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Kampfkunst Kurzgeschichten

#notme - Teil 2

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Die Anmache des Fremden riss Susanne aus ihren Gedanken. Er hatte die Distanz zu ihr derart überraschend verringert, dass sie nur noch eine Armlänge trennte. Obwohl er zunächst in die entgegengesetzte Richtung unterwegs war, lief er nun neben ihr her. Ungewollte Verehrer war die Gymnastikfanatikerin mit der athletischen Figur durchaus gewohnt. Sie musste also nicht lange überlegen, wie sie damit umzugehen hatte.
„Tut mir leid, kein Interesse. Bin schon vergeben“, sagte die junge Frau daher zu dem Fremden, ohne ihn direkt anzusehen.

„Dein Freund muss ja nix erfahren“, drang die Erwiderung des Mannes unterstützt durch eine Alkoholfahne an ihr Ohr. „Magst Du einen kleinen Schluck mit mir trinken? Ich habe einiges mit, was Dir schmecken wird.“
Ekel stieg in Susanne auf. Das Letzte was sie jetzt brauchte, war an der Bierflasche von so einem Penner zu nuckeln. Sie hatte zwar nicht gesehen, was er dabei hatte, aber sauber wäre es sicherlich nicht.
„Kein Interesse!“, sagte sie nun bestimmter, ohne den Blick auf den Mann zu richten, während sie weiterging. Jetzt sollte er es hoffentlich endlich mal kapieren und sie in Ruhe lassen.
„Hey! Nicht so schnell, Süße“, raunte der Fremde und packte sie mit seiner Linken an ihrem rechten Oberarm.
Susanne gefror in der Bewegung. Sie wurde festgehalten! Wie konnte das passieren? Was erlaubte sich dieser Typ nur!
„Lass mich los!“, rief die junge Frau in einer mittleren Lautstärke.

„Zier dich nicht so, du kleine Schlampe“, zischte der Mann ihr entgegen. „Ich weiß genau, was so freche Dinger wie du wollen. Wenn du machst, was ich sage, dann wirst du es genießen. Andernfalls werde ich aber grob sein.“
Der Kerl grinste. Susanne war zu keiner Handlung fähig und spürte, wie ihr Geist ihren Körper verließ. Als unbeteiligte Zuschauerin sah sie, wie der Betrunkene ein Mädchen mit sich zog. Ein Mädchen, das ihr zum Verwechseln ähnlichsah und keinerlei Anstalten machte sich dagegen zu sträuben.
„Er wird mich umbringen!“, schoss es durch Susannes Kopf. „Der tut das einfach, wenn ich mich wehre. Ich kann es nicht verhindern.“

Zwischen einigen dunklen Büschen gab es ein flaches Stück Rasen. Der Boden war kalt und feucht. Genau dort wurde der aktionsunfähige Körper der Abiturientin hingezogen. Die junge Frau atmete. Sie hatte kalten Schweiß auf ihrem Leib und ihre Beine zitterten, da das aufkommende Adrenalin nicht wusste, was es sonst bewegen sollte. Grob wurde Susanne von dem Mann zu Boden gestoßen.
„Keine Sorge, Bitch“, sagte er mit einem Grinsen. „Es wird nicht lange dauern, ich habe einen ganz schönen Druck auf meinem Rohr.“
Wie eine Maus, welche die Schlange fixiert, folgte die junge Frau seinen Händen. Diese öffneten, wie im schwachen Licht der entfernten Straßenlaternen erkennbar, für Susanne erschreckend langsam den Gürtel seiner Hose.

Fortsetzung folgt ...

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Dir gefallen die „Kampfkunst Kurzgeschichten“? Informationen zu meinem ersten Roman findest Du hier im Forum: https://www.kampfkunst-board.info/fo...er-Achtsamkeit

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