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Kampfkunst Kurzgeschichten

Der Wochenendritter - Teil 3

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Der Rudelführer wurde am Ärmel gezogen und drehte sich zu Katharina von Düwelsmoor, der Organisatorin des Lagers der Schwarzen Wölfe, um. Sie trug gerade ihr bevorzugtes Alltagsgewand. Der Grund, dass sie gänzlich auf Eisen verzichtete, lag darin begründet, dass sie mit ihrem zweiten Kind guter Hoffnung war. Streng blickte sie ihren Gemahl im bürgerlichen Leben der Neuzeit in die Augen.
„Schau bitte, dass hier nichts eskaliert, Jimmy!“, flüsterte sie mit unverkennbarer Schärfe in der Stimme. „Es wäre echt total peinlich, wenn es wieder so einen Aufstand wie im letzten Herbst gibt.“

Jimmy, wie Jaston im bürgerlichen Leben hieß, erinnerte sich noch zu gut an den Zwischenfall im vergangenen Jahr. Dort hatte es zwar keine wirklichen Verletzten gegeben, aber ein ähnlicher Wochenendritter war mit der teuren Gewandung in einer Pfütze gelandet und hatte sich daraufhin lautstark und vor allem beim Veranstalter beschwert. Nicht viel hatte damals gefehlt, dass die Wölfe vom Gelände geflogen wären.
„Wir passen schon auf, dass es nur eine gekränkte Ehre ist“, versprach Jimmy seiner Frau. „Ehrlich.“
Die hochschwangere bessere Hälfte rollte mit den Augen und verzog die Mundwinkel.
„Das hoffe ich ... für dich!“, zischte sie.

Während sich Jaston wieder in seiner Rolle sammelte, winkte Varro, der Hellebardier, den Wochenendrecken bereits zu sich.
„Kommt nur, Herr Ritter, ich freue mich sehr, mit Euch für die Schlacht zu üben“, sagte er.
„Sehr wohl“, entgegnete der Recke. „Ich denke doch, dass ihr nach Lex Belli fechtet? Also nicht zum Kopf, nicht auf die Hände und nicht stechen.“
„Nein, wir kämpfen nach Lex Lupus“, erwiderte Varro und die nun zusammengekommenen Wölfe lachten aufgrund des Wortspiels. „Wir nutzen alles, was uns den Sieg bringt und akzeptieren, dass wir auf diesem Markt unseren Gegner nicht verletzen dürfen. Ich achte also auf Euch und Ihr auf mich. Das ist doch kein Problem für Euch, Herr Ritter?“
Der Wochenendritter schüttelte den helmbewehrten Kopf, schloss das Visier und hob Schwert und Schild vor die Brust.
„Lasst uns beginnen.“

Fortsetzung folgt ...

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Diese Geschichte ist eine Fiktion. „Die Schwarzen Wölfe“ gibt es jedoch wirklich. Sie haben schon ähnliche Dinge erlebt. Ein Besuch auf ihrer Website dient dem besseren Verständnis. Dort erhält man einen hervorragenden Einblick in die Aktivitäten der sympathischen HEMA-Gruppe:

https://die-schwarzenwoelfe.jimdo.com/

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Du möchtest hier einmal eine Geschichte über Deine Kampfkunstschule oder Sparringsgruppe lesen? Du wärst gerne mal die Hauptfigur in Deiner persönlichen Martial-Arts-Story? Dann schicke mir doch einfach eine PM mit Deinen Erfahrungen.

Aktualisiert: 08-10-2018 um 09:52 von Magister Scriptor

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