buddhist zu sein.
Ich habe von Buddhisten auch immer wieder gehört, dass es überhaupt keine Buddhisten gibt.
Ich habe von Buddhisten auch immer wieder gehört, dass es überhaupt keine Buddhisten gibt.Wenn ich das als ernst gemeint Aussage nehmen will (der Witz dabei ist sicher beabsichtigt, dennoch soll es sicherlich kein Gag sein, der die Sache komplett lächerlich machen soll), erscheint es mir nachvollziehbar.
Der Buddhismus ist ein abstraktes Lehrgebäude, sich diesem anzuschließen, ist ein sozialer Akt, der aber eben nicht in einer tatsächlichen elementar-wesenshaften Veränderung eines Menschen enden wird, sondern ein Mensch bleibt unabhängig von seinem persönlichen Entwicklungspotenzial, der der er war, egal ob es sich als Buddhist bezeichnet oder nicht, oder als solcher anerkannt wird oder nicht.
Der Sinn des Buddhismus bedeutet nicht, oder nur ganz am Rande, dass man eine soziale Rolle als Buddhist einnimmt.
Sind die Buddhisten gemeint die Frauen (in Thailand oder Indonesien) das Mönch-Sein verbieten wollen weil sie Konkurrenz beim Spendenaufkommen fürchten, oder die welche sich ganz fromm, weltvergessen und freundlich in Tibet gegenseitig die Fresse einschlagen wenn einer "die falsche" Auslegung richtiger findet ?
Tja, das abstrakte Lehrgebäude des Buddhismus kann glitzern wie es will, und manchen Leuten gelingt es, sich in diesem Schein in Szene zu setzen, aber in sozialen Strukturen findet man bei näherem Hinsehen dann doch den gleichen Mist wie überall.
bluemonkey
24-08-2009, 12:07
Ohne so einen konkreten Bezugsrahmen gibt es keinen Halt für Definitionen, sondern es läuft praktisch immer darauf hinaus, dass der Anwender für sich in Anspruch nimmt, dass man bei Bedarf eben die passendste Definition wählen sollte, dann hat er immer Recht (bzw. erscheinen seine Aussagen dann wertvoll und sinnhaft).
das kommt darauf an, was man will.
Wenn es um das Recht behalten, Diskussion gewinnen, glänzend dastehen geht...dann gibt es sicherlich schon sehr ausgefeilte Literatur und auch billige Tricks, je nach Niveau.
Einfach mal in ein entsprechendes Unterforum schauen, oder Politikern beim Diskutieren zusehen.
Ich habe den Kontext genannt: Spiritualität.
Da kann man jetzt auch die Unterschiede der Methoden rausarbeiten, oder auf die Gemeisamkeiten gucken.
Man kann auch diskutieren, ob Jesus eine Geldbörse hatte.
Die genannte Definition passt ganz gut auf das, was ich als Wesentlich an spirituellen Wegen für mich erkannt habe. Es bleibt jedem überlassen, die einfach mal probeweise einzusetzen in das was er im spirituellen Kontext gehört hat z.B.: "Löse Dein Ego auf"-> "Löse die Illusion der Getrenntheit auf"
fühlt sich für mich deutlich anders an:)
Es geht hier (im spirituellen Kontext) nicht um eine objektive Wahrheit, sondern um ein subjektives Verstehen, Erfahren.
Ein spiritueller Entwicklungsweg ergibt sich erst dann, wenn jemand eine Vielzahl von Dingen macht, sich an bestimmte Regeln hält, bestimmte geistige Einstellungen einnimmt und umsetzt usw.
Deswegen sehe ich die Betrachtung einer einzelnen Qigong-Übung als eine Sache, die von spirituellen Wegen unabhängig ist, und deswegen kann man die Bewertung von irgendwas, was man gerne "Ego" nennt, nicht einfach zum automatischen Element einer Übung machen.
Konkret: die Angelegenheit, dass z.B. der Buddhismus eine Art Überwindung des Egos anstrebt, findet sich in einer Qigong-Übung gar nicht wieder, sagen wir mal vergleichbar damit, wie die Elfmeterschießübungen eines Fußballers nichts damit zu tun haben, ob dieser Fußballer häufig foult oder nicht.
Man kann sich natürlich Qigongübungen aus verschiedenen Systemen für die verschiedenen Bedürfnisse zusammenstellen.
So wie man sich unter Yoga im Westen meist Hatha-Yoga vorstellt, eine rein körperliche Übung, die eigentlich auf die höheren Stufen vorbereiten soll.
Trotzdem gab und gibt es komplette Qigongsysteme und die haben eine spirituelle Zielsetzung.
Da sich die Welt nicht um menschliche Definitionen schert, ist die entgültige Zielsetzung bei allen wirklichen spirituellen Wegen die gleiche, egal ob Christ, Muslim, Buddhist, Daoist oder Schamane.
Bleibt aber jedem selbst überlassen, ober er nur Elfmeterschießen will, oder richtig Fußball spielen.
Jemand der mit einer relativ simplen Qigong-Grundübung eine tiefe geistige Ruhe ereicht, ist dem Ziel des Buddhismus näher, als manch anderer, der den Pali-Kanon vorwärts und rückwärts gelesen hat.
Mir ist natürlich klar, das in vielen Qigong-Kursen diese Grundvoraussetzung niemals erreicht wird.:p
bluemonkey
24-08-2009, 12:17
Wer sagt denn, dass das ozeanische Gefühl nicht die Illusion ist ;)? Ich finde es immer amüsant, wenn der Standardzustand fast aller Menschen zu fast jeder Zeit die Illusion darstellen soll, aber der Spezialzustand, den man nur nach jahrelangem Einreden, Konditionieren und Drogenkonsum erreicht, DER ist dann der "eigentliche" Zustand des Menschen :)
Tja, wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nie erjagen:p
Die genannte Definition passt ganz gut auf das, was ich als Wesentlich an spirituellen Wegen für mich erkannt habe. Es bleibt jedem überlassen, die einfach mal probeweise einzusetzen in das was er im spirituellen Kontext gehört hat z.B.: "Löse Dein Ego auf"-> "Löse die Illusion der Getrenntheit auf"
Ich kritisiere hier nicht solche spirituellen Konzepte oder Leute, die das für sich wichtig und richtig empfinden, sondern es geht mir lediglich darum, welche Probleme auftauchen, wenn Leute ständig das Wort "Ego" benutzen, und warum ich solche Aussagen generell ablehne, wenn nicht gleichzeitig die persönliche Definition klar gestellt wird.
Auch können solche Definitionen völlig unzureichend sein, und das Problem, dass die Aussagen im Wesentlichen hohl und phrasenhaft sind, nicht lösen.
Ein entscheidender Punkt ist z.B., dass man zwar ständig irgendwie definieren kann, was man gerade meint, aber konkrete Tätigkeiten wie z.B. die sog. "Auflösung des Egos" trotzdem völlig unklar bleiben. Such doch mal einen Youtube-Film, wo man das ansehen kann. Oder mach es dreimal am Tag und erkläre nachvollziehbar, warum es z.B. morgens besser geht.
Dann werden entweder seiten- oder stundenlange Erklärungen folgen, was du wirklich meinst, oder es ist sowieso nur Blubblub, was sich dann zeigen würde.
Trinculo
24-08-2009, 12:30
Tja, wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nie erjagen:p
Geisterfahrer? Einer? Hunderte :p!
bluemonkey
24-08-2009, 12:43
ABER: Der subjektive Erlebnisraum eines Menschen ist ein 100% geschlossenes Gebilde, d.h. kein Mensch kann in seinem Leben diesen Raum jemals verlassen, noch in den eines anderen Menschen (oder Tieres) wirklich hineinblicken oder direkten Zugang erlangen. Niemand weiß wirklich, ob z.B. das eigene Empfinden von der Farbe Rot auch für andere genauso aussieht, auch wenn beide die gleichen Worte als treffend empfinden.
daher weist der Dalai Lama auch darauf hin, dass es neben der objektivierbaren Welt der Wissenschaft noch die subjektive Welt der Erfahrungen gibt.
Da das Bewustsein in die letztere Kategorie gehört ist es zweifelhaft hier jemals eine objektive Beschreibung der Naturwissenschaften zu bekommen.
Diese Sache ist in den meisten Konzepten von "Ichs" und "Egos" eine bedeutende Angelegenheit, und es gibt bislang auch keine spirituelle Übung, um diesen persönlichen Erlebnisraum wirklich effektiv zu verlassen,
doch: vulkanische Geistesverschmelzung! Ich glaube Bruce Franzis kann das:cool::p;)
2. Ich habe ein Buch über einen philosophischen Diskurs zwischen einem buddhistisch Meditierendem und einem Hirnforscher. Witzigerweise beschreibt der Hirnforscher die Bewusstseinszustände, die der Meditierende anstrebt, hauptsächlich mit Worten wie "Dissoziation", also Trennung, und meint dies gar nicht unbedingt abwertend oder krankhaft, sondern rein abstrakt.
Er geht davon aus, dass das menschliche Gehirn im normalen, alltäglichen Funtkionsmodus mehr oder weniger zweckgerichtete Sinnesverarbeitung betreibt, und das Bewusstsein des Menschen daher mit eben diesem Ergebnis der Sinnesreizverarbeitung automatisch verschmolzen ist, es ist gleich mit dem Ergebnis dieser Verarbeitung. Weil aber der Buddhismus diesen Modus als überwindenswerte Verblendung betrachtet, ist es aus Sicht des Hirnforschers erforderlich, dass sich das Bewusstsein von dieser Sache trennt, also dissoziiert, damit ein neuer Standpunkt eingenommen werden kann, der von der ganzes Sinnesreizverarbeitung unabhängig ist.
Der buddhistische Diskussionspartner hat diese Sache nicht bestritten, sondern lediglich aus seiner subjektiven Sicht erläutert.
Matthieu Ricard und Gerhard Roth?
man trennt sich ja nicht von der Welt, sondern von der Interpretation der Welt. Denn unsere Sinne sind sehr selektiv und unser Gehirn sehr kreativ, d.h. unsere Wahrnehmung ist mehr Interpretation als einfache Abbildung (schon mal den blinden Fleck mitten auf der Netzhaut gesehen?).
Die Regeln, nach denen wir Interpretieren, und die Interpretationen wird im Daoismus "erworbener Geist" genannt, der zu beruhigen ist, damit man den ursprünglichen Geist erkennen kann.
bluemonkey
24-08-2009, 12:44
Geisterfahrer? Einer? Hunderte :p!
Esst Scheiße, millionen Fliegen können nicht irren! :p
bluemonkey
24-08-2009, 12:47
Dann werden entweder seiten- oder stundenlange Erklärungen folgen, was du wirklich meinst, oder es ist sowieso nur Blubblub, was sich dann zeigen würde.
stimmt, daher muss man praktizieren, um es zu verstehen.
Trinculo
24-08-2009, 13:01
Die Regeln, nach denen wir Interpretieren, und die Interpretationen wird im Daoismus "erworbener Geist" genannt, der zu beruhigen ist, damit man den ursprünglichen Geist erkennen kann.
Alles ist erworben, von uns oder unseren Vorfahren ;)
bluemonkey
24-08-2009, 13:17
Alles ist erworben, von uns oder unseren Vorfahren ;)
und wann wurden die Erwerbsregeln erworben?
Trinculo
24-08-2009, 13:21
und wann wurden die Erwerbsregeln erworben?
Da würde ich nicht trennen. Im Zuge der Evolution wurde die Veränderlichkeit an sich irgendwann auch zum Vorteil, nicht nur ihre Auswirkungen; die Trennung von Eigenschaften und Metaeigenschaften ziehen wir als Beobachter im Nachhinein. Ich zweifle übrigens die Nützlichkeit buddhistischer und anderer Askesen nicht an, ich stoße mich nur etwas am Anspruch der Eigentlichkeit, Ursprünglichkeit etc. ;)
bluemonkey
24-08-2009, 14:02
Da würde ich nicht trennen. Im Zuge der Evolution wurde die Veränderlichkeit an sich irgendwann auch zum Vorteil, nicht nur ihre Auswirkungen; die Trennung von Eigenschaften und Metaeigenschaften ziehen wir als Beobachter im Nachhinein.
Eigentlich meinte ich mehr, das was bleibt, wenn man alles, was ist, wegnimmt.
Die zugrundeliegende Struktur, die sich in den Erscheinungen nur manifestiert.
Naturgesetze ohne Natur sozusagen oder die "Leere", die nicht in unserem Sinne leer ist, sondern voller Möglichkeiten einer ungeborenen Welt.
Also ich sage mal, dass jegliches Gerede vom sog. Ego gerade jene Verblendung erzeugt oder wesentlich verschlimmert, und das Ergebnis korrekter Meditationspraxis dann sein wird, dass man besser nicht von diesem Ego-Zeugs redet, weil das der Sache gleichkommt, dass man wieder Dreck ins saubere Wasser rein kippt, bei dem sich der Dreck erst gerade schön unten abgesetzt hatte, was der Sinne der Meditation war.
Blauaffe:
Die beste Definition von "EGO", die ich bisher (im spirituellen Zusammenhang) gehört habe ist "Illusion der Getrenntheit".
Das Ich ist ein Arbeitsmodell, das sich im Alltag als amüsant oder gar nützlich erweisen kann, wenn man es allerdings als Illusion erfährt (was die Gemeinsamkeit vieler mystischer Erfahrungen ist: "ozeanischer Gefühl", "Alleinssein"), dann ist man in der Alltagswelt unter Umständen etwas entspannter.
Ich verstehe nicht so ganz, was Du damit sagen willst. Meinst Du, man ist ohne 'ozeanisches Gefühl' entspannter als im 'Gefühl des Getrenntseins'?
Mal ganz im Ernst, fühlt sich irgendjemand hier GETRENNT VOM UNIVERSUM? Oder ALLEINS MIT DEM UNIVERSUM?
Hat denn dann irgendjemand, Deiner Definition nach, überhaupt ein Ego?
Das Ich ist ein Arbeitsmodell, das sich im Alltag als amüsant oder gar nützlich erweisen kann
oh, aber ich will Dich, und Du willst eine andere, und da muss ich euch beide umbringen und/oder mich selbst und es ist höchst dramatisch, und glaubst Du etwa, da interessiert mich das Kötergekläff und das Regengeräusch? :mad:
(hoffe, ich habe meinen Standpunkt rüberbringen können. :)?)
Das Ich ist ein Arbeitsmodell, das sich im Alltag als amüsant oder gar nützlich erweisen kann, wenn man es allerdings als Illusion erfährt
"Das Ich" ist lediglich ein Modell für psychologische Texte.
Für den Alltag hat man zwar ein Selbstbild mit mehr oder weniger zutreffenden Meinungen und Erfahrungen über sich selbst (z.B. ich kippe erst nach 20 Schnäpsen um, also trinke ich meistens max. 19). Dieses Selbstbild ist aber nicht "das Ich".
... ich stoße mich nur etwas am Anspruch der Eigentlichkeit, Ursprünglichkeit etc. ;)
Eigentlich sitzt man im Kino, und auf der Leinwand zieht ein Film ab. Und die Leinwand und die Sitzreihen und die Leute um einen herum - wird dann als das 'Eigentliche' bezeichnet.
Das Wahrnehmen an sich, der Hintergrund, auf dem das Drama sich abspielt oder auch nicht, die Tafel, nicht das, was darauf geschrieben ist.
Also ich sage mal, dass jegliches Gerede vom sog. Ego gerade jene Verblendung erzeugt oder wesentlich verschlimmert, und das Ergebnis korrekter Meditationspraxis dann sein wird, dass man besser nicht von diesem Ego-Zeugs redet, weil das der Sache gleichkommt, dass man wieder Dreck ins saubere Wasser rein kippt, bei dem sich der Dreck erst gerade schön unten abgesetzt hatte, was der Sinne der Meditation war.
Wären wir doch der Anweisung gefolgt und hätten einfach bloß hingelauscht! :D
"Das Ich" ist lediglich ein Modell für psychologische Texte.
Für den Alltag hat man zwar ein Selbstbild mit mehr oder weniger zutreffenden Meinungen und Erfahrungen über sich selbst (z.B. ich kippe erst nach 20 Schnäpsen um, also trinke ich meistens max. 19). Dieses Selbstbild ist aber nicht "das Ich".
Nicht... aha! :idea:
Die Schwierigkeit und paradoxe Natur des Ganzen mündet in buddhistischen Wegen ja auch in Aussagen und Bildern wie, dass das wahre Ziel ja nicht Erleuchtung, sondern weder Erleuchtung noch Verblendung sei, und dass die Erleuchtung ja nachher immer weiter unbewusst werden soll, und dass man einen wahrhaft Erleuchteten gar nicht von einem Normalmenschen (was immer das auch ist) unterscheiden kann (er selbst auch nicht).
Ebenso wie es auch z.B. Zen-Roshis gibt, die nie ein Erleuchtungserlebnis hatten, und ähnliche Dinge.
Das ist kein allgemeine Sicht in den Buddhistischen Schulen. Es gab ziehmlich bald nach dem Ableben vom Shakyamuni einige ja Disskusionen über seine Lehre und wie was nun ist etc.. Speziell als die ersten paar Jahrunderte rum waren wo man die Sachen nur mündlich überliefert hatte.
Viele grüße,
Shin
Die meisten Leute müssen ihr Ich erstmal finden, nicht schon wieder vergessen. Vergessen haben viele es schon längst. Die Leute sollen Worte und Vorgaben vergessen, nicht ihr Ich, DAS ist (auch) Kern des Daoismus.
Um einfach mal zum Praktischen zurückzukommen, macht mal Folgendes: einfach auf den Stuhl setzen, rechte Hand auf die Brust kurz unter dem Schlüsselbein (also oberhalb des Brustmuskels), die linke auf den Bauch. Und dann einfach mal so sitzen.
Na da habe ich ja was losgetreten. :o
Interessant, wie sich der Threat entwickelt hat. Glaubensfragen zu diskutieren war ehrlich gesagt noch nie so meines. Wer hat recht? Vielleicht ist es eine Essenz aus allen Glaubensrichtungen - wer weiß das schon genau. Mehr mag ich dazu nicht beitragen, denn das ist etwas, was jeder mit sich selbst ausmachen sollte. Ego, ich und Selbst hin oder her.
Um noch mal kurz auf meine Ausgangsfrage zurück zu kommen:
Ich habe beschlossen, einfach nur noch "zu machen". Es wird mir ein wenig zu 'verkopft' darüber zu reden. Und der Kopf - das Denken - sollte beim Qi Gong doch eher ausgeschaltet sein.
Jedenfalls werde ich mich mal intensiver mit TCM beschäftigen.
Spirituelle und persönliche Weiterentwicklung lässt sich schwer mitteilen.
Für meine Erfahrungen und Wahrnehmungen dabei werde ich mir ein Tagebuch zulegen. :D
Vielen Dank, für die vielen Erklärungen und Erläuterungen. :)
Na da habe ich ja was losgetreten. :o
Interessant, wie sich der Threat entwickelt hat. Glaubensfragen zu diskutieren war ehrlich gesagt noch nie so meines. Wer hat recht? Vielleicht ist es eine Essenz aus allen Glaubensrichtungen - wer weiß das schon genau. Mehr mag ich dazu nicht beitragen, denn das ist etwas, was jeder mit sich selbst ausmachen sollte. Ego, ich und Selbst hin oder her.
Um noch mal kurz auf meine Ausgangsfrage zurück zu kommen:
Ich habe beschlossen, einfach nur noch "zu machen". Es wird mir ein wenig zu 'verkopft' darüber zu reden. Und der Kopf - das Denken - sollte beim Qi Gong doch eher ausgeschaltet sein.
Jedenfalls werde ich mich mal intensiver mit TCM beschäftigen.
Spirituelle und persönliche Weiterentwicklung lässt sich schwer mitteilen.
Für meine Erfahrungen und Wahrnehmungen dabei werde ich mir ein Tagebuch zulegen. :D
Vielen Dank, für die vielen Erklärungen und Erläuterungen. :)
Lass dich nicht abschrecken.Hier sind halt ein paar Sachen in der Disskusion durcheinander geraten. Das man da schonmal den Überblick verliert, speziell wenn man noch relativ in den ersten Phasen steckt kann ich verstehen. Einfach machen kann für dich vielleicht gar nicht mal so schlecht sein und "verkopft" müssen solche Disskusionen nicht unbedingt ablaufen. Frohes üben ;)
Viele grüße,
Shin
bluemonkey
25-08-2009, 08:12
Für den Alltag hat man zwar ein Selbstbild mit mehr oder weniger zutreffenden Meinungen und Erfahrungen über sich selbst (z.B. ich kippe erst nach 20 Schnäpsen um, also trinke ich meistens max. 19).".
Mit "Ich" meine ich weniger die Meinungen, als das Gebilde, der Teil des Universums, über den man Meinungen hat.
Irgendeinen Teil des Universums wird als von dem Rest getrennt wahrgenommen und die Eigenschaft "trinkt meist 19 Schnäpse" zugeordnet.
Das Bewußtsein identifiziert sich mit diesem Teil und sagt: das bin "ich", die Schnäpse, der Tresen, der Wirt und das Weichei direkt neben mir, das schon nach zehn Schnäpsen umkippt, bin "nicht ich".
Lustigerweise erlebt man eine zeitliche Kontinuität und wenn ein alter Mann sich an seine Kindheit erinnert, nennt er das Wesen von damals genauso "Ich" wie das Gebilde das er heute ist.
Eine bemerkenswerte Leistung des Geistes :cool:
Dieses Selbstbild ist aber nicht "das Ich".
was ist für Dich das "Ich"?
bluemonkey
25-08-2009, 08:29
Blauaffe:
Ich verstehe nicht so ganz, was Du damit sagen willst. Meinst Du, man ist ohne 'ozeanisches Gefühl' entspannter als im 'Gefühl des Getrenntseins'?
Wenn man in der Meditation erfahren hat, dass man eigentlich mit allem verbunden ist, kann man manchmal auch im Alltag sich selbst im Gegenüber erkennen, ist daher nachsichtiger und nimmt sich selbst nicht so wichtig, auch wenn man wieder im Samsara oder getrennt-Modus lebt.
Die Erfahrung des Alleinsseins relativiert das Leben in der Illusion des Getrenntseins. So wie ein Alptraum entspannter ist, wenn man weiß, dass es nur ein Traum ist:cool:
Oft lebt man ja nach dem Motto:
"Das Leben ist ein Spiel!
Ein Spiel hat Regeln!
Regel Nr.1: "Das ist kein Spiel, das ist todernst":mad:
Dann schon lieber
"die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst!":p
Mal ganz im Ernst, fühlt sich irgendjemand hier GETRENNT VOM UNIVERSUM? Oder ALLEINS MIT DEM UNIVERSUM?
Ich bin sicher, Du fühlst Dich getrennt von mir, sobald Du "Blauaffe" schreibst ;)
Hat denn dann irgendjemand, Deiner Definition nach, überhaupt ein Ego?
jeder einigermaßen geistig gesunde Mensch über sechs Monate, Menschenaffen, Elefanten und eventuell einige andere Spezies
oh, aber ich will Dich, und Du willst eine andere, und da muss ich euch beide umbringen und/oder mich selbst und es ist höchst dramatisch, und glaubst Du etwa, da interessiert mich das Kötergekläff und das Regengeräusch? :mad:
Wenn Du mich umbringst, dann kriegst Du mich nicht, wenn Du Dich umbringst, auch nicht (und wirst als Bandwurm von Helmut Kohl wiedergeboren:p). Komische Lösungsansätze :gruebel:
Wenn Du in dieser Welt überleben willst, ist es ganz praktisch, wenn Du nicht Dein gesamtes Geld unter den Bettlern verteilst, nur weil Du ja nicht von Ihnen getrennt bist und es daher besser ist, dass viele was von dem Geld haben und nicht Du, als einzelner.
bluemonkey
25-08-2009, 08:32
Jedenfalls werde ich mich mal intensiver mit TCM beschäftigen.
Tchibo Certified Merchandise?:gruebel:
Ronny Wolf
25-08-2009, 09:15
Jedenfalls werde ich mich mal intensiver mit TCM beschäftigen.
Tchibo Certified Merchandise?:gruebel:
Traditionelle Chinesische Medizin :gruebel:
bluemonkey
25-08-2009, 09:42
Traditionelle Chinesische Medizin :gruebel:
Ach so, getrockneter Tigerpenis statt Viagra, verstehe :rolleyes:
Ne, Lehre von Wandlungsphasen, Meridianen, Teilsystemen die sich beeinflussen, dazu Massagen / Knochen setzen, Moxibustion, Kräutermischungen als Tee, Umschlag oder Pillen, aus bekannten Heilpflanzen die auch die Pharmaindustrie "auswertet" um das gleiche zum höheren Preis isoliert zu verkaufen (ganzheitlich ist ja blöd), Diäten, und gelegentlich auch Akupunktur. Wenn hiesige "Heilpraktiker" das auf "ich hau einfach mal irgendwo ein paar Nadeln rein, wird schon irgendwie helfen" reduzieren, ist das kein Problem der TCM, sondern der entsprechenden Leute. Und des Deutschen in seiner geballten Ignoranz im Allgemeinen.
Fei Long
25-08-2009, 12:12
Ne, Lehre von Wandlungsphasen, Meridianen, Teilsystemen die sich beeinflussen, dazu Massagen / Knochen setzen, Moxibustion, Kräutermischungen als Tee, Umschlag oder Pillen, aus bekannten Heilpflanzen die auch die Pharmaindustrie "auswertet" um das gleiche zum höheren Preis isoliert zu verkaufen (ganzheitlich ist ja blöd), Diäten, und gelegentlich auch Akupunktur. Wenn hiesige "Heilpraktiker" das auf "ich hau einfach mal irgendwo ein paar Nadeln rein, wird schon irgendwie helfen" reduzieren, ist das kein Problem der TCM, sondern der entsprechenden Leute. Und des Deutschen in seiner geballten Ignoranz im Allgemeinen.
Auf die Gefahr hin daß es ausgerechnet mich trifft wenn es plötzlich heißt "das ist jetzt off topic" ;), ich habe da eine "praktische Erfahrung".
Ich habe mal Akupunktur bekommen (für eine der wenigen Dinge wo das überhaupt anerkannt ist) und da war die Aussage vom Doc, daß die Krankenkassen nur bezahlen, wenn eine bestimmte Anzahl (min 15?) Nadeln gesetzt werden.
Jeder chinesische Mediziner kann da nur mit dem Kopf schütteln. Mein Taiji-Lehrer, der damals in China selber noch Arzt war (moderne Medizin + TCM) meinte, es wäre je nach Leiden völlig unterscheidlich, ob man 2, 3 oder auch mal 10 Nadeln braucht.
Soviel zum Verständnis im deutschen Gesundheitssystem zu solchen "alternativen" Therapieformen.
Mit "Ich" meine ich weniger die Meinungen, als das Gebilde, der Teil des Universums, über den man Meinungen hat.
Irgendeinen Teil des Universums wird als von dem Rest getrennt wahrgenommen und die Eigenschaft "trinkt meist 19 Schnäpse" zugeordnet.
Das Bewußtsein identifiziert sich mit diesem Teil und sagt: das bin "ich", die Schnäpse, der Tresen, der Wirt und das Weichei direkt neben mir, das schon nach zehn Schnäpsen umkippt, bin "nicht ich".
Lustigerweise erlebt man eine zeitliche Kontinuität und wenn ein alter Mann sich an seine Kindheit erinnert, nennt er das Wesen von damals genauso "Ich" wie das Gebilde das er heute ist.
Eine bemerkenswerte Leistung des Geistes :cool:
was ist für Dich das "Ich"?
Ich hänge keiner Meinung an, was ein Ich ist was kein Ich, also welche Eigenschaften irgendetwas haben sollte, was jemand mit diesem Wort bezeichnet.
Ich habe ja bereits Konzepte, Konstrukte, psychologische Theorien usw. aufgezählt und angedeutet (weil es sie gibt, als kulturelle Phänomene, nicht weil ich meine, dass sie richtig wären); diese Konzepte kann man verwenden, wenn man irgendwas behaupten will.
Der Hauptgrund, weshalb man diese ganzen Ich- und Ego-Ideen nicht einfach so wegkonstruieren kann (d.h. als konzeptionell überflüssig erkennen), liegt an dem Kern-Fakt, dass es im irdischen Bereich keine vulkanische Geistesverschmelzung gibt; wie schon gesagt, die subjektive Erlebenssphäre eines Menschen oder sonstigen biologischen Lebewesens ist eine geschlossene Einheit, die der Mensch Zeit seines Lebens stets alleine von innen betrachtet, und andere nur von außen, und daran kann keiner was ändern.
Irgendeinen Teil des Universums wird als von dem Rest getrennt wahrgenommen und die Eigenschaft "trinkt meist 19 Schnäpse" zugeordnet.
Das Bewußtsein identifiziert sich mit diesem Teil und sagt: das bin "ich", die Schnäpse, der Tresen, der Wirt und das Weichei direkt neben mir, das schon nach zehn Schnäpsen umkippt, bin "nicht ich".
Das sind ja Unterstellungen, dass das so wäre, das müsste man erst mal bei einer konkreten Person, der man das unterstellen will, überprüfen. Ebenso wäre zu formulieren, wie die Alternative aussehen könnte, d.h. z.B. warum das Bewusstsein ggf. fähig sein sollte sich z.B. mit der Meinung "ich bin das Weichei im Blickfeld links, und der fette Bauch in Blickrichtung unten, das ist "nicht ich", oder wie auch immer eine "nicht getrennte Wahrnehmung" aussehen könnte. Was sagt denn der Buddhismus über nicht getrennte Wahrnehmung, wenn die getrennte soundso aussieht?
Außerdem gibt es einen Unterschied zwischen der kategorischen Einordnung von irgendwelchen Dingen als "ich" (z.B. der eigene Körper) und "nicht ich" (z.B. die Körper anderer Leute), und dem, was in irgendwelchen Theorien als "das Ich" bezeichnet wird. Laut den Aussagen bestimmter psychologischer Theorie ist es zwar "das Ich", welches im Alltag automatisch diese Entscheidungen vornimmt, aber dennoch soll diese "das Ich" genannte Einheit dann auch noch einen Haufen anderer Eigenschaften haben außer eben dieser Kategorisierungsfunktion.
Da sagt die eine Theorie dies, die andere das, und man kann sich selbst eine Meinung bilden.
Wenn man sich selbst eine Meinung darüber bildet, heißt das aber nicht, dass man also zwangsläufig irgendeiner Verblendung im buddhistischen Sinne und irgendeiner "Illusion des Ichs" o.ä. verfallen wäre.
Eben dies sind ja immer diese ganzen impliziten Unterstellungen und Andeutungen, die bei diesen Phrasen "das Ich ist eine Illusion" und "dein Bewusstsein nimmt sich als getrennt vom Universum wahr" im Raum stehen, und aus diesem Grund lehne ich derartiges Gerede weitgehend ab.
Wenn man den Wert solcher Phrasen überprüfen will, dann muss man einen konzeptionellen Bezugsrahmen setzen, und dann kann man zu anderen Aussagen kommen, die klarer sind, und sauber das ausdrücken, was evtl. "eigentlich gemeint" ist.
Wenn man aber diesen Phrasen diesen konzeptionellen Bezugsrahmen nicht gibt, sondern immer davon ausgeht, dass sie sowieso wahr sind, egal was jemand da rein interpretieren will, dann kommt eben dieses Chaos raus, welches ich kritisiere.
Deswegen sage ich "das Ich" und "das Ego" sind einfach nur hohle Phrasen, und wer was Sinnvolles sagen will, soll das mit anderen Begriffen machen; oder sich die Mühe machen, sich auf konkrete Bezugsrahmen zu beziehen (z.B. "das Ich" im Sinne Sigmund Freuds aus der Literatur von bis 1925). Mit dieser Sache kann man aber schon nichts mehr über Buddhismus aussagen, d.h. z.B. die Illusionsphrasen ("das Ich ist eine Illusion" sofern man das für Buddhismus hält) sind dann fehl am Platz.
T. Stoeppler
03-09-2009, 13:07
Ich habe mal ein Stück von dem Thread abgetrennt und im
Philosophie-Unterforum abgestellt.
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f76/ego-buddhismus-evangelien-100585/
Dort kann dann weiterdiskutiert werden.
Hier bitte alles nur, was einen direkten Qi-Gong oder IMA Bezug hat.
Gruss, Thomas
thienshan
10-12-2009, 18:53
Ja, ich denke, es gehört zu den Übungsvorbereitungen,man lauscht in den Raum hinein, tritt von sich zurück und legt dann die Ferngeräusche/Kosmischen Geräusche im "Ohr" ab und beginnt mit der eigentlichen Übung. Im Zen sagt man auch: Mit den Ohren sehen und den Augen hören lernen(Augen und Ohren hängen zusammen)Thienshan
Im Zen sagt man auch: Mit den Ohren sehen und den Augen hören lernen(Augen und Ohren hängen zusammen)Thienshan
Interessant, kannst du das ausführlicher erklaren? :)
Man soll sich nicht an Papiertigergestreite auf dem auf dem MARKTPLATZ beteiligen. thienshan
:confused:
T. Stoeppler
11-12-2009, 16:56
Thema hier ist Qi Gong.
Ich habe die Off-Topic Beiträge entsorgt.
Gruss, Thomas
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